Kategorien
Allgemein

01.04.2010 Simpson Bay – St. Maarten

Heute früh kamen uns Anton und Natalia mit dem Dinghy und frischen Croissants besuchen. Sie liegen mit der Jewel in Marigot Bay, auf der französischen Seite der Insel. St. Maarten in geteilt, eine Seite ist Frankreich zugehörig, die andere Seite den Niederlanden und so kann man auf dieser Insel mal eben so mit dem Dinghy in einen anderes Land fahren. Es war ein herzliches Wiedersehen und wir hatten alle ein Dauergrinsen im Gesicht. Wir erzählten uns unsere Erlebnisse der letzten Wochen und tauschten viele Geschichten aus. Um die Mittagszeit fuhren wir in die Lagune um die vielen Geschäfte und Shipchandler anzusehen, da wir uns nun im gelobten Land (St. Maarten ist zollfrei und auch US $-Zone) mit reichlich Ersatzteilen eindecken wollen. Aber, ähhh, das ist ja hier alles gar nicht so billig! Zum Beispiel unser Ankerkettenzähler, der nach ein paar Wochen seinen Geist aufgegeben hat, und den wir hier ersetzen wollten, kostet in Europa etwa 250,– EUR, schlägt aber hier mit US $ 500,– zu Buche. Tja, da zählen wir doch lieber wie bisher selbst mit. Um die richtige Länge der Kette bestimmen zu können (5 – 7 x die Wassertiefe) muß man exakt mitzählen. Da die farblichen 10- Meter- Markierungen bei unserer Kette schon lange nicht mehr zu sehen sind, ist die Sache etwas knifflig. Aber mit etwas Übung kann ich mittlerweile die Länge der Kette bis auf wenige cm genau bestimmen. Die Kinder waren den ganzen Nachmittag am Strand und tobten in den Wellen. Für den Abend hatten wir uns mit Anton und Natalia auf der Jewel verabredet. Zuvor haben wir noch die Geschäfte auf der französischen Seite erkundet, dort gibt es sogar einen Pimkie und Promod-Laden. Leider haben sie schon bald geschlossen und so konnte ich mich gar nicht richtig (=lange) umsehen. Aber dennoch war es schön, nach drei Monaten mal wieder in einem Kleidergeschäft zu sein. Bei Anton und Natalia angekommen gab es erst mal leckeres Brot, Käse und Apfelschnitten. Daran haben wir uns alle so satt gegessen, daß wir den ursprünglichen Plan, Essen zu gehen aufgegeben haben. Natalia zauberte noch einen köstlichen Salat für uns vier und so waren wir wunschlos glücklich. Nach tiefschürfenden Gesprächen über Gott und die Welt und was denn wohl nach unserem Leben kommt fuhren wir den weiten Weg durch die Lagune um Mitternacht zurück zu unserem Schiff und den Kindern. Die überraschen uns mittlerweile mit komplett aufgeräumten Salon, Küche und sogar die Wäsche haben sie abgehängt und schön zusammengefaltet. Fruchten unsere ständigen Bemühungen, die Kinder zu ordentlichen Menschen zu erziehen etwa doch????

Kategorien
Allgemein

31.03.2010 1 Jahr Pacific-High

Mittwoch Orangestadt / St. Eustatia – Simpson Bay – St. Maarten

1 Jahr Pacific High. Vor einem Jahr haben wir uns von München aus auf den Weg gemacht, unser Schiff in La Rochelle in Empfang zu nehmen. Ein ganzes Jahr leben wir nun schon auf unserem Boot, unserem Zuhause und wir haben viele aufregende, schöne, atemberaubende Sachen erlebt. Ein Jahr, das rasend schnell vergangen ist, aber auch ein Jahr, angefüllt mit unglaublichsten Erlebnissen und vielen neuen Eindrücken. Wir sind über 7000 Seemeilen gesegelt, haben bisher 10 Länder besucht und wir hoffen, daß es noch viele, viele mehr werden, sowohl Meilen als auch Länder. Wir sind glücklich mit der Wahl unseres Schiffes und können es uns kaum schöner vorstellen.

