Strom / Elektrik (2) – Praxiserfahrungen

Während wir unter dem Menuepunkt „Strom / Elektrik (1) – Theorie“ unsere theoretischen Überlegungen während der Bauphase und den ersten Wochen an Bord der Pacific High zusammengefasst haben, möchten wir hier über unsere Praxiserfahrungen während den ersten drei Jahren berichten.

Ich habe unsere Erfahrungen in vier Bereiche aufgeteilt:

1. Bordstromnetz

Wir haben zwei Stromnetze (12 Volt und 220 Volt) an Bord. An dem 12 Volt Stromnetz hängen die Navigationselektronik, Beleuchtung, Pumpen und teilweise unsere Computer. Im Unterschied zu den meisten anderen Segelyachten ist das 220 Volt Stromnetz unsere „Hauptstromversorgung“. Es versorgt „rund um die Uhr“ unseren Kühlschrank, Herd (wir kochen mit Strom) und alle anderen Starkstromverbraucher mit Energie.

Daher haben wir unsere werftseitigen Stromkabel komplett überprüft, ihren Querschnitt bezogen auf den Stromverbrauch nachgerechnet und gegebenenfalls neue Stromkabel verlegt. Alle unsere Starkstromverbraucher inkl. Klimaanlage, elektr. Herd, Backofen oder Wassermachern können über Inverter betrieben werden ohne den Generator starten zu müssen. In der Praxis fließen dann Ströme bis 600 Ampere an 12 Volt zwischen den Batterien und den Invertern. Alle Starkstromverbraucher haben eine separate Zuleitung und eine eigene Sicherung, jeder Raum an Bord ist einzeln abgesichert. Andere (Schwachstrom) Verbraucher sind zu Gruppen zusammengefasst und abgesichert. Alle Stromleitungen sind jeweils am Anfang und Ende fortlaufenden durchnummeriert, so dass man ihren Verlauf an Bord leicht nachverfolgen kann. Alle Kabeldurchmesser sind mindestens 50% überdimensioniert, so hat zum Beispiel unsere Hauptstromleitung zwischen den Batterien und den Invertern einen Kabeldurchmesser von 3,2 cm!