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10.08.2014 Bordalltag in Pago Pago

Was gibt es Neues in Am. Samoa?

Wir unternehmen nicht nur wunderschöne Ausflüge, sondern haben auch unseren ganz normalen Bordalltag mit Schule, Putzen, Waschen und Reparaturen. Praktisch ist es ein geschütztes Dinghi Dock, mehrere Einkaufsmöglichkeiten und – nicht zu vergessen – Mülltonnen, ganz in der Nähe zu haben.

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Kolja und ich gehen regelmäßig Tennis spielen. Es gibt vier kostenlose Tennis Plätze nur wenige Fahrradminuten vom Dock entfernt. Tagsüber haben wir sie ganz für uns alleine. Regelmäßig Tennis zu spielen zu können fehlt uns beiden.

Die gut zwanzig Segelboote in der Bucht bilden eine nette Gemeinschaft. Man besucht sich gegenseitig zum Kaffee oder Sundowner. Gestern hatten Stefano und Helen zum Pot Luck auf ihren Katamaran „Novae“ eingeladen.

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Es waren 14 Segler (von Schottland bis Australien) gekommen – was für eine bunte Mischung. Es war wieder Mal ein Genuss all die verschiedenen Speisen zu probieren. Helen und Stefano waren tolle Gastgeber: nach dem Essen gab es nicht nur starken italienischen Kaffee, sondern auch gutes Hochprozentiges. Dazu packten Brenda und Huey von der „Scotia“ (seit 17 Jahren unterwegs) ihre Gitarre aus. Ein wirklich gelungener Seglerabend…
Besonders beeindruckt hat uns Dustin von der SY Talus. Er liegt seit wenigen Tagen im Ankerfeld und kommt (mit einem kurzen Zwischenstopp auf den Christmas Islands) aus Hawaii. Er hat vor nicht langer Zeit einen schweren Motorrad Unfall gehabt, den linken Arm und das linke Bein verloren und segelt jetzt ganz alleine im Pazifik. Wir sind von seinem Mut und seiner positiven Lebenseinstellung beeindruckt!

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Engere Freundschaft haben wir auch mit  einem weiteren Segler Don aus Arizona, von der SY Wind Ryder geschlossen. Don spielt leidenschaftlich Gitarre und hat dazu auch noch eine tolle Stimme! Oft sind auch gemeinsame Freunde aus Samoa dabei (der 2m Riese auf dem Foto mit dem roten T-Shirt ist Sal, der andere mit dem blauen Shirt ist Don)

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Don ist schon länger hier und hat einige Engagements in Restaurants und Bars zu spielen bekommen. Wir hören ihm manchmal zu, wie hier im Goat Island Restaurant.

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Das Restaurant ist uns allerdings zu teuer und so machen wir auf dem Rückweg noch einen Stopp bei Mc Donalds

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08.08.2014 Ausflug nach Vatia

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Vatia ist ein entlegener kleiner Ort im Norden von Am. Samoa mitten im Nationalpark.

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Wir haben Glück und erwischen gleich einen der wenigen Busse die dorthin verkehren. Mit seiner Lackierung mit Motiven des Nationalparks ist er auch nicht zu übersehen.

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Zuerst folgen wir wieder der Küstenstraße, dann geht es steil in Serpentinen über den Afono Pass von dem wir einen hübschen Ausblick auf die Bucht von Pago Pago haben.

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Genauso steil geht es auch wieder den berghinab…

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… bis zu dem Ort Afono. Wir haben zurzeit „SuperMoon“, d. h. wir haben Vollmond und der Mond ist auf seiner Erdumlaufbahn der Erde besonders nahe. Das ergibt außergewöhnliche Tidenhöhen, bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück.

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Es ist wieder eine atemberaubende Fahrt. Von Afono nach Vatia wurde die Strasse in die steilen Küstenhänge geschlagen. Sie führt durch dichten, üppigen Regenwald der uns nur selten kurze Ausblicke auf das Meer und die unter uns befindlichen klippen gewährt.

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Grandioser Ausblick auf den „Vai’va Strait“ und die steilen Felsen der Insel Pola zu der wir später noch laufen werden.

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Die Bucht von Vatia

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Auch heute lässt es sich der Busfahrer nicht nehmen, uns bis zum Ende der Straße am Ausgangspunkt der Wanderwege zu fahren.

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Zuerst geht es natürlich wieder einmal an einer neu erbauten pompösen Kirche vorbei…

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… dann folgen wir zuerst dem Tuafanua Trail den Berghang hinauf.

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Dieser beginnt an der „Mount Alava Elementary“ Grundschule von Vatia und führt durch eine alte Bananenplantage.

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Steile Passagen sind durch Stufen und Seile vorbildlich gesichert.

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Anschließend folgen wir dem „Pola Island Trail“. Im Wanderführer, den wir Büro des Nationalparks bekommen haben, wird ausdrücklich vor den „unfreundlichen“ Hunden gewarnt. Da wir schon Erfahrungen mit aggressiven Hunden hatten, haben wir uns mit Ästen bewaffnet.

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Es rennen auch ein halbes Dutzend Hunde wild bellend auf uns zu, wir müssen uns aber nicht verteidigen. Das erledigen schon Einheimische für uns, die mit gezielten Steinwürfen die Hunde vertreiben.

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Anita wollte gleich diesen Weg gehen und Sie hatte recht: er führt uns zu malerischen Buchten und Ausblicken auf die Felsen, Grotten und die Bucht von Vatia.

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Da Vatia auf der Nordseite von Am. Samoa liegt, wurde es vom letzten Tsunami kaum betroffen und präsentiert sich bunter und gepflegter als Tula. Gleich hinter diesen Gästehäusern befindet sich der kleine Laden von Ramona, die uns außer kalten Getränken auch viele Informationen über Vatia erhalten.

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So erfahren wir endlich auch was es mit all den Gasflaschen auf sich hat, die überall in den Dörfern in Samoa hängen. Mit Ihnen werden die Kinder / Männer zum Essen gerufen. Wenn man mit einer Eisenstange darauf schlägt gibt es einen heiden Lärm! Interessantes Detail: wie ich in den Blogs von „Felice“ und „Gipsy IIII“ gelesen habe gibt es ähnliche Konstruktionen auch in Fiji die den gleichen Zweck erfüllen.

