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21.12.2012 Weihnachtseinkäufe

Da Klaus immer noch mit der Erkältung kämpft, begleitet mich Kolja für die Einkäufe bei Price Smart und Riba Smith vor den Weihnachtsfeiertagen. Elvir holt uns ab und wir fahren zu Price Smart. Wie wohl überall üblich ist vor Weihnachten viel los und wir können mit viel Glück einen Parkplatz ergattern. Nach einer Stunde haben wir alles gefunden und stellen uns an die langen Schlangen an. Überraschenderweise geht es dann aber doch recht schnell und wir machen uns auf zur nächsten Station. Wie angenehm es ist, mit einem Auto die Einkäufe zu erledigen und nicht nach jedem Supermarkt von Neuem ein Taxi zu organisieren. Riba Smith war außerordentlich gut sortiert im Gemüse- und Obstbereich. Traditionell gibt es in Panama um die Weihnachtszeit einen speziellen Brotkranz, Rosca de Navidad genannt. Die Supermärkte sind voll davon, aber leider gibt es zu dieser Zeit kein anderes Brot oder Toast.
Zum Glück war auch die Schranke zur Zufahrt zum Dinghydock nicht abgesperrt und wir konnten mit dem Auto bis zur Treppe fahren.

Andere Yachties waren gerade dabei, ihre Einkäufe ins Dinghy zu verstauen. Plötzlich kamen Riesenwellen, ausgelöst durch ein Pilotboot, in die Bucht und überschwemmten die Treppe und Dinghydock und versenkten fast das arme Beiboot. Die Einkäufe der beiden und sie selbst wurden pitschepatschenass und Elvir schimpfte über die Rücksichtslosigkeit des Kapitän.

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20.12.2012 Kinobesuch mit Folgen

Vor zwei Tagen waren Klaus und Helena im Kino. “Der Hobbit” von J.R.R. Tolkien. Film mit Überlänge. Warum ich das hier extra erwähne? Weil die Überlänge Folgen hatte. Obwohl die zwei Kinobesucher extra warme Kleidung mitgenommen hatten, kamen sie um eine Erkältung nicht herum. 3 Stunden Tiefkühlung hält niemand aus. Unser Freund Elvir hatte dann auch folgenden Tip parat (allerdings erst nach dem Kinobesuch): unverzichtbar bei einem Kinobesuch in Panama City sind warme Socken und feste Schuhe, am besten Stiefel, lange Hose, Wollpullover, Jacke, Earmufflers (Ohrenschützer) und Mütze. Das alles hatten Klaus und Helena nicht und deswegen bekamen sie zwei Tage später eine Erkältung. Zu den Eintrittspreisen: Während Helena den Schülertarif von 3,– US $ bezahlte, mußte Klaus wegen des Jubilado-Tarifs (ich schreib’s ja ungern, aber es handelt sich hier tatsächlich um den Seniorentarif) nur unfaßbare 1,50 US $ bezahlen.

Kolja und ich blieben an Bord. Im Regen. Eigentlich wollte ich die Wasserlinie saubermachen, aber nachdem ich das dritte Mal rein ins Dinghy und raus aus dem Dinghy gehüpft bin, weil wieder ein Regenschauer kam, habe ich es aufgegeben.

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15.12.2012 Trockenzeit in Panama

Heute beginnt ganz offiziell die Trockenzeit in Panama: leider spüren wir bisher davon noch nichts. Während den letzten Tage empfanden wir das Wetter eher als besonders schwül-heiß. Die Hitze entlud sich gestern Abend prompt in einer gewaltigen Sturmfront die – Gott sei Dank – weit südlich von uns durchzog. Die Gewitterwolke hatte einen Durchmesser von über 350km und ihre Spitzen ragten 15km in den Himmel (die rosa und weißen Gebiete auf der Karte). Nach dem Abendessen versammelten wir uns auf der Flybridge und genossen eine ganz besondere Lightshow: gewaltige Blitze zuckten in geschätzten 5km bis 10km Höhe zwischen den Wolken hin- und her. Wir zählten zeitweise über 40 Blitze pro Minute, der Himmel war taghell erleuchtet, man hätte dabei (fast) lesen können. Obwohl sich das Spektakel weit weg, in ca. 200km Entfernung abspielte, hatten wir doch ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend. Solche extremen Naturgewalten erhöhen instinktiv den Adrenalinspiegel und suggerieren Gefahr.

