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13.05.2013 Wieder am Südpass Fakarava-Süd Tumakohua

Wir gehen Anker auf und verlassen das kleine Paradies und kommen gerade rechtzeitig zum Slackwater am Südpass an. Wir werfen uns ins Dinghy und düsen zum Pass. Wir sind fast alleine dort und das Wasser ist kristallklar.

Die Sonne scheint und die Farben unter Wasser sind prächtig. Einfach schön.

Wenn nur nicht diese ganzen Haie hier wären. Heute machen sie mich total nervös. Etwas hat sich verändert. Die letzten Male sind sie an uns vorbeigeschwommen ohne uns wahrzunehmen. Diesmal kommen sie ganz nah und schwimmen direkt auf uns zu. Im letzten Moment schlagen sie einen Haken und schwimmen an uns vorbei in kurzer Entfernung. Manchmal so nah, daß man sie fast berühren kann. Das ist nichts für mich. Ich merke, wie ich Angst bekomme und gehe aus dem Wasser.

Klaus bleibt noch eine Weile drin und wurde von einer anderen Schnorchlerin (die zur Supermegasegeljacht Imagine gehörte) aus Spaß von hinten in die Wade gezwickt. Da ich ja wegen der “gefährlichen” Haie schon aus dem Wasser war und es nicht sein konnte, ist Klaus gehörig erschrocken und machte fast einen Satz aus dem Wasser,hihi.

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12.05.2013 Fakarava / Hirife – Bordleben am Sonntag

Irgendetwas hat sich verändert… Sind es wir selber, ist es die Zeit, oder die Inselwelten der Südsee? Bisher konnten wir uns kaum von einem Ankerplatz trennen, erfanden tausend Ausreden nicht weitersegeln zu müssen, hingen meistens unserem Zeitplan hinterher. Spätestens in den San Blas Inseln ist das anders geworden, vielleicht war es auch schon in Kuba so. Wir sind verwöhnt, rastloser und wählerischer geworden. Auch in den Tuamotus haben wir bisher unseren perfekten Ankerplatz noch nicht gefunden…

Wir liegen ganz im Osten von Fakarava vor der palmenbedeckten Insel Hirife. Es ist Sonntag, früher Vormittag, keine Schule. Es herrscht Ruhe an Bord. Ich schwimme im 30 Grad warmen Wasser einmal quer durch die Bucht zu einer weißen Landzunge ans südliche Ende. Ich laufe den Kilometer langen Strand entlang zum anderen Ende der Bucht: nicht besonders angenehm wegen dem groben Korallensand. Bin ich so verweichlicht? Ich empfinde die spitzen Korallenbruchstücke als unangenehm beim barfuß Laufen – das macht nicht wirklich Spaß… dafür werde ich mit traumhaften Ausblicken auf die Palmeninsel und die im tiefblauen Meer ankernde Pacific High belohnt.

Kolja sitz im Cockpit, als ich zurück an Bord geschwommen komme. Er hat sich, wie üblich, eine riesen Kanne Schwarztee mit viel Milch zubereitet. Während ich mir noch einen starken Kaffee zubereite (hatte mir auf den Marquesas eine Packung Illy Espresso gegönnt) diskutieren wir über den Sinn und Unsinn von Zaubersprüchen in den Harry Potter Büchern, ob nun Boeing oder Airbus Flugzeuge die besseren sind und über merkwürdige Sternenbilder am Himmel, die kein Mensch erkennen kann. Danach spielen wir eine Runde „Canasta“ und ein „Risiko“ – Koljas Armeen fegen mich von der Weltkarte. Was ist der Sonntag schön, ohne Schule!

Anschließend raffe ich mich auf doch mal etwas Produktives zu tun, und widme mich unserem Kühl- und Gefrierschrank. Wir haben immer noch rund 20 Portionen Fleisch tiefgefroren und im Kühlschrank befinden sich im 0Grad Fach immer noch 25 kleine Mangos, die wir Anfang April in der Baie Hanamoena auf der Marquesas Insel Tahuata gesammelt hatten. Sie sind auch nach einem Monat noch ganz frisch aber meine Crew meint der ganze Kühlschrank stinke nach Mango und so verarbeite ich den Rest zu Mango Eis. Hier mein Rezept, das ich mir ausgedacht habe:

Rezept für Mango Eis

4 große Mangos (eine pro Person)

1 Limette oder ½ Zitrone

4cl Rum (darf auch etwas mehr sein)

4 Tüten Vanillezucker

2 Esslöffel brauner Rohrzucker

400ml Sahne

Die Mangos schälen (ich mach das mit dem WMF Kartoffelschäler), dann das Fruchtfleisch rund um den Kern sauber in kleine Stücke schneiden. Die kleinen Stücke sind wichtig da, sich beim pürieren die langen Fasern sonst nicht auflösen und einen pelzigen Geschmack auf der Zunge geben. Die Mango Stücke mit dem Limettensaft, dem Rum dem Zucker und 100ml Sahne lange mit dem Rührstab pürieren. Den Rest der Sahne steif schlagen und vorsichtig unterziehen. Das ganze in vier Schalen verteilen und mindestens drei Stunden im Gefrierfach leicht anfrieren lassen. Noch cremiger wird es natürlich wenn man die Masse in eine Eismaschine gibt und unter ständigem Rühren durchkühlt.

Eine köstliche Abwechslung, gerade hier in den Tuamotus wo es kaum frisches Obst gibt! (Leider habe ich völlig vergessen ein Foto zu machen, hole ich aber bei der nächsten Mango-Schwemme nach!)

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11.05.2013 Ich will zurück auf die Bahamas!!!!

Klares, türkisfarbenes Wasser soweit das Auge reicht, weißer endloser Sandstrand, ewiger Sonnenschein – das Paradies hat einen Namen. Nein, ich schreibe nicht von der Südsee, ich schreibe von den Bahamas.

Also ehrlich….wir haben uns die Südsee anders vorgestellt. Seitdem wir auf den Tuamotus vor zwei Wochen ankamen, sind wir auf der Suche nach Sandstränden. Die gibt es hier schlichtweg nicht. Vom Boot aus denkt man, uuii, ist das hier schön. Wenn man aber voller Vorfreude auf einen langen Sandstrandspaziergang ans Ufer fährt, wird man enttäuscht. Harter Korallensplit, wenn man Glück hat. Wenn man Pech hat, dann Korallengeröll, das das Vergnügen des Barfußlaufens stark einschränkt.

Der türkisfarbene Streifen am Ufer ist gerade mal ein paar Meter breit. Nicht zu vergleichen mit den Exhumas/ Bahamas, wo man inmitten von türkisem Wasser ankert ohne Korallen und türkises Meer sieht, soweit man schauen kann. Hier ankert man auf 10 Meter Tiefe in dunkelblauem Wasser auf Korallengrund. Meist hat man Angst, daß die Ankerkette sich an einem Korallenblock festsetzt. Das Segeln ist unentspannt, ständig in Gefahr auf eine nicht verzeichnete Untiefe aufzulaufen. Alles in allem nicht gerade der Südseetraum. Wenn wir das gewußt hätten, wären wir länger auf den Marquesas geblieben.

Die uneingeschränkte Begeisterung der anderen Segler können wir nicht teilen. Aber wir sind auch keine Taucher. Das Schnorchelerlebnis der letzten Tage am Südpass von Fakarava lässt uns erahnen, wie sehr die Unterwasserwelt die Taucher begeistern muß. Wir sind einfach mit falschen Erwartungen hier her gesegelt. Für uns standen Palmen, türkises Wasser und endlose Sandstrände im Vordergrund. So wie man sich die Südsee eben vorstellt und wie sie auch in jedem Reiseführer beschrieben wird.

Um mich selbst zu quälen, habe ich mir gestern abend die selbstgedrehten Videos von den Bahamas angesehen. Für mich gibt es nach wie vor nichts Schöneres. Dort habe ich mein Paradies gefunden.

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Mittwoch 8.5.2013 Tuamotus / Fakarava / Südpass – BlauwasserlebenMittwoch 8.5.2013 Tuamotus / Fakarava / Südpass – BlauwasserlebenMittwoch 8.5.2013 Tuamotus / Fakarava / Südpass – BlauwasserlebenMittwoch 8.5.2013 Tuamotus / Fakarava / Südpass – Blauwasserleben

Der kräftige Ostwind hat sich nur leicht abgeschwächt und bläst früh morgens immer noch mit über 25kn (heute Nacht waren es konstant 30kn). Kurz vor 9:00 Uhr düsen wir mit dem Dinghi Richtung Süd Pass von Fakarava, um heute endlich das so hoch gelobte Schnorchel Revier zu erkunden. Helena und Kolja haben schon etwas für die Schule gearbeitet (Französisch bzw. Chemie), der Rest folgt später. Unsere Freunde von der „Spirit of Pontapreta“ kommen uns schon entgegen gefahren und nachdem wir auch Alex von der „Rose“ einen guten Morgen gewünscht haben, folgen wir ihnen.

Die Beiboote dürfen wir gerne an den Stegen der Tauchbasis anbinden und lassen uns von dort ins Wasser gleiten. Die ersten beiden Gedanken die mir unter Wasser durch den Kopf schießen sind: ganz schön viel Strömung hier und WOW! …wie viele bunte Fische und Korallen! Wir schnorcheln gegen die einlaufende Strömung an (kristallklares Wasser = super Sicht!) und entdecken einen Fischschwarm nach dem anderen: blaue Doktorfische, Hornhechte, Brassen, Barsche, Grunzer (wer hat sich nur diese Fischnamen ausgedacht!) und Schnapper in jeglicher Form und Farbe.

Dazwischen Papageifische und zwei kolossale Napoleon Fische mit über 1m Länge… und immer wieder Riff Haie (harmlose Schwarzspitzenhaie und Zitronen Haie) die einzeln, aber auch in Gruppen von bis zu 20 Haien auftauchen (haben wir nur auf Video – upload erfolgt bald wenn wir besseres Internet haben). Wir bewundern und bestaunen die bunte Unterwasserwelt eine Stunde lang im Pass rund um die Stege der Tauchbasis, dann machen wir das Dinghi los und gleiten mit der Strömung (geschätzte 5kn) durch den Pass: wow das ist wie Unterwasser fliegen! Kolja und ich überlegen ob wir noch einen zweiten Schnorchel Ausflug starten wollen, lassen es aber doch bleiben, da der Himmel größtenteils bedeckt und daher die Farben Unterwasser nicht so prächtig leuchten: Morgen ist ja auch noch ein Tag!

An unserem Ankerplatz liegen die “Pacific High” (im Hintergrund), die “Spirit of Pontapreta” (Mitte) und “Sophie” wie an einer Perlenschnur aufgereiht nebeneinander. Ich tauche noch kurz zu unserer Ankerkette und finde unsere Befürchtungen bestätigt: die Kette hat sich im Zick Zack um die zahllosen Korallenblöcke gewickelt und der Anker liegt zwar auf einem Sandfleck hat sich aber nicht eingraben. Das macht uns nicht glücklich: die Kette leidet und wir machen uns Sorgen ob wir sie beim nächsten Anker-auf-Manöver ohne zu tauchen einholen können. Guten Halt haben wir trotzdem… wenigstens etwas.

Wir sind gerade fertig unsere Schnorchel Ausrüstung mit Süßwasser zu spülen, wegzuräumen und uns zu duschen als wir von der „Spirit of Pontapreta“ angefunkt werden ob unsere Einladung auf einen Kaffee noch steht. Bald darauf sitzen Jean-Sebastien, Marina, Chiara und Nikita bei uns im Cockpit und wir acht schwatzen lustig durcheinander.

Anitas toller Cappuccino erzeugt auch heute einen „Wow, schaut der toll aus!“ Effekt. Bald sondern sich die Jugendlichen ab und wir Eltern können uns in Ruhe unterhalten. Plötzlich ruft Marina aus: „Es ist schon 14:00 Uhr, wir wollen um 16:00 Uhr weitersegeln und müssen los!“. Abrupt endet unsere gemütliche Runde – Schade!

Während Helena und Kolja ihre Schularbeiten beenden verbringen Anita und ich den Nachmittag damit ein Toiletten Problem zu beheben. Da liegt man nun, in türkisen kristallklaren Wasser in den Tuamotus und murkst stundenlang an so unerfreulichen Dingen herum. Naja, wenigstens konnten wir den Fehler finden und beheben. Wir schwimmen noch eine Runde im gut 30 Grad warmen Pazifik während sich die Kinder am Strand treffen.

Dank Anitas Regenauffangsystem sind unsere Backbordtanks randvoll und wir prassen nur so mit heißem Duschwasser. Beim Sundowner spülen wir auch von innen unsere Kehlen mit „Baileys“ bzw. „Talisker“, bevor es unser derzeitiges Kinder-Lieblingsgericht gibt: Tomaten-Gemüse Nudeln mit einer dicken Schicht Schweizer Käse überbacken.

Der kräftige Ostwind hat sich nur leicht abgeschwächt und bläst früh morgens immer noch mit über 25kn (heute Nacht waren es konstant 30kn). Kurz vor 9:00 Uhr düsen wir mit dem Dinghi Richtung Süd Pass von Fakarava, um heute endlich das so hoch gelobte Schnorchel Revier zu erkunden. Helena und Kolja haben schon etwas für die Schule gearbeitet (Französisch bzw. Chemie), der Rest folgt später. Unsere Freunde von der „Spirit of Pontapreta“ kommen uns schon entgegen gefahren und nachdem wir auch Alex von der „Rose“ einen guten Morgen gewünscht haben, folgen wir ihnen. Die Beiboote dürfen wir gerne an den Stegen der Tauchbasis anbinden und lassen uns von dort ins Wasser gleiten. Die ersten beiden Gedanken die mir unter Wasser durch den Kopf schießen sind: ganz schön viel Strömung hier und WOW! …wie viele bunte Fische und Korallen! Wir schnorcheln gegen die einlaufende Strömung an (kristallklares Wasser = super Sicht!) und entdecken einen Fischschwarm nach dem anderen: blaue Doktorfische, Hornhechte, Brassen, Barsche, Grunzer (wer hat sich nur diese Fischnamen ausgedacht!) und Schnapper in jeglicher Form und Farbe. Dazwischen Papageifische und zwei kolossale Napoleon Fische mit über 1m Länge. Dazwischen immer wieder Riff Haie (harmlose Schwarzspitzenhaie und Zitronen Haie) die einzeln, aber auch in Gruppen von bis zu 20 Haien auftauchen. Wir bewundern und bestaunen die bunte Unterwasserwelt eine Stunde lang im Pass rund um die Stege der Tauchbasis, dann machen wir das Dinghi los und gleiten mit der Strömung (geschätzte 5kn) durch den Pass: wow das ist wie Unterwasser fliegen! Kolja und ich überlegen ob wir noch einen zweiten Schnorchel Ausflug starten wollen, lassen es aber doch bleiben, da der Himmel größtenteils bedeckt und daher die Farben Unterwasser nicht so prächtig leuchten: Morgen ist ja auch noch ein Tag! An unserem Ankerplatz tauche ich noch kurz zu unserer Ankerkette und finde unsere Befürchtungen bestätigt: die Kette hat sich im Zick Zack um die zahllosen Korallenblöcke gewickelt und der Anker liegt zwar auf einem Sandfleck hat sich aber nicht eingraben. Das macht uns nicht glücklich: die Kette leidet und wir machen uns Sorgen ob wir sie beim nächsten Anker-auf-Manöver ohne zu tauchen einholen können. Guten Halt haben wir trotzdem… wenigstens etwas. Wir sind gerade fertig unsere Schnorchel Ausrüstung mit Süßwasser zu spülen, wegzuräumen und uns zu duschen als wir von der „Spirit of Pontapreta“ angefunkt werden ob unsere Einladung auf einen Kaffee noch steht. Bald darauf sitzen Jean-Sebastien, Marina, Chiara und Nikita bei uns im Cockpit und wir acht schwatzen lustig durcheinander. Anitas toller Cappuccino erzeugt auch heute einen „Wow, schaut der toll aus!“ Effekt. Bald sondern sich die Jugendlichen ab und wir Eltern können uns in Ruhe unterhalten. Plötzlich ruft Marina aus: „Es ist schon 14:00 Uhr, wir wollen um 16:00 Uhr weitersegeln und müssen los!“. Abrupt endet unsere gemütliche Runde – Schade! Während Helena und Kolja ihre Schularbeiten beenden verbringen Anita und ich den Nachmittag damit ein Toiletten Problem zu beheben. Da liegt man nun, in türkisen kristallklaren Wasser in den Tuamotus und murkst stundenlang an so unerfreulichen Dingen herum. Naja, wenigstens konnten wir den Fehler finden und beheben. Wir schwimmen noch eine Runde im gut 30 Grad warmen Pazifik. Dank Anitas Regenauffangsystem sind unsere Backbordtanks randvoll und wir prassen nur so mit heißem Duschwasser. Beim Sundowner spülen wir auch von innen unsere Kehlen mit „Baileys“ bzw. „Talisker“, bevor es unser derzeitiges Kinder-Lieblingsgericht gibt: Tomaten-Gemüse Nudeln mit einer dicken Schicht Schweizer Käse überbacken.

