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Ausflüge

19.11.2014.11.19 Wanderung auf den Pic N’Ga

Heute lassen wir die Fahrräder an Bord und wandern auf Schusters Rappen. Wir wollen auf den Pic N’ga, sozusagen unseren Hausberg direkt vor unserem Ankerplatz. Das Wetter könnte schöner nicht sein und es ist auch noch recht kühl als wir um 7:0 Uhr früh den Starnd der Baie de Kanumera entlang gehen.

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Wir vertrödeln gleich einmal viel Zeit für Fotos, die Farben und Schattenspiele am frühen Morgen müssen wir einfach nutzen.

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Weiter geht es durch unseren Märchenwald. Ein paar Hunden ist es langweilig, sie folgen uns ein Stück des Weges.

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Im Wald ist es angenehm kühl, je weiter wir doch den Berg hinaufsteigen desto spärlicher ist die Vegetation und umso wärmer wird es.

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Exotische Blüten am Wegesrand.

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Auf halben Weg zum Gipfel haben wir erste tolle Aussichten. Rechts im Bild kann man gut den breiten Weg erkennen der dem Bergrücken folgt. Im Hintergrund ankert die Pacific High in der Baie Kuto.

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Ein Blick in den Norden erklärt den Namen der Insel: „Ile des Pins“: ausgedehnte Pinienwälder bedecken die Insel.

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Blick vom Gipfel in den Osten der Insel mit seinen vielen Buchten und vorgelagerten Inseln. Hier waren wir vor ca. einer Woche mit unseren Fahrrädern.

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Blick Richtung Süden auf den Ankerplatz der Pacific High.

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Das Kreuz steht ca. 50m unterhalb vom eigentlichen Gipfel.

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Auf dem Rückweg lernen wir diese supernetten Kalifornier kennen, die von dem Kreuzfahrtschiff kommen und auch auf den Pic N’Ga wollen.

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Abends beim Sundowner geben die letzten goldenen Sonnenstrahlen dem Pic N’Ga eine ganz besondere Atmosphäre.

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Ausflüge

18.11.2014 Von Straflagern und verfallenen Klöstern

Wir sind wieder einmal unterwegs mit unseren Fahrrädern. Diesmal folgen wir der Küstenstraße Richtung Norden. Kolja hat uns – wie immer – mit dem Dinghi zum Sandstrand gefahren…

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… im Schatten der Palmen bauen wir unsere Klappräder zusammen, dann kann es losgehen!

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Unser erster Stopp legen wir bei einem alten verfallenen Straflager ein. Vor ca. 250 Jahren lebten mehrere tausend Franzosen in diesen Lagern. Sie wurden wegen ihrem Glauben oder aus politischen Gründen hierher deportiert.

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Was muss allein die Anreise aus Frankreich in das weit entfernte Neukaledonien eine Strapaze gewesen sein. Dabei hatten sie noch Glück: die Guillotinen hatten damals viel zu tun und man konnte froh sein „nur“ deportiert zu wurden.

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So sahen wohl die Zellen schon damals aus, ich denke nicht, dass sie so viel komfortabler eingerichtet waren, als sie heute den Anschein erwecken.

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Noch ein schwarz-weiß Foto der kleinen Fenster, die die Kellergewölbe nur spärlich mit Licht versorgen.

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Draußen im Sonnenlicht ist es doch viel schöner, Pflanzen haben das Areal erobert. Wir entdecken blühende Büsche…

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… und Bäume. Wir folgen weiter der Küstenstraße, kaufen uns bei einem Tante Emma Laden leckere selbstgemachte Brote dick belegt mit Tunfisch, Schinken, Salat und Mayonnaise. Etwas weiter biegen wir rechts ab ins Landesinnere. Zwischen Pinienwäldern liegt hier ein Friedhof auf dem die Strafgefangen beerdigt wurden.

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Ihre Nachfahren werden „Caldoches“ genannt und bilden die größte der drei Bevölkerungsgruppen in Neukaledonien.