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Gestern hat es eigentlich den ganzen Tag über geregnet, ich glaube ich erwähnte es schon: wir haben Trockenzeit! So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass unsere Solar Stromausbeute zur Zeit deutlich niedriger ausfällt als im vergangenen Jahr. Obwohl wir uns letztes Jahr deutlich nördlicher aufgehalten haben (USA Ostküste und Bahamas) und dort die Sonne im Spätherbst viel niedriger steht als hier direkt am Equator, konnten wir vor einem Jahr mit durchschnittlich 330 Amp./Tag rund 30% mehr Strom in die Batterien laden. Dies liegt an der geringeren Sonnenscheindauer da häufig die Sonne von dichten Wolken verdeckt wird. Unsere Stromausbeute, wenn die Sonne Mittags senkrecht auf die Solarzellen scheint, ist immer wieder beeindruckend. Bei installierten 1000 Watt Peak/Power laden wir netto! bis zu 940Watt (69 Amp.) in die Batterien, effektive Solarzellen aus deutscher Produktion (SUNSET AS100 HPC) und ein perfekter Laderegler aus den USA (OUTBACK FLEXMAX 80) sei Dank. Alle Werte werden 128 Tage in unserem System gespeichert und regelmäßig auf den Laptop übertragen.

Leider bringen die häufigen Regenfälle noch ein weiteres Übel mit sich: jede Menge Dreck und Schmutz. Wir können uns nicht daran erinnern in den vergangenen knapp vier Jahren die Pacific High jemals so oft geputzt zu haben. Nach jedem Regen ist der ganze Katamaran von einer neuen grauen, leicht öligen, Schmutzschicht überzogen. Da Panama über keine nennenswerte Industrie verfügt, können wir uns nur vorstellen, dass die Luftverschmutzung durch die vielen Container und Kreuzfahrtschiffe im Panama Kanal und durch den enormen Straßenverkehr entsteht. Naja, bald sind wir im Pazifik… da gibt es keinerlei Luftverschmutzung.

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Während das Ankerfeld noch in der Sonne funkelt naht bereits die nächste Regenfront von der “Puente de las Americas”

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07.12.2012 Panama City – Gefährliches Pflaster

Panama ist eines der unsichersten Länder unserer bisherigen Reise. Leider steigt die Kriminalitätsrate um die Weihnachtszeit noch einmal signifikant. Der Grund: eine bestimmte Bevölkerungsschicht beschafft sich auf diese Weise das nötige Weihnachtsgeld!  Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht eine neue Hiobsbotschaft über die Funkrunde verkündet wird. Abgeschlossene Beiboote samt Außenborder werden immer häufiger versucht vom Dinghydock zu stehlen. Auch am Ankerplatz bleibt man nicht verschont. Es wird geraten, das Beiboot in jedem Fall nachts an Bord zu nehmen und mit Ketten zu sichern. Als Katamaran mit soliden Davits und der elektrischen Winch ziehen wir so wie so jeden Abend unser Beiboot aus dem Wasser – allerdings wird es hier in Panama von Kolja jeden Abend zusätzlich mit einer Edelstahlkette gesichert. Andere L-nder, andere Sitten!

Mehrere Seglerfreunde vom Ankerplatz wurden beriets beim Einkaufen um ihre Geldbörsen, Handtaschen oder Schmuck erleichtert. Einem anderen wurde der Rucksack aus dem, an der Ampel wartenden Taxi, durch das Fenster geklaut. Natürlich immer mit Kreditkarten und Ausweisen. Auch vor den Geldautomaten wird gewarnt. Einige wurden von kriminellen Banden “gehackt” und kopieren jetzt automatisch die Kreditkarten und Zugangsdaten der Benutzer. EInige Segler mußten nach einer Abhebung feststellen, daß die Karte geklont, und das Konto abgeräumt wurde.

Eine deutsche Familie mit zwei kleinen Kindern wurde hier auf der Pazifikseite an einem einsamen Ankerplatz ausgeraubt. Acht bewaffnete Männer kamen abends um 21.00 Uhr plötzlich an Bord. Die Polizei sagte, daß wäre sehr unüblich, aber da die Diebe gute Beute machten, wird es wohl kein Einzelfall bleiben.

