Panama ist eines der unsichersten Länder unserer bisherigen Reise. Leider steigt die Kriminalitätsrate um die Weihnachtszeit noch einmal signifikant. Der Grund: eine bestimmte Bevölkerungsschicht beschafft sich auf diese Weise das nötige Weihnachtsgeld! Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht eine neue Hiobsbotschaft über die Funkrunde verkündet wird. Abgeschlossene Beiboote samt Außenborder werden immer häufiger versucht vom Dinghydock zu stehlen. Auch am Ankerplatz bleibt man nicht verschont. Es wird geraten, das Beiboot in jedem Fall nachts an Bord zu nehmen und mit Ketten zu sichern. Als Katamaran mit soliden Davits und der elektrischen Winch ziehen wir so wie so jeden Abend unser Beiboot aus dem Wasser – allerdings wird es hier in Panama von Kolja jeden Abend zusätzlich mit einer Edelstahlkette gesichert. Andere L-nder, andere Sitten!
Mehrere Seglerfreunde vom Ankerplatz wurden beriets beim Einkaufen um ihre Geldbörsen, Handtaschen oder Schmuck erleichtert. Einem anderen wurde der Rucksack aus dem, an der Ampel wartenden Taxi, durch das Fenster geklaut. Natürlich immer mit Kreditkarten und Ausweisen. Auch vor den Geldautomaten wird gewarnt. Einige wurden von kriminellen Banden “gehackt” und kopieren jetzt automatisch die Kreditkarten und Zugangsdaten der Benutzer. EInige Segler mußten nach einer Abhebung feststellen, daß die Karte geklont, und das Konto abgeräumt wurde.
Eine deutsche Familie mit zwei kleinen Kindern wurde hier auf der Pazifikseite an einem einsamen Ankerplatz ausgeraubt. Acht bewaffnete Männer kamen abends um 21.00 Uhr plötzlich an Bord. Die Polizei sagte, daß wäre sehr unüblich, aber da die Diebe gute Beute machten, wird es wohl kein Einzelfall bleiben.
So richtig wohl fühlen wir uns nicht. Gestern waren wir zum traditionellen Donnerstag-Pizzaessen der Segler. Allerdings immer mit den Gedanken beim Beiboot, das wir am Dock mit Ketten gesichert zurückgelassen haben. Ist es noch da, wenn wir wiederkommen? Wenn nicht, wie kommen wir wieder an Bord? Und wie bekommen wir auf die Schnelle ein neues Beiboot mit Motor? Aber wir hatten Glück, es war noch da, als wir wiederkamen.
Einige Segler haben sich am Dinghi Dock versammelt um gemeinsam zur Pizzeria zu gehen
Es ist nicht so, das wir uns in Panama generell unsicher fühlen. In weiten Bereichen des Landes wie Panama City, der historischen Altstadt oder in den Shopping Malls fühlen wir uns sicher und wohl. Man sollte sich aber den “Geflogenheiten” anpassen und Vorsicht walten lassen. Auch unsere panamesischen Freunde verhalten sich so und fahren durch gewisse Stadtteile mit verschlossenen Türen oder nehmen in anderen Stadtteilen Frauen in die Mitte…Wenn wir einkaufen gehen, dann passen wir auf: wir haben nicht zuviel Bargeld dabei und Ausweise nur in Kopie. Keinen Schmuck und meist keine Handtasche…
Abendstimmung am “Causeway Amador” der Einfahrt in den Panama Kanal vom Pazifischen Ozean
(Digital bearbeitete HDR Aufnahme – wie immer öffnet ein Doppelklick auf das Bild ein neues Fenster mit der vollen Auflösung)