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Auf dem Rückweg kommen wir noch an einem verfallenen Kloster vorbei.

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Kaum zu glauben das diese Ruinen erst 125 Jahre alt sind…

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Ausflüge Bordalltag

17.11.2014 Einkaufen im Paradies

Wie sonst könnten wir unseren morgendlichen Einkaufsweg zum nahegelegenen kleinen Laden beschreiben? Es fängt mit unserem aktuellen Liegeplatz an:

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Schöner kann man wohl kaum ankern!? Natürlich ist es umständlich erst das Dinghi runterlassen zu müssen, zumal unser Außenborder immer noch Startprobleme hat (Nachwehen vom schlechten Benzin, das wir erwischt haben). Kolja bringt uns an Land und lässt uns am flachen Sandstrand aussteigen.

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Wenige Meter daneben folgen wir der Küstenstraße durch einen malerischen Pinienhain…

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… der Dorfladen ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Die Zäune am Straßenrand schauen urig aus. Es sind Äste und Wurzeln die in Reih und Glied einfach in den Boden gerammt wurden.

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Auf dem Rückweg schauen wir einer Tanzgruppe zu die auf einer Wiese übt.

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Wann und wo sie auftreten können wir nicht in Erfahrung bringen: Schade!

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Wir sind wieder zurück am Strand und haben die Pacific High angefunkt und um einen Taxi-Abholdienst gebeten.

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Da wir leckeres Baguette und andere Köstlichkeiten fürs Frühstück dabei haben dauert es auch nicht lange bis Kolja an gedüst kommt und uns mitnimmt.

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Bordalltag Neue Bekanntschaften

15.11.2014 Besuch

Eigentlich wollten wir heute wieder eine Radtour unternehmen, der leicht bewölkte Himmel am Morgen gibt uns aber den fadenscheinigen Vorwand heute faul zu sein und an Bord zu bleiben. Es wird also nur ein kurzer Ausflug mit dem Dinghi und dann 1km zu Fuß zum kleinen Laden am Ende der Baie Kuto um Baguettes und ein paar Kleinigkeiten zu kaufen.

Ab Mittag schauen wir immer Mal wieder zum Ufer ob sich denn unser Besuch schon blicken lässt. Wir hatten uns doch mit Aline und Elodie für heute Nachmittag verabredet. Erst jetzt wird uns klar, dass die Einladung: kommt am Samstag einfach in die Baie Kuto, wir holen Euch dann mit dem Dinghi vom Strand ab, doch recht vage war. Der Bucht ist 2km weit und wann ist Nachmittag?

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Der erste Gast der sich einstellt ist Emma. Wieder einmal besucht uns eine anhängliche Möwe die bei uns traditionell Emma genannt wird. Sie ist interessiert und zutraulich. Beobachtet uns mal von der Reling, mal stolziert sie auf den Solarzellen… und sie ist wohl erzogen und stubenrein: bisher hat sie unser Deck noch kein einziges Mal vollgesch… da würden wir dann auch keinen Spaß verstehen!

Um halb vier Uhr geben wir die Hoffnung auf, dass die beiden uns noch besuchen kommen. Vielleicht trauen sie sich nicht oder haben etwas Besseres vor. Da unser Außenborder, nachdem wir in Suva wieder mal schlechten Sprit erwischt haben (war das eine braune Brühe), immer noch nicht gut anspringt, machen Kolja und ich uns daran noch einmal den Vergaser und die Kraftstoffpumpe zu reinigen. Wir haben gerade alle Teile ausgebaut und zerlegt als Len am Ufer mehrere Gestallten entdeckt die uns zuwinken und laut Anita rufen. Wir bauen Alles in Rekordzeit wieder zusammen und ich düse zum Strand. Es sind Aline, Elody und ihre fünfjährige Tochter Kirlie und deren Freundin Celine. Die beiden kleinen Mädchen habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen, sie kreischen vor Freude als ich eine extra Runde Vollgas durch die Bucht fahre.