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Es ist heiß, da kommt eine Siesta im Schatten eines großen Baumes gerade recht.

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Der Ort schmiegt sich an die Küstenlinie der Bucht. Die Flut ist zurückgekommen.

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Das stolze „Maota i Faleula“ Gästehaus des „Chiefs“ von Vatia. Von der Sonne getrieben betreten wir den zweiten Laden des Dorfes und stören die Frau des Chiefs beim verdienten Nachmittags-Nickerchen. Auch von Ihr bekommen wir, neben doppelt so teuren kühlen Getränken, wie im Laden von Ramona, viele wertvolle Geschichten über den Ort und Samoa erzählt.

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Innerhalb der kurzen Zeit, die wir in Vatia verbringen, lernen wir gut zwei Dutzend seiner Bewohner kennen. Anita unterhält sich lange mit Lisa und Amelia im Schatten eines Gästehauses während ich noch ein wenig durch den Ort spaziere.

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Eine der dicht bewachsenen Haupt Wege. Überall wachsen Brotfrucht Bäume, Bananen Stauden, Papaya….

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Johann, Moses und seine Brüder streichen gerade das elterliche Haus…

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… Blütenpracht in den Gärten.

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Diese Tafel informiert über den „Mount Alava Trail“ der von Pago Pago über die Bergrücken des Kraters von Tutuila nach Vatia führt und genau hier endet. Diese Wanderung möchte ich in den nächsten Tagen in Angriff nehmen… Mein Rückweg durch Vatia führt mich noch einmal am Laden von Ramona vorbei. Diese freut sich mich wieder zu sehen und nach einem langen Schwatz bekomme ich ein üppiges Mittagessen für Anita und mich geschenkt!

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Der Bus wartet auf uns…

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… wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden…

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… an der Bushaltestellesteigen noch diese beiden Damen dazu.

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Es war ein wunderschöner Ausflug nach Vatia. In Am. Samoa haben wir für uns die herzliche Polynesische Freundlichkeit gefunden.

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07.08.2014 Ausflug nach Tula

Die Bucht von Pago Pago teilt Am. Samoa in einen flacheren westlichen und einen wilderen abgelegenen östlichen Teil ein. Bisher waren wir im dichter besiedelten Westen unterwegs, dort wo auch der Flughafen und die größeren Supermärkte liegen. Heute wollen wir so weit wie möglich in den Osten. Am Busbahnhof in Fagatogo müssen wir feststellen, dass auf der „Rennstrecke“ zwischen Aua und Leone alle paar Minuten ein Bus verkehrt, in die weiter entfernten und abgelegenen Ortschaften im Norden und Osten nur wenige Busse pro Tag.

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Wir haben aber Glück, der „Lupelele“ Bus fährt in wenigen Minuten ab. Ein großes Schild vorne am Bus gibt zwar den Ort Leone als Ziel an, aber das stört hier niemanden. Auch zehn Minuten nach der uns genannten Abfahrtszeit herrscht noch ein reges Kommen und Gehen: man steigt noch schnell aus um eine Kleinigkeit zu essen oder am Markt noch etwas zu kaufen. 02_20140807_DSC06905

Ab mit den Plätzchen in den Mund: im Bus ist essen und trinken verboten. 03_20140807_DSC06914

Wir fahren zunächst rund um die Bucht von Pago Pago und haben die Pacific High immer im Blick. 04_20140807_DSC06916

Der Bus ist gut besetzt, die Fahrt in das ca. 40km entfernte Tula dauert knapp eine Stunde und kostet sage und schreibe zwei Dollar pro Person und 25 Cent für Kinder. Die Zeit schafft unser Fahrer nur, weil er sich nicht  an die auf Am. Samoa vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen hält. 05_20140807_DSC06920

Die malerische Küstenstraße offenbart immer wieder wunderschöne Ausblicke 06_20140807_DSC06927

Blick von einem der vielen kleinen Strände in den winzigen verwinkelten Buchten auf die Insel Aunu’u 06a_20140807_DSC07056

Die 2 Dollar Beach, so genannt weil es zwei Dollar kostet an diesem romantischen Plätzchen zu baden 07_20140807_DSC06936

Die Bucht von Faga’itua. Die atemberaubende Fahrt im Bus ist das eigentliche heutige Ziel. 08_20140807_DSC06958

Der Hafen von Au’asi. Von hier verkehren auch kleine Schiffe zur vorgelagerten Insel Aunu’u 09_20140807_DSC06965

Wir sind fast angekommen, im Hintergrund sieht man das Cape Matatula. 09a_20140807_DSC06995_pano

Der Busfahrer hatte sich vorab erkundigt wo wir aussteigen möchten. Da wir keine Ahnung haben lädt er uns in der Ortsmitte ab und erklärt uns, dass er in drei Stunden wieder zurück fahren würde. Um 15:00 Uhr gäbe es dann noch einen letzten Bus zurück. 09b_20140807_DSC06982

Tula entpuppt sich als der ruhige und beschauliche Ort wie wir ihn erwartet haben. Die Häuser sind einfach und oft noch vom letzten Tsunami (2009) gezeichnet. Durch die Stille wirkt der Ort wie ausgestorben. Ab und zu treffen wir auf Samoaner die im Schatten Ihrer Vordächer oder Gästehäuser sitzen und uns freundlich grüßen. Immer wieder entwickelt sich ein nettes Gespräch daraus. Sie interessieren sich genauso für unser Leben wie wir uns für das Ihrige. „Was, aus Deutschland seid Ihr!?“, erstaunt es immer wieder unsere Gesprächspartner. „Mein Großvater, Urgroßmutter sind aus Deutschland hier her eingewandert. Wir hören die eine oder andere abenteuerlich Geschichte, von gefährlichen Überfahrten und den unglaublichen Herausforderungen Material und Maschinen in diesen abgelegenen Teil des Pazifiks zu transportieren… 09c_20140807_DSC06990

Die Grundschule von Tula ist das solideste und am besten gepflegte Gebäude in Tula (ausgenommen sind die vielen Kirchen). Sie hebt sich deutlich von den oft renovierungsbedürftigen Häusern ab. 10_20140807_DSCN3730

Wie in allen Ortschaften, die wir bisher besucht haben, bietet auch der Einkaufsladen in Tula warmes Mittagessen an: einem Picknick am Strand steht somit nichts im Wege. 11_20140807_DSCN3731

Landestypisch essen wir Ente (viel Knochen, viel Fett) im Ofen mit einer Honig Marinade zubereitet, dazu Kochbananen in Kokosmilch. So ein Mittagessen kostet zwischen 2$ und 4$, es ist aber auch nicht ungewöhnlich, das man einfach eingeladen wird. Plötzlich taucht ein Rudel Hunde auf, diese können teilweise recht aggressiv sein und beißen auch schon mal. Einige Kinder, die in unsere Nähe am Strand spielen zeigen uns, wie man sie mit gezielten Steinwürfen verjagt.