So richtig wohl fühlen wir uns nicht. Gestern waren wir zum traditionellen Donnerstag-Pizzaessen der Segler. Allerdings immer mit den Gedanken beim Beiboot, das wir am Dock mit Ketten gesichert zurückgelassen haben. Ist es noch da, wenn wir wiederkommen? Wenn nicht, wie kommen wir wieder an Bord? Und wie bekommen wir auf die Schnelle ein neues Beiboot mit Motor? Aber wir hatten Glück, es war noch da, als wir wiederkamen.

Einige Segler haben sich am Dinghi Dock versammelt um gemeinsam zur Pizzeria zu gehen

Es ist nicht so, das wir uns in Panama generell unsicher fühlen. In weiten Bereichen des Landes wie Panama City, der historischen Altstadt oder in den Shopping Malls fühlen wir uns sicher und wohl. Man sollte sich aber den “Geflogenheiten” anpassen und Vorsicht walten lassen. Auch unsere panamesischen Freunde verhalten sich so und fahren durch gewisse Stadtteile mit verschlossenen Türen oder nehmen in anderen Stadtteilen Frauen in die Mitte…Wenn wir einkaufen gehen, dann passen wir auf: wir haben nicht zuviel Bargeld dabei und Ausweise nur in Kopie. Keinen Schmuck und meist keine Handtasche…

Abendstimmung am “Causeway Amador” der Einfahrt in den Panama Kanal vom Pazifischen Ozean

(Digital bearbeitete HDR Aufnahme – wie immer öffnet ein Doppelklick auf das Bild ein neues Fenster mit der vollen Auflösung)

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01.12.2012 Weihnachtskalender und mehr

Weihnachtskalender stehen bei unseren Kindern hoch im Kurs. Irgendwie scheint es Ihnen ein wenig von dem heimatlichen Weihnachtsgefühl zurückzubringen. Weihnachten in den Tropen, so wie wir es in den vergangenen Jahren erleben, ist einfach nicht das Gleiche. Leider sind Weihnachtskalender eine deutsche bzw. europäische Erfindung und außerhalb des „alten“ Kontinent nicht sehr verbreitet – eigentlich gar nicht zu bekommen, so wie wir auch letztes Weihnachten in den USA keinen kaufen konnten. Um so überraschter waren wir einen Peanuts Weihnachtskalender (meine Lieblings Comic Figur ist „Snoopy“!) im Riba Smith Supermarkt in Panama City zu finden und damit Kolja und Helena am ersten Dezember zu überraschen!

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Auch unser Silberreiher Pärchen war neugierig geworden und stattete der Pacific High einen Besuch ab. Einträchtig standen die beiden auf unseren zwei Bugspitzen und beobachteten abwechselnd die Fische im Wasser und unser Treiben an Bord…

Silberreiher auf dem Backbordbug…                               … und Silberreiher auf dem Steuerbordbug

Während die Kinder, trotz Weihnachtskalender, mit ihrem „geliebten“ Schulunterricht beschäftigt waren, kam Jean-Yves vom MotorKat „Domino20“ zum Kaffee an Bord, um uns von seinen umfangreichen Gewitterschutzmaßnahmen zu berichten. Jean-Yves und seine Frau Marie wurden hier in Panama vor knapp einem halben Jahr vom Blitz getroffen der ihre komplette Elektronik zerstörte. Er ist seitdem zum Blitzexperten geworden und hat uns viele gute Ratschläge und genaue Einbaumaßnahmen geschildert um ein Boot vor Blitzen zu schützen. Jean-Yves und Marie sind überhaupt sehr interessante Ankernachbarn. Die beiden Franzosen haben lange in den USA gelebt um sich dann ihren Traum von einer Blauwasserfahrt auf einem Motorkatamaran zu erfüllen. Da es keinen Motorkat mit der von Ihnen gewünschten Trans-Pazifik Reichweite gab (6000sm plus), beauftragten sie kurzfristig den amerikanischen Schiffsarchitekten Tennant Ihren Kat zu designen, um ihn dann in einer Schiffswerft in Paraguay bauen zu lassen (zur Erinnerung: Paraguay liegt mitten im Südamerikanischen Kontinent ohne Zugang zum Meer!). Gestern zeigten Sie mit Stolz Ihren tollen Kat der konsequent für ein gemütlich-luxuriöses Leben zu zweit konstruiert wurde…

