Heute morgen wollten wir zunächst nach St Baths. Dieser Abschnitt von Virgin Gorda ist wohl der Spektakulärste. Riesige Granitfelsen, feiner Sand und Palmen vermitteln einem das Gefühl auf den Seychellen zu sein. Als wir jedoch hinkamen, hatte sich ein solcher Schwell mit richtigen Sturmboen entwickelt, dass das Schnorcheln dort keine reine Freude gewesen wäre. So entschieden wir uns um, nach Marina Cay zu segeln. Auf den British Virgin Island sind die Wege alle kurz. Aber bei Marina Cay war es im Grunde dasselbe. Hoher Schwell und richtig viel Wind. So segelten wir schnell noch bei der Trellis Bay auf Tortola vorbei, ach wie schön, dass hier alles so nah ist. Die Trellis Bay war brechend voll, wir weigerten uns, überhaupt zu versuchen dort hineinzufahren. Bis auf den letzen Platz (und darüber hinaus) gefüllt. Dabei ist doch die Full Moon Party erst in 10 Tagen! Die Full Moon Party ist über Landesgrenzen weit bekannt, werden dort bei Vollmond doch in riesigen Stahlskulpturen in brennende Bälle verwandelt und auch auf dem Wasser soll es brennende Skulpturen geben. Tänzer auf Stelzen mischen sich unter das Publikum und natürlich gibt es auch entsprechende Live-Bands. Das Ganze hört sich nach genau dem an, wovor wir eigentlich immer etwas Angst haben. Trotzdem möchte ich diese brennenden Skulpturen unbedingt sehen, darum werden wir uns am 28. April auch in dieses Getümmel stürzen, wenn wir denn einen Platz in der Trellis Bay bekommen. So zogen wir weiter zwischen zwei Inseln hindurch immer mit acht Augen auf dem Tiefenmesser zu Guana Island, eine der wenigen Inseln, die komplett in Privatbesitz sind. Auf der Insel gibt es ein Resort, das in 7. Generation von einer Familie geführt wird. Ausgebucht kann es 32 Gäste beherbergen, momentan sind allerdings nur vier Gäste anwesend. D.h. wenn wir den Strand erobern, verdoppeln wir mal eben die Gästezahl. Ein wundervolles Fleckchen Erde. Mit uns ankern noch drei andere Schiffe und es sind sage und schreibe acht Kinder auf den Booten. Man merkt, dass in Frankreich gerade Ferien sind. Gegen Abend sind wir mit dem Dinghy an den Strand gefahren.
Dort gingen wir alle unserer Lieblingsbeschäftigung nach: Die Kinder bauten eine Sandburg, ich sammelte Steine und Klaus unterhielt sich mit einer jungen, hübschen Dame vom Hotel. Anschließend machten wir noch einen tollen Abendspaziergang am wunderschönen weißen Puderzuckerstrand entlang und beim Heimweg schauten wir noch schnell bei der Tereva (www.terevacroisiere.blogspot.com) vorbei. Philippe und Michéle leben ebenso wie wir auf ihrem Katamaran und haben derzeit ihre Freunde Franz und Sophie mit den Kindern Clara und Louis an Bord. Wir wurden gleich an Bord gebeten und so wurde es eine spontane lustige Runde, die am nächsten Morgen bei uns an Bord bei Kaffee und Keksen fortgesetzt wurde.
Necker Island!!!!
Seit vielen, vielen Jahren möchte ich diese Insel sehen. Dazu muß man wissen, dass mein Geburtsname Necker ist. Seitdem ich vor 25 Jahren auf einer Landkarte eine Insel namens Necker-Island entdeckte, ist es mein Wunsch, einmal diese Insel zu sehen. Eine Insel, die so heißt wie ich! Also eigentlich praktisch meine Insel! Mein Wunsch erschien mir so viele Jahre aussichtslos, unerfüllbar, zumal Necker-Island Multimilliardär Richard Branson gehört, der darauf ein Luxus-Resort (53.000,– US $ pro Nacht!) errichtet hat. Aber man soll eben doch nie nie sagen. Da wir noch einklarieren müssen machten wir uns am Morgen auf nach Spanish Town. Dort angekommen, sprangen wir alle vier ins Dinghy. Wir fuhren in den netten Hafen und machten am Dinghydock fest. Zum Office muß man ein paar Meter durch einen schönen gepflegten Palmenhain gehen. Es ist alles sehr ordentlich und unseren Müll sind wir auf dem Weg auch losgeworden. Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Nach der Einklarierungsprozedur machten wir noch einen kleinen Rundgang durch das Städtchen und besuchten auch den Yum-Yum Süßigkeitenladen, den ein netter Polizist im Ruhestand betreibt. Helena war glücklich, hat sie doch endlich ihre Eltern weichgekocht, ihr so einen Riesenlutscher zu kaufen. Bisher haben wir standhaft verweigert, aber bei so einem tollen Laden… wer kann da schon nein sagen?
