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28.10.2010 Washington

Smithsonian Institution! Wie oft hatten wir das auf unserem Weg durch die USA gehört. Jeder, wirklich jeder hat uns diesen Museumskomplex in Washington empfohlen. Mit Recht! Aber der Reihe nach:

Mit unserem schönen blauen Mietwagen sind wir über den Freeway nach Washington gefahren. Es ging viel schneller als erwartet und nach einer halben Stunde Fahrt durch den Indian Summer waren wir schon in der Hauptstadt. 13,– USD stand auf einem Schild vor dem Parkhaus. Äh, pro Stunde oder für den Tag? Wir hatten von den horrenden Preisen der Parkhäuser gehört, aber es war tatsächlich der Preis für den ganzen Tag. Und das wenige Gehminuten vom Weißen Haus entfernt. Der Himmel war blitzblau, wir waren gut gelaunt, alles klappte wie am Schnürchen. Als erstes schauten wir beim Weißen Haus vorbei. Sieht kleiner aus als wie im Fernsehen, aber dafür mitten im Grünen. Riesige schön angelegte Parkanlagen rund ums Weiße Haus. So möchte ich auch wohnen, mal abgesehen von den vielen Touristen und Polizisten, die da so rumlungern. Weiter zum Washington Monument, ein weißer Marmor-Obelisk. 1848 wurde mit dem Bau zu Ehren Washingtons begonnen, bald jedoch war das Spendengeld aufgebraucht und erst nach dem Bürgerkrieg wurde 1879 weitergebaut. Heute noch kann man die „Nahtstelle“ wegen der verschiedenen Farbe der Steine sehen. Insgesamt 169,3 Meter hoch war es seinerzeit das höchste Bauwerke der Welt und löste damit den Kölner Dom ab.

Smithsonian Institution

Unser erster Besuch des Smithsonian Museumskomplex, der sich auf der an das Washington Monument anschließender National Mall erstreckt, galt dem Informationszentrum des Smithsonian, dem „The Castle“. Es sieht wirklich wie ein kleines Schlößchen aus. Wir sahen uns einen kurzen Film mit den Highlights des riesigen Museums an. So hatten wir zumindest einen kleinen Einblick in die verschiedenen Museen. Der heutige Tag war jedoch dem Air- and Space Museum gewidmet. Es ist beeindruckend, wie viele komplette Flugzeuge in diesem Museum ausgestellt sind. Und vor allem welche Ikonen der Luft- und Raumfahrt: die Spirit of St. Louis, mit der Charles Lindbergh 1927 nonstop von New York bis Paris flog, die Apollo 11 mit der Mondfähre Eagle (erste Mondlandung mit Neill Amstrong), das erste Motorflugzeug der Gebrüder Wright und vieles mehr. Und keine Kopien, alles echt! Am meisten beeindruckt hat uns jedoch alle ein winzig kleines Ausstellungsstück: etwa 1 x 2 cm groß, 4 Milliarden Jahre alt. Ein Splitter echten Mondgesteins, den man auch anfassen darf.

Mittendrin erreichte uns ein Anruf von Anton und Natalia. Sie waren ebenfalls in Washington und wollten auf einen kleinen Sprung vorbeikommen, da Natalia morgen zurück nach Californien fliegt. Das ist das Schöne am Smithsonian. Die Museen sind kostenlos, daher kann man auch nur für wenige Stunden oder wie im Fall von Natalia und Anton auch nur für wenige Minuten reinschauen. Wir verabschiedeten uns sehr herzlich und hoffen, sie bald wiederzusehen. Anton bleibt noch länger und wird nächste Woche die Jewel nach Florida verlegen. Wir sahen uns noch die Fotoausstellung -Beyond: Visions of our Solar System- von Michael Benson an. Fantastische Bilder von Mond, Mars und Saturn. Wir blieben bis zum Schluß und wurden fast rausgeschmissen. Wir spazieren durch die Innenstadt am FBI vorbei zurück zu unserem Parkhaus.

