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Ausflüge

13.11.2014 Ile des Pins – Fahrradtour

2014.11.14_Sat_Pacific_2Wir freuen uns beim täglichen Wettercheck über das traumhafte sonnige, aber nicht zu heiße Wetter, das wir in Neukaledonien genießen. Auf dem aktuellen Satellitenbild kann man gut erkennen, wie sich Neukaledonien in einer wolkenlosen Hochdruckzone zwischen zwei Wolkenbändern befindet. Das nördliche zieht sich von Fiji über Vanuatu bis nach Papua Neu Guinea, das weit entfernte südliche Band erstreckt sich von Sydney über die ganze Nordinsel Neuseelands. So geht das schon seit Wochen und darf auch gerne so bleiben.

Wir nutzen das schöne Wetter für eine Radtour gegen dem Uhrzeigersinn um die Ile des Pins. Wir folgen der gut ausgebauten Straße mit nur wenig Verkehr immer der Küste entlang. Mal geht es durch ein kleines Waldstück mit alten knorrigen Pinien und Laubbäumen, meistens haben wir einen traumhaften Ausblick aufs Meer, da vielerorts die Vegetation nur aus Büschen und Farnen besteht.

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Blick auf vorgelagerte Inseln. Der nächste größere Ort und gleichzeitig das Verwaltungszentrum der Insel ist Vao. Sein Wahrzeichen ist die große Katholische Kirche.

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Das im Kolonialstil erbaute Pfarrhaus daneben schaut mit seiner langen überdachten Veranda und dem Gärtchen davor genauso aus wie ich es mir vorstelle. Den Pfarrer haben wir leider nicht getroffen, dafür aber…

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… Aline, Anita und Elodie vor der Mairie (Rathaus) von der Ile des Pins.

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Aline ist Gemeinderätin und hat sich mit ihrer besten Freundin Aline verabredet. Wir kommen ins Gespräch und wie es uns schon oft zuvor ergangen ist interessieren die beiden sich genauso für unsere Seglerleben wie wir uns für ihres. Ich fungiere als Übersetzer, da die beiden nur sehr wenig Englisch sprechen. Wir erfahren viel Neues und unerwartetes über das Leben der Kanaken. Wir erzählen ihnen, dass wir in der Nähe ankern und die beiden gestehen noch nie auf einem Segelboot gewesen zu sein. Wir verabschieden uns daher mit einer Einladung uns an Bord zu besuchen. Die beiden scheinen sich richtig zu freuen und möchten auch Alines fünfjährige Tochter mitbringen. Wir verabreden uns für den Samstagnachmittag: wir beschreiben ihnen die Pacific High und bitten sie uns einfach vom Strand aus zu rufen, wir kommen sie dann mit dem Dinghi holen. Wir verabschieden uns wie gute Freunde aber Anita und ich sind uns nicht sicher ob die beiden am Samstag auch wirklich kommen werden!?

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Fahrrad fahren macht hungrig, die beiden haben uns den Weg zum Dorfladen beschrieben. Dieser ist idyllisch mitten in einem blühenden Garten gelegen.

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Der Schein trügt: von außen macht der Laden ja wirklich nicht viel her, hat aber ein gut sortiertes Angebot von frischem Obst und Gemüse bis hin zu Pommes und tiefgefrorenem Fleisch das in fünf riesigen Tiefkühltruhen lagert. Wir begnügen uns mit Baguette, zwei Sorten Paté (klingt auf Französisch viel vornehmer als Leberwurst), Käse und Getränken.

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Wenige Kilometer weiter liegt ein wunderschöner Strandabschnitt, den ich auf Google Earth entdeckt habe.

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Dort Frühstücken wir unter Palmen. Das Baguette mit dem Paté schmeckt hier gleich noch mal so gut.

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Gleich neben unserer Picknickwiese verrottet eine alte Hotelanlage. Rindern grasen zwischen den einst schönen Bungalows. Schade: was hier wohl schiefgelaufen ist?

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Abends haben wir uns mit Chessie und Mariposa zum Abendessen in dem kleinen Hotel direkt am Sandstrand der Baie Kuto verabredet.

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Den Sundowner nehmen wir auf der unteren Terrasse direkt am weißen Strand ein, das Abendessen wird an einem hübsch gedeckten Tisch weiter oberhalb serviert.

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Auch von dort haben wir einen hübschen Blick auf die Bucht.

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Die Vorspeisen sind serviert, noch schnell ein Foto…

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… wieder ein netter Abend der erst spät auf der Mariposa (wir sind noch auf einen Absacker eingeladen – es werden aber mehr) sein Ende findet.