Um 6.00 Uhr haben wir in St. Maarten abgelegt bei 25 Knoten Wind. Je weiter wir kamen, desto weniger Wind hatten wir und es war ziemlich bald klar, dass wir nicht mehr bei Tageslicht ankommen werden. Segelten wir zunächst mit unserem Parasailor, mussten wir ihn später gegen unseren Gennaker austauschen. Mit beiden Segeln machten wir gute Fahrt, aber irgendwann war selbst für unseren Stormlight Gennaker der Wind zu wenig und wir mussten mal wieder: motoren. Immer im Bewusstsein im Dunkeln anzukommen, wo doch jeder Karibikführer wegen der Riffe schreibt: Don’t sail at night!!! Das haben wir ja wieder super hinbekommen. Dafür erlebten wir einen sagenhaft schönen Sonnenuntergang über Virgin Gorda. Wir saßen alle vier auf der Flybridge und sahen dem Farbenspiel, das die untergehende Sonne auf dem Himmel malte, zu. Das sind beeindruckende Momente. Momente, die uns keiner mehr nehmen kann. Um 20.00 Uhr warfen wir im Dunkeln unseren Anker nach einer nervenaufreibenden Riffeinfahrt vor Necker Island.
Heute haben wir ausklariert. Unsere Einklarierungsodysee in Philipsburg hat sich zumindest finanztechnisch gelohnt. Insgesamt haben wir nur 7 US $ bezahlt. Trotzdem würden wir nicht noch mal in Philipsburg einklarieren, zu beschwerlich ist der Weg. Noch einmal letzte Einkäufe, da man ab hier praktisch nichts mehr einkaufen kann, so wurden wir gewarnt. Also noch mal den Tiefkühler randvoll gemacht, ebenso unser 0°-Fach im Kühlschrank. Wir haben auch noch einmal Gui Scheidegger, dem Raymarinehändler einen Besuch abgestattet, aber er hat immer noch keine Zeit. Leider ist es so, dass bisher kein Raymarinehändler dazu zu bewegen war, sich unserer Probleme im Raymarinesystem anzunehmen. Naja, viel Arbeit, wenig Ehr und noch weniger Profit, es ist schon verständlich, dass sich niemand um Garantiearbeiten reisst, aber nach einem Jahr sollte es schon mal möglich sein, dass irgendjemand sich darum kümmert. Für Helena’s Pumpe gab es natürlich keinen Ersatz, so hat Klaus kurzerhand einfach die Gästekabinepumpe in Helena’s Kabine eingebaut und Helena’s in der Gästekabine und siehe da, es funktionieren wieder beide. Wir hatten kurz überlegt unser Antifouling hier erneuern zu lassen. Leider ist keine Boatyard hier in der Lage, unser Schiff mittels Travellift aus dem Wasser zu heben. Eine Boatyard hatte einen Kran und nach kurzem Überlegen und wildem Rumgetippe auf einem Taschenrechner meinte der Manager, ja, das würde gehen. Aber obwohl das Ganze nicht teuer sein sollte, haben wir dankend abgelehnt. Das war uns doch zu unsicher. Im Übrigen sah es auf allen Boatyards aus wie auf dem Schrottplatz. Einladend ist das nicht gerade. So fiel uns die Entscheidung leicht, das Antifouling noch mal zu verschieben, obwohl die Algenbärte länger werden und sich nun auch schon Muscheln am Rumpf ansiedeln. Also, die nächste Gelegenheit wird genutzt, wobei es nicht so einfach ist, einen Travellift für über 8 Meter Breite zu finden. Die Kinder waren noch einmal am wunderschönen Strand und haben stundenlang in den Wellen gespielt, wie jeden Tag hier. Für Kolja war die Nähe zum Flughafen spannend, immer wieder konnten wir eine Boing 747 aus nächster Nähe vom Boot aus beim Start zusehen. Aber nun wollen wir weiter. Auf die British Virgin Island, unserer Heimat, hat doch unser Schiff als Heimathafen Road Harbour, Tortola, British Virgin Islands. Wir sind gespannt!