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27.10.2010 Annapolis Einkaufscenter Costco

Anton und Natalia riefen uns an. Sie sind mal wieder auf ihrer Lagoon 500 “Jewel” und liegen unweit von uns entfernt in einer Marina. Wir verabredeten uns im Costco, einem riesigen Einkaufsladen, ähnlich wie bei uns Metro. Da Anton im Besitz einer Kundenkarte ist, können auch wir dort einkaufen. Es war vielleicht nicht der glamouröseste Ort für ein Wiedersehen (das letzte Mal trafen wir uns in Tortola, British Virgin Islands), aber das tat der Wiedersehensfreude keinen Abbruch. Für den Abend verabredeten wir uns in Annapolis in einem Restaurant. Wir hatten uns viel zu erzählen. Wir erzählten von unserer Reise an der Ostküste, sie erzählten uns von ihrem neuen Haus, das sie sich so zwischendurch in Californien gekauft hatten.

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26.10.2010 Annapolis

Wir waren gerade am diskutieren, was wir am besten machen sollten. Zurück nach Baltimore? Hier ausharren? Aber dann können wir Washington vergessen. Bei dem Ankergrund ungeschützt vor dem Hafen lassen wir die Pacific-High nicht alleine. Gerade als sich Ratlosigkeit breit macht, kommt der Harbourmaster. Wir würden in der Einfahrtspassage liegen und müßten uns verlegen. Auch das noch! Aber nach einem kleinen Schwätzchen gab Tom uns den wertvollen Tip, wir sollten uns doch hinter die Brücke in den Creek verlegen. Da lägen wir absolut ruhig und super geschützt und außerdem endet jede Straße zum Creek hin mit einem Dinghy Dock. Super! Die Lösung unserer Probleme, dachten wir jedenfalls. Bis wir vor die Brücke kamen. Die Brücke öffnet sich zu jeder halben und vollen Stunde und gleich war es soweit, aber da passen wir doch nie durch!!! Auf der Karte war leider nicht verzeichnet, wie breit die Brücke ist. Als wir zögern winkt der Brückenwärter. Auf Funk bestätigt er uns: You will make it! Also, Augen zu und durch. Helena, Kolja und ich mit Fendern bewaffnet. Unnötigerweise, denn unser Käpt’n steuert unser Riesenschiff mit Leichtigkeit durch die Brücke durch. Rechts und links waren aber wirklich nicht mehr als ein halber Meter Platz. Und nun liegen wir hier, im Spa Creek in traumhafter Kulisse. Das Wasser ist spiegelglatt, die Bäume am Ufer glühen in den schönsten Farben. Ein Traum. Ein absoluter Traum. Und zur Krönung des Ganzen haben wir auch noch schnelles Internet. Wie schnell sich das Leben ändern kann. Jetzt macht das Bootsleben wieder Spaß und wir haben uns einen Mietwagen genommen. Denn heute (endlich!!) kommt das neue SIMS-Computer-Spiel heraus und Helena kann es schon seit Wochen kaum mehr erwarten, dieses Spiel in den Händen zu halten. Und so waren wir nachmittags schon in die riesige Annapolis-Mall gefahren um Helena ihren dringenden Wunsch zu erfüllen.

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25.10.2010 Baltimore – Annapolis

Kurzentschlossen haben wir uns dafür entschieden, heute nach Annapolis zu segeln. Der Segeltag war nahezu perfekt. Wir kreuzten vor der Bay Bridge bei nicht zuviel und nicht zuwenig Wind. Bei den Segelmanövern verzichteten wir diesmal auf die elektrischen Winschen und kurbelten mit der Hand. Uupps, das ist ja ganz schön schwer!! Bei 25 Knoten Wind geht das doch mal nicht so eben. Ich mußte ganz schön kurbeln und war jedesmal total erledigt.

