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26.02.2015 Spontaner italienischer Abend mit Freunden

Während unserem heutigen Ausflug in Sydney sind wir auf einen tollen italienische Obst und Gemüsehändler sowie einen italienischen Delikatessen Laden gestoßen. Wir konnten einfach nicht widerstehen und mussten einige der Köstlichkeiten kaufen. Da wir immer noch ein Essen mit Lynne ausstehen haben, wurde diese spontan vom Handy aus zu einem italienischen Abend an Bord der Pacific High eingeladen und, welch seltenes Glück, sie hat hat auch noch nichts vor!

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Auch diesen asiatischen Gewürzstand fanden wir ganz toll und haben uns dort mit etlichen seltenen Gewürzen eingedeckt. Leider könnt Ihr nur die intensiven Farben sehen und nicht die verschiedenen Gerüche schnuppern.

Zurück in der Marina treffen wir dort überraschen Therese und Chris, die sich ein paar Tage frei genommen haben , und laden sie auch noch zu uns ein: toll, das wird bestimmt eine nette Runde.

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Alle helfen mir beim Vorbereiten des heutigen Abendmenüs:

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Antipasti della vetrina

(gegrillte Auberginen, Zucchini und Paprika, gefüllte Schinken Röllchen mit grünem Spargel, Mailänder Salami, getrocknete Tomaten in Kräuterolivenöl, schwarze Oliven, Mozzarella Kugeln und Parmesan Bröckchen)

dazu Pizza Brot

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Spaghetti Bolognese

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Hähnchenbrust vom Grill mit Tomate, dreierlei Käse und Basilikum überbacken

Risotto mit Steinpilzen

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Weißes und dunkles Mousse

Espresso

Sambuca

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Dazu haben wir wir Prosecco, Pino Grigio und (sorry) einen Australischen Shiraz getrunken. Unseren Freunden hat es scheinbar geschmeckt und es wurde ein wunderschöner langer Abend…

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29.08.2014 In eigener Sache

transferKnapp 2.000 Tage sind wir Vier (Anita, Len, Kolja und Klaus) mit der Pacific High unterwegs. Rund 5 1/2 Jahre führen wir dieses Blog. Viele Seiten zu unserer Reise, hunderte Blogeinträge, tausende Fotos  und einige Dutzend Videos. Pro Eintrag sitzen wir mehrere Stunden am Computer. Nicht nur um die Texte zusammenzuschustern, sondern auch um Bilder zu bearbeiten, Fakten zu recherchieren damit nicht allzu viel Blödsinn auf unseren Seiten erscheint. Natürlich erfinden wir das Rad nicht neu, wollen und müssen wir auch gar nicht. Es gibt hunderte, wenn nicht tausende Blauwasser Segler und unzählige Blogs. Wir schreiben und fotografieren für Euch, unsere Leser. Ob Ihr nun völlig anonym hin und wieder unsere Seiten aufruft, Euch bei uns angemeldet habt oder sogar in unseren Mail Listen registriert seid… Freunde, Bekannte oder Familie wissen wir nicht. Rund 400 Freunde haben sich bei unserem Blog angemeldet (denn wer sich die Mühe macht sich bei uns zu registrieren, den zählen wir als Freund), durchschnittlich 400 Leser besuchen uns pro Tag. Wie kommen wir auf diese Zahl? Hunderttausend Mal am Tag werden unsere Seiten aufgerufen. Mehr als 95% der Zugriffe stammen von Suchmaschinen, Spam oder Malware Angriffen. Die werden (fast) alle von unserem Server herausgefiltert. Zum Beispiel kommen auf einen „echten“ Kommentar oder „Gästebucheintrag“ von Euch ca. 5000 (fünftausend!) Spam Einträge! Wir zählen also nur Aufrufe die mindestens 5 Minuten auf unseren Seiten verweilen, nach einem „humanen“ Muster Seiten anklicken und zählen jeden Leser auch nur ein Mal pro 12 Stunden.

Meistens macht es Freude unser Blog fortzuführen, manchmal ist es aber auch schwierig und ab und zu ist man einfach nur genervt. So auch in diesen Tagen, denn unsere Internetseiten wurden zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres von Malware befallen. Das nervt und macht uns richtig sauer! Was soll das? Neben dem Aufwand unser Blog fortzuführen, kommen jetzt unzählige Stunden dazu den Malware Befall im Internet zu recherchieren und ihn dann manuell Seite für Seite zu entfernen. In unserem Fall waren es diesmal 22 Seiten die nach einem bestimmten Code durchforstet werden mussten um ihn dann manuell zu löschen… Wie kann so etwas passieren?  Scheinbar war es diesmal eine Schwachstelle in einem Plugin das wir in unserem Blog einsetzen. Rund 5 Millionen (5.000.000 !!!) WordPress Blogs wurden schätzungsweise im letzten Monat von Malware befallen!

Weitere Mühe hat uns der Umzug auf einen neuen WebServer gekostet. Die Firma SLine (Serviceline) Hat dieses Geschäftsfeld aufgelöst und uns auch bei dem Umzug unterstützt. Vielen Dank an die beiden Geschäftsführer Detlev Kasten und Peter Haubeil für Ihren tollen Service und die unermüdliche Unterstützung in den letzten sechs Jahren! So ein Umzug hat es in sich, neben dem Pacific High Blog ziehen wir noch mit einigen anderen Domains um. Leider hakt es bis zum heutigen Tag mit unseren .com Domains, die noch nicht korrekt auf die neuen Serveradressen geroutet sind…

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19.08.2014 Segel Anpassen – Teil 1

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Wie versprochen stehen Mr. Moon-Ho Oh und Patila um kurz nach neun am Pier und lassen sich die Änderungen, die wir am Groß vornehmen wollen / müssen, erklären. Mr. Moon-Ho Oh meint anschließend, dass er unser Segel nähen kann und auf meinen Hinweis bezgl. der Größe und Gewicht des Segels ergänzt Patila, dass ihre großen Söhne ihnen helfen würden. Die beiden machen einen vertrauenserweckenden Eindruck, es klingen mir aber auch noch Anitas nur bedingt optimistische Bemerkungen  vom Vortag in den Ohren. Ich mache daher zur Bedingung, dass ich mitkomme und bei den Näharbeiten mithelfe. Gerne, antwortet Patila, sie hätten heute Vormittag einen größeren Auftrag in der Fischfabrik zu besprechen, aber gegen Mittag käme sie mich und Segel mit ihrem Pickup abholen.

