Frühmorgens machten Klaus und ich uns kurzentschlossen auf, der Hauptstadt St. John per Bus einen Besuch abzustatten. Dem wirklich empfehlenswerten Karibikführer von Chris Doyle war zu entnehmen, daß der Bus von English Harbour aus geht. Und so war es auch. Die Busfahrt alleine war es schon wert. Der Busfahrer hört anscheinend gerne laut Musik und mag es luftig. Aber die Musik war gut und über die offenen Türen haben wir uns in der Hitze auch sehr gefreut. Der Busfahrer hat die gesamte Fahrt über aufmerksam nach potentiellen Fahrgästen Ausschau gehalten und ist teilweise hunderte Meter rückwärts gefahren weil er noch jemanden entdeckt hat, der auch noch mitwollte. Die Fahrgäste waren sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt ausschließlich schwarz, uns ausgenommen. Nahezu alle sehr schick und farbenfroh angezogen, die Kinder akkurat frisiert, wie bei uns in den 60er-Jahren. Es war eine sehr kurzweilige interessante Fahrt, Klaus hat nach der 25. Kirche aufgehört zu zählen. Der Busfahrer entschuldigte sich am Ende der Fahrt für die laute Musik und er hoffe, sie habe uns nicht so sehr gestört.
Die Hauptstadt St. John verfügt über eine lange Einkaufsstraße. Zunächst erinnert sie mehr an einen Flohmarkt, geht dann aber über in richtige Ladengeschäfte mit den Luxusmarken, die man in jeder Stadt kaufen kann. Ich habe die Straße benannt nach Kaufinger Straße und Maximilianstraße, die beiden Einkaufsstraßen von München. Ein Prediger auf der Strasse predigte mit tiefer Inbrunst: Alles könnte man verlieren, sein Geld, dann könne man Neues verdienen, sein Haus, dann könne man sich ein Neues bauen, seine Frau, dann könnte man sich zwei!! Neue besorgen, but if you looooooooossse your soooulllll, you have the greatest loooooosstttt , if you loooossse your soul this morning, you’ll be looooooossst forever!!! Ich hätte ihm stundenlang zuhören können. Aber vielleicht war es auch die überlebensgroße Puppe vom Hero of the country, die mich so in den Bann gezogen hat.
Das Museum von Antigua und Barbuda hatte leider wegen Insektenbekämpfung geschlossen. Eine schöne Kirche, der Garten voller Grabsteine aus dem 19. Jhrd. zog uns magisch an. Allerdings sahen wir sie nur von außen, da auch sie geschlossen war. Der Garten wurde von mehreren Menschen zum Verweilen genutzt und es ist anscheinend auch üblich, sich auf den Grabstätten auszuschlafen. Nach einem kurzen Besuch der Shoppingzentren der Kreuzfahrtschiffe kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein und machten uns wieder auf den Weg nach Hause. Der Bus, vollbesetzt bis auf den letzten Notsitz fuhr uns wieder zurück nach Falmouth Harbour.