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Bordalltag Segeln

12.11.2014 (Fast) Paradiesische Verhältnisse

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Es waren zwei wunderschöne ruhige Tage in der Baie Ire. Von dem Starkwind und dem Schwell haben wir an unserem geschützten Ankerplatz hinter der Ile Ouen nicht viel mitbekommen. Dafür viel Sonne und einige neue Bekanntschaften. Am Mittwoch hat sich der Wind so weit gelegt, dass wir über die große Lagune zur Ile des Pins motoren können. Wir haben Wind zwischen 5kn und 10kn meistens auf die Nase. Nur ein Viertel der Strecke lohnt es sich die Segel zu setzen. Wir wollen uns aber nicht beschweren: immer noch besser als gegen 1m bis 2m Schwell anzufahren wie es in den letzten Tagen der Fall gewesen wäre. Es ist gemütlich an Bord: Len und Kolja lernen ganz normal für die Schule, Anita putzt und räumt auf – ich glaube so ordentlich und sauber wie zur Zeit, vor unserer Einreise nach Australien, war die Pacific High noch nie. Die Mariposa und die Chessie sind auch unterwegs und wir laufen fast zeitgleich in die Bucht von Kuto ein. Das Wasser ist genauso klar und türkisblau wie beim letzten Besuch und wir sind wieder hin und weg von der Bucht. Zum Sundowner haben wir die beiden anderen Boote eingeladen und Michael bringt einen ganzen Berg an leckerem Fingerfood mit. Das ist auch gut so, denn es wird ein langer fröhlicher Abend und das Abendessen wird kurzerhand zum Mitternachts-Snack umfunktioniert.

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Wir freuen uns nun doch noch die nette Runde bei uns an Bord zu haben. In Noumea hatte das auf Grund der Entfernung zwischen Ankerfeld (wo wir lagen), Mooringfeld (Mariposa) und Port Moselle (Chessie) nicht geklappt.

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Danke an Michael für die tolle Vorspeisenplatte.

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Jutta und Jochen im Sonnenuntergang.

Warum also nur (fast) paradiesische Verhältnisse? Weil wir neben diesen vielen schönen Erlebnissen leider auch Spaßbremsen an Bord haben, die da heißen: Schulunterricht, Reparaturen, Wartungsarbeiten, Einkaufen, Kochen, Putzen etc.

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Wir haben in Suva/Fiji leider wieder schlechten Sprit erwischt (war das eine braune trübe Brühe) und dies leider erst bemerkt als der Außenborder nicht mehr lief. Kolja und ich zerlegen gerade mal wieder den Vergaser. Außerdem war der Service am Generator fällig und das Unterwasserschiff musste wieder vom Bewuchs befreit werden: so richtig zufrieden sind wir mit Coppercoat als Antifouling nicht.

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Segeln

10.11.2014 Segeln in Neukaledonien  

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Die letzten Tage waren von vielen Diskussionen rund ums Wetter geprägt. Besonders unsere Freunde die nach Neuseeland aufbrechen, haben es nicht leicht. Prinzipiell ist unser Kurs Richtung Australien leichter zu segeln aber auch hier sagen die Wetterprognosen ungünstige Winde und viel Schwell aus Süden voraus. Die ARC ist um den 4.11 Richtung Neuseeland aufgebrochen. Am Funk hört man von den Booten nichts Gutes: Sie bolzen gegen Wind und Welle aus südöstlichen Richtungen an. Chessie und Mariposa haben daher ihre Abreise verschoben und wir hoffen sie noch einmal auf der Ile des Pins zu sehen.

Wir erledigen noch einige Kleinigkeiten in Noumea, schleppen unsere Kinder in ein paar Museen und verproviantieren uns für die kommenden Tage beim Supermarkt Casino. Am Samstagvormittag segeln wir dann bei schönstem Sonnenschein und leichten westlichen Winden wieder in den Süden Neukaledoniens. Während Len und Kolja für die Schule büffeln, sitzen Anita und ich auf der Fly und lesen. Später frage ich Len und Kolja französisch Vokabeln ab. Unterwegs gibt es eine leichte Suppe mit auf dem Tepan Yaki in Kräuter-Olivenöl geröstetem Baguette. Wir segeln wieder durch den spektakulären Canal Woodin und erreichen am frühen Nachmittag die Bay de Prony. Zuerst versuchen wir in der Baie de L’ouest zu Ankern. Überraschenderweise haben wir hier leichte Fall Böen und der Schlammboden hält auch nicht besonders. Also ankern wir noch einmal um und fahren um die Ecke in die Baie de la mine anglais. Die Landschaft in dieser Bucht gefällt uns besser und hier gibt es keine Fall Böen. Wir lernen ein anderes Seglerpärchen kennen, die seit 30 Jahren hier segeln und daher das Revier in und auswendig kennen und uns viele wertvolle Tipps geben.

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Es wird ein wunderschöner Abend in dieser malerischen Bucht. Die rote Erde der Berge rings um uns herum glüht in der Abendsonne. Wir haben es uns zum Sundowner gemütlich gemacht, es ist windstill man hört unzählige Vögel zwitschern… kann es im Paradies schöner sein?

