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10.04.2013 Marquesas Ua Pou

Wie üblich gehen wir schon um 6:00 Uhr Anker auf und verlassen kurz darauf die Baie Hanamoena auf Tahuata, die für mich eine der Top 10 unsere Reise ist. Vorher verabschieden wir uns noch von anderen Seglern in der Bucht, unseren neugewonnenen österreichischen australischen und amerikanischen Freunden. Es war eine tolle Zeit hier! Nach einem kurzen und heftigen Regenschauer in der Winddüse zwischen Hiva Oa und Tahuata haben wir ordentlich Wind und segeln unter Groß und Fock mit 7,5kn Richtung Ua Pou..

Helena und Kolja probieren zuerst für die Schule zu arbeiten, sind dann aber bald auf der Fly mit uns bzw. schauen sich im Salon einen Film an. Gegen 16:00 Uhr umrunden wir die Ostspitze der Insel und laufen planmäßig die Bucht Hakahaa auf Ua Pou an.

Schon aus der Ferne ahnen wir nichts gutes: hoher Schwell drückt in die Bucht und wir zählen etliche Segelboote die bereits eng nebeneinander hinter dem kurzen Wellenbrecher Schutz suchen. Wir wollen uns da nicht auch noch reinquetschen und im Schwell zu liegen muss nicht sein. So beeindruckend die spitzen Zinnen der zentralen Berge von Ua Pou sind, um so weniger begehrenswert erscheint uns dieser Ankerplatz. Wir sind ja noch früh dran und können noch bei Tageslicht in die 4sm entfernte Bucht Hakahetau segeln.

Dank Strömung nur unter Foch weiter mit 7,5kn. Wir kommen mit den letzten Sonnenstrahlen gegen 17:30 Uhr an und ankern hinter dem Versorgungsschiff Aranui 3 vor dem schwarzen Kiesstrand.

Wir haben die Bucht für uns allein und bewundern die Zinnen von Ua Pou und das im Abendrot leuchtende prächtuge Versorgungsschiff bei einem Ankermanöverdrink. Später kochen Helena und ich zusammen ein leckeres Thai Curry. Um 23:30 läuft die Aranui 3 leider aus und wir sind den Rest der Nacht einem leichten Schwell ausgesetzt.

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09.04.2013 Tahuata – Nette Seglergemeinschaft

Wir sind nun schon 4 Jahre auf den Weltmeeren zuhause. Und kommen uns neben unseren Freunden von der MukTuk und Chaotic Harmony trotzdem wie Greenhorns vor. Beide segeln schon mehr als 20 Jahre durch die Welt, die Kinder sind auf den Booten geboren. Es ist eine nette Seglergemeinschaft in der Bucht. Alex von der Rose ist ebenfalls hier.

Neu dazugekommen ist eine weitere Lagoon 500. SV Sophie hat direkt neben uns geankert. Jamie und Jenna sind mit ihren Kindern erst seit vier Wochen unterwegs, da kommen wir uns dann doch wieder vor wie alte Hasen. Es ist schön, ein Schwesterschiff der Pacific High direkt neben uns zu haben.

Mal findet der abendliche Sundowner bei uns statt, mal auf der Sophie. Jamie und Jenna haben (wie wir am Anfang unserer Reise) viele gute, sehr gute und auch sehr, sehr gute (z.B. Opus One) Weine an Bord. Sie haben ihren Weinkeller von zu Hause aufs Boot mitgenommen. Da aber das Klima und die Schüttelei den Weinen nicht gut tut, müssen die natürlich jetzt alle schnell getrunken werden. Da helfen wir doch gerne!

