Schöner kann ein Tag wohl kaum beginnen: nach einer windigen und regnerischen Nacht brachte uns der Morgen einen wunderschönen Sonnenaufgang im Südosten und einen doppelten Regenbogen nördlich unseres Ankerplatzes im „Las Brisas“ Ankerfeld.
Die Glasfassaden der Wolkenkratzer glitzern golden in den ersten Sonnenstrahlen des Tages während man links im Bild den doppelten Regenbogen erkennen kann.
Helena hat schlecht geschlafen und war die halbe Nacht auf. Vielleicht liegt es an der vielen Cola oder an ihrem nahenden Geburtstag!? Hatte sie mehrfach letzte Nacht gehört und gesehen, da ich bei viel Wind am Ankerplatz immer wieder wach werde und einen Kontrollgang in den Salon mache. Neben Manga zeichnen hatte sie auch schon eifrig für den Schulunterricht vorgearbeitet, so dass es heute wohl ein kurzer Schultag für sie wird.
Seit Tagen überlegen wir wie wir am besten unsere Ankerkette hier in Panama tauschen können. Nach 3 ¾ Jahren sind die ersten 60m stark verrostet. Ihre Arbeitslast ist sicherlich beeinträchtigt und der gesamte Bereich rund um die Anker Winch wird durch den Rost in Mitleidenschaft gezogen. Leider ist Panama nicht gerade der beste Platz für Cruiser um unsere Segelboote zu reparieren oder mit neuen Teilen auszurüsten. Nachdem wir bereits 5 Läden in der Umgebung bezügl. Ankerketten erfolglos abgeklappert hatten, bekamen wir von Peter („Kokomo“) den Tipp es mal bei „Redemar“ zu probieren, ein Ausrüster für die Thunafischer hier in Panama. Der Laden in der Zollfreizone in Balboa macht einen professionellen Eindruck. Sie haben ein riesiges Lager an Ketten, Leinen, Schäkeln etc. Alle Ketten kommen von Acco / New Jersey / USA und sind von höchster Qualität – habe noch nie eine ½ Zoll (12mm) mit einer Arbeitslast von 11.300 Lbs. = 5125 kg gesehen. Das ist fast das Doppelte unsere aktuellen Kette. Leider passt sie aber nicht 100%ig. Peter, der seine Kette gerade getauscht hat und sich gut auskennt, ist extra noch rüber gekommen um sich unser Ankerspill (Gipsy) genau anzuschauen, konnte aber auch nur feststellen, dass die Kette nicht passt. Schade, jetzt beginnt unsere Suche wieder von vorne und wir müssen wohl doch eine Kette aus den USA importieren. Der Besuch bei „Redemar“ hat sich aber trotzdem gelohnt, da wir den Arbeitern beim Vorbereiten der riesigen Thunfischnetze zuschauen konnten…
Das riesige schwarze Tunfischnetz liegt am Boden und wird mit starken Nylontauwerk an den Ketten befestigt.
Danach werden die grellgelben Schwimmkörper am Netz befestigt. Die Netze sind riesig: geschätzte 50m bis 100m breit und Kilometer lang.
Weiter geht es zu Elvirs bevorzugtem chinesischen Obst- und Gemüse-Markt. Die Auswahl und die Preise liegen zwischen dem großen öffentlichen Markt und den Supermärkten.
Interessant ist es allemal dem Großvater beim Hüten der Enkelkinder zuzuschauen oder sich durch die engen Gänge entlang der mit exotischen Gemüse vollgestopften Regale zu schlängeln.
In einer Ecke finden wir dann noch eine Frucht die wir hier in Panama überhaupt nicht erwartet haben: Esskastanien. Eine nette Erinnerung an unsere Zeit im Tessin wo wir selber Kastanien gesammelt und im Kamin geröstet haben!
Beendet haben wir den Tag wieder an Bord wo wir zusammen mit Elvir nach langer Zeit wieder ein Mal ein Thay Curry gekocht haben…