Vorm zu Bett gehen lade ich noch einmal die aktuellen Wetterfiles aus dem Internet herunter. Das seit Tagen angekündigte Tief westlich vom Minerva Atoll soll Morgen Nachmittag zu einem Doppeltief auswachsen und auch uns am Sonntagnachmittag 25kn Wind aus Süd bringen. Wir werden also früh aufbrechen um vor diesen Winden die Ile des Pins zu erreichen. Die Nacht wird genauso ruhig wie angekündigt, aber schon um halb sechs Uhr werde ich von einem kräftigem Regenschauer geweckt.

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Der Himmel ist komplett zugezogen, die Ausläufer des Tiefs sind 12 Stunden eher da, als vorhergesagt.

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(Besonders der Schwell von über 4m mit einer Periode von 8s würde eine Passage sehr unangenehm werden lassen)

Als wir zur Prony Bay hinausfahren wehen uns bereits 27kn Wind auf die Nase: das wird heute nichts mehr mit der Segelei zur Ile des Pins.

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Wir verständigen uns am UKW Funk mit der Mariposa, die ca. 5sm voraus segelt und 30kn+ Wind hat und der Chessie, die so schlau war etwas später aufzustehen und hinter uns ist.

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Die beiden beschließen an ihren Ankerplatz am Ende der Prony Bay zurückzukehren, wir wollen es in der Bay Ire im Canal Woodin probieren. Die Bucht hatte uns schon beim vorbeisegeln sehr gut gefallen, außerdem ist sie in alle Windrichtungen optimal geschützt und liegt weiter vom Festland entfernt verspricht daher weniger Wolken und mehr Sonne. Und genauso kommt es: während es draußen mit 25-30kn weht, ankern wir in der Baie Ire um 9:00 Uhr bei nur 10-15kn Wind und schon eine Stunde später reißt der Himmel auf und wir haben diesen traumhaften Ausblick:

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Blick nach Süden auf die Ile Ouen. Wir sind zwar nicht dort wo wir eigentlich hin wollten, aber hier ist es auch wunderschön, also: was soll’s!

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Blick nach Norden über den Canal Woodin auf das Festland Neukaledoniens. Ca. eine Stunde vor Sonnenuntergang bilden sich stimmungsvolle Schatten an der Bergflanken

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Die Berge verfärben sich immer mehr Richtung dunkles feuriges rot. Die Aufnahme ist ca. 20 min. nach Sonnenuntergang entstanden. Bald werden wir unzählige hell funkelnde Sterne am klaren Himmel sehen können…

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Ausflüge

06.11.2014 Centre culturel Tjibaou

Auch wenn sie nur noch 1/3 der Bevölkerung Neukaledoniens ausmachen, bestimmen die Kanaken das Straßenbild.  Im Centre culturel Tjibaou werden ihre Kultur, Lebensweise und Riten erklärt  und im wahrsten Sinne des Wortes lebendig erhalten. Das Museum liegt etwas außerhalb im Norden Noumeas, man kann es mit der Buslinie 40 gut erreichen. Dienstag und Donnerstag nachmittags gibt es eine Führung durch das Zentrum.

Morgens beim Baguette holen entdecke ich frische knackige Paprika auf dem Markt. Beim Metzger kaufe ich Gehacktes dazu, Schalotten, Knoblauch, Tomaten und frische Kräuter haben wir an Bord – also stehen leckere Paprikaschoten auf dem heutigen Menüplan. Ich koche sie schon vormittags, bevor wir zum Museum aufbrechen, vor…

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Ein Kilo Rinderhack passt locker in die vier großen Paprikas.

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Fertig! Heute Abend wenn wir müde vom Ausflug nach Hause kommen muss ich nur noch den Reis dazu kochen.

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Wir warten auf die Buslinie 40. Als Kolja und Len schon Hoffnung schöpfen, dass heute gar kein Bus mehr kommt und sie nicht ins Museum müssen…

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… biegt er doch noch um die Ecke und es geht los. Busfahren ist günstig: eine Fahrkarte kostet ca. 1,50€, Kinder zahlen die Hälfte.

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Die Linie 40 schlängelt sich durch Vororte über den Hügel auf die andere Seite der Halbinsel von Noumea. Hier ein Blick auf den Industriehafen.

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Nach rund 20 minütiger Fahrt steigen wir an der Endstation direkt vor dem Museumseingang aus (im Hintergrund zeichnet sich die markante Architektur des Museums ab).

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Das Centre culturel Tjibaou wurde vom französischen Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der auch schon das Centre Pompidou in Paris designed hat.

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Leider fehlte der blaue Himmel am heutigen Tage, aber wir fanden die Architektur des Museums trotzdem beeindruckend.

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Gruppenbild mit Steinmann

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Viele Holzstatuen der verschiedenen Kanaken Tribus sind im Park des Museums ausgestellt

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Auch ein traditionelles Dorf, mit seinen hohen, spitz zu laufenden Hütten wurde hier aufgebaut.