Der kräftige Ostwind hat sich nur leicht abgeschwächt und bläst früh morgens immer noch mit über 25kn (heute Nacht waren es konstant 30kn). Kurz vor 9:00 Uhr düsen wir mit dem Dinghi Richtung Süd Pass von Fakarava, um heute endlich das so hoch gelobte Schnorchel Revier zu erkunden. Helena und Kolja haben schon etwas für die Schule gearbeitet (Französisch bzw. Chemie), der Rest folgt später. Unsere Freunde von der „Spirit of Pontapreta“ kommen uns schon entgegen gefahren und nachdem wir auch Alex von der „Rose“ einen guten Morgen gewünscht haben, folgen wir ihnen. Die Beiboote dürfen wir gerne an den Stegen der Tauchbasis anbinden und lassen uns von dort ins Wasser gleiten. Die ersten beiden Gedanken die mir unter Wasser durch den Kopf schießen sind: ganz schön viel Strömung hier und WOW! …wie viele bunte Fische und Korallen! Wir schnorcheln gegen die einlaufende Strömung an (kristallklares Wasser = super Sicht!) und entdecken einen Fischschwarm nach dem anderen: blaue Doktorfische, Hornhechte, Brassen, Barsche, Grunzer (wer hat sich nur diese Fischnamen ausgedacht!) und Schnapper in jeglicher Form und Farbe. Dazwischen Papageifische und zwei kolossale Napoleon Fische mit über 1m Länge. Dazwischen immer wieder Riff Haie (harmlose Schwarzspitzenhaie und Zitronen Haie) die einzeln, aber auch in Gruppen von bis zu 20 Haien auftauchen. Wir bewundern und bestaunen die bunte Unterwasserwelt eine Stunde lang im Pass rund um die Stege der Tauchbasis, dann machen wir das Dinghi los und gleiten mit der Strömung (geschätzte 5kn) durch den Pass: wow das ist wie Unterwasser fliegen! Kolja und ich überlegen ob wir noch einen zweiten Schnorchel Ausflug starten wollen, lassen es aber doch bleiben, da der Himmel größtenteils bedeckt und daher die Farben Unterwasser nicht so prächtig leuchten: Morgen ist ja auch noch ein Tag! An unserem Ankerplatz tauche ich noch kurz zu unserer Ankerkette und finde unsere Befürchtungen bestätigt: die Kette hat sich im Zick Zack um die zahllosen Korallenblöcke gewickelt und der Anker liegt zwar auf einem Sandfleck hat sich aber nicht eingraben. Das macht uns nicht glücklich: die Kette leidet und wir machen uns Sorgen ob wir sie beim nächsten Anker-auf-Manöver ohne zu tauchen einholen können. Guten Halt haben wir trotzdem… wenigstens etwas. Wir sind gerade fertig unsere Schnorchel Ausrüstung mit Süßwasser zu spülen, wegzuräumen und uns zu duschen als wir von der „Spirit of Pontapreta“ angefunkt werden ob unsere Einladung auf einen Kaffee noch steht. Bald darauf sitzen Jean-Sebastien, Marina, Chiara und Nikita bei uns im Cockpit und wir acht schwatzen lustig durcheinander. Anitas toller Cappuccino erzeugt auch heute einen „Wow, schaut der toll aus!“ Effekt. Bald sondern sich die Jugendlichen ab und wir Eltern können uns in Ruhe unterhalten. Plötzlich ruft Marina aus: „Es ist schon 14:00 Uhr, wir wollen um 16:00 Uhr weitersegeln und müssen los!“. Abrupt endet unsere gemütliche Runde – Schade! Während Helena und Kolja ihre Schularbeiten beenden verbringen Anita und ich den Nachmittag damit ein Toiletten Problem zu beheben. Da liegt man nun, in türkisen kristallklaren Wasser in den Tuamotus und murkst stundenlang an so unerfreulichen Dingen herum. Naja, wenigstens konnten wir den Fehler finden und beheben. Wir schwimmen noch eine Runde im gut 30 Grad warmen Pazifik. Dank Anitas Regenauffangsystem sind unsere Backbordtanks randvoll und wir prassen nur so mit heißem Duschwasser. Beim Sundowner spülen wir auch von innen unsere Kehlen mit „Baileys“ bzw. „Talisker“, bevor es unser derzeitiges Kinder-Lieblingsgericht gibt: Tomaten-Gemüse Nudeln mit einer dicken Schicht Schweizer Käse überbacken.

Der kräftige Ostwind hat sich nur leicht abgeschwächt und bläst früh morgens immer noch mit über 25kn (heute Nacht waren es konstant 30kn). Kurz vor 9:00 Uhr düsen wir mit dem Dinghi Richtung Süd Pass von Fakarava, um heute endlich das so hoch gelobte Schnorchel Revier zu erkunden. Helena und Kolja haben schon etwas für die Schule gearbeitet (Französisch bzw. Chemie), der Rest folgt später. Unsere Freunde von der „Spirit of Pontapreta“ kommen uns schon entgegen gefahren und nachdem wir auch Alex von der „Rose“ einen guten Morgen gewünscht haben, folgen wir ihnen. Die Beiboote dürfen wir gerne an den Stegen der Tauchbasis anbinden und lassen uns von dort ins Wasser gleiten. Die ersten beiden Gedanken die mir unter Wasser durch den Kopf schießen sind: ganz schön viel Strömung hier und WOW! …wie viele bunte Fische und Korallen! Wir schnorcheln gegen die einlaufende Strömung an (kristallklares Wasser = super Sicht!) und entdecken einen Fischschwarm nach dem anderen: blaue Doktorfische, Hornhechte, Brassen, Barsche, Grunzer (wer hat sich nur diese Fischnamen ausgedacht!) und Schnapper in jeglicher Form und Farbe. Dazwischen Papageifische und zwei kolossale Napoleon Fische mit über 1m Länge. Dazwischen immer wieder Riff Haie (harmlose Schwarzspitzenhaie und Zitronen Haie) die einzeln, aber auch in Gruppen von bis zu 20 Haien auftauchen. Wir bewundern und bestaunen die bunte Unterwasserwelt eine Stunde lang im Pass rund um die Stege der Tauchbasis, dann machen wir das Dinghi los und gleiten mit der Strömung (geschätzte 5kn) durch den Pass: wow das ist wie Unterwasser fliegen! Kolja und ich überlegen ob wir noch einen zweiten Schnorchel Ausflug starten wollen, lassen es aber doch bleiben, da der Himmel größtenteils bedeckt und daher die Farben Unterwasser nicht so prächtig leuchten: Morgen ist ja auch noch ein Tag! An unserem Ankerplatz tauche ich noch kurz zu unserer Ankerkette und finde unsere Befürchtungen bestätigt: die Kette hat sich im Zick Zack um die zahllosen Korallenblöcke gewickelt und der Anker liegt zwar auf einem Sandfleck hat sich aber nicht eingraben. Das macht uns nicht glücklich: die Kette leidet und wir machen uns Sorgen ob wir sie beim nächsten Anker-auf-Manöver ohne zu tauchen einholen können. Guten Halt haben wir trotzdem… wenigstens etwas. Wir sind gerade fertig unsere Schnorchel Ausrüstung mit Süßwasser zu spülen, wegzuräumen und uns zu duschen als wir von der „Spirit of Pontapreta“ angefunkt werden ob unsere Einladung auf einen Kaffee noch steht. Bald darauf sitzen Jean-Sebastien, Marina, Chiara und Nikita bei uns im Cockpit und wir acht schwatzen lustig durcheinander. Anitas toller Cappuccino erzeugt auch heute einen „Wow, schaut der toll aus!“ Effekt. Bald sondern sich die Jugendlichen ab und wir Eltern können uns in Ruhe unterhalten. Plötzlich ruft Marina aus: „Es ist schon 14:00 Uhr, wir wollen um 16:00 Uhr weitersegeln und müssen los!“. Abrupt endet unsere gemütliche Runde – Schade! Während Helena und Kolja ihre Schularbeiten beenden verbringen Anita und ich den Nachmittag damit ein Toiletten Problem zu beheben. Da liegt man nun, in türkisen kristallklaren Wasser in den Tuamotus und murkst stundenlang an so unerfreulichen Dingen herum. Naja, wenigstens konnten wir den Fehler finden und beheben. Wir schwimmen noch eine Runde im gut 30 Grad warmen Pazifik. Dank Anitas Regenauffangsystem sind unsere Backbordtanks randvoll und wir prassen nur so mit heißem Duschwasser. Beim Sundowner spülen wir auch von innen unsere Kehlen mit „Baileys“ bzw. „Talisker“, bevor es unser derzeitiges Kinder-Lieblingsgericht gibt: Tomaten-Gemüse Nudeln mit einer dicken Schicht Schweizer Käse überbacken.

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Mittwoch 6.5.2013 Tuamotus / Fakarava / Südpass – Unter Freunden

Nach einer ruhigen Nacht beginnt auch der Tag mit viel Sonne und wenig Wind. Durch die ruhige und glatte Wasseroberfläche können wir jeden Fisch und jede Koralle selbst in 12m Wassertiefe klar erkennen. Noch während dem ersten Kaffee melden sich die „Belena“ und die „Rose“ auf Kanal 72 (der inoffiziellen „deutschen Funkrunde“). Die beiden melden sich für einen Besuch am späten Vormittag nach ihren Tauchgängen an. Noch vor dem Frühstück schauen auch die Vier von der „Sophie“ vorbei und laden uns zum Abendessen auf ihre Lagoon 500 ein. Sie brauchen meine Unterstützung beim dezimieren ihrer Weinvorräte und sie haben frischen Thunfisch gefangen, den sie mit uns grillen wollen. Da sagen wir doch gerne zu! Jenna und James haben (genauso wie wir zu Beginn unserer Reise) ihren Weinkeller aufgelöst und teilweise an Bord gelagert. Anita hat wieder Wäsche gewaschen und ist gerade dabei sie aufzuhängen als sie uns vier zu den Heckstufen der Pacific High ruft: rund 20 Riff Haie drehen dort ihre Kreise.

Dank der glatten Wasseroberfläche können wir sie genau beobachten. Was für schöne Tiere!!! Wir sind noch nicht ganz mit unserem Frühstück fertig (OK, es ist mittlerweile nach 12:00 Uhr, aber früher sind wir einfach nicht dazu gekommen bei all unserem Seglerstress) als Benno und Marlene von ihrem Tauchgang zurückkehren und bald darauf auch Alex an Bord kommt.

Schön die drei wiederzusehen und sich über die Erlebnisse seit unserem letzten Treffen (Panama bzw. Marquesas) auszutauschen. Wir brechen zusammen mit ihnen auf und erkunden die Umgebung mit dem Beiboot. Auf dem Rückweg vom Strand wollen wir der „Shamballa“ eigentlich nur kurz Hallo sagen, werden aber prompt von Sandy und Karl zum Kaffee überredet und bleiben für den Rest des Nachmittages bei ihnen hängen. Zurück an Bord haben wir gerade noch Zeit einen Salat und die Pasta-Sauce vorzubereiten, uns frisch zu machen und brausen mit halbstündiger Verspätung rüber zur „Sophie“. Jenna und James sind liebenswerte Gastgeber (wie alle amerikanischen Segler), aber die beiden sind besonders nett! Nach einem Aperitif und einigen Snacks fragen die beiden mich welchen Wein sie den jetzt öffnen sollen. Sie würden gerne eine Flasche 97er „Opus One“ mit mir leeren, ob mir das recht sei? Nachdem ich mich über ihren gesunden geistigen Zustand vergewissert habe, sage ich begeistert zu und wenig später stoßen wir mit Riedel Gläsern an und genießen diesen wahrhaft edlen Tropfen.

Es wird ein interessanter und kurzweiliger Abend, Helena und Kolja haben sich gleich nach dem Abendessen wieder zurück auf die Pacific High verkrümelt. Die beiden Kinder von Jenna und James sind auf Dauer zu jung für sie: Leo ist erst 8 und Hazel 5. Gegen 23:00 Uhr frischt der Wind weiter auf und wir verabschieden uns herzlich. Kaum sind wir wieder zu Hause, beginnt es aus Waschkübeln zu regnen und wir haben Böen bis 38kn peitschen die See auf… gerade noch Glück gehabt! Es bleibt die ganze Nacht über sehr windig mit heftigem Regen. Im Nu füllt sich unser Backbord Wassertank (immerhin 500l.) dank Anitas Regen-Auffang-Konstruktion, während um uns herum Weit entferntes Wetterleuchten den Nachthimmel aufhellt.

