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08.08.2014 Ausflug nach Vatia

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Vatia ist ein entlegener kleiner Ort im Norden von Am. Samoa mitten im Nationalpark.

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Wir haben Glück und erwischen gleich einen der wenigen Busse die dorthin verkehren. Mit seiner Lackierung mit Motiven des Nationalparks ist er auch nicht zu übersehen.

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Zuerst folgen wir wieder der Küstenstraße, dann geht es steil in Serpentinen über den Afono Pass von dem wir einen hübschen Ausblick auf die Bucht von Pago Pago haben.

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Genauso steil geht es auch wieder den berghinab…

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… bis zu dem Ort Afono. Wir haben zurzeit „SuperMoon“, d. h. wir haben Vollmond und der Mond ist auf seiner Erdumlaufbahn der Erde besonders nahe. Das ergibt außergewöhnliche Tidenhöhen, bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück.

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Es ist wieder eine atemberaubende Fahrt. Von Afono nach Vatia wurde die Strasse in die steilen Küstenhänge geschlagen. Sie führt durch dichten, üppigen Regenwald der uns nur selten kurze Ausblicke auf das Meer und die unter uns befindlichen klippen gewährt.

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Grandioser Ausblick auf den „Vai’va Strait“ und die steilen Felsen der Insel Pola zu der wir später noch laufen werden.

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Die Bucht von Vatia

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Auch heute lässt es sich der Busfahrer nicht nehmen, uns bis zum Ende der Straße am Ausgangspunkt der Wanderwege zu fahren.

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Zuerst geht es natürlich wieder einmal an einer neu erbauten pompösen Kirche vorbei…

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… dann folgen wir zuerst dem Tuafanua Trail den Berghang hinauf.

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Dieser beginnt an der „Mount Alava Elementary“ Grundschule von Vatia und führt durch eine alte Bananenplantage.

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Steile Passagen sind durch Stufen und Seile vorbildlich gesichert.

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Anschließend folgen wir dem „Pola Island Trail“. Im Wanderführer, den wir Büro des Nationalparks bekommen haben, wird ausdrücklich vor den „unfreundlichen“ Hunden gewarnt. Da wir schon Erfahrungen mit aggressiven Hunden hatten, haben wir uns mit Ästen bewaffnet.

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Es rennen auch ein halbes Dutzend Hunde wild bellend auf uns zu, wir müssen uns aber nicht verteidigen. Das erledigen schon Einheimische für uns, die mit gezielten Steinwürfen die Hunde vertreiben.

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Anita wollte gleich diesen Weg gehen und Sie hatte recht: er führt uns zu malerischen Buchten und Ausblicken auf die Felsen, Grotten und die Bucht von Vatia.

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Da Vatia auf der Nordseite von Am. Samoa liegt, wurde es vom letzten Tsunami kaum betroffen und präsentiert sich bunter und gepflegter als Tula. Gleich hinter diesen Gästehäusern befindet sich der kleine Laden von Ramona, die uns außer kalten Getränken auch viele Informationen über Vatia erhalten.

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So erfahren wir endlich auch was es mit all den Gasflaschen auf sich hat, die überall in den Dörfern in Samoa hängen. Mit Ihnen werden die Kinder / Männer zum Essen gerufen. Wenn man mit einer Eisenstange darauf schlägt gibt es einen heiden Lärm! Interessantes Detail: wie ich in den Blogs von „Felice“ und „Gipsy IIII“ gelesen habe gibt es ähnliche Konstruktionen auch in Fiji die den gleichen Zweck erfüllen.

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Es ist heiß, da kommt eine Siesta im Schatten eines großen Baumes gerade recht.

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Der Ort schmiegt sich an die Küstenlinie der Bucht. Die Flut ist zurückgekommen.

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Das stolze „Maota i Faleula“ Gästehaus des „Chiefs“ von Vatia. Von der Sonne getrieben betreten wir den zweiten Laden des Dorfes und stören die Frau des Chiefs beim verdienten Nachmittags-Nickerchen. Auch von Ihr bekommen wir, neben doppelt so teuren kühlen Getränken, wie im Laden von Ramona, viele wertvolle Geschichten über den Ort und Samoa erzählt.