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Wir schauen uns den Rest  von Tula an… 14_20140807_DSC06988

… immer wieder Blütenpracht zwischen den Häusern… 17_20140807_DSC06986

… und Gräber. Die Samoaner begraben ihre Lieben gerne in der Nähe auf ihrem Grund und Boden. Oft werden aufwendige überdachte Grabkonstruktionen errichtet, in diesem Bild als direkter Anbau ans Haupthaus. 19_20140807_DSC07011

Gerade als wir uns fragen, was wir wohl mit der restlichen Zeit anfangen sollen, werden wir wieder durch freundliches Winken in eines der Gästehäuser gebeten. Es ist „Chief Harold“ der uns zu sich einlädt. Es gibt Eiswasser und frische Früchte und jede Menge spannender Geschichten über ihn und den Ort. Er lebt hier mit seiner Frau und seinem Bruder. Die Kinder leben in den USA, Hawaii oder den größeren Orten der Insel. Das Haus nebenan gehörte seiner Cousine und wurde vom letzten Tsunami völlig zerstört. Auch sie ist seit dem weggezogen. 19a_20140807_DSC07004_HDR

Das vom Tsunami zerstörte Haus der Cousine. Die Zeit vergeht rasch und schon hält unser Busfahrer direkt vor Harolds Haus um uns abzuholen… 20a_20140807_DSC07025_HDR

Auf der Rückfahrt ist der Bus leer. Man beachte das mit Stoff komplett abgedeckte Armaturenbrett. Wozu braucht man Anzeigen auf Samoa? 20b_20140807_DSC07013_HDR

Blick aus dem leeren Bus aufs Meer 21_20140807_DSC07021

Der Kontrast zwischen den ärmlichen und meist renovierungsbedürftigen Häusern… 23_20140807_DSC07030

… und den vielen stattlichen Kirchen bereitet mir etwas Magenschmerzen 25_20140807_DSCN3764

Zurück an Bord genießen Len und Kolja die Zeit mit Ihren neuen Laptops.

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06.08.2014 Bordalltag in Am. Samoa

Wir haben zum ersten Mal während unserer langen Reise wirklich Pech mit dem Wetter: nach einigen ersten sonnigen Tagen folgte eine Woche (fast) Dauerregen. Jetzt scheint wieder die Sonne die Oberhand gewonnen zu haben. Irgendwie haben wir immer viel zu tun und nutzten die Regenzeit unsere neuen Computer aufzurüsten und einzurichten, viele kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten durchzuführen (die vielen Ersatzteile, die wir bekommen hatten wollten ja eingebaut werden), aufzuräumen und vieles Unwichtige, das sich in Schapps und Bilge angesammelt hatte auszusortieren und wegzuwerfen. Zwischendurch nutzen wir die Regenpausen um doch schon ein wenig die Insel zu erkunden und einzukaufen.

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Blick auf den Hafen von Pago Pago (ausgesprochen wird das Pongo Pongo, oder amerikanisch Pängo Pängo) vom Dach des Verwaltungsgebäudes im Containerhafen. Die weißen Gebäude in der Bildmitte gehören zur Tunfisch Konserven Fabrik.

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Büro des Hafenkapitäns auf dem Dach…

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Len und Anita nutzen eine Regenpause um schnell zum nahe gelegenen Einkaufsladen zu düsen

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Wichtigste Handlung des Busfahrers vor der Abfahrt: den richtigen USB Stick mit der passenden Musik zum beschallen seiner Gäste auszuwählen. Alle Busse haben Autoradios mit USB Eingang, mindestens zwei riesige Verstärker und gewaltige Basslautsprecher. Das Musik Repertoire reicht von Samoanischen Kirchengesängen bis zu Trance und Hip Hop

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Diese jungen Samoaner machen lautstark Reklame für ihre Autowaschanlage

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Eingangsbereich des „Cost U Less“ Supermarktes, eine Samoanische Ausgabe des amerikanischen „CostCo“

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Ein Tuna Fischer macht sich bereit zum Auslaufen. Die großen Netze werden über hydraulische Winschen wieder an Bord gehievt und dabei von der Mannschaft inspiziert.

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Wir radeln in den Osten der Insel an der Tunfischfabrik vorbei. Häufig treffen wir auf die, für Samoa typischen, Gästehäuser…

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… fast so oft aber auch auf Kirchen aller erdenklichen Glaubensrichtungen.

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Rund um die Bucht von Pago Pago treffen wir auf Tsunami Warn Schilder. Seit dem für Samoa verheerenden Tsunami von 2009 (mit 37 Toten und hohen Sachschäden) wurde ein modernes Tsunami Warnsystem installiert.

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Gehören überall zum Straßenbild: die praktischen 1 Dollar Busse. Hier gleich vier an einer Tankstelle

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02.08.2014 Noch mal Glück gehabt!