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 Die größte Hütte war dem Chief vorbehalten und wurde nur zu Repräsentationszwecken und als Versammlungsort genutzt. Innenaufnahme des mit Ornamenten verzierten Stützpfeilers und des Daches. Für die Langzeitaufnahme (30 Sekunden)  habe ich die Kamera einfach auf den Boden gelegt und alle anderen Besucher verscheucht die sich immer neugierig über die Kamera beugen wollten.

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Len studiert die Gemälde von 63 bedeutenden Chiefs der Tribus.

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Ein langer Korridor verbindet die 10 Casa (Häuser) die das zentrale Museumsgebäude bilden.

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Jedes haus widmet sich einem Aspekt der Kanakischen Kultur: hier sind geflochtene Körbe, Taschen und Schalen ausgestellt…

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… aber auch Wandgemälde aus geflochtenem Schilf.

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No comment. Len und Kolja hatten die Idee zu diesem Foto: „Köpfe in Körben“

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Die kunstvollen Schnitzereien sind wirklich beeindruckend.

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Die Museums Ausstellung hätten die beiden überlebt…

Um 14:30 Uhr beginnt die Führung, die uns fünf Elemente der Kultur der Kanaken näher bringt: die Entstehung der Welt, der Fische, Tiere und des Menschen, die Geburt eines neuen Menschenlebens, das Erwachsenwerden (symbolisiert durch das Ritual die Heiratserlaubnis durch den Chief der Tribu zu erhalten,  das Alter, die Weisheit und der Tod und schlussendlich der Übergang ins Jenseits / eine andere Dimension. Achtung: die Führung wird zwar durch pantomimische Darstellung, Tänze und kleinen Aufführungen erklärt und  aufgelockert, ist aber komplett in Französisch. Wer nicht wirklich gut französisch versteht, wird vielleicht die Erklärungen nicht verstehen.

Zum Abschluss schauen wir uns noch eine Ausstellung zeitgenössischer Kanakischer Künstler an. Hier eine kleine Auswahl an Exponaten die mir gut gefallen haben.

Nachdem wir um Haaresbreite den Bus verpassen, weil Anita und ich noch so lange im Museumsladen Bilderbände anschauen mussten kehren wir erst mit einem der letzten Busse Heim.

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Bordalltag

04.11.2014 Am Ende der Welt

Was die Bar in der „Maikai Marina“ Bora Bora oder „Cardos“ in Port Denarau Fiji waren, ist in Noumea die Bar „Le bout du monde“. Der abendliche Seglertreff zum gemütlichen Beisammensein, Austausch von Ratsch und Tratsch, den neuesten Erlebnissen oder nicht enden wollenden Reparatur-Katastrophen an Bord. Hier sehen wir die Windara mit Karl und seiner Familie wieder, die Moana mit Johann, Christine und Kim aber auch die Chessie und die Mariposa.

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Mit Birgit, Jutta, Michael und Jochen verbringen wir so manchen feucht fröhlichen Abend und Len und Kolja müssen sich in Geduld üben, bevor es Abendessen gibt.

Immer wieder diskutieren wir auch über das Wetter. Während Windara, Moana und wir nach Australien segeln geht es für Chessie und Mariposa nach Neuseeland. Chessie ist für die World ARC nach Wangirai angemeldet, die wollten eigentlich heute los, verschieben aber ihren Start um ein paar Tage. Ehrlich gesagt sehe ich kein Wetterfenster um nach Neuseeland zu segeln. Die vorherrschende Windrichtung kommt aus Südost (genau da liegt Neuseeland) und westlich vom Minerva Riff soll sich in den kommenden Tagen ein dickes Tief mit Wind bis 50kn und Wellen von 5m bilden.

Da haben wir es leichter, die nach Australien wollen. Westwärts segeln mit dem Wind im Rücken ist angenehmer. Wir überlegen entweder zwischen dem 8. bis 12.11 los zu segeln oder doch erst nach dem 16.ten. Der Wind schaut gut aus, aber ein Sturmtief südlich von Australien soll uns 3m Schwell aus Süd bringen. Eigentlich wäre uns der 8.11 zu früh: Neukaledonien gefällt uns zu gut, es gibt noch so vieles zu entdecken! Wir möchten noch einmal in die Inselwelt rund um die Ile des Pins zurück. Johann und Christine haben uns von dem Atoll d’Ouvea vorgeschwärmt, aber ob wir es noch bis dahin schaffen?

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Zurück zum Titel des Blogeintrages: woher stammt der Name des Restaurants „Le bout du monde“  = „Am Ende der Welt“? Erleuchtung findet man, wie so oft, auf der Herrentoilette, bzw. auf der Wand davor. Dort wird die Geschichte des Lokals erklärt. In dieser Bucht strandeten im letzten Jahrhundert viele stolze Segel- und Dampfschiffe die es mit letzter Kraft nach Neukaledonien geschafft hatten. Für diese Seelenverkäufer war dies in der Tat das Ende der Welt. Diese Schiffswracks wurden in die hinterste Ecke des Hafens geschleppt und auf ihnen dieses Lokal erbaut. Möge unseren Segelbooten dieses Schicksal erspart bleiben: darauf stoßen wir an!