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Nach der Begrüßung müssen wir erst einmal das viele Obst Gemüse sowie Kräuter die sie mitgebracht haben verstauen – alles aus dem eigenen Garten: vielen Dank! Es entwickelt sich gleich eine rege Unterhaltung: ich bin neugierig mehr über ihr Leben und die Insel zu erfahren und sie finden unser Segler Dasein spannend. Besonders Kirlie fragt mir ein Loch in den Bauch. Ich finde es interessant mehr über das Leben der Kanaken in einer Tribu aus erster Hand zu erfahren. Len, Kolja und Anita können dem Gespräch einigermaßen folgen, komplexere Zusammenhänge übersetze ich.

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Den beiden Mädchen wird es zu langweilig und sie erkunden die Pacific High auf eigene Faust. Es ist schön sie im Hintergrund jauchzen zu hören wenn sie etwas Neues entdeckt haben wie zum Beispiel die Luken auf der Fly.

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Dann kommen sie mich abholen. Die Trampoline auf dem Vorschiff sind ihnen suspekt, da muss ich mitkommen.

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Schnell noch auf die Fly: „Wir segeln, wir segeln!“, rufen die beiden im Chor. Kirlie ruft ihre Mutter: „Maman, ca bouge!“ (wir bewegen uns wirklich!) – sie sind goldig die beiden!

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Dann hebe ich die beiden aufs Dach und sie erzählen mir von ihren Eltern, der Schule und ihren Freunden. Kirlies Vater ist Franzose, also ein „Zoreilles“ (einer von der Ohren, wie die neu zugezogenen Franzosen von den Kanaken genannt werden. Das macht aber nichts, meint sie, er sei trotzdem ein ganz lieber!

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Dann trauen sich die beiden doch noch aufs Trampolin. Der Nachmittag vergeht wie im Flug und es ist halb sieben Uhr, die Sonne schon untergegangen als ich die vier wieder zurück zum Steg bringe. Sie bedanken sich überschwänglich für den Nachmittag an Bord, ich mich für das viele Obst und Gemüse (das wär doch nicht nötig gewesen: wir nehmen es aber gerne!). Sie fragen mich zum Abschied wie lange wir noch bleiben, da sie leider bis Donnerstag in Noumea sind und uns gerne zum Grillen einladen würden. Da wollen wir spätestens die SO Winde nutzen um selber nach Noumea zu segeln. Aber, man weiß ja nie und wir tauschen sicherheitshalber auch noch die Telefonnummern aus.

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Ausflüge

13.11.2014 Ile des Pins – Fahrradtour

2014.11.14_Sat_Pacific_2Wir freuen uns beim täglichen Wettercheck über das traumhafte sonnige, aber nicht zu heiße Wetter, das wir in Neukaledonien genießen. Auf dem aktuellen Satellitenbild kann man gut erkennen, wie sich Neukaledonien in einer wolkenlosen Hochdruckzone zwischen zwei Wolkenbändern befindet. Das nördliche zieht sich von Fiji über Vanuatu bis nach Papua Neu Guinea, das weit entfernte südliche Band erstreckt sich von Sydney über die ganze Nordinsel Neuseelands. So geht das schon seit Wochen und darf auch gerne so bleiben.

Wir nutzen das schöne Wetter für eine Radtour gegen dem Uhrzeigersinn um die Ile des Pins. Wir folgen der gut ausgebauten Straße mit nur wenig Verkehr immer der Küste entlang. Mal geht es durch ein kleines Waldstück mit alten knorrigen Pinien und Laubbäumen, meistens haben wir einen traumhaften Ausblick aufs Meer, da vielerorts die Vegetation nur aus Büschen und Farnen besteht.

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Blick auf vorgelagerte Inseln. Der nächste größere Ort und gleichzeitig das Verwaltungszentrum der Insel ist Vao. Sein Wahrzeichen ist die große Katholische Kirche.

