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21.10.2010 Delaware Bay – Chesapeake Bay – Bush River

Wir sind vormittag durch den Delaware-Chesapeake Canal gefahren und haben bis zum Schluß vergebens auf die versprochenen 1,5 Knoten Strömung gewartet. Wir hatten von einer Geschwindigkeit von 7 – 8 Knoten geträumt. Wie gesagt, leider nur geträumt und damit rückte das Ziel, Baltimore noch heute abend zu erreichen in weite Ferne. Als wir in den Kanal einfuhren war es noch trüb und diesig. Nach einer halben Stunde riß es aber auf, blauer Himmel war zu sehen und die Schönheit des Ufers mit den verfärbten Bäume zog uns in den Bann. Im Kanal war wenig los, nur zum Schluß überholte uns noch ein großer Schubverband. Die Brücken sind immer wieder spannend, unser Mast ist ja doch ganz schön hoch. Ansonsten war alles sehr ruhig bis in der Chesapeake Bay plötzlich Wind aufkam. Klaus hatte die Fock kurz vorher ausgerollt, zum Glück ins erste Reff, denn der Wind ereichte schnell 30, 35 und 40 Knoten. Super, die ganzen Tage kein/wenig Wind und dann von jetzt auf gleich 30/40 Knoten. Das Meer wurde unruhig, wir auch. Der ganze Tag heute war nicht unser beste Tag. Wir hatten keine Lust mehr und suchten eine einigermaßen geschützte Ankerbucht. Zwei Stunden hatten wir noch vor uns um die nächste Ankerbucht zu erreichen. Bei diesen Temperaturen ist es etwas ungemütlich bei starkem Wind draußen zu sitzen. Aber half ja nichts, da mußten wir durch. Komisch nur, daß in dem Augenblick, als wir unser Ankermanöver beendet hatten, fast schlagartig der Wind aufhörte. Als ob er uns ärgern wollte! Aber die Landschaft hier entschädigte für alles. Es ist so schön hier. Der Himmel war über uns dunkelblau und änderte am Horizont mit stufenlosem Übergang seine Farbe in hellblau. Dazwischen weiße Bilderbuchwolken, das Ufer lückenlos mit Laubwald bedeckt, der in allen Herbstfarben leuchtete. Ein Traum. Nur das Meer könnte farblich schöner sein. Dunkelgrün bis braun….hier wollen wir nicht mal Wasser für unser Brauchwasser machen. Deshalb ist Wassersparen angesagt.