httpv://www.youtube.com/watch?v=kFcg_1MlS0g
Gestern früh kamen Akka und Henry von der Waterman vorbei und warnten uns vor Einbrechern. Sie waren gestern kurz mit den Kindern am Strand und währenddessen wurden ihnen Digitalcamera und Laptops vom Schiff gestohlen. Sehr nett von ihnen, die anderen Schiffe in der Ankerbucht zu warnen. Sie kamen am Nachmittag noch mal kurz zu uns zu Besuch und brachten auch ihre zwei Töchter mit. So hatten unsere Kinder Ersatz für Julius. Sie sind aus den Niederlanden und haben ein Jahr Auszeit genommen. Auch für sie nähert sich schon das Ende der Reise aber vielleicht treffen wir sie auf den BVI’s noch einmal. Seitdem ich die Brauchwasserpumpen letzte Woche gereinigt habe, geht die von Helena’s Kabine nicht mehr. Hoffentlich gibt es hier Ersatz dafür.
07.04.2010 St. Maarten/Simpson Bay
Gestern früh machten wir uns auf nach Gustavia, der Hauptstadt St. Barths. Hmmm, auch ziemlich voll hier. So beschlossen wir, Gustavia auszulassen und zurück nach St. Maarten zu segeln, zumal wir auch mit dem Raymarine-Menschen einen Termin hatten. Schade nur, dass wir die Taras nicht erreichen konnten. Die Kinder waren auch ein bisschen enttäuscht ihren netten Freund so schnell wieder zu verlieren. Aber die Taras hat leider eine andere Route und wird die nächsten Tage zurück nach Antigua segeln.
Der Raymarine-Heini ist natürlich nicht aufgetaucht und zwischenzeitlich waren wir schon zweimal bei ihm und jedes Mal ist er „very busy“. Aber das kennen wir ja schon. Immerhin haben wir einen tollen Supermarkt (US Market) entdeckt, bei dem man wieder mit dem Einkaufswagen bis vor das Dinghy fahren kann. Somit steht einer neuen Verproviantierung mit Getränken nichts mehr im Weg. Und das Beste: Hier gibt es H-Milch!!!. Laut Natalia’s Aussage gibt es in den Staaten nur gekühlte Milch zu kaufen, was für uns ein kleines Problem ist. Soviel Platz haben wir im Kühlschrank nicht. Bisher haben wir H-Milch in großen Mengen gekauft, aber seit Guadeloupe gibt es diese eher selten zu kaufen, und wenn dann recht teuer. Also werden wir uns hier mit reichlich H-Milch eindecken, die Lagerung erfolgt in der Gästedusche. Hoffentlich kommt in der nächsten Zeit niemand überraschend zu Besuch. Klaus hat sich bei der Yamaha-Vertretung noch Material mitgenommen um endlich unseren Dinghy-Außenborder den dringend benötigten Ölwechsel zu gönnen. Klaus’ Nachmittag war ausgefüllt vom Ölwechsel, während ich die Brauchwasserpumpen gereinigt habe (wer selbst ein Schiff hat, weiß wovon ich rede!). Nach derlei schönen Sachen haben wir unseren Sundowner verdient.
05.04.2010 St. Barth
Heute früh zu nachtschlafender Zeit (7.00 Uhr) ist Klaus schon aufgestanden und hat mit Anton und Natalia eine (Nacht?)-wanderung gemacht. Sie kamen erst um 10.00 Uhr zurück mit frischen Baguette und einem Brot, wie man es sonst nur in Deutschland bekommt. Julius, Helena und Kolja haben sich mit dem Schlauchboot aufgemacht, noch mal den Strand und die nahe gelegenen Hügel zu durchstreifen (Abenteuer!) und kamen erst gegen frühen Nachmittag zurück. Dann waren sie lange im türkisen Wasser und spielten anschließend „Spiel des Lebens“. So waren sie den ganzen Tag beschäftigt. Kathrin und Thorsten organisierten einen Grillabend am Strand, während die Jewel einen Abstecher nach St. Statia machte. Die Zelte
am Strand waren abgebaut, die Lautsprecher abtransportiert, so konnten wir nun den einsamen Strand genießen, von dem Anton und Natalia uns vorgeschwärmt hatten. Das Grillen war toll, leckeres Essen, die Luft war warm, keine Mücken und ein toller Sternenhimmel über uns. Die Kinder sind später mit dem Dinghy zur Taras gefahren um einen Film anzusehen, während wir Erwachsenen noch die schöne Stimmung am Strand genossen. Ein anschließender kurzer Besuch auf der Taras rundete den Abend ab.
04.04.2010 Ostersonntag St. Barth
Nach Ostereiersuchen auf dem
Schiff mit vielen tollen Verstecken sind wir Ankerauf gegangen und nach St. Barth gesegelt.
Die Bucht ist völlig überfüllt. Es ist Ostern, also High-High-High-Season. Alles was einen bootsähnlichen fahrbaren Untersatz hat ist in dieser Bucht, so scheint es zumindest. Anton und Natalia haben uns von dem wunderschönen einsamen Sandstrand vorgeschwärmt. Von dem ist jetzt nichts mehr zu sehen. Überall sind Zelte aufgebaut, es werden Grillparties veranstaltet und ein schlichter Ghettoblaster tut’s heutzutage nicht mehr. Da werden mannshohe Boxen angefahren und ein Generator liefert den erforderlichen Strom. Dafür wird aber auch die gesamte Bucht beschallt. Trotzdem gefällt es uns hier gut, den Kindern sowieso, haben sie doch endlich einen Spielkameraden gefunden. Wir haben mit Anton und Natalie eine tolle Wanderung gemacht und da Julius mitkam hat es den Kindern auch Spaß gemacht. Wir waren recht lange unterwegs und kamen erst in der Dämmerung zurück. Wir verabredeten uns mit der Taras für heute abend und es wurde wieder mal ein netter Abend.
Heute morgen versuchten Klaus und ich mit dem Dinghy zur Hafenbehörde zu fahren. Dazu mußten wir um die riesigen Kreuzfahrtschiffe herumfahren bis in den hinteren Containerhafen. Hier baute sich ein hoher Schwell auf, der uns mit unserem Dinghy teilweise geradezu aus dem Wasser hob. Das war ein Spaß. Auf dem Oktoberfest zahlt man dafür, wir haben das gratis mit dabei. Wir machten am Steg fest und versuchten, diesen zu erklimmen. Da er ausschließlich für Containerschiffe gedacht ist hat er nicht gerade die optimale Dinghyhöhe. Endlich oben angekommen kam sogleich die Security und schickte uns wieder weg. Die Hafenbehörde schon in Sichtweite, nur 20 Schritte entfernt, aber der Mann war unerbittlich. Na schön, das Ganze dann eben wieder zurück. Die Dinghyfahrt war umsonst, obwohl, ganz umsonst doch nicht. Wir hatten diese lustigen Wellen und wo sonst kann man mit dem Dinghy ganz nah an die 300 Meter langen Kreuzfahrtschiffe heranfahren und sie aus nächsten Nähe betrachten. Wieder bei der Pacific-High angekommen meldeten sich Klaus und Kolja mehr oder weniger freiwillig, den langen Weg zur Hafenbehörde zu Fuß anzutreten. Es war nur ein Mann beim Einklarieren vor uns. Leider handelte es sich bei dem Mann um einen Agenten, der vier!!! Kreuzfahrtschiffe mit jeweils um die 2000 Mann eincheckte. Endlich waren wir dran und nach kurzer Schreibarbeit fragte die Dame am Schalter wann wir denn nun wieder St. Maarten verlassen möchten. Klaus meinte etwas irritiert, naja, in vielleicht 5 Tagen oder so. Da sagte die Frau, das ginge aber nun wirklich nicht. Einen Tag oder zwei Tage könnte man vorher ausklarieren, aber nicht gleich eine Woche. Klaus sagte, daß er ja gar nicht ausklarieren wollte sondern nur das Einklarieren bezahlen. Da sagte sie, dass man nichts bezahlen müßte und warum er eigentlich hier ist. Da bleibt einem die Spucke weg. Die Dame von gestern hatte Glück, daß sie nicht an ihrem Platz war, die hätte sich ganz schön was anhören müssen. Da haben wir nun so viel Zeit verplempert, dabei wollten wir doch noch unbedingt Schokoladenostereier und Süßes für die Kinder einkaufen. So machten wir uns alle auf nach Philipsburg. Die Jewel ist gestern auch hierher gekommen und Natalia kam mit uns. Philipsburg ist ein Einkaufsparadies, allerdings nur für jemanden der Schmuck liebt. Ein Juwelier nach dem anderen, sogar Tiffany’s gibt es hier. Aber unsere Gesichter wurden länger und länger. Keine Schokoladeneier, keine Osterhasen, keine Süßigkeiten. Die Lebensmittelläden waren nicht so gut sortiert und Ostereier suchen ist hier unbekannt. Mit magerer Ausbeute kamen wir nach Stunden wieder zum Schiff zurück. Eigentlich wollten wir heute wieder zurück in die Simpsons Bay, da wir mit einer netten deutschen Familie aus Greifswald verabredet waren. Wir trafen sie vorgestern in der Lagune, als wir gerade auf dem Weg zur Jewel waren. Kathrin, Thorsten und Julius sind auch etwa seit einem Jahr mit ihrem Schiff Taras unterwegs. Leider gönnen sie sich nur eine Auszeit von einem Jahr und sind bereits wieder auf dem Rückweg. Wir hätten sie gerne getroffen, aber durch die blöde Einklariererei war es nun schon zu spät. Die Jewel machte sich am späten Nachmittag auf den Weg nach St. Barth und wir wollen morgen nachkommen. Und wer kommt da am Abend in die Bucht nach Philipsburg? Die Taras! Wie schön, ich hatte schon ganz schlechtes Gewissen, da wir unser Treffen nicht absagen konnten wegen fehlender Telefonnummer. Sie kamen am Abend rüber zu uns und es wurde ein netter, langer Abend mit vielen Geschichten. Auch die Kinder haben sich sehr gut verstanden. Julius ist im gleichen Alter wie Helena und ich glaube, alle drei waren froh, mal wieder mit anderen Kindern Deutsch zu sprechen. Die Drei wollten auch am nächsten Tag nach St. Barth und so werden wir sie wohl dort wiedertreffen.
Irgendwann sollten wir uns auch noch darüber Gedanken machen, in St. Maarten einzuklarieren. Da bei Einklarierung in Simpson Bay für das Ankern sowohl in als auch außerhalb der Lagune wöchentlich für unser Schiff US $ 60,– anfallen würde, wollten wir uns das gerne sparen und sind am morgen mit unserem Schiff nach Philipsburg gefahren und wollten dort einklarieren. Also erst mal mit dem Dinghy zur Marina an den Dinghysteg. Dort bei einem Restaurant nach Immigration gefragt, der nette und hilfsbereite Kellner hat uns durch die halbe Stadt geschickt. Dort bei der Polizeistation angekommen wurde uns erklärt, daß es sich hier schon um die Immigration handelt, aber nur, wenn man wirklich einwandern will. Wir müßten bei der Marina einchecken. Also wieder den ganzen Weg zurück, aber so lernt man wenigstens die Stadt kennen. Schade nur, dass wegen Karfreitag alle schönen Geschäfte geschlossen waren. In der Marina bei der Immigration angekommen, erklärt uns die Dame, daß wir zur Hafenbehörde dort hinten bei den großen Kreuzfahrtschiffen müssen. Auf unsere Frage, ob wir dort mit dem Dinghy hinfahren könnten, meinte sie, das müßte wohl schon gehen. Also wieder rein ins Dinghy und zu den großen Kreuzfahrtschiffen. Dort durften wir aber nicht am Steg anlegen und mußten wir unverrichteter Dinge wieder zurückfahren. Also doch zu Fuß. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel und wir gingen in der sengenden Hitze die Asphaltstraße entlag, aber wie gesagt, immerhin lernen wir so die Stadt kennen. Im Industriegebiet des Hafens angelangt erwischten wir auch noch die falsche Abzweigung und am Ende der Straße fanden wir dann endlich jemand, den wir nach der Hafenbehörde fragen konnten. Der Chinese war sehr freundlich und hilfsbereit, zeigte uns den richtigen Weg und wir konnten ihm auch noch eine kalte Dose Cola abkaufen. Allerdings machte uns darauf aufmerksam, daß heute Karfreitag ist und die Hafenbehörde wohl nicht geöffnet hat. Die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Trotzdem wollten wir es probieren, nachdem wir jetzt schon so weit gelaufen waren. Und tatsächlich, die Behörde hatte auf und wir konnten einklarieren. So ein Glück. Es dauerte zwar extrem lange, obwohl wir die Einzigen waren, und als ich mich gerade mit Klaus darüber unterhielt, daß ich wohl gestorben wäre, wenn das Büro jetzt geschlossen hätte und wir morgen den ganzen Weg nochmal gehen hätten müssen, erklärte uns die Dame mit einem Lächeln, daß wir jetzt fertig wären, und morgen sollten wir doch bitte wiederkommen und bezahlen. Heute ginge das nicht, denn es wäre ja Karfreitag. Aaarrggghhh!!!! Mit letzten Kraft schleppten wir uns zurück und versuchten nicht an Morgen zu denken. Also, diese gesparten 60 US $ haben wir uns schwer verdient.