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Das im Kolonialstil erbaute Pfarrhaus daneben schaut mit seiner langen überdachten Veranda und dem Gärtchen davor genauso aus wie ich es mir vorstelle. Den Pfarrer haben wir leider nicht getroffen, dafür aber…

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… Aline, Anita und Elodie vor der Mairie (Rathaus) von der Ile des Pins.

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Aline ist Gemeinderätin und hat sich mit ihrer besten Freundin Aline verabredet. Wir kommen ins Gespräch und wie es uns schon oft zuvor ergangen ist interessieren die beiden sich genauso für unsere Seglerleben wie wir uns für ihres. Ich fungiere als Übersetzer, da die beiden nur sehr wenig Englisch sprechen. Wir erfahren viel Neues und unerwartetes über das Leben der Kanaken. Wir erzählen ihnen, dass wir in der Nähe ankern und die beiden gestehen noch nie auf einem Segelboot gewesen zu sein. Wir verabschieden uns daher mit einer Einladung uns an Bord zu besuchen. Die beiden scheinen sich richtig zu freuen und möchten auch Alines fünfjährige Tochter mitbringen. Wir verabreden uns für den Samstagnachmittag: wir beschreiben ihnen die Pacific High und bitten sie uns einfach vom Strand aus zu rufen, wir kommen sie dann mit dem Dinghi holen. Wir verabschieden uns wie gute Freunde aber Anita und ich sind uns nicht sicher ob die beiden am Samstag auch wirklich kommen werden!?

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Fahrrad fahren macht hungrig, die beiden haben uns den Weg zum Dorfladen beschrieben. Dieser ist idyllisch mitten in einem blühenden Garten gelegen.

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Der Schein trügt: von außen macht der Laden ja wirklich nicht viel her, hat aber ein gut sortiertes Angebot von frischem Obst und Gemüse bis hin zu Pommes und tiefgefrorenem Fleisch das in fünf riesigen Tiefkühltruhen lagert. Wir begnügen uns mit Baguette, zwei Sorten Paté (klingt auf Französisch viel vornehmer als Leberwurst), Käse und Getränken.

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Wenige Kilometer weiter liegt ein wunderschöner Strandabschnitt, den ich auf Google Earth entdeckt habe.

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Dort Frühstücken wir unter Palmen. Das Baguette mit dem Paté schmeckt hier gleich noch mal so gut.

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Gleich neben unserer Picknickwiese verrottet eine alte Hotelanlage. Rindern grasen zwischen den einst schönen Bungalows. Schade: was hier wohl schiefgelaufen ist?

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Abends haben wir uns mit Chessie und Mariposa zum Abendessen in dem kleinen Hotel direkt am Sandstrand der Baie Kuto verabredet.

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Den Sundowner nehmen wir auf der unteren Terrasse direkt am weißen Strand ein, das Abendessen wird an einem hübsch gedeckten Tisch weiter oberhalb serviert.

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Auch von dort haben wir einen hübschen Blick auf die Bucht.

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Die Vorspeisen sind serviert, noch schnell ein Foto…

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… wieder ein netter Abend der erst spät auf der Mariposa (wir sind noch auf einen Absacker eingeladen – es werden aber mehr) sein Ende findet.

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Bordalltag Segeln

12.11.2014 (Fast) Paradiesische Verhältnisse

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Es waren zwei wunderschöne ruhige Tage in der Baie Ire. Von dem Starkwind und dem Schwell haben wir an unserem geschützten Ankerplatz hinter der Ile Ouen nicht viel mitbekommen. Dafür viel Sonne und einige neue Bekanntschaften. Am Mittwoch hat sich der Wind so weit gelegt, dass wir über die große Lagune zur Ile des Pins motoren können. Wir haben Wind zwischen 5kn und 10kn meistens auf die Nase. Nur ein Viertel der Strecke lohnt es sich die Segel zu setzen. Wir wollen uns aber nicht beschweren: immer noch besser als gegen 1m bis 2m Schwell anzufahren wie es in den letzten Tagen der Fall gewesen wäre. Es ist gemütlich an Bord: Len und Kolja lernen ganz normal für die Schule, Anita putzt und räumt auf – ich glaube so ordentlich und sauber wie zur Zeit, vor unserer Einreise nach Australien, war die Pacific High noch nie. Die Mariposa und die Chessie sind auch unterwegs und wir laufen fast zeitgleich in die Bucht von Kuto ein. Das Wasser ist genauso klar und türkisblau wie beim letzten Besuch und wir sind wieder hin und weg von der Bucht. Zum Sundowner haben wir die beiden anderen Boote eingeladen und Michael bringt einen ganzen Berg an leckerem Fingerfood mit. Das ist auch gut so, denn es wird ein langer fröhlicher Abend und das Abendessen wird kurzerhand zum Mitternachts-Snack umfunktioniert.