10 Tage ankern wir jetzt in der Bucht von Pago Pago. Wie schon beschrieben ist der Ankergrund nicht gerade der Beste und wir haben schon viele Segler slippen sehen, wenn der Wind mit über 20kn bläst. Wir hatten bisher Glück, unser Anker scheint zu halten, zumindest haben wir uns laut GPS bis zum heutigen Samstagnachmittag um keinen Meter bewegt. Wir haben 100m Kette draußen und den Anker gut eingefahren, fühlen uns auch angesichts der für heute Nacht kräftigen Winde sicher. Dumm ist nur, dass gerade jetzt unser Windmesser ausgefallen ist. Scheint ein Leiden bei Raymarine zu sein. Es dringt Feuchtigkeit in den Stecker der den Windmesser am Mast befestigt, dieser oxidiert und die Verbindung ist gestört: in unserem Fall wird zwar noch die Windrichtung, aber nicht mehr die Windstärke angezeigt (anders herum wäre es mir lieber). Dummerweise ist die Steckverbindung in 26m Höhe, bei 30kn Wind an eine Reparatur nicht zu denken.

Es wird dunkel, wir vier spielen Karten im Salon. Der Wind wird immer stärker. Ich scherze noch und erkläre, dass der Käpten sich jetzt in die Koje schlafen legt. Das ist ein „Running Gag“ bei uns an Bord, meine Crew behauptet dass in brenzligen Situationen der Käpten immer schläft oder gerade auf der Toilette ist. Es zieht ein Squall über uns hinweg, der Regen peitscht horizontal gegen die Salon Fenster: da bemerke ich es als Erster: wir slippen – und wie schnell wir slippen! Es genügt ein kurzer Ruf „Wir slippen, der Anker hält nicht mehr!“ und schon springen alle vier auf. Während ich auf die Flybridge stürme, startet Kolja die Motoren und schaltet die Elektronik ein. So kann ich gleich Gas geben und unsere Rutschpartie stoppen bevor wir die dicke Tonne oder einen anderen Segler zu nahe kommen. Anita und Len stehen schon auf dem Vordeck und haben den Anker klar zum Aufholen gemacht. h1 Das ist leichter gesagt als getan denn, wie wir später von der „True Blue“ erfahren bläst es jetzt mit 45kn. Mittlerweile ist es ganz dunkel geworden, die Sicht bei dem peitschenden Regen gleich Null. Kolja und Ich versuchen zusammen die Pacific High im Wind zu halten und die Ankerkette zu entlasten während Anita und Len vorne kämpfen diese einzuholen. Trotz 2x 75PS machen die Böen mit der Pacific High was sie wollen. Die Ankerwinsch dreht sich elendig langsam und 100m Kette sind verdammt lang. Innerhalb weniger Minuten sind wir von Kopf bis Fuß klitschnass und bibbern vor Kälte: die 25 Grad fühlen sich bei dem Wind und Regen eher wie 10 Grad an. Ähnlich wie bei unserem Windmesser ist dieser Regen auch für unseren Ankerkettenzähler zu viel: ohne Vorankündigung hat er einen Kurzschluss, das Display erlischt und… die Kette rauscht wieder in die Tiefe! Kolja springt geistesgegenwärtig zum Sicherungspanel und schaltet die Sicherung des Zählers ab – Gott sei Dank ist dieser (wie jedes Gerät an Bord) einzeln abgesichert, das heißt wir können die Ankerwinsch auch ohne ihn bedienen. Geschätzte 40m Kette, die wir gerade mühevoll hinaufgezogen hatten, gehen so verloren! Ich fluche laut vor mich hin (hören kann mich bei dem Sturm sowieso keiner) während die Crew am Bug weiter kämpft. Ich kann nicht genau sagen wann es war, ob nach einer halben Stunde oder später (die ganze Aktion dauerte zwei Stunden), irgendwann bitte ich Kolja , die beiden vorne zu unterstützen und Anita, die sich mit unserem Ankergeschirr am besten auskennt, soll einmal in den Ankerkasten schauen ob die Ankerkette sich sauber auf schlichtet. Als Sie den Ankerkasten öffnet kommt Ihr Rauch entgegen: unsere Ankerwinsch glüht, es stinkt verbrannt und der Elektromotor qualmt. Gegen Wind und Regen brülle ich neue Kommandos. Wir haben dieses Szenario vor langer Zeit besprochen: eine kräftige Leine liegt griffbereit, dazu ein Schnappschekel. Kolja verlegt die Leine von der Ankerkette über das Kabinendach zur Steuerbord Genua Winsch. So können wir über die Winsch immer 2-Meter weise die Kette auffieren und die Ankerwinsch entlasten. Leider haben wir völlig den Überblick verloren wie viel Kette noch draußen ist. h2Obwohl Anita und Kolja ein fantastisches Team bilden und nach wenigen Umläufen einen super Rhytmus drauf haben, dauert mir das ganze mir zu lang: wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem unsere Kräfte schwinden? Ich rufe Helena zu, Sie soll vom Salon aus auf Kanal 16 die anderen Segler im Ankerfeld um Hilfe bitten. Viele von Ihnen haben bestimmt selber Probleme, ob ich bei diesen Wetterbedingungen mein Schiff verlassen würde? Doch schon kurze Zeit später kommen zwei Dinghis auf die Pacific High zugeschossen. Das lenkt mich ab, so dass mich ein lauter Rumps am Bug mich völlig überrascht. Es dauert ein paar Sekunden bis ich es begreife: das war unser Anker – er ist oben!!! Während unsere Helfer in der Not an Bord kommen gebe ich Vollgas: die größte Gefahr ist erst einmal gebannt! Für mich steht fest, dass wir bei dem Sauwetter kein weiteres Ankermanöver riskieren, sondern gleich an einem der Hafenschlepper am Pier festmachen. Auch James von der „True Blue“ teilt meine Meinung. Obwohl das Tugboat in der Abdeckung der großen Containerschiffe liegt gestaltet sich das Anlegemanöver als haarig. Strömungswirbel, plötzliche Böen aus allen Richtungen und die schlechte Sicht machen es uns nicht leichter. Dank unserer neuen Helfer liegt die Pacific High aber kurze Zeit später sicher vertäut längsseits und wir können endlich aufatmen. Viel Zeit zum feiern bleibt nicht, unsere Helfer wollen schnellstmöglich zurück auf die eigenen Boote. Unser Dank gilt James und Donald von der „True Blue“ (eine Oyster66) und ganz besonders Alex und seinem Vater John von der „Exodus“ (eine Lagoon 400) die, obwohl sie selbst am Nachmittag geslipped, uns zu Hilfe geeilt sind! Zwei weitere Boote wollten uns zur Hilfe kommen, darunter die „Moonjoos“ deren Außenborder aber leider nicht anspringen wollte, auch an sie vielen Dank!