Nach einer ruhigen Nacht beginnt auch der Tag mit viel Sonne und wenig Wind. Durch die ruhige und glatte Wasseroberfläche können wir jeden Fisch und jede Koralle selbst in 12m Wassertiefe klar erkennen. Noch während dem ersten Kaffee melden sich die „Belena“ und die „Rose“ auf Kanal 72 (der inoffiziellen „deutschen Funkrunde“). Die beiden melden sich für einen Besuch am späten Vormittag nach ihren Tauchgängen an. Noch vor dem Frühstück schauen auch die Vier von der „Sophie“ vorbei und laden uns zum Abendessen auf ihre Lagoon 500 ein. Sie brauchen meine Unterstützung beim dezimieren ihrer Weinvorräte und sie haben frischen Thunfisch gefangen, den sie mit uns grillen wollen. Da sagen wir doch gerne zu! Jenna und James haben (genauso wie wir zu Beginn unserer Reise) ihren Weinkeller aufgelöst und teilweise an Bord gelagert. Anita hat wieder Wäsche gewaschen und ist gerade dabei sie aufzuhängen als sie uns vier zu den Heckstufen der Pacific High ruft: rund 20 Riff Haie drehen dort ihre Kreise. Dank der glatten Wasseroberfläche können wir sie genau beobachten. Was für schöne Tiere!!! Wir sind noch nicht ganz mit unserem Frühstück fertig (OK, es ist mittlerweile nach 12:00 Uhr, aber früher sind wir einfach nicht dazu gekommen bei all unserem Seglerstress) als Benno und Marlene von ihrem Tauchgang zurückkehren und bald darauf auch Alex an Bord kommt. Schön die drei wiederzusehen und sich über die Erlebnisse seit unserem letzten Treffen (Panama bzw. Marquesas) auszutauschen. Wir brechen zusammen mit ihnen auf und erkunden die Umgebung mit dem Beiboot. Auf dem Rückweg vom Strand wollen wir der „Shamballa“ eigentlich nur kurz Hallo sagen, werden aber prompt von Sandy und Karl zum Kaffee überredet und bleiben für den Rest des Nachmittages bei ihnen hängen. Zurück an Bord haben wir gerade noch Zeit einen Salat und die Pasta-Sauce vorzubereiten, uns frisch zu machen und brausen mit halbstündiger Verspätung rüber zur „Sophie“. Jenna und James sind liebenswerte Gastgeber (wie alle amerikanischen Segler), aber die beiden sind besonders nett! Nach einem Aperitif und einigen Snacks fragen die beiden mich welchen Wein sie den jetzt öffnen sollen. Sie würden gerne eine Flasche 97er „Opus One“ mit mir leeren, ob mir das recht sei? Nachdem ich mich über ihren gesunden geistigen Zustand vergewissert habe, sage ich begeistert zu und wenig später stoßen wir mit Riedel Gläsern an und genießen diesen wahrhaft edlen Tropfen. Es wird ein interessanter und kurzweiliger Abend, Helena und Kolja haben sich gleich nach dem Abendessen wieder zurück auf die Pacific High verkrümelt. Die beiden Kinder von Jenna und James sind auf Dauer zu jung für sie: Leo ist erst 8 und Hazel 5. Gegen 23:00 Uhr frischt der Wind weiter auf und wir verabschieden uns herzlich. Kaum sind wir wieder zu Hause, beginnt es aus Waschkübeln zu regnen und wir haben Böen bis 38kn peitschen die See auf… gerade noch Glück gehabt! Es bleibt die ganze Nacht über sehr windig mit heftigem Regen. Im Nu füllt sich unser Backbord Wassertank (immerhin 500l.) dank Anitas Regen-Auffang-Konstruktion, während um uns herum Weit entferntes Wetterleuchten den Nachthimmel aufhellt.

Nach einer ruhigen Nacht beginnt auch der Tag mit viel Sonne und wenig Wind. Durch die ruhige und glatte Wasseroberfläche können wir jeden Fisch und jede Koralle selbst in 12m Wassertiefe klar erkennen. Noch während dem ersten Kaffee melden sich die „Belena“ und die „Rose“ auf Kanal 72 (der inoffiziellen „deutschen Funkrunde“). Die beiden melden sich für einen Besuch am späten Vormittag nach ihren Tauchgängen an. Noch vor dem Frühstück schauen auch die Vier von der „Sophie“ vorbei und laden uns zum Abendessen auf ihre Lagoon 500 ein. Sie brauchen meine Unterstützung beim dezimieren ihrer Weinvorräte und sie haben frischen Thunfisch gefangen, den sie mit uns grillen wollen. Da sagen wir doch gerne zu! Jenna und James haben (genauso wie wir zu Beginn unserer Reise) ihren Weinkeller aufgelöst und teilweise an Bord gelagert. Anita hat wieder Wäsche gewaschen und ist gerade dabei sie aufzuhängen als sie uns vier zu den Heckstufen der Pacific High ruft: rund 20 Riff Haie drehen dort ihre Kreise. Dank der glatten Wasseroberfläche können wir sie genau beobachten. Was für schöne Tiere!!! Wir sind noch nicht ganz mit unserem Frühstück fertig (OK, es ist mittlerweile nach 12:00 Uhr, aber früher sind wir einfach nicht dazu gekommen bei all unserem Seglerstress) als Benno und Marlene von ihrem Tauchgang zurückkehren und bald darauf auch Alex an Bord kommt. Schön die drei wiederzusehen und sich über die Erlebnisse seit unserem letzten Treffen (Panama bzw. Marquesas) auszutauschen. Wir brechen zusammen mit ihnen auf und erkunden die Umgebung mit dem Beiboot. Auf dem Rückweg vom Strand wollen wir der „Shamballa“ eigentlich nur kurz Hallo sagen, werden aber prompt von Sandy und Karl zum Kaffee überredet und bleiben für den Rest des Nachmittages bei ihnen hängen. Zurück an Bord haben wir gerade noch Zeit einen Salat und die Pasta-Sauce vorzubereiten, uns frisch zu machen und brausen mit halbstündiger Verspätung rüber zur „Sophie“. Jenna und James sind liebenswerte Gastgeber (wie alle amerikanischen Segler), aber die beiden sind besonders nett! Nach einem Aperitif und einigen Snacks fragen die beiden mich welchen Wein sie den jetzt öffnen sollen. Sie würden gerne eine Flasche 97er „Opus One“ mit mir leeren, ob mir das recht sei? Nachdem ich mich über ihren gesunden geistigen Zustand vergewissert habe, sage ich begeistert zu und wenig später stoßen wir mit Riedel Gläsern an und genießen diesen wahrhaft edlen Tropfen. Es wird ein interessanter und kurzweiliger Abend, Helena und Kolja haben sich gleich nach dem Abendessen wieder zurück auf die Pacific High verkrümelt. Die beiden Kinder von Jenna und James sind auf Dauer zu jung für sie: Leo ist erst 8 und Hazel 5. Gegen 23:00 Uhr frischt der Wind weiter auf und wir verabschieden uns herzlich. Kaum sind wir wieder zu Hause, beginnt es aus Waschkübeln zu regnen und wir haben Böen bis 38kn peitschen die See auf… gerade noch Glück gehabt! Es bleibt die ganze Nacht über sehr windig mit heftigem Regen. Im Nu füllt sich unser Backbord Wassertank (immerhin 500l.) dank Anitas Regen-Auffang-Konstruktion, während um uns herum Weit entferntes Wetterleuchten den Nachthimmel aufhellt.

Nach einer ruhigen Nacht beginnt auch der Tag mit viel Sonne und wenig Wind. Durch die ruhige und glatte Wasseroberfläche können wir jeden Fisch und jede Koralle selbst in 12m Wassertiefe klar erkennen. Noch während dem ersten Kaffee melden sich die „Belena“ und die „Rose“ auf Kanal 72 (der inoffiziellen „deutschen Funkrunde“). Die beiden melden sich für einen Besuch am späten Vormittag nach ihren Tauchgängen an. Noch vor dem Frühstück schauen auch die Vier von der „Sophie“ vorbei und laden uns zum Abendessen auf ihre Lagoon 500 ein. Sie brauchen meine Unterstützung beim dezimieren ihrer Weinvorräte und sie haben frischen Thunfisch gefangen, den sie mit uns grillen wollen. Da sagen wir doch gerne zu! Jenna und James haben (genauso wie wir zu Beginn unserer Reise) ihren Weinkeller aufgelöst und teilweise an Bord gelagert. Anita hat wieder Wäsche gewaschen und ist gerade dabei sie aufzuhängen als sie uns vier zu den Heckstufen der Pacific High ruft: rund 20 Riff Haie drehen dort ihre Kreise. Dank der glatten Wasseroberfläche können wir sie genau beobachten. Was für schöne Tiere!!! Wir sind noch nicht ganz mit unserem Frühstück fertig (OK, es ist mittlerweile nach 12:00 Uhr, aber früher sind wir einfach nicht dazu gekommen bei all unserem Seglerstress) als Benno und Marlene von ihrem Tauchgang zurückkehren und bald darauf auch Alex an Bord kommt. Schön die drei wiederzusehen und sich über die Erlebnisse seit unserem letzten Treffen (Panama bzw. Marquesas) auszutauschen. Wir brechen zusammen mit ihnen auf und erkunden die Umgebung mit dem Beiboot. Auf dem Rückweg vom Strand wollen wir der „Shamballa“ eigentlich nur kurz Hallo sagen, werden aber prompt von Sandy und Karl zum Kaffee überredet und bleiben für den Rest des Nachmittages bei ihnen hängen. Zurück an Bord haben wir gerade noch Zeit einen Salat und die Pasta-Sauce vorzubereiten, uns frisch zu machen und brausen mit halbstündiger Verspätung rüber zur „Sophie“. Jenna und James sind liebenswerte Gastgeber (wie alle amerikanischen Segler), aber die beiden sind besonders nett! Nach einem Aperitif und einigen Snacks fragen die beiden mich welchen Wein sie den jetzt öffnen sollen. Sie würden gerne eine Flasche 97er „Opus One“ mit mir leeren, ob mir das recht sei? Nachdem ich mich über ihren gesunden geistigen Zustand vergewissert habe, sage ich begeistert zu und wenig später stoßen wir mit Riedel Gläsern an und genießen diesen wahrhaft edlen Tropfen. Es wird ein interessanter und kurzweiliger Abend, Helena und Kolja haben sich gleich nach dem Abendessen wieder zurück auf die Pacific High verkrümelt. Die beiden Kinder von Jenna und James sind auf Dauer zu jung für sie: Leo ist erst 8 und Hazel 5. Gegen 23:00 Uhr frischt der Wind weiter auf und wir verabschieden uns herzlich. Kaum sind wir wieder zu Hause, beginnt es aus Waschkübeln zu regnen und wir haben Böen bis 38kn peitschen die See auf… gerade noch Glück gehabt! Es bleibt die ganze Nacht über sehr windig mit heftigem Regen. Im Nu füllt sich unser Backbord Wassertank (immerhin 500l.) dank Anitas Regen-Auffang-Konstruktion, während um uns herum Weit entferntes Wetterleuchten den Nachthimmel aufhellt.

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Mittwoch 5.5.2013 Tuamotus / Fakarava – Segeln im Fakarava Atoll

Wir nutzen am Morgen ein letztes Mal Internet vor Rotoava und gehen um 9:00 Uhr gemeinsam mit der „Shambala“ Anker auf. Während unsere Freunde aus Österreich dem schmalen Kanal in Ufernähe folgen nehmen wir den direkten Weg quer durchs Atoll. Wir segeln unter Gennaker mit 6kn, der Himmel ist bewölkt mit sonnigen Abschnitten, die alles andere als eine optimale Sicht bedeuten. Aus dem dunkelblauen bis schwarzen Wasser (bei 30m bis 40m Wassertiefe) ragen immer wieder Korallenspitzen bis kurz unter die Wasseroberfläche hinauf. Auch die vielen Bojen der Perlenfarmen, die mitten im Fahrwasser liegen, sorgen nicht für ein entspanntes Segeln. Je weiter wir Richtung Süden kommen umso größer werden die Regenwolken die auch mehr Wind bringen. Mit bald über 8kn laufen wir den meisten Regenschauern davon, erst kurz vorm Ankerplatz am südlichen Pass erwischt uns ein dicker Squall mit starkem Regen und null Sicht. Wir können noch rechtzeitig den Gennaker bergen und ankern kurzfristig in 18m Wassertiefe um den Squall abzuwarten. Aus den grauen Regenschleiern ertönt eine sonore Stimme im Funk. „Hi Pacific High, here is Sophie, welcome to Paradise“, heißen uns Jenna und James willkommen, die unser AIS Signal auf ihrem Chartplotter gesehen haben. Das ist doch ein netter Empfang bei diesem Sauwetter! Kaum ist der Squall durch und die Sicht etwas besser sputen wir uns in der Nähe von „Sophie“ zu ankern, da schon der nächste Schauer im Anmarsch ist. Wir entdecken jetzt auch noch die „Rose“ mit Alex und die „Shambala“ war natürlich schneller als wir und hat hier auch schon ihren Anker fallen lassen. Am Funk hören wir dann auch noch Benno und Marlene von der „Belena“, die auf der anderen Seite des Passes ankern und fühlen uns ein wenig heimisch bei all den Freunden um uns herum!

Wir nutzen am Morgen ein letztes Mal Internet vor Rotoava und gehen um 9:00 Uhr gemeinsam mit der „Shambala“ Anker auf. Während unsere Freunde aus Österreich dem schmalen Kanal in Ufernähe folgen nehmen wir den direkten Weg quer durchs Atoll. Wir segeln unter Gennaker mit 6kn, der Himmel ist bewölkt mit sonnigen Abschnitten, die alles andere als eine optimale Sicht bedeuten. Aus dem dunkelblauen bis schwarzen Wasser (bei 30m bis 40m Wassertiefe) ragen immer wieder Korallenspitzen bis kurz unter die Wasseroberfläche hinauf. Auch die vielen Bojen der Perlenfarmen, die mitten im Fahrwasser liegen, sorgen nicht für ein entspanntes Segeln. Je weiter wir Richtung Süden kommen umso größer werden die Regenwolken die auch mehr Wind bringen. Mit bald über 8kn laufen wir den meisten Regenschauern davon, erst kurz vorm Ankerplatz am südlichen Pass erwischt uns ein dicker Squall mit starkem Regen und null Sicht. Wir können noch rechtzeitig den Gennaker bergen und ankern kurzfristig in 18m Wassertiefe um den Squall abzuwarten. Aus den grauen Regenschleiern ertönt eine sonore Stimme im Funk. „Hi Pacific High, here is Sophie, welcome to Paradise“, heißen uns Jenna und James willkommen, die unser AIS Signal auf ihrem Chartplotter gesehen haben. Das ist doch ein netter Empfang bei diesem Sauwetter! Kaum ist der Squall durch und die Sicht etwas besser sputen wir uns in der Nähe von „Sophie“ zu ankern, da schon der nächste Schauer im Anmarsch ist. Wir entdecken jetzt auch noch die „Rose“ mit Alex und die „Shambala“ war natürlich schneller als wir und hat hier auch schon ihren Anker fallen lassen. Am Funk hören wir dann auch noch Benno und Marlene von der „Belena“, die auf der anderen Seite des Passes ankern und fühlen uns ein wenig heimisch bei all den Freunden um uns herum!

Wir nutzen am Morgen ein letztes Mal Internet vor Rotoava und gehen um 9:00 Uhr gemeinsam mit der „Shambala“ Anker auf. Während unsere Freunde aus Österreich dem schmalen Kanal in Ufernähe folgen nehmen wir den direkten Weg quer durchs Atoll. Wir segeln unter Gennaker mit 6kn, der Himmel ist bewölkt mit sonnigen Abschnitten, die alles andere als eine optimale Sicht bedeuten. Aus dem dunkelblauen bis schwarzen Wasser (bei 30m bis 40m Wassertiefe) ragen immer wieder Korallenspitzen bis kurz unter die Wasseroberfläche hinauf. Auch die vielen Bojen der Perlenfarmen, die mitten im Fahrwasser liegen, sorgen nicht für ein entspanntes Segeln. Je weiter wir Richtung Süden kommen umso größer werden die Regenwolken die auch mehr Wind bringen. Mit bald über 8kn laufen wir den meisten Regenschauern davon, erst kurz vorm Ankerplatz am südlichen Pass erwischt uns ein dicker Squall mit starkem Regen und null Sicht. Wir können noch rechtzeitig den Gennaker bergen und ankern kurzfristig in 18m Wassertiefe um den Squall abzuwarten. Aus den grauen Regenschleiern ertönt eine sonore Stimme im Funk. „Hi Pacific High, here is Sophie, welcome to Paradise“, heißen uns Jenna und James willkommen, die unser AIS Signal auf ihrem Chartplotter gesehen haben. Das ist doch ein netter Empfang bei diesem Sauwetter! Kaum ist der Squall durch und die Sicht etwas besser sputen wir uns in der Nähe von „Sophie“ zu ankern, da schon der nächste Schauer im Anmarsch ist. Wir entdecken jetzt auch noch die „Rose“ mit Alex und die „Shambala“ war natürlich schneller als wir und hat hier auch schon ihren Anker fallen lassen. Am Funk hören wir dann auch noch Benno und Marlene von der „Belena“, die auf der anderen Seite des Passes ankern und fühlen uns ein wenig heimisch bei all den Freunden um uns herum!