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Noch ein kurzer Nachtrag zu den segelbegeisterten Neukaledoniern. Immer wieder beobachten wir sie von unseren Logenplätzen auf der Fly. Kolja und Len und ich fachsimpeln gerne über ihre Segelmanöver. Das ist schon etwas ganz anderes als auf der Pacific High.

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Auch wenn es keine Regatta ist: hier wird sich nichts geschenkt! Wer wird wohl der erste bei der nächsten Wende sein.

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Es ist ja nur Spaßsegeln und so ist auch dieser Kat mit von der Partie. Ungefähr gleich lang wie die Monos lässt er diese alt aus sehen: gefühlt ist er doppelt so schnell!

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Ausflüge

02.11.2014 Sonntag Morgen in Noumea

Meine Crew hat mich nur müde belächelt, als ich heute Morgen um 8:00 Uhr zu einer Radtour rund um die Halbinsel von Noumea aufgebrochen bin. Sie hätten einmal die vielen sportbegeisterten Neukaledonier sehen sollen, die die Strände und Hügelder Stadt schon früh am Sonntagmorgen bevölkerten. Schon um 9:00 waren alle Parkplätze rund um die vielen schönen Badebuchten belegt. Es wimmelte nur so von Joggern, Radfahrern, Skateboardern, Ruderern, Surfern, Kitern und Paraglidern. Das Sonntagswetter ist nach wie vor traumhaft schön, viel Sonne vom wolkenlosen Himmel. Rund 25km / drei Stunden bin ich geradelt um habe viele nette Menschen kennengelernt und neue Eindrücke gesammelt die ich Euch in einer Bildergalerie zeigen möchte:

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Ausflüge

01.11.2014 Noumea: Stadtrundgang

Heute möchte ich Euch mit auf einen Rundgang durch die Hauptstadt Neukaledoniens nehmen. In (Groß) Noumea leben ca. die Hälfte aller Einwohner Neukaledoniens (ca. 130.000 Einwohner). Die Stadt unterscheidet sich in Größe und Reichtum erheblich von den Hauptstädten anderer Inseln des Pazifiks, die wir besucht haben. Es sind wohl die reichlich vorhandenen Bodenschätze (allen voran Nickel) die für Wohlstand sorgen. Nicht jeder profitiert davon: deutlich ist auch die Kluft zwischen Arm und Reich zu erkennen, aber wo ist das anders?

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Bevor mit unserem Rundgang an der „Place de Cocotier“ beginnen habe ich ein paar Schnappschüsse von Einwohnern Noumeas, den Kanaken zusammengestellt. Sie gehören zu den Melanesiern und ihre Gesichtszüge unterscheiden sich sehr von denen der Polynesiern. Sie wirken anmutig in ihren bunten Kleidern. Oft ist ihr Gesichtsausdruck ernst, nach innen gekehrt, der sich aber gerne in ein freundliches Lachen verwandelt.

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Der „Palmenplatz“ besteht eigentlich aus vier hintereinander gelegenen Plätzen. Dieses Foto zeigt den „Place de la Marne“

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Weiter nördlich in der Nähe des Hafens steht das alte Zollhaus

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Von einem lauten Knattern angelockt schieße ich dieses Foto einer Harley die gerade zum Tor des Zentralkrankenhauses hinaus fährt.

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Ein Blick durch eine Seitengasse auf den Brunnen der „Place Courbet“

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Es gibt nicht viele historische Gebäude in Noumea. Oft liegen sie versteckt oder sind in moderne Fassaden integriert.

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Die Protestantische Kirche am Hügel über Noumea gelegen, macht einen eher bescheidenen Eindruck…

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… wie auch der Innenraum (das Dach wird gerade neu isoliert). Rund 1/3 der Bevölkerung ist protestantischen Glaubens, 2/3 sind katholisch.

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Ein letztes Foto der „Place Feillet“ mit seinem Musikpavillon, der den „Place de Cocotier“  nach Osten abschließt.

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Über allem thront die Kathedrale von Noumea.

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Für eine Kathedrale im gotischen Stil ein eher schlichtes Mittelschiff.

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Durch das Portal hat man einen schönen Ausblick auf den Hafen.

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Noch besser vom Vorplatz.

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Selten einen so aktiv betriebenen Wassersport gesehen: jeden Wochentag segeln abends dutzende Boote in der untergehenden Sonne. Teilweise Privatboote aber auch viele Segelschulen mit Jugendlichen an Bord.

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Birgit und Micha von der „Mariposa“ sind auf einen Sundowner zu uns ins quirlige Ankerfeld gekommen. Michael fotografiert und misst unseren Kühlschrank aus. Er hat seit längerem vor in Neuseeland einen ähnlichen Haushaltskühlschrank und eine Tiefkühltruhe auf seiner Lagoon 500 zu installieren.

