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Bordalltag

17.10.2014 Viel Arbeit

Wir haben richtig viel geschafft in den letzten Wochen, aber unser Aufenthalt in Port Denarau entwickelt sich allmählich zum Arbeitslager. Von Len und Kolja kamen schon Andeutungen in dieser Richtung …

Die Kupplungsteile sind (diesmal ohne Macken) eingetroffen und wurden von dem Mechaniker Ritresch (Yachthelp) zu unserer vollen Zufriedenheit eingebaut. Wir haben es endlich geschafft den kleinen Riss am Gennaker beim Segelmacher nähen zu lassen. Die neuen Polster sind angebracht. Chartplotter, Radar, Wind- und Rudergeber sind eingebaut und funktionieren einwandfrei. Diverse Strom- und Elektronik Kabel wurden ersetzt bzw. mussten neu verlegt werden. Mehrere Hydraulikstangen und Scharniere, die unsere großen Schapps aufhalten, haben wir getauscht. Mittlerweile haben wir auch acht unserer zehn Microschalter der elektrischen Winschen gegen wasserdicht vergossene Schalter ausgetauscht. Anita kämpft sich in minuziöser Kleinarbeit durch alle Bilgen, jedes Schapp, jeden Schrank oder Regal an Bord. Alles wir ausgeräumt, die Bilge / Schrank perfekt gereinigt und wieder eingeräumt. Etliches Gerümpel, das wir seit Jahren nicht mehr benutzt haben, taucht dabei auf und wird aussortiert und weggeschmissen.

Eigentlich dachten wir, wir wären soweit fertig, bevor wir Franz und seine Familie von der „Miss Goodnight“ einer Lagoon 440 am Steg getroffen haben. Er brachte uns auf die Idee hier auch noch die Pacific High polieren zu lassen. Die niedrigen Schwimmstege eignen sich perfekt dazu und am C-Dock legt man längsseits an. Unsere Verhandlungen mit dem aufstrebenden indischen Polier-Unternehmer Api verlaufen aber leider nicht erfolgreich. Zum einen will er den doppelten Lohn wie im Vorjahr: 1.200 FJD (ca. 500 EUR), Franz hatte uns die Preise verraten. Zum anderen hat er keine ausreichenden Poliermittel / Maschinen und auch nicht richtig Zeit und will uns in knapp zwei Tagen zwischen zwei Aufträgen reinquetschen. 500 EUR scheinen auf dem ersten Blick günstig einen Kat in der Größe der Pacific High zu polieren. Wir hatten in den USA 1.600 USD bezahlt. George der Polierer, hatte aber auch 4 Tage mit drei Mann ununterbrochen hart gearbeitet und war sein Geld allemal wert. Wir beobachteten wir wie Api’s Leute dagegen eher lustlos Boote, meistens von Hand, polieren und gerne auch mal ein Päuschen im Schatten einlegen.

In geistiger Umnachtung, böse Zungen behaupten das sei ein Dauerzustand beim Kapitän, beschließen wir die Pacific High selber zu polieren, denn sie hat es wirklich verdient und bitter nötig. Ein Liegeplatz am C-Dock ist auch gerade frei geworden…

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Morgenstimmung am Megadock in der Denarau Marina

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Auch Len hilft beim Polieren mit…

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… langsam glänzt die Pacific High wieder.

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Das Edelstahl wird auch gleich mit auf Vordermann gebracht

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Drei Polierdurchgänge (2x mit 3M intensiv Polierpaste, 1x mit weichem Poliermittel) und zwei Schichten Wachs (alles mit der Maschine) sind nötig bis die Pacific High wieder so in der Abendsonne glänzt. Rund 50 Arbeitsstunden haben wir für das Polieren der Rümpfe benötigt.

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Verdienter Feierabend.

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So bunt die Gitarre des Hardrock Cafés auch sein mag, dort ist es uns zu laut und zu teuer. Wir essen lieber beim Italiener um die Ecke.

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10.10.2014 Port Denarau – Radtour

Nachdem unser vormittägliches Arbeitspensum erledigt ist, schwingen wir uns auf die Fahrräder und erkunden die nähere Umgebung von Port Denarau. Wir folgen dem Fahrradweg der uns über die ganze Halbinsel, die nur über eine einzige Brücke zu erreichen ist, führt.

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Über diese eine Brücke muss sämtlicher Verkehr von und nach Port Denarau. Herrscher über den Verkehr ist Sivo, der tanzende Einweiser. Unermüdlich leitet er die Autos mit tanzenden Bewegungen über die Brücke – er macht eine richtige Show daraus!

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Es ist nicht, das ursprüngliche Fiji, das wir hier zu sehen bekommen, aber die sehr gepflegten Wohn- und Hotelanlagen, Golfplatz etc. mit ihren vielen Blumenbeeten sind eine willkommene Abwechslung.

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Viele exotische Pflanzen wachsen am Rand des Radweges.

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Wasserstraßen durchziehen das ganze Gelände und viele Villen haben einen eigenen Steg. Ganz billig ist der Spaß allerdings nicht: ein paar Millionen Dollar muss mein für so ein Haus mit Wassergrundstück schon hinlegen.

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Daneben reiht sich Hotelanlage an Hotelanlage. Hier der imposante Empfangsbereich des West-Inn.

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Die Hotels haben beeindruckende Pool Landschaften. Irgendwie kommen sie uns aber alle ähnlich vor: austauschbar? Und das nicht nur hier in Port Denarau: diese Hotel Anlagen könnten genauso auch in Thailand, der Dominikanischen Republik oder auf Gran Canaria stehen bzw, dort schauen sie genauso aus wie diese hier in Fiji. Wunderschöne Urlaubsparadiese, aber irgendwie aus der Retorte gezüchtet, eben austauschbar.

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Die Frage ist ob das den Urlauber stört, ob er das überhaupt merkt? Die meisten Hotels hier in Port Denarau scheinen gut besucht zu sein – der Tourismus brummt hier, ganz anders als in Französisch Polynesien. Dabei haben viele nicht einmal einen Sandstrand sondern eine Steinböschung die zu einem schlamm-grünen Meer führt, das nicht gerade zum Baden einlädt…

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05.10.2014 Schnitzelberg

05_20141006_DSC09297Die Arbeiten an der Pacific High schreiten voran. Der Kupplungskonus des Steuerbordantriebes ist ausgebaut. Er ist verschlissen und muss erneuert werden. Yanmar schreibt bei einer Laufleistung von über 1.000 Stunden vor, gleichzeitig auch den oberen und unteren Zahnradsatz zu tauschen. Das wird ein teurer Spaß: inkl. Luftfracht kosten die drei Teile 4.300 FJD ca. 1.800 €. Wenigstens ist die Bestellung unterwegs und die Kupplung müsste sicher vordem 10ten Oktober (so lange haben wir den Liegeplatz reserviert) eingebaut sein. Auch unser Radar und der Chartplotter sind mittlerweile eingebaut und funktionieren einwandfrei.

Bei einem unserer letzten Abende zusammen mit Familie Steen von der Voahangy wurde die Idee eines Schnitzelessens an Bord der Pacific High geboren. Bereits am Nachmittag hatte Kolja 2 ½ Kg Hähnchenschnitzel dünn geschnitten und paniert.

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Am Abend brutzelten sie dann gleichzeitig in zwei großen Pfannen.

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Bald türmten sich zwei große Schnitzelberge auf, einen für die Teenager im Salon, einen für die Älteren im Cockpit.

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Während wir unseren Berg Schnitzel nicht ganz schafften, lies die Jungmannschaft im Salon keinen Krümmel übrig.

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02.10.2014 Fiji / Viti Levu / Port Denarau

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Die 30sm Passage von Waya nach Denarau verlief leider ruppiger als geplant: der Wechsel auf Südwest Wind fand, früher als voraus gesagt,  schon in der Nacht statt und wir mussten die meiste Zeit gegen 20kn bis 25kn Wind an motoren. Die Pacific High ist von der Fly bis ins Cockpit mit einer Salzskruste bedeckt als wir an unserer reservierten Mooring festmachen. Die Crew würde sich gerne nach der Rüttelei erst einmal etwas ausruhen aber der Käptain hat  „Klar Schiff machen“ angeordnet. Die nächsten zwei Stunden sind Anita, Len und Kolja damit beschäftigt die Pacific High vom Salz zu befreien und Alles aufzuräumen und zu verstauen. Der Käptain hat den vermeintlich schöneren Job: er darf durch die Marina laufen und unsere Aufgaben Liste abarbeiten. Port Denarau ist weitläufig, die verschiedenen Geschäfte, Werkstätten und Büros befinden sich, gut versteckt, immer am anderen Ende des Hafengeländes. Port Denaurau ist immer ein quirliges Örtchen, aber heute ist noch ein Kreuzfahrtschiff vor Anker und hat seine 3.000 Passagiere ausgespuckt: Land unter! Nach und nach arbeite ich unsere Liste ab und checke im Marina Office ein, besorge Codekarten für Duschen, finde die Müllcontainer. Zwei große Pakete mit der neuen Elektronik (Radar, Chartplotter, etc.) warten auf mich, die ich mit einem Handkarren zum Dinghi Dock und dann an Bord bringe. Ich schaue bei „Pacific Petroleum“ vorbei und sichte schon mal das Fuel Dock, bevor es nach Neu Kaledonien weiter geht werden wir noch Diesel Bunkern. Dem Marine Service „Yachthelp“ hatte ich unsere defekte Kupplung am Stbd Saildrive schon per Mail mitgeteilt: ein Mechaniker von „Yachthelp“ ist für uns eingeteilt und kommt gleich mit an Bord um sich den Schaden anzuschauen. Er teilt meine Befürchtung, dass höchstwahrscheinlich der abgenutzte Kupplungskonus getauscht werden muss und verspricht am nächsten Morgen zu zweit wieder zukommen.

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Anita hat zwischendurch einen Kuchen gezaubert! Wir finden wir haben für heute genug erledigt und genießen Kaffee und Kuchen mit Schlagsahne…

Auch die nächsten Tage verlaufen nicht anders: wir können viel erledigen sind aber von morgens bis abends beschäftigt. Der Kupplung Konus ist ausgebaut und ein neuer in Australien bestellt. Zum Wucherpreis von 4.300 FJD (ca. 1.800 €) inkl. Luftfracht – Waaahnsinn! Die neuen Pässe für Len und Kolja sind angekommen: jetzt können wir die Visa Anträge für Australien online eingeben. Einen Segelmacher gibt es auch in Port Denarau: er kann über Segel, Trampoline oder Bimini alles reparieren 7 nähen ist aber mega busy und hat die kommenden Wochen eigentlich keine Zeit. Ich finde bei ihm aber 13m lange Fiberglas Latten die wir vielleicht für unseren Lazy Bag verwenden können und unseren Mini Riss im Gennaker wird er vielleicht auch zwischendurch reparieren können.

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Dank Koljas tatkräftiger Unterstützung haben wir den neuen Echolot Geber eingebaut und das alte Radar am Mast samt Halterung (die wir neu lackiert) abgebaut. 25m Radar Kabel sind vom Steuerstand quer durch die ganze Pacific High verlegt, Koljas und meine Handrücken sind verkratzt und blutig von dem engen Kabelkanälen, um dann festzustellen, dass die Stecker Kupplung so nicht durch den Mast zu ziehen ist und wir alles rückgängig machen und das Kabel in umgekehrter Richtung neu verlegen müssen… naja, Morgen ist ja auch noch ein Tag.

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Mit uns sind ist auch die „Voahangy“ und die „Double Diamond“ in Port Denarau. Abends treffen wir uns oft bei „Cardos“ oder beim Italiener zum ausgedehnten Sundowner oder zum Abendessen.

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