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22.03.2010 Antigua – Falmouth Harbour / Deep Bay

Nachdem eine nach der anderen Superyacht den Hafen verlassen hat, war es auch für uns an der Zeit, weiterzuziehen. Was sollten wir tun? Nach Montserrat? Oder weiter nach St. Kitts/Nevis? Gleich viel weiter nach Norden, da Anton und Natalia von der Jewel schon lange auf uns in St. Maarten warten? Oder vielleicht doch noch ein paar Tage mal wieder schöne Strände und türkisgrünes Meer genießen? Wir entschieden uns für Letzteres und segelten gestern ein paar Meilen nordwärts zur Deep Bay.

Heute in aller Frühe fuhren wir zum Strand und gingen den Hügel hinauf zum Fort Barrington.
Es sind nicht viel mehr als Ruinen von diesem Fort über, dennoch hat es uns sehr gut gefallen. Da ein kräftiger Wind weht, ist es nicht mehr so heiß und der kurze Aufstieg ist gut zu schaffen ohne völlig entkräftet zu sein. Oben auf dem Fort hat man einen tollen Rundumblick, bis nach St. Johns kann man sehen. Zurück am Strand trafen wir auf ein nettes kanadisches Ehepaar, das sich jedes Jahr drei Monate Zeit nimmt, um ein anderes Land kennenzulernen. Dieses Jahr sind sie dem kanadischen Winter nach Antigua entflohen.
Fasziniert beobachteten wir am Strand Pelikane, die sich aus geringer Höhe in das Meer nahe am Strand stürzen und fischen. Eigentlich sehr plumpe Vögel, die sich aber als exzellente Fischer erweisen und trotz ihres klobigen Körpers  doch irgendwie elegant wirken. Sie zeigen keine Scheu und stürzen sich auch direkt neben Schwimmern ins Wasser. Eigenartiges Gefühl, wenn direkt neben einem so ein Riesenvogel zum Sturzflug ansetzt und mit einem großen Platsch ins Wasser eintaucht. Danach war Schule angesagt, diesmal etwas länger, da wir ein bißchen aufholen müssen. Um halb vier war Schluß und wir gingen schnorcheln. Hinter uns liegt mitten in der Bucht ein gesunkenes Schiff. Die Andes  ist 1905 aufgrund eines Feuers in der Bucht gesunken. Kommend aus Trinidad bemerkte die Crew, daß die Ladung qualmte. Da der Hafen in St. John sie mit ihrer schwelenden Fracht nicht anlegen ließ (zu Recht, wie sich erweisen sollte), gingen sie um die Ecke in Deep Bay vor Anker und wollten der Sache auf den Grund (Achtung: Wortspiel!) gehen. Als sie jedoch die Ladeluken öffneten gab es durch den frischen Sauerstoff eine Reaktion und das Feuer wurde unkontrollierbar. Das Schiff sank auf den Grund und heute noch, nach über 100 Jahren schaut der Bug und ein Mast (oder das was von ihm über ist) noch aus dem Wasser. Für mich war es das erste Mal, daß ich ein Wrack beschnorchle und ich fand es ein klein wenig gruselig. Die anderen waren tapferer als ich und hatten Spaß. Zurück mußten wir uns ordentlich anstrengen, da der Wind mittlerweile auf 25 Knoten angestiegen ist.