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Wir freuen uns nun doch noch die nette Runde bei uns an Bord zu haben. In Noumea hatte das auf Grund der Entfernung zwischen Ankerfeld (wo wir lagen), Mooringfeld (Mariposa) und Port Moselle (Chessie) nicht geklappt.

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Danke an Michael für die tolle Vorspeisenplatte.

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Jutta und Jochen im Sonnenuntergang.

Warum also nur (fast) paradiesische Verhältnisse? Weil wir neben diesen vielen schönen Erlebnissen leider auch Spaßbremsen an Bord haben, die da heißen: Schulunterricht, Reparaturen, Wartungsarbeiten, Einkaufen, Kochen, Putzen etc.

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Wir haben in Suva/Fiji leider wieder schlechten Sprit erwischt (war das eine braune trübe Brühe) und dies leider erst bemerkt als der Außenborder nicht mehr lief. Kolja und ich zerlegen gerade mal wieder den Vergaser. Außerdem war der Service am Generator fällig und das Unterwasserschiff musste wieder vom Bewuchs befreit werden: so richtig zufrieden sind wir mit Coppercoat als Antifouling nicht.

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26.10.2014 Neu Kaledonien – Ile des pins

Nicht ganz legal, aber nach Aussage befreundeter Segler wohlwollend geduldet, ankern wir auch am Sonntag in der Bucht von Kuto vor der Ile des Pins. Eigentlich sollten wir zuerst in der Hauptstadt Noumea einklarieren, aber wir wollten diese schöne Insel ganz im Südosten Neukaledoniens nicht verpassen und waren uns nicht sicher, ob wir uns von Noumea aufraffen könnten gegen die Passatwinde wieder ostwärts zu segeln. Wir werden nicht enttäuscht: die Bucht wie auch die ganze Insel sind genau so schön wie auf den Bildern. Das Wasser ist türkis-blau und klar, die Puder-Sand-Strände strahlend weiß, keine Koralle weit und breit weder am Strand noch am Ankerplatz. Dafür Felsformationen und richtige Wälder und Wiesen. Einzig das Meer könnte wärmer sein (nur 23 Grad = brrrrr kalt für uns verwöhnte Segler!).

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Nach vier Nächten segeln gehen wir den Sonntag ruhig an. Ausschlafen, dann ein kräftiges Frühstück. Ein bisschen aufräumen, die Pacific High grob von der Salzkruste befreien die sich überall an Deck gebildet hat, etwas lesen, in der Sonne dösen…

Am Nachmittag raffen wir uns dann doch noch auf und erkunden die Bucht mit dem Dinghi…

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Wenn kein Kreuzfahrtschiff seine Passagiere  hier ausspuckt, dürfen wir Segler den Anlegesteg benutzen. Unser erster Kontakt mit Einheimischen ist sehr freundlich, sie lotsen uns auf die bessere Seite des Steges und nehmen auch unsere Leine in Empfang.

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Gleich hinter dem Steg treffen wir auf eine alte Bekannte: wie in Fiji sehen wir auch in Neukaledonien gleich in den ersten Stunden eine giftige Seeschlange. Es scheint die gleiche Art zu sein: eine Laticauda, oder Nattern-Plattschwanz Seeschlange. Diesmal ist sie allerdings an Land und schlängelt sich ganz gemütlich über die Straße. Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl ist, hier nicht ganz so sorglos durch die Botanik zu stapfen? Schließlich haben wir nur Flip Flops an.

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Gleich hinter dem Steg liegt auch das ehemalige Gefängnis, dessen Ruinen jetzt ein Museum und eine Art Boutique beherbergen

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Von allen Seiten strömen Menschen mit Koffern an uns vorbei. Auch Busse und Taxis bringen Touristen zur Schnellfähre die heute Abend nach Noumea ablegt.

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Blick über den gepflegten Strand auf die Bucht von Kuto, im Hintergrund ankert die Pacific High.

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Der Kilometer lange weiße Sandstrand von Kuto. In den Palmen eingebettetes ein einfaches Hotel, aber typisch französisch mit viel Charme und Stil hergerichtet. Die Korbstühle auf der Holzterrasse laden nur so ein hier einen Sundowner zu trinken… aber wir haben weder Geld dabei, noch haben wir offiziell einklariert, also lassen wir das lieber.

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Der Sand ist so fein wie Puderzucker. Kinder die am Strand spielen formen runde Bälle daraus, die so fest sind, dass sie sie sich diese zuwerfen können.

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Hinter dem Strand beginnt ein lichter Mischwald aus Palmen, Pinien und Laubbäumen.

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Solch knorrige alte Bäume haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Sie geben zusammen mit dem urigen Zaun, der die Bungalows des Hotels umschließt tolle Fotomotive ab.

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Ein breiter Zebrastreifen führt über die Straße in den dichten Wald…

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… der auf der schmalen Landzunge wächst die die Bucht von Kuto von der Baie de Kanumera trennt.

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Das südliche Ende der Bucht von Kanumera. Die Sonne steht schon sehr tief am Horizont…

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… und taucht alles in ihr goldenes Licht. Wir sind ganz berauscht von der Landschaft und den Farben. Ich könnte noch stunden bleiben und Fotos machen, aber es wird langsam dunkel: Zeit zurück an Bord zu gehen.

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Wir überqueren wieder die Straße und das kleine Wäldchen: wer würde bei diesem Foto vermuten, dass es in Neukaledonien aufgenommen worde?

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Auf der Rückfahrt mit dem Dinghi mache ich dieses Gegenlichtfoto von der Schnellfähre nach Noumea. Auf dem Steg heben sich kontrastreich die wartenden Touristen ab.

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Zurück an Bord nehmen lassen wir diesen wunderschönen Sonntag mit einem besonderen Sundowner ausklingen. Ich gönne mir ein Glas Talisker (mein bevorzugter Scottish Single Malt) den ich, nach langem verhandeln, noch im MHCC in Suva/Fiji erstanden hatte.

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Was gibt es schöneres als zusammen mit seiner Familie auf seinem Segelboot zu sitzen und in den Sonnenuntergang zu schauen. Das Plätschern der Wellen, das Klirren des Eis im Glas…

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Segeln

21.10. bis 25.10.2014 Segeln von Fiji nach Neu Kaledonien

Fiji (Lautoka) nach Neu Kaledonien (Ile des pins)

683sm / 4 Tage 1 Stunde

Fiji verabschiedet uns mit einer letzten ruhigen und entspannten Nacht. Um kurz vor 6 Uhr früh stehen wir auf und rufen noch schnell die neuesten Wetterdaten für unsere Passage nach Neukaledonien ab, bevor wir Anker auf gehen. Daraus wird aber erst Mal nichts, denn während dem Anker Manöver zickt wieder einmal  die elektronische Schaltung am Backbord Motor. Ich erkenne mittlerweile am Geräusch der Stellmotoren wann diese asynchron laufen und kann schon vorab eventuellen Steuerausfällen vorbeugen. Routine ist alles: in einer guten Stunde habe ich die komplette Stelleinheit ausgebaut, zerlegt (rund 40 Schrauben), das Getriebe neu justiert, gefettet und alles wieder zusammengebaut. Diesmal programmiere ich auch noch den Stellweg der Kupplung neu – mal schauen ob das hilft!?