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06.04.2013 Tahuata – Wellenstrand

Die Marquesas sind keine Stranddestination. So schreibt der Reiseführer “Lonely Planet”. Im Prinzip ist das richtig, aber Tahuata ist eine Ausnahme. Türkises Wasser, ein langer feiner Sandstrand, schöne Spaßwellen und zwei Highlights. Einmal die Mantarochen, die uns fast jeden Morgen an unserem Schiff besuchen. Majestätisch schweben diese riesigen Tiere durchs Wasser. Und weil das so schön klar ist, können wir die Rochen genau beobachten, wie sie mit ihren geöffneten Mäulern das Plankton auffangen. Einfach nur schön.
Das zweite Highlight ist die aufgelassene Obstplantage. Kiloweise schleppen wir riesige Pampelmusen, unzählige Mangos, Limonen und Kokosnüsse auf unser Schiff. An Vitaminmangel muß bei uns nun keiner mehr mehr leiden.


Mit dem Kajak unternehme ich viele Touren zu den die Bucht einschliessenden Felsen. Helena und Kolja sind glücklich, mal wieder in überschlagenden Wellen zu baden. Das haben wir doch eher selten. Die Bucht von Tahuata ist wirklich ein Traumstrand, den man auf jeden Fall besuchen sollte, nur eine kurze Segelstrecke von Hiva Oa entfernt.

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03.04.2013 Einmal quer über die Insel Hiva Oa

Zu Beginn unseres gestrigen Ausfluges hatten wir auch am Touristenbüro in Atuona halt gemacht. Wir konnten von dort telefonisch einen Geländewagen reservieren, mit dem wir heute eine Tour quer über die Insel machen wollen, zum nordöstlichen Inselende nach „Puamau“ wo die bedeutendste Tiki Fundstelle der Marquesas liegen soll. Pünktlich um 8:00 Uhr wird uns der Geländewagen ans Pier neben der Pacific High gebracht. Der Papierkram ist schnell erledigt. Neugierig auf das was uns wohl im Inselinneren erwartet, folgen wir zunächst der betonierten Küstenstraße. Bald geht es in engen Serpentinen den Hang empor. An jeder Spitzkehre offenbart sich uns ein Panoramablick auf die Buchten der Südküste und den Pazifik. Bis zum Flughafen, der auf einem Hochplateau in mitten der Berge von Hiva Oa liegt, ist die Straße asphaltiert. Ab der Abbiegung zum nördlichen Küstenort Hanaiapa aber nur noch Schotterstraße. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich: von tropischem Urwald, über blühenden Büschen folgen wir jetzt Pinienwäldern entlang der Straße. Hatte ich mir so auf den Marquesas in Äquatornähe nicht vorgestellt, wir befinden uns allerdings auch in 1200m Höhe. Oft folgt der Weg den Bergkämmen mit dementsprechend grandiosen Ausblicken sowohl auf die Nord- als auf die Südflanken der Insel. Wir haben wieder ein Riesenglück mit dem Wetter: es ist einer der klarsten und wolkenärmsten Tage, die wir auf den Marquesas erleben. Meistens fährt man in dieser Höhe in den Wolken und hat im Nebel gerade mal 50m Sicht. Wir halten oft an um ein Stück zu laufen oder auch nur den Ausblick zu geniessen und essen unseren leckeren Baguettes mit frischer Gurke und Tomate, die wir noch an Bord vorbereitet hatten. Helena und Kolja finden die Ladepritsche unseres Toyota Pickup FourCabin cool und wollen „draußen“ weiterfahren. Auf der Ladepritsche stehend und sich an dem Bügel des Fahrerhauses festhaltend hören wir die beiden vergnügt lachen und singen – sie bleiben von nun an dort bis wir den Wagen wieder abgeben. Steil geht es den nördlichen Bergrücken wieder hinunter zum Küstenörtchen Nahoe. Die Straße ist jetzt mehr eine einspurige staubige Piste für Allradfahrzeuge geworden. Leitplanken oder ähnliches sind Fehlanzeige. Zum Glück ist der Verkehr spärlich und wenn, haben wir das Glück entgegenkommenden Fahrzeugen – darunter drei schwere LKW’s – immer an Ausweichstellen zu begegnen. Die Landschaft an der regenarmen Nordküste hat sich komplett verwandelt: die Hänge sind staubig rotbräunlich gefärbt, mit vielen markanten Felsvorsprüngen. Vegetation wächst nur noch spärlich, außer in den Talsenken in denen sich, Oasen gleich, üppig grüne Palmenhaine und Obstgärten abwechseln. Diese kontrastreiche Landschaft macht den Reiz der Nordseite von Hiva Oa aus. Heute ist definitiv der Weg das Ziel, wir sind begeistert von unserer Fahrt. Irgendwann lege ich den Allradantrieb ein, man kommt zwar auch Frontgetrieben voran aber mit dem Allrad ist die Traktion und das Gefühl für den Weg deutlich besser. Helena und Kolja stehen immer noch auf der Ladepritsche, trommeln manchmal rhythmisch aufs Kabinendach und kreischen wenn es wieder mal besonders holperig ist. Nach drei Stunden Fahrt erreichen wir schließlich das östlichste Örtchen der Insel „Puamau“. Wir müssen fragen um den Weg zur Tiki Fundstelle zu finden, Hinweisschilder gibt es nicht.

