Heute morgen versuchten Klaus und ich mit dem Dinghy zur Hafenbehörde zu fahren. Dazu mußten wir um die riesigen Kreuzfahrtschiffe herumfahren bis in den hinteren Containerhafen. Hier baute sich ein hoher Schwell auf, der uns mit unserem Dinghy teilweise geradezu aus dem Wasser hob. Das war ein Spaß. Auf dem Oktoberfest zahlt man dafür, wir haben das gratis mit dabei. Wir machten am Steg fest und versuchten, diesen zu erklimmen. Da er ausschließlich für Containerschiffe gedacht ist hat er nicht gerade die optimale Dinghyhöhe. Endlich oben angekommen kam sogleich die Security und schickte uns wieder weg. Die Hafenbehörde schon in Sichtweite, nur 20 Schritte entfernt, aber der Mann war unerbittlich. Na schön, das Ganze dann eben wieder zurück. Die Dinghyfahrt war umsonst, obwohl, ganz umsonst doch nicht. Wir hatten diese lustigen Wellen und wo sonst kann man mit dem Dinghy ganz nah an die 300 Meter langen Kreuzfahrtschiffe heranfahren und sie aus nächsten Nähe betrachten. Wieder bei der Pacific-High angekommen meldeten sich Klaus und Kolja mehr oder weniger freiwillig, den langen Weg zur Hafenbehörde zu Fuß anzutreten. Es war nur ein Mann beim Einklarieren vor uns. Leider handelte es sich bei dem Mann um einen Agenten, der vier!!! Kreuzfahrtschiffe mit jeweils um die 2000 Mann eincheckte. Endlich waren wir dran und nach kurzer Schreibarbeit fragte die Dame am Schalter wann wir denn nun wieder St. Maarten verlassen möchten. Klaus meinte etwas irritiert, naja, in vielleicht 5 Tagen oder so. Da sagte die Frau, das ginge aber nun wirklich nicht. Einen Tag oder zwei Tage könnte man vorher ausklarieren, aber nicht gleich eine Woche. Klaus sagte, daß er ja gar nicht ausklarieren wollte sondern nur das Einklarieren bezahlen. Da sagte sie, dass man nichts bezahlen müßte und warum er eigentlich hier ist. Da bleibt einem die Spucke weg. Die Dame von gestern hatte Glück, daß sie nicht an ihrem Platz war, die hätte sich ganz schön was anhören müssen. Da haben wir nun so viel Zeit verplempert, dabei wollten wir doch noch unbedingt Schokoladenostereier und Süßes für die Kinder einkaufen. So machten wir uns alle auf nach Philipsburg. Die Jewel ist gestern auch hierher gekommen und Natalia kam mit uns. Philipsburg ist ein Einkaufsparadies, allerdings nur für jemanden der Schmuck liebt. Ein Juwelier nach dem anderen, sogar Tiffany’s gibt es hier. Aber unsere Gesichter wurden länger und länger. Keine Schokoladeneier, keine Osterhasen, keine Süßigkeiten. Die Lebensmittelläden waren nicht so gut sortiert und Ostereier suchen ist hier unbekannt. Mit magerer Ausbeute kamen wir nach Stunden wieder zum Schiff zurück. Eigentlich wollten wir heute wieder zurück in die Simpsons Bay, da wir mit einer netten deutschen Familie aus Greifswald verabredet waren. Wir trafen sie vorgestern in der Lagune, als wir gerade auf dem Weg zur Jewel waren. Kathrin, Thorsten und Julius sind auch etwa seit einem Jahr mit ihrem Schiff Taras unterwegs. Leider gönnen sie sich nur eine Auszeit von einem Jahr und sind bereits wieder auf dem Rückweg. Wir hätten sie gerne getroffen, aber durch die blöde Einklariererei war es nun schon zu spät. Die Jewel machte sich am späten Nachmittag auf den Weg nach St. Barth und wir wollen morgen nachkommen. Und wer kommt da am Abend in die Bucht nach Philipsburg? Die Taras! Wie schön, ich hatte schon ganz schlechtes Gewissen, da wir unser Treffen nicht absagen konnten wegen fehlender Telefonnummer. Sie kamen am Abend rüber zu uns und es wurde ein netter, langer Abend mit vielen Geschichten. Auch die Kinder haben sich sehr gut verstanden. Julius ist im gleichen Alter wie Helena und ich glaube, alle drei waren froh, mal wieder mit anderen Kindern Deutsch zu sprechen. Die Drei wollten auch am nächsten Tag nach St. Barth und so werden wir sie wohl dort wiedertreffen.
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