
Was ist denn das für ein Krach heute Vormittag!? Wer stört unsere Kinder bei ihrem „heiligen“ Schulunterricht. Eine Schar Motorboote begleitet zwei polynesische Kanus (Katamarane) durch den Hafen zum Pier direkt neben uns. Mitten drin haben die beiden alten gelben Tug Boats einen riesen Spaß und lassen ihre Signalhörner um die Wette pfeifen. Es sind die historischen Polynesischen Kanus „Hokulea“ und „Hokulea“. Von Hawaii via Französisch Polynesien sind sie in 53 Tagen nach Am. Samoa gesegelt.

Wir haben aber erst einmal andere Probleme. Je nach Auslegungslage läuft unsere Aufenthaltsgenehmigung in Am. Samoa heute oder morgen aus, bzw. ist schon gestern abgelaufen. Woanders kann man deswegen verhaftet werden…

Anita und ich schwingen uns daher auf unsere Fahrräder, das Immigration Office liegt weiter entfernt im Regierungs-Verwaltungs-Komplex von Am. Samoa. Vom Einklarieren kennen wir uns in dem großen Gebäude gut aus und klopfen gleich an der Bürotür des für uns zuständigen Sachbearbeiters. Der schaut gerade, zusammen mit seinem Chef, einen Film auf dem Laptop, begrüßt uns erfreut und hat auch sofort Zeit für uns. Wir erklären ihm unser Anliegen auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung vor, während sein Chef unsere Pässe inspiziert. Wie lange wir denn noch bleiben wollen, will dieser wissen: eine Woche, noch einen Monat oder länger? Ob er die Pässe gleich abstempeln, sprich uns ausklarieren, soll? Oder ob wir noch einmal wiederkommen wollen? Welches Datum soll er denn bitte neben den Stempel eintragen? Wir sind erst mal baff. So eine zuvorkommende, unkomplizierte Vorgehensweise würden wir uns öfters Wünschen! Wir lassen unsere Pässe gleich fertig machen und plaudern mit den beiden noch eine Weile, erledigt! Wenn ich da nur an unser nächstes Ziel Fiji denke, dehnen wir vorab ein 6 seitiges Formular schicken müssen mit genauer Angabe des Ankunft- Hafen, -Datum und –Uhrzeit!
Schon von weitem erkennen wir, das auf dem Versammlungsplatz von Fagatogo etwas los ist. Die prächtigen Gästehäuser am Strand (sonst spielen Kinder darin oder Angestellte essen dort zu Mittag) sind herausgeputzt, Zelte davor aufgestellt. Gesagng weht zu uns herüber ein buntes Treiben herrscht auf dem Festplatz.

Wir stellen unsere Fahrräder unter dem wohlwollenden Nicken der Gesetzeshüter (selbstverständlich mit Harley Davidson) direkt vor der Wiese ab.

Am Strand steht ein aus Palmwedeln geflochtenes Willkommens Schild: dies ist die offizielle Begrüßungsfeier für die beiden traditionellen polynesischen Kanus „Hokulea“ und „Hikianalia“ die schon im Hafen diesen Radau veranstaltet haben.

Wir kommen gerade richtig: die traditionelle Kava Zeremonie an der alle Chiefs (Stammesoberhäupter) von Am. Samoa sowie die Anführer der Kanu Truppe teilnehmen. Das Gästehaus wird von zwei Dutzend Kriegern streng bewacht, damit die Zeremonie nicht gestört wird.

Wir dürfen aber aus nächster Nähe zusehen und zuhören. Zum Schluss wird – muss dann der Kava getrunken werden. Zwei Männer reichen eine Kokosnuss Schale herum, die sie aus einem (man soll es kaum glauben, aber er ist auf dem Foto gut zu erkennen) weißen Plastikeimer befüllen!

Nach der Kava Zeremonie folgen endlose Reden. Warum das nur überall auf der Welt so sein muss? Der vierte Herr von links auf dem Rednerpult ist übrigens Michel Cousteau, Sohn von Jacques Cousteau, der dankenswerter Weise keine Rede hält

Wir schauen uns derweil ein wenig um. Die Tanzgruppen warten auf ihren Auftritt.

Vor dem Strand ankern die beiden Kanus. Wer genaueres über die beiden kanus und ihre Reise um die Welt erfahren möchte kann dieses auf der Seite http://www.hokulea.com/ tun.

Die Mädchen warten noch immer auf ihren Auftritt…

… Zeit für ein Gruppenfoto.

Anita hat sich mit Saki und Heidi von der „Ukulea“ angefreundet. Während Saki zur Stammmannschaft gehört, fliegt Heidi von Samoa aus wieder in die USA zurück.

Endlich beginnen das Unterhaltungsprogramm und die Tänze. Diese sind mit dehnen in Französisch Polynesien verwandt unterscheiden sich aber doch im Rhythmus und Gesang.

Die Musikgruppe, im Hintergrund ankern die Kanus.

Die Tänze ziehen das Publikum in ihren Bann

Uns gefallen die Tanzdarbietungen ausgesprochen gut. Schön ist auch, dass hauptsächlich Samoaner auf dem Willkommensfest feiern und dies keine Touri Veranstaltung ist.

Zum Abschluss singen auch die 31 Männer und Frauen der „Hokulea“ und „Hokulea“ ein traditionelles hawaiianisches Lied