Schließlich finden wir Ipona, die größte historische Kultstätte der Marquesas, mitten im Urwald. Auf drei großen Terassen sind acht Statuen, sogenannte Tikis, aufgestellt. Mit 2,43 Metern ist Tiki Takai der Eindruckvollste, der Schutzgeist des Tales. Tiki bedeutet übersetzt Mann, Mensch. Dem Tiki daneben fehlt der Kopf und der liegt in einem Museum in Berlin. Karl von den Steinen, ein Ethnologe, hat um die Jahrhundertwende diese Kultstätte entdeckt und hat den Kopf nach Berlin verfrachten lassen. Vielleicht nicht gerade sehr feinfühlig, allerdings verdanken wir ihm auch die akribische Beschreibung der Tätowierungen der Marquesaner. Ohne diese wären die kunstvollen Muster für immer verloren gewesen.

Auf der Kultstätte war jede Menge los, eine Gruppe Einheimischer besuchte ebenso wie wir Ipuna. Auf unsere Frage, wie alt diese Kultstätte sei, konnte uns jedoch niemand eine Antwort geben.

Am späten Nachmittag erreichen wir das andere (westliche) Ende von Hiva Oa und besuchen noch das Örtchen Taaoa mit seiner schönen Kirche und einer alten Versammlungsstätte. Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Grabstätten von Paul Gaugin und Jacques Brel. Auch sie sind auf einem Friedhof gelegen, der oberhalb von Atuona  auf einem Hügel mit vielen blühenden Bäumen und Büschen und grandiosem Blick auf den Pazifik liegt. Man muss seinen teuer bezahlten Mietwagen ja ausnutzen (Scherz!).

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02.04.2013 Noch eine Radtour auf Hiva Oa