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So fahren wir erst um kurz nach 8:00 Uhr zur Saveni Bay hinaus, über das immer noch spiegelglatte Wasser. Wir haben null Wind und motoren an den Mangrovenwäldern entlang zur Malolo Passage um die Gewässer Fiji’s zu verlassen.

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Leider hat ja gestern das Ausklarieren zu lange gedauert, so dass wir es nicht mehr bis zu einem Ankerplatz nahe am Riff geschafft hatten.

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Auf dem Weg ins offene Meer hinaus nutzen Anita und Len die ruhige See um Trinkwasser abzufüllen. Kolja steuert die Pacific High und den schwersten Job habe natürlich wie immer ich…

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Erst gegen Mittag erreichen wir die Malolo Passage. Kaum sind wir durch, schnellt der Wind von null auf gut 25kn aus Südwest und die Pacific High beschleunigt bei Groß und Fock im ersten Reff auf 10kn plus. In Rund 5sm Entfernung an Backbord sehen wir ein weiteres Segelschiff Richtung Neukaledonien durch die See stapfen. Durch das Fernglas erkennen wir Fock, Groß- und Besan- Segel: das könnten Jutta und Jochen von der Chessie sein! Ein Anruf auf Kanal 16 bringt die Bestätigung: die beiden haben sich auch heute aufgemacht: schön zu zweit zu segeln! Wir machen noch eine Funkfrequenz auf Kurzwelle aus falls, wir uns auf UKW nicht mehr erreichen sollten.

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Im Laufe des Nachmittags nimmt der Wind noch etwas zu und wir gehen ins zweite Reff, segeln aber weiter im zweistelligen Geschwindigkeitsbereich. Kolja und ich sitzen die meiste Zeit auf der Fly und unterhalten uns über Gott und die Welt. Kolja kümmert sich um das Trimmen der Segel und achtet auf den Kurs – er ist ein richtig guter Segler geworden, da habe (fast) nichts mehr zu tun. Das Meer ist ruppig, wir haben 2 bis 3m Schwell aus Südwest, der sich mit den Wellen aus Südost kabbelt. Immer wieder schlägt eine besonders hohe Welle so heftig gegen die Bordwände, dass es bis auf die Fly spritzt. Der Himmel ist von einer geschlossenen dunkelgrauen Wolkendecke verhüllt, die aber nicht bedrohlich wirkt. Bei unveränderten Winden gehen wir abends sicherheitshalber ins dritte Reff und rauschen immer noch mit 9kn durch die pechschwarze Nacht: kein Mond und keine Sterne erhellen den Himmel. Radar und AIS, sowie das gestochen scharfe Bild des neuen Chartplotters leiten uns durch die Nacht. Es ist trotzdem ein komisches Gefühl, alle halbe Stunde einen Rundumblick mit dem Fernglas zu machen und außer der schwärze der Nacht absolut nichts zu erkennen. Während meiner nächtlichen Wache wird mir allmählich übel und ich bekomme heftige Kopfschmerzen. Normalerweise werde ich kaum Seekrank. Vielleicht habe ich beim Abendessen zu viel von den Rinderfiletspitzen in Rum-Sahne Sauce in mich hineingestopft!? Ansonsten ist die Nacht ereignislos und segeltechnisch einfach bei konstanten seitlichen Winden um 20kn. Nur die See wird noch ruppiger – oder kommt einem dies nachts nur so vor!? Auf jeden Fall hämmern die Wellen weiterhin auf die Rümpfe der Pacific High ein: es ist ein Stakkato aus Schlägen, Rauschen, Gurgeln und das ganze Schiff knarzt wenn eine besonders mächtige Welle die Pacific High zur Seite schiebt.