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Innerhalb der kurzen Zeit, die wir in Vatia verbringen, lernen wir gut zwei Dutzend seiner Bewohner kennen. Anita unterhält sich lange mit Lisa und Amelia im Schatten eines Gästehauses während ich noch ein wenig durch den Ort spaziere.

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Eine der dicht bewachsenen Haupt Wege. Überall wachsen Brotfrucht Bäume, Bananen Stauden, Papaya….

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Johann, Moses und seine Brüder streichen gerade das elterliche Haus…

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… Blütenpracht in den Gärten.

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Diese Tafel informiert über den „Mount Alava Trail“ der von Pago Pago über die Bergrücken des Kraters von Tutuila nach Vatia führt und genau hier endet. Diese Wanderung möchte ich in den nächsten Tagen in Angriff nehmen… Mein Rückweg durch Vatia führt mich noch einmal am Laden von Ramona vorbei. Diese freut sich mich wieder zu sehen und nach einem langen Schwatz bekomme ich ein üppiges Mittagessen für Anita und mich geschenkt!

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Der Bus wartet auf uns…

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… wir verabschieden uns von unseren neuen Freunden…

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… an der Bushaltestellesteigen noch diese beiden Damen dazu.

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Es war ein wunderschöner Ausflug nach Vatia. In Am. Samoa haben wir für uns die herzliche Polynesische Freundlichkeit gefunden.

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2014.07.22 Ankunft in American Samoa

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20. Juli – Kurz vor 6:00 Uhr werde ich wach und geselle mich zu Kolja in den Salon. Er spielt FIFA 2009 auf der Playstation. Alle Nachtwachen waren angenehm, wir machen gute Fahrt. Vielleicht schaffen wir es und kommen schon am Dienstag spät abends an? Jeder Segler kennt diese Spekulationen und Hoffnungen. Wir spielen noch ein paar Pacific Rift Autorennen zusammen am großen Bildschirm bis es hell genug ist den Parasailor zu setzen. Ab 7:00 Uhr zieht er uns wieder mit durchschnittlich 7,5kn.

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Wunderschöner Sonnenaufgang am wolkenlosen Himmel. Ruhiges angenehmes Segeln. Leider lässt der Wind im Laufe des Tages etwas nach. Ab dem Nachmittag haben wir wieder Passatbewölkung. Pünktlich zum Sonnenuntergang erfolgt der Segelwechsel. Was würde ich darum geben jetzt ein Großsegel zuhaben um etwas schneller zu sein: aber um den Spi stehen zu lassen sind uns einfach die Wetterverhältnisse zu instabil. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Gulasch sowie Butter und Salz, dazu bunten Salat. Es folgt wieder eine dunkle, mondlose, aber ruhige Nacht. Nur wenige leichte Squalls.

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21.Juli – Der Wind lässt weiter nach, dreht aber wie vorhergesagt weiter auf Nord. Len hat diesmal die letzte Nachtwache. Um 6:00 Uhr komme ich zu Ihr auf die Fly. Wir erleben zusammen den Sonnenaufgang und ab 7:00 Uhr zieht uns wieder der Gennaker. Vormittags wird für die Schule gebüffelt, es ist wieder heiß geworden. Nachmittags spielen die Kids und ich wieder auf der PS3: Little Big Planet, FIFA09, Ridge Racer und Pacific Rift sind angesagt. Da wir immer mal wieder einen Motor mitlaufen haben und die Solarzellen bei der intensiven Sonne auch viel Strom erzeugen, genießen wir Energie im Überfluss. Anita bäckt derweil eine leckere Käse Sahne Torte: superlecker, man geht es uns schlecht!

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Gegen 17:30 Uhr, ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang zeichnet sich ein langes graues Wolkenband ab das von Nord nach Süd verläuft und unser Kaffeekränzchen sprengt.