Patila ist eine liebenswürdige, tatkräftige Samoanerin. Auf der Fahrt erzählt Sie mir viel von Ihrem Leben auf der Insel. Zusammen mit ihren kräftigen Söhnen ist es ein Leichtes das Segel in den Näh Raum zu tragen. Dieser ist komplett ausgeräumt, nur die große Nähmaschine steht auf einer Seite und der rote Linoleum Boden glänzt wie frisch gebohnert. Ich bin erleichtert, das schaut besser aus als wie ich mir es ausgemalt hatte. Die nächsten Stunden arbeiten wir vier Hand in Hand als hätten wir nie etwas anderes getan.  Mr. Moon-Ho Oh sitzt mit einer unglaublichen Zähigkeit hinter der Nähmaschine, Patila, ihr Sohn und ich arbeiten ihm zu, wuchten und drehen unser riesiges Segel in dem kleinen Atelier damit er optimal nähen kann. Ich zeige ihm genau wo ich was geändert haben möchte, wo genau die 6 Taschen hingehören, wo das Material gedoppelt werden soll.  Ich bestehe darauf, dass die Taschen mit fünf Nähten rundum angenäht werden (bei unserem alten Segel waren es zwei). Das dauert! Während mir die Arme lang werden und ich froh über Patilas frisch gebrühten Kaffee bin, lehnt der alte Herr es ab eine Pause zu machen und nötigt auch uns weiter zu arbeiten: wer will sich schon eine Blöße geben wenn der 79 jährige Mr. Oh durchhält!? Nach den Taschen ändern wir auch das Square Top und verstärken speziell den Aufstellmechanismus. Alle fehlenden Nähte sind nachgearbeitet, fünf-fach genäht und besonders beanspruchte Stellen gedoppelt.

Ich bin mit der Arbeit sehr zufrieden und Mr. Moon-Ho Oh freut sich über mein Lob. Jetzt erst genießt er seinen Kaffee, setzt sich gemütlich in einen uralten Bürostuhl und legt die Füße auf den Tisch. Während die Söhne erhebliche Mühe haben das Segel wieder einigermaßen zu falten und in dem Segel Sack zu verstauen erzählt mir Mr. Oh aus seinem Leben. Wie er vor über 40 Jahren als Ingenieur von Korea nach Samoa gekommen, seine Frau kennengelernt und wegen Ihr hier gestrandet ist. Seit 37 Jahren sind die beiden schon verheiratet. Ich genieße es den Geschichten der beiden zu lauschen. Das alte Leder des Bürostuhls knarzt und ich  schaue mich verstohlen im Halbdunkel des Hauses von Moon-Ho und Patila um. Einfach schaut es aus, fast ärmlich. Nackte unverputzte Wände, ein Wellblechdach, klapprige Türen und Fenster. Aber die beiden scheinen glücklich zu sein, zufrieden mit sich und ihrem Leben. Es ist Zeit zu gehen und da niemand Anstalten macht mir eine Rechnung zu präsentieren frage ich Mr. Oh wie viel ich ihm für seine Arbeit schulde. Vier Stunden haben wir zusammen genäht, plus Maschine, Material und zwei Mal Abholen in Pago Pago.  Ohne seine Hilfe wären wir aufgeschmissen gewesen. Ich habe einige hundert Dollar im Portemonnaie und bin bereit ihm (fast) jede gewünschte Summe zu zahlen.

Ob 40$ in Ordnung währen, antwortet er bescheiden. Ich gebe ihm 60$ und habe trotzdem das Gefühl ihn betrogen zu haben…

(Leider habe ich es versäumt einen Kamera mitzunehmen und somit keine Fotos von diesem ereignisreichen Tag: ÄRGER – GRUMMEL! Vielleicht besuchen wir Familie Oh einmal in den kommenden Tagen)

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18.08.2014 Unsere Segel sind da!

Seit Tagen gibt es nur noch um ein Thema an Bord der Pacific High: wann kommen endlich unsere Segel? Am 09. August wurde sie per Express Luftfracht von Hongkong verschickt. Via Los Angeles und Hawaii sind sie Freitagabend mit der Frachtmaschine in Am. Samoa angekommen. Leider arbeiten weder Zoll noch DHL am Wochenende und unsere Geduld wird noch ein wenig auf die Probe gestellt. Wenigstens auf Ziggy (unser Freund mit der kleinen Spedition) ist Verlass: er hat bereits bei DHL Druck gemacht, das unsere Lieferung Montag früh als erstes abgefertigt wird.

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Wie versprochen parkt er seinem Pickup pünktlich um 10:00 Uhr seitlich neben der Pacific High. Auf der Ladefläche steht eine Holzkiste: darin müssen unsere Segel sein.

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Ganz schön schwer, aber kleiner als wir erwartet haben ist die Kiste: und da sollen unsere Genua und das Großsegel drin sein?