Nach St. Statia wollten wir eigentlich noch Saba besuchen aber da die Winde drehen sollen machten wir uns auf den Weg nach St. Maarten, um eben dorthin zu segeln und nicht die nächsten Tage gegen Wind und Welle zu motoren. Außerdem warten Natalia und Anton von der Jewel schon seit Wochen dort auf uns und wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen. Wir ankerten vor der Simpson Bay. In die geschütze Lagune einzufahren sparten wir uns, da Anton uns berichtete, dass die Wasserqualität der Lagune zu wünschen übrig läßt. Außerdem kostet jede Durchfahrt durch die Hebebrücke, die nur zu bestimmten Zeiten offen ist US $ 30,–. Möchte man außerhalb dieser Zeiten durch und die Brücke wird extra geöffnet, kostet das mal eben 1000,– US $. Die Kinder jubelten, endlich mal wieder ein schöner Strand mit Wellen, den man auch schwimmend vom Schiff aus erreichen kann.

Kategorien
Allgemein

30.03.2010 St. Eustatia – Oranjestad

Fern ab von den üblichen Charter- und auch Fahrtenseglerrouten liegt ein “Hidden Treasure”, wie St. Eustatia oder St. Statia kurz genannt, sich selbst bezeichnet. Und sie haben recht. St. Eustatia hat mit Oranjestad eine Hauptstadt, die sich beträchtlich von den bisher kennengelernten Karibikstädten unterscheidet. Aber erst mal der Reihe nach:

Nach kurzen Übernachtstop in St. Kitts, da uns leider der Wind im Stich gelassen hat, sind wir am gestern recht früh losgesegelt mit gutem Wind nach St. Eustatia. Vor Oranjestad sind wir an eine Boje gegangen. Diese sind in den obligatorischen Marine Park Gebühren (10 US $ pro Tag, 30 US $ pro Woche) includiert. Zunächst mußten wir noch die Schule fertigmachen, die wir schon während dem Segeln begonnen hatten. Um 14.30 Uhr brachen wir zum Einklarieren auf und wollten uns mit den Kindern Oranjestad ansehen. Unser Dinghy ketteten wir diesmal nicht an. Im Hafenbüro wollten sie 20 US $ Gebühren oder wahlweise EUR 20,–. Hmmm, da würden wir ja viel mehr bezahlen…so vereinbarten wir, daß wir später bezahlen, wenn wir auf der Bank gewechselt haben. Oranjestadt hat die Lower Town, diese liegt direkt am Ufer und besteht aus vielen Steinruinen und auch einigen renovierten Gebäuden. Kaum zu glauben, daß St. Eustatia im 18. Jhrd. mit Oranjestad einen der größten und geschäftigsten Hafen der Welt hatte. Waffenschmuggel und Umschlagsplatz für Waren aller Art (wozu hauptsächlich auch Sklaven zählten) machte Oranjestad bekannt und sagenhaft reich. Noch heute spricht man vom Goldenen Zeitalter. Heute zeugen davon nur noch die Steinruinen der Handelshäuser, die sich das Meer Stein für Stein zurückholt. Man kann sich nur schwer vorstellen, daß die Bucht voller Schiffe und die Straßen voller Geschäftigkeit waren. Heute ist alles sehr ruhig und es verirren sich nur eine Handvoll Touristen hierher. Über die Slave Road geht es eine steile lange (so kam es mir zumindest in der Hitze vor) Straße nach oben in die eigentliche Stadt (Upper Town). Wobei Stadt vorsichtig gesagt etwas übertrieben ist. Die ganze Insel hat etwa 4000 Einwohner. Oranjestad ist liebevoll renoviert, es ist sauber und aufgeräumt, so ist es nicht überall in der Karibik. Die Häuser gestrichen, die Vorgärten gepflegt. Das Fort zeugt von den vergangenen Zeiten, von hier aus wurde das amerikanische Schiff “Andrew Doria” zum ersten Mal von einer anderen Nation mit Salutschüssen begrüßt. Für Amerika, das sich mitten im Unabhängigkeitskrieg befand ein großer Erfolg. Dafür zogen sich die Holländer den Zorn der Briten zu und so wurde wieder mal um St. Eustatia gekämpft. 22 x hat die Insel in ihrer Geschichte den Besitzer gewechselt. Die Unabhängigkeit Amerikas leitete den Niedergang der Bedeutung von St. Eustatia ein, da keine Waffen mehr geschmuggelt werden mußten und die neu gegründete Nation Amerika sich andere Handelswege suchte. Heute lebt St. Eustatia von dem riesigen Ölumschlageplatz, der nicht gerade zur Verschönerung der Insel beiträgt. Immerhin so geschickt gebaut, daß von der Bucht aus nichts zu sehen ist ausser den riesigen Öltankern. Wie in einem Führer beschrieben ist, hat St. Eustatia ebenso viele Restaurant wie New York Rechtsanwälte und daran ist etwas dran. Kaum zu verstehen, wie so viele Restaurants überleben können. Überhaupt ist es für uns schwer vorzustellen, so abgeschieden zu leben. Es gibt keine Fährverbindung, nur Flüge nach St. Martin. Und wer fliegt schon mal eben, um sich eine neue Hose zu kaufen oder etwas Besonderes zum Essen. Die zwei Damen vom Museum haben uns auch erklärt, daß es in den letzten Jahren vermehrt zu Problemen mit den Jugendlichen gekommen ist. Über Zeitungen und vor allem das Internet bekommen sie mit, wie ihre Altersgenossen in den Niederlanden leben, welche Freiheiten und Möglichkeiten sie haben. Daß sich da so mancher von den Jugendlichen benachteiligt fühlt ist nachzuvollziehen. Aber auch die Ehe zwischen Homosexuellen ist in St. Eustatia wie in den Niederlanden möglich und damit haben viele Einwohner, streng katholisch erzogen, ihre Probleme. So birgt diese schöne Insel nicht sichtbar viele Probleme.
Gerade der innere Kern von Oranjestadt ist renoviert, alles ordentlich und die Hausbesitzer bemühen sich sichtlich, ihre Schmuckstücke auch zu pflegen. Das Fort Oranje strahlt in neuem Glanz und die Bevölkerung ist wieder mal ungeheuer freundlich. Als wir in einer Bäckerei etwas zu trinken kaufen wollten, aber leider weder Niederländische Antillengulden noch US $ unser Eigen nennen konnten, wurde mit der Bank telefoniert um den Wechselkurs für den EUR festzustellen und so konnten wir unsere Getränke mit einem 5,– EUR-Schein bezahlen. Wechselgeld in Gulden wollten wir nicht annehmen, so bekamen wir noch eine Riesentüte mit frisch gebackenem Brot mit auf den Weg. Im Garten der Dutch Reformed Church, von der leider nur noch die Außenmauern und ein renovierter Turm steht, ruhten wir uns im Schatten ein wenig aus und studierten die Inschriften der Grabmale, die meisten davon aus dem 18. Jhrd.  Auf unserem Weg zurück trennten sich unsere Wege und die Kinder gingen auf kurzem Wege alleine zum Dinghy zurück, da sie sich Sorgen machten, es könnte geklaut werden, nachdem wir eine Vermisstenmeldung eines Fahrrades gesehen haben. Jetzt wiederum machte sich Klaus Sorgen, da unsere Kinder ganz alleine auf einer fremden Insel unterwegs sind. Ich lachte ihn aus, aber als wir später am Dinghy ankamen und von den Kindern weit und breit keine Spur war machte ich mir Sorgen. Klaus ging sie suchen, derweil ich beim Dinghy wartete und wenig später kam er auch schon wieder mit den Kindern zurück. Er hatte sie beim Ameisenbeobachten gefunden. Froh, alle wieder beinander zu sein, fuhren wir im Sonnenuntergang zu unserem schönen Schiff zurück und genossen den obligatorischen Sundowner.

Kategorien
Allgemein

27.03.2010 Jolly Harbour

Eigentlich nur als kurzer Zwischenstop zum Ausklarieren auf dem Weg nach Eustatia / Saba geplant, hat uns Jolly Harbour so gut gefallen daß wir (wieder einmal) viel länger geblieben sind (5 Tage) als eigentlich geplant. Wir haben noch nie in solch einem tief türkis-blauem Wasser, daß sich kilometer weit rund um unser Boot erstreckt, geankert. Das liegt an dem weissen feinen Sand der hier den Meeresboden in Tiefen zwischen 2m und 5 Meter bedeckt. In Schwimmweite sind mehrere wunderschöne Sandstrände die von bizarren Felsformationen unterbrochen werden. Die Marina von Jolly Harbour selber ist modern und top ausgerüstet. Leider scheint nicht alles so ausgelastet zu sein wie ursprünglich geplant – gut für uns: wir haben viel Platz am Dinghysteg und die Läden und Restaurants freuen sich über unseren Besuch. Dei Krönung ist aber der Supermarkt: für uns wohl die beste Einkaufsmöglichkeit seit unserer Abfahrt in La Rochelle – dazu aber später mehr. ..

.

.

Vormittags haben wir unser übliches Schulprogramm durchgezogen (sh. hierzu auch unsere gesonderte Schulseite) um anschließend Ausflüge zu unternehmen:

Schwimmen / Strände / Sandburgbauen

In diesem klaren blauen Wasser schwimmt man einfach gerne! Täglich legen wir vier auf dem Weg zum Strand oder beim planschen mehrere km zurück. In der flachen Lagune mit dem refektierenden weissen Sandboden ist es auch besonders warm: 28O bis 30O Grad. Eine besondere Attraktion für Helena und Kolja sind die Sandbänke mitten in der Laggone die sich bis knapp unter die Wasseroberfläche erheben. Man steht einen km vom Ufer entfernt nur knietief im Wasser: eine tolle Wasserspielwiese sür Salti, Rollen oder Handstände unterwasser. Wir sind sonst nicht die großen Sandburgenbauer, aber bei diesem weichen Pudersand haben wir halbe Tage damit verbracht….

Mangroven

Angespornt von unserer Indian River Tour auf Dominica sind Helena, Kolja und ich durch die Mangroven zu einem Binnensalzsee gepaddelt. Anders als bei der Tour waren wir diesmal auf uns selber gestellt und mußten – wie echte Abenteurer – uns unseren Weg selbst suchen. Teilweise war das Wasser so flach, daß der (dicke), pardon schwere Papa aussteigen mußte um das Dinghy zu ziehen. An anderen Stellen war die Strömung so stark daß wir kaum gegenan paddeln konnten (Oh-Ton Helena & Kolja: 300% volle Kraft vorraus!). Auf jeden Fall haben wir drei abends gut geschlafen.

Jolly Harbour – Supermarket

Der Hafen „Jolly Harbour“ selbst ist recht weitläufig da er in eine bestehende Lagoone gebaut wurde. Hier Reihen sich viele Villen und Reihenhäuser aneinander, alle mit eigenem Steg. Es gibt aber auch eine große Werft für Yachtreparaturen aller Art und eine Marina mit dazugehörigen Restaurants, Bars und Geschäften. Für uns war der von Chis Doyle in seinem Karibikführer empfohlene Supermarkt ca. 100m vom Dinghy Steg entfernt am wichtigsten: die Beurteilung von Chris (bester Supermarkt von Antigua) können wir nur bestätigen. Er ist zwar viel kleiner als die gigantischen Carrefour und Leaderprice auf den französischen Inseln, hat aber die gleiche oder noch größere Auswahl. Alles ist blitz – blank sauber, der Boden gefliesst und das Personal superfreundlich. Für uns vier ist die Obst & Gemüseabteilung am begehrtesten und da schaut es auf vielen Karibikinseln sehr bescheiden aus. 4 Sorten frische, knackige Äpfel, 2 Sorten Birnen, frische Salate und Salatkräuter: diese Auswahl hatten wir schon lange nicht mehr! Alles nicht billig aber bezahllbar (Preise ungefähr wie in Deutschland). Immer wieder taucht ein hilfreicher Geist aus der Tiefe der Regale mit den Worten aus: „Can I help you, Sir?“ An der Kasse geht dieser Service dann weiter (man merkt, daß wir uns den USA nähern!) Kein Stress wie in „unseren“ Supermärkten daheim, wo man es oft der Kassiererin nicht recht machen kann und zu langsam ist: hier wird einem dlle Arbeit wird uns aus der Hand genommen, Alles ordentlich verpackt und in einem zweiten Einkaufswagen verstaut. Etwas verlegen wegen diesem Service fragen wir ob wir uns den Einkaufswagen ausleihen können, da wir am Dinghysteg liegen (wir haben da schon schlechte Erfahrungen gemacht und mußten oft genug schon den gesamten Einkauf selber tragen). Selbstverständlich wird uns der Einkaufswagen bis vor’s Dinghy gefahren und uns jede Einkaufstüte vorsichtig ins Beiboot gereicht. Was für ein Service, den wir aber auch gebührend honorieren und drei mal in diesem Supermarkt einkaufen.

Customs / Zoll

Von dem Einklarieren in Antigua in dem wunderschönen Nelson’s Dockyard haben wir schon  erzählt:. Hier ist ist Alles noch ruhiger und entspannter. Die Zollbeamten sind sehr freundlich und spielen weiter Domino während Anita unsere Papiere ausfüllt. . Customs, Immigration und Port Authority werden nebenbei erledigt und mit ein paar freundlichen Worten werden wir entlassen.

Kategorien
Allgemein

23.03.2010 Antigua – Jolly Harbour

Türkises Wasser, soweit das Auge reicht. Unter uns, rechts von uns, links von uns, vor uns, hinter  uns, über uns…..Über uns? Ja, selbst die Wolken scheinen grün. Ein Karibiktraum, mit dem eigenen Schiff vor Jolly Harbour zu liegen. Am Morgen beschlossen wir, das kurze Stück von Deep Bay hierüber zu segeln, da wir hier ausklarieren müssen, wenn wir Antigua wieder verlassen wollen. Wegen des aufgefrischten Windes refften wir von vorneherein Großsegel und Fock ins zweite Reff und segelten gemütlich mit 7 – 8 Knoten, da sich kaum eine Welle aufbaute. Einfach ankommen, den Anker in den Sand schmeissen und wohlfühlen. Wir Erwachsenen stiegen gleich ins Dinghy und fuhren nach Jolly Harbour in die Marina um die Lage zu checken. Einige Geschäfte, darunter ein Steakhouse, von dem wir schon hörten, daß es hier die besten Steaks der Welt geben soll, und die Pizzeria Mellini’s, der wir gerade einen Besuch abstatten um Zugang zu Internet zu erhalten, daß wir wieder Einträge ins Logbuch stellen können und auch um unsere Mails abzurufen. Direkt am Dinghysteg steht ein imposantes, ansehnliches Gebäude, das bis vor kurzer Zeit anscheinend noch eine Bar, Restaurant und Casino beherbergt hat. Jetzt ist es verlassen und zeigt eine Tendenz zu verkommen. Schade und nicht nachzuvollziehen. Ja, und dann das Beste. Der Supermarkt The Epicurian. Lange schon haben wir nicht mehr einen solchen gut ausgestatteten Supermarkt gesehen und an der Kasse wird der Einkauf nicht nur eingepackt sondern auch per Trolley bis zum Dinghy geschoben!  Da gehen wir nachher gleich nochmal hin und kaufen viele schwere Sachen wie Milch, Getränke usw. Auch das neue Buch von Sophie Kinsella habe ich mir dort gekauft. Natürlich in Englisch, denn langsam müssen wir uns wohl umstellen von Büchern in deutscher Sprache auf englische Bücher.

Kategorien
Allgemein

22.03.2010 Antigua – Falmouth Harbour / Deep Bay

Nachdem eine nach der anderen Superyacht den Hafen verlassen hat, war es auch für uns an der Zeit, weiterzuziehen. Was sollten wir tun? Nach Montserrat? Oder weiter nach St. Kitts/Nevis? Gleich viel weiter nach Norden, da Anton und Natalia von der Jewel schon lange auf uns in St. Maarten warten? Oder vielleicht doch noch ein paar Tage mal wieder schöne Strände und türkisgrünes Meer genießen? Wir entschieden uns für Letzteres und segelten gestern ein paar Meilen nordwärts zur Deep Bay.

Heute in aller Frühe fuhren wir zum Strand und gingen den Hügel hinauf zum Fort Barrington.
Es sind nicht viel mehr als Ruinen von diesem Fort über, dennoch hat es uns sehr gut gefallen. Da ein kräftiger Wind weht, ist es nicht mehr so heiß und der kurze Aufstieg ist gut zu schaffen ohne völlig entkräftet zu sein. Oben auf dem Fort hat man einen tollen Rundumblick, bis nach St. Johns kann man sehen. Zurück am Strand trafen wir auf ein nettes kanadisches Ehepaar, das sich jedes Jahr drei Monate Zeit nimmt, um ein anderes Land kennenzulernen. Dieses Jahr sind sie dem kanadischen Winter nach Antigua entflohen.
Fasziniert beobachteten wir am Strand Pelikane, die sich aus geringer Höhe in das Meer nahe am Strand stürzen und fischen. Eigentlich sehr plumpe Vögel, die sich aber als exzellente Fischer erweisen und trotz ihres klobigen Körpers  doch irgendwie elegant wirken. Sie zeigen keine Scheu und stürzen sich auch direkt neben Schwimmern ins Wasser. Eigenartiges Gefühl, wenn direkt neben einem so ein Riesenvogel zum Sturzflug ansetzt und mit einem großen Platsch ins Wasser eintaucht. Danach war Schule angesagt, diesmal etwas länger, da wir ein bißchen aufholen müssen. Um halb vier war Schluß und wir gingen schnorcheln. Hinter uns liegt mitten in der Bucht ein gesunkenes Schiff. Die Andes  ist 1905 aufgrund eines Feuers in der Bucht gesunken. Kommend aus Trinidad bemerkte die Crew, daß die Ladung qualmte. Da der Hafen in St. John sie mit ihrer schwelenden Fracht nicht anlegen ließ (zu Recht, wie sich erweisen sollte), gingen sie um die Ecke in Deep Bay vor Anker und wollten der Sache auf den Grund (Achtung: Wortspiel!) gehen. Als sie jedoch die Ladeluken öffneten gab es durch den frischen Sauerstoff eine Reaktion und das Feuer wurde unkontrollierbar. Das Schiff sank auf den Grund und heute noch, nach über 100 Jahren schaut der Bug und ein Mast (oder das was von ihm über ist) noch aus dem Wasser. Für mich war es das erste Mal, daß ich ein Wrack beschnorchle und ich fand es ein klein wenig gruselig. Die anderen waren tapferer als ich und hatten Spaß. Zurück mußten wir uns ordentlich anstrengen, da der Wind mittlerweile auf 25 Knoten angestiegen ist.

Kategorien
Allgemein

20.03.2010 Antigua – St. John

Frühmorgens machten Klaus und ich uns kurzentschlossen auf, der Hauptstadt St. John per Bus einen Besuch abzustatten.  Dem wirklich empfehlenswerten Karibikführer von Chris Doyle war zu entnehmen, daß der Bus von English Harbour aus geht. Und so war es auch. Die Busfahrt alleine war es schon wert. Der Busfahrer hört anscheinend gerne laut Musik und mag es luftig. Aber die Musik war gut und über die offenen Türen haben wir uns in der Hitze auch sehr gefreut. Der Busfahrer hat die gesamte Fahrt über aufmerksam nach potentiellen Fahrgästen Ausschau gehalten und ist teilweise hunderte Meter rückwärts gefahren weil er noch jemanden entdeckt hat, der auch noch mitwollte. Die Fahrgäste waren sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt ausschließlich schwarz, uns ausgenommen. Nahezu alle sehr schick und farbenfroh angezogen, die Kinder akkurat frisiert, wie bei uns in den 60er-Jahren. Es war eine sehr kurzweilige interessante Fahrt, Klaus hat nach der 25. Kirche aufgehört zu zählen. Der Busfahrer entschuldigte sich am Ende der Fahrt für die laute Musik und er hoffe, sie habe uns nicht so sehr gestört.
Die Hauptstadt St. John verfügt über eine lange Einkaufsstraße. Zunächst erinnert sie mehr an einen Flohmarkt, geht dann aber über in richtige Ladengeschäfte mit den Luxusmarken, die man in jeder Stadt kaufen kann. Ich habe die Straße benannt nach Kaufinger Straße und Maximilianstraße, die beiden Einkaufsstraßen von München. Ein Prediger auf der Strasse predigte mit tiefer Inbrunst: Alles könnte man verlieren, sein Geld, dann könne man Neues verdienen, sein Haus, dann könne man sich ein Neues bauen, seine Frau, dann könnte man sich zwei!! Neue besorgen, but if you looooooooossse your soooulllll, you have the greatest loooooosstttt , if you loooossse your soul this morning, you’ll be looooooossst forever!!! Ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Aber vielleicht war es auch die überlebensgroße Puppe vom Hero of the country, die mich so in den Bann gezogen hat.
Das Museum von Antigua und Barbuda hatte leider wegen Insektenbekämpfung geschlossen. Eine schöne Kirche, der Garten voller Grabsteine aus dem 19. Jhrd. zog uns magisch an. Allerdings sahen wir sie nur von außen, da auch sie geschlossen war. Der Garten wurde von mehreren Menschen zum Verweilen genutzt und es ist anscheinend auch üblich, sich auf den Grabstätten auszuschlafen. Nach einem kurzen Besuch der Shoppingzentren der Kreuzfahrtschiffe kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein und machten uns wieder auf den Weg nach Hause. Der Bus, vollbesetzt bis auf den letzten Notsitz fuhr uns wieder zurück nach Falmouth Harbour.

Kategorien
Allgemein

19.03.2010 Antigua – English Harbour – Fort Berkeley

Mit den Kindern sind wir heute nochmal nach English Harbour. Wir besuchten das Fort Berkeley, nur einen Steinwurf von English Harbour entfernt. Geschichtsunterricht zum Anfassen. Fast konnte man die Soldaten marschieren hören. Nach anfänglichen Murren hat unseren Kindern der Ausflug Spaß gemacht und sie haben auch ein wenig Geschichte dabei gelernt. Nelson’s Dockyard hat auch ein kleines Museum in dem sogar Nelson’s Legendary Bed ausgestellt ist. Allerings holt die kleine Schautafel den Betrachter wieder in die Wirklichkeit zurück, denn dort steht geschrieben, daß Nelson Antigua 1787 verlassen hat, das Bett aber von 1820 ist. Aber immerhin ist es alt. Nach einer kurzen Erfrischungspause im Cafe schauten wir uns die Luxusyachten am Steg von Falmouth Harbour aus der Nähe an. So eine Anzahl an großen Schiffen, vor allem so vielen Segelbooten sieht man selten.

Kategorien
Allgemein

18.03.2010 Antigua – English Harbour – Nelson’s Dockyard

In der Früh fuhren Klaus und ich mit dem Dinghy zum luxuriösen Dinghyanlegesteg in der Marina. Wer im Miitelmeer gesegelt ist, weiß den Luxus eines schönen Anlandesteg zu schätzen. Im Mittelmeer ist man teilweise  nicht freundlich zu den Yachties, die draußen in der Bucht ankern. So ist z.B. das Anmachen eines Dinghies im Hafen von Ibiza gar nicht erlaubt. Es wird sofort an die Kette genommen und kostet Strafe. An Spaniens Festlandküste wollte man  EUR 10,– Gebühren haben für 1 Stunde Dinghyparkzeit. (etwas weiter bei den Fischern im Fischereihafen war das Anlanden wiederum gar kein Problem und kostenfrei). Wir gingen rüber zu English Harbour, einen kleinen Fußmarsch entfernt um ordnungsgemäß einzuklarieren. Wir staunten erstmal nicht schlecht als wir für 4 Tage 60,– US $ bezahlen mußten (wir liegen vor Anker und nicht etwa in der Marina). Auch ankern kostet hier. Gebühren fürs Schiff, Gebühren fürs Ankommen, Gebühren pro Kopf, Gebühren für Abfall, Gebühren fürs Ankern und was weiß ich noch alles. Aber eigentlich können wir gut verstehen, daß gerade ärmere Länder (wobei Antigua da ja nicht gerade dazu zählt) Gebühren von den Yachten verlangen. Meist hat man sich woanders schon gut mit Lebensmitteln eingedeckt und gibt somit in den Ländern nicht allzuviel Geld aus. Das Customs and Immigrationoffice liegt in Nelson’s Dockyard, einem liebevoll restaurierten Hafenareal .Es wurde nach dem früher hier stationierten Befehlshaber Lord Admiral Horatio Nelson benannt. Im 18. und 19. Jahrhundert galt der hurrikansichere Naturhafen als der bedeutendste Marinastützpunkt Großbritanniens auf den Kleinen Antillen um die hiesigen Kolonien sowie die Handelsschiffe vor Angriffen zu schützen. Die einstigen Werkstätten, Wohn- und Lagerhäuser werden heute, nach liebevoller Restaurierung, touristisch genutzt, unter anderem als Hotel und exklusiver Yachthafen. Das Areal zählt heute zu den größten Freilichtmuseen der Karibik und kann täglich besichtigt werden.

Schöner einklariert haben wir bisher wohl kaum. Es blieb auch noch ein bißchen Zeit, dort zu verweilen und die Stimmung zu genießen, bevor wir schließlich wieder zurückmussten zu den Kindern, die in der Zwischenzeit mehr oder weniger brav Schule gemacht hatten. Zuvor allerdings trafen wir noch auf  Ruderer die über den Atlantik gerudert !!!!!! sind. Wir haben von den “Verrückten” schon auf Las Palmas erfahren. Ebenso wie wir warteten sie fast vier Wochen auf das richtige Wetter um über den Atlantik zu rudern. Sie brachen am 04. Januar 2010, fünf Tage nach uns, auf und just heute als wir dort waren kam ein Ruderboot an. Mit einem großen Getröte, Hellau und Champagnerdusche wurden sie empfangen. Eine große Leistung den Atlantik im Ruderboot zu überqueren, aber auch ein bißchen verrückt, oder?

httpv://www.youtube.com/watch?v=HQ5WoETBk5M

Kategorien
Allgemein

17.03.2010 Antigua – Falmouth Harbour

Antigua, schon alleine der Name verheißt Luxus. Und richtig: Als wir in Falmouth Harbour durch die Ankerbucht Richtung Hafen fahren sehen wir Riesensegelyachten und Luxusmotoryachten mit enormen Ausmaßen. Wir ankerten in vorderster Front mit Blick auf den Hafen. Gerade am Abend war der Anblick auf die hell erleuchteten Yachten sensationell. Da wird auch nicht gespart, alle Lichter inklusive Mastbeleuchtung wurden angeknipst. Wie man sieht, ist wieder mal alles relativ. Von Zeit zu Zeit sind wir das größte Boot in einer Bucht und hier dürften wir nicht mal als Beiboot durchgehen.
Gerade angekommen stellten wir uns gleich bei unserem Nachbarboot vor. Ein nettes Paar aus Österreich, die uns bereitwillig viele Tipps gaben. Am Abend waren sie auf einen Sundowner bei uns und wir tauschten Tipps, Tricks und Anekdoten aus. Wir hoffen sehr, Sepp und Evi bald wieder zu treffen, da sie die nächste Zeit diesselbe Route haben wie wir.
Vorher fuhren wir noch in den Bailey’s Supermarket. Nach dem doch vielversprechenden Namen waren wir etwas enttäuscht, nur Helena war glücklich da sie endlich wieder mal eine Packung Pringles Chips bekam.