So langsam kehrt wieder Ruhe ein auf der Pacific High – auch die innere Ruhe. Jetzt werden wir endlich die nassen Klamotten los, rubbeln uns mit Handtüchern trocken. Fast zwei Stunden hat uns Anker auf Manöver gedauert: uns kam es nur wie Minuten vor. h3Gemeinsam besprechen wir vier im Salon das bestandene Abenteuer. Was für ein Glück wir hatten: keinerlei Schäden oder Macken am Boot, alle Crew Mitglieder wohlauf – das hätte auch anders ausgehen können. Alkohol gibt es keinen, nicht einmal für den Käpten – wer weiß, was die Nacht noch so bringt. Der UKW Funk bleibt die ganze Nacht an: jetzt wo wir sicher vertäut sind können wir ja anderen helfen. Es bleibt aber ruhig auf Kanal 16, es slippen zwar noch etliche weitere Yachten, diese können sich jedoch selbst helfen bzw. Ihr Anker findet nach kurzer Rutschpartie wieder halt.

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Nachtrag: Am nächsten Abend können wir uns gebührend bei unseren Helfern bedanken: wir laden „True Blue“ und „Exodus“ zu Snacks und Drinks zu uns ein. Beide Crews kommen von der US-Westküste, aus San Francisco bzw. San Diego. Es wird wieder ein Abend mit vielen spannenden Erzählungen und die ein oder andere Flasche Rotwein leeren wir auch…

Unsere Windanzeige funktioniert wieder: sobald sich der Wind gelegt hatte, bin ich in den Mast. Wir haben einen Reserve Windgeber an Bord. Nachdem ich die Kontakte gereinigt und die Oxidation entfernt hatte habe ich den neuen Windgeber mit einer zusätzlichen Silikon Schicht montiert. Vielleicht hält er ja diesmal länger!?

Die Ankerwinsch funktioniert auch wieder ganz normal und hat keinen Schaden genommen. Die Rauchentwicklung kam von der Rostschutzfarbe mit der der Elektromotor nachlackiert wurde.

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30.07.2014 Wechselbad der Gefühle

 Es sind doch überraschend viele Fahrten Segler, die hier in Am. Samoa einen Zwischenstopp einlegen. Rund 20 Segelboote liegen in Pago Pago vor Anker und noch ein halbes Dutzend am Pier der Marina. Viele Amerikaner, aber auch Kanadier, Schweizer und Deutsche. Rund eine Woche leben wir jetzt in Pago Pago / Am. Samoa und wissen immer noch nicht so recht ob wir die Insel hassen oder lieben…

Fangen wir mit den weniger schönen Dingen an: warum nicht mit dem Wetter! Außer an den ersten beiden Tagen – da wollte man uns scheinbar in Sicherheit wiegen – regnet es hier eigentlich immer. Mal leichter Nieselregen, meistens schüttet es aber aus Kübeln. Es ist keine Übertreibung wenn wir behaupten hier auf Tutuila mehr Regen gehabt zu haben als in den letzten fünf Jahren zusammen! Der Regen prasselt zeitweise so stark auf das Deck der Pacific High, dass unsere Wassertanks (immerhin 1.000l.) innerhalb einer guten halben Stunde voll waren! Wir haben keine extra Regen-Auffang-Anlage installiert, sondern öffnen einfach nur die Wassereinfüllstutzen. Wir sind so froh auf einem Katamaran zu leben. Dank dem großen lichten Salon mit der Tür und dem Fenster zum Cockpit, die wir auch beim stärksten Regen offen stehen lassen können, lässt sich der Regen ertragen… macht ihn aber auch nicht besser! Wenn es gerade mal nicht regnet, weht ein böiger Wind mit 20kn bis 30kn durch die Bucht, oder es schüttet und weht gleichzeitig: wir haben dann Horizontal-Regen-Beschuss. Dazu kommt der schlechte Ankergrund: so einen schlechten Halt hatten wir selten (eigentlich noch nie). Ach ja, da wäre auch noch die Fischfabrik (angeblich die größte Tunfisch verarbeitende Fabrik der Welt – kann ich aber nicht so recht glauben!?) die in unregelmäßigen Abstände ihren Gestank verbreitet. Das passiert allerdings nicht oft, vielleicht einmal pro Tag und dann nur eine viertel Stunde lang. Am nervigsten ist aber das dauernde Gedröhn der Generatoren für die Stromerzeugung – nicht sehr laut aber nervig!

Warum man Am. Samoa trotzdem lieben kann? Zu allererst muss man da die Einwohner Samoas nennen: freundlich, warmherzig, ehrlich und hilfsbereit. Du stehst in der Schlange bei der Immigration: schon spricht uns ein Samoaner an ob er uns helfen kann den richtigen Schalter zu finden. Du radelst um die Insel und wirst wirklich von jedem gegrüßt, angelacht, ein kurzes Handzeichen oder bekommst Komplimente wegen Deinem verrosteten roten Klapprad. Ich laufe durch Fagatogo und suche nach Fotomotiven und werde spontan von einer Familie eingeladen mit Ihnen Hufeisenwerfen im Vorgarten zu spielen. Ich sorge für andauerndes Gelächter, da ich mit Abstand der schlechteste Werfer bin. Man hat das Gefühl wirklich willkommen zu sein, anders als in Französisch Polynesien, wo wir einige Freundschaften geschlossen haben, aber irgendwie doch immer Touristen geblieben sind. Tutuila selbst ist eine sehr schöne Insel, mit steilen, üppig bewachsenen, Berghängen und vielen kleinen Buchten. Ich finde tropische Regenwälder faszinierend: so dicht und urwüchsig wie hier in Samoa habe ich sie noch nie gesehen. Last but not least war für uns der Hauptgrund nach Am. Samoa zu segeln die einfache, kostengünstige und schnelle Möglichkeit sich Ersatzteile schicken zu lassen. Für die USA gilt Am. Samoa als Inland: der Versand für ein Paket bis 20kg kostet ca. 10$ und ist in 7-10 Tagen da.

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Der Busbahnhof von Fagatogo

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Die häufig verkehrenden 1$ Busse bringen einen an jeden noch so entlegenen Ort der Insel.