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Ziggy muss gleich weiter. Wir bedanken uns bei ihm und er verabschiedet sich mit den prophetischen Worten: „wenn ihr noch irgendetwas braucht, ruft mich einfach an!“

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Wir öffnen den Segelsack und finden unser neues Groß darin. Kaum zu glauben wie eng es gefaltet ist. Aber da ist kein zweites Segel: wo ist unsere Genua? So ein Mist! Haben die von Fareastsails vergessen sie mitzuschicken, wohl kaum. Unterwegs verloren gegangen? Das wäre eine Katastrophe, bitte, bitte nicht! Da der Mitarbeiter von DHL am Flughafen von Tutuila auf mich nicht den fittesten Eindruck gemacht hat, rufe ich direkt Ziggy an und bitte ihn alles stehen und liegen zu lassen um bei DHL nach unserem zweiten Segel zu fanden. Während wir auf seinen Rückruf warten schauen wir uns unser Großsegel genauer an. Die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck auf uns und im direkten Vergleich mit unserem alten Segel fallen uns einige positive Details auf. Auch scheinen die Masse korrekt und die Reffs an den richtigen Stellen zu sein. Aber was ist das: es fehlen die sechs Taschen am Vorliek in denen die Batten Receptacles (Halterungen für die Latten) eingeschraubt werden die das Groß mit den Mast Schlitten verbinden. Die Taschen am Achterliek sind alle da und super genäht. Ohne die Taschen am Vorliek können wir das Segel nicht am Mast anschlagen, ist es quasi nutzlos. Auch ist der Faltmechanismus des Square Top nicht korrekt ausgeführt bzw. wurde auch hier eine Lasche vergessen anzunähen. Unsere Stimmung ist auf dem Nullpunkt!

Wenigstens Ziggy hat gute Neuigkeiten für uns: auf sein Drängen hin hat DHL noch einmal im Lager nachgeschaut und – welch Überraschung – ein weiteres großes Paket für uns entdeckt. Eine Stunde später liegt die Genua ausgepackt auf dem Vorderdeck der Pacific High. Sie ist schnell in die Rollreffanlage eingefädelt und hochgezogen: passt wie angegossen. Wir haben 10kn Wind aus 30 Grad: die Genua steht wie eine Eins und flattert kein bisschen: das wäre mit der alten Fock nicht möglich gewesen. Ob der triradiale Schnitt wirklich Vorteile gegenüber dem einfachen Cross Cut bringt, werden nach unserer Überfahrt nach Fijii berichten können.

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Ziggy hat auch einen Rat wo wir eventuell unser Groß nähen lassen können: er arbeitet ab und zu mit einem Koreaner zusammen der Lederpolster für Autos oder Sofas näht. Mr. Moon-Ho Oh hat schon einigen Seglern in Pago Pago geholfen und ihre Segel repariert. Ziggy schlägt vor uns gleich mit dem Segel zu Mr. Oh zu fahren, wir sind eher skeptisch, wollen nicht das neue Segel auf Verdacht durch die Gegend karren und beschließen, dass Anita erst einmal alleine mit Ziggy Mr. Oh in Lauuli besucht und sich sein Atelier anschaut. Derweil mache ich Fotos vom Groß und schreibe eine Beschwerde Mail an Fareastsail. Es ist schon dunkel als Anita und Ziggy zurückkommen. Der verabschiedet sich rasch, hat seine eigentlichen Arbeiten noch nicht erledigen können. Nochmals vielen, vielen Dank an Dich, Ziggy Vollrath. Wir können dich nur wärmstens weiter empfehlen. Obwohl er an unserem Missgeschick keine Schuld trägt, will er für die extra Fahrten zu DHL und zum Segelmacher, nicht zu vergessen die vielen verlorenen Stunden, kein Geld annehmen. Das sei schon in Ordnung!

Anitas Eindrücke von Mr. Oh sind zwiegespalten: er mache einen kompetenten Eindruck und habe durchaus schon etliche Segel genäht, seine Nähmaschine sei auch in Ordnung. Mr. Oh ist aber schon 79 Jahre, noch schmächtiger als die Segelmacherin Regine in Raiatea und sein Atelier nicht einmal so groß wie unser Salon und auch nicht super sauber… unser schönes neues weißes Segel dort zu nähen!? Mr. Oh hat Anita auf jeden Fall versprochen Morgen um 9:00 Uhr mit seiner Frau Patila vorbeizuschauen um uns zu sagen ob er das Segel nähen kann oder nicht. Auch wir wollen erst einmal eine Nacht darüber schlafen bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen…

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15.08.2014 Ausflüge, Einkaufen und Fuel Dock

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Unsere Wanderung durch den Nationalpark hat scheinbar nicht nur bei mir Muskelkater hervorgerufen. Wir freuen uns dass Helen und Stefano sich spontan entschließen noch einen Tag länger in Pago Pago zu bleiben und erst am Donnerstagmorgen die Ankerbucht verlassen.

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Wir nehmen am Nachmittag den Bus nach Tafuna um in den großen Supermärkten mal wieder „richtig“ einzukaufen. Irgendwann müssen ja unsere Segel endlich ankommen und dann wollen wir auch gleich weitersegeln. Kolja hat Glück, diese Dame setzt sich VOR ihn auf die Bank…

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… während dieser Herr ganz von Anita angetan ist und zur Ihr auf die Bank rutscht: so lernt man Leute kennen!

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Eine Band macht lautstark am Straßenrand Musik. Da unser Busfahrer einige fahrgäste in diesem Wohnviertel nach Hause bringt fahren wir gleich mehrfach an den der Band vorbei, die sich über unser Winken und Klatschen freut und einen riesen Radau veranstaltet.

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Da wir in mehreren Supermärkten einkaufen waren ist es spät geworden. Nach 17:00 Uhr verkehren die Busse seltener und einer fährt uns gerade weg, als wir den „CostULess“ verlassen: Mist! Mit vielen großen blauen Tüten bepackt (die von dem schwedischen Möbelhaus), warten wir an der Tankstelle. Neben uns parkt ein weiterer Bus und ich quatsche den Fahrer an. „Nein, er fahre heute nicht mehr, aber ich solle bei ihm warten“, deutet er wage an und Schwupps telefoniert er wieder mit seinem Handy.  Warten worauf? Wenn er doch nicht mehr fährt! Ich dummer Europäer verstehe wieder einmal die Samoanische Hilfsbereitschaft nicht, drehe mich um und kehre zu meiner wartenden Familie zurück Während ich ihnen noch von meinem merkwürdigen Erlebnis erzähle kehrt der erste Bus (der uns vor der Nase weggefahren war) zurück und hält genau vor uns an. Der andere Fahrer hatte seinen Kollegen angerufen, dieser ist zurückgekommen um uns mitzunehmen und hilft uns jetzt beim Verstauen der vielen Einkaufstaschen neben seinem Sitz: wir lieben die Samoaner und ihre Freundlichkeit!

Es gibt zwar ein Fuel Dock in Pago Pago, viele Segler füllen ihre Kanister lieber an der Tankstelle. Wir brauchen ca. 500l. Diesel und melden uns beim Fuel Dock an. Das Verfahren der Betankung ist, anders als in Französisch Polynesien wo man „einfach zur Tanke fährt und gut ist“, recht bürokratisch und kompliziert. Man braucht ein Permit von Hafenkapitän um sich zur Tankstelle zu verlegen, anschließend läuft man zu einem Büro der „Patrol Company“ am anderen Ende des Hafens um dort einen Termin auszumachen, vorab die gewünschte Dieselmenge zu beantragen und zu bezahlen. Wir hatten dazu noch das Glück, dass der Kreditkartenleser defekt war und wir auch noch zur Bank mussten, die wiederum am anderen Ende der Bay liegt, um am Automaten Dollar zu holen.

Am Freitagvormittag gehen wir Anker auf, funken zunächst den Hafenkapitän auf Kanal 16 an um in über unsere Bewegung im Hafen zu informieren, dann das Fuel Dock auf Kanal 67. Hört sich komplizierter an als es ist, wie immer ist der Funkverkehr äußerst freundlich und zuvorkommend und ein sonores „Permission granted“ ertönt prompt aus dem Lautsprecher. Wir legen genau an der Stelle am Fuel Dock an, an der gerade noch ein Chinesischer Tunafischer Diesel gebunkert hat. Unsere Leinen werden von zwei Leuten angenommen. Ich gehe mit Tana Maafala ins Büro, wo schon sein Chef Maalua mit dem ausgefüllten Formular auf mich wartet. Während dem Betanken lernen wir alle vier Mitarbeiter des Fuel Docks kennen, die neugierig zu uns an Bord kommen. Der Diesel in Am. Samoa ist sensationell günstig: nur 68cent der Liter!!! Das ist der günstigste Sprit unserer ganzen Reise. Selbst vor 5 Jahren in Europa oder vor 4 Jahren in den USA war der Diesel teurer. Ich hätte daher gerne mehr getankt als die vorbestellte Menge Diesel und möchte die Tanks Rand voll machen. Eigentlich ist das nicht erlaubt, da man nur am 5km entfernten Büro bezahlen kann… aber, Ihr kennt ja schon unserer neues Motto: wir sind in Am. Samoa, da wird Dir immer geholfen und so wird auch dieses Problem umschifft in  dem wir bar bezahlen und der Chef Herr Maalua unser Geld heute Abend zum Büro bringt: vielen Dank! Wir bleiben viel länger am Fuel Dock als wie das Betanken dauert, da wir uns noch lange mit Wesley, Josef, Tana und Maalua unterhalten müssen. So lernen wir wieder viel neues über Samoa und speziell über die Tuna Fischer, die hier meistens tanken. Während wir knapp 140 US/Gal (rund 500l.) Diesel in unsere Tanks gequetscht haben, rauscht in den Bauch eines durchschnittlichen Tunatrawlers die 1.000 fache Menge!!! Das sind sage und schreibe 140.000US/Gal. oder 500.000l. Diesel! Die Pumpen des Fuel Docks fördern maximal 6x 150US/Gal die Minute, das sind ca. 3.500l. die Minute. Unsere Tanks wären theoretisch in 16 Sekunden voll, wenn der Druck nicht all unsere Leitungen und vielleicht das ganze Boot sprengen würde!

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Tana Maafala ist ein wirklich super netter Kerl. Das man so viel Spaß beim Tanken haben kann!?

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Tana muss ein Reduzierstück anbringen, ansonsten wäre der Druck für unsere Tanks zu hoch!

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Ordnung muss sein: die Vorschriften verlangen, dass wir während der Betankung die rote Tankflagge hissen. In Ermangelung einer solchen (welcher Segler hat so was?) erfüllt auch ein rotes T-Shirt diesen Zweck.

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Abschiedsfoto mit Tana: wir werden ihn und die gesamte Tankmannschaft nicht so schnell vergessen!

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12.08.2014 Mount Alava Trail – Wanderung durch den Nationalpark

Beim letzten Pot Luck hatte ich Helen und Stefano davon erzählt, dass ich gerne dem Mount Alava Trail von Pago Pago nach Vatia wandern würde und die beiden hatten spontan beschlossen mitzukommen. Für heute Morgen hatten wir uns verabredet, aber unser Start verschiebt sich etwas, da Stefano noch Ausklarieren muss. Die beiden wollen noch heute Abend, spätestens Morgen nach Apia segeln.

Am Samoa 03 - Tutuila Island 1963

Laut Wanderkarte soll der Weg, vom Fagasa Pass beginnend  immer dem Berg Grat nach Vatia folgend, gut vier Stunden dauern. Da der letzte Bus von Vatia um 15:00 Uhr abfährt müssen wir spätestens einen Bus um halb elf an der Marina erwischen. Es wird elf bis wir an der Marina ankommen und Busse fahren auch keine mehr nach Fagasa. Aber Don kommt gerade vom Einkauf zurück und rät uns, einfach irgendeinen Bus anzuhalten und den Busfahrer zu bitten, uns für einen Dollar bis zum Pass zu bringen. Und genauso passiert es: der erste Bus den wir anhalten nimmt uns mit und fährt uns für einen Dollar pro Nase den Umweg von ca. 5km einfach den Pass hinauf. Kann man sich so etwas in Deutschland vorstellen: wohl kaum! Keiner der anderen Mitfahrer, die ja schließlich ganz woanders hin wollen, murrt – ganz im Gegenteil: der ganze Bus nimmt regen Anteil an unserem Ausflug. Weit und anstrengend sei der Weg nach Vatia. Nein, selber sei ihn noch keiner von ihnen gelaufen, so verrückt sind nur wir Touristen. Lachend und mit vielen guten Ratschlägen werden wir am Pass entlassen.

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Vom Pass aus hat man einen schönen Ausblick auf die Bucht von Fagasa.

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Wir machen noch schnell ein gemeinsames Foto neben den Auskunftstafeln, die am Anfang des Trails aufgestellt sind. Die nächsten zwei ein halb Stunden folgen wir einem breiten Weg der auch für Allradfahrzeuge passierbar ist.

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Auch Samoa hat wie Franz. Polynesien ein Problem mit fremden durch den Menschen eingeführten Pflanzen, die die endemische Fauna bedrohen.  Entlang des Weges treffen wir immer wieder auf Baumschulen in dehnen endemische Pflanzensorten gezüchtet werden um sie später auf der ganzen Insel anzupflanzen.

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Der Weg ist breit genug nebeneinander zu laufen und es entwickeln sich angeregte Gespräche. Ab und zu versperrt ein umgefallener Baum den Weg.

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Blütenpracht im tropischen Regenwald.

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Dieser Frosch bleibt ruhig mitten auf dem Weg sitzen und vertraut ganz auf seine Tarnfarbe.

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Der Weg ist nicht steil, führt aber kontinuierlich weiter bergauf, immer dem Bergrücken folgend. Meistens ist der Regenwald zu dicht, aber ab und zu öffnet sich eine Lücke im Dschungel und offenbart einen Blick aufs Meer. In der Bildmitte ragen die schroffen Felsen der Insel Pola aus dem Wasser, zu der wir vor ein paar Tagen einen Ausflug gemacht haben.

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Noch eine letzte verrostete Eisentreppe, dann haben wir den Mount Alava, den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht.

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Wir machen Rast, essen die mitgebrachten Brote und bewundern die grandiose Aussicht auf die Einfahrt in die Bucht von Pago Pago.

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Noch ein Panoramafoto. Am Ende der Bucht rechts liegt das Ankerfeld, könnt ihr die Pacific High erkennen?

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Hier noch eine Aufnahme mit dem Teleobjektiv. Es ist wunderschön hier oben aber schon spät und wir müssen uns beeilen wenn wir den Bus noch erreichen wollen.

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Leider ist der Abstieg nach Vatia viel steiler als der Aufstieg. Wir wandern immer noch auf dem Berggrat – jetzt ist es aber ein gepflegter schmaler  Wanderweg. Oft es der Weg so steil, dass eine Art Leiter / Treppenstufen angebracht wurden und ein stabiles griffiges Seil an dem man sich gut festhalten kann.

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Diese Bergrücken säumen schon die Bucht von Vatia, dennoch ist es immer noch recht weit.

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Ein weiterer steiler Abstieg. Frustrierend ist…

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… dass es anschließend genauso steil wieder bergauf geht. Wir wandern auf dem Bergrücken von Zinne zu Zinne, seitlich am Hang wäre es zu steil.

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An dieser Stelle verlassen wir den Grat und es geht hinab Richtung Vatia. Aber hoppla…

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… soll das ein Scherz sein? Und sonntags muss man hier umkehren!? Wir haben zwar Geschichten darüber gehört, das in den entlegenen Dörfern Samoas der Sonntag heilig ist und weder gearbeitet noch Auto gefahren werden darf. Zum Glück ist heute Dienstag, also weiter!

Der Weg führt uns gemächlich den Hang hinunter nach Vatia. Ein Blick auf die Uhr verrät: bei diesem Tempo schaffen wir es nie den Bus zu erreichen. Ich renne voraus, in halsbrecherischem Tempo den Berg hinunter. Puuh, bin ich alt geworden… das ging doch früher viel leichter und mein linkes Knie fängt an zu pochen. In Vatia werde ich von einer Horde laut bellender Hunde begrüßt und errege so die Aufmerksamkeit aller Dorfbewohner. Kaum zu glauben: es ist kurz vor 15:00 Uhr: geschafft! Außer Atem und völlig durchgeschwitzt laufe ich auf zwei Samoaner zu die gemütlich im Schatten eines Gästehauses sitzen. Auf meine Frage wo der drei Uhr Bus denn sei, ernte ich nur ungläubiges Kopfschütteln. Diese Woche gäbe es nur einen nachmittags Bus und der wäre schon um halb drei abgefahren. Dumm gelaufen! Da höre ich wieder Hundegebell und Anita ist auch schon da. Als ich Ihr unser Pech mit den Abfahrtszeiten erkläre, ist Sie überhaupt nicht beunruhigt. Wir sind zwar am Ende der Welt, auf der Nordseite der Berge in einem kleinen Dorf ca. 50km vom Ankerplatz entfernt und der letzte Bus ist vor einer halben Stunde weg! Aber hey! Wir sind in Am. Samoa! Hier hilft Dir jeder, irgendwie werden wir schon zurückkommen! Und wenn alle Stricke reißen, kennen wir noch Lisa und ihre Familie bei der wir bestimmt zur Not übernachten können. Helen und Stefano sind mittlerweile auch eingetroffen und gemeinsam trotten wir erst einmal zu Ramonas Laden (der, mit dem geschenkten Essen). An der Uferstraße treffen wir auf Samuel, der von unserem Missgeschick gehört und sich hier postiert hat, um jedes vorbeikommende Auto für uns anzuhalten. Ramona empfängt uns mit offenen Armen. Bei kühlen Getränken versichert sie uns, dass ihre Kinder bald von der Arbeit zurückkommen müssten und eines uns ganz bestimmt zurück nach Fagatogo bringen werde. Genau in dem Moment kommt ein großer roter Pickup auf uns zu, die Fahrerkabine ist zwar voll und auf der Ladepritsche sitzt auch schon jemand, aber da können wir uns doch noch dazu quetschen!? Erst als wir auf die Ladefläche klettern, verstehen wir warum der Fahrer des Pickups so samoanisch untypisch verhalten, auf unsere Bitte mitgenommen zu werden, reagiert hat: auf der Ladefläche krabbeln ein halbes Dutzend blauer Riesen Kokoskrabben!

Wir lassen uns nicht abschrecken und fahren trotzdem mit! Jonathan, der mit uns auf der Ladefläche sitzt passt auf, dass uns die Krabben nicht zu nahe kommen und wir keine unliebsame Bekanntschaft mit ihren Scheren machen. Was sie denn mit den Krabben machen würden, fragen wir ihn. Auf dem Markt verkaufen (eine ausgewachsenen krabbe bringt zwischen 20$ und 40$) und natürlich selber essen, erklärt er uns verschmitzt!

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10.08.2014 Bordalltag in Pago Pago

Was gibt es Neues in Am. Samoa?

Wir unternehmen nicht nur wunderschöne Ausflüge, sondern haben auch unseren ganz normalen Bordalltag mit Schule, Putzen, Waschen und Reparaturen. Praktisch ist es ein geschütztes Dinghi Dock, mehrere Einkaufsmöglichkeiten und – nicht zu vergessen – Mülltonnen, ganz in der Nähe zu haben.

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Kolja und ich gehen regelmäßig Tennis spielen. Es gibt vier kostenlose Tennis Plätze nur wenige Fahrradminuten vom Dock entfernt. Tagsüber haben wir sie ganz für uns alleine. Regelmäßig Tennis zu spielen zu können fehlt uns beiden.

Die gut zwanzig Segelboote in der Bucht bilden eine nette Gemeinschaft. Man besucht sich gegenseitig zum Kaffee oder Sundowner. Gestern hatten Stefano und Helen zum Pot Luck auf ihren Katamaran „Novae“ eingeladen.

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Es waren 14 Segler (von Schottland bis Australien) gekommen – was für eine bunte Mischung. Es war wieder Mal ein Genuss all die verschiedenen Speisen zu probieren. Helen und Stefano waren tolle Gastgeber: nach dem Essen gab es nicht nur starken italienischen Kaffee, sondern auch gutes Hochprozentiges. Dazu packten Brenda und Huey von der „Scotia“ (seit 17 Jahren unterwegs) ihre Gitarre aus. Ein wirklich gelungener Seglerabend…
Besonders beeindruckt hat uns Dustin von der SY Talus. Er liegt seit wenigen Tagen im Ankerfeld und kommt (mit einem kurzen Zwischenstopp auf den Christmas Islands) aus Hawaii. Er hat vor nicht langer Zeit einen schweren Motorrad Unfall gehabt, den linken Arm und das linke Bein verloren und segelt jetzt ganz alleine im Pazifik. Wir sind von seinem Mut und seiner positiven Lebenseinstellung beeindruckt!

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Engere Freundschaft haben wir auch mit  einem weiteren Segler Don aus Arizona, von der SY Wind Ryder geschlossen. Don spielt leidenschaftlich Gitarre und hat dazu auch noch eine tolle Stimme! Oft sind auch gemeinsame Freunde aus Samoa dabei (der 2m Riese auf dem Foto mit dem roten T-Shirt ist Sal, der andere mit dem blauen Shirt ist Don)

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Don ist schon länger hier und hat einige Engagements in Restaurants und Bars zu spielen bekommen. Wir hören ihm manchmal zu, wie hier im Goat Island Restaurant.

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Das Restaurant ist uns allerdings zu teuer und so machen wir auf dem Rückweg noch einen Stopp bei Mc Donalds

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08.08.2014 Ausflug nach Vatia

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Vatia ist ein entlegener kleiner Ort im Norden von Am. Samoa mitten im Nationalpark.

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Wir haben Glück und erwischen gleich einen der wenigen Busse die dorthin verkehren. Mit seiner Lackierung mit Motiven des Nationalparks ist er auch nicht zu übersehen.

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Zuerst folgen wir wieder der Küstenstraße, dann geht es steil in Serpentinen über den Afono Pass von dem wir einen hübschen Ausblick auf die Bucht von Pago Pago haben.

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Genauso steil geht es auch wieder den berghinab…

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… bis zu dem Ort Afono. Wir haben zurzeit „SuperMoon“, d. h. wir haben Vollmond und der Mond ist auf seiner Erdumlaufbahn der Erde besonders nahe. Das ergibt außergewöhnliche Tidenhöhen, bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück.

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Es ist wieder eine atemberaubende Fahrt. Von Afono nach Vatia wurde die Strasse in die steilen Küstenhänge geschlagen. Sie führt durch dichten, üppigen Regenwald der uns nur selten kurze Ausblicke auf das Meer und die unter uns befindlichen klippen gewährt.

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Grandioser Ausblick auf den „Vai’va Strait“ und die steilen Felsen der Insel Pola zu der wir später noch laufen werden.

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Die Bucht von Vatia

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Auch heute lässt es sich der Busfahrer nicht nehmen, uns bis zum Ende der Straße am Ausgangspunkt der Wanderwege zu fahren.

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Zuerst geht es natürlich wieder einmal an einer neu erbauten pompösen Kirche vorbei…

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… dann folgen wir zuerst dem Tuafanua Trail den Berghang hinauf.

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Dieser beginnt an der „Mount Alava Elementary“ Grundschule von Vatia und führt durch eine alte Bananenplantage.

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Steile Passagen sind durch Stufen und Seile vorbildlich gesichert.

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Anschließend folgen wir dem „Pola Island Trail“. Im Wanderführer, den wir Büro des Nationalparks bekommen haben, wird ausdrücklich vor den „unfreundlichen“ Hunden gewarnt. Da wir schon Erfahrungen mit aggressiven Hunden hatten, haben wir uns mit Ästen bewaffnet.

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Es rennen auch ein halbes Dutzend Hunde wild bellend auf uns zu, wir müssen uns aber nicht verteidigen. Das erledigen schon Einheimische für uns, die mit gezielten Steinwürfen die Hunde vertreiben.

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Anita wollte gleich diesen Weg gehen und Sie hatte recht: er führt uns zu malerischen Buchten und Ausblicken auf die Felsen, Grotten und die Bucht von Vatia.

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Da Vatia auf der Nordseite von Am. Samoa liegt, wurde es vom letzten Tsunami kaum betroffen und präsentiert sich bunter und gepflegter als Tula. Gleich hinter diesen Gästehäusern befindet sich der kleine Laden von Ramona, die uns außer kalten Getränken auch viele Informationen über Vatia erhalten.