Man lernt ja angeblich aus seinen Fehlern (Scherz!): so folgen wir heute auf unserer neuerlichen Erkundungstour strikt betonierten Straßen. Unser erster Weg führt zur Gendarmerie zum Einklarieren: was für eine Wohltat nach der teuren und umständlichen Prozedur in Panama und auf den Galapagos. Die Beamten sind freundlich, einer singt uns sogar ein Lied vor, helfen uns beim Ausfüllen einer einzigen Formularseite… und das Ganze ist kostenlos! Nach 10 Minuten haben wir bereits einklariert. Quer über die Straße liegt das Postamt in dem wir unsere Einklarierung persönlich in die Hauptstadt Papeete schicken müssen. Es geht hier zu wie ich es mir in einem deutschen Postamt auf dem Land in den 60erJahren vorstelle: hinter einem alten Tresen stehen drei Postangestellte. Zwei ältere Damen und ein gütig dreinschauender grauhaariger Postbeamter. Er ist der einzige der hier wirklich arbeitet, die Damen haben Wichtigeres zu tun: sie müssen den täglichen Tratsch und Ratsch, aufnehmen, bündeln und weiterverteilen. Ich meine das ohne Ironie und höre dem angeregten Geplapper interessiert zu. Da ist zum Beispiel die ältere Dame, deren Kätzchen krank ist und die ihre Nichte auf der Hauptinsel Nuku Hiva unbedingt davon in Kenntnis setzen muss. Alle Anwesenden nehmen Anteil an dem Katzenschicksal und es braucht daher seine Zeit bis sich herausstellt, dass die Nichte gar keinen Telefonanschluss besitzt. Kein Problem: der Schwager der Schwester einer Kundin direkt neben mir, wohnt auf Nuku Hiva, ganz in der Nähe der Nichte. Sie ruft in kurzerhand an und bittet ihn um Mithilfe. Kein Problem: dieser steigt gleich in sein Auto und fährt zu der Nichte. Bevor ich noch meine 40cent Briefmarke in Händen halte hat der Schwager die Nichte erreicht, ihr sein Handy ans Ohr gehalten und jetzt kann die alte Dame glücklich ihr von dem kranken Kätzchen erzählen!

Wir radeln weiter durch Atuona und entdecken auf unserem Weg einige Läden, die allen möglichen Krimskrams des täglichen Bedarf verkaufen, zwei Supermärkte und die schon gelobte Bäckerei mit den leckeren Baguettes. Wir haben von dem alten Friedhof gehört, der malerisch oberhalb des Örtchen gelegen sein soll, und möchten uns diesen anschauen. Nach der Brücke biegen wir rechts ab und fahren das weite Tal im Norden von Atuona hinauf. Wir sind begeistert, was für ein idyllisches Fleckchen Erde! Neben der Straße schlängelt sich ein Bach durch Wiesen, Bananenplantagen und  Palmenhaine. Die Vegetation ist mal üppig und wild, dann reihen sich gepflegte Vorgärten mit bunten Blumenrabatten und penibel geschnittenen Rasenflächen aneinander. Die Straße wird immer steiler. Wir müssen absteigen und schieben, eine schweißtreibende Angelegenheit! Dabei kommen wir mit Jacques ins Gespräch, einem Bildhauer der Holzstatuen schnitzt. „Was wir hier nur suchen“, erkundigt er sich, “die Straße ist gleich hinter der nächsten Kurve zu Ende“. „Den alten Friedhof“, erklären wir ihm und er zeigt uns lächelnd den Weg. Wir hätten vor ca. 2km links abbiegen müssen – dumm gelaufen, haben wir uns völlig umsonst hier den Berg hinaufgerackert. Schilder oder Wegbeschreibungen gibt es nicht, so können wir nur hoffen diesmal die richtige Abzweigung genommen zu haben. Der Weg ist schmaler und noch steiler als die Straße. Wir müssen immer öfter anhalten und im Schatten großer Mango Bäume verschnaufen. Es ist ein wunderschöner sonniger Tag mit nur wenigen Cumulus Wolken, ideal zum fotografieren, aber auch irre heiß! Irgendwann reicht es mir und ich rufe Anita zu: „diese Steigung noch, wenn wir von dort den Friedhof nicht sehen können kehren wir um“. Doch das Schicksal spielt mit uns. Von der Anhöhe, die wir erklommen haben, können wir den Friedhof natürlich nicht sehen, aber der Weg wieder eben und verleitet und doch weiter zu radeln. So lassen wir uns mehrmals zum weiterradeln verführen, obwohl wir eigentlich längst die Nase voll haben. Irgendwann stehen wir vor einem hübschen Haus mit anliegenden Gemüsegärten und einem langen Holzrost auf dem unzählige Kokosnüsse trocknen. Die Dame des Hauses fegt gerade den Innenhof und freut sich über mein Kompliment über das schöne Anwesen und den tollen Blick auf die Bucht von Atuona. Sie bedankt sich mit einem freundlichen Lächeln, meint aber von dem alten Friedhof direkt oberhalb ihres Hauses wäre der Ausblick noch schöner: kaum zu glauben, wir haben ihn doch noch erreicht! Der Friedhof ist wirklich verfallen und ungepflegt. Das Gras wächst kniehoch zwischen den Gräbern. Dadurch hat der Friedhof, selbst jetzt in der grellen Mittagssonne, etwas mystisches, mit seinen verrosteten gusseisernen Kreuzen und den eingefallenen steinernen Grabstätten. Durch die Löcher und Risse kann man teilweise noch die alten Knochen und Gebeine der Toten sehen. Wir entdecken auch zwei Tiki und einen Wasserhahn mit frischem kühlen Quellwasser: was für eine Wohltat sich das kühle Nass über Kopf und Nacken rinnen zu lassen! So erfrischt überlegen wir doch noch unseren Weg weiterzuverfolgen auch wenn dieser nur noch aus zwei Fahrspuren besteht, die von einem Jeep oder Traktor stammen. Sicherheitshalber frage ich bei der netten Dame noch einmal nach und sie bestätigt mir mit wildem Kopfnicken, dass dieser Weg immer am Hang entlang zurück ins Tal führe. Es wird ein traumhafter zweiter Abschnitt unseres heutigen Ausfluges. Der Weg führt an verwilderten Wiesen entlang, durch dichten tropischen Wald, Bananen und Mango Plantagen. Wir durchqueren einen Bach und haben immer wieder grandiose Ausblicke auf die umliegenden steilen Berge, das Tal und das Meer…