Am Nachmittag hörten wir plötzlich wieder der Anker des Katamaran „My Muse“ neben uns ins Wasser platschen. Eigentlich waren doch Cam, Graham und ihre drei Kinder Vorgestern endgültig Richtung Ecuador und Neuseeland aufgebrochen… Sie hatten bereits einmal von den Islas Perlas, wegen einem gerissenen Keilriemen, zurückkommen müssen… was war diesmal passiert? Wir sprangen ins Dinghi und trafen uns am Heck der „Kokomo“: Graham hatte heftige Schmerzen an den Nieren bekommen… Nierensteine! Wie sich in den kommenden Tagen herausstellen sollte konnten diese aber einfach und sicher ambulant in Panama City entfernt werden. Während ich diese Zeilen tippe liegt die „My Muse“ schon sicher vor der Ecuadorianischen Küste…

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Auch Donna und Peter von der “Kokomo” sind gespannt auf Neuigkeiten von der “My Muse”

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30.11.2012 Panama City – Las Brisas Lost and Found

Auf dem Panama City Cruisers Net auf Kanal 74 (täglich außer Sonntag um 8.00 Uhr) hörten wir heute in der Rubrik Lost and Found die Nachricht, daß ein Katamaran vor der Insel Taboga verschwunden ist. Das Schiff, eine nagelneue Catana, wird gerade von einer Crew von Frankreich nach Tahiti überführt. Gestern noch ankerte sie im Ankerfeld Las Brisas neben uns. Und jetzt ist sie in Taboga, während die Crew an Land war, spurlos verschwunden. Niemand weiß, wo das Schiff abgeblieben ist. Das Schiff hat zwar ein Track & Trace-System an Bord, das aber nur alle 24 Stunden ein Signal sendet. So hieß es für die nun schifflose Crew abwarten. Am späten Vormittag kam dann die Entwarnung über Funk: das Schiff wurde wieder aufgefunden und ist sicher an einer Mooring vor der Insel Taboga festgemacht.

Am Abend kam noch jemand im Dinghy zu uns. Es war der Skipper der Catana, die wieder neben uns geankert hatte. Er fragte, ob wir etwas Benzin für seinen Außenborder hätten. Er kam kurz an Bord und ihm stand der Schrecken noch deutlich ins Gesicht geschrieben. Er erzählte, daß sie den Kat heute morgen vor Taboga geankert hatten mit 35 Meter Kette bei 7 Meter Wassertiefe, hoher Schwell von 1 – 2 Meter kam in die Bucht. Sie waren nur eine Stunde an Land. Als sie wiederkamen war das Schiff nicht mehr da. Ich stelle mir den Schrecken lieber nicht vor… Mit Hilfe von Track & Trace konnten sie das Schiff später orten. Es ist aufs Meer rausgetrieben und es war wirklich Glück, dass es mit keinem Schiff oder anderem kollidiert ist. Das ist nochmal gutgegangen.

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29.11.2012 Weihnachtliche Stimmung in Panama

Während unserem kurzen Ausflug in die „Allbrook Mall“ konnten Helena und ich die allgegenwärtige Weihnachtsdekoration bewundern. Wir schlenderten gemütlich durch die langen Einkaufspassagen und Helena wartete mit Engelsgeduld im Heimwerkerläden auf mich, bis ich diverse Schräubchen, Scharniere und Bohrer gefunden hatte. Eigentlicher Grund unseres Ausfluges waren ein paar Rollerskates, die sich Helena noch zum Geburtstag gewünscht hatte. Wider Erwarten wurden wir fündig und fanden schicke Rollschuhe für Helena und gönnten uns danach ein feudales Mittagessen bei Mc Donalds…

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25.11.2012 Helenas vierter Geburtstag an Bord

Gemäß übereinstimmender Aussage unserer Kinder sind Geburtstage an Bord nicht gerade die Highlights des Jahres: keine „richtigen“ Freunde zum feiern, keine Geburtstagsparty, keine „richtigen“ Geschenke da wir uns oft in Gebieten aufhalten in denen wir keine „passende“ Geschenke für die beiden finden. Wir haben zwar unsere Geburtstagsrituale an Bord. Das Wichtigste zuerst: an Geburtstagen ist schulfrei, der Salon wird geburtstagsmässig dekoriert, es gibt einen besonderen Frühstücktisch mit dem „Kerzen-Männchen“ und einigen kleinen Geschenken, nachmittags einen Maulwurf-Kuchen… aber eine richtige Geburtstagsfete mit vielen Freunden kann das natürlich nicht ersetzen.