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Ausflüge Bordalltag Neue Bekanntschaften

30.10.2014 Erste Eindrücke von Noumea

Neukaledonien / Noumea

Noumea

Neukaledonien ist vielleicht eine weniger bekannte, wildere Insel im Pazifischen Ozean hat aber neben französischem Flair und guten Einkaufsmöglichkeiten viele unterschiedliche Landschaften zu bieten… Das Einklarieren ist etwas langwierig, für die drei Ämter (Immigration, Custom und Biosecurity) haben wir 1 ½ Stunden benötigt. Die Beamten waren freundlich und kompetent. Das Ein- und Ausklarieren ist kostenlos, Boot und Crew dürfen ein Jahr lang in Neukaledonien bleiben. Die angeblich so strengen Kontrollen: Fehlanzeige – zu uns kam niemand an Bord.

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Erste Morgenröte um 4:50 Uhr (aufgenommen am Ankerplatz in der Baie de l’Orphelinat)…

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… Sonnenaufgang un 5:20 Uhr. Wenn Ihr Euch fragt was ich zu dieser unchristlichen Zeit schon an Deck rumturne um Fotos zu machen, kann ich nur antworten: ich mich auch!

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Wir erkunden erst einmal die nähere Umgebung zu Fuß. Ein wenig Sightseeing, einige Sehenswürdigkeiten aber immer mit den üblichen Überlegungen im Hinterkopf: wo gibt es einen guten Supermarkt, eine Bäckerei…  Dieses Foto entstand an der „Promenade de l’ Orphenilat“ einer prächtigen Uferpromenade im Süden der Bucht.

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Neukaledonien ist ein Schmelztiegel verschiedener Rassen: die Bevölkerung besteht aus den Ureinwohnern die Melanesier (auch Kanak), die aber mittlerweile nur noch eine Minderheit sind. Die Mehrzahl der Einwohner sind Siedler / Einwanderer hauptsächlich aus Frankreich (Caldoches). Dementsprechend variiert die Hautfarbe von weiß bis zum tiefsten dunkelbraun. Auch wenn die Menschen manchmal einen ernsten Eindruck machen (Melanesier haben ganz andere Gesichtszüge die Polynesier), sind sie freundlich und  es ist leicht mit ihnen Kontakt zu bekommen.

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Für die Pacific high wäre diese Schiffsschraube dann wohl doch zu groß

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Panorama des südlichen Endes der Bucht von Noumea. In der Bucht liegen geschätzte 1.000 Boote vor Anker, an der Mooring oder in den drei Marinas.

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Birgit und Michael haben ein Mietauto und nehmen uns mit zu einem sehr guten Italiener. Jutta und Jochen sind auch mit von der Partie. Besonders die Pizzas finden großen Anklang. Über 60 verschiedene gibt es auf der Speisekarte, die auch noch in unterschiedlichen Käsevarianten bestellt werden können.

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Gut, dass wir ein schnelles Dinghi haben: die Bucht ist doch recht weitläufig. Heute durchstöbern wir das Stadtzentrum und lassen unser Beiboot in der Marina Port Moselle.

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Die Fischmarkthalle.

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Spiegelung der Yachten am Steg in den blitzsauber geputzten Vitrinen. Die Auswahl an frischem Fisch ist beeindruckend.

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Wir brauchen dringend eine Stärkung. Die vielen kleinen angenehm duftenden Bäckereien verführen zum Naschen…

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Der Gemüsemarkt

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Stadtbild von Numea: könnte auch an der Cote  d‘ Azur sein.

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Ein parkähnlicher Grünstreifen führt durch das Stadtzentrum

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Riesige Luftwurzeln

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Die Gendarmerie von Noumea

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Anita und Len haben ein Bekleidungsgeschäft gefunden in das sie unbedingt hineinwollen. Kolja ist nicht begeistert, wird aber kurzerhand von seiner Schwester „überredet“ und in den Einkaufsladen geschoben!

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Eines der vielen kleinen netten französischen Lokale. Hier wollen wir demnächst einmal mit unseren Freunden essen gehen…

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Segeln

27.10.2014 Segeln über die größte Lagune der Welt

Neu Kaledonien (Ile des pins) nach Nomea / Port Moselle

68sm / 9 ½ Stunden

Wir gehen bereits um kurz vor sechs Uhr – genau bei Sonnenaufgang – Anker auf. Es ist ein wunderschöner, fast wolkenloser Morgen, aber kühl – wann hat unser Thermometer das letzte mal 21 Grad angezeigt!!!? Wir haben lange Hosen, Fließpulli und Segeljacke an. Noch ist es windstill aber erste kleine Passatwölkchen am Himmel verheißen guten Südost Wind, den wir gut gebrauchen können um nach Noumea zu segeln. Jutta und Jochen von der Chessie sind schon vor einer halben Stunde Weg, wir werden sie bis Noumea nur noch weit entfernt am Horizont sehen.