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Sind das die Ausläufer des Mini Tiefdruckgebietes, das sich laut Vorhersage über Samoa bildet? Schaut nicht bedrohlich aus, das Wetter verändert sich aber definitiv.

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Nachdem Kolja und ich die Wolkenformationen noch eine Weile gemeinsam von der Fly beobachten, übernehme ich heute die erste Woche und Kolja verschwindet ins Bett. Schon gegen 23:00 Uhr taucht Helena auf: Sie ist putzmunter und kann nicht schlafen. Also lege ich mich hin und Sie hält Wache…

22.Juli – Gegen 2:00 Uhr nachts macht mich Len wieder wach und ich löse Sie ab. Nachdem ich einige Minuten lang den Himmel und die Anzeigen beobachtet habe, rolle ich die Genua komplett aus und stoppe den Backbord Motor: wir laufen immer noch knapp 7kn. Toll! Erst jetzt bemerke ich, dass der fette gelbe Fleck auf dem Radar sich auf die PH zubewegt. Es handelt sich um keine Radarechos der Wellen wie ich scheinbar noch schlaftrunken vermutet hatte, sondern entpuppt sich als der erste große Squall. Auch haben sich meine Augen jetzt an die Dunkelheit gewöhnt und ich merke dass der Himmel um mich herum nicht gleichmäßig schwarz ist. Eigentlich funkeln viele Sterne am Himmel: bis auf dieses große schwarze Etwas, das auf uns zukommt. Ich habe aber Glück und kann die Genua so trimmen, das wir knapp hinter dem Squall hersegeln und dieser uns sogar einige Stunden mitzieht. Gegen 3:00 Uhr nachts sind es nur noch 99nm bis Am. Samoa! Um 5:30 Uhr schickt mich Anita ins Bett.

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Als ich gegen 7:00 Uhr aufwache segeln Kolja und Sie unter Gennaker mit 8kn plus. Kolja steuert von Hand immer 60 Grad am Wind – mehr geht unter Gennaker nicht, reicht aber auch um genau Kurs Pago Pago zu halten.

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Manu’a Islands / Ta’u Island im Sonnenaufgang. Anders als in den Wetterprognosen vorhergesagt haben wir keine Flaute sondern der Wind steigert sich auf 18kn. Das ist zu viel für unseren Gennaker und wir müssen zurück auf die Fock wechseln. Der kräftige Nordwind bleibt uns bis zur Hafeneinfahrt erhalten und wir kommen bereits um 16:30 Uhr in Pago Pago an. Das ist auch gut so, denn unsere beiden ersten Ankermanöver misslingen. Der Ankergrund (8m bis 30m Wassertiefe) hält schlecht und wir haben Böen aus wechselnden Richtungen bis 30kn! Der dritte Versuch in 27m Wassertiefe mit 100m Kette sitzt dann, auch wenn uns dabei nicht ganz wohl ist. Andere Segler haben weniger Glück: probieren bis tief in die Dunkelheit zu ankern bzw. umzuankern weil Sie geslippt sind. Eine Seglerfamilie zieht es sogar vor, die Nacht draußen auf See zu verbringen, da sie ihren Anker nicht richtig zum Halten bringt. Die armen haben unser tiefstes Mitgefühl – darauf hätten wir und gar keine Lust! Derweil hat Anita kross angebratene Schinken-Nudeln mit viel gemischten Salat zubereitet. Die verputzen wir in null-komma-nichts: segeln macht hungrig! Für die 1170sm von Bora Bora nach Pago Pago haben wir 7 Tage, 7 Stunden und 30 Minuten gebraucht. Wir haben recht erfolgreich einen weiten nördlichen Bogen geschlagen um der Flaute im Süden auszuweichen.

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Einfahrt in die Bucht von Pago Pago gegen die spätnachmittägliche Sonne.

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Der erste Eindruck: Tutuila scheint eine hübsche, üppig grün schillernde Insel zu sein!

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Die großen Tunfisch-Trawler sind nicht zu übersehen…

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… und auch den Mc Donlads haben Len und Kolja gleich entdeckt!