Am späten Vormittag sind wir von Kolja an Land gebracht worden um in die Allbrook Shopping Mall zu fahren. Was sich zunächst interessant anhört entwickelte sich weitaus weniger spannend für Helena  als wie man vermuten könnte. Erst warteten wir eine gefühlte Ewigkeit in einem Telefonladen um eine zweite SIM Karte zu kaufen, dann mussten wir noch einige dringende Ersatzteile für die Pacific High besorgen. Wir waren mit Elvir verabredet der Helena zum Geburtstagskaffeetrinken in eine noble Konditorei einlud – nicht bedenkend, dass Helena eine Eier Alergie hat und keine der vielen Köstlichkeiten probieren konnte. Aber immer noch besser als den ganzen Tag an Bord verbringen…

Am übernächsten Tag haben wir es aber wenigstens teilweise wieder gut gemacht… (sh. Logbucheintrag vom 29.11)

Wir warten auf unseren persönlichen Chauffeur Service (unser Freund Elvir), der auch etwas in der Allbrook Mall zu erledigen hat und so nett ist uns mitzunehmen.

Wir stehen an der Kasse in einem Delikatessenladen und diskutieren wo es das beste Brot in Panama City gibt.

Im Café suchen wir uns etwas Süßes aus…

… nicht so leicht, bei der Auswahl!

Kolja ist wieder einmal so nett und fährt uns mit dem Dinghi nach Hause. Je nach Tidenstand ist es nicht immer leicht ins Beiboot einzusteigen.

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24.11.2012 Von Regenbogen, Nachtschwärmern und Ankerketten

Schöner kann ein Tag wohl kaum beginnen: nach einer windigen und regnerischen Nacht brachte uns der Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang im Südosten und einen doppelten Regenbogen nördlich unseres Ankerplatzes im „Las Brisas“ Ankerfeld.

Die Glasfassaden der Wolkenkratzer glitzern golden in den ersten Sonnenstrahlen des Tages während man links im Bild den doppelten Regenbogen erkennen kann.

Helena hat schlecht geschlafen und war die halbe Nacht auf. Vielleicht liegt es an der vielen Cola oder an ihrem nahenden Geburtstag!? Hatte sie mehrfach letzte Nacht gehört und gesehen, da ich bei viel Wind am Ankerplatz immer wieder wach werde und einen Kontrollgang in den Salon mache. Neben Manga zeichnen hatte sie auch schon eifrig für den Schulunterricht vorgearbeitet, so dass es heute wohl ein kurzer Schultag für sie wird.

Seit Tagen überlegen wir wie wir am besten unsere Ankerkette hier in Panama tauschen können. Nach 3 ¾ Jahren sind die ersten 60m stark verrostet. Ihre Arbeitslast ist sicherlich beeinträchtigt und der gesamte Bereich rund um die Anker Winch wird durch den Rost in Mitleidenschaft gezogen. Leider ist Panama nicht gerade der beste Platz für Cruiser um unsere Segelboote zu reparieren oder mit neuen Teilen auszurüsten. Nachdem wir bereits 5 Läden in der Umgebung bezügl. Ankerketten erfolglos abgeklappert hatten, bekamen wir von Peter („Kokomo“) den Tipp es mal bei „Redemar“ zu probieren, ein Ausrüster für die Thunafischer hier in Panama. Der Laden in der Zollfreizone in Balboa macht einen professionellen Eindruck. Sie haben ein riesiges Lager an Ketten, Leinen, Schäkeln etc. Alle Ketten kommen von Acco / New Jersey / USA und sind von höchster Qualität – habe noch nie eine ½ Zoll (12mm) mit einer Arbeitslast von 11.300 Lbs. = 5125 kg gesehen. Das ist fast das Doppelte unsere aktuellen Kette. Leider passt sie aber nicht 100%ig. Peter, der seine Kette gerade getauscht hat und sich gut auskennt, ist extra noch rüber gekommen um sich unser Ankerspill (Gipsy) genau anzuschauen, konnte aber auch nur feststellen, dass die Kette nicht passt. Schade, jetzt beginnt unsere Suche wieder von vorne und wir müssen wohl doch eine Kette aus den USA importieren. Der Besuch bei „Redemar“ hat sich aber trotzdem gelohnt, da wir den Arbeitern beim Vorbereiten der riesigen Thunfischnetze zuschauen konnten…

Das riesige schwarze Tunfischnetz liegt am Boden und wird mit starken Nylontauwerk an den Ketten befestigt.