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01.04.2013 Ostermontag

Nach der obligaten ersten früh morgendlichen Fahrt zum Baguette holen wollen Anita und ich mit den Fahrrädern das Tal hinter unserer Ankerbucht Tahauku erkunden. Wir wollen es ruhig angehen lassen, das Tal ist breit und steigt nur langsam an, wir sehen Obstplantagen, Felder und Wiesen zwischen der üblichen dichten Dschungel Vegetation der Marquesas Inseln.

Leider haben wir uns völlig verschätzt: an der Abzweigung der Straße, die ins Tal führt, steht sogar ein Hinweisschild, das auf eine touristische Attraktion hinweist, einer historischen Ausgrabungsstätte. Die Schotterstraße entpuppt sich alsbald mehr ein Forstweg zu sein für Traktoren besser geeignet als für unsere Klappfahrräder.

Es geht steil bergauf und bergab, die Furchen, die die landwirtschaftlichen Fahrzeuge in den Weg gegraben haben mit den Rädern kaum passierbar. Immer öfters müssen wir absteigen und schieben: wäre die Landschaft, besonders der dichte üppige tropische Regenwald nicht so faszinierend hätten wir schon lange aufgegeben. So ist es eine ganz schöne Quälerei, der Schweiß fließt wieder mal in Strömen aber wir haben ein gutes Gefühl etwas für unsere Kondition getan zu haben zu haben als wir am frühen Nachmittag wieder an Bord sind…




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31.03.2013 Ostersonntag auf Hiva Oa

Ich radle gegen 7:30 Uhr nach Atuona, Kolja ist so nett und setzt mich mit dem Dinghi am Steg ab. Zum einen möchte ich mich etwas bewegen bevor es zu heiß wird, zum anderen habe ich die Hoffnung auch am Ostersonntag frische Baguettes zu erstehen. Die Bäckerei macht um kurz vor 8:00 Uhr zwar noch einen verschlafenen Eindruck und ich muss mir meine Baguettes aus der Backstube holen. Sie sind gerade aus dem Backofen gekommen und dampfen noch heiß auf den Blechen. Anita hat während dessen einige Süßigkeiten versteckt – auf der Pacific High werden immer noch Ostereier gesucht!

