Auch wenn sie nur noch 1/3 der Bevölkerung Neukaledoniens ausmachen, bestimmen die Kanaken das Straßenbild. Im Centre culturel Tjibaou werden ihre Kultur, Lebensweise und Riten erklärt und im wahrsten Sinne des Wortes lebendig erhalten. Das Museum liegt etwas außerhalb im Norden Noumeas, man kann es mit der Buslinie 40 gut erreichen. Dienstag und Donnerstag nachmittags gibt es eine Führung durch das Zentrum.
Morgens beim Baguette holen entdecke ich frische knackige Paprika auf dem Markt. Beim Metzger kaufe ich Gehacktes dazu, Schalotten, Knoblauch, Tomaten und frische Kräuter haben wir an Bord – also stehen leckere Paprikaschoten auf dem heutigen Menüplan. Ich koche sie schon vormittags, bevor wir zum Museum aufbrechen, vor…
Ein Kilo Rinderhack passt locker in die vier großen Paprikas.
Fertig! Heute Abend wenn wir müde vom Ausflug nach Hause kommen muss ich nur noch den Reis dazu kochen.
Wir warten auf die Buslinie 40. Als Kolja und Len schon Hoffnung schöpfen, dass heute gar kein Bus mehr kommt und sie nicht ins Museum müssen…
… biegt er doch noch um die Ecke und es geht los. Busfahren ist günstig: eine Fahrkarte kostet ca. 1,50€, Kinder zahlen die Hälfte.
Die Linie 40 schlängelt sich durch Vororte über den Hügel auf die andere Seite der Halbinsel von Noumea. Hier ein Blick auf den Industriehafen.
Nach rund 20 minütiger Fahrt steigen wir an der Endstation direkt vor dem Museumseingang aus (im Hintergrund zeichnet sich die markante Architektur des Museums ab).
Das Centre culturel Tjibaou wurde vom französischen Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der auch schon das Centre Pompidou in Paris designed hat.
Leider fehlte der blaue Himmel am heutigen Tage, aber wir fanden die Architektur des Museums trotzdem beeindruckend.
Gruppenbild mit Steinmann
Viele Holzstatuen der verschiedenen Kanaken Tribus sind im Park des Museums ausgestellt
Auch ein traditionelles Dorf, mit seinen hohen, spitz zu laufenden Hütten wurde hier aufgebaut.
Die größte Hütte war dem Chief vorbehalten und wurde nur zu Repräsentationszwecken und als Versammlungsort genutzt. Innenaufnahme des mit Ornamenten verzierten Stützpfeilers und des Daches. Für die Langzeitaufnahme (30 Sekunden) habe ich die Kamera einfach auf den Boden gelegt und alle anderen Besucher verscheucht die sich immer neugierig über die Kamera beugen wollten.
Len studiert die Gemälde von 63 bedeutenden Chiefs der Tribus.
Ein langer Korridor verbindet die 10 Casa (Häuser) die das zentrale Museumsgebäude bilden.
Jedes haus widmet sich einem Aspekt der Kanakischen Kultur: hier sind geflochtene Körbe, Taschen und Schalen ausgestellt…
… aber auch Wandgemälde aus geflochtenem Schilf.
No comment. Len und Kolja hatten die Idee zu diesem Foto: „Köpfe in Körben“
Die kunstvollen Schnitzereien sind wirklich beeindruckend.
Die Museums Ausstellung hätten die beiden überlebt…
Um 14:30 Uhr beginnt die Führung, die uns fünf Elemente der Kultur der Kanaken näher bringt: die Entstehung der Welt, der Fische, Tiere und des Menschen, die Geburt eines neuen Menschenlebens, das Erwachsenwerden (symbolisiert durch das Ritual die Heiratserlaubnis durch den Chief der Tribu zu erhalten, das Alter, die Weisheit und der Tod und schlussendlich der Übergang ins Jenseits / eine andere Dimension. Achtung: die Führung wird zwar durch pantomimische Darstellung, Tänze und kleinen Aufführungen erklärt und aufgelockert, ist aber komplett in Französisch. Wer nicht wirklich gut französisch versteht, wird vielleicht die Erklärungen nicht verstehen.
Zum Abschluss schauen wir uns noch eine Ausstellung zeitgenössischer Kanakischer Künstler an. Hier eine kleine Auswahl an Exponaten die mir gut gefallen haben.
Nachdem wir um Haaresbreite den Bus verpassen, weil Anita und ich noch so lange im Museumsladen Bilderbände anschauen mussten kehren wir erst mit einem der letzten Busse Heim.