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Wir motoren zur Bucht von Kuto hinaus, als sich Kolja auch zu uns auf die Fly gesellt. Die Morgensonne beginnt uns zu wärmen und wir können bald die Segeljacken ausziehen, gegen 9:00 Uhr haben wir wieder nur noch T-Shirt und Shorts an. Zuvor müssen wir aber unseren Autopiloten neu kalibrieren. Ich bin eigentlich auf Raymarine nicht gut zu sprechen, dafür hatten wir zu viele Probleme mit unserer Navigationselektronik und haben uns bis heute mit etlichen Unzulänglichkeiten arrangieren müssen. Umso mehr haben uns (bisher) der neue Chartpotter (E127) und das neue digitale Radar überrascht. Sie funktionieren seit Fiji so wie sie sollen, einige unserer langjährigen Probleme konnten wir mit dem Hardware Austausch beheben. Über den Chartplotter werden alle Geräte im Bordnetzwerk kontrolliert und upgedatet. Dies funktionierte mit dem alten (E120) nur eingeschränkt. Gestern konnte ich zum ersten Mal unseren Autopiloten updaten: von der Software Version 1.19 auf die 3.05 – das ist doch ein ordentlicher Sprung! Dementsprechend jungfräulich dumm benimmt er sich jetzt und wir müssen ihn erst neu justieren, bevor wir ihn benutzen können. Hier in der windstillen Lagune, ohne Strömung geht das wunderbar und so ziehen wir 20 Minutenlang enge Kreise und fahren Zick Zack Kurse bis die Elektronik mit uns zufrieden ist und uns per Display mitteilt: Kalibrierung abgeschlossen – Systeme einsatzbereit. Wir drücken den „Auto“ Knopf und der Autopilot übernimmt brav das Ruder. Unser Eindruck nach dem ersten Segeltag: er steuert jetzt viel ruhiger und vorrausschauender die Pacific High als wie es mit der alten Software der Fall war.

Gegen 8:00 Uhr setzen wir den Gennaker und um 9:00 Uhr können wir den Motor abstellen. Wir werden den Rest des Tages, Dank kräftigem Südost Passat, immer 7kn plus segeln können und erreichen Numea viel früher als geplant. Ist das entspannend in den Gewässern von Neukaledonien zu segeln: jede Untiefe und jedes Riff sind exakt in den Karten verzeichnet und ordentliche Seezeichen, Barken und Tonnen haben sie auch – welch ein Unterschied zu der quasi unkartographierten Yasawa Gruppe in Fiji!

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Anita nutzt die sonnige Passage um Wäsche zu waschen.

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Schon von weitem erkennt man den Canal Woodin der die Strecke nach Nooumea erheblich verkürzt. Diese natürliche Meeresende zwischen der Ile Ouen und der Hauptinsel ist 4sm lang und nur 0,4sm breit.

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Die Insel Ouen

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Wir finden die Landschaft faszinierend. Neu Kaledonien schaut ganz anders aus als die bisherigen Inseln des Pazifik

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Ursprünglich hatten wir gehofft im letzten Sonnenlicht in den Hafen von Noumea einzulaufen. Dank des kräftigen Südost Passat umsegeln wir die Pointe Bagay vor Noumea aber bereits um 15:00 Uhr. Über 50 Kiter fliegen hier durch die stürmische Lagune… aber was ist das? Dieser Kiter fliegt im wahrsten Sinne des Wortes ca. 1m über dem Wasser. Er muss auf einer Unterwasserfinne reiten: so etwas haben wir noch nicht gesehen!

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Während dem Segeln haben wir Mails mit Birgit und Michael von der „Mariposa“ ausgetauscht. Wir haben sie in der Bucht von Kuto getroffen und zusammen einen netten Abend an Bord der „Chessie“ verbracht. Sie geben uns wertvolle Tipps und genaue Instruktionen über freie Mooring- und Ankerplätze im Hafen von Noumea. Wir probieren zuerst uns an einer freien Mooring festzumachen. Mir erscheint der Platz um uns herum aber als zu eng und die Mooringleine zu unsicher und wir machen uns wieder los. Michael gibt uns noch weiter Tipps via VHF und ich funke auch die Marina Moselle an. Diese ist aber voll und wir ankern kurzerhand in der südlichen Baie de l‘ Orphelinat direkt neben der Chessie, die bereits bei einem Glas Wein / Bier ihren Segel Tag ausklingen lässt. Der Anker fällt in 10m Wassertiefe und hält bombenfest: wir fahren ihn bei 20kn Wind kräftig ein. Große Überraschung: Ulf von der Meri Tuuli funkt uns an: er und Michaela haben uns auf Kanal 16 gehört. Es ist wie eine Stafetten Übergabe beim Staffel Lauf: wir kommen gerade in Neu Kaledonien an und sie segeln 10sm westlich Richtung Australien. Schön sie noch am Funk gehört zu haben: wir verabreden ein baldiges Wiedersehen in Australien!