Nicole und Andreas gehen derweil Anker auf und segeln voraus zu den Tuamotus. Ihnen beiden wünschen wir eine gute und sichere Passage. Wir wollen noch ausgiebig die Marquesas besuchen bevor wir ihnen folgen. Im übrigen wird es ein ruhiger gemütlicher Sonntag, etwas besonderes ist nur das Ostermenü: Gegrillte und anschließend nieder Temperatur gegarte Ente mit viel Gemüse, Kartoffelpüree, dunkler Sauce und buntem Salat.




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30.03.2013 B A G U E T T E !!!

Wir können es kaum glauben. Frische, knusprige, goldbraune Baguette! Wow, wie lange hatten wir das schon nicht mehr. Für uns definiert sich der Begriff “wie Gott in Frankreich” neu. In Nullkommanix sind vier Baguette vertilgt. 2 zum Frühstück und der Rest hat sich im Laufe des Tages verflüchtigt. Es ist einfach zu schön, sich hin und wieder einfach ein Stück abzubrechen und reinzubeißen. Hmmm, lecker.

 

Vormittag packten wir unsere Fahrräder aus und radelten ins Dorf. Der Weg zu Fuß ist mühsam und mit 4 km gerade so an der Grenze. Mit den Fahrrädern geht es wunderbar. Es ist auch ein halbwegs ordentliches Dock für das Dinghy vorhanden. Bei einlaufender Flut oder Schwell ist es allerdings ratsam, einen Heckanker zu werfen, da das Dinghy sonst unter den Betonsteg gedrückt wird und dort Schaden nehmen kann. Da wir aber einen persönlichen Fahrservice von Kolja genießen, müssen wir uns keine Gedanken um das Dinghy machen.

Es geht um die ganze Bucht herum an wundervollen tropischen Gärten vorbei, einen Hang hinauf und von dort in Schussfahrt nach Atuona. Das Dorf ist nett mit Supermärkten, Gendarmerie, Post, Banken. Was man halt alles so braucht. Der Supermarkt ist modern, gut sortiert und in wenigen Produkten sehr teuer, ansonsten Preisniveau von Panama, teilweise auch günstiger. Wir sind nach den vielen Horrorberichten angenehm überrascht. Bier, Wein und Cola sind sehr teuer, das lohnt sich in Panama zu verproviantieren.

 

Über Funk berichtet Kolja, dass die Gemeos die Rose abschleppt (Getriebeschaden) und in einer Stunde in die Ankerbucht kommt. Wie schön, da sehen wir uns alle nach 6000 km wieder. Weniger schön ist natürlich Alex’ Schaden. Zum Trost bringen wir ihm frisches Baguette mit. Das gibt es übrigens entgegen aller Berichte in Atuona den ganzen Vormittag über, nicht nur einmal in aller Frühe um 6.00 Uhr.

 

Nachmittags haben wir versucht einen Teil des Schmutzes (Algen und Entenmuscheln), der während der Pazifiküberquerung an den Rümpfen haften blieb wieder loszuwerden. Alle haben mit angepackt und eifrig an der Pacific High geschrubbt.

Abends kamen Andreas und Nicole von der Gemeos und Alex von der Rose zu uns. Wir setzten uns nach vorne und es war ein netter Abend. Jeder hatte etwas zu erzählen von seiner Pazifiküberfahrt.

Ach ja, Kolja unser Held, hat geholfen die Rose mit unserem Dinghy in die Bucht zu ziehen. Gut gemacht, Kolja, wir sind stolz auf dich. Es ist schön, einen so tollen und großen Sohn zu haben.

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29.03.2013 Überfahrt nach Hiva Oa

Nach der zweiten unruhigen Nacht gingen wir im Morgengrauen Anker auf und segelten nach Hiva Oa. Durch die Zeitumstellung war es bei uns gefühlt 8.00 Uhr, in echt war es erst 6.30 Uhr. Da fiel das Aufstehen so früh leicht. Zunächst mussten wir motoren, aber bald konnten wir Groß und Fock setzen, später dann den Parasailor. Mit diesem sind wir fast in die Bucht von Atuona gesegelt.

