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Bordalltag

Ein Kreuzfahrtschiff in Pago Pago

Das Aufregendste am heutigen Tag ist ein Kreuzfahrtschiff, dass am frühen Morgen in die Bucht von Pago Pago einläuft. Es ist die „Dawn Prinzess“, ein Cruise Ship der 300m Klasse. Wir haben auf unserer Reise noch viel größere Kreuzfahrtschiffe gesehen, hier in Tutuila stellt die „Dawn Princess“ alles in den Schatten: das Hafengebäude und das komplette Containerterminal sind hinter dem riesen Kahn verschwunden. Die stolzen Tunafischer schauen daneben aus wie Spielzeugboote.

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Da die Pacific High nicht unweit des Kolosses auch am Pier vertäut ist, bekommen wir heute viel Besuch von neugierigen Passagieren. Es sind meist ältere Australier und Amerikaner aber auch viele jüngere Asiaten die auf ihrer Inselerkundung bei der Pacific High stehen bleiben. Unsere Besucher sind neugierig und freundlich, öfters entwickeln sich interessante Gespräche. So geben wir nicht nur gerne über unser Leben als Seglerfamilie Auskunft, sondern erfahren auch viel Interessantes…

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Auf unserer nachmittäglichen Radtour kommen wir am Hafen vorbei: wie hat der sich verwandelt: dutzende Verkaufsstände und Buden sind hier plötzlich aus dem Boden geschossen und es herrscht ein reges Treiben…

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Natürlich verfolgen uns die Container der Hamburg Süd auch nach Pago Pago. Irgendwie eine Konstante in unseren Segler-Nomaden-Dasein: egal wo wir hinkommen: die Container der „Hamburg Süd“ sind schon da.

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Ausflüge

22.08.2014 Malama Honua World Wide Voyage

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Was ist denn das für ein Krach heute Vormittag!? Wer stört unsere Kinder bei ihrem „heiligen“ Schulunterricht. Eine Schar Motorboote begleitet zwei polynesische Kanus (Katamarane) durch den Hafen zum Pier direkt neben uns. Mitten drin haben die beiden alten gelben Tug Boats einen riesen Spaß und lassen ihre Signalhörner um die Wette pfeifen. Es sind die historischen Polynesischen Kanus „Hokulea“ und „Hokulea“. Von Hawaii via Französisch Polynesien sind sie in 53 Tagen nach Am. Samoa gesegelt.

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Wir haben aber erst einmal andere Probleme. Je nach Auslegungslage läuft unsere Aufenthaltsgenehmigung in Am. Samoa heute oder morgen aus, bzw. ist schon gestern abgelaufen. Woanders kann man deswegen verhaftet werden…

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Anita und ich schwingen uns daher auf unsere Fahrräder, das Immigration Office liegt weiter entfernt im Regierungs-Verwaltungs-Komplex von Am. Samoa. Vom Einklarieren kennen wir uns in dem großen Gebäude gut aus und klopfen gleich an der Bürotür des für uns zuständigen Sachbearbeiters. Der schaut gerade, zusammen mit seinem Chef, einen Film auf dem Laptop, begrüßt uns erfreut und hat auch sofort Zeit für uns. Wir erklären ihm unser Anliegen auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung vor, während sein Chef unsere Pässe inspiziert. Wie lange wir denn noch bleiben wollen, will dieser wissen: eine Woche, noch einen Monat oder länger? Ob er die Pässe gleich abstempeln, sprich uns ausklarieren, soll? Oder ob wir noch einmal wiederkommen wollen? Welches Datum soll er denn bitte neben den Stempel eintragen? Wir sind erst mal baff. So eine zuvorkommende, unkomplizierte Vorgehensweise würden wir uns öfters Wünschen! Wir lassen unsere Pässe gleich fertig machen und plaudern mit den beiden noch eine Weile, erledigt! Wenn ich da nur an unser nächstes Ziel Fiji denke, dehnen wir vorab ein 6 seitiges Formular schicken müssen mit genauer Angabe des Ankunft- Hafen, -Datum und –Uhrzeit!

Schon von weitem erkennen wir, das auf dem Versammlungsplatz von Fagatogo etwas los ist. Die prächtigen Gästehäuser am Strand (sonst spielen Kinder darin oder Angestellte essen dort zu Mittag) sind herausgeputzt, Zelte davor aufgestellt. Gesagng weht zu uns herüber ein buntes Treiben herrscht auf dem Festplatz.

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Wir stellen unsere Fahrräder unter dem wohlwollenden Nicken der Gesetzeshüter (selbstverständlich mit Harley Davidson) direkt vor der Wiese ab.

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Am Strand steht ein aus Palmwedeln geflochtenes Willkommens Schild: dies ist die  offizielle Begrüßungsfeier für die beiden traditionellen polynesischen Kanus  „Hokulea“ und „Hikianalia“ die schon im Hafen diesen Radau veranstaltet haben.

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Wir kommen gerade richtig: die  traditionelle Kava Zeremonie an der alle Chiefs (Stammesoberhäupter) von Am. Samoa sowie die Anführer der Kanu Truppe teilnehmen. Das Gästehaus wird von zwei Dutzend Kriegern streng bewacht, damit die Zeremonie nicht gestört wird.

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Wir dürfen aber aus nächster Nähe zusehen und zuhören. Zum Schluss wird – muss dann der Kava getrunken werden. Zwei Männer reichen eine Kokosnuss Schale herum, die sie aus einem (man soll es kaum glauben, aber er ist auf dem Foto gut zu erkennen) weißen Plastikeimer befüllen!

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Nach der Kava Zeremonie folgen endlose Reden. Warum das nur überall auf der Welt so sein muss? Der vierte Herr von links auf dem Rednerpult ist übrigens Michel Cousteau, Sohn von Jacques Cousteau, der dankenswerter Weise keine Rede hält

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Wir schauen uns derweil ein wenig um. Die Tanzgruppen warten auf ihren Auftritt.

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Vor dem Strand ankern die beiden Kanus. Wer genaueres über die beiden kanus und ihre Reise um die Welt erfahren möchte kann dieses auf der Seite http://www.hokulea.com/ tun.

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Die Mädchen warten noch immer auf ihren Auftritt…

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… Zeit für ein Gruppenfoto.

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Anita hat sich mit Saki und Heidi von der „Ukulea“ angefreundet. Während Saki zur Stammmannschaft gehört, fliegt Heidi von Samoa aus wieder in die USA zurück.

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Endlich beginnen das Unterhaltungsprogramm und die Tänze. Diese sind mit dehnen in Französisch Polynesien verwandt unterscheiden sich aber doch im Rhythmus und Gesang.

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Die Musikgruppe, im Hintergrund ankern die Kanus.

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Die Tänze ziehen das Publikum in ihren Bann

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Uns gefallen die Tanzdarbietungen ausgesprochen gut. Schön ist auch, dass hauptsächlich Samoaner auf dem Willkommensfest feiern und dies keine Touri Veranstaltung ist.

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Zum Abschluss singen auch die 31 Männer und Frauen der „Hokulea“ und „Hokulea“ ein traditionelles hawaiianisches Lied

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Bordalltag

21.08.2014 Segel letzter Teil

Heute ist nun der große Tag gekommen an dem sich endlich herausstellt ob wir unser neues Großsegel gleich in die Tonne werfen können, weil es falsch geliefert wurde oder ob alles passt und wir endlich nach Fiji weiter segeln können

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Zunächst machen wir das Unterlieg am Baum fest.

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Dann verschrauben wir Latte um Latte mit den Schlitten am Mast. Der leichte Wind um 10kn hilft uns diesmal, da er das Segel zu einer großen Welle aufbläht. Seht ihr Len am „Ende des Tunnels“, die das Achterliek festhält?

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Alle Latten sind angeschlagen, jetzt muss noch das Square Top justiert werden

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Wir werden von einer lautstarken Schaar Ruderer abgelenkt, die am neuen Steg neben der Pacific High heute ein neues „Riesen Kanu“ zu Wasser lassen

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Derweil ist unser Groß oben. Schaut gut aus, es muss noch im Detail justiert werden

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Zwischendurch ist auch noch Zeit für eine Foto mit unserem Freund und Hafenmeister Wesley (links). Er nimmt zusammen mit seinem Chef (im kühlen Auto sitzend) an der offiziellen Kanu Zeremonie teil

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Kolja uns Len justieren den Lazy Bag

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Die 30 Ruderer sitzen im Kanu…

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… und paddeln los. Viel Glück mit dem neuen Kanu!

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Ron ist auch gekommen und wir blödeln ein wenig herum

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Ach ja, vom Großsegel haben wir auch noch ein Foto

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Die stolze Mannschaft

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Bordalltag

20.08.2014 Segel anpassen 2ter Teil

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Die Steganlage im Hafen von Pago Pago wird gerade erneuert. Seit Wochen werkeln ein Team aus Samoanern und Philippinern fleißig an den Schwimmpontons. Es ist zu einem allmorgendlichen Ritual geworden, dass wir ein wenig miteinander plaudern.

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Heute arbeitet die ganze Familie zusammen auf der Pacific High an den Segeln. Fertig genäht ist das Groß, jetzt müssen wir „nur“ noch die Latten und Lattenendstücke anbringen. Da der Wind  immer noch mit rund 15kn bläst, hat Anita die Idee im Cockpit zu arbeiten: Da ist es zwar beengt, aber wir können windgeschützt arbeiten.

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12 Lattenendstücke mit 8 oder 6 Schrauben müssen angepasst, vorgebohrt und angebracht werden

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6 Latten, teilweise über 6m lang wollen eingepasst werden

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Man wächst mit seinen Aufgaben: so eine Arbeit hätten wir uns früher bestimmt nicht zugetraut. Jetzt liegt unser Groß, bereit am Mast angebracht zu werden auf der Backbordseite der Pacific High. Aber es ist kurz vor vier Uhr nachmittags, wir alle vier sind Müde, für heute reicht es. Da wir immer noch kein Foto von unserem groß haben, müssen für heute die technischen Zeichnungen genügen…

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Das Groß hat gut 100qm und misst 19,8m (Vorliek), 20,3m (Achterliek), 6,8m (Unterliek), 3,0m Square Top. Die Genua hat rund 64qm und misst 19,3m (Vorliek), 16,9m (Achterliek), 7,6m (Unterliek). Beide sind triradial geschnitten aus  10.11oz Challenge Warp Drive.

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10.08.2014 Bordalltag in Pago Pago

Was gibt es Neues in Am. Samoa?

Wir unternehmen nicht nur wunderschöne Ausflüge, sondern haben auch unseren ganz normalen Bordalltag mit Schule, Putzen, Waschen und Reparaturen. Praktisch ist es ein geschütztes Dinghi Dock, mehrere Einkaufsmöglichkeiten und – nicht zu vergessen – Mülltonnen, ganz in der Nähe zu haben.

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Kolja und ich gehen regelmäßig Tennis spielen. Es gibt vier kostenlose Tennis Plätze nur wenige Fahrradminuten vom Dock entfernt. Tagsüber haben wir sie ganz für uns alleine. Regelmäßig Tennis zu spielen zu können fehlt uns beiden.

Die gut zwanzig Segelboote in der Bucht bilden eine nette Gemeinschaft. Man besucht sich gegenseitig zum Kaffee oder Sundowner. Gestern hatten Stefano und Helen zum Pot Luck auf ihren Katamaran „Novae“ eingeladen.

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Es waren 14 Segler (von Schottland bis Australien) gekommen – was für eine bunte Mischung. Es war wieder Mal ein Genuss all die verschiedenen Speisen zu probieren. Helen und Stefano waren tolle Gastgeber: nach dem Essen gab es nicht nur starken italienischen Kaffee, sondern auch gutes Hochprozentiges. Dazu packten Brenda und Huey von der „Scotia“ (seit 17 Jahren unterwegs) ihre Gitarre aus. Ein wirklich gelungener Seglerabend…
Besonders beeindruckt hat uns Dustin von der SY Talus. Er liegt seit wenigen Tagen im Ankerfeld und kommt (mit einem kurzen Zwischenstopp auf den Christmas Islands) aus Hawaii. Er hat vor nicht langer Zeit einen schweren Motorrad Unfall gehabt, den linken Arm und das linke Bein verloren und segelt jetzt ganz alleine im Pazifik. Wir sind von seinem Mut und seiner positiven Lebenseinstellung beeindruckt!

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Engere Freundschaft haben wir auch mit  einem weiteren Segler Don aus Arizona, von der SY Wind Ryder geschlossen. Don spielt leidenschaftlich Gitarre und hat dazu auch noch eine tolle Stimme! Oft sind auch gemeinsame Freunde aus Samoa dabei (der 2m Riese auf dem Foto mit dem roten T-Shirt ist Sal, der andere mit dem blauen Shirt ist Don)

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Don ist schon länger hier und hat einige Engagements in Restaurants und Bars zu spielen bekommen. Wir hören ihm manchmal zu, wie hier im Goat Island Restaurant.

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Das Restaurant ist uns allerdings zu teuer und so machen wir auf dem Rückweg noch einen Stopp bei Mc Donalds

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08.08.2014 Ausflug nach Vatia

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Vatia ist ein entlegener kleiner Ort im Norden von Am. Samoa mitten im Nationalpark.

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Wir haben Glück und erwischen gleich einen der wenigen Busse die dorthin verkehren. Mit seiner Lackierung mit Motiven des Nationalparks ist er auch nicht zu übersehen.

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Zuerst folgen wir wieder der Küstenstraße, dann geht es steil in Serpentinen über den Afono Pass von dem wir einen hübschen Ausblick auf die Bucht von Pago Pago haben.

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Genauso steil geht es auch wieder den berghinab…

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… bis zu dem Ort Afono. Wir haben zurzeit „SuperMoon“, d. h. wir haben Vollmond und der Mond ist auf seiner Erdumlaufbahn der Erde besonders nahe. Das ergibt außergewöhnliche Tidenhöhen, bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück.

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Es ist wieder eine atemberaubende Fahrt. Von Afono nach Vatia wurde die Strasse in die steilen Küstenhänge geschlagen. Sie führt durch dichten, üppigen Regenwald der uns nur selten kurze Ausblicke auf das Meer und die unter uns befindlichen klippen gewährt.

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Grandioser Ausblick auf den „Vai’va Strait“ und die steilen Felsen der Insel Pola zu der wir später noch laufen werden.

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Die Bucht von Vatia

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Auch heute lässt es sich der Busfahrer nicht nehmen, uns bis zum Ende der Straße am Ausgangspunkt der Wanderwege zu fahren.

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Zuerst geht es natürlich wieder einmal an einer neu erbauten pompösen Kirche vorbei…

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… dann folgen wir zuerst dem Tuafanua Trail den Berghang hinauf.

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Dieser beginnt an der „Mount Alava Elementary“ Grundschule von Vatia und führt durch eine alte Bananenplantage.

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Steile Passagen sind durch Stufen und Seile vorbildlich gesichert.

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Anschließend folgen wir dem „Pola Island Trail“. Im Wanderführer, den wir Büro des Nationalparks bekommen haben, wird ausdrücklich vor den „unfreundlichen“ Hunden gewarnt. Da wir schon Erfahrungen mit aggressiven Hunden hatten, haben wir uns mit Ästen bewaffnet.

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Es rennen auch ein halbes Dutzend Hunde wild bellend auf uns zu, wir müssen uns aber nicht verteidigen. Das erledigen schon Einheimische für uns, die mit gezielten Steinwürfen die Hunde vertreiben.

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Anita wollte gleich diesen Weg gehen und Sie hatte recht: er führt uns zu malerischen Buchten und Ausblicken auf die Felsen, Grotten und die Bucht von Vatia.

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Da Vatia auf der Nordseite von Am. Samoa liegt, wurde es vom letzten Tsunami kaum betroffen und präsentiert sich bunter und gepflegter als Tula. Gleich hinter diesen Gästehäusern befindet sich der kleine Laden von Ramona, die uns außer kalten Getränken auch viele Informationen über Vatia erhalten.

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So erfahren wir endlich auch was es mit all den Gasflaschen auf sich hat, die überall in den Dörfern in Samoa hängen. Mit Ihnen werden die Kinder / Männer zum Essen gerufen. Wenn man mit einer Eisenstange darauf schlägt gibt es einen heiden Lärm! Interessantes Detail: wie ich in den Blogs von „Felice“ und „Gipsy IIII“ gelesen habe gibt es ähnliche Konstruktionen auch in Fiji die den gleichen Zweck erfüllen.

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Es ist heiß, da kommt eine Siesta im Schatten eines großen Baumes gerade recht.

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Der Ort schmiegt sich an die Küstenlinie der Bucht. Die Flut ist zurückgekommen.

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Das stolze „Maota i Faleula“ Gästehaus des „Chiefs“ von Vatia. Von der Sonne getrieben betreten wir den zweiten Laden des Dorfes und stören die Frau des Chiefs beim verdienten Nachmittags-Nickerchen. Auch von Ihr bekommen wir, neben doppelt so teuren kühlen Getränken, wie im Laden von Ramona, viele wertvolle Geschichten über den Ort und Samoa erzählt.

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Innerhalb der kurzen Zeit, die wir in Vatia verbringen, lernen wir gut zwei Dutzend seiner Bewohner kennen. Anita unterhält sich lange mit Lisa und Amelia im Schatten eines Gästehauses während ich noch ein wenig durch den Ort spaziere.

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Eine der dicht bewachsenen Haupt Wege. Überall wachsen Brotfrucht Bäume, Bananen Stauden, Papaya….

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Johann, Moses und seine Brüder streichen gerade das elterliche Haus…

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… Blütenpracht in den Gärten.

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Diese Tafel informiert über den „Mount Alava Trail“ der von Pago Pago über die Bergrücken des Kraters von Tutuila nach Vatia führt und genau hier endet. Diese Wanderung möchte ich in den nächsten Tagen in Angriff nehmen… Mein Rückweg durch Vatia führt mich noch einmal am Laden von Ramona vorbei. Diese freut sich mich wieder zu sehen und nach einem langen Schwatz bekomme ich ein üppiges Mittagessen für Anita und mich geschenkt!

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Der Bus wartet auf uns…

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… wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden…

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… an der Bushaltestellesteigen noch diese beiden Damen dazu.

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Es war ein wunderschöner Ausflug nach Vatia. In Am. Samoa haben wir für uns die herzliche Polynesische Freundlichkeit gefunden.

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07.08.2014 Ausflug nach Tula

Die Bucht von Pago Pago teilt Am. Samoa in einen flacheren westlichen und einen wilderen abgelegenen östlichen Teil ein. Bisher waren wir im dichter besiedelten Westen unterwegs, dort wo auch der Flughafen und die größeren Supermärkte liegen. Heute wollen wir so weit wie möglich in den Osten. Am Busbahnhof in Fagatogo müssen wir feststellen, dass auf der „Rennstrecke“ zwischen Aua und Leone alle paar Minuten ein Bus verkehrt, in die weiter entfernten und abgelegenen Ortschaften im Norden und Osten nur wenige Busse pro Tag.

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Wir haben aber Glück, der „Lupelele“ Bus fährt in wenigen Minuten ab. Ein großes Schild vorne am Bus gibt zwar den Ort Leone als Ziel an, aber das stört hier niemanden. Auch zehn Minuten nach der uns genannten Abfahrtszeit herrscht noch ein reges Kommen und Gehen: man steigt noch schnell aus um eine Kleinigkeit zu essen oder am Markt noch etwas zu kaufen. 02_20140807_DSC06905

Ab mit den Plätzchen in den Mund: im Bus ist essen und trinken verboten. 03_20140807_DSC06914

Wir fahren zunächst rund um die Bucht von Pago Pago und haben die Pacific High immer im Blick. 04_20140807_DSC06916

Der Bus ist gut besetzt, die Fahrt in das ca. 40km entfernte Tula dauert knapp eine Stunde und kostet sage und schreibe zwei Dollar pro Person und 25 Cent für Kinder. Die Zeit schafft unser Fahrer nur, weil er sich nicht  an die auf Am. Samoa vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen hält. 05_20140807_DSC06920

Die malerische Küstenstraße offenbart immer wieder wunderschöne Ausblicke 06_20140807_DSC06927

Blick von einem der vielen kleinen Strände in den winzigen verwinkelten Buchten auf die Insel Aunu’u 06a_20140807_DSC07056

Die 2 Dollar Beach, so genannt weil es zwei Dollar kostet an diesem romantischen Plätzchen zu baden 07_20140807_DSC06936

Die Bucht von Faga’itua. Die atemberaubende Fahrt im Bus ist das eigentliche heutige Ziel. 08_20140807_DSC06958

Der Hafen von Au’asi. Von hier verkehren auch kleine Schiffe zur vorgelagerten Insel Aunu’u 09_20140807_DSC06965

Wir sind fast angekommen, im Hintergrund sieht man das Cape Matatula. 09a_20140807_DSC06995_pano

Der Busfahrer hatte sich vorab erkundigt wo wir aussteigen möchten. Da wir keine Ahnung haben lädt er uns in der Ortsmitte ab und erklärt uns, dass er in drei Stunden wieder zurück fahren würde. Um 15:00 Uhr gäbe es dann noch einen letzten Bus zurück. 09b_20140807_DSC06982

Tula entpuppt sich als der ruhige und beschauliche Ort wie wir ihn erwartet haben. Die Häuser sind einfach und oft noch vom letzten Tsunami (2009) gezeichnet. Durch die Stille wirkt der Ort wie ausgestorben. Ab und zu treffen wir auf Samoaner die im Schatten Ihrer Vordächer oder Gästehäuser sitzen und uns freundlich grüßen. Immer wieder entwickelt sich ein nettes Gespräch daraus. Sie interessieren sich genauso für unser Leben wie wir uns für das Ihrige. „Was, aus Deutschland seid Ihr!?“, erstaunt es immer wieder unsere Gesprächspartner. „Mein Großvater, Urgroßmutter sind aus Deutschland hier her eingewandert. Wir hören die eine oder andere abenteuerlich Geschichte, von gefährlichen Überfahrten und den unglaublichen Herausforderungen Material und Maschinen in diesen abgelegenen Teil des Pazifiks zu transportieren… 09c_20140807_DSC06990

Die Grundschule von Tula ist das solideste und am besten gepflegte Gebäude in Tula (ausgenommen sind die vielen Kirchen). Sie hebt sich deutlich von den oft renovierungsbedürftigen Häusern ab. 10_20140807_DSCN3730

Wie in allen Ortschaften, die wir bisher besucht haben, bietet auch der Einkaufsladen in Tula warmes Mittagessen an: einem Picknick am Strand steht somit nichts im Wege. 11_20140807_DSCN3731

Landestypisch essen wir Ente (viel Knochen, viel Fett) im Ofen mit einer Honig Marinade zubereitet, dazu Kochbananen in Kokosmilch. So ein Mittagessen kostet zwischen 2$ und 4$, es ist aber auch nicht ungewöhnlich, das man einfach eingeladen wird. Plötzlich taucht ein Rudel Hunde auf, diese können teilweise recht aggressiv sein und beißen auch schon mal. Einige Kinder, die in unsere Nähe am Strand spielen zeigen uns, wie man sie mit gezielten Steinwürfen verjagt.

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Wir schauen uns den Rest  von Tula an… 14_20140807_DSC06988

… immer wieder Blütenpracht zwischen den Häusern… 17_20140807_DSC06986

… und Gräber. Die Samoaner begraben ihre Lieben gerne in der Nähe auf ihrem Grund und Boden. Oft werden aufwendige überdachte Grabkonstruktionen errichtet, in diesem Bild als direkter Anbau ans Haupthaus. 19_20140807_DSC07011

Gerade als wir uns fragen, was wir wohl mit der restlichen Zeit anfangen sollen, werden wir wieder durch freundliches Winken in eines der Gästehäuser gebeten. Es ist „Chief Harold“ der uns zu sich einlädt. Es gibt Eiswasser und frische Früchte und jede Menge spannender Geschichten über ihn und den Ort. Er lebt hier mit seiner Frau und seinem Bruder. Die Kinder leben in den USA, Hawaii oder den größeren Orten der Insel. Das Haus nebenan gehörte seiner Cousine und wurde vom letzten Tsunami völlig zerstört. Auch sie ist seit dem weggezogen. 19a_20140807_DSC07004_HDR

Das vom Tsunami zerstörte Haus der Cousine. Die Zeit vergeht rasch und schon hält unser Busfahrer direkt vor Harolds Haus um uns abzuholen… 20a_20140807_DSC07025_HDR

Auf der Rückfahrt ist der Bus leer. Man beachte das mit Stoff komplett abgedeckte Armaturenbrett. Wozu braucht man Anzeigen auf Samoa? 20b_20140807_DSC07013_HDR

Blick aus dem leeren Bus aufs Meer 21_20140807_DSC07021

Der Kontrast zwischen den ärmlichen und meist renovierungsbedürftigen Häusern… 23_20140807_DSC07030

… und den vielen stattlichen Kirchen bereitet mir etwas Magenschmerzen 25_20140807_DSCN3764

Zurück an Bord genießen Len und Kolja die Zeit mit Ihren neuen Laptops.

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06.08.2014 Bordalltag in Am. Samoa

Wir haben zum ersten Mal während unserer langen Reise wirklich Pech mit dem Wetter: nach einigen ersten sonnigen Tagen folgte eine Woche (fast) Dauerregen. Jetzt scheint wieder die Sonne die Oberhand gewonnen zu haben. Irgendwie haben wir immer viel zu tun und nutzten die Regenzeit unsere neuen Computer aufzurüsten und einzurichten, viele kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen (die vielen Ersatzteile, die wir bekommen hatten wollten ja eingebaut werden), aufzuräumen und vieles Unwichtige, das sich in Schapps und Bilge angesammelt hatte auszusortieren und wegzuwerfen. Zwischendurch nutzen wir die Regenpausen um doch schon ein wenig die Insel zu erkunden und einzukaufen.

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Blick auf den Hafen von Pago Pago (ausgesprochen wird das Pongo Pongo, oder amerikanisch Pängo Pängo) vom Dach des Verwaltungsgebäudes im Containerhafen. Die weißen Gebäude in der Bildmitte gehören zur Tunfisch Konserven Fabrik.

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Büro des Hafenkapitäns auf dem Dach…

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Len und Anita nutzen eine Regenpause um schnell zum nahe gelegenen Einkaufsladen zu düsen

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Wichtigste Handlung des Busfahrers vor der Abfahrt: den richtigen USB Stick mit der passenden Musik zum beschallen seiner Gäste auszuwählen. Alle Busse haben Autoradios mit USB Eingang, mindestens zwei riesige Verstärker und gewaltige Basslautsprecher. Das Musik Repertoire reicht von Samoanischen Kirchengesängen bis zu Trance und Hip Hop

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Diese jungen Samoaner machen lautstark Reklame für ihre Autowaschanlage

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Eingangsbereich des „Cost U Less“ Supermarktes, eine Samoanische Ausgabe des amerikanischen „CostCo“

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Ein Tuna Fischer macht sich bereit zum Auslaufen. Die großen Netze werden über hydraulische Winschen wieder an Bord gehievt und dabei von der Mannschaft inspiziert.

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Wir radeln in den Osten der Insel an der Tunfischfabrik vorbei. Häufig treffen wir auf die, für Samoa typischen, Gästehäuser…

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… fast so oft aber auch auf Kirchen aller erdenklichen Glaubensrichtungen.

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Rund um die Bucht von Pago Pago treffen wir auf Tsunami Warn Schilder. Seit dem für Samoa verheerenden Tsunami von 2009 (mit 37 Toten und hohen Sachschäden) wurde ein modernes Tsunami Warnsystem installiert.

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Gehören überall zum Straßenbild: die praktischen 1 Dollar Busse. Hier gleich vier an einer Tankstelle

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02.08.2014 Noch mal Glück gehabt!

10 Tage ankern wir jetzt in der Bucht von Pago Pago. Wie schon beschrieben ist der Ankergrund nicht gerade der Beste und wir haben schon viele Segler slippen sehen, wenn der Wind mit über 20kn bläst. Wir hatten bisher Glück, unser Anker scheint zu halten, zumindest haben wir uns laut GPS bis zum heutigen Samstagnachmittag um keinen Meter bewegt. Wir haben 100m Kette draußen und den Anker gut eingefahren, fühlen uns auch angesichts der für heute Nacht kräftigen Winde sicher. Dumm ist nur, dass gerade jetzt unser Windmesser ausgefallen ist. Scheint ein Leiden bei Raymarine zu sein. Es dringt Feuchtigkeit in den Stecker der den Windmesser am Mast befestigt, dieser oxidiert und die Verbindung ist gestört: in unserem Fall wird zwar noch die Windrichtung, aber nicht mehr die Windstärke angezeigt (anders herum wäre es mir lieber). Dummerweise ist die Steckverbindung in 26m Höhe, bei 30kn Wind an eine Reparatur nicht zu denken.

Es wird dunkel, wir vier spielen Karten im Salon. Der Wind wird immer stärker. Ich scherze noch und erkläre, dass der Käpten sich jetzt in die Koje schlafen legt. Das ist ein „Running Gag“ bei uns an Bord, meine Crew behauptet dass in brenzligen Situationen der Käpten immer schläft oder gerade auf der Toilette ist. Es zieht ein Squall über uns hinweg, der Regen peitscht horizontal gegen die Salon Fenster: da bemerke ich es als Erster: wir slippen – und wie schnell wir slippen! Es genügt ein kurzer Ruf „Wir slippen, der Anker hält nicht mehr!“ und schon springen alle vier auf. Während ich auf die Flybridge stürme, startet Kolja die Motoren und schaltet die Elektronik ein. So kann ich gleich Gas geben und unsere Rutschpartie stoppen bevor wir die dicke Tonne oder einen anderen Segler zu nahe kommen. Anita und Len stehen schon auf dem Vordeck und haben den Anker klar zum Aufholen gemacht. h1 Das ist leichter gesagt als getan denn, wie wir später von der „True Blue“ erfahren bläst es jetzt mit 45kn. Mittlerweile ist es ganz dunkel geworden, die Sicht bei dem peitschenden Regen gleich Null. Kolja und Ich versuchen zusammen die Pacific High im Wind zu halten und die Ankerkette zu entlasten während Anita und Len vorne kämpfen diese einzuholen. Trotz 2x 75PS machen die Böen mit der Pacific High was sie wollen. Die Ankerwinsch dreht sich elendig langsam und 100m Kette sind verdammt lang. Innerhalb weniger Minuten sind wir von Kopf bis Fuß klitschnass und bibbern vor Kälte: die 25 Grad fühlen sich bei dem Wind und Regen eher wie 10 Grad an. Ähnlich wie bei unserem Windmesser ist dieser Regen auch für unseren Ankerkettenzähler zu viel: ohne Vorankündigung hat er einen Kurzschluss, das Display erlischt und… die Kette rauscht wieder in die Tiefe! Kolja springt geistesgegenwärtig zum Sicherungspanel und schaltet die Sicherung des Zählers ab – Gott sei Dank ist dieser (wie jedes Gerät an Bord) einzeln abgesichert, das heißt wir können die Ankerwinsch auch ohne ihn bedienen. Geschätzte 40m Kette, die wir gerade mühevoll hinaufgezogen hatten, gehen so verloren! Ich fluche laut vor mich hin (hören kann mich bei dem Sturm sowieso keiner) während die Crew am Bug weiter kämpft. Ich kann nicht genau sagen wann es war, ob nach einer halben Stunde oder später (die ganze Aktion dauerte zwei Stunden), irgendwann bitte ich Kolja , die beiden vorne zu unterstützen und Anita, die sich mit unserem Ankergeschirr am besten auskennt, soll einmal in den Ankerkasten schauen ob die Ankerkette sich sauber auf schlichtet. Als Sie den Ankerkasten öffnet kommt Ihr Rauch entgegen: unsere Ankerwinsch glüht, es stinkt verbrannt und der Elektromotor qualmt. Gegen Wind und Regen brülle ich neue Kommandos. Wir haben dieses Szenario vor langer Zeit besprochen: eine kräftige Leine liegt griffbereit, dazu ein Schnappschekel. Kolja verlegt die Leine von der Ankerkette über das Kabinendach zur Steuerbord Genua Winsch. So können wir über die Winsch immer 2-Meter weise die Kette auffieren und die Ankerwinsch entlasten. Leider haben wir völlig den Überblick verloren wie viel Kette noch draußen ist. h2Obwohl Anita und Kolja ein fantastisches Team bilden und nach wenigen Umläufen einen super Rhytmus drauf haben, dauert mir das ganze mir zu lang: wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem unsere Kräfte schwinden? Ich rufe Helena zu, Sie soll vom Salon aus auf Kanal 16 die anderen Segler im Ankerfeld um Hilfe bitten. Viele von Ihnen haben bestimmt selber Probleme, ob ich bei diesen Wetterbedingungen mein Schiff verlassen würde? Doch schon kurze Zeit später kommen zwei Dinghis auf die Pacific High zugeschossen. Das lenkt mich ab, so dass mich ein lauter Rumps am Bug mich völlig überrascht. Es dauert ein paar Sekunden bis ich es begreife: das war unser Anker – er ist oben!!! Während unsere Helfer in der Not an Bord kommen gebe ich Vollgas: die größte Gefahr ist erst einmal gebannt! Für mich steht fest, dass wir bei dem Sauwetter kein weiteres Ankermanöver riskieren, sondern gleich an einem der Hafenschlepper am Pier festmachen. Auch James von der „True Blue“ teilt meine Meinung. Obwohl das Tugboat in der Abdeckung der großen Containerschiffe liegt gestaltet sich das Anlegemanöver als haarig. Strömungswirbel, plötzliche Böen aus allen Richtungen und die schlechte Sicht machen es uns nicht leichter. Dank unserer neuen Helfer liegt die Pacific High aber kurze Zeit später sicher vertäut längsseits und wir können endlich aufatmen. Viel Zeit zum feiern bleibt nicht, unsere Helfer wollen schnellstmöglich zurück auf die eigenen Boote. Unser Dank gilt James und Donald von der „True Blue“ (eine Oyster66) und ganz besonders Alex und seinem Vater John von der „Exodus“ (eine Lagoon 400) die, obwohl sie selbst am Nachmittag geslipped, uns zu Hilfe geeilt sind! Zwei weitere Boote wollten uns zur Hilfe kommen, darunter die „Moonjoos“ deren Außenborder aber leider nicht anspringen wollte, auch an sie vielen Dank!

So langsam kehrt wieder Ruhe ein auf der Pacific High – auch die innere Ruhe. Jetzt werden wir endlich die nassen Klamotten los, rubbeln uns mit Handtüchern trocken. Fast zwei Stunden hat uns Anker auf Manöver gedauert: uns kam es nur wie Minuten vor. h3Gemeinsam besprechen wir vier im Salon das bestandene Abenteuer. Was für ein Glück wir hatten: keinerlei Schäden oder Macken am Boot, alle Crew Mitglieder wohlauf – das hätte auch anders ausgehen können. Alkohol gibt es keinen, nicht einmal für den Käpten – wer weiß, was die Nacht noch so bringt. Der UKW Funk bleibt die ganze Nacht an: jetzt wo wir sicher vertäut sind können wir ja anderen helfen. Es bleibt aber ruhig auf Kanal 16, es slippen zwar noch etliche weitere Yachten, diese können sich jedoch selbst helfen bzw. Ihr Anker findet nach kurzer Rutschpartie wieder halt.

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Nachtrag: Am nächsten Abend können wir uns gebührend bei unseren Helfern bedanken: wir laden „True Blue“ und „Exodus“ zu Snacks und Drinks zu uns ein. Beide Crews kommen von der US-Westküste, aus San Francisco bzw. San Diego. Es wird wieder ein Abend mit vielen spannenden Erzählungen und die ein oder andere Flasche Rotwein leeren wir auch…

Unsere Windanzeige funktioniert wieder: sobald sich der Wind gelegt hatte, bin ich in den Mast. Wir haben einen Reserve Windgeber an Bord. Nachdem ich die Kontakte gereinigt und die Oxidation entfernt hatte habe ich den neuen Windgeber mit einer zusätzlichen Silikon Schicht montiert. Vielleicht hält er ja diesmal länger!?

Die Ankerwinsch funktioniert auch wieder ganz normal und hat keinen Schaden genommen. Die Rauchentwicklung kam von der Rostschutzfarbe mit der der Elektromotor nachlackiert wurde.