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24.11.2014 Mit dem Auto quer durch Neukaledonien

Wir haben unseren wunderschönen Ankerplatz vor der Ile des Pins wieder verlassen und sind mit günstigen Südostwinden zurück nach Noumea gesegelt. Zum einen müssen wir irgendwann Richtung Australien aufbrechen und Ausklarieren können wir nur in Noumea, zum anderen haben wir uns für ein paar Tage ein Auto gemietet um das Landesinnere zu erkunden. Wer ein günstiges Auto sucht dem können wir die lokale Autovermietung „Point Rouge“ empfehlen. Sie ist nur fünf Gehminuten von Port Moselle entfernt und die Mietpreise deutlich günstiger als bei den renommierten Anbietern (bei gleichen Konditionen). Nachdem wir erst einmal die Umgebung von Noumea erkundet und die verschiedenen Baumärkte und Supermärkte abgeklappert haben, wollen wir heute einmal quer über die Insel nach Yaté fahren.

Len hat schon früh morgens beim Bäcker „Petite France“ Baguettes und Croissants geholt. Während dem Frühstück bereitet sich jeder nach Herzenslust ein halbes Baguette, für ein Picknick unterwegs, zu. Unser kleiner Twingo wartet am Parkplatz direkt vor der Marina auf uns. Zum ersten Mal hat sich Kolja den Beifahrersitz erobert und ist mein Kopilot auf der Fahrt. Dank mobilem Internetzugang auf unserem betagten iPhone 4 navigiert er mich geschickt durch das Gewirr an Einbahnstraßen von Noumea. Ein kurzes Stück fahren wir auf einer vierspurigen Schnellstraße, dann geht es auf einer kurvenreichen Landstraße ab in die Berge. Wir haben nur unsere Baguettes dabei und müssen uns noch etwas zu trinken kaufen. Micha und Birgit hatten uns vorgewarnt, dass es außerhalb Noumeas keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt. Anita macht uns auch mehrfach vom Rücksitz aus auf kleinere Läden aufmerksam, irgendwie sind Kolja und ich aber in die Navigation oder unsere Gespräche so vertieft, dass wir es immer versäumen rechtzeitig anzuhalten – da wird schon noch was kommen, ist unsere Ausrede.

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Wir halten öfters an, sind wir doch von der kargen Landschaft, den roten Bergen und dem Stausee „Lac de Yaté“ begeistert .

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Kolja und ich nutzen einen Stopp um auf einen spitzen Felsen zu klettern…

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… traumhaftes Wetter da oben…

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… und ein grandioser Ausblick!

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Wir werfen noch ein paar Steine in den See…

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Familienfoto per Fernauslöser.

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Immer wieder durchziehen Flüsse die Karge und trockene Landschaft: woher sie wohl mit Wasser gespeist werden?

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Wir haben Spaß!

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Der Kontrast zwischen den warmen erdigen Farbtönen und dem dunkelblauen Himmel, der sich auch in den Flüssen spiegelt, liefert tolle Fotomotive.

Wir verlassen die rote Marslandschaft im Landesinneren und nähern uns der Ostküste.

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Es wird immer grüner…

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… wir bauen noch ein paar Steintürmchen…

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… Kolja macht noch einen Schnappschuß vom Fahrer…

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… dann liegt auch schon das Dörfchen Yaté unten am Fluß vor uns. Wie von unseren Freunden vorgewarnt gibt es auf der gesamten Strecke (ca. 70km) kein Geschäft und kein Restaurant in dem man etwas zu trinken bekommen könnte, auch in Yaté nicht. Nach langem Rumfragen werden wir zwar zu einem Laden, der nur aus wenigen Regalen im Wohnzimmer eines Hauses besteht, geschickt. Aber auch dieser hat geschlossen und die Bewohner sind nicht zu finden: dumm gelaufen!

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Ausflüge

06.11.2014 Centre culturel Tjibaou

Auch wenn sie nur noch 1/3 der Bevölkerung Neukaledoniens ausmachen, bestimmen die Kanaken das Straßenbild.  Im Centre culturel Tjibaou werden ihre Kultur, Lebensweise und Riten erklärt  und im wahrsten Sinne des Wortes lebendig erhalten. Das Museum liegt etwas außerhalb im Norden Noumeas, man kann es mit der Buslinie 40 gut erreichen. Dienstag und Donnerstag nachmittags gibt es eine Führung durch das Zentrum.

Morgens beim Baguette holen entdecke ich frische knackige Paprika auf dem Markt. Beim Metzger kaufe ich Gehacktes dazu, Schalotten, Knoblauch, Tomaten und frische Kräuter haben wir an Bord – also stehen leckere Paprikaschoten auf dem heutigen Menüplan. Ich koche sie schon vormittags, bevor wir zum Museum aufbrechen, vor…

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Ein Kilo Rinderhack passt locker in die vier großen Paprikas.

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Fertig! Heute Abend wenn wir müde vom Ausflug nach Hause kommen muss ich nur noch den Reis dazu kochen.

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Wir warten auf die Buslinie 40. Als Kolja und Len schon Hoffnung schöpfen, dass heute gar kein Bus mehr kommt und sie nicht ins Museum müssen…

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… biegt er doch noch um die Ecke und es geht los. Busfahren ist günstig: eine Fahrkarte kostet ca. 1,50€, Kinder zahlen die Hälfte.

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Die Linie 40 schlängelt sich durch Vororte über den Hügel auf die andere Seite der Halbinsel von Noumea. Hier ein Blick auf den Industriehafen.

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Nach rund 20 minütiger Fahrt steigen wir an der Endstation direkt vor dem Museumseingang aus (im Hintergrund zeichnet sich die markante Architektur des Museums ab).

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Das Centre culturel Tjibaou wurde vom französischen Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der auch schon das Centre Pompidou in Paris designed hat.

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Leider fehlte der blaue Himmel am heutigen Tage, aber wir fanden die Architektur des Museums trotzdem beeindruckend.

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Gruppenbild mit Steinmann

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Viele Holzstatuen der verschiedenen Kanaken Tribus sind im Park des Museums ausgestellt

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Auch ein traditionelles Dorf, mit seinen hohen, spitz zu laufenden Hütten wurde hier aufgebaut.

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 Die größte Hütte war dem Chief vorbehalten und wurde nur zu Repräsentationszwecken und als Versammlungsort genutzt. Innenaufnahme des mit Ornamenten verzierten Stützpfeilers und des Daches. Für die Langzeitaufnahme (30 Sekunden)  habe ich die Kamera einfach auf den Boden gelegt und alle anderen Besucher verscheucht die sich immer neugierig über die Kamera beugen wollten.

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Len studiert die Gemälde von 63 bedeutenden Chiefs der Tribus.

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Ein langer Korridor verbindet die 10 Casa (Häuser) die das zentrale Museumsgebäude bilden.

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Jedes haus widmet sich einem Aspekt der Kanakischen Kultur: hier sind geflochtene Körbe, Taschen und Schalen ausgestellt…

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… aber auch Wandgemälde aus geflochtenem Schilf.

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No comment. Len und Kolja hatten die Idee zu diesem Foto: „Köpfe in Körben“

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Die kunstvollen Schnitzereien sind wirklich beeindruckend.

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Die Museums Ausstellung hätten die beiden überlebt…

Um 14:30 Uhr beginnt die Führung, die uns fünf Elemente der Kultur der Kanaken näher bringt: die Entstehung der Welt, der Fische, Tiere und des Menschen, die Geburt eines neuen Menschenlebens, das Erwachsenwerden (symbolisiert durch das Ritual die Heiratserlaubnis durch den Chief der Tribu zu erhalten,  das Alter, die Weisheit und der Tod und schlussendlich der Übergang ins Jenseits / eine andere Dimension. Achtung: die Führung wird zwar durch pantomimische Darstellung, Tänze und kleinen Aufführungen erklärt und  aufgelockert, ist aber komplett in Französisch. Wer nicht wirklich gut französisch versteht, wird vielleicht die Erklärungen nicht verstehen.

Zum Abschluss schauen wir uns noch eine Ausstellung zeitgenössischer Kanakischer Künstler an. Hier eine kleine Auswahl an Exponaten die mir gut gefallen haben.

Nachdem wir um Haaresbreite den Bus verpassen, weil Anita und ich noch so lange im Museumsladen Bilderbände anschauen mussten kehren wir erst mit einem der letzten Busse Heim.

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Ausflüge

02.11.2014 Sonntag Morgen in Noumea

Meine Crew hat mich nur müde belächelt, als ich heute Morgen um 8:00 Uhr zu einer Radtour rund um die Halbinsel von Noumea aufgebrochen bin. Sie hätten einmal die vielen sportbegeisterten Neukaledonier sehen sollen, die die Strände und Hügelder Stadt schon früh am Sonntagmorgen bevölkerten. Schon um 9:00 waren alle Parkplätze rund um die vielen schönen Badebuchten belegt. Es wimmelte nur so von Joggern, Radfahrern, Skateboardern, Ruderern, Surfern, Kitern und Paraglidern. Das Sonntagswetter ist nach wie vor traumhaft schön, viel Sonne vom wolkenlosen Himmel. Rund 25km / drei Stunden bin ich geradelt um habe viele nette Menschen kennengelernt und neue Eindrücke gesammelt die ich Euch in einer Bildergalerie zeigen möchte:

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Ausflüge

01.11.2014 Noumea: Stadtrundgang

Heute möchte ich Euch mit auf einen Rundgang durch die Hauptstadt Neukaledoniens nehmen. In (Groß) Noumea leben ca. die Hälfte aller Einwohner Neukaledoniens (ca. 130.000 Einwohner). Die Stadt unterscheidet sich in Größe und Reichtum erheblich von den Hauptstädten anderer Inseln des Pazifiks, die wir besucht haben. Es sind wohl die reichlich vorhandenen Bodenschätze (allen voran Nickel) die für Wohlstand sorgen. Nicht jeder profitiert davon: deutlich ist auch die Kluft zwischen Arm und Reich zu erkennen, aber wo ist das anders?

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Bevor mit unserem Rundgang an der „Place de Cocotier“ beginnen habe ich ein paar Schnappschüsse von Einwohnern Noumeas, den Kanaken zusammengestellt. Sie gehören zu den Melanesiern und ihre Gesichtszüge unterscheiden sich sehr von denen der Polynesiern. Sie wirken anmutig in ihren bunten Kleidern. Oft ist ihr Gesichtsausdruck ernst, nach innen gekehrt, der sich aber gerne in ein freundliches Lachen verwandelt.

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Der „Palmenplatz“ besteht eigentlich aus vier hintereinander gelegenen Plätzen. Dieses Foto zeigt den „Place de la Marne“

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Weiter nördlich in der Nähe des Hafens steht das alte Zollhaus

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Von einem lauten Knattern angelockt schieße ich dieses Foto einer Harley die gerade zum Tor des Zentralkrankenhauses hinaus fährt.

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Ein Blick durch eine Seitengasse auf den Brunnen der „Place Courbet“

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Es gibt nicht viele historische Gebäude in Noumea. Oft liegen sie versteckt oder sind in moderne Fassaden integriert.

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Die Protestantische Kirche am Hügel über Noumea gelegen, macht einen eher bescheidenen Eindruck…

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… wie auch der Innenraum (das Dach wird gerade neu isoliert). Rund 1/3 der Bevölkerung ist protestantischen Glaubens, 2/3 sind katholisch.

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Ein letztes Foto der „Place Feillet“ mit seinem Musikpavillon, der den „Place de Cocotier“  nach Osten abschließt.

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Über allem thront die Kathedrale von Noumea.

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Für eine Kathedrale im gotischen Stil ein eher schlichtes Mittelschiff.

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Durch das Portal hat man einen schönen Ausblick auf den Hafen.

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Noch besser vom Vorplatz.

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Selten einen so aktiv betriebenen Wassersport gesehen: jeden Wochentag segeln abends dutzende Boote in der untergehenden Sonne. Teilweise Privatboote aber auch viele Segelschulen mit Jugendlichen an Bord.

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Birgit und Micha von der „Mariposa“ sind auf einen Sundowner zu uns ins quirlige Ankerfeld gekommen. Michael fotografiert und misst unseren Kühlschrank aus. Er hat seit längerem vor in Neuseeland einen ähnlichen Haushaltskühlschrank und eine Tiefkühltruhe auf seiner Lagoon 500 zu installieren.

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Ausflüge Bordalltag Neue Bekanntschaften

30.10.2014 Erste Eindrücke von Noumea

Neukaledonien / Noumea

Noumea

Neukaledonien ist vielleicht eine weniger bekannte, wildere Insel im Pazifischen Ozean hat aber neben französischem Flair und guten Einkaufsmöglichkeiten viele unterschiedliche Landschaften zu bieten… Das Einklarieren ist etwas langwierig, für die drei Ämter (Immigration, Custom und Biosecurity) haben wir 1 ½ Stunden benötigt. Die Beamten waren freundlich und kompetent. Das Ein- und Ausklarieren ist kostenlos, Boot und Crew dürfen ein Jahr lang in Neukaledonien bleiben. Die angeblich so strengen Kontrollen: Fehlanzeige – zu uns kam niemand an Bord.

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Erste Morgenröte um 4:50 Uhr (aufgenommen am Ankerplatz in der Baie de l’Orphelinat)…

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… Sonnenaufgang un 5:20 Uhr. Wenn Ihr Euch fragt was ich zu dieser unchristlichen Zeit schon an Deck rumturne um Fotos zu machen, kann ich nur antworten: ich mich auch!

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Wir erkunden erst einmal die nähere Umgebung zu Fuß. Ein wenig Sightseeing, einige Sehenswürdigkeiten aber immer mit den üblichen Überlegungen im Hinterkopf: wo gibt es einen guten Supermarkt, eine Bäckerei…  Dieses Foto entstand an der „Promenade de l’ Orphenilat“ einer prächtigen Uferpromenade im Süden der Bucht.

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Neukaledonien ist ein Schmelztiegel verschiedener Rassen: die Bevölkerung besteht aus den Ureinwohnern die Melanesier (auch Kanak), die aber mittlerweile nur noch eine Minderheit sind. Die Mehrzahl der Einwohner sind Siedler / Einwanderer hauptsächlich aus Frankreich (Caldoches). Dementsprechend variiert die Hautfarbe von weiß bis zum tiefsten dunkelbraun. Auch wenn die Menschen manchmal einen ernsten Eindruck machen (Melanesier haben ganz andere Gesichtszüge die Polynesier), sind sie freundlich und  es ist leicht mit ihnen Kontakt zu bekommen.

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Für die Pacific high wäre diese Schiffsschraube dann wohl doch zu groß

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Panorama des südlichen Endes der Bucht von Noumea. In der Bucht liegen geschätzte 1.000 Boote vor Anker, an der Mooring oder in den drei Marinas.

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Birgit und Michael haben ein Mietauto und nehmen uns mit zu einem sehr guten Italiener. Jutta und Jochen sind auch mit von der Partie. Besonders die Pizzas finden großen Anklang. Über 60 verschiedene gibt es auf der Speisekarte, die auch noch in unterschiedlichen Käsevarianten bestellt werden können.

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Gut, dass wir ein schnelles Dinghi haben: die Bucht ist doch recht weitläufig. Heute durchstöbern wir das Stadtzentrum und lassen unser Beiboot in der Marina Port Moselle.

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Die Fischmarkthalle.

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Spiegelung der Yachten am Steg in den blitzsauber geputzten Vitrinen. Die Auswahl an frischem Fisch ist beeindruckend.

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Wir brauchen dringend eine Stärkung. Die vielen kleinen angenehm duftenden Bäckereien verführen zum Naschen…

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Der Gemüsemarkt

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Stadtbild von Numea: könnte auch an der Cote  d‘ Azur sein.

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Ein parkähnlicher Grünstreifen führt durch das Stadtzentrum

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Riesige Luftwurzeln

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Die Gendarmerie von Noumea

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Anita und Len haben ein Bekleidungsgeschäft gefunden in das sie unbedingt hineinwollen. Kolja ist nicht begeistert, wird aber kurzerhand von seiner Schwester „überredet“ und in den Einkaufsladen geschoben!

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Eines der vielen kleinen netten französischen Lokale. Hier wollen wir demnächst einmal mit unseren Freunden essen gehen…

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Segeln

27.10.2014 Segeln über die größte Lagune der Welt

Neu Kaledonien (Ile des pins) nach Nomea / Port Moselle

68sm / 9 ½ Stunden

Wir gehen bereits um kurz vor sechs Uhr – genau bei Sonnenaufgang – Anker auf. Es ist ein wunderschöner, fast wolkenloser Morgen, aber kühl – wann hat unser Thermometer das letzte mal 21 Grad angezeigt!!!? Wir haben lange Hosen, Fließpulli und Segeljacke an. Noch ist es windstill aber erste kleine Passatwölkchen am Himmel verheißen guten Südost Wind, den wir gut gebrauchen können um nach Noumea zu segeln. Jutta und Jochen von der Chessie sind schon vor einer halben Stunde Weg, wir werden sie bis Noumea nur noch weit entfernt am Horizont sehen.

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Wir motoren zur Bucht von Kuto hinaus, als sich Kolja auch zu uns auf die Fly gesellt. Die Morgensonne beginnt uns zu wärmen und wir können bald die Segeljacken ausziehen, gegen 9:00 Uhr haben wir wieder nur noch T-Shirt und Shorts an. Zuvor müssen wir aber unseren Autopiloten neu kalibrieren. Ich bin eigentlich auf Raymarine nicht gut zu sprechen, dafür hatten wir zu viele Probleme mit unserer Navigationselektronik und haben uns bis heute mit etlichen Unzulänglichkeiten arrangieren müssen. Umso mehr haben uns (bisher) der neue Chartpotter (E127) und das neue digitale Radar überrascht. Sie funktionieren seit Fiji so wie sie sollen, einige unserer langjährigen Probleme konnten wir mit dem Hardware Austausch beheben. Über den Chartplotter werden alle Geräte im Bordnetzwerk kontrolliert und upgedatet. Dies funktionierte mit dem alten (E120) nur eingeschränkt. Gestern konnte ich zum ersten Mal unseren Autopiloten updaten: von der Software Version 1.19 auf die 3.05 – das ist doch ein ordentlicher Sprung! Dementsprechend jungfräulich dumm benimmt er sich jetzt und wir müssen ihn erst neu justieren, bevor wir ihn benutzen können. Hier in der windstillen Lagune, ohne Strömung geht das wunderbar und so ziehen wir 20 Minutenlang enge Kreise und fahren Zick Zack Kurse bis die Elektronik mit uns zufrieden ist und uns per Display mitteilt: Kalibrierung abgeschlossen – Systeme einsatzbereit. Wir drücken den „Auto“ Knopf und der Autopilot übernimmt brav das Ruder. Unser Eindruck nach dem ersten Segeltag: er steuert jetzt viel ruhiger und vorrausschauender die Pacific High als wie es mit der alten Software der Fall war.

Gegen 8:00 Uhr setzen wir den Gennaker und um 9:00 Uhr können wir den Motor abstellen. Wir werden den Rest des Tages, Dank kräftigem Südost Passat, immer 7kn plus segeln können und erreichen Numea viel früher als geplant. Ist das entspannend in den Gewässern von Neukaledonien zu segeln: jede Untiefe und jedes Riff sind exakt in den Karten verzeichnet und ordentliche Seezeichen, Barken und Tonnen haben sie auch – welch ein Unterschied zu der quasi unkartographierten Yasawa Gruppe in Fiji!

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Anita nutzt die sonnige Passage um Wäsche zu waschen.

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Schon von weitem erkennt man den Canal Woodin der die Strecke nach Nooumea erheblich verkürzt. Diese natürliche Meeresende zwischen der Ile Ouen und der Hauptinsel ist 4sm lang und nur 0,4sm breit.

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Die Insel Ouen

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Wir finden die Landschaft faszinierend. Neu Kaledonien schaut ganz anders aus als die bisherigen Inseln des Pazifik

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Ursprünglich hatten wir gehofft im letzten Sonnenlicht in den Hafen von Noumea einzulaufen. Dank des kräftigen Südost Passat umsegeln wir die Pointe Bagay vor Noumea aber bereits um 15:00 Uhr. Über 50 Kiter fliegen hier durch die stürmische Lagune… aber was ist das? Dieser Kiter fliegt im wahrsten Sinne des Wortes ca. 1m über dem Wasser. Er muss auf einer Unterwasserfinne reiten: so etwas haben wir noch nicht gesehen!

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Während dem Segeln haben wir Mails mit Birgit und Michael von der „Mariposa“ ausgetauscht. Wir haben sie in der Bucht von Kuto getroffen und zusammen einen netten Abend an Bord der „Chessie“ verbracht. Sie geben uns wertvolle Tipps und genaue Instruktionen über freie Mooring- und Ankerplätze im Hafen von Noumea. Wir probieren zuerst uns an einer freien Mooring festzumachen. Mir erscheint der Platz um uns herum aber als zu eng und die Mooringleine zu unsicher und wir machen uns wieder los. Michael gibt uns noch weiter Tipps via VHF und ich funke auch die Marina Moselle an. Diese ist aber voll und wir ankern kurzerhand in der südlichen Baie de l‘ Orphelinat direkt neben der Chessie, die bereits bei einem Glas Wein / Bier ihren Segel Tag ausklingen lässt. Der Anker fällt in 10m Wassertiefe und hält bombenfest: wir fahren ihn bei 20kn Wind kräftig ein. Große Überraschung: Ulf von der Meri Tuuli funkt uns an: er und Michaela haben uns auf Kanal 16 gehört. Es ist wie eine Stafetten Übergabe beim Staffel Lauf: wir kommen gerade in Neu Kaledonien an und sie segeln 10sm westlich Richtung Australien. Schön sie noch am Funk gehört zu haben: wir verabreden ein baldiges Wiedersehen in Australien!