Unser Ankerplatz in Annapolis draußen vor dem Hafen hat uns nicht so gefallen, zumal unser Anker nicht richtig hielt. Wir probierten an mehreren Stellen, aber richtig gehalten hat er nirgends. Das Hafenbecken ist voller Moorings für die wir zu groß sind. Zum ankern ist kein Platz. Die Marina hat keinen Platz für uns frei, der Besuchersteg (ohne Wasser und Strom) kostet 3,– USD pro Fuß. Und draußen macht uns der Schwell zu schaffen. Wir machten uns auf in die nächste Bucht, aber leider war auch dort alles voller Moorings und unser Ankerversuch endete damit, daß auch hier unser Anker nicht hielt und außerdem waren wir den anderen Booten zu nah. Ausser Spesen nichts gewesen. So sind wir zurückmotort an unseren schwelligen Ankerplatz. Wären wir doch nur in Baltimore geblieben. Am liebsten würden wir gleich wieder abhauen, aber wir haben uns einige Pakete und Briefe hier herschicken lassen, die noch nicht alle angekommen sind. So müssen wir einige Zeit bleiben. Aber der Ankerplatz ist nichts. Der Weg zum Dinghydock zu weit, der Anker hält nicht richtig und obendrein ist noch Schwell! Ziemlich frustriert gingen wir schlafen…

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24.10.2010 Helena und Kolja in Baltimore

Der schöne und ungewöhnliche Leuchtturm Seven Foot Knoll

Helena und Kolja im Hafengebiet, ein schönes Beispiel für eine gelungene Stadtsanierung. Wie andere Metropolen der USA mußte auch Baltimore einen Jahrzehnte währenden Niedergang verkraften. Die traditionsreiche Hafen- und Industriestadt verlor nach dem Zweiten Weltkrieg (Flucht in die Vorstädte) etwa 15 % ihrer Bevölkerung und schrumpfte auf nunmehr ca. 730.000 Einwohner.

In den 70er Jahren zogen die Stadtväter die Notbremse und erinnerten sich, dass man mit dem seit dem 17. Jh. genutzten Hafenbecken Touristen locken und Geld in den Stadtsäckel fließen lassen könnte. Mittlerweile gilt die Gegend um den Inner Harbor als Paradebeispiel für gelungene Stadtsanierung und Baltimore wird von anderen Citys darum beneidet. Barnes&Nobles und das Hardrock Cafe Baltimore befinden sich im alten Gaswerk.

Das ungewöhnlich lange U-Boot USS Torsk. Seit 1944 absolvierte sie über 10.600 Tauchgänge, bis sie 1968 außer Dienst gestellt wurde.

Wie in Boston gibt es auch hier einen Spaziergang durch die Geschichte.

Auch das Einkaufszentrum The Gallery darf auf dem Besuch nicht fehlen.

Wieder mal Geschichtsunterricht der besonderen Art. Das Holocaust-Denkmal sieht schon aus der Ferne beklemmend aus, aus der Nähe verstärkt sich der Eindruck noch. Den Spruch auf dem Sockel haben wir gemeinsam übersetzt: Jene, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern, sind verurteilt, sie zu wiederholen.

Wir warten auf unser Wasser Taxi…

Da kommt unser Taxi!

Und schon geht es wieder zurück auf die Pacific High!

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23.10.2010 Baltimore23.10.2010 Baltimore23.10.2010 Baltimore23.10.2010 Baltimore

2010-10 Baltimore from Pacific High on Vimeo.