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Schwupps, da sind wir auch schon eingestiegen. Meistens wird man lautstark mit Musik beschallt, besonders völlig überdimensionierte Bässe scheinen hier ein Zeichen für Qualität zu sein.

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Es scheint auf Am. Samoa noch mehr Kirchen und verschiedene Glaubensrichtungen zu geben als in Franz. Polynesien.

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Der viele Regen kann uns die Stimmung nicht vermiesen: man muss sich nur anpassen. Hier düsen Len (mit Regenschirm) und Kolja mit ihren Freunden zum Dock um Basketball zu spielen. Es nieselt ja nur…

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Allgegenwärtig sind die Tuna Fänger im Hafen von Pago Pago. Was für ein Unterschied zwischen den großen und modernen amerikanischen Trawlern…

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… und ihren Kollegen aus China. Wir haben lange Gespräche mit unseren Kindern wie sich die Chinesischen Seeleute wohl auf ihren kleinen verrosteten Kähnen fühlen müssen…

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… der Bug schaut doch merkwürdig aus? Wir zollen den chinesischen Seeläuten großen Respekt die mit solchen Kähnen tagein, tagaus die stürmischen pazifischen Gewässer befahren.

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Im Hafen wird rund um die Uhr gearbeitet und auch nachts der Fang entladen.

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23.07.2014 Ist denn schon (wieder) Weihnachten?

Einige Bedenken wegen dem schlechten Ankergrund hatten wir schon… unsere erste Nacht in Pago Pago verläuft aber ruhig und ereignislos. Unsere Überfahrt von Französisch Polynesien nach Am. Samoa war eine der angenehmeren Sorte. Trotzdem ist man nach sieben Segelnächten mit Nachtwachen froh wieder vor Anker zu liegen und durchschlafen zu können.

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Am nächsten Morgen präsentiert sich Tutuila von seiner schönsten Seite: die grünen Bergrücken funkeln mit den bunten Häusern um die Wette. Das Wasser in der Bucht ist Öl glatt: keine unter Vollgas durchbrausende Fischer- oder Hotel Motorboote bringen die Pacific High ins Wanken (wie des Öfteren in Bora Bora).

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Ein Blick ins Ankerfeld offenbart den einen oder anderen Platztausch: da muss wohl noch einiges los gewesen sein letzte Nacht. Einige befreundete Segler (wie zum Bsp. die „Lady Carolina“ oder die „La Rochelle“) aus Franz. Polynesien sind auch dabei. Auch Len und Kolja entdecken Freunde in ihrem Alter.

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Wir haben jedoch wenig Zeit für Müßiggang: müssen wir doch noch Einklarieren und mit Ziggy haben wir auch schon einen Termin um 9:00 Uhr am Pier. Gestern Abend haben wir uns nämlich am Harbor Master vorbei an den Ankerplatz geschmuggelt – wir hatten keine Lust nach der langen Segelei noch einzuklarieren. Anders als auf Noon Site beschrieben muss eigentlich jede Bewegung im Hafen von Pago Pago vorab dem Port Captain gemeldet werden. Dieser ist superfreundlich und gibt einem sofort die „Permission“ und hilft auch sonst wo er kann, aber das wussten wir vorab nicht.

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Zum Einklarieren, bevor wir Ziggy treffen, reicht es nicht mehr, aber wenigstens sind wir pünktlich um 9:00 Uhr am Pier wo wir auch schon freundlich erwartet werden. Ziggys Kontakt Adresse haben wir von Noon Site. Eigentlich heißt Ziggy Siegfried, denn er hat deutsche Vorfahren, aber diesen Vornamen kann hier keiner aussprechen. Er betreibt eine kleine Spedition, einen Mietwagen Verleih und ist Seglern gern behilflich. Er nimmt Waren aus aller Welt entgegen, kann sie zwischenlagern, erledigt die Zollformalitäten (Steuern gibt es ja keine auf Am. Samoa), hat auch eine Kontakt Adresse und ein Warenhaus in den USA, etc. Wir haben uns etliche Ersatzteile und so manches neues „Spielzeug“ aus Europa und den USA schicken lassen. Insbesondere aus den USA geht das schnell und kostengünstig. Natürlich hat es Amazon wieder einmal geschafft unsere Bestellungen auf möglichst viele kleine Einzelpakete zu verteilen. Gestern, während wir noch unter Segeln über den Pazifik geschippert sind, hatte ich ihm via Funk unsere Ankunft gemailt, heute früh steht er pünktlich mit seinem großen Pickup am Pier. Die Wagen quillt vor Paketen über. Alles sei dabei erklärt er uns lachend. So einfach und schnell hatten wir es noch nie – vielen Dank Ziggy!!! Natürlich macht er das nicht umsonst, aber seine Rechnung geht absolut OK. Ob er uns gleich mitnehmen soll, wenn wir zum Einklarieren müssen? Wir sind fast so dumm abzulehnen – etwas laufen täte uns ja gut, nehmen sein Angebot dann aber doch gerne an. Das Einklarieren geht zwar sehr freundlich und unkompliziert von statten, es sind jedoch der Reihe nach ein halbes Dutzend Amtszimmer abzuarbeiten und diese verteilen sich Labyrinth artig vom Keller bis zum Dach des Gebäudes der Hafenbehörde. Jeder scheint Ziggy zu kennen, es werden dutzende Hände geschüttelt und uns immer wieder zum Fußball Weltmeister Titel gratuliert. Nach einer Stunde ist Alles erledigt und Ziggy fährt uns auch noch zurück zum Anlegesteg. Bei der ganzen Hektik haben wir völlig vergessen ein Foto zu machen, das holen wir nach, wer er uns – hoffentlich bald – unsere Segel bringt.

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An Bord werden wir schon sehnsüchtig erwartet. Gemeinsam öffnen wir die vielen Schachteln und Pakete.

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Viele tolle Sachensind dabei: Bücher, Mangas, Spiele ein aber auch eine neue Lichtmaschine, neue Micro Schalter für die Winchen, Elektronik für die Navigation, neue Maststufen, etc. die einiges an Arbeit bedeuten.

