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2014.07.22 Ankunft in American Samoa

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20. Juli – Kurz vor 6:00 Uhr werde ich wach und geselle mich zu Kolja in den Salon. Er spielt FIFA 2009 auf der Playstation. Alle Nachtwachen waren angenehm, wir machen gute Fahrt. Vielleicht schaffen wir es und kommen schon am Dienstag spät abends an? Jeder Segler kennt diese Spekulationen und Hoffnungen. Wir spielen noch ein paar Pacific Rift Autorennen zusammen am großen Bildschirm bis es hell genug ist den Parasailor zu setzen. Ab 7:00 Uhr zieht er uns wieder mit durchschnittlich 7,5kn.

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Wunderschöner Sonnenaufgang am wolkenlosen Himmel. Ruhiges angenehmes Segeln. Leider lässt der Wind im Laufe des Tages etwas nach. Ab dem Nachmittag haben wir wieder Passatbewölkung. Pünktlich zum Sonnenuntergang erfolgt der Segelwechsel. Was würde ich darum geben jetzt ein Großsegel zuhaben um etwas schneller zu sein: aber um den Spi stehen zu lassen sind uns einfach die Wetterverhältnisse zu instabil. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Gulasch sowie Butter und Salz, dazu bunten Salat. Es folgt wieder eine dunkle, mondlose, aber ruhige Nacht. Nur wenige leichte Squalls.

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21.Juli – Der Wind lässt weiter nach, dreht aber wie vorhergesagt weiter auf Nord. Len hat diesmal die letzte Nachtwache. Um 6:00 Uhr komme ich zu Ihr auf die Fly. Wir erleben zusammen den Sonnenaufgang und ab 7:00 Uhr zieht uns wieder der Gennaker. Vormittags wird für die Schule gebüffelt, es ist wieder heiß geworden. Nachmittags spielen die Kids und ich wieder auf der PS3: Little Big Planet, FIFA09, Ridge Racer und Pacific Rift sind angesagt. Da wir immer mal wieder einen Motor mitlaufen haben und die Solarzellen bei der intensiven Sonne auch viel Strom erzeugen, genießen wir Energie im Überfluss. Anita bäckt derweil eine leckere Käse Sahne Torte: superlecker, man geht es uns schlecht!

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Gegen 17:30 Uhr, ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang zeichnet sich ein langes graues Wolkenband ab das von Nord nach Süd verläuft und unser Kaffeekränzchen sprengt.

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Sind das die Ausläufer des Mini Tiefdruckgebietes, das sich laut Vorhersage über Samoa bildet? Schaut nicht bedrohlich aus, das Wetter verändert sich aber definitiv.

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Nachdem Kolja und ich die Wolkenformationen noch eine Weile gemeinsam von der Fly beobachten, übernehme ich heute die erste Woche und Kolja verschwindet ins Bett. Schon gegen 23:00 Uhr taucht Helena auf: Sie ist putzmunter und kann nicht schlafen. Also lege ich mich hin und Sie hält Wache…

22.Juli – Gegen 2:00 Uhr nachts macht mich Len wieder wach und ich löse Sie ab. Nachdem ich einige Minuten lang den Himmel und die Anzeigen beobachtet habe, rolle ich die Genua komplett aus und stoppe den Backbord Motor: wir laufen immer noch knapp 7kn. Toll! Erst jetzt bemerke ich, dass der fette gelbe Fleck auf dem Radar sich auf die PH zubewegt. Es handelt sich um keine Radarechos der Wellen wie ich scheinbar noch schlaftrunken vermutet hatte, sondern entpuppt sich als der erste große Squall. Auch haben sich meine Augen jetzt an die Dunkelheit gewöhnt und ich merke dass der Himmel um mich herum nicht gleichmäßig schwarz ist. Eigentlich funkeln viele Sterne am Himmel: bis auf dieses große schwarze Etwas, das auf uns zukommt. Ich habe aber Glück und kann die Genua so trimmen, das wir knapp hinter dem Squall hersegeln und dieser uns sogar einige Stunden mitzieht. Gegen 3:00 Uhr nachts sind es nur noch 99nm bis Am. Samoa! Um 5:30 Uhr schickt mich Anita ins Bett.

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Als ich gegen 7:00 Uhr aufwache segeln Kolja und Sie unter Gennaker mit 8kn plus. Kolja steuert von Hand immer 60 Grad am Wind – mehr geht unter Gennaker nicht, reicht aber auch um genau Kurs Pago Pago zu halten.

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Manu’a Islands / Ta’u Island im Sonnenaufgang. Anders als in den Wetterprognosen vorhergesagt haben wir keine Flaute sondern der Wind steigert sich auf 18kn. Das ist zu viel für unseren Gennaker und wir müssen zurück auf die Fock wechseln. Der kräftige Nordwind bleibt uns bis zur Hafeneinfahrt erhalten und wir kommen bereits um 16:30 Uhr in Pago Pago an. Das ist auch gut so, denn unsere beiden ersten Ankermanöver misslingen. Der Ankergrund (8m bis 30m Wassertiefe) hält schlecht und wir haben Böen aus wechselnden Richtungen bis 30kn! Der dritte Versuch in 27m Wassertiefe mit 100m Kette sitzt dann, auch wenn uns dabei nicht ganz wohl ist. Andere Segler haben weniger Glück: probieren bis tief in die Dunkelheit zu ankern bzw. umzuankern weil Sie geslippt sind. Eine Seglerfamilie zieht es sogar vor, die Nacht draußen auf See zu verbringen, da sie ihren Anker nicht richtig zum Halten bringt. Die armen haben unser tiefstes Mitgefühl – darauf hätten wir und gar keine Lust! Derweil hat Anita kross angebratene Schinken-Nudeln mit viel gemischten Salat zubereitet. Die verputzen wir in null-komma-nichts: segeln macht hungrig! Für die 1170sm von Bora Bora nach Pago Pago haben wir 7 Tage, 7 Stunden und 30 Minuten gebraucht. Wir haben recht erfolgreich einen weiten nördlichen Bogen geschlagen um der Flaute im Süden auszuweichen.

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Einfahrt in die Bucht von Pago Pago gegen die spätnachmittägliche Sonne.

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Der erste Eindruck: Tutuila scheint eine hübsche, üppig grün schillernde Insel zu sein!

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Die großen Tunfisch-Trawler sind nicht zu übersehen…

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… und auch den Mc Donlads haben Len und Kolja gleich entdeckt!

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14.07.2014 Französischer Nationalfeiertag in Polynesien

 

00_KK_L7765Eigentlich wollten wir heute Morgen weitersegeln, aber (a) ist der Wind immer noch sehr schwach, (b) Anita etwas krank (ich habe Sie wohl angesteckt), (c) genau am Nationalfeiertag wegsegeln doof und (d) bleiben unsere australischen Freunde von der „Vohangi“ auch noch einen Tag. Nachdem es gestern Abend recht spät geworden ist – besonders bei den Kindern – fällt das Aufstehen heute schwer.

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Um 8:00 Uhr sollen die Feierlichkeiten beginnen, aber als wir gegen halb neun Uhr eintreffen ist der Platz noch vollkommen leer, nur die blumenbekränzten Honorationen sitzen schon brav auf der Tribüne.

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Es ist noch viel Platz und wir suchen uns schöne Platze ganz oben aus

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DasModeratoren Trio führt uns durch die Veranstalltungen

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Miss Bora Bora führt den feierlichen Umzug an. An uns ziehen zahllose Vereine, Kirchengemeinden, Vertreter aller möglichen Gruppierungen und Hotels von Bora Bora vorbei.

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Jetzt wissen wir auch warum die Tribüne so leer ist: ganz Bora Bora scheint auf den Beinen zu sein.

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War das die Gruppe der Pfadfinder? Ich weiß es wirklich nicht mehr.

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Das sind die Blumenmädels, an die erinnere ich mich noch genau, da sie…

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… den Honorationen so gut riechende Blumenkränze umgehängt haben (schwitzen die so?)

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Der Va‘a / Kanuverein

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Auch im Publikum tragen viele Frauen Blumenkränze

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Das Hilton Hotel präsentiert sich farbenfroh

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Der Platz wird immer voller… (Achtung: großes Panoramabild)

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… die Tribüne auch. Ein farbenfrohes, lustiges Spektakel.

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Es folgt eine Vorführung des Boxvereins von Bora Bora

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Und dann beginnen die Früchterennen. Zuerst sind die Frauen dran…

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Auf die Plätze, fertig, los!

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Dann dürfen die Männer Bananenstauden durch die Gegend schleppen.

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Zum Schluß gibt es noch einmal ein riesen Gedränge…

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… wir lernen noch die amtierende Miss Bora Bora kennen.

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Das war’s mit der Heiva 2014 in Bora Bora!

 

 

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13.07.2014 WM-Finale im Bora Bora Yachtclub

Was für ein Tag! Nachdem wir das WM Halbfinale mehr zufällig als geplant angeschaut hatten, waren wir heute (für uns Morgens früh um 9:00 Uhr) mit 40 anderen Seglern im Bora Bora Yacht Club und haben auf einer Leinwand 120 Minuten mit der deutschen Mannschaft gezittert bis endlich das erlösende Tor von Götze in Jubelschreien unterging. Toll das wir vier (ja, Anita und Helena haben auch mitgefiebert!) das Endspiel live miterleben durften!

Helena und Kolja waren auch den ganzen Nachmittag / Abend mit einer befreundeten Segler-Familie weg (Sie haben auch zwei Kinder). Das Sofitel Hotel hatte zu einer Party mit richtigen DJ und allem Drum und Dran eingeladen.

Morgen wollen wir noch die Feierlichkeiten zum 14. Juli (Französischer Nationalfeiertag) hier in Bora Bora miterleben. Geplant sind ein Umzug mit Blumenwagen, traditionelle Sportarten wie Früchte tragen… das wird bestimmt lustig. Morgen Abend wollen wir dann mit unseren Freunden aus Sydney Abschied feiern. So Gott will, werden wir Dienstag endlich nach Suwarov und Samoa segeln. Unsere Freunde segeln direkt nach Tonga. Wir hoffen uns im August in Fidschi wiederzusehen.

Wir hoffen auf eine gute Überfahrt und melden uns spätestens aus Samoa!

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Die Morensonne taucht den Mont Otumanu in feuriges Licht: ob das ein gutes Omen ist?

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40 Fußballbegeisterte Segler treffen sich im Bora Bora Yacht Club um das WM-Finale gemeinasam zu erleben

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Daumen hoch für die deutsche Mannschaft: es ist Halbzeit und wir ahnen nicht, dass der Leidensweg noch lang ist

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Deutschland ist Fußball Weltmeister

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Die Fanmeile

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30.06.2014 Heiva in Bora Bora

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Wir gehören mittlerweile zum Inventar der Maikai Marina. Mitte des Monats hat mit der knapp 50m langen Segelyacht „Salperton“ das bisher größte Schiff in der Marina fest gemacht. Wir nutzen die Zwangspause in Bora Bora um uns öfters die Heiva in Bora Bora anzuschauen. Wir haben ja letztes Jahr die Heiva in Tahiti gesehen und freuen uns jetzt noch einmal so nah dabei zu sein. Es sind ja nur wenige Minuten Dinghi fahrt bis zum Hafen von Vaitape der direkt neben dem Heiva Gelände liegt. Vergleichen kann man die beiden nicht miteinander: die Heiva in Papeete ist professioneller und – unserer laienhaften Meinung nach – die Tanzgruppen dort besser. In Bora Bora ist die Heiva mehr ein Volksfest mit vielen Buden, Ständen und Restaurants und eben auch den Tanzdarbietungen.

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Bunt funkeln die Lichterketten in der Nacht. Einfacher geht’s nicht: die Heiva liegt direkt neben dem Hafen.

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Jahrmarktstimmung in Polynesien

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Neben den vielen Restaurants gibt es auch Stände mit Videospielen, Kickern und Glücksrädern

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So voll ist es eigentlich jeden Abend während der dreiwöchigen Heiva (zumindest immer wenn wir da waren)

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Das Abendprogramm beginnt um 8:00 Uhr mit einer Gesangsgruppe

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Etwas getanzt werden darf dabei auch schon

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Nach einer Unterbrechung und langen Erklärungen in drei Sprachen (Englisch, Französisch un Polynesisch) beginnen dann die eigentlichen Tänze

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Meistens wir eine tragische Geschichte erzählt, auf diesem Foto bittet gerade ein polynesischer Fischer eine Gottheit um Rat und Kraft

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O8.06.2014 Uturoa – Raiatea

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Stimmt: wir fühlen uns in Uturoa / Raiatea sehr wohl und willkommen. Bei all den Dingen die wir erledigen müssen, ist es praktisch direkt am Pier zu liegen. Wir sind viel unterwegs, vieles kann man zu Fuß erreichen, zum Baumarkt oder Bootszubehörhändler sind es 15 Min. mit dem Fahrrad. Wir kommen mit vielen Polynesiern in Kontakt und knüpfen neue Freundschaften, da wir oft um Rat fragen müssen. Helena hat plötzlich Zahnschmerzen, genau an dem Zahn der auf den Galapagos behandelt wurde. Der hiesige französische Zahnarzt ist super, die Behandlung dauert aber eine gute Woche und verzögert zusätzlich unsere Weiterreise.

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Wir gehen noch einmal Einkaufen vor dem langen Pfingstwochenende. Alle drei Supermärkte von Uturoa sind nur wenige Gehminuten von unserem Liegeplatz entfernt.

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Abendstimmung in Uturoa.

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Die Pacific High liegt sicher vertäut am Pier. Wir hören polynesische Gesänge vom Marktplatz und machen uns gleich auf den Weg…

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… es ist der Chor der baptistischen Kirchengemeinde, der ein kleines Pfingst-Konzert gibt.

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Der Pfingstsonntag beginnt mit einem spektakulären Sonnenaufgang

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Ich bin kein regelmäßiger Kirchengänger aber heute Morgen besuche ich sowohl die katholische Kirche um 8:30 Uhr und setze mich danach noch in den evangelischen Gottesdienst um 10:00 Uhr. Die Gottesdienste in Französisch Polynesien sind so anders als bei uns: viel lockerer, viel moderner Gesang (meistens in Polynesisch) mit Keyboard und Gitarre. (Auf dem Foto ist die protestantische Kirche zu sehen)

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Beim Pfingstsonntag-Spaziergang entdecken wir diese traditionellen polynesischen Va’a s die noch aus einem ganzen Baumstamm bestehen und nicht aus Fiberglas oder Carbon. Im krassen Gegensatz dazu steht das moderne Surf Rigg auf dem rechten Va’a.

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29.05.2014 Blog – Zurück in Französisch Polynesien

Der am häufigsten gebrauchte Satz an Bord in den letzten Tag war: „… naja, wir hätten es schlimmer treffen können als wieder in Französisch Polynesien zu landen“. Allerdings ist darüber auch niemand so richtig glücklich. Wir haben Schäden an Groß, Genua, Lazybag, Reff Leinen und Chartplotter. Gott sei Dank scheint aber das Rigg OK zu sein. Zwei Selden Blöcke mit 1,9to Arbeitslast hat es vollkommen zerlegt – welche Kräfte mögen da gewirkt haben? Die nächsten Tage und Wochen sind wir vollauf beschäftigt die Schäden zu reparieren, Angebote einzuholen. Wie man sich vorstellen kann, ist das von Französisch Polynesien aus, mitten auf dem Pazifik, nicht so einfach.

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Ein dickes Lob und unser Dank geht an unsere Versicherung: PANTAENIUS. Sie hat zwar nicht ganz in dem Umfang reguliert wie wir uns das gewünscht hätten, die Zusammenarbeit mit Pantaenius verlief jederzeit kompetent, schnell und unbürokratisch. Pantaenius gibt uns das Gefühl wirklich VERSICHERT zu sein.

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Das Wieder-Einklarieren in Französisch Polynesien ist völlig unproblematisch. Wir werden zwar mit einem ungläubigen „Habt Ihr nicht gerade erst Ausklariert?“ empfangen, bekommen aber umgehend eine neue Aufenthaltserlaubnis von drei Jahren für Schiff und Crew. Dem Zollbeamten „Yannick“ kommen unsere Gesichter aber schon von früher bekannt vor. „Ich habe Euch doch in Nuku Hiva / Marquesas einklariert“. Das war vor 15 Monaten!

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Reparaturen am Großsegel

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Zwischendurch wird auch im Wasser getobt

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Die „Frida“ mit Frank und Evi treffen in der Maikai Marina ein. Schön, dass wir die beiden noch einmal wiedersehen… natürlich nicht ohne einen leckeren Kuchen den Frank gebacken hat!

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Am nächsten Abend kochen wir zusammen an Bord der Pacific High. Fangfrische Tunfischfilets brutzeln auf dem Tepan Yaki.

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Zu später Stunde spielen Frank und Kolja einige Lieder auf der Gitarre vor. Wir dürfen als Background Chor mitmachen.

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Wir verlegen uns nach Raiatea. Zuerst zur kleinen Schiffswerft (Carenage), dann ans Pier in den Hauptort Uturoa. Wir lassen hier von der Segelmacherin Regine (Voilerie Sellerie Aveia) unsere Fock und Layz Bag nähen.

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„Sweetie“ unser Schiffsbär aus St. Martin ist mein morgendlicher Begleiter: er liebt starken Kaffee genauso wie ich

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Andere ständige Begleiter die wir weniger lieben sind die Zeugen Jehovas. Egal auf welche Insel wir kommen: sie sind schon da! Diesmal hat es Pierre erwischt. Da wir eher abweisend auf die Bekehrungsversuche der beiden Damen reagieren, nimmt er sich Ihrer an und lässt sich in ein Gespräch verwickeln. Pierre ist von Huahine rübergekommen und hat mit der „Nusa Dua“ neben uns am Pier festgemacht.

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Auch Pierre spielt Gitarre und hat seinen Verstärker mitgebracht. Bis tief in die Nacht werden wir von den beiden mit Rockmusik beschallt

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Huahine im ersten Morgenlicht. Diese Momente der Ruhe geben Kraft bei all den Rückschlägen und all der Hektik in den letzten Wochen

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Len und ich brechen zu einem Spaziergang auf…

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Pacific High am Pier von Uturoa

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Eines der Versorgungsschiffe macht täglich in Uturoa fest: heute ist es die Taporo 6

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13.05.2014 Einmal Hawaii und zurück

6 Uhr aufstehen, Kaffee machen und Wetter checken: die Wettervorhersage für unseren Törn nach Hawaii ist unverändert gut. Anita, Len u. Kolja fahren ein letztes Mal zum Einkaufen. Sie bringen unsere leeren Bierflaschen weg und viele Baguettes mit!

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Ein letzter Baguette-Bring-Service für Felice, Gipsy 4 und Afrcan Afair. Wer weiß wann wir uns wieder sehen!?

Um 9:00 setzen wir das Groß vor der Maikai Marina und segeln mit Motorunterstützung durch den Pass. Hier trennen wir uns endgültig von den drei befreundeten Segelbooten: während wir einen Nordkurs Richtung Hawaii einschlagen, bleiben unsere Freunde auf Westkurs nach Suwarov. Bald können wir den Diesel abstellen und bei 10kn TWS aus OSO (60 Grad AWA) segeln wir zwischen 7,5kn und 9kn.

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Genauso schnell wie Bora Bora am Horizont verschwindet verlieren wir leider auch den Kontakt zu den drei anderen Booten. Die Stimmung an Bord könnte besser nicht sein: die See ist zwar etwas ruppig aber wir werden immer schneller und laufen konstant 10kn. Ein zwei dicke graue Regenwolken ziehen mittags über uns hinweg, ansonsten herrscht Sonnenschein pur und wir wechseln uns gerne bei der Wache auf der Fly ab. Um 16:00 Uhr melden wir uns bei der Funkrunde des Pacific Island Net (Günther aus Costa Rica). Trotz der rund 9.000km nach Costa Rica haben wir eine klare Verbindung – Kontakt zu halten via Kurzwelle ist schon toll. Um 18:00 Uhr klappt auch die Funkrunde mit Felice, Gipsy 4 und African Afair. Zum Abendbrot gibt es die letzten leckeren Baguettes belegt mit allerlei Köstlichkeiten und frischen Salat. Danach kommt für Anita und mich der Höhepunkt unseres bisherigen Segelabenteuers: Len und Kolja übernehmen Nachtwachen: was für eine Erleichterung für uns! Wacheinteilung für heute Nacht: 7:00-22:00 Uhr Len, 22:00 bis 01:00 Uhr Kolja, 01:00 – 04:00 Uhr Klaus, 04:00 bis 07:00 Uhr Anita. Es werden ruhige Nachtwachen: der Wind bläst weiterhin kräftig um die 18kn aus 60 Grad, die seitliche 2,5m Welle ist nicht gerade angenehm aber gut zu ertragen. Wir haben gerefft, segeln aber weiterhin konstant über 9kn. Alle machen ihre Nachtwachen mit Bravour. Gegen 23:00 Uhr bittet mich Kolja einen Squall, den er am Radar gesichtet hat, mit ihm zusammen zu durchsegeln – er entpuppt sich als harmlos, wie all seine Vorgänger, mit Böen von max. 23kn – find ich trotzdem toll, dass er so Umsichtig gehandelt und mich deswegen geweckt hat! Auch während meiner Wache ab 01:00 Uhr ziehen einige Squalls durch, die aber keine kräftigen Böen mit sich bringen. Wie schnell sind meine drei Stunden Wache vergangen: so ist Nachtsegeln angenehm! Auch den Vormittag über halten die Kinder Wache, so dass Anita und ich uns lange ausschlafen können – das sind ja paradiesische Zustände! Der Wind weht weiterhin konstant um 20kn, wir sind schnell und segeln Etmale von über 200sm an Tag. Das Meer ist noch etwas unruhiger geworden: an Schulunterricht ist da nicht zu denken. Wir vertreiben uns die Zeit mit ein paar Spielen, viel Lesen und Musikhören.

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Auch die Wachen der zweiten Nacht teilen wir vier uns. In Len und Kolja’s Nachtwachen passiert nichts Aufregendes. Auch meine verläuft zunächst unspektakulär, zwei leichte Squalls mit unter 25kn. Die Pacific High segelt durch die unruhige See mit ca. 8kn (Groß erstes Reff, Fock 2tes Reff) als ich gegen 3:00 Uhr morgens wieder einen gelben Fleck auf dem Radar entdecke. Er ist nicht grösser als die bisherigen und ich gehe nur der Sicherheit halber auf die Fly um dort den Squall zu beobachten. Doch diesmal kommt es ganz anders: innerhalb Sekunden zeigt der Windmesser 30kn an und steigt weiter. Ich steuere von Hand einen möglichst Material schonenden Kurs. Die Pacific High liegt gut am Ruder und ich mache mir eigentlich keine Sorgen auch wenn der Windmesser auf über 50kn gestiegen ist. Kolja, der im Salon geschlafen hat, bekommt den Sturm natürlich mit und holt Anita aus dem Tiefschlaf. Als Sie in den Salon stürmt um mir zu helfen, wird Sie von einer heftigen seitlichen Welle durch die Küche den Abgang zum Backbordrumpf geschleudert und knallt mit voller Wucht auf die Treppe und den Kühlschrank. Trotzdem ist Sie wenige Sekunden später bei mir auf der Fly. Gemeinsam steuern wir die Pacific High während den nächsten 10 Minuten auf einem günstigen Kurs, dann ist der Spuk vorbei. Wir inspizieren unser Segel und Rigg mit starken Taschenlampen, hatten wir doch einen lauten Knall gehört. Dem ersten Augenschein nach, scheint Alles OK zu sein und wir nehmen unseren alten Am Wind Kurs wieder auf. Da hören wir ein Flattern im Groß: das Schothorn des ersten Reffs scheint ausgerissen zu sein. Mist, wieder eine Reparatur an unserem Segel, dass wir gerade erst generalüberholen lassen haben. Jetzt sehen wir auch, dass unser Lazy Bag schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde und unser Chartplotter einen Schlag auf’s Display bekommen hat. Halb so wild, wir können ja im 2ten Reff weitersegeln. Keine 10 Minuten später hören wir ein lautes Ratsch und dann wieder ein verdächtiges Schlagen im Groß: zwei lange Risse im Segel klaffen bis zur Latte des dritten Reffs. Als wir ins dritte Reff gehen wollen stellen wir fest dass an anderer Stelle auch oberhalb der Latte das Groß gerissen ist. Wir befinden uns auf Position 10o30‘ S 150 o 26‘ W, schon 430sm von Französisch Polynesien entfernt, aber immer noch knapp 2200sm nach Hawaii. Ohne Groß weiter zu segeln erscheint uns riskant. Wir beschließen schweren Herzens auf Süd Kurs zu gehen und wieder nach Bora Bora zurück zu segeln…

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08.05.2014 Letzte Tage in Französisch Polynesien

Wir gehören zu der Sorte Segler die immer länger an einem Ort bleiben als sie es geplant haben. Lange konnten wir uns nicht Entscheidung in welche Richtung unsere Reise weiter gehen sollte: in den Norden nach Hawaii, Alaska, Kanada und die USA Westküste oder Richtung Westen nach Samoa, Tonga, Fiji, Neu Kaledonien und Australien. Feiern wir Sylvester in Sydney oder San Francisco? Nach vielen Diskussionsrunden in der Familie haben wir uns gestern dazu Entschlossen die nördliche Route zu nehmen und schon Morgen nach Hawaii aufzubrechen. Das Wetterfenster nach Hawaii schaut sehr gut aus…

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Vorher fiebern wir noch mit der Tahiti Pearl Regata an der unser Freund Pierre Cosso mit seiner „Nusa Dua“, einer Outremer 42 teilnimmt.

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Beim Start ist das Teilnehmerfeld noch dicht beisammen… Pierre wird auch dieses Jahr die Pearl Regatta in seiner Klasse gewinnen. Wir verfolgen die Regatta zuerst mit bloßem Auge, dann mit dem Fernglas und später via AIS am Chartplotter.

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Wir bereiten die Pacific High auf den 2900sm Törn nach Hawaii vor. Len und Kolja verlegen die Sicherheitsleinen an denen wir uns bei schwerem Wetter einklinken können

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Regelmässig trifft sich die Seglergemeinschaft zum Sundowner in der Maikai Marina. Von links nach rechts: Wolfgang, Ronald (verdeckt), Kalle, Klaus (keine Ahnung was ich da gerade erkläre!?), Christine, Birgit und Conny – Anita, die Fotografin müsst Ihr Euch dazu denken!

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Da ist Sie… den beiden scheint es gut ja zu gehen!

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Zusammen feiern Kalle’s Geburtstag…

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Vielen Dank für die Einladung zu den leckeren Cocktails!

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Letzter Abend in Bora Bora. Es fällt uns nicht leicht die nette Runde (Felice, Gipsy 4 und African Affair) zu verlassen!

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21.04.2014 Ostern in Bora Bora

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Man merkt das es Ostern wird in Bora Bora: immer mehr Kreuzfahrtschiffe ankern in der Lagune.

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Spektakulär sind die nächtlichen Ausfahrten, wenn die Kreuzfahrtschiffe nahe an der Pacific High vorbei durch den Pass fahren

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Oster-Ausflug auf Polynesisch: da wird ein Arbeitsponton schnell mal zum Ausflugsdampfer umfunktioniert

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Anita hat eine leckere Käse-Sahne-Torte an Koljas Geburtstag gebacken

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Wir sind weiterhin mit der „Felice“ unterwegs…

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… und fotografieren uns gegenseitig…

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… entspanntes Lagunen motoren bei schönstem Sonnenschein

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19.04.2014 Bora Bora – Mont Otemanu

Irgendwie wollte es nachher keiner gewesen sein, doch hatten wir vier Männer (Ronald, Thomas, Wolfgang und ich) während der allabendlichen Happy Hour Runde in der Maikai Marina verabredet, heute auf den 727m hohen Mont Otumanu, das Wahrzeichen von Bora Bora, zu wandern.

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Kolja ist so nett und bringt uns vier mit dem Dinghi in den Hauptort Vaitape. In der Lagune ist schon einiges los: außer einem großen Kreuzfahrtschiff tummeln sich dutzende Vaa’a Auslegerkanus im Wasser.

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Auch in Vaitape am Hafen ist viel los: das Kreuzfahrtschiff spuckt fleißig seine Touristen aus

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Wir haben den Ort verlassen und steigen langsam durch den dichten Urwald den Berghang empor. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf das Atoll von Bora Bora

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Der Aufstieg ist eine echte „Kraxelaei“. Immer wieder müssen Felsenpassagen und viele umgestürzte Bäume überwunden werden.

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Wo ist hier der Weg?

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Wieder ein traumhafter Ausblick auf die Lagune, ungefähr auf halber Strecke zum Gipfel

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Ein Panoramafoto auf dem man das östliche Riff mit den Hotelinseln sieht.

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Blick vom Gipfel des Otumanu auf die große Bucht vor Vaitape

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Noch ein Panorama vom Gipfel. In der Mitte Sieht man eine der vielen Libellen die rund um den Gipfel herumgeschwirrt sind

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Tiefhängende Wolken rund um den Mont Otumanu

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Der steile Abstieg ist beschwerlicher als der Aufstieg…