2010-10 Baltimore from Pacific High on Vimeo.
Gerade als Klaus und ich uns aufmachten, Kolja’s Taxidienste in Anspruch zu nehmen, kam die Polizei auf uns zu. Sie würden es lieber sehen, wenn unser Schiff etwas näher am Rand läge. Sie waren sehr nett und freundlich und so verlegten wir uns kurzerhand etwas näher an den Rand. Wir waren froh, daß wir noch an Bord waren und die Kinder nicht alleine mit der Polizei verhandeln mußten. Aber Kolja und Helena meinten ganz lässig, sie hätten das auch hinbekommen (incl. Pacific-High verlegen!). Da waren wir doppelt froh, daß wir noch an Bord waren. Obwohl, zutrauen würden wir es ihnen schon. Kolja kann schon (fast) genauso gut steuern wie Klaus. Nachdem wir das also erledigt hatten, fuhr uns Kolja mit dem Dinghy ans Ufer. Dort lasen wir, daß man auch direkt am Hafenbecken andocken kann. 2 Stunden kosten 20,– US-$ und overnight docking kostet 1.50 US-$ pro Fuß. Wäre auch eine Möglichkeit. Klaus und ich besichtigen zuerst den schönen Seven Foot Knoll Lighthouse Leuchtturm, der mitten im Hafen an Land steht. Ursprünglich stand er in der Chesapeake Bay an der Mündung des Patapsco River, wo er unzähligen Schiffen seit 1856 den richtigen Weg gezeigt hat. Auch Schiffbrüchige wurden von den Leuchtturmswärtern gerettet. Als die Tage des Leuchtturms gezählt waren, baute man ihn ab und mit Hilfe eines Krans beförderte man den 220-Tonnen-Leuchtturm an die jetztige Stelle. Er sieht mit seiner Form wirklich ungewöhnlich aus. Weiter gings an am Pier entlang zum auffälligen Barnes & Nobles Buchshop mit anschließendem Hard Rock Café. Über eine Brücke gelangten wir zum Aquarium und weiter zu den Museumsschiffen. Die Taney, das letzte schwimmende überlebende Schiff von Pearl Harbour, das Feuerschiff Chesapeake, das ungewöhnliche lange U-Boot Torsk und die USS Constillation. Wir spazierten weiter im schönen warmen Wetter zum Federal Hill, wo gerade eine Schulklasse Zeichnungen der Skyline von Baltimore anfertigten, die man von hier aus wunderbar sehen kann. Abseits der Touristenpfade ging es weiter durch eine schöne Wohngegend. Die Autos auf der Strasse ließen darauf schließen, daß wir nicht im ärmlichsten Stadtteil von Baltimore gelandet waren. Weiter zum Cross Street Market, der sich aber als Enttäuschung herausstellte. Zudem fiel uns plötzlich auf, daß wir im Gegenteil zu dem vorherigen Stadtteil bis auf wenige Ausnahmen die einzigen Weissen waren. Ungewöhnlich, plötzlich eine Minderheit darzustellen. Dann standen wir vor dem Bromo-Seltzer-Tower. In diesem Turm haben Künstler ihre Studios und man kann die Künstler darin besuchen und ihnen beim Arbeiten zusehen. Eine tolle Gelegenheit für mich, mal wieder den Duft der Farben und Lösungsmitteln zu schnuppern. Wir kamen mit etlichen Künstlern ins Gespräch. Es wären auch noch einige Ateliers frei gewesen, die mit einer Monatsmiete von 320 – 700 USD erschwinglich wären. Ein gutes Konzept, die Künstler arbeiten in ihren Ateliers und durch die Touristen und Besucher können sie auch ihre Bilder an den Mann (oder Frau) bringen. Das Rathaus ist beeindruckend und direkt gegenüber befindet sich eine Kirche mit Maibaum! Und deutscher Fahne. Die Kirche ist 200 Jahre alt und damit ein historisches Gebäude. In den nächsten Tagen findet ein Sour Beef- (Sauerbraten) und Spatenbierfest statt. Da werden wir aber wohl nicht mehr hier sein.