Gerade als Klaus und ich uns aufmachten, Kolja’s Taxidienste in Anspruch zu nehmen, kam die Polizei auf uns zu. Sie würden es lieber sehen, wenn unser Schiff etwas näher am Rand läge. Sie waren sehr nett und freundlich und so verlegten wir uns kurzerhand etwas näher an den Rand. Wir waren froh, daß wir noch an Bord waren und die Kinder nicht alleine mit der Polizei verhandeln mußten. Aber Kolja und Helena meinten ganz lässig, sie hätten das auch hinbekommen (incl. Pacific-High verlegen!). Da waren wir doppelt froh, daß wir noch an Bord waren. Obwohl, zutrauen würden wir es ihnen schon. Kolja kann schon (fast) genauso gut steuern wie Klaus. Nachdem wir das also erledigt hatten, fuhr uns Kolja mit dem Dinghy ans Ufer. Dort lasen wir, daß man auch direkt am Hafenbecken andocken kann. 2 Stunden kosten 20,– US-$ und overnight docking kostet 1.50 US-$ pro Fuß. Wäre auch eine Möglichkeit. Klaus und ich besichtigen zuerst den schönen Seven Foot Knoll Lighthouse Leuchtturm, der mitten im Hafen an Land steht. Ursprünglich stand er in der Chesapeake Bay an der Mündung des Patapsco River, wo er unzähligen Schiffen seit 1856 den richtigen Weg gezeigt hat. Auch Schiffbrüchige wurden von den Leuchtturmswärtern gerettet. Als die Tage des Leuchtturms gezählt waren, baute man ihn ab und mit Hilfe eines Krans beförderte man den 220-Tonnen-Leuchtturm an die jetztige Stelle. Er sieht mit seiner Form wirklich ungewöhnlich aus. Weiter gings an am Pier entlang zum auffälligen Barnes & Nobles Buchshop mit anschließendem Hard Rock Café. Über eine Brücke gelangten wir zum Aquarium und weiter zu den Museumsschiffen. Die Taney, das letzte schwimmende überlebende Schiff von Pearl Harbour, das Feuerschiff Chesapeake, das ungewöhnliche lange U-Boot Torsk und die USS Constillation. Wir spazierten weiter im schönen warmen Wetter zum Federal Hill, wo gerade eine Schulklasse Zeichnungen der Skyline von Baltimore anfertigten, die man von hier aus wunderbar sehen kann. Abseits der Touristenpfade ging es weiter durch eine schöne Wohngegend. Die Autos auf der Strasse ließen darauf schließen, daß wir nicht im ärmlichsten Stadtteil von Baltimore gelandet waren. Weiter zum Cross Street Market, der sich aber als Enttäuschung herausstellte. Zudem fiel uns plötzlich auf, daß wir im Gegenteil zu dem vorherigen Stadtteil bis auf wenige Ausnahmen die einzigen Weissen waren. Ungewöhnlich, plötzlich eine Minderheit darzustellen. Dann standen wir vor dem Bromo-Seltzer-Tower. In diesem Turm haben Künstler ihre Studios und man kann die Künstler darin besuchen und ihnen beim Arbeiten zusehen. Eine tolle Gelegenheit für mich, mal wieder den Duft der Farben und Lösungsmitteln zu schnuppern. Wir kamen mit etlichen Künstlern ins Gespräch. Es wären auch noch einige Ateliers frei gewesen, die mit einer Monatsmiete von 320 – 700 USD erschwinglich wären. Ein gutes Konzept, die Künstler arbeiten in ihren Ateliers und durch die Touristen und Besucher können sie auch ihre Bilder an den Mann (oder Frau) bringen. Das Rathaus ist beeindruckend und direkt gegenüber befindet sich eine Kirche mit Maibaum! Und deutscher Fahne. Die Kirche ist 200 Jahre alt und damit ein historisches Gebäude. In den nächsten Tagen findet ein Sour Beef- (Sauerbraten) und Spatenbierfest statt. Da werden wir aber wohl nicht mehr hier sein.

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22.10.2010 Chesapeake Bay – Baltimore

Baltimore! Wir ankern im Inner Harbour. Der Blick aus dem Fenster fällt auf die Skyline von Marylands größter Stadt. Wir liegen direkt gegenüber des Aquariums, des World Trade Centers und des Hard Rock Cafes. Wir sind das einzige Segelboot, das inmitten des Hafenbeckens ankert, aber nachdem die Coast Guard schon zweimal an uns vorbeigefahren ist, gehen wir davon aus, daß dieses hier ein offizieller Ankerplatz ist. Die Marina kostet 2.50 US-$ pro Fuß, macht für unser Schiff 125 US-$ pro Tag. Wir überlegen uns, ob wir während unseres Ausflugs nach Washington mit der Pacific-High 3 Tage in die Marina gehen. Uns ist etwas unwohl, das Schiff mitten im Hafenbecken alleine liegen zu lassen. Das heißt aber für einen Tag Washington 3 Tage Marina bezahlen, da man erst um 11.00 Uhr den Platz belegen darf und auch um 11.00 Uhr den Platz wieder verlassen muß (wie im Hotel). Mal sehen, wie wir das am Besten machen.

Heute früh sind wir in traumhafter Umgebung aufgewacht. Das Ufer des Bush Rivers war in das schöne Licht der aufgehenden Sonne getaucht, die Bäume schillerten in allen Farben. Und wir fühlten uns, als wären wir die einzigen Menschen an diesem Fleckchen Erde. Trotzdem gingen wir bald darauf Anker auf, wir wollten möglichst früh in Baltimore ankommen. Knapp 30 Seemeilen hatten wir zu segeln. Und wir konnten tatsächlich die ganze Strecke segeln. Es war toll, mit 8 – 10 Knoten dahinzugleiten. Die Strecke ist etwas schwierig, da es sehr flach ist, teilweise hatten wir nur 1,50 Meter unter den Kielen. Aber im Notfall genügt ja die berühmte Handbreit. In der Einfahrt nach Baltimore mußten wir die Segel einholen, da uns der Wind komplett auf die Nase wehte. Brrr, das war richtig kalt. 15 Grad Außentemperatur fühlen sich bei 25 Knoten sibirisch an. Baltimore begrüßte uns vor der Brücke rechts und links mit Industrieanlagen. Auch die Einfahrt in den Inner Harbour ist (von dem Fort Henry mit seinen schönen Grünanlagen einmal abgesehen) von Containerschiffen und Industrieanlagen geprägt. Unser Ankerplatz dagegen ist wieder sensationell. Vor uns die Skyline der Stadt. Uns erinnert Baltimore ein wenig an Boston. Wir freuen uns wirklich sehr darauf, die Stadt zu erkunden. Morgen und übermorgen scheint das Wetter sonnig zu sein.

2010 -10 New York – Baltimore from Pacific High on Vimeo.

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21.10.2010 Delaware Bay – Chesapeake Bay – Bush River

Wir sind vormittag durch den Delaware-Chesapeake Canal gefahren und haben bis zum Schluß vergebens auf die versprochenen 1,5 Knoten Strömung gewartet. Wir hatten von einer Geschwindigkeit von 7 – 8 Knoten geträumt. Wie gesagt, leider nur geträumt und damit rückte das Ziel, Baltimore noch heute abend zu erreichen in weite Ferne. Als wir in den Kanal einfuhren war es noch trüb und diesig. Nach einer halben Stunde riß es aber auf, blauer Himmel war zu sehen und die Schönheit des Ufers mit den verfärbten Bäume zog uns in den Bann. Im Kanal war wenig los, nur zum Schluß überholte uns noch ein großer Schubverband. Die Brücken sind immer wieder spannend, unser Mast ist ja doch ganz schön hoch. Ansonsten war alles sehr ruhig bis in der Chesapeake Bay plötzlich Wind aufkam. Klaus hatte die Fock kurz vorher ausgerollt, zum Glück ins erste Reff, denn der Wind ereichte schnell 30, 35 und 40 Knoten. Super, die ganzen Tage kein/wenig Wind und dann von jetzt auf gleich 30/40 Knoten. Das Meer wurde unruhig, wir auch. Der ganze Tag heute war nicht unser beste Tag. Wir hatten keine Lust mehr und suchten eine einigermaßen geschützte Ankerbucht. Zwei Stunden hatten wir noch vor uns um die nächste Ankerbucht zu erreichen. Bei diesen Temperaturen ist es etwas ungemütlich bei starkem Wind draußen zu sitzen. Aber half ja nichts, da mußten wir durch. Komisch nur, daß in dem Augenblick, als wir unser Ankermanöver beendet hatten, fast schlagartig der Wind aufhörte. Als ob er uns ärgern wollte! Aber die Landschaft hier entschädigte für alles. Es ist so schön hier. Der Himmel war über uns dunkelblau und änderte am Horizont mit stufenlosem Übergang seine Farbe in hellblau. Dazwischen weiße Bilderbuchwolken, das Ufer lückenlos mit Laubwald bedeckt, der in allen Herbstfarben leuchtete. Ein Traum. Nur das Meer könnte farblich schöner sein. Dunkelgrün bis braun….hier wollen wir nicht mal Wasser für unser Brauchwasser machen. Deshalb ist Wassersparen angesagt.