Was haben wir uns auf der Fahrt Gedanken gemacht, wie wir wohl den Heckanker setzen werden. Wir haben das noch nie gemacht, aber der Platz zum Ankern in der Bucht ist beschränkt, daher ankern alle Boote mit Heckanker, so war das in allen Reiseberichten inkl. Noonsite (www.noonsite.com – unverzichtbar für alle Weltumsegler) zu lesen. Das Schwierigste an unserem Heckanker ist die Tatsache, dass er unter Tonnen von Leinen in einem Schapp vergraben ist. Deswegen konnte sich keiner von uns aufraffen, auf der Überfahrt den Anker herauszuholen.

Als wir in die Bucht einliefen, stellten wir fest, dass keines der Schiff einen Heckanker ausgelegt hat. Wieder mal Glück gehabt und viel Arbeit erspart. Wir ankerten haarscharf an der Positionsmarkierung, die den Ankerplatz begrenzt, damit das Versorgungsschiff noch gut in die Bucht einlaufen kann.

Da heute Karfreitag ist, können wir erst nächsten Dienstag einklarieren. Auch gut. Wir haben so viele Sachen an Bord aufzuräumen und rumzuräumen und Schule zu machen, dass wir gut ein paar Tage hier bleiben können.

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28.03.2013 Fatu Hiva

Nur 2 Nächte hielten wir uns in Fatu Hiva auf. Da Fatu Hiva kein Port of Entry ist, befindet man sich illegal im Land. Die wildesten Gerüchte liest und hört man. Das allseits gefürchtete Zoll Boot kann jederzeit vorbeikommen und wehe, man hat noch nicht einklariert. Jedoch hat kaum eine der vor Anker liegenden Yachten vorher einklariert, denn gegen Wind und Welle zurück nach Fatu Hiva zu segeln tut sich kaum jemand an. Mir ging es vor allem um den vielleicht schönsten Ankerplatz der Welt. Wir können uns nicht sattsehen an der dschungelartigen Vegetation und den bizarren Felsformationen. Allerdings hat dieser Ankerplatz seine Tücken. Der Anker liegt auf 11 Meter, wir haben bereits 23 Meter unter unseren Kielen. Fall Böen mit 30 Knoten machen die Nacht unruhig. Dabei hatten wir noch Glück. Oft kommen die Fall Böen mit 40 und 50 Knoten den Berg heruntergesaust. Klaus stand während der ersten Nacht einige Male auf um den Anker zu überwachen. Er meinte am Morgen danach, jede Nachtwachen Nacht auf dem Pazifik war erholsamer. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich durchgeschlafen habe wie ein Stein.

Wir machten einen Rundgang durchs Dorf. Kleiner Hafen mit Betonpier, wo man gut mit dem Dinghy anlanden kann. Volleyballplatz, Kirche, alles da. Die Häuser bestehen anscheinend aus Fertigbauteilen, viele sehen gleich aus. Keinerlei Müll liegt auf der Straße und die Gärten sind penibel gepflegt. Was für ein Unterschied zur Karibik. Dort sahen die Gärten oft aus wie Unratabladeplätze. Die schönsten tropischen Blumen und daneben Sperrmüll.

Wir liefen durch das ganze Dorf und weil wir eine Abzweigung verpassten endeten wir in einer Sackgasse. Am Ende der Straße war ein junger Mann gerade mit Holzschnitzereien beschäftigt. Er arbeitete an einem Tisch für eine Handwerksausstellung in Tahiti. Ein wunderschöner Tisch mit traditionellen Schnitzereien.

Zuletzt noch eine Fotogalerie mit unseren Eindrücken der beiden Tage auf Fatu Hiva: