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29.06.2013 Segel und Heiva Va’a

Etwas länger als geplant haben Christophe und seine Crew doch gebraucht unsere Segel zu nähen aber am heutigen Freitag können wir unsere Segel wieder abholen. Die Fahrt hinterm Korallenriff am Flughafen entlang, mit den drei Meldungen bei der „Port and Air Control“ sind schon Routine geworden. Pünktlich legen wir am Quai „QC5“ an wo wir von der „API Yachting“ Crew erwartet werden. Bevor unsere Segel und der Lazy Bag wieder an Bord kommen, haben wir noch einige Sonderwünsche die prompt erledigt werden (wie sich später herausstellen wird, ohne Extra Berechnung). So dauert es bis in den späten Nachmittag bis die kleinen Arbeiten am Rigg erledigt, und alle Segel angebracht / justiert sind. Im warmen Licht der hinter Moorea untergehenden Sonne machen wir wieder an unserer Mooring Boje fest und sind glücklich unsere Segel wieder zu haben!

An diesem Wochenende findet auch die Heiva Va’a Tahiti 2013 statt, einer der vielen Ausleger-Kanu (Va’a) Wettbewerbe anlässlich der Heiva. Es sind die Kurzstrecken bis 3km die im Hafen von Papeete ausgetragen werden. Wir lassen uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen diese Wettbewerbe von unserem Logenplatz auf der Pacific High zu verfolgen. Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Va’a, nur angetrieben von den kräftigen Paddelschlägen, durchs Wasser gleiten!

Wir packen alle mit an… nicht zuletzt um dabei viel zu lernen

Unser Lazy Bag wird vom Loft heruntergelassen

Unser Großsegel steht wieder…

Ein paar Schnappschüsse von der Heiva Va’a Tahiti 2013…

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23.06.2013 Papeete

Panorama der Hafenpromenade von Papeete

Während den letzten Wochen haben wir immer wieder Streifzüge durch Papeete und seine Umgebung gemacht. Manche behaupten, Papeete sei eine laute, schmutzige und nicht besonders schöne Stadt. Dies trifft bestimmt auch auf einige Stadtviertel zu, dehnen man Armut, Ausbeutung und eine gewisse Verwahrlosung ansieht. Wenn man sich die Mühe macht, findet man dazwischen viele kleine Perlen, etliche grüne Oasen, einige gut erhaltene oder neu restaurierte Gebäude und immer wieder freundliche hilfsbereite Menschen! Hier einige Schnappschüsse von Orten, die uns besonders gefallen haben:

Gedenkstätte der Atombombenexplosionen die – nicht nur – die Franzosen im Pazifik durchgeführt haben

Die „Pä’öfa’i“ Kirche ist das Zentrum der Protestanten in Tahiti. Während dem Gottesdienst am Sonntag Vormittag haben wir bis zum Park an der Strandpromenade die wunderschönen Gesänge hören können

Ausleger Kanu “Va’a” fahren ist Volkssport in Französisch Polynesien

Gedenktafel an die „Va’a Hokule’a“ von 1976. Mit einem traditionell gebauten Polynesischen Katamaran wurde die 5270km lange Strecke von Hawaii nach Tahiti in 32 Tagen erfolgreich gesegelt

Ansicht des wunderschön angelegten Parks entlang der Uferpromenade von Papeete

Noch ein Detail des Glockenturms der „Pä’öfa’i“ Kirche

Tahitianische Familie nach dem Sonntags Gottesdienst

Der Präsidentenpalast

Prächtige Baumkronen spenden Schatten und funktionieren wie eine natürliche Klimaanlage

Denkmal für die gefallenen Soldaten Polynesiens während dem ersten Weltkrieg. Warum diese Männer wohl „freiwillig“ in einen Krieg gezogen sind der so weit von ihrem Heimatland entfernt ausgetragen wurde?

Immer wieder kleine Teiche und Gärten gilt es in Papeete zu entdecken

Im Vordergrund steht die Kanone der „Seeadler“, einem 83m langem 3-Mast Schoner unter dem Kommando von Graf von Luckner, der 14 Alliierte Schiffe aufgebracht hatte, ohne einen einzigen Toten oder Verletzten!