Danach werden die grellgelben Schwimmkörper am Netz befestigt. Die Netze sind riesig: geschätzte 50m bis 100m breit und Kilometer lang.

Weiter geht es zu Elvirs bevorzugtem chinesischen Obst- und Gemüse-Markt. Die Auswahl und die Preise liegen zwischen dem großen öffentlichen Markt und den Supermärkten.

Interessant ist es allemal dem Großvater beim Hüten der Enkelkinder zuzuschauen oder sich durch die engen Gänge entlang der mit exotischen Gemüse vollgestopften Regale zu schlängeln.

In einer Ecke finden wir dann noch eine Frucht die wir hier in Panama überhaupt nicht erwartet haben: Esskastanien. Eine nette Erinnerung an unsere Zeit im Tessin wo wir selber Kastanien gesammelt und im Kamin geröstet haben!

Beendet haben wir den Tag wieder an Bord wo wir zusammen mit Elvir nach langer Zeit wieder ein Mal ein Thay Curry gekocht haben…

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20.11.2012 Interessante Nachbarn

Es ist kurz nach 6:00 Uhr Morgens. Kolja und ich sitzen im Salon: er schreibt eine Erdkunde Klassenarbeit ich diesen Blog Eintrag. Ich glaube ich habe das bessere Los gezogen! Zur Einstimmung auf diesen frühen Morgen haben wir davor erst einmal gemütlich auf die Couch gekuschelt, einen Kaffee bzw. Kakao getrunken und über Gott und die Welt geredet. Keine Spur von Hektik oder Druck…

Neben den obligatorischen Erklärungen zu Koljas aktuellen Computerspielen haben wir uns über Gezeiten, die Auswirkungen von Mond uns Sonne auf die Tide hier an der Pazifikküste von Panama unterhalten. Gestern haben wir an unserem Ankerplatz einen Tidenhub von 5,6m gemessen! Kaum zu glauben, dass wenige km entfernt an der Karibikküste von Panama die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut unbedeutend sind (unter einem halben Meter)…

7,40 m abzüglich 1,80 m ergibt 5,60 m aktuellen Tidenhub in Panama City

Gestern Abend waren wir zu Drinks und Snacks auf die „My Muse“ eingeladen. Kolja hatte noch extra für uns die Luftkammern des Dinghi aufgepumpt. An Bord der „My Muse“ leben Cam und Graham mit ihren drei Kindern Sam, Catherine und Marnie. Ursula und Michael von der „Krill“ waren auch noch dabei. Ich finde es immer wieder auf`´s neue spannend die Lebensgeschichten und Abenteuer unserer Segelnachbarn zu hören. Alle außer uns haben schon längere Zeit die Inselwelt im Pazifischen Ozean besegelt und schwärmen von den freundlichen Menschen, dem glasklaren Wasser und den wunderschönen Buchte. Die Crew der „My Muse“ ist auf dem Weg von Florida nach Wangirai / Neuseeland wo sie Ende kommenden Jahres ankommen wollen da ihre beiden Töchter dort im Januar 2014 eingeschult werden sollen. Als amerikanisch/neuseeländische Familie sind sie schon viel gereist, haben neben dem Pazifik auch Alaska besucht, die letzten Jahre in Florida gelebt und ziehen jetzt nach Neuseeland. Alle an Bord leiden ordentlich unter der Seekrankheit und spüren deren Auswirkungen auch auf längeren Segelpassagen – was haben wir es da gut, mit unserem bisschen Übelkeit – ab und zu! Ursula und Michael von der Krill haben von Australien aus sich den Pazifik ersegelt und haben lange Zeit in Asien / Thailand gelebt. Es wurde ein langer Abend mit vielen spannenden Geschichten und haufenweise neuer Erkenntnisse für uns über unser zukünftiges Fahrtengebiet…