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Der zweite Tag beginnt unverändert mit bedecktem Himmel, durch den die Sonne es nur selten schafft durchzubrechen. Dafür sind wir schnell unterwegs: obwohl wir bis gestern Mittag nur mit 5 ½ kn motort sind, schaffen wir ein Etmal von 200sm in den ersten 24 Stunden. Wir haben aber durch unser Ausklarieren in Lautoka zu viel Zeit verloren und werden es in drei Tagen nur schwer bis nach Neukaledonien schaffen. Geplante Ankunftszeit bei aktueller Geschwindigkeit wäre 9:00 Uhr abends und wir laufen grundsätzlich nicht nachts in uns unbekannte Riffe ein.  Daher bleiben wir auch tagsüber im 3ten Reff und versuchen langsamer aber so angenehm wie möglich durch die wilde Kabbelsee zu segeln. Wie es Len dabei schafft in ihrem Zimmer am Laptop zu Zeichnen ist mir völlig schleierhaft. Mir ist nach wie vor übel und die Kopfschmerzen lassen auch nach zwei Aspirin nicht nach. Es gibt daher nur ein Schmalspur Essen: Asiatische Nudelsuppe (nicht aus der Tüte!) dazu Toast und Tunfisch Mousse. Überhaupt hängen wir alle in den Seilen: der Pazifik schafft uns! Wer hat behauptet, das Segeln Spaß macht?

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Erst zum Sonnenuntergang reißt der Himmel auf und beschert uns ein schönes Abendrot.

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Der Wetterumschwung bestätigt sich am nächsten Morgen: nur noch einige Wolkenbänder ziehen – Autobahnen gleich – in geraden Bahnen über den Himmel, ansonsten gibt es viel Sonnenschein. Mir geht es besser: die Kopfschmerzen sind erträglich und die Übelkeit verflogen. Dafür fühlt sich Anita jetzt ein wenig unwohl: was ist bloß los mit uns? Über fünf Jahre sind wir jetzt unterwegs und waren eigentlich nie richtig Seekrank. Wir schieben die Schuld auf den aufgewühlten und kabbeligen Pazifischen Ozean!

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Auch der dritte Abend beschert uns einen sehenswerten Sonnenuntergang. Die Nacht verläuft wie gehabt: rabenschwarz aber ohne besondere Vorkommnisse: sprich einfaches Segeln. Kolja übernimmt am vierten Segel Tag (fast) die komplette Wache. Häufig sitzen wir bei ihm, er hat aber auch Spaß daran alleine die Segel zu trimmen und dabei Musik zu hören. Wir segeln weiterhin mit angezogener Handbremse im dritten Reff, sonst kommen wir zu früh – mitten in der Nacht – an. Nur Mittags lässt es Kolja für zwei Stunden krachen: er refft die Segel raus und setzt einen Kurs höher am Wind. Bei 20kn scheinbarem Wind segelt er unsere doch sehr schwere Pacific High (wir haben allein zwei Tonnen Diesel und Wasser gebunkert) konstant zwischen 12kn und 13kn. Dann holen wir das Groß ganz ein und segeln die letzte Nacht nur unter Genua. Es wird unsere angenehmste Nacht.

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Am Morgen heißt es Land in Sicht: wir segeln auf die Südost Spitze Neukaledoniens zu.

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Anita und Kolja wechseln wieder einmal unsere Gastlandflagge: die Flagge von Fiji wird eingeholt, dafür die von Frankreich zusammen mit der Q-Flagge gesetzt (die Flagge Neukaledoniens haben wir leider vorab nicht besorgen können).

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So sieht segeln in der Südsee aus: dick vermummt mit Fließpulli und dicken Segeljacken! Bei 20kn Wind fühlen sich auch 20 Grad ziemlich kalt an! Zusammen mit uns ist ein 300m langes Kreuzfahrtschiff, die „Rhapsody oft the Seas“ eingelaufen.

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Endlich wieder weites klares türkises Wasser. Anita hat Neukaledonien gleich in ihr Herz geschlossen.

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Wir laufen in die Kuto Bucht der „Ile des Pins“ ein.

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Unser aktueller Ankerplatz

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Unsere Route von Lautoka / Fiji in die Kuto Bucht / Ile des Pins / Neukaledonien (683sm).