Die Römisch-Katholische Kathedrale im gotischen Stil (ich liebe diese Formulierung aus den Touri-Prospekt)

Eine  Superyacht “Tango” von Feadship im Hafen von Papeete. Einige technische Daten gefällig?

78m lang, 4x MTU 16 Zyl. Diesel mit 12.000PS, 22 Mann Besatztung, 200.000l. Tankinhalt

Sonnenuntergang über Moorea auf dem Heimweg mit dem Beiboot

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14.06.2013 Beim Segelmacher …

Seit über einem Jahr suchen wir schon einen guten Segelmacher um unser Groß und unsere Genua „generalüberholen“ zu lassen. Weder in den Bahamas, noch auf den Cayman Islands, ganz zu Schweigen von Kuba, San Blas, Panama oder auf den Galapagos konnten wir einen Segelmacher finden, der in der Lage gewesen wäre unsere Segel zu „handeln“, noch unser Vertrauen gefunden hätte. „Die Segel hätten wir noch in den USA – in West Palm Beach oder in Fort Lauderdale – nähen lassen sollen“, wurde unser Standard Ausspruch, wenn wir wieder einmal erfolglos nach einem Segelmacher gefahndet hatten.

Hier in Französisch Polynesien soll unsere Suche nun ein Ende finden, wenn man den Aussagen anderer Segler und einschlägiger Internet Seiten Glauben darf. Besonders Regine von „Voilerie Sellerie Aveia” auf Raiatea wird sehr gelobt, aber auch „API Yachting“ in Papeete macht einen guten Eindruck auf mich, als ich Christofe (den Eigentümer) spontan während einer meiner Einkaufstouren überfalle. Den Ausschlag gegeben, die Segel gleich hier in Papeete nähen zu lassen, hat für uns die Möglichkeit direkt neben ihm im Hafen von Papeete anlegen zu können und unsere Segel ohne Umladen und längere Transportwege genäht zu bekommen.

Freitag Morgen bestätigt Christophe noch einmal telefonisch die Freigabe der Port Autorité von Papeete für die Pacific High in den Hafen zu kommen. Unser Dinghi haben wir an der Boje gelassen um diese für uns zu reservieren. Pünktlich um 10:00 Uhr machten wir am Pier neben API Yachting fest. Bei wenig Wind werden zuerst unsere Segel inspiziert, dann das Rigg kontrolliert und Genua- und Groß-Segel geborgen sowie der Lazy Bag abgenommen. Das dauert schon eine Weile. Erst nach Mittag stehen wir zusammen mit Christophe in seinem Loft vor unseren ausgebreiteten Segeln und besprechen die Reparaturen an unseren Segeln. Gut zwei Stunden nimmt er sich Zeit, die Segel und besonders die Nähte zu überprüfen und uns Vorschläge über Verstärkungen, neue Nähte und kleine Änderungen zu unterbreiten. Wir haben viel über unsere Segel und das Segel Nähen und Herstellen dazugelernt. Zwischendurch gibt es noch einen Kaffee und zum Schluss erhalten wir in seinem Büro einen Kostenvoranschlag zusammen mit der Zusage, das wir in einer guten Woche / 10 Tagen unsere Segel fertig genäht wieder abholen könnten.

Ohne Segel – was für ein trauriger Anblick – machen wir uns auf den Heimweg. Im ruhigen Kanal hinter dem Korallenriff treffen wir wieder auf etliche Kanuten, die mit ihren Ausleger Kajaks für die bevorstehenden Wettkämpfe anlässlich der Heiva trainieren. Sie nutzen gerne das breite Kielwasser der Pacific High um kräfteschonend durch die Lagune zu paddeln. Es wird freundlich gewinkt, gelacht und auch Scherze ausgetauscht. Kolja steht, wie so oft, am Ruder und ich habe in aller Ruhe Zeit Fotos zu schießen. Unsere 7,5kn Geschwindigkeit können die Kanuten locker mithalten und auch als er vorrübergehend auf 9kn beschleunigt, bleiben Sie dran und freuen sich über die Herausforderung…