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26.10.2014 Neu Kaledonien – Ile des pins

Nicht ganz legal, aber nach Aussage befreundeter Segler wohlwollend geduldet, ankern wir auch am Sonntag in der Bucht von Kuto vor der Ile des Pins. Eigentlich sollten wir zuerst in der Hauptstadt Noumea einklarieren, aber wir wollten diese schöne Insel ganz im Südosten Neukaledoniens nicht verpassen und waren uns nicht sicher, ob wir uns von Noumea aufraffen könnten gegen die Passatwinde wieder ostwärts zu segeln. Wir werden nicht enttäuscht: die Bucht wie auch die ganze Insel sind genau so schön wie auf den Bildern. Das Wasser ist türkis-blau und klar, die Puder-Sand-Strände strahlend weiß, keine Koralle weit und breit weder am Strand noch am Ankerplatz. Dafür Felsformationen und richtige Wälder und Wiesen. Einzig das Meer könnte wärmer sein (nur 23 Grad = brrrrr kalt für uns verwöhnte Segler!).

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Nach vier Nächten segeln gehen wir den Sonntag ruhig an. Ausschlafen, dann ein kräftiges Frühstück. Ein bisschen aufräumen, die Pacific High grob von der Salzkruste befreien die sich überall an Deck gebildet hat, etwas lesen, in der Sonne dösen…

Am Nachmittag raffen wir uns dann doch noch auf und erkunden die Bucht mit dem Dinghi…

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Wenn kein Kreuzfahrtschiff seine Passagiere  hier ausspuckt, dürfen wir Segler den Anlegesteg benutzen. Unser erster Kontakt mit Einheimischen ist sehr freundlich, sie lotsen uns auf die bessere Seite des Steges und nehmen auch unsere Leine in Empfang.

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Gleich hinter dem Steg treffen wir auf eine alte Bekannte: wie in Fiji sehen wir auch in Neukaledonien gleich in den ersten Stunden eine giftige Seeschlange. Es scheint die gleiche Art zu sein: eine Laticauda, oder Nattern-Plattschwanz Seeschlange. Diesmal ist sie allerdings an Land und schlängelt sich ganz gemütlich über die Straße. Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl ist, hier nicht ganz so sorglos durch die Botanik zu stapfen? Schließlich haben wir nur Flip Flops an.

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Gleich hinter dem Steg liegt auch das ehemalige Gefängnis, dessen Ruinen jetzt ein Museum und eine Art Boutique beherbergen

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Von allen Seiten strömen Menschen mit Koffern an uns vorbei. Auch Busse und Taxis bringen Touristen zur Schnellfähre die heute Abend nach Noumea ablegt.

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Blick über den gepflegten Strand auf die Bucht von Kuto, im Hintergrund ankert die Pacific High.

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Der Kilometer lange weiße Sandstrand von Kuto. In den Palmen eingebettetes ein einfaches Hotel, aber typisch französisch mit viel Charme und Stil hergerichtet. Die Korbstühle auf der Holzterrasse laden nur so ein hier einen Sundowner zu trinken… aber wir haben weder Geld dabei, noch haben wir offiziell einklariert, also lassen wir das lieber.

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Der Sand ist so fein wie Puderzucker. Kinder die am Strand spielen formen runde Bälle daraus, die so fest sind, dass sie sie sich diese zuwerfen können.

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Hinter dem Strand beginnt ein lichter Mischwald aus Palmen, Pinien und Laubbäumen.

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Solch knorrige alte Bäume haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Sie geben zusammen mit dem urigen Zaun, der die Bungalows des Hotels umschließt tolle Fotomotive ab.

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Ein breiter Zebrastreifen führt über die Straße in den dichten Wald…

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… der auf der schmalen Landzunge wächst die die Bucht von Kuto von der Baie de Kanumera trennt.

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Das südliche Ende der Bucht von Kanumera. Die Sonne steht schon sehr tief am Horizont…

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… und taucht alles in ihr goldenes Licht. Wir sind ganz berauscht von der Landschaft und den Farben. Ich könnte noch stunden bleiben und Fotos machen, aber es wird langsam dunkel: Zeit zurück an Bord zu gehen.

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Wir überqueren wieder die Straße und das kleine Wäldchen: wer würde bei diesem Foto vermuten, dass es in Neukaledonien aufgenommen worde?

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Auf der Rückfahrt mit dem Dinghi mache ich dieses Gegenlichtfoto von der Schnellfähre nach Noumea. Auf dem Steg heben sich kontrastreich die wartenden Touristen ab.

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Zurück an Bord nehmen lassen wir diesen wunderschönen Sonntag mit einem besonderen Sundowner ausklingen. Ich gönne mir ein Glas Talisker (mein bevorzugter Scottish Single Malt) den ich, nach langem verhandeln, noch im MHCC in Suva/Fiji erstanden hatte.

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Was gibt es schöneres als zusammen mit seiner Familie auf seinem Segelboot zu sitzen und in den Sonnenuntergang zu schauen. Das Plätschern der Wellen, das Klirren des Eis im Glas…