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Am meisten freuen wir uns alle über die neuen Laptops die wir uns günstig aus Deutschland haben schicken lassen.

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Hier die Kontakt Daten von Ziggy J. Vollrath:

Ziggy J. Vollrath

SouthPac Cartage

3250 Airport Road

Pago Pago Int’l Airport

American Samoa 96799

Tel/Fax: (684) 699-0141

Cell: (684) 731-3377

Email: southpaccargo@gmail.com

 

Er hat ein “Consolidation Warehouse” in Los Angeles an das man große und schwere Pakete schicken kann. Dort werden sie gesammelt und per Schiff- oder Luft- Fracht nach Am. Samoa geschickt.

SOUTHPAC C/O: FAX CARGO

5761 West Imperial Hwy

Los Angeles, CA 90045

Contact: Eugene or Ponshua

Tel: 310-645-2178

Über eine weitere Adresse in Florida kann er die gleichen Dienste anbieten:

SOUTHPAC CARTAGE

8345 NW 66th ST #A4557

MIAMI, FL 33166

 

Hier noch eine Aufstellung seiner Kosten:

CHARGES AND FEES

CUSTOMS IN-TRANSIT FEE PER SHIPMENT: $15.00

TRANSFERS TO MARINA: $25.00 (up to 45kg)

OCEAN FREIGHT: 185.00 PER CUBIC METER

OCEAN IMPORT FEES: 35.00

 

U.S. MAIL CONSOLIDATING: $7.95 for the 1st pound and $1.95 for any additional pound. Additional 20% on cost if bulky or heavy.

SORTING & HANDLING FEE: $18.50 per package

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2014.07.22 Ankunft in American Samoa

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20. Juli – Kurz vor 6:00 Uhr werde ich wach und geselle mich zu Kolja in den Salon. Er spielt FIFA 2009 auf der Playstation. Alle Nachtwachen waren angenehm, wir machen gute Fahrt. Vielleicht schaffen wir es und kommen schon am Dienstag spät abends an? Jeder Segler kennt diese Spekulationen und Hoffnungen. Wir spielen noch ein paar Pacific Rift Autorennen zusammen am großen Bildschirm bis es hell genug ist den Parasailor zu setzen. Ab 7:00 Uhr zieht er uns wieder mit durchschnittlich 7,5kn.

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Wunderschöner Sonnenaufgang am wolkenlosen Himmel. Ruhiges angenehmes Segeln. Leider lässt der Wind im Laufe des Tages etwas nach. Ab dem Nachmittag haben wir wieder Passatbewölkung. Pünktlich zum Sonnenuntergang erfolgt der Segelwechsel. Was würde ich darum geben jetzt ein Großsegel zuhaben um etwas schneller zu sein: aber um den Spi stehen zu lassen sind uns einfach die Wetterverhältnisse zu instabil. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Gulasch sowie Butter und Salz, dazu bunten Salat. Es folgt wieder eine dunkle, mondlose, aber ruhige Nacht. Nur wenige leichte Squalls.

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21.Juli – Der Wind lässt weiter nach, dreht aber wie vorhergesagt weiter auf Nord. Len hat diesmal die letzte Nachtwache. Um 6:00 Uhr komme ich zu Ihr auf die Fly. Wir erleben zusammen den Sonnenaufgang und ab 7:00 Uhr zieht uns wieder der Gennaker. Vormittags wird für die Schule gebüffelt, es ist wieder heiß geworden. Nachmittags spielen die Kids und ich wieder auf der PS3: Little Big Planet, FIFA09, Ridge Racer und Pacific Rift sind angesagt. Da wir immer mal wieder einen Motor mitlaufen haben und die Solarzellen bei der intensiven Sonne auch viel Strom erzeugen, genießen wir Energie im Überfluss. Anita bäckt derweil eine leckere Käse Sahne Torte: superlecker, man geht es uns schlecht!

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Gegen 17:30 Uhr, ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang zeichnet sich ein langes graues Wolkenband ab das von Nord nach Süd verläuft und unser Kaffeekränzchen sprengt.

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Sind das die Ausläufer des Mini Tiefdruckgebietes, das sich laut Vorhersage über Samoa bildet? Schaut nicht bedrohlich aus, das Wetter verändert sich aber definitiv.

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Nachdem Kolja und ich die Wolkenformationen noch eine Weile gemeinsam von der Fly beobachten, übernehme ich heute die erste Woche und Kolja verschwindet ins Bett. Schon gegen 23:00 Uhr taucht Helena auf: Sie ist putzmunter und kann nicht schlafen. Also lege ich mich hin und Sie hält Wache…

22.Juli – Gegen 2:00 Uhr nachts macht mich Len wieder wach und ich löse Sie ab. Nachdem ich einige Minuten lang den Himmel und die Anzeigen beobachtet habe, rolle ich die Genua komplett aus und stoppe den Backbord Motor: wir laufen immer noch knapp 7kn. Toll! Erst jetzt bemerke ich, dass der fette gelbe Fleck auf dem Radar sich auf die PH zubewegt. Es handelt sich um keine Radarechos der Wellen wie ich scheinbar noch schlaftrunken vermutet hatte, sondern entpuppt sich als der erste große Squall. Auch haben sich meine Augen jetzt an die Dunkelheit gewöhnt und ich merke dass der Himmel um mich herum nicht gleichmäßig schwarz ist. Eigentlich funkeln viele Sterne am Himmel: bis auf dieses große schwarze Etwas, das auf uns zukommt. Ich habe aber Glück und kann die Genua so trimmen, das wir knapp hinter dem Squall hersegeln und dieser uns sogar einige Stunden mitzieht. Gegen 3:00 Uhr nachts sind es nur noch 99nm bis Am. Samoa! Um 5:30 Uhr schickt mich Anita ins Bett.

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Als ich gegen 7:00 Uhr aufwache segeln Kolja und Sie unter Gennaker mit 8kn plus. Kolja steuert von Hand immer 60 Grad am Wind – mehr geht unter Gennaker nicht, reicht aber auch um genau Kurs Pago Pago zu halten.