„Flossy von Spirou“ bewacht einsam unsere Boje

Im ruhigen Hafenwasser bereitet Anita die Leinen und Fender vor…

… Kolja steht parat um an Land zu springen und die Leinen fest zu machen…

… wir liegen sicher vertäut im Hafen direkt vor „API Yachting“

Zuerst wird die Genua abgenommen…

… während ich noch die Leinen aufschieße…

… wird das Groß heruntergeholt (eine Menge Segeltuch!)…

und seitlich mit der Dirk auf zwei Craddle am Pier gehoben und direkt zum Segelmacher gerollt…

… um bald darauf ausgebreitet im Loft von Christophe genauestens inspiziert zu werden…

… er erklärt uns ausführlich seinen Vorschläge.

Die „Pacific High“ schaut traurig aus ohne Segel!

Einige Kanuten folgen unserem Kielwasser…

… und haben Spaß daran an der Pacific High „dran zu bleiben“ auch als Kolja Gas gibt!

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12.06.2013 Bordalltag

Die letzte Woche ist wieder einmal wie im Flug vergangen. Unsere Tage waren ausgefüllt mit Besorgungen, Reparaturen, Organisation von Ersatzteil Lieferungen, einigen Ausflügen, netten Besuchen von und bei anderen Segler und natürlich Schulunterricht… Helena und Kolja waren viel mit Ihren Freunden unterwegs.

Schulunterricht

Anfang der Woche waren wir beschäftigt einen guten Segelmacher zu finden Wir haben keine Risse oder Schäden zu beklagen, aber nach vier Jahren permanentem Einsatz und 25.000 sm hat besonders unser Square Top Groß eine Generalüberholung nötig.

“Pan Day” an Bord von “Pacific High”

Nachdem uns am Sonntag die Crew der „Pan Day“ besucht hatte, waren wir am Mittwoch Abend zu Tonys Geburtstagsparty eingeladen. Eine witzige und lustige Runde: besonders Tony weiß immer interessante aber auch bizarre Geschichten zu erzählen.

Tony’s Geburtstagsfeier an Bord der “Pan Day”
Tony zeigt uns begeistert sein Geburtstagsgeschenk: Strümpfe in den Farben von Steuerbord (grün) und Backbord (rot)

Spontan hatte uns „Mystic Moon“ zum Kaffee eingeladen. „Bella Star“ und „Bravo“ waren auch dabei. Im Salon von Cathy und John’s Trawler ist es sehr gemütlich. Der gute Kaffee und der leckere Bananen-Nuss-Kuchen waren Grund genug den Vormittag bei interessanten Gesprächen zu vertrödeln – eigentlich hatte ich vorgehabt einige Ship-Chandler nach einer Deck Wash Pump abzuklappern… man muss halt Prioritäten setzen!

Gemütlich ist es im Salon der “Mytic Moon”. Adam (links) und John (rechts) haben es sich in den Sesseln bequem gemacht.

 

Von links nacvh rechts: Cathy, Klaus, Anita, Nicole, Cindy, Aaron und Adam



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08.06.2013 Heiva des écoles de ori Tahiti

Die „Heiva“ ist das größte Fest in Französisch Polynesien und findet alljährlich von ca. Ende Mai bis Mitte Juli statt. Es ist der älteste Tanz- und Gesangs Wettbewerb im ganzen pazifischen Raum und wurde erstmals 1881 ausgetragen. Tausende Sänger und Tänzer nehmen an den Festivitäten und Wettbewerben teil und allein zu den offiziellen Tanzveranstaltungen  auf der „Scène de To’ata“ kommen über 30.000 Zuschauer. Während der Heiva gibt es außerdem , Kanu, Pirogen und Segelwettbewerbe, Wettbewerbe in den „alten“ Sportarten wie Speerwerfen, Steine heben, auf Kokosnuss Palmen klettern…

Vor den offiziellen Wettbewerben der Heiva findet die „Heiva des écoles de ori Tahiti“ statt. Zwei Wochen lang präsentieren jeden Abend zahlