Wir sind weiterhin unterwegs quer durch Europa und besuchen viele Freunde und Familie. Unser Mietwagen hat inzwischen 4.000km mehr auf dem Buckel…
Hier einige Eindrücke / Schnappschüsse der vergangenen Tage:
Schneebedeckte Berge, wie hier auf der Alpensüdseite vor dem San Bernadino Pass, seit Ihr in unserem Blog nicht gewöhnt – ist die Aussicht nicht traumhaft!?
Noch eine Schneeballschlacht und diesen Schnappschuss, dann ging es weiter vom Tessin via München ins Ruhrgebiet.
Auch hier wurden wir von Freunden und Verwandten herzlichst empfangen – wir konnten alle nicht glauben, dass wir uns fast drei Jahre nicht gesehen hatten. Mit Boris und seinen Hunden machten wir ausgedehnte Waldspaziergänge…
… irgendwie trist die vielen kahlen Bäume im Winter: welch ein Unterschied zu der Südsee!
Stippvisite in Köln bei meiner Schwester und meinem Bruder. Leider nur ein toller Nachmittag und ein gemütlicher Abend!
Zwischendurch gönnten Len und ich uns einen Tochter – Vater Shopping Tag in meiner Geburtsstadt Essen. Hungrig vielen wir mittags über diese Leckereien her.
Auf dem Weg zurück in den Süden machten wir wieder Halt in bei Uschi und Gerhard in München. Kaum zu glauben: die Sonne schien und es war warm genug auf der Terrasse Kaffee zu trinken!
Wir kennen es alle von Raumschiff Enterprise: „beam me up, Scotty“. Nun, wir finden Beamen wurde schon längst erfunden, es heißt nur anders: fliegen. Knapp sechs Jahre haben wir benötigt um von Frankreich nach Australien zu segeln. OK der Vergleich hinkt, wir haben ja viele Pausen gemacht. Würden wir von Sydney mit der Pacific High Non-Stop nach Europa segeln, wäre das eine Reise von mindestens 110 Tagen oder 2.500 Stunden. Mit einer Boeing und einem Airbus von Etihad benötigen wir dafür, inkl. einem Zwischenstopp in Abu Dabhi, nur 24 Stunden… für uns kommt das dem Beamen schon recht nahe!
Wir sind startklar… die Koffer sind gepackt, gute Freunde passen auf die Pacific High auf… Europa, wir kommen! Es herrscht schönster Sonnenschein an unserem Abflugtag in Sydney, 27 Grad im Schatten – wir sind froh um die Klimaanlage in unserem Mietauto.
Sydney Flughafen: wir sind erleichtert, alle Koffer sind eingecheckt, Ethihad Airways erlaubt auch in der Economy Class 30Kg Freigepäck pro Person, die wir reichlich ausnutzen.
Schneebedeckte Berge auf dem Weg von Sydney nach Abu Dabhi. In München bereiten uns unsere Familie und Freunde ein herzliches Willkommen. Wir werden mit bayerischen Köstlichkeiten wie Weißwurstfrühstück, Schweinebraten mit Knödel oder leckeren Kuchen verwöhnt.
Bitterkalt ist es, da kann auch das Morgenrot nicht darüber hinwegtäuschen. Wir frieren bei Temperaturen um null Grad und die Heizung im Auto läuft auf hoch touren. Nächste Station ist Berlin wo wir wieder von unserer Familie super nett empfangen werden. Es ist so als währen wir nie weg gesegelt und hätten uns erst letzte Woche getroffen und nicht vor drei Jahren. Deutschland im Winter erscheint uns recht trostlos: die Bäume sind kahl, die Felder braun und die Sonne macht sich auch rar… was für ein Unterschied zu Australien.
Via München fahren wir weiter ins Tessin. Auch südlich der Alpen bleiben die Temperaturen im einstelligen Bereich und auf den Bergen liegt noch viel Schnee. Wir holen unsere alten Winterjacken aus dem Schrank, so warm gekleidet waren wir das letzte Mal… vor vielen Jahren, natürlich auch während einem Heimatbesuch!
Wir haben einige der letzten Karten für die Gala Eröffnung der Sydney Opera Season 2015 bekommen: Beethoven’s 9te. Es ist , zumindest vorläufig, unser letzten Abend in der Oper von Sydney. Es ist wieder einmal ein lauer Sommerabend und wir bestaunen, die festlich beleuchtete Silhouette des in der Form von Segeln gestaltetem Dach der Oper.
Wir nippen noch an einem Glas Sekt, dann sind wir doch zu aufgeregt und nehmen frühzeitig unsere Plätze in der letzten Reihe ganz oben ein.
Ein schöner Service des Opera Haus sind die kostenlosen ausführlichen Programmhefte zu jeder Aufführung. Oh Schreck: ich lese im Programm, das vor Beethoven’s 9ter Symphonie ein Choral Christs factus est von Bruckner und der dritte Akt der Oper Wozzeck von Alban Berg gespielt werden. Berg ist ein Schüler Arnold Schönberg’s (12 Ton Musik) na, das kann ja heiter werden. Mit den modernen Komponisten anfangs des 20.ten Jahrhunderts kann ich nicht viel anfangen…
Der Konzertsaal ist ausverkauft, Orchester und Chor haben Platz genommen, ein letzter Zuhörer hastet auf seinen Platz… der Konzertabend kann beginnen. Der Chor beginnt solo und trägt gekonnt den Choral von Bruckner vor, eine schöne Einstimmung in den Abend die Anita und mir gut gefällt. Dann kommt es, wie es kommen musste: Alban Berg ist einfach nicht mein Fall, der Gesang und die Musik aus dem dritten Akt der Oper Wozzeck hören sich in meinen Ohren nur nach schriller Kakophonie an… es soll ja Leute geben die so etwas mögen!
Nach der Pause werden wir für unser Martyrium belohnt: welche Wohltat Beethoven’s Neunte zu hören! Mir gefällt ja besonders erste Satz, Höhepunkt ist natürlich der vierte Satz mit Schiller’s Freude schöner Götterfunken. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl die Solisten den Chor hier in Sydney in klarem und gut zu verstehendem deutsch singen zu hören: ich habe Gänsehaut!
Leider ist das Konzert viel zu schnell vorbei: Schade! Wir lassen den Abend noch bei einem leckeren Drink an der Bar ausklingen…
Alljährlicher Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahrsfest ist die Chinese New Year Twilight Parade. Dieser Umzug beginnt, wie der Name schon sagt bei Sonnenuntergang, und zieht vom Rathaus über die George Street durch China Town zum Chinesischen Garten in der Cockle Bay wo das abschließende Feuerwerk stattfindet. Über 130.000 Zuschauer säumten dieses Jahr die Straßen entlang der Parade um die kostümierten Tänzer, Musikanten und Lichterwägen zu bejubeln.
Wir begannen unser Chinesisches Neujahr fest mit einem Abendessen in einem typischen chinesischen Nudel Restaurant in Chinatown. Lange Zeit waren wir die einzigen Nicht-Asiaten in dem Lokal.
Die hausgemachten Nudeln und Dumplings (gebraten) schmeckten hervorragend so dass wir uns wohl gestärkt in die Menschenmassen rund um die Parade stürzen konnten.
Rund eine Stunde mussten wir ausharren, dann eröffnete ein Rudel weißer Löwen die Parade.
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Den Löwen folgte ein gigantisches beleuchtetes Schaaf, das frenetisch begrüßt wurde.
Es folgten unzählige Tanzgruppen…
… und immer wieder Löwen (bringen Glück) und …
… feuerspeiende Drachen …
Ungefähr zwei Stunden dauerte das Spektakel. Am Ende vermischten sich Akteure und Zuschauer im zauberhaft illuminierten Chinesischen Garten an der Cockle Bay.
Es wimmelt hier nur so von bunten Laternen und kunstvoll beleuchteten Figuren.
Eine Tanzgruppe formiert sich zum Abschiedsfoto
Besonders die Spiegelungen im Wasser geben dem nächtlichen Spektakel etwas mystisches.
Wir sind begeistert und lassen uns von den Menschenmengen mitreißen
Mittendrin anstatt nur dabei
Mit den bunt beleuchteten Schiffen und Bäumen endet unser heutiger Chinese New Year Abend.
Nachdem uns die Ausstellung von Chuck Close im Museum of Contemporary Art so begeistert, und uns viele Freunde von der Pop Art Ausstellung in der Art Gallery NSW vorgeschwärmt hatten, beschlossen wir uns diese heute einmal näher anzuschauen.
Das hätten wir lieber lassen sollen – all meine Vorurteile gegenüber dieser Kunst wurden voll bestätigt. Entweder bin ich zu dumm, verbohrt diese Kunstrichtung zu begreifen oder mir fehlt da schlicht der Zugang: selbst Anitas erklärende Worte konnte da nichts ändern (auch sie mag Pop Art nicht besonders).
An der Ausstellung selbst kann es nicht gelegen haben: in Sydney war die Creme der Pop Art vertreten: 35 führende Popart Künstler darunter so berühmte Werke wie Roy Lichtenstein’s erstes comic-style Gemälde Look Mickey, oder Andy Warhol’s Dreifacher Elvis oder David Hockney’s Portrait of an artist.
Wie schon eingangs erwähnt erschließt sich mir diese Kunst nicht und ich habe mich auch schon bald aus diesen Ausstellungsräumen verabschiedet und mir weitere Ausstellungen im Museum angesehen (zum Beispiel Artexpress 2015). Anita hat es länger ausgehalten, sie interessiert sich für die Maltechniken die die verschiedenen Künstler angewandt haben. Noch ein kleines Detail am Rande: entgegen Andy Warhol’s berühmter Aussage: PopArt is for everyone ist die Pop to Popism Ausstellung die einzige in Sydney in der man aus Copyright Gründen NICHT fotografieren darf – was für ein Widerspruch!
Der Sommer in Australien meint es weiter gut mit uns: viel Sonne, tagsüber 25 bis 28 Grad, nachts knapp 20 Grad. Ein angenehmes Klima für Ausflüge aber auch zum Arbeiten…
Überraschend haben uns noch einmal Michaela und Ulf von der Meri Tuuli besucht. Bei unseren Freunden haben ein Jobangebot und der schnelle Verkauf Ihrer Bavaria für viel Aufregung in den letzten Wochen gesorgt.
Für Aufregung im Hafen sorgte auch die Bergung dieses völlig verkommenen alten Motorbootes. Besonders bei den dort ankernden Segelbooten war es unbeliebt, da es bei kräfigen Winden regelmäßig durch das Ankerfeld zu slippen pflegte. Den Eigner, der öfters an Bord war, schien das nicht zu stören. Bei böigen Winden um 25kn ist es vor einigen Tagen gekentert und ans Ufer gespült worden…
Wir sind zu regelmäßigen Besucher im Harolds Pub geworden. Das Essen ist dort wirklich lecker und die 22 Biere vom Fass auch. Es liegt einen shönen 20 minütigen Spaziergang durch den Jubilee Park entfernt und Montag und Dienstag gilt two 4 one (zwei Essen bestellen, eins bezahlen!). Heute haben wir zum Beispiel: Cheese Burger, Chickenburger, einen Ceasar Salat mit gegrillter Hähnchenbrust und ein 300gr. Filet Steak gewählt und zusammen nur 28 EUR bezahlt…da schmeckt es gleich nochmal so gut.
Len und Kolja waren auf einem Konzert von Lindsey Stirling. Der Auftritt der Pop-Geigerin scheint den beiden gut gefallen zu haben, zumindest kamen sie gut gelaunt weit nach Mitternacht zurück an Bord.
Mittlerweile werden wir im Sydney Opera House schon per Handschlag gegrüßt und per Du angeredet (Scherz!). Am Mittwoch war ich allein in der Oper und am heutigen Freitag den 13.ten Februar haben wir uns alle vier ein Konzert der Sydney Symphoniker unter der Leitung von David Robertson angehört. Es wurden die ersten beiden Symphonien von Schumann und das Violinkonzert in E-Moll Op 64 von Mendelssohn-Bartholdy (mein Lieblings Violinkonzert) gespielt. Solist war der deutsche Violinist Christian Tetzlaff (geboren in Hamburg). Wir hatten die Karten nämlich zum super Schnäppchenpreis bekommen. Und zwar wurde ich vor ein paar Tagen vom Opernhaus auf meinem Handy angerufen. Als enge Freunde des Hauses und fleißige Opernbesucher würden wir die nächsten Karten zum Vorzugspreis vom 25AUD (17EUR) anstatt 109AUD bekommen – da haben wir vier natürlich gleich zugeschlagen…
Ich mag Schumann, freute mich aber besonders auf „mein“ Violinkonzert und wurde nicht enttäuscht. Christian Tetzlaffs kraftvolles Violinspiel ist zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig, hat mich dennoch vollauf begeistert. Auch der Rest der Familie hat den Abend überlebt (grins), stimmt nicht: Anita hat es auch sehr gut gefallen. Mit einem Absacker an der Restaurant und Bar Meile zwischen Opera und Circular Quai beendeten wir diesen zweiten schönen Konzertabend.
Das Museum of Contemporary Art in Sydney (MCA) hatte von Anfang an einen festen Platz in unserem Besucherprogramm. Die aktuelle Chuck Close Ausstellung ist für Anita ein ganz besonderer Glücksfall. Chuck Close ist der Maler der Gegenwart, der Sie in den letzten Jahren in ihrem künstlerischen Schaffen tief beeinflusst hat… zu ihrem Idol geworden ist. Wir hatten schon einige Werke von ihm im MOMA New York und Washington gesehen… Chuck Close wurde international bekannt durch seine von ihm erfundenen spezielle Portrait-Maltechniken und großen fotorealistischen Porträt-Gemälde.
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…bing dich in Schwierigkeiten!
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Schon an der Außen Fassade des Museums werden wir von einem seiner Zitate begrüßt. Das Motto finden wir passend!
Schnell noch Tickets für die Sonderausstellung kaufen (der Eintritt in das Museum ist frei)…
… die futuristische LCD Anzeige im Treppenhaus erklärt wo welche Ausstellungen zu finden sind…
… wir nehmen den Panorama Lift in den dritten Stock und die nächsten Stunden tauchen wir ganz in die Arbeiten von Chuck Close ein.
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auch wenn es so aussieht… es sind keine Fotografien, sondern Gemälde.
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Was die Ausstellung so interessant macht, sind die vielen großflächigen Installationen, an Hand derer die Entstehung der Kunstwerke dargestellt wird. Dank Anitas Erklärungen verstehe auch ich absoluter Laie etwas von den angewandten Maltechniken. 🙄 Es ist früher Nachmittag geworden und unsere Mägen knurren.
Die Terrasse des Art Café im vierten Stock ist trotz strahlend blauem Himmel eine Enttäuschung: die Generatoren eines Kreuzfahrtschiffes am Pier dröhnen und die Sicht auf die Oper ist auch verdeckt.
Da essen wir lieber in einem kleinen Bistro in einer ruhigen Gasse des alten Stadtviertels The Rocks, nur wenige Gehminuten entfernt.
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Meditaraner Vorspeisen Salat in Sydney… und trotzdem lecker!
Der Weißwein ist kühl und fruchtig, die Salate so lecker wie sie aussehen… Jetzt aber schnell wieder zurück ins Museum, wir haben Len und Kolja versprochen nicht wieder so spät zurückzukommen, da wir heute Abend alle Pizza essen gehen wollen.
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Der aus Costa Rica stammende Künstler und Museums Guide Randal Arvilla und Anita fachsimpeln über Chuck Close und die Malerei im Allgemeinen.
Irgendwie schaffen wir es dann doch nicht gleich nach Hause. Zu viele Eindrücke gilt es zu verarbeiten und zu besprechen…
Wir nehmen noch einen Drink in der The Establishment Bar an der George Street. Am frühen Abend geht es in dieser angesagten Bar noch ganz ruhig zu… in ein paar Stunden schaut es hier ganz anders aus, aber da sitzen wir mit unseren Kindern ja schon längst im Harold Pub am nördlichen Ende des Jubilee Parks und lassen uns die Pizzas schmecken!
Gleich nach der Schule sind Len und Kolja zum Broadway Shopping Center geradelt. Ich brauchte noch ein paar Zutaten für das Wochenend-Menü aber der Hauptgrund ist, das es bei Coles zur Zeit Len und Kolja’s Lieblingspizza (Dr. Oetker Ristorante Pizza Mozzarella) im Sonderangebot zum halben Preis gibt…
Inzwischen trudeln nacheinander unsere Freunde ein. Wir haben ausgemacht heute Abend gemeinsam in einem Pub zu essen und das Finale des AFC Asian Cup 2015 anzuschauen. Die Fußball-Asienmeisterschaft 2015 wird in Australien ausgetragen und im Finale stehen Südkorea und Australien. Therese und Chris sind extra aus Wollongong gekommen…
… zusammen mit Keith und Barbara sowie Paul und Kathy sind wir zu acht. Erst Mal bleiben alle auf der Pacific High hängen, dann verlaufen wir uns im Park auf dem Weg zum Pub. Das Spiel hat schon angefangen als wir dort ankommen. Es ist aber noch kein Tor gefallen und so richtig bierernst nimmt das Finale hier keiner, auch wenn die Australier recht Fußball begeistert sind.
Wir bestellen erst einmal eine Runde Bier am Tresen.
Auch hier gibt es 16 Sorten Bier frisch gezapft vom Fass, darunter auch das dunkle White Rabbit an dem ich Gefallen gefunden habe. Das Essen ist lecker und nicht teuer. Leider schießt Südkorea in der Nachspielzeit noch das Ausgleichstor und wir müssen in die Verlängerung und noch weitere Bierrunden niederkämpfen. Am Ende gewinnt dann doch Australien 2:1 und ist somit Asienmeister. Es war das erste Turnier dieser Konföderation, das nicht auf asiatischem Grund ausgetragen wurde und so richtig weiß hier keiner was Australien mit Asien zu tun hat!? Verrückt, dass jetzt Australien den asiatischen Kontinent beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 in Russland vertreten wird… Wir hatten auf jeden Fall einen lustigen und spannenden Abend, nur mit der Klimaanlage haben es die Lokalbesitzer wieder einmal übertrieben: wir waren alle verfroren und glücklich über die laue Sommernacht als wir gegen 23:00 Uhr zurück zur Marina gelaufen sind.