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So erfahren wir endlich auch was es mit all den Gasflaschen auf sich hat, die überall in den Dörfern in Samoa hängen. Mit Ihnen werden die Kinder / Männer zum Essen gerufen. Wenn man mit einer Eisenstange darauf schlägt gibt es einen heiden Lärm! Interessantes Detail: wie ich in den Blogs von „Felice“ und „Gipsy IIII“ gelesen habe gibt es ähnliche Konstruktionen auch in Fiji die den gleichen Zweck erfüllen.

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Es ist heiß, da kommt eine Siesta im Schatten eines großen Baumes gerade recht.

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Der Ort schmiegt sich an die Küstenlinie der Bucht. Die Flut ist zurückgekommen.

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Das stolze „Maota i Faleula“ Gästehaus des „Chiefs“ von Vatia. Von der Sonne getrieben betreten wir den zweiten Laden des Dorfes und stören die Frau des Chiefs beim verdienten Nachmittags-Nickerchen. Auch von Ihr bekommen wir, neben doppelt so teuren kühlen Getränken, wie im Laden von Ramona, viele wertvolle Geschichten über den Ort und Samoa erzählt.

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Innerhalb der kurzen Zeit, die wir in Vatia verbringen, lernen wir gut zwei Dutzend seiner Bewohner kennen. Anita unterhält sich lange mit Lisa und Amelia im Schatten eines Gästehauses während ich noch ein wenig durch den Ort spaziere.

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Eine der dicht bewachsenen Haupt Wege. Überall wachsen Brotfrucht Bäume, Bananen Stauden, Papaya….

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Johann, Moses und seine Brüder streichen gerade das elterliche Haus…

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… Blütenpracht in den Gärten.

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Diese Tafel informiert über den „Mount Alava Trail“ der von Pago Pago über die Bergrücken des Kraters von Tutuila nach Vatia führt und genau hier endet. Diese Wanderung möchte ich in den nächsten Tagen in Angriff nehmen… Mein Rückweg durch Vatia führt mich noch einmal am Laden von Ramona vorbei. Diese freut sich mich wieder zu sehen und nach einem langen Schwatz bekomme ich ein üppiges Mittagessen für Anita und mich geschenkt!

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Der Bus wartet auf uns…

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… wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden…

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… an der Bushaltestellesteigen noch diese beiden Damen dazu.

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Es war ein wunderschöner Ausflug nach Vatia. In Am. Samoa haben wir für uns die herzliche Polynesische Freundlichkeit gefunden.

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07.08.2014 Ausflug nach Tula

Die Bucht von Pago Pago teilt Am. Samoa in einen flacheren westlichen und einen wilderen abgelegenen östlichen Teil ein. Bisher waren wir im dichter besiedelten Westen unterwegs, dort wo auch der Flughafen und die größeren Supermärkte liegen. Heute wollen wir so weit wie möglich in den Osten. Am Busbahnhof in Fagatogo müssen wir feststellen, dass auf der „Rennstrecke“ zwischen Aua und Leone alle paar Minuten ein Bus verkehrt, in die weiter entfernten und abgelegenen Ortschaften im Norden und Osten nur wenige Busse pro Tag.

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Wir haben aber Glück, der „Lupelele“ Bus fährt in wenigen Minuten ab. Ein großes Schild vorne am Bus gibt zwar den Ort Leone als Ziel an, aber das stört hier niemanden. Auch zehn Minuten nach der uns genannten Abfahrtszeit herrscht noch ein reges Kommen und Gehen: man steigt noch schnell aus um eine Kleinigkeit zu essen oder am Markt noch etwas zu kaufen. 02_20140807_DSC06905

Ab mit den Plätzchen in den Mund: im Bus ist essen und trinken verboten. 03_20140807_DSC06914

Wir fahren zunächst rund um die Bucht von Pago Pago und haben die Pacific High immer im Blick. 04_20140807_DSC06916

Der Bus ist gut besetzt, die Fahrt in das ca. 40km entfernte Tula dauert knapp eine Stunde und kostet sage und schreibe zwei Dollar pro Person und 25 Cent für Kinder. Die Zeit schafft unser Fahrer nur, weil er sich nicht  an die auf Am. Samoa vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen hält. 05_20140807_DSC06920

Die malerische Küstenstraße offenbart immer wieder wunderschöne Ausblicke 06_20140807_DSC06927

Blick von einem der vielen kleinen Strände in den winzigen verwinkelten Buchten auf die Insel Aunu’u 06a_20140807_DSC07056

Die 2 Dollar Beach, so genannt weil es zwei Dollar kostet an diesem romantischen Plätzchen zu baden 07_20140807_DSC06936

Die Bucht von Faga’itua. Die atemberaubende Fahrt im Bus ist das eigentliche heutige Ziel. 08_20140807_DSC06958

Der Hafen von Au’asi. Von hier verkehren auch kleine Schiffe zur vorgelagerten Insel Aunu’u 09_20140807_DSC06965

Wir sind fast angekommen, im Hintergrund sieht man das Cape Matatula. 09a_20140807_DSC06995_pano

Der Busfahrer hatte sich vorab erkundigt wo wir aussteigen möchten. Da wir keine Ahnung haben lädt er uns in der Ortsmitte ab und erklärt uns, dass er in drei Stunden wieder zurück fahren würde. Um 15:00 Uhr gäbe es dann noch einen letzten Bus zurück. 09b_20140807_DSC06982

Tula entpuppt sich als der ruhige und beschauliche Ort wie wir ihn erwartet haben. Die Häuser sind einfach und oft noch vom letzten Tsunami (2009) gezeichnet. Durch die Stille wirkt der Ort wie ausgestorben. Ab und zu treffen wir auf Samoaner die im Schatten Ihrer Vordächer oder Gästehäuser sitzen und uns freundlich grüßen. Immer wieder entwickelt sich ein nettes Gespräch daraus. Sie interessieren sich genauso für unser Leben wie wir uns für das Ihrige. „Was, aus Deutschland seid Ihr!?“, erstaunt es immer wieder unsere Gesprächspartner. „Mein Großvater, Urgroßmutter sind aus Deutschland hier her eingewandert. Wir hören die eine oder andere abenteuerlich Geschichte, von gefährlichen Überfahrten und den unglaublichen Herausforderungen Material und Maschinen in diesen abgelegenen Teil des Pazifiks zu transportieren… 09c_20140807_DSC06990