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20.10.2010 Delaware Bay20.10.2010 Delaware Bay20.10.2010 Delaware Bay20.10.2010 Delaware Bay

Um die günstige Strömung auszunutzen standen wir früh auf. Wir hatten den Eindruck, wir würden mitten auf dem Meer ankern. Nirgendwo konnte man Land erkennen. Der Himmel zeichnete ein fantastisches Bild über uns. Weil wir es nun schon gewohnt sind hielten wir uns wieder drinnen auf. Es ist um diese Jahreszeit bei bedecktem Himmel schon zu kühl um stundenlang draußen zu sitzen. Die Delaware Bay ist bisher mäßig spannend. Wir fahren neben der offiziellen Schiffahrtsrinne, um den großen Pötten, die auch mal 40 Meter in der Breite messen, nicht in die Quere zu kommen. Wir waren schon am Nachmittag am Ankerplatz (vor einem Kernkraftwerk!). Diesmal hielt der Anker und wir konnten uns den Kindern und der Schule widmen. Die Schule ist manchmal beim Segeln schwierig. Beim angestrengten Arbeiten wird den Kindern bei entsprechendem Seegang manchmal leicht übel, so daß die Schule oft nur sporadisch erledigt wird. Diesmal dagegen sind die Wochenstunden nahezu schon fertig, somit haben die Kinder ab Freitag ein langes Wochenende frei. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang mit einem riesigen glutroten Sonnenball sind wir nach dem Abendessen bald eingeschlafen. Segeln macht müde.

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19.10.2010 auf dem Weg nach Cape May

Motoren ist angesagt. Kein Wind, aber wenigstens auch kein Wind gegen uns. Wir fuhren an Atlantic City vorbei. Eine große Stadt am Atlantik gelegen, ein Eldorado für Spielernaturen. Die erste Miss America wurde dort in den 20’er Jahren gewählt und seit dem findet die Wahl der Schönheitskönigin jedes Jahr in Atlantic City statt. Spielcasinos, Vergnügungsparks, Shopping Malls, Outlet Center… alles was das Herz begehrt. Allerdings macht die Krise auch vor Atlantic City nicht halt. Kürzlich las ich in der Zeitschrift Time, daß die Besucher- und Geldströme nicht mehr so zahlreich fließen. Auch wir fahren einfach weiter, wir wollen in den Süden. Zugvögel ziehen in Formationen an uns vorbei, die sind richtig schnell (im Gegensatz zu uns).

Das Motoren hat auch gute Seiten. Da es teilweise regnet halten wir uns vorwiegend drinnen auf und können so leben wie am Ankerplatz. Die Kinder machen Schule, ich mache Ordnung und Klaus ist am Computer. Da hier keine Fischerbojen ausgelegt sind, genügt alle paar Minuten ein Blick nach draußen, ob uns nichts entgegen kommt. Am Nachmittag wurden wir Zeugen eines Seenotrettungsmanövers. Ein Hubschrauber kreiste in geringer Höhe und warf ein Paket ab. Später wurde noch ein Mann abgeseilt und wieder hochgezogen. Wahrscheinlich eine Übung, denn es dauerte ziemlich lange und die See war absolut ruhig. Im Notfall würde es bei dieser ruhigen See (hoffentlich) viel schneller gehen, bis der über Bord Gefallene gerettet wäre. Um etwa 17.00 Uhr waren wir am Cape May. Während zwei unserer Bekannten hier wegen Wind, Welle und Strömung nur mit den größten Schwierigkeiten das Kap umrundeten war es bei uns wegen dem fehlenden Wind und Wellen ein Kinderspiel. Manchmal ist es auch von Vorteil keinen Wind zu haben. Die Strömung zog uns in die Delaware Bay und wir nutzten die Schubkraft bis etwa 20.30 Uhr um möglichst weit zu kommen. Klaus hielt oben auf der Fly Wache, denn es war dunkel und gemeinerweise waren hier auch Fischerbojen ausgelegt. Danach warfen wir den Anker, der zwar auf dem Grund nicht richtig hielt, aber da die Wetterprognosen keinen Wind vorausgesagt hatten, gaben wir einfach noch ein bißchen Kette. Danach gab es eine heiße Dusche für Klaus, der bis zum Schluss draußen ausgeharrt hatte, ich kochte derweil Spaghetti Bolognese und wir machten es uns mit der Bill-Cosby-Show (wer kennt die noch?) vor dem Fernseher gemütlich.