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Manu’a Islands / Ta’u Island im Sonnenaufgang. Anders als in den Wetterprognosen vorhergesagt haben wir keine Flaute sondern der Wind steigert sich auf 18kn. Das ist zu viel für unseren Gennaker und wir müssen zurück auf die Fock wechseln. Der kräftige Nordwind bleibt uns bis zur Hafeneinfahrt erhalten und wir kommen bereits um 16:30 Uhr in Pago Pago an. Das ist auch gut so, denn unsere beiden ersten Ankermanöver misslingen. Der Ankergrund (8m bis 30m Wassertiefe) hält schlecht und wir haben Böen aus wechselnden Richtungen bis 30kn! Der dritte Versuch in 27m Wassertiefe mit 100m Kette sitzt dann, auch wenn uns dabei nicht ganz wohl ist. Andere Segler haben weniger Glück: probieren bis tief in die Dunkelheit zu ankern bzw. umzuankern weil Sie geslippt sind. Eine Seglerfamilie zieht es sogar vor, die Nacht draußen auf See zu verbringen, da sie ihren Anker nicht richtig zum Halten bringt. Die armen haben unser tiefstes Mitgefühl – darauf hätten wir und gar keine Lust! Derweil hat Anita kross angebratene Schinken-Nudeln mit viel gemischten Salat zubereitet. Die verputzen wir in null-komma-nichts: segeln macht hungrig! Für die 1170sm von Bora Bora nach Pago Pago haben wir 7 Tage, 7 Stunden und 30 Minuten gebraucht. Wir haben recht erfolgreich einen weiten nördlichen Bogen geschlagen um der Flaute im Süden auszuweichen.

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Einfahrt in die Bucht von Pago Pago gegen die spätnachmittägliche Sonne.

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Der erste Eindruck: Tutuila scheint eine hübsche, üppig grün schillernde Insel zu sein!

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Die großen Tunfisch-Trawler sind nicht zu übersehen…

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… und auch den Mc Donlads haben Len und Kolja gleich entdeckt!

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14.07.2014 Französischer Nationalfeiertag in Polynesien

 

00_KK_L7765Eigentlich wollten wir heute Morgen weitersegeln, aber (a) ist der Wind immer noch sehr schwach, (b) Anita etwas krank (ich habe Sie wohl angesteckt), (c) genau am Nationalfeiertag wegsegeln doof und (d) bleiben unsere australischen Freunde von der „Vohangi“ auch noch einen Tag. Nachdem es gestern Abend recht spät geworden ist – besonders bei den Kindern – fällt das Aufstehen heute schwer.

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Um 8:00 Uhr sollen die Feierlichkeiten beginnen, aber als wir gegen halb neun Uhr eintreffen ist der Platz noch vollkommen leer, nur die blumenbekränzten Honorationen sitzen schon brav auf der Tribüne.

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Es ist noch viel Platz und wir suchen uns schöne Platze ganz oben aus

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DasModeratoren Trio führt uns durch die Veranstalltungen

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Miss Bora Bora führt den feierlichen Umzug an. An uns ziehen zahllose Vereine, Kirchengemeinden, Vertreter aller möglichen Gruppierungen und Hotels von Bora Bora vorbei.

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Jetzt wissen wir auch warum die Tribüne so leer ist: ganz Bora Bora scheint auf den Beinen zu sein.

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War das die Gruppe der Pfadfinder? Ich weiß es wirklich nicht mehr.

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Das sind die Blumenmädels, an die erinnere ich mich noch genau, da sie…

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… den Honorationen so gut riechende Blumenkränze umgehängt haben (schwitzen die so?)

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Der Va‘a / Kanuverein

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Auch im Publikum tragen viele Frauen Blumenkränze

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Das Hilton Hotel präsentiert sich farbenfroh

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Der Platz wird immer voller… (Achtung: großes Panoramabild)

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… die Tribüne auch. Ein farbenfrohes, lustiges Spektakel.

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Es folgt eine Vorführung des Boxvereins von Bora Bora

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Und dann beginnen die Früchterennen. Zuerst sind die Frauen dran…

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Auf die Plätze, fertig, los!

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Dann dürfen die Männer Bananenstauden durch die Gegend schleppen.

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Zum Schluß gibt es noch einmal ein riesen Gedränge…

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… wir lernen noch die amtierende Miss Bora Bora kennen.

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Das war’s mit der Heiva 2014 in Bora Bora!

 

 

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13.07.2014 WM-Finale im Bora Bora Yachtclub

Was für ein Tag! Nachdem wir das WM Halbfinale mehr zufällig als geplant angeschaut hatten, waren wir heute (für uns Morgens früh um 9:00 Uhr) mit 40 anderen Seglern im Bora Bora Yacht Club und haben auf einer Leinwand 120 Minuten mit der deutschen Mannschaft gezittert bis endlich das erlösende Tor von Götze in Jubelschreien unterging. Toll das wir vier (ja, Anita und Helena haben auch mitgefiebert!) das Endspiel live miterleben durften!

Helena und Kolja waren auch den ganzen Nachmittag / Abend mit einer befreundeten Segler-Familie weg (Sie haben auch zwei Kinder). Das Sofitel Hotel hatte zu einer Party mit richtigen DJ und allem Drum und Dran eingeladen.

Morgen wollen wir noch die Feierlichkeiten zum 14. Juli (Französischer Nationalfeiertag) hier in Bora Bora miterleben. Geplant sind ein Umzug mit Blumenwagen, traditionelle Sportarten wie Früchte tragen… das wird bestimmt lustig. Morgen Abend wollen wir dann mit unseren Freunden aus Sydney Abschied feiern. So Gott will, werden wir Dienstag endlich nach Suwarov und Samoa segeln. Unsere Freunde segeln direkt nach Tonga. Wir hoffen uns im August in Fidschi wiederzusehen.

Wir hoffen auf eine gute Überfahrt und melden uns spätestens aus Samoa!

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Die Morensonne taucht den Mont Otumanu in feuriges Licht: ob das ein gutes Omen ist?

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40 Fußballbegeisterte Segler treffen sich im Bora Bora Yacht Club um das WM-Finale gemeinasam zu erleben

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Daumen hoch für die deutsche Mannschaft: es ist Halbzeit und wir ahnen nicht, dass der Leidensweg noch lang ist

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Deutschland ist Fußball Weltmeister

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Die Fanmeile