Die Grundschule von Tula ist das solideste und am besten gepflegte Gebäude in Tula (ausgenommen sind die vielen Kirchen). Sie hebt sich deutlich von den oft renovierungsbedürftigen Häusern ab. 10_20140807_DSCN3730

Wie in allen Ortschaften, die wir bisher besucht haben, bietet auch der Einkaufsladen in Tula warmes Mittagessen an: einem Picknick am Strand steht somit nichts im Wege. 11_20140807_DSCN3731

Landestypisch essen wir Ente (viel Knochen, viel Fett) im Ofen mit einer Honig Marinade zubereitet, dazu Kochbananen in Kokosmilch. So ein Mittagessen kostet zwischen 2$ und 4$, es ist aber auch nicht ungewöhnlich, das man einfach eingeladen wird. Plötzlich taucht ein Rudel Hunde auf, diese können teilweise recht aggressiv sein und beißen auch schon mal. Einige Kinder, die in unsere Nähe am Strand spielen zeigen uns, wie man sie mit gezielten Steinwürfen verjagt.

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Wir schauen uns den Rest  von Tula an… 14_20140807_DSC06988

… immer wieder Blütenpracht zwischen den Häusern… 17_20140807_DSC06986

… und Gräber. Die Samoaner begraben ihre Lieben gerne in der Nähe auf ihrem Grund und Boden. Oft werden aufwendige überdachte Grabkonstruktionen errichtet, in diesem Bild als direkter Anbau ans Haupthaus. 19_20140807_DSC07011

Gerade als wir uns fragen, was wir wohl mit der restlichen Zeit anfangen sollen, werden wir wieder durch freundliches Winken in eines der Gästehäuser gebeten. Es ist „Chief Harold“ der uns zu sich einlädt. Es gibt Eiswasser und frische Früchte und jede Menge spannender Geschichten über ihn und den Ort. Er lebt hier mit seiner Frau und seinem Bruder. Die Kinder leben in den USA, Hawaii oder den größeren Orten der Insel. Das Haus nebenan gehörte seiner Cousine und wurde vom letzten Tsunami völlig zerstört. Auch sie ist seit dem weggezogen. 19a_20140807_DSC07004_HDR

Das vom Tsunami zerstörte Haus der Cousine. Die Zeit vergeht rasch und schon hält unser Busfahrer direkt vor Harolds Haus um uns abzuholen… 20a_20140807_DSC07025_HDR

Auf der Rückfahrt ist der Bus leer. Man beachte das mit Stoff komplett abgedeckte Armaturenbrett. Wozu braucht man Anzeigen auf Samoa? 20b_20140807_DSC07013_HDR

Blick aus dem leeren Bus aufs Meer 21_20140807_DSC07021

Der Kontrast zwischen den ärmlichen und meist renovierungsbedürftigen Häusern… 23_20140807_DSC07030

… und den vielen stattlichen Kirchen bereitet mir etwas Magenschmerzen 25_20140807_DSCN3764

Zurück an Bord genießen Len und Kolja die Zeit mit Ihren neuen Laptops.

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06.08.2014 Bordalltag in Am. Samoa

Wir haben zum ersten Mal während unserer langen Reise wirklich Pech mit dem Wetter: nach einigen ersten sonnigen Tagen folgte eine Woche (fast) Dauerregen. Jetzt scheint wieder die Sonne die Oberhand gewonnen zu haben. Irgendwie haben wir immer viel zu tun und nutzten die Regenzeit unsere neuen Computer aufzurüsten und einzurichten, viele kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen (die vielen Ersatzteile, die wir bekommen hatten wollten ja eingebaut werden), aufzuräumen und vieles Unwichtige, das sich in Schapps und Bilge angesammelt hatte auszusortieren und wegzuwerfen. Zwischendurch nutzen wir die Regenpausen um doch schon ein wenig die Insel zu erkunden und einzukaufen.

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Blick auf den Hafen von Pago Pago (ausgesprochen wird das Pongo Pongo, oder amerikanisch Pängo Pängo) vom Dach des Verwaltungsgebäudes im Containerhafen. Die weißen Gebäude in der Bildmitte gehören zur Tunfisch Konserven Fabrik.

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Büro des Hafenkapitäns auf dem Dach…

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Len und Anita nutzen eine Regenpause um schnell zum nahe gelegenen Einkaufsladen zu düsen

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Wichtigste Handlung des Busfahrers vor der Abfahrt: den richtigen USB Stick mit der passenden Musik zum beschallen seiner Gäste auszuwählen. Alle Busse haben Autoradios mit USB Eingang, mindestens zwei riesige Verstärker und gewaltige Basslautsprecher. Das Musik Repertoire reicht von Samoanischen Kirchengesängen bis zu Trance und Hip Hop

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Diese jungen Samoaner machen lautstark Reklame für ihre Autowaschanlage

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Eingangsbereich des „Cost U Less“ Supermarktes, eine Samoanische Ausgabe des amerikanischen „CostCo“

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Ein Tuna Fischer macht sich bereit zum Auslaufen. Die großen Netze werden über hydraulische Winschen wieder an Bord gehievt und dabei von der Mannschaft inspiziert.

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Wir radeln in den Osten der Insel an der Tunfischfabrik vorbei. Häufig treffen wir auf die, für Samoa typischen, Gästehäuser…

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… fast so oft aber auch auf Kirchen aller erdenklichen Glaubensrichtungen.

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Rund um die Bucht von Pago Pago treffen wir auf Tsunami Warn Schilder. Seit dem für Samoa verheerenden Tsunami von 2009 (mit 37 Toten und hohen Sachschäden) wurde ein modernes Tsunami Warnsystem installiert.

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Gehören überall zum Straßenbild: die praktischen 1 Dollar Busse. Hier gleich vier an einer Tankstelle