Wir nutzen am Morgen ein letztes Mal Internet vor Rotoava und gehen um 9:00 Uhr gemeinsam mit der „Shambala“ Anker auf. Während unsere Freunde aus Österreich dem schmalen Kanal in Ufernähe folgen nehmen wir den direkten Weg quer durchs Atoll. Wir segeln unter Gennaker mit 6kn, der Himmel ist bewölkt mit sonnigen Abschnitten, die alles andere als eine optimale Sicht bedeuten. Aus dem dunkelblauen bis schwarzen Wasser (bei 30m bis 40m Wassertiefe) ragen immer wieder Korallenspitzen bis kurz unter die Wasseroberfläche hinauf. Auch die vielen Bojen der Perlenfarmen, die mitten im Fahrwasser liegen, sorgen nicht für ein entspanntes Segeln. Je weiter wir Richtung Süden kommen umso größer werden die Regenwolken die auch mehr Wind bringen. Mit bald über 8kn laufen wir den meisten Regenschauern davon, erst kurz vorm Ankerplatz am südlichen Pass erwischt uns ein dicker Squall mit starkem Regen und null Sicht. Wir können noch rechtzeitig den Gennaker bergen und ankern kurzfristig in 18m Wassertiefe um den Squall abzuwarten. Aus den grauen Regenschleiern ertönt eine sonore Stimme im Funk. „Hi Pacific High, here is Sophie, welcome to Paradise“, heißen uns Jenna und James willkommen, die unser AIS Signal auf ihrem Chartplotter gesehen haben. Das ist doch ein netter Empfang bei diesem Sauwetter! Kaum ist der Squall durch und die Sicht etwas besser sputen wir uns in der Nähe von „Sophie“ zu ankern, da schon der nächste Schauer im Anmarsch ist. Wir entdecken jetzt auch noch die „Rose“ mit Alex und die „Shambala“ war natürlich schneller als wir und hat hier auch schon ihren Anker fallen lassen. Am Funk hören wir dann auch noch Benno und Marlene von der „Belena“, die auf der anderen Seite des Passes ankern und fühlen uns ein wenig heimisch bei all den Freunden um uns herum!

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Blog Mittwoch 30.4.2013 Tuamotus / Kauehi – Out of nowhere

Tuamotus / Kauehi – Out of nowhere

Drei traumhaft schöne Tage, die uns für immer unvergesslich bleiben werden, haben wir im Tuamotus Atoll: „Kauehi“ verbracht. Jede einzelne Insel, die den südwestlichen Atoll Rand säumt, hat Postkarten Qualität. Unsere Pacific High ankert wenige Meter vom Strand in türkisfarbenen, leider Korallen gespicktem Wasser. Aber das Schönste ist: wir dürfen den Ausblick auf dieses Wunder der Natur allein erleben. Es ist dieses Gefühl der Einsamkeit, ein Stück Paradies ganz für uns zu haben, das wir lange Zeit vermisst haben. Keine anderen Segler, die einem das Gefühl geben „nur“ bereits ausgetretene Pfade zu verfolgen, kein Generatoren Lärm, keine zischenden Windgeneratoren, keine plärrende Musik: nur Stille. Im Hintergrund das Rauschen der Wellen am Außen Riff und das Gezwitscher der Vögel aus dem Dickicht der Inseln. Diese sind unbewohnt, auch wenn auf jeder sich eine einfache Hütte befindet. Wir vermuten sie werden während der Kokosnuss Ernte und den Arbeiten auf den Perlenfarmen genutzt. Nachts sehen wir kein einziges Licht um uns herum, nur der funkelnde Sternenhimmel umhüllt uns wie eine schützende Decke. Wir sitzen lange auf der Flybridge und können uns an dem Sternen Meer und der sich deutlich abzeichnenden Milchstraße nicht satt sehen. Wir unternehmen mehrere Entdeckungstouren verschiedener Inseln und lange Spaziergänge am Strand. Kolja und ich schlagen uns mit der Machete einen Weg durch den dichten Dschungel im Inneren der Inseln – angelegte Pfade gibt es hier keine. Wir sehen viele bunte Riff Fische und auch einige Schwarzspitzen Haie beim schwimmen und schnorcheln. Erst beim Verlassen des Atolls werden wir wieder daran erinnert, doch nicht allein auf der Welt zu sein. „Kiape“, eine Gunboat, liegt vor dem 8 sm entfernten Ort „Tearavero“ im Nordwesten von „Kauehi“. … und Irene funken uns an, um mit uns ein wenig zu plaudern…

Es ergeben sich tolle Fotomotive während unseren Inselwanderungen

Unsere Bananenstaude von Nuku Hiva (Marquesas) ist jetzt komplett reif und Kolja mixt uns täglich einen leckeren Bananenshake

Südseeparadies!?

Postkartenmotive

Leider besteht der Strand aus harten uns spitzen Korallen Stücken… auch das Paradies ist nicht perfekt!

Drei traumhaft schöne Tage, die uns für immer unvergesslich bleiben werden, haben wir im Tuamotus Atoll: „Kauehi“ verbracht. Jede einzelne Insel, die den südwestlichen Atoll Rand säumt, hat Postkarten Qualität. Unsere Pacific High ankert wenige Meter vom Strand in türkisfarbenen, leider Korallen gespicktem Wasser. Aber das Schönste ist: wir dürfen den Ausblick auf dieses Wunder der Natur allein erleben. Es ist dieses Gefühl der Einsamkeit, ein Stück Paradies ganz für uns zu haben, das wir lange Zeit vermisst haben. Keine anderen Segler, die einem das Gefühl geben „nur“ bereits ausgetretene Pfade zu verfolgen, kein Generatoren Lärm, keine zischenden Windgeneratoren, keine plärrende Musik: nur Stille. Im Hintergrund das Rauschen der Wellen am Außen Riff und das Gezwitscher der Vögel aus dem Dickicht der Inseln. Diese sind unbewohnt, auch wenn auf jeder sich eine einfache Hütte befindet. Wir vermuten sie werden während der Kokosnuss Ernte und den Arbeiten auf den Perlenfarmen genutzt. Nachts sehen wir kein einziges Licht um uns herum, nur der funkelnde Sternenhimmel umhüllt uns wie eine schützende Decke. Wir sitzen lange auf der Flybridge und können uns an dem Sternen Meer und der sich deutlich abzeichnenden Milchstraße nicht satt sehen. Wir unternehmen mehrere Entdeckungstouren verschiedener Inseln und lange Spaziergänge am Strand. Kolja und ich schlagen uns mit der Machete einen Weg durch den dichten Dschungel im Inneren der Inseln – angelegte Pfade gibt es hier keine. Wir sehen viele bunte Riff Fische und auch einige Schwarzspitzen Haie beim schwimmen und schnorcheln. Erst beim Verlassen des Atolls werden wir wieder daran erinnert, doch nicht allein auf der Welt zu sein. „Kiape“, eine Gunboat, liegt vor dem 8 sm entfernten Ort „Tearavero“ im Nordwesten von „Kauehi“. … und Irene funken uns an, um mit uns ein wenig zu plaudern…

Drei traumhaft schöne Tage, die uns für immer unvergesslich bleiben werden, haben wir im Tuamotus Atoll: „Kauehi“ verbracht. Jede einzelne Insel, die den südwestlichen Atoll Rand säumt, hat Postkarten Qualität. Unsere Pacific High ankert wenige Meter vom Strand in türkisfarbenen, leider Korallen gespicktem Wasser. Aber das Schönste ist: wir dürfen den Ausblick auf dieses Wunder der Natur allein erleben. Es ist dieses Gefühl der Einsamkeit, ein Stück Paradies ganz für uns zu haben, das wir lange Zeit vermisst haben. Keine anderen Segler, die einem das Gefühl geben „nur“ bereits ausgetretene Pfade zu verfolgen, kein Generatoren Lärm, keine zischenden Windgeneratoren, keine plärrende Musik: nur Stille. Im Hintergrund das Rauschen der Wellen am Außen Riff und das Gezwitscher der Vögel aus dem Dickicht der Inseln. Diese sind unbewohnt, auch wenn auf jeder sich eine einfache Hütte befindet. Wir vermuten sie werden während der Kokosnuss Ernte und den Arbeiten auf den Perlenfarmen genutzt. Nachts sehen wir kein einziges Licht um uns herum, nur der funkelnde Sternenhimmel umhüllt uns wie eine schützende Decke. Wir sitzen lange auf der Flybridge und können uns an dem Sternen Meer und der sich deutlich abzeichnenden Milchstraße nicht satt sehen. Wir unternehmen mehrere Entdeckungstouren verschiedener Inseln und lange Spaziergänge am Strand. Kolja und ich schlagen uns mit der Machete einen Weg durch den dichten Dschungel im Inneren der Inseln – angelegte Pfade gibt es hier keine. Wir sehen viele bunte Riff Fische und auch einige Schwarzspitzen Haie beim schwimmen und schnorcheln. Erst beim Verlassen des Atolls werden wir wieder daran erinnert, doch nicht allein auf der Welt zu sein. „Kiape“, eine Gunboat, liegt vor dem 8 sm entfernten Ort „Tearavero“ im Nordwesten von „Kauehi“. … und Irene funken uns an, um mit uns ein wenig zu plaudern…

Drei traumhaft schöne Tage, die uns für immer unvergesslich bleiben werden, haben wir im Tuamotus Atoll: „Kauehi“ verbracht. Jede einzelne Insel, die den südwestlichen Atoll Rand säumt, hat Postkarten Qualität. Unsere Pacific High ankert wenige Meter vom Strand in türkisfarbenen, leider Korallen gespicktem Wasser. Aber das Schönste ist: wir dürfen den Ausblick auf dieses Wunder der Natur allein erleben. Es ist dieses Gefühl der Einsamkeit, ein Stück Paradies ganz für uns zu haben, das wir lange Zeit vermisst haben. Keine anderen Segler, die einem das Gefühl geben „nur“ bereits ausgetretene Pfade zu verfolgen, kein Generatoren Lärm, keine zischenden Windgeneratoren, keine plärrende Musik: nur Stille. Im Hintergrund das Rauschen der Wellen am Außen Riff und das Gezwitscher der Vögel aus dem Dickicht der Inseln. Diese sind unbewohnt, auch wenn auf jeder sich eine einfache Hütte befindet. Wir vermuten sie werden während der Kokosnuss Ernte und den Arbeiten auf den Perlenfarmen genutzt. Nachts sehen wir kein einziges Licht um uns herum, nur der funkelnde Sternenhimmel umhüllt uns wie eine schützende Decke. Wir sitzen lange auf der Flybridge und können uns an dem Sternen Meer und der sich deutlich abzeichnenden Milchstraße nicht satt sehen. Wir unternehmen mehrere Entdeckungstouren verschiedener Inseln und lange Spaziergänge am Strand. Kolja und ich schlagen uns mit der Machete einen Weg durch den dichten Dschungel im Inneren der Inseln – angelegte Pfade gibt es hier keine. Wir sehen viele bunte Riff Fische und auch einige Schwarzspitzen Haie beim schwimmen und schnorcheln. Erst beim Verlassen des Atolls werden wir wieder daran erinnert, doch nicht allein auf der Welt zu sein. „Kiape“, eine Gunboat, liegt vor dem 8 sm entfernten Ort „Tearavero“ im Nordwesten von „Kauehi“. … und Irene funken uns an, um mit uns ein wenig zu plaudern…

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27.04.2013 Von den Marquesas in die Tuamotus

Mittwoch Abend, 24.04: Es ist meine erste Nachwache, ich sitze auf der Fly und schreibe Logbuch. Die Pacific High gleitet weich durch die Wellen des Pazifischen Ozeans. Wir segeln Südkurs, der Passat weht aus Westen mit 9kn bis 12kn, wir haben also angenehme seitliche Winde und segeln mit 7kn bis 9kn unserem Ziel dem Atoll „Makemo“ entgegen. Vollmond gibt es auch noch gratis dazu: schöneres Nachtsegeln kann man sich wirklich nicht mehr wünschen! Dabei hat der Tag schon früh und turbulent für uns angefangen. Jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag ist Markt in Nuku Hiva. Wer nicht gleich um 6:00 Uhr früh da ist, bekommt nichts mehr, so haben es uns andere Segler wenigstens berichtet. Als ich um 5:30 Uhr in den Salon schlaftrunken in den Salon stolpere, hat sich Anita bereits einen Tee zubereitet und das Dinghi vorbereitet. Wir stehen also brav um fünf vor sechs vor der Markhalle. Diese liegt praktischerweise direkt am Landungspier. Um kurz nach sechs werden die Tore aufgesperrt und eine Familie entlädt den einzigen davor geparktem Pick-Up Truck. Wir warten bis ihr Stand aufgebaut ist, dann dürfen wir einkaufen. Es gibt (zumindest heute) nur diesen einen Gemüsestand, aber hier bekommen wir Alles, was unser Herz begehrt und in hervorragender frischer Qualität: kleine bunte süße Paprika, herrlich duftende Tomaten, knackige Rettiche und Gurken, Salat, Auberginen und vieles mehr. An einem anderen Obststand erstehen wir eine ganze Bananenstaude. Während das Gemüse, erwartungsgemäß, nicht billig ist (in Deutschland beim Gemüsehändler hätte es weniger als die Hälfte gekostet), sind Bananen sehr günstig: für eine ganze Staude (Gewicht geschätzte 15Kg) zahlen wir 3 EUR! Wir legen unserem Einkauf offen ins Dinghi – hier klaut keiner was – und laufen noch zum Supermarkt Baguettes kaufen. In schneller Gleitfahrt kehren wir mit unserer reichen Beute zurück an Bord. Helena und Kolja erwarten uns schon um uns beim umladen der Einkäufe und „klar Schiff machen“ zu helfen. Gegen 7:30 Uhr gehen wir Anker auf, nicht ohne eine Runde durchs Ankerfeld zu drehen um uns von einigen Seglern zu verabschieden. Begleitet von vielen guten Wünschen, setzen wir Segel und bekommen gleich einmal einen mächtigen Regenschauer ab. Die ganze Zeit, während unserem Aufenthalt in Nuku Hiva, hat es praktisch nicht geregnet, gerade jetzt wo wir auslaufen gießt es aus Köbeln und wir werden klitschnaß: Seglerpech! Kaum haben wir das Lee von Nuku Hiva verlassen, treiben uns auch die vorhergesagten Passat Winde mit 9kn Richtung Marquesas. Anita und ich machen es uns bei einem heißen Cappuccino gemütlich. Endlich, wie habe ich den Morgen bloß ohne überstanden?! Bald gesellen sich auch Helena und Kolja zu uns, für die Schule sind die seitlichen Wellen heute einfach zu ruppig. Nach gut zwei Stunden haben wir bereits das 20sm entfernte Ua Pou erreicht und werden von einem anderen Segler angefunkt. Es ist die „Bika“, die unseren Kurs kreuzt. Henrik und Mina sind aus Norwegen und segeln wie wir Richtung Marquesas. Während ich im Salon mit Henrik am Funk plaudere, hat Kolja die Steuerung der Pacific High übernommen, und segelt gekonnt hinter dem Heck der Bika durch. Obwohl wir 10sm (18km) östlich an Ua Pou vorbeisegeln, geraten wir doch für kurze Zeit in ihren Windschatten. Wieder was dazu gelernt – unglaublich wie weit die hohen spitzen Berge der Insel die Luft verwirbeln. Südlich von Ua Pou rauscht ein mächtiger 35kn Squall über uns hinweg. Kolja und ich haben Wache und ich überlasse ihm komplett das Kommando: geschickt segelt er die Pacific High durch Wind und Regen, trimmt die Segel neu und ändert den Kurs. Der Rest des Tages verläuft ähnlich: wir haben kräftigen Wind, viel Sonne und einige Squalls. Helena und Kolja lernen doch noch für die Schule: wir lesen zum Beispiel viele französische Texte aus ihren Schulbüchern: das geht auch bei rauer See auf der Fly. Abends gibt es Brotzeit: wir haben ja frisches Gemüse und Baguette an Bord. Mit Käse, Schinken und Salami hatten wir uns in Panama reichlich eingedeckt. Große Mengen lagern immer noch im Kühl- bzw. Gefrierschrank. Ich übernehme die erste Wache. Dank Radar und Vollmond sind die Squalls nachts fast leichter zu erkennen als tagsüber. Auf dem Display sehen wir ein genaues Bild aller Squalls im Umkreis von 12sm (20km). Wir können ihre Zugrichtung und Geschwindigkeit bestimmen, wissen daher recht genau ob und wann uns eine Regenwolke erwischt. Dies gibt Sicherheit, da wir schon im voraus die Segel reffen können, bzw. einem besonders kräftigen Regenschauer ausweichen. Gegen 22:30 Uhr zieht der letzte dicke Squall über uns hinweg, dann ist Ruhe. Ab Mitternacht haben wir nur noch leichte Passatbewölkung und auch der Wind ist schwächer geworden. Ich bin von den ruhigen Ankertagen in den Marquesas fit und übergebe die Wache an Anita um 3:00 Uhr Morgens.

Donnerstag, 25.04: In den ersten 24 Stunden sind wir 164sm gesegelt. Dafür, dass wir die ganze Zeit im ersten Reff gesegelt sind – sonst sind wir zu schnell und kommen nachts in den Tuamotus an – ist das Etmal richtig gut. Kolja hat am Morgen die Wache von Anita übernommen. Tagsüber entlasten uns die beiden jetzt immer häufiger bei den Wachen. Habe ich gestern eigentlich geschrieben ich wäre fit? Böser Fehler! Prompt fühle ich mich heute nicht gut: mir ist übel und ich habe Kopfschmerzen. Meine Familie übernimmt alle (Tages-) Wachen – Danke! Die Stimmung ist gut an Bord, alle lesen viel (auch Kolja hat bald sein nächstes Harry Potter Buch durch), hören Musik bzw. Hörbücher und spielen manchmal zusammen. Oft sitzen wir auch einfach nur auf der Fly, schauen auf das Meer und die Wolken, und diskutieren über Gott und die Welt… Wir haben bald die Hälfte der Strecke von den Marquesas zu den Tuamotus zurückgelegt. Während der Nachtwache rechne ich etliche Navigations-Varianten durch und komme immer zu den gleichen Ergebnis: unser geplantes Ankunfts-Motu „Makemo“ liegt streckenmäßig ungünstig. Wir sind zu schnell unterwegs: segeln wir wie bisher weiter im ersten Reff, kommen wir irgendwann Morgen in der zweiten Nachthälfte an. Reffen wir aus und laufen so schnell wir können, sind wir schon Morgen Abend da. In beiden Fällen müssen wir bis zum darauffolgenden Mittag lange am Pass warten um in das Atoll einlaufen zu können. Ich suche nach Alternativen und stoße auf das Atoll „Kauehi“. Es liegt ca. 50sm weiter entfernt, nordwestlich von „Fakarava“. Wir müssten es, bei gleichbleibenden Segelbedingungen, gerade so bis Morgen Mittag schaffen. Ich ziehe unsere elektronische Bibliothek zu rate in der wir unzählige Segelberichte, Cruising Guides, Wetterdaten, Offline gespeicherte Internet Seiten, Törnberichte, Karten, ec. gespeichert haben. Ich lasse den Computer nach „Kauehi“ suchen und bekomme ca. 50 Treffer die ich sichte. „Kauehi“ wird als besonders grünes Atoll, mit vielen Palmen und Sandstränden beschrieben. Einen Ort, mit ca. 300 Einwohner und einem kleinen Laden gibt es auch. Obwohl die Einfahrt in den Pass als einfach beschrieben wird, scheinen nur wenige Segler dieses Atoll anzulaufen. Ich finde, das hört sich gut an und ändere unseren Kurs um 40 Grad nach Steuerbord: Ziel „Kauehi“.

Freitag, 26.05: Sonnenstrahlen, die durch unsere Heck Luke aufs Bett fallen, wecken mich gegen 8:00 Uhr. Wie selbstverständlich das schöne warme Wetter für uns ist. Ich fühle mich ausgeschlafen, hat doch Anita die Nachwache um 2:00 Uhr übernommen und ich konnte 6 Stunden am Stück schlafen. Meine Shorts und ein T-Shirt sind schnell angezogen, ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu Kolja auf die Fly. Auch Helena kommt dazu und nachdem Kolja mich über seine Segelwache kurz informiert hat (Wind wird schwächer, ruhiges Segeln in den letzten Stunden, bisher 500sm bei 7kn Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt), dreht sich unser Gespräch um Kinofilme. Die letzten, die wir angeschaut haben waren: „Le grand bleu – Im Rasch der Tiefe“ mit Jean Reno, „Einer flog übers Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson, den Zeichentrickfilm: „Drachen zähmen leicht gemacht“ aber auch die komplette „Terminator“ Reihe. Helena ist ein Phänomen: Sie kann sich so viele Details merken, kennt die meisten Schauspieler (und ihre Synchronsprecher!), weiß wer wann und wo mitgespielt hat. Kolja und ich können da nicht mithalten, haben aber am Filme schauen und darüber diskutieren nicht weniger Spaß. Besonders gern ziehen wir auch über deutsche Serien her, die wir nach dem Abendessen anschauen… Der Rest des Tages und die darauffolgende Nachtwache verlaufen ereignislos = angenehmes Leben an Bord.

Samstag, 27.5: Um 8:00 Uhr ist es Kolja, der „unser“ erstes Tuamotu Atoll „Taiaro“ mit bloßem Auge am Horizont erkennt. Trotz aller Technik, die uns heutzutage die Navigation erleichtert, ist es ein aufregender Moment nach rund 500sm (knapp 1.000km) mitten im Pazifischen Ozean wieder Land zu entdecken. In vielen Berichten erwähnen Segler, dass sie die Motus erst in letzter Minute erkennen und gerade noch Zeit haben die Segel zu bergen. Dies können wir nicht bestätigen: „Taiaro“ hat Kolja aus ca. 15sm Entfernung gesichtet, also rund zwei Stunden im voraus. Andere Atolle konnten wir zur Mittagszeit in 20sm Entfernung erkennen. Während wir einige Meilen östlich an dem Motu vorbeisegeln, haben wir wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, den weißen Sandstrand (wie sich später noch herausstellen wird sind es mehr Korallenstrände) und die üppig grünen Palmenhaine. Der Anblick ist schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Es sind nur noch gut 30sm bis „Kauehi“, bis zur „Slack Tide“ um 11:45 Uhr werden wir es wohl trotzdem nicht mehr schaffen. Es wird wohl eher 14:30 Uhr werden, bis wir am Pass sind.

Während der Wache lese ich in meinen Cruising Guides über die Tuamotus. Speziell Berichte von Seglern, über die Tuamotus und die Riffeinfahrten. Das hört sich alles ziemlich gruselig an. Obwohl es die anderen Segler scheinbar immer genau schaffen bei Stillwasser und mit der Mittagssonne im Rücken an den Pässen zu sein, lese ich von extremen Strömungen, wilden Verwirbelungen die einem das Ruder rumreißen, sich brechenden Wellen und viele andere abenteuerliche Geschichten. Mein Adrenalinpegel steigt!

Wie bei allen Neuen und Unbekanntem ist man erst einmal verunsichert, zumal wir am Nachmittag genau zwischen Ebbe und Flut zur stärksten Strömung am Pass sein werden. Auf der anderen Seite sind wir ja auch keine Neulinge mehr, haben schon einige enge Hafeneinfahrten und Kanäle bei Sturm, starker Strömung und sich brechenden meterhohen Wellen gemeistert, warum also auch nicht den Pass von „Kauehi“? Besonders gefallen und aufschlussreich waren für mich das „The Tuamotus Compendium” von Soggy Paws (kann man unter http://svsoggypaws.com/ herunterladen – meine Version L ist von Juni 2011) und die Cruising Reports der “Mahi Mahi”. Wir schaffen es doch schon um 14:00 Uhr am Pass „Arikitamiro“ die Segel zu bergen, der Wind hat wieder aufgefrischt und ich habe die letzten Stunden einen Motor mitlaufen lassen. Wir beobachten den Pass durchs Fernglas: der Wind bläst mit 18kn gegen die einlaufende Strömung, wir sehen Schaumkronen und niedrige sich brechende Wellen die aber nicht wirklich gefährlich wirken. Beruhigend sieht auch ein Fischerboot aus, das im Pass treibt und – wie wir vermuten – auf Taucher, die sich unter ihm mit der Strömung durch den Pass ziehen lassen, wartet. Beide Motoren drehen 2.000 U/min. ungefähr 1/3 Kraft voraus, wir fahren mit 6kn in den Pass. Lange Zeit passiert gar nichts, dann erfasst uns die Strömung und zieht uns mit max. 4,5kn in das Atoll. Mit gut 10kn rauschen wir völlig ungefährdet durch die niedrigen Wellen und… sind auch schon durch. Völlig unspektakulär und völlig harmlos. Wir haben ja noch keinen Vergleich, aber der Pass „Arikitamiro“ von Kauehi scheint für Tuamotus Neulinge wie uns genau richtig (= einfach) zu sein. Wir motoren die 4sm durch 30m bis 45m tiefes Wasser bis zu unserem Ankerplatz im Südosten des Atolls. Unsere Navionics Karten scheinen recht genau zu sein, zumindest sind die beiden, von uns knapp unter der Wasseroberfläche gesichteten, Korallenblöcke korrekt in unseren Karten verzeichnet. Unser Anker fällt in 10m tiefen türkisblauem Wasser direkt vor den traumhaften Palmeninseln von Kauehi. Die Sonne steht schon recht niedrig und hüllt die Inseln in ihrem goldenen Glanz. Es gibt natürlich einen Umtrunk auf der Fly. Anita hat noch den Elan leckere „Hors d’ Oeuvre“ mit meinem geliebten Manchego Käse zu zaubern, während die Kinder kalte Getränke vorbereiten – ich bekomme ein Guinness aus dem Null-Grad-Fach – einfach köstlich! Wir sind glücklich und dankbar wieder so eine sichere Überfahrt gehabt zu haben und plaudern noch einige Zeit lustig durcheinander…

27.04.2013 Von den Marquesas in die Tuamotus

Mittwoch Abend, 24.04. Es ist meine erste Nachwache, ich sitze auf der Fly und schreibe Logbuch. Die Pacific High gleitet weich durch die Wellen des Pazifischen Ozeans. Wir segeln Südkurs, der Passat weht aus Westen mit 9kn bis 12kn, wir haben also angenehme seitliche Winde und segeln mit 7kn bis 9kn unserem Ziel dem Atoll „Makemo“ entgegen. Vollmond gibt es auch noch gratis dazu: schöneres Nachtsegeln kann man sich wirklich nicht mehr wünschen! Dabei hat der Tag schon früh und turbulent für uns angefangen. Jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag ist Markt in Nuku Hiva. Wer nicht gleich um 6:00 Uhr früh da ist, bekommt nichts mehr, so haben es uns andere Segler wenigstens berichtet. Als ich um 5:30 Uhr in den Salon schlaftrunken in den Salon stolpere, hat sich Anita bereits einen Tee zubereitet und das Dinghi vorbereitet. Wir stehen also brav um fünf vor sechs vor der Markhalle. Diese liegt praktischerweise direkt am Landungspier. Um kurz nach sechs werden die Tore aufgesperrt und eine Familie entlädt den einzigen davor geparktem Pick-Up Truck. Wir warten bis ihr Stand aufgebaut ist, dann dürfen wir einkaufen. Es gibt (zumindest heute) nur diesen einen Gemüsestand, aber hier bekommen wir Alles, was unser Herz begehrt und in hervorragender frischer Qualität: kleine bunte süße Paprika, herrlich duftende Tomaten, knackige Rettiche und Gurken, Salat, Auberginen und vieles mehr. An einem anderen Obststand erstehen wir eine ganze Bananenstaude. Während das Gemüse, erwartungsgemäß, nicht billig ist (in Deutschland beim Gemüsehändler hätte es weniger als die Hälfte gekostet), sind Bananen sehr günstig: für eine ganze Staude (Gewicht geschätzte 15Kg) zahlen wir 3 EUR! Wir legen unserem Einkauf offen ins Dinghi – hier klaut keiner was – und laufen noch zum Supermarkt Baguettes kaufen. In schneller Gleitfahrt kehren wir mit unserer reichen Beute zurück an Bord. Helena und Kolja erwarten uns schon um uns beim umladen der Einkäufe und „klar Schiff machen“ zu helfen. Gegen 7:30 Uhr gehen wir Anker auf, nicht ohne eine Runde durchs Ankerfeld zu drehen um uns von einigen Seglern zu verabschieden. Begleitet von vielen guten Wünschen, setzen wir Segel und bekommen gleich einmal einen mächtigen Regenschauer ab. Die ganze Zeit, während unserem Aufenthalt in Nuku Hiva, hat es praktisch nicht geregnet, gerade jetzt wo wir auslaufen gießt es aus Köbeln und wir werden klitschnaß: Seglerpech! Kaum haben wir das Lee von Nuku Hiva verlassen, treiben uns auch die vorhergesagten Passat Winde mit 9kn Richtung Marquesas. Anita und ich machen es uns bei einem heißen Cappuccino gemütlich. Endlich, wie habe ich den Morgen bloß ohne überstanden?! Bald gesellen sich auch Helena und Kolja zu uns, für die Schule sind die seitlichen Wellen heute einfach zu ruppig. Nach gut zwei Stunden haben wir bereits das 20sm entfernte Ua Pou erreicht und werden von einem anderen Segler angefunkt. Es ist die „Bika“, die unseren Kurs kreuzt. Henrik und Mina sind aus Norwegen und segeln wie wir Richtung Marquesas. Während ich im Salon mit Henrik am Funk plaudere, hat Kolja die Steuerung der Pacific High übernommen, und segelt gekonnt hinter dem Heck der Bika durch. Obwohl wir 10sm (18km) östlich an Ua Pou vorbeisegeln, geraten wir doch für kurze Zeit in ihren Windschatten. Wieder was dazu gelernt – unglaublich wie weit die hohen spitzen Berge der Insel die Luft verwirbeln. Südlich von Ua Pou rauscht ein mächtiger 35kn Squall über uns hinweg. Kolja und ich haben Wache und ich überlasse ihm komplett das Kommando: geschickt segelt er die Pacific High durch Wind und Regen, trimmt die Segel neu und ändert den Kurs. Der Rest des Tages verläuft ähnlich: wir haben kräftigen Wind, viel Sonne und einige Squalls. Helena und Kolja lernen doch noch für die Schule: wir lesen zum Beispiel viele französische Texte aus ihren Schulbüchern: das geht auch bei rauer See auf der Fly. Abends gibt es Brotzeit: wir haben ja frisches Gemüse und Baguette an Bord. Mit Käse, Schinken und Salami hatten wir uns in Panama reichlich eingedeckt. Große Mengen lagern immer noch im Kühl- bzw. Gefrierschrank. Ich übernehme die erste Wache. Dank Radar und Vollmond sind die Squalls nachts fast leichter zu erkennen als tagsüber. Auf dem Display sehen wir ein genaues Bild aller Squalls im Umkreis von 12sm (20km). Wir können ihre Zugrichtung und Geschwindigkeit bestimmen, wissen daher recht genau ob und wann uns eine Regenwolke erwischt. Dies gibt Sicherheit, da wir schon im voraus die Segel reffen können, bzw. einem besonders kräftigen Regenschauer ausweichen. Gegen 22:30 Uhr zieht der letzte dicke Squall über uns hinweg, dann ist Ruhe. Ab Mitternacht haben wir nur noch leichte Passatbewölkung und auch der Wind ist schwächer geworden. Ich bin von den ruhigen Ankertagen in den Marquesas fit und übergebe die Wache an Anita um 3:00 Uhr Morgens.

Donnerstag, 25.04 In den ersten 24 Stunden sind wir 164sm gesegelt. Dafür, dass wir die ganze Zeit im ersten Reff gesegelt sind – sonst sind wir zu schnell und kommen nachts in den Tuamotus an – ist das Etmal richtig gut. Kolja hat am Morgen die Wache von Anita übernommen. Tagsüber entlasten uns die beiden jetzt immer häufiger bei den Wachen. Habe ich gestern eigentlich geschrieben ich wäre fit? Böser Fehler! Prompt fühle ich mich heute nicht gut: mir ist übel und ich habe Kopfschmerzen. Meine Familie übernimmt alle (Tages-) Wachen – Danke! Die Stimmung ist gut an Bord, alle lesen viel (auch Kolja hat bald sein nächstes Harry Potter Buch durch), hören Musik bzw. Hörbücher und spielen manchmal zusammen. Oft sitzen wir auch einfach nur auf der Fly, schauen auf das Meer und die Wolken, und diskutieren über Gott und die Welt… Wir haben bald die Hälfte der Strecke von den Marquesas zu den Tuamotus zurückgelegt. Während der Nachtwache rechne ich etliche Navigations-Varianten durch und komme immer zu den gleichen Ergebnis: unser geplantes Ankunfts-Motu „Makemo“ liegt streckenmäßig ungünstig. Wir sind zu schnell unterwegs: segeln wir wie bisher weiter im ersten Reff, kommen wir irgendwann Morgen in der zweiten Nachthälfte an. Reffen wir aus und laufen so schnell wir können, sind wir schon Morgen Abend da. In beiden Fällen müssen wir bis zum darauffolgenden Mittag lange am Pass warten um in das Atoll einlaufen zu können. Ich suche nach Alternativen und stoße auf das Atoll „Kauehi“. Es liegt ca. 50sm weiter entfernt, nordwestlich von „Fakarava“. Wir müssten es, bei gleichbleibenden Segelbedingungen, gerade so bis Morgen Mittag schaffen. Ich ziehe unsere elektronische Bibliothek zu rate in der wir unzählige Segelberichte, Cruising Guides, Wetterdaten, Offline gespeicherte Internet Seiten, Törnberichte, Karten, ec. gespeichert haben. Ich lasse den Computer nach „Kauehi“ suchen und bekomme ca. 50 Treffer die ich sichte. „Kauehi“ wird als besonders grünes Atoll, mit vielen Palmen und Sandstränden beschrieben. Einen Ort, mit ca. 300 Einwohner und einem kleinen Laden gibt es auch. Obwohl die Einfahrt in den Pass als einfach beschrieben wird, scheinen nur wenige Segler dieses Atoll anzulaufen. Ich finde, das hört sich gut an und ändere unseren Kurs um 40 Grad nach Steuerbord: Ziel „Kauehi“.

Freitag, 26.05 Sonnenstrahlen, die durch unsere Heck Luke aufs Bett fallen, wecken mich gegen 8:00 Uhr. Wie selbstverständlich das schöne warme Wetter für uns ist. Ich fühle mich ausgeschlafen, hat doch Anita die Nachwache um 2:00 Uhr übernommen und ich konnte 6 Stunden am Stück schlafen. Meine Shorts und ein T-Shirt sind schnell angezogen, ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu Kolja auf die Fly. Auch Helena kommt dazu und nachdem Kolja mich über seine Segelwache kurz informiert hat (Wind wird schwächer, ruhiges Segeln in den letzten Stunden, bisher 500sm bei 7kn Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt), dreht sich unser Gespräch um Kinofilme. Die letzten, die wir angeschaut haben waren: „Le grand bleu – Im Rasch der Tiefe“ mit Jean Reno, „Einer flog übers Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson, den Zeichentrickfilm: „Drachen zähmen leicht gemacht“ aber auch die komplette „Terminator“ Reihe. Helena ist ein Phänomen: Sie kann sich so viele Details merken, kennt die meisten Schauspieler (und ihre Synchronsprecher!), weiß wer wann und wo mitgespielt hat. Kolja und ich können da nicht mithalten, haben aber am Filme schauen und darüber diskutieren nicht weniger Spaß. Besonders gern ziehen wir auch über deutsche Serien her, die wir nach dem Abendessen anschauen… Der Rest des Tages und die darauffolgende Nachtwache verlaufen ereignislos = angenehmes Leben an Bord.

Samstag, 27.5 Um 8:00 Uhr ist es Kolja, der „unser“ erstes Tuamotu Atoll „Taiaro“ mit bloßem Auge am Horizont erkennt. Trotz aller Technik, die uns heutzutage die Navigation erleichtert, ist es ein aufregender Moment nach rund 500sm (knapp 1.000km) mitten im Pazifischen Ozean wieder Land zu entdecken. In vielen Berichten erwähnen Segler, dass sie die Motus erst in letzter Minute erkennen und gerade noch Zeit haben die Segel zu bergen. Dies können wir nicht bestätigen: „Taiaro“ hat Kolja aus ca. 15sm Entfernung gesichtet, also rund zwei Stunden im voraus. Andere Atolle konnten wir zur Mittagszeit in 20sm Entfernung erkennen. Während wir einige Meilen östlich an dem Motu vorbeisegeln, haben wir wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, den weißen Sandstrand (wie sich später noch herausstellen wird sind es mehr Korallenstrände) und die üppig grünen Palmenhaine. Der Anblick ist schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Es sind nur noch gut 30sm bis „Kauehi“, bis zur „Slack Tide“ um 11:45 Uhr werden wir es wohl trotzdem nicht mehr schaffen. Es wird wohl eher 14:30 Uhr werden, bis wir am Pass sind. Während der Wache lese ich in meinen Cruising Guides über die Tuamotus. Speziell Berichte von Seglern, über die Tuamotus und die Riffeinfahrten. Das hört sich alles ziemlich gruselig an. Obwohl es die anderen Segler scheinbar immer genau schaffen bei Stillwasser und mit der Mittagssonne im Rücken an den Pässen zu sein, lese ich von extremen Strömungen, wilden Verwirbelungen die einem das Ruder rumreißen, sich brechenden Wellen und viele andere abenteuerliche Geschichten. Mein Adrenalinpegel steigt! Wie bei allen Neuen und Unbekanntem ist man erst einmal verunsichert, zumal wir am Nachmittag genau zwischen Ebbe und Flut zur stärksten Strömung am Pass sein werden. Auf der anderen Seite sind wir ja auch keine Neulinge mehr, haben schon einige enge Hafeneinfahrten und Kanäle bei Sturm, starker Strömung und sich brechenden meterhohen Wellen gemeistert, warum also auch nicht den Pass von „Kauehi“? Besonders gefallen und aufschlussreich waren für mich das „The Tuamotus Compendium” von Soggy Paws (kann man unter http://svsoggypaws.com/ herunterladen – meine Version L ist von Juni 2011) und die Cruising Reports der “Mahi Mahi”. Wir schaffen es doch schon um 14:00 Uhr am Pass „Arikitamiro“ die Segel zu bergen, der Wind hat wieder aufgefrischt und ich habe die letzten Stunden einen Motor mitlaufen lassen. Wir beobachten den Pass durchs Fernglas: der Wind bläst mit 18kn gegen die einlaufende Strömung, wir sehen Schaumkronen und niedrige sich brechende Wellen die aber nicht wirklich gefährlich wirken. Beruhigend sieht auch ein Fischerboot aus, das im Pass treibt und – wie wir vermuten – auf Taucher, die sich unter ihm mit der Strömung durch den Pass ziehen lassen, wartet. Beide Motoren drehen 2.000 U/min. ungefähr 1/3 Kraft voraus, wir fahren mit 6kn in den Pass. Lange Zeit passiert gar nichts, dann erfasst uns die Strömung und zieht uns mit max. 4,5kn in das Atoll. Mit gut 10kn rauschen wir völlig ungefährdet durch die niedrigen Wellen und… sind auch schon durch. Völlig unspektakulär und völlig harmlos. Wir haben ja noch keinen Vergleich, aber der Pass „Arikitamiro“ von Kauehi scheint für Tuamotus Neulinge wie uns genau richtig (= einfach) zu sein. Wir motoren die 4sm durch 30m bis 45m tiefes Wasser bis zu unserem Ankerplatz im Südosten des Atolls. Unsere Navionics Karten scheinen recht genau zu sein, zumindest sind die beiden, von uns knapp unter der Wasseroberfläche gesichteten, Korallenblöcke korrekt in unseren Karten verzeichnet. Unser Anker fällt in 10m tiefen türkisblauem Wasser direkt vor den traumhaften Palmeninseln von Kauehi. Die Sonne steht schon recht niedrig und hüllt die Inseln in ihrem goldenen Glanz. Es gibt natürlich einen Umtrunk auf der Fly. Anita hat noch den Elan leckere „Hors d’ Oeuvre“ mit meinem geliebten Manchego Käse zu zaubern, während die Kinder kalte Getränke vorbereiten – ich bekomme ein Guinness aus dem Null-Grad-Fach – einfach köstlich! Wir sind glücklich und dankbar wieder so eine sichere Überfahrt gehabt zu haben und plaudern noch einige Zeit lustig durcheinander…

27.04.2013 Von den Marquesas in die Tuamotus

Mittwoch Abend, 24.04. Es ist meine erste Nachwache, ich sitze auf der Fly und schreibe Logbuch. Die Pacific High gleitet weich durch die Wellen des Pazifischen Ozeans. Wir segeln Südkurs, der Passat weht aus Westen mit 9kn bis 12kn, wir haben also angenehme seitliche Winde und segeln mit 7kn bis 9kn unserem Ziel dem Atoll „Makemo“ entgegen. Vollmond gibt es auch noch gratis dazu: schöneres Nachtsegeln kann man sich wirklich nicht mehr wünschen! Dabei hat der Tag schon früh und turbulent für uns angefangen. Jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag ist Markt in Nuku Hiva. Wer nicht gleich um 6:00 Uhr früh da ist, bekommt nichts mehr, so haben es uns andere Segler wenigstens berichtet. Als ich um 5:30 Uhr in den Salon schlaftrunken in den Salon stolpere, hat sich Anita bereits einen Tee zubereitet und das Dinghi vorbereitet. Wir stehen also brav um fünf vor sechs vor der Markhalle. Diese liegt praktischerweise direkt am Landungspier. Um kurz nach sechs werden die Tore aufgesperrt und eine Familie entlädt den einzigen davor geparktem Pick-Up Truck. Wir warten bis ihr Stand aufgebaut ist, dann dürfen wir einkaufen. Es gibt (zumindest heute) nur diesen einen Gemüsestand, aber hier bekommen wir Alles, was unser Herz begehrt und in hervorragender frischer Qualität: kleine bunte süße Paprika, herrlich duftende Tomaten, knackige Rettiche und Gurken, Salat, Auberginen und vieles mehr. An einem anderen Obststand erstehen wir eine ganze Bananenstaude. Während das Gemüse, erwartungsgemäß, nicht billig ist (in Deutschland beim Gemüsehändler hätte es weniger als die Hälfte gekostet), sind Bananen sehr günstig: für eine ganze Staude (Gewicht geschätzte 15Kg) zahlen wir 3 EUR! Wir legen unserem Einkauf offen ins Dinghi – hier klaut keiner was – und laufen noch zum Supermarkt Baguettes kaufen. In schneller Gleitfahrt kehren wir mit unserer reichen Beute zurück an Bord. Helena und Kolja erwarten uns schon um uns beim umladen der Einkäufe und „klar Schiff machen“ zu helfen. Gegen 7:30 Uhr gehen wir Anker auf, nicht ohne eine Runde durchs Ankerfeld zu drehen um uns von einigen Seglern zu verabschieden. Begleitet von vielen guten Wünschen, setzen wir Segel und bekommen gleich einmal einen mächtigen Regenschauer ab. Die ganze Zeit, während unserem Aufenthalt in Nuku Hiva, hat es praktisch nicht geregnet, gerade jetzt wo wir auslaufen gießt es aus Köbeln und wir werden klitschnaß: Seglerpech! Kaum haben wir das Lee von Nuku Hiva verlassen, treiben uns auch die vorhergesagten Passat Winde mit 9kn Richtung Marquesas. Anita und ich machen es uns bei einem heißen Cappuccino gemütlich. Endlich, wie habe ich den Morgen bloß ohne überstanden?! Bald gesellen sich auch Helena und Kolja zu uns, für die Schule sind die seitlichen Wellen heute einfach zu ruppig. Nach gut zwei Stunden haben wir bereits das 20sm entfernte Ua Pou erreicht und werden von einem anderen Segler angefunkt. Es ist die „Bika“, die unseren Kurs kreuzt. Henrik und Mina sind aus Norwegen und segeln wie wir Richtung Marquesas. Während ich im Salon mit Henrik am Funk plaudere, hat Kolja die Steuerung der Pacific High übernommen, und segelt gekonnt hinter dem Heck der Bika durch. Obwohl wir 10sm (18km) östlich an Ua Pou vorbeisegeln, geraten wir doch für kurze Zeit in ihren Windschatten. Wieder was dazu gelernt – unglaublich wie weit die hohen spitzen Berge der Insel die Luft verwirbeln. Südlich von Ua Pou rauscht ein mächtiger 35kn Squall über uns hinweg. Kolja und ich haben Wache und ich überlasse ihm komplett das Kommando: geschickt segelt er die Pacific High durch Wind und Regen, trimmt die Segel neu und ändert den Kurs. Der Rest des Tages verläuft ähnlich: wir haben kräftigen Wind, viel Sonne und einige Squalls. Helena und Kolja lernen doch noch für die Schule: wir lesen zum Beispiel viele französische Texte aus ihren Schulbüchern: das geht auch bei rauer See auf der Fly. Abends gibt es Brotzeit: wir haben ja frisches Gemüse und Baguette an Bord. Mit Käse, Schinken und Salami hatten wir uns in Panama reichlich eingedeckt. Große Mengen lagern immer noch im Kühl- bzw. Gefrierschrank. Ich übernehme die erste Wache. Dank Radar und Vollmond sind die Squalls nachts fast leichter zu erkennen als tagsüber. Auf dem Display sehen wir ein genaues Bild aller Squalls im Umkreis von 12sm (20km). Wir können ihre Zugrichtung und Geschwindigkeit bestimmen, wissen daher recht genau ob und wann uns eine Regenwolke erwischt. Dies gibt Sicherheit, da wir schon im voraus die Segel reffen können, bzw. einem besonders kräftigen Regenschauer ausweichen. Gegen 22:30 Uhr zieht der letzte dicke Squall über uns hinweg, dann ist Ruhe. Ab Mitternacht haben wir nur noch leichte Passatbewölkung und auch der Wind ist schwächer geworden. Ich bin von den ruhigen Ankertagen in den Marquesas fit und übergebe die Wache an Anita um 3:00 Uhr Morgens.

Donnerstag, 25.04 In den ersten 24 Stunden sind wir 164sm gesegelt. Dafür, dass wir die ganze Zeit im ersten Reff gesegelt sind – sonst sind wir zu schnell und kommen nachts in den Tuamotus an – ist das Etmal richtig gut. Kolja hat am Morgen die Wache von Anita übernommen. Tagsüber entlasten uns die beiden jetzt immer häufiger bei den Wachen. Habe ich gestern eigentlich geschrieben ich wäre fit? Böser Fehler! Prompt fühle ich mich heute nicht gut: mir ist übel und ich habe Kopfschmerzen. Meine Familie übernimmt alle (Tages-) Wachen – Danke! Die Stimmung ist gut an Bord, alle lesen viel (auch Kolja hat bald sein nächstes Harry Potter Buch durch), hören Musik bzw. Hörbücher und spielen manchmal zusammen. Oft sitzen wir auch einfach nur auf der Fly, schauen auf das Meer und die Wolken, und diskutieren über Gott und die Welt… Wir haben bald die Hälfte der Strecke von den Marquesas zu den Tuamotus zurückgelegt. Während der Nachtwache rechne ich etliche Navigations-Varianten durch und komme immer zu den gleichen Ergebnis: unser geplantes Ankunfts-Motu „Makemo“ liegt streckenmäßig ungünstig. Wir sind zu schnell unterwegs: segeln wir wie bisher weiter im ersten Reff, kommen wir irgendwann Morgen in der zweiten Nachthälfte an. Reffen wir aus und laufen so schnell wir können, sind wir schon Morgen Abend da. In beiden Fällen müssen wir bis zum darauffolgenden Mittag lange am Pass warten um in das Atoll einlaufen zu können. Ich suche nach Alternativen und stoße auf das Atoll „Kauehi“. Es liegt ca. 50sm weiter entfernt, nordwestlich von „Fakarava“. Wir müssten es, bei gleichbleibenden Segelbedingungen, gerade so bis Morgen Mittag schaffen. Ich ziehe unsere elektronische Bibliothek zu rate in der wir unzählige Segelberichte, Cruising Guides, Wetterdaten, Offline gespeicherte Internet Seiten, Törnberichte, Karten, ec. gespeichert haben. Ich lasse den Computer nach „Kauehi“ suchen und bekomme ca. 50 Treffer die ich sichte. „Kauehi“ wird als besonders grünes Atoll, mit vielen Palmen und Sandstränden beschrieben. Einen Ort, mit ca. 300 Einwohner und einem kleinen Laden gibt es auch. Obwohl die Einfahrt in den Pass als einfach beschrieben wird, scheinen nur wenige Segler dieses Atoll anzulaufen. Ich finde, das hört sich gut an und ändere unseren Kurs um 40 Grad nach Steuerbord: Ziel „Kauehi“.

Freitag, 26.05 Sonnenstrahlen, die durch unsere Heck Luke aufs Bett fallen, wecken mich gegen 8:00 Uhr. Wie selbstverständlich das schöne warme Wetter für uns ist. Ich fühle mich ausgeschlafen, hat doch Anita die Nachwache um 2:00 Uhr übernommen und ich konnte 6 Stunden am Stück schlafen. Meine Shorts und ein T-Shirt sind schnell angezogen, ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu Kolja auf die Fly. Auch Helena kommt dazu und nachdem Kolja mich über seine Segelwache kurz informiert hat (Wind wird schwächer, ruhiges Segeln in den letzten Stunden, bisher 500sm bei 7kn Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt), dreht sich unser Gespräch um Kinofilme. Die letzten, die wir angeschaut haben waren: „Le grand bleu – Im Rasch der Tiefe“ mit Jean Reno, „Einer flog übers Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson, den Zeichentrickfilm: „Drachen zähmen leicht gemacht“ aber auch die komplette „Terminator“ Reihe. Helena ist ein Phänomen: Sie kann sich so viele Details merken, kennt die meisten Schauspieler (und ihre Synchronsprecher!), weiß wer wann und wo mitgespielt hat. Kolja und ich können da nicht mithalten, haben aber am Filme schauen und darüber diskutieren nicht weniger Spaß. Besonders gern ziehen wir auch über deutsche Serien her, die wir nach dem Abendessen anschauen… Der Rest des Tages und die darauffolgende Nachtwache verlaufen ereignislos = angenehmes Leben an Bord.

Samstag, 27.5 Um 8:00 Uhr ist es Kolja, der „unser“ erstes Tuamotu Atoll „Taiaro“ mit bloßem Auge am Horizont erkennt. Trotz aller Technik, die uns heutzutage die Navigation erleichtert, ist es ein aufregender Moment nach rund 500sm (knapp 1.000km) mitten im Pazifischen Ozean wieder Land zu entdecken. In vielen Berichten erwähnen Segler, dass sie die Motus erst in letzter Minute erkennen und gerade noch Zeit haben die Segel zu bergen. Dies können wir nicht bestätigen: „Taiaro“ hat Kolja aus ca. 15sm Entfernung gesichtet, also rund zwei Stunden im voraus. Andere Atolle konnten wir zur Mittagszeit in 20sm Entfernung erkennen. Während wir einige Meilen östlich an dem Motu vorbeisegeln, haben wir wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, den weißen Sandstrand (wie sich später noch herausstellen wird sind es mehr Korallenstrände) und die üppig grünen Palmenhaine. Der Anblick ist schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Es sind nur noch gut 30sm bis „Kauehi“, bis zur „Slack Tide“ um 11:45 Uhr werden wir es wohl trotzdem nicht mehr schaffen. Es wird wohl eher 14:30 Uhr werden, bis wir am Pass sind. Während der Wache lese ich in meinen Cruising Guides über die Tuamotus. Speziell Berichte von Seglern, über die Tuamotus und die Riffeinfahrten. Das hört sich alles ziemlich gruselig an. Obwohl es die anderen Segler scheinbar immer genau schaffen bei Stillwasser und mit der Mittagssonne im Rücken an den Pässen zu sein, lese ich von extremen Strömungen, wilden Verwirbelungen die einem das Ruder rumreißen, sich brechenden Wellen und viele andere abenteuerliche Geschichten. Mein Adrenalinpegel steigt! Wie bei allen Neuen und Unbekanntem ist man erst einmal verunsichert, zumal wir am Nachmittag genau zwischen Ebbe und Flut zur stärksten Strömung am Pass sein werden. Auf der anderen Seite sind wir ja auch keine Neulinge mehr, haben schon einige enge Hafeneinfahrten und Kanäle bei Sturm, starker Strömung und sich brechenden meterhohen Wellen gemeistert, warum also auch nicht den Pass von „Kauehi“? Besonders gefallen und aufschlussreich waren für mich das „The Tuamotus Compendium” von Soggy Paws (kann man unter http://svsoggypaws.com/ herunterladen – meine Version L ist von Juni 2011) und die Cruising Reports der “Mahi Mahi”. Wir schaffen es doch schon um 14:00 Uhr am Pass „Arikitamiro“ die Segel zu bergen, der Wind hat wieder aufgefrischt und ich habe die letzten Stunden einen Motor mitlaufen lassen. Wir beobachten den Pass durchs Fernglas: der Wind bläst mit 18kn gegen die einlaufende Strömung, wir sehen Schaumkronen und niedrige sich brechende Wellen die aber nicht wirklich gefährlich wirken. Beruhigend sieht auch ein Fischerboot aus, das im Pass treibt und – wie wir vermuten – auf Taucher, die sich unter ihm mit der Strömung durch den Pass ziehen lassen, wartet. Beide Motoren drehen 2.000 U/min. ungefähr 1/3 Kraft voraus, wir fahren mit 6kn in den Pass. Lange Zeit passiert gar nichts, dann erfasst uns die Strömung und zieht uns mit max. 4,5kn in das Atoll. Mit gut 10kn rauschen wir völlig ungefährdet durch die niedrigen Wellen und… sind auch schon durch. Völlig unspektakulär und völlig harmlos. Wir haben ja noch keinen Vergleich, aber der Pass „Arikitamiro“ von Kauehi scheint für Tuamotus Neulinge wie uns genau richtig (= einfach) zu sein. Wir motoren die 4sm durch 30m bis 45m tiefes Wasser bis zu unserem Ankerplatz im Südosten des Atolls. Unsere Navionics Karten scheinen recht genau zu sein, zumindest sind die beiden, von uns knapp unter der Wasseroberfläche gesichteten, Korallenblöcke korrekt in unseren Karten verzeichnet. Unser Anker fällt in 10m tiefen türkisblauem Wasser direkt vor den traumhaften Palmeninseln von Kauehi. Die Sonne steht schon recht niedrig und hüllt die Inseln in ihrem goldenen Glanz. Es gibt natürlich einen Umtrunk auf der Fly. Anita hat noch den Elan leckere „Hors d’ Oeuvre“ mit meinem geliebten Manchego Käse zu zaubern, während die Kinder kalte Getränke vorbereiten – ich bekomme ein Guinness aus dem Null-Grad-Fach – einfach köstlich! Wir sind glücklich und dankbar wieder so eine sichere Überfahrt gehabt zu haben und plaudern noch einige Zeit lustig durcheinander…

27.04.2013 Von den Marquesas in die Tuamotus

Mittwoch Abend, 24.04. Es ist meine erste Nachwache, ich sitze auf der Fly und schreibe Logbuch. Die Pacific High gleitet weich durch die Wellen des Pazifischen Ozeans. Wir segeln Südkurs, der Passat weht aus Westen mit 9kn bis 12kn, wir haben also angenehme seitliche Winde und segeln mit 7kn bis 9kn unserem Ziel dem Atoll „Makemo“ entgegen. Vollmond gibt es auch noch gratis dazu: schöneres Nachtsegeln kann man sich wirklich nicht mehr wünschen! Dabei hat der Tag schon früh und turbulent für uns angefangen. Jeweils Mittwoch, Freitag und Samstag ist Markt in Nuku Hiva. Wer nicht gleich um 6:00 Uhr früh da ist, bekommt nichts mehr, so haben es uns andere Segler wenigstens berichtet. Als ich um 5:30 Uhr in den Salon schlaftrunken in den Salon stolpere, hat sich Anita bereits einen Tee zubereitet und das Dinghi vorbereitet. Wir stehen also brav um fünf vor sechs vor der Markhalle. Diese liegt praktischerweise direkt am Landungspier. Um kurz nach sechs werden die Tore aufgesperrt und eine Familie entlädt den einzigen davor geparktem Pick-Up Truck. Wir warten bis ihr Stand aufgebaut ist, dann dürfen wir einkaufen. Es gibt (zumindest heute) nur diesen einen Gemüsestand, aber hier bekommen wir Alles, was unser Herz begehrt und in hervorragender frischer Qualität: kleine bunte süße Paprika, herrlich duftende Tomaten, knackige Rettiche und Gurken, Salat, Auberginen und vieles mehr. An einem anderen Obststand erstehen wir eine ganze Bananenstaude. Während das Gemüse, erwartungsgemäß, nicht billig ist (in Deutschland beim Gemüsehändler hätte es weniger als die Hälfte gekostet), sind Bananen sehr günstig: für eine ganze Staude (Gewicht geschätzte 15Kg) zahlen wir 3 EUR! Wir legen unserem Einkauf offen ins Dinghi – hier klaut keiner was – und laufen noch zum Supermarkt Baguettes kaufen. In schneller Gleitfahrt kehren wir mit unserer reichen Beute zurück an Bord. Helena und Kolja erwarten uns schon um uns beim umladen der Einkäufe und „klar Schiff machen“ zu helfen. Gegen 7:30 Uhr gehen wir Anker auf, nicht ohne eine Runde durchs Ankerfeld zu drehen um uns von einigen Seglern zu verabschieden. Begleitet von vielen guten Wünschen, setzen wir Segel und bekommen gleich einmal einen mächtigen Regenschauer ab. Die ganze Zeit, während unserem Aufenthalt in Nuku Hiva, hat es praktisch nicht geregnet, gerade jetzt wo wir auslaufen gießt es aus Köbeln und wir werden klitschnaß: Seglerpech! Kaum haben wir das Lee von Nuku Hiva verlassen, treiben uns auch die vorhergesagten Passat Winde mit 9kn Richtung Marquesas. Anita und ich machen es uns bei einem heißen Cappuccino gemütlich. Endlich, wie habe ich den Morgen bloß ohne überstanden?! Bald gesellen sich auch Helena und Kolja zu uns, für die Schule sind die seitlichen Wellen heute einfach zu ruppig. Nach gut zwei Stunden haben wir bereits das 20sm entfernte Ua Pou erreicht und werden von einem anderen Segler angefunkt. Es ist die „Bika“, die unseren Kurs kreuzt. Henrik und Mina sind aus Norwegen und segeln wie wir Richtung Marquesas. Während ich im Salon mit Henrik am Funk plaudere, hat Kolja die Steuerung der Pacific High übernommen, und segelt gekonnt hinter dem Heck der Bika durch. Obwohl wir 10sm (18km) östlich an Ua Pou vorbeisegeln, geraten wir doch für kurze Zeit in ihren Windschatten. Wieder was dazu gelernt – unglaublich wie weit die hohen spitzen Berge der Insel die Luft verwirbeln. Südlich von Ua Pou rauscht ein mächtiger 35kn Squall über uns hinweg. Kolja und ich haben Wache und ich überlasse ihm komplett das Kommando: geschickt segelt er die Pacific High durch Wind und Regen, trimmt die Segel neu und ändert den Kurs. Der Rest des Tages verläuft ähnlich: wir haben kräftigen Wind, viel Sonne und einige Squalls. Helena und Kolja lernen doch noch für die Schule: wir lesen zum Beispiel viele französische Texte aus ihren Schulbüchern: das geht auch bei rauer See auf der Fly. Abends gibt es Brotzeit: wir haben ja frisches Gemüse und Baguette an Bord. Mit Käse, Schinken und Salami hatten wir uns in Panama reichlich eingedeckt. Große Mengen lagern immer noch im Kühl- bzw. Gefrierschrank. Ich übernehme die erste Wache. Dank Radar und Vollmond sind die Squalls nachts fast leichter zu erkennen als tagsüber. Auf dem Display sehen wir ein genaues Bild aller Squalls im Umkreis von 12sm (20km). Wir können ihre Zugrichtung und Geschwindigkeit bestimmen, wissen daher recht genau ob und wann uns eine Regenwolke erwischt. Dies gibt Sicherheit, da wir schon im voraus die Segel reffen können, bzw. einem besonders kräftigen Regenschauer ausweichen. Gegen 22:30 Uhr zieht der letzte dicke Squall über uns hinweg, dann ist Ruhe. Ab Mitternacht haben wir nur noch leichte Passatbewölkung und auch der Wind ist schwächer geworden. Ich bin von den ruhigen Ankertagen in den Marquesas fit und übergebe die Wache an Anita um 3:00 Uhr Morgens.

Donnerstag, 25.04 In den ersten 24 Stunden sind wir 164sm gesegelt. Dafür, dass wir die ganze Zeit im ersten Reff gesegelt sind – sonst sind wir zu schnell und kommen nachts in den Tuamotus an – ist das Etmal richtig gut. Kolja hat am Morgen die Wache von Anita übernommen. Tagsüber entlasten uns die beiden jetzt immer häufiger bei den Wachen. Habe ich gestern eigentlich geschrieben ich wäre fit? Böser Fehler! Prompt fühle ich mich heute nicht gut: mir ist übel und ich habe Kopfschmerzen. Meine Familie übernimmt alle (Tages-) Wachen – Danke! Die Stimmung ist gut an Bord, alle lesen viel (auch Kolja hat bald sein nächstes Harry Potter Buch durch), hören Musik bzw. Hörbücher und spielen manchmal zusammen. Oft sitzen wir auch einfach nur auf der Fly, schauen auf das Meer und die Wolken, und diskutieren über Gott und die Welt… Wir haben bald die Hälfte der Strecke von den Marquesas zu den Tuamotus zurückgelegt. Während der Nachtwache rechne ich etliche Navigations-Varianten durch und komme immer zu den gleichen Ergebnis: unser geplantes Ankunfts-Motu „Makemo“ liegt streckenmäßig ungünstig. Wir sind zu schnell unterwegs: segeln wir wie bisher weiter im ersten Reff, kommen wir irgendwann Morgen in der zweiten Nachthälfte an. Reffen wir aus und laufen so schnell wir können, sind wir schon Morgen Abend da. In beiden Fällen müssen wir bis zum darauffolgenden Mittag lange am Pass warten um in das Atoll einlaufen zu können. Ich suche nach Alternativen und stoße auf das Atoll „Kauehi“. Es liegt ca. 50sm weiter entfernt, nordwestlich von „Fakarava“. Wir müssten es, bei gleichbleibenden Segelbedingungen, gerade so bis Morgen Mittag schaffen. Ich ziehe unsere elektronische Bibliothek zu rate in der wir unzählige Segelberichte, Cruising Guides, Wetterdaten, Offline gespeicherte Internet Seiten, Törnberichte, Karten, ec. gespeichert haben. Ich lasse den Computer nach „Kauehi“ suchen und bekomme ca. 50 Treffer die ich sichte. „Kauehi“ wird als besonders grünes Atoll, mit vielen Palmen und Sandstränden beschrieben. Einen Ort, mit ca. 300 Einwohner und einem kleinen Laden gibt es auch. Obwohl die Einfahrt in den Pass als einfach beschrieben wird, scheinen nur wenige Segler dieses Atoll anzulaufen. Ich finde, das hört sich gut an und ändere unseren Kurs um 40 Grad nach Steuerbord: Ziel „Kauehi“.

Freitag, 26.05 Sonnenstrahlen, die durch unsere Heck Luke aufs Bett fallen, wecken mich gegen 8:00 Uhr. Wie selbstverständlich das schöne warme Wetter für uns ist. Ich fühle mich ausgeschlafen, hat doch Anita die Nachwache um 2:00 Uhr übernommen und ich konnte 6 Stunden am Stück schlafen. Meine Shorts und ein T-Shirt sind schnell angezogen, ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu Kolja auf die Fly. Auch Helena kommt dazu und nachdem Kolja mich über seine Segelwache kurz informiert hat (Wind wird schwächer, ruhiges Segeln in den letzten Stunden, bisher 500sm bei 7kn Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt), dreht sich unser Gespräch um Kinofilme. Die letzten, die wir angeschaut haben waren: „Le grand bleu – Im Rasch der Tiefe“ mit Jean Reno, „Einer flog übers Kuckucksnest“ mit Jack Nicholson, den Zeichentrickfilm: „Drachen zähmen leicht gemacht“ aber auch die komplette „Terminator“ Reihe. Helena ist ein Phänomen: Sie kann sich so viele Details merken, kennt die meisten Schauspieler (und ihre Synchronsprecher!), weiß wer wann und wo mitgespielt hat. Kolja und ich können da nicht mithalten, haben aber am Filme schauen und darüber diskutieren nicht weniger Spaß. Besonders gern ziehen wir auch über deutsche Serien her, die wir nach dem Abendessen anschauen… Der Rest des Tages und die darauffolgende Nachtwache verlaufen ereignislos = angenehmes Leben an Bord.

Samstag, 27.5 Um 8:00 Uhr ist es Kolja, der „unser“ erstes Tuamotu Atoll „Taiaro“ mit bloßem Auge am Horizont erkennt. Trotz aller Technik, die uns heutzutage die Navigation erleichtert, ist es ein aufregender Moment nach rund 500sm (knapp 1.000km) mitten im Pazifischen Ozean wieder Land zu entdecken. In vielen Berichten erwähnen Segler, dass sie die Motus erst in letzter Minute erkennen und gerade noch Zeit haben die Segel zu bergen. Dies können wir nicht bestätigen: „Taiaro“ hat Kolja aus ca. 15sm Entfernung gesichtet, also rund zwei Stunden im voraus. Andere Atolle konnten wir zur Mittagszeit in 20sm Entfernung erkennen. Während wir einige Meilen östlich an dem Motu vorbeisegeln, haben wir wunderschöne Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, den weißen Sandstrand (wie sich später noch herausstellen wird sind es mehr Korallenstrände) und die üppig grünen Palmenhaine. Der Anblick ist schöner als ich es mir vorgestellt hatte. Es sind nur noch gut 30sm bis „Kauehi“, bis zur „Slack Tide“ um 11:45 Uhr werden wir es wohl trotzdem nicht mehr schaffen. Es wird wohl eher 14:30 Uhr werden, bis wir am Pass sind. Während der Wache lese ich in meinen Cruising Guides über die Tuamotus. Speziell Berichte von Seglern, über die Tuamotus und die Riffeinfahrten. Das hört sich alles ziemlich gruselig an. Obwohl es die anderen Segler scheinbar immer genau schaffen bei Stillwasser und mit der Mittagssonne im Rücken an den Pässen zu sein, lese ich von extremen Strömungen, wilden Verwirbelungen die einem das Ruder rumreißen, sich brechenden Wellen und viele andere abenteuerliche Geschichten. Mein Adrenalinpegel steigt! Wie bei allen Neuen und Unbekanntem ist man erst einmal verunsichert, zumal wir am Nachmittag genau zwischen Ebbe und Flut zur stärksten Strömung am Pass sein werden. Auf der anderen Seite sind wir ja auch keine Neulinge mehr, haben schon einige enge Hafeneinfahrten und Kanäle bei Sturm, starker Strömung und sich brechenden meterhohen Wellen gemeistert, warum also auch nicht den Pass von „Kauehi“? Besonders gefallen und aufschlussreich waren für mich das „The Tuamotus Compendium” von Soggy Paws (kann man unter http://svsoggypaws.com/ herunterladen – meine Version L ist von Juni 2011) und die Cruising Reports der “Mahi Mahi”. Wir schaffen es doch schon um 14:00 Uhr am Pass „Arikitamiro“ die Segel zu bergen, der Wind hat wieder aufgefrischt und ich habe die letzten Stunden einen Motor mitlaufen lassen. Wir beobachten den Pass durchs Fernglas: der Wind bläst mit 18kn gegen die einlaufende Strömung, wir sehen Schaumkronen und niedrige sich brechende Wellen die aber nicht wirklich gefährlich wirken. Beruhigend sieht auch ein Fischerboot aus, das im Pass treibt und – wie wir vermuten – auf Taucher, die sich unter ihm mit der Strömung durch den Pass ziehen lassen, wartet. Beide Motoren drehen 2.000 U/min. ungefähr 1/3 Kraft voraus, wir fahren mit 6kn in den Pass. Lange Zeit passiert gar nichts, dann erfasst uns die Strömung und zieht uns mit max. 4,5kn in das Atoll. Mit gut 10kn rauschen wir völlig ungefährdet durch die niedrigen Wellen und… sind auch schon durch. Völlig unspektakulär und völlig harmlos. Wir haben ja noch keinen Vergleich, aber der Pass „Arikitamiro“ von Kauehi scheint für Tuamotus Neulinge wie uns genau richtig (= einfach) zu sein. Wir motoren die 4sm durch 30m bis 45m tiefes Wasser bis zu unserem Ankerplatz im Südosten des Atolls. Unsere Navionics Karten scheinen recht genau zu sein, zumindest sind die beiden, von uns knapp unter der Wasseroberfläche gesichteten, Korallenblöcke korrekt in unseren Karten verzeichnet. Unser Anker fällt in 10m tiefen türkisblauem Wasser direkt vor den traumhaften Palmeninseln von Kauehi. Die Sonne steht schon recht niedrig und hüllt die Inseln in ihrem goldenen Glanz. Es gibt natürlich einen Umtrunk auf der Fly. Anita hat noch den Elan leckere „Hors d’ Oeuvre“ mit meinem geliebten Manchego Käse zu zaubern, während die Kinder kalte Getränke vorbereiten – ich bekomme ein Guinness aus dem Null-Grad-Fach – einfach köstlich! Wir sind glücklich und dankbar wieder so eine sichere Überfahrt gehabt zu haben und plaudern noch einige Zeit lustig durcheinander…

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21.04.2013 Nuku Hiva: Hakaui + Hakatea21.04.2013 Hakaui + Hakatea21.04.2013 Hakaui + Hakatea21.04.2013 Hakaui + Hakatea

Die kurze Überfahrt zur Hakatea-Bucht meisterten wir unter Fock. Das Großsegel ist noch nicht wieder einsatzbereit. Direkt vor dem Dorf ist der Ankerplatz schwellig, daher sind wir in die Hakatea-Bucht abgebogen, wo schon 3 andere Schiffe vor Anker lagen.
Mit dem Hakaui-Tal verbindet uns eine Tragödie. Vor eineinhalb Jahren ist hier ein Freund unter tragischen Umständen ums Leben gekommen. Jetzt bin ich hier, um seiner zu gedenken, Abschied zu nehmen.

Zunächst machen wir unser Dinghy klar und besuchen den weißen Sandstrand der Hakatea-Bucht. Sofort überfallen uns No-No’s, lästige klitzekleine Sandfliegen, deren Bisse im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Körpergröße großen Schaden an der Haut anrichten. Zunächst unscheinbar, entwickeln diese Bisse einen Juckreiz, der tagelang anhält.

Eine seltsame Atmosphäre empfängt uns. Der Strand an sich ist eigentlich schön, weißer Sand, ein paar Palmen, sogar ein blühender Busch. Dahinter jedoch Verhau, Müll, achtlos hingeworfene Dosen. Sperrmüll. Gar nicht so wie wir es bisher kannten. Wir sind froh, daß die anderen drei Schiffe da sind.
Bis wir aber wieder zurück am Schiff sind, sind zwei Schiffe Anker auf gegangen und auch das letzte Schiff verlässt uns bald darauf. Nun sind wir alleine.

Der Ankerplatz ist trotzdem wunderschön. Von hier aus kann man das Meer nicht sehen, die Berge schliessen uns vollkommen ein. Wir liegen absolut ruhig. Auf den steilen Berghängen können wir mit dem Fernglas Ziegen beobachten.

Am nächsten Tag kann ich Klaus nicht mehr dazu bewegen, an den Strand zu fahren. Zu sehr wurde er von den No-No’s gebissen, seine Beine sind über und über mit roten Bissen bedeckt. Also nehme ich mir das Kajak und paddle allein zum Strand vor dem Dorf. Ich bin überwältigt von der wilden Schönheit dieser Bucht. Schwarzer Sandstrand, Palmen, hoch aufragende Bergkämme. Sobald ich den schwarzen Sandstrand betreten habe, bin ich eingehüllt in einer Wolke No-No’s. Aber diesmal habe ich Avon Skin-So-soft aufgetragen (ein Tip von Katrin aus den San Blas) und die Biester lassen mich tatsächlich in Ruhe. So gehe ich durch den Palmenhain ins Dorf. Kein Mensch ist zu sehen. Das Dorf sieht nett aus, ordentlich. Ein überdachter Grillplatz mit Skulpturen aus Treibholz. Eine Telefonzelle mit Solarpaneel. Nette Häuser mit gepflegten Vorgärten. Aber kein Mensch weit und breit. Hier würde es weitergehen zum dritthöchsten Wasserfall der Welt. Leider führt er derzeit kein Wasser, da es schon länger nicht mehr geregnet hat. Weil ich auch weiß, daß Klaus und die Kinder an Bord warten, kehre ich um. Jetzt sehe ich Stiefelabdrücke auf meinem Weg zurück, die vorher noch nicht dagewesen sind. Ich sehe aber weiterhin keinen Menschen. Am Strand sammle ich noch Sand und ein paar Steine und denke an meinen Freund. Als ich zu meinem Kajak komme, sind nun auch dort die Stiefelabdrücke zu finden. Mir ist unheimlich.

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11.04.2013 Segeln von Ua Pou nach Nuku Hiva

Es war eine unruhige Nacht, wir haben weiterhin leichten Schwell in der Bucht und die malerischen Berge von Ua Pou verstecken sich hinter tiefhängenden Wolken. Während Helena und Kolja für die Schule büffeln, lassen Anita und ich das Beiboot ins Wasser um uns wenigstens das Örtchen kurz anzuschauen. Unser Versuch misslingt, der kurze Betonsteg bietet kaum Schutz gegen die Brandung, ein Anlanden ist riskant, ein Anlegen und unser Dinghi am Steg vertäuen unmöglich. Ein weiterer Kat, die „Encantado“ (kennen wir von den Galapagos) versucht in der Bucht zu ankern, gibt aber bald auf und motort weiter in östlicher Richtung.  Ihrem Beispiel folgend, ziehen Kolja und ich noch am Anker Groß und Fock hoch und segeln zügig ohne Motor aus der Bucht zur Hauptinsel. Zügig ist das richtige Stichwort, denn trotz einer Gegenströmung von 1-2kn treibt uns der kräftige Westpassat mit 9-10kn an.

Schon um die Mittagszeit, wir haben für die 20sm rund zwei Stunden gebraucht, laufen wir von Kolja handgesteuert unter Segeln in die Bucht Tahiohae ein und um 13:00 Uhr genießen wir bereits auf der Fly unseren Ankermanöver Drink. Es folgt ein ruhiger Schul-Nachmittag in der großen Bucht (über 40 Schiffe ankern hier, davon rund 20 Oyster von der „Oyster around the World Tour“).