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18.03.2010 Antigua – English Harbour – Nelson’s Dockyard

In der Früh fuhren Klaus und ich mit dem Dinghy zum luxuriösen Dinghyanlegesteg in der Marina. Wer im Miitelmeer gesegelt ist, weiß den Luxus eines schönen Anlandesteg zu schätzen. Im Mittelmeer ist man teilweise  nicht freundlich zu den Yachties, die draußen in der Bucht ankern. So ist z.B. das Anmachen eines Dinghies im Hafen von Ibiza gar nicht erlaubt. Es wird sofort an die Kette genommen und kostet Strafe. An Spaniens Festlandküste wollte man  EUR 10,– Gebühren haben für 1 Stunde Dinghyparkzeit. (etwas weiter bei den Fischern im Fischereihafen war das Anlanden wiederum gar kein Problem und kostenfrei). Wir gingen rüber zu English Harbour, einen kleinen Fußmarsch entfernt um ordnungsgemäß einzuklarieren. Wir staunten erstmal nicht schlecht als wir für 4 Tage 60,– US $ bezahlen mußten (wir liegen vor Anker und nicht etwa in der Marina). Auch ankern kostet hier. Gebühren fürs Schiff, Gebühren fürs Ankommen, Gebühren pro Kopf, Gebühren für Abfall, Gebühren fürs Ankern und was weiß ich noch alles. Aber eigentlich können wir gut verstehen, daß gerade ärmere Länder (wobei Antigua da ja nicht gerade dazu zählt) Gebühren von den Yachten verlangen. Meist hat man sich woanders schon gut mit Lebensmitteln eingedeckt und gibt somit in den Ländern nicht allzuviel Geld aus. Das Customs and Immigrationoffice liegt in Nelson’s Dockyard, einem liebevoll restaurierten Hafenareal .Es wurde nach dem früher hier stationierten Befehlshaber Lord Admiral Horatio Nelson benannt. Im 18. und 19. Jahrhundert galt der hurrikansichere Naturhafen als der bedeutendste Marinastützpunkt Großbritanniens auf den Kleinen Antillen um die hiesigen Kolonien sowie die Handelsschiffe vor Angriffen zu schützen. Die einstigen Werkstätten, Wohn- und Lagerhäuser werden heute, nach liebevoller Restaurierung, touristisch genutzt, unter anderem als Hotel und exklusiver Yachthafen. Das Areal zählt heute zu den größten Freilichtmuseen der Karibik und kann täglich besichtigt werden.

Schöner einklariert haben wir bisher wohl kaum. Es blieb auch noch ein bißchen Zeit, dort zu verweilen und die Stimmung zu genießen, bevor wir schließlich wieder zurückmussten zu den Kindern, die in der Zwischenzeit mehr oder weniger brav Schule gemacht hatten. Zuvor allerdings trafen wir noch auf  Ruderer die über den Atlantik gerudert !!!!!! sind. Wir haben von den “Verrückten” schon auf Las Palmas erfahren. Ebenso wie wir warteten sie fast vier Wochen auf das richtige Wetter um über den Atlantik zu rudern. Sie brachen am 04. Januar 2010, fünf Tage nach uns, auf und just heute als wir dort waren kam ein Ruderboot an. Mit einem großen Getröte, Hellau und Champagnerdusche wurden sie empfangen. Eine große Leistung den Atlantik im Ruderboot zu überqueren, aber auch ein bißchen verrückt, oder?

httpv://www.youtube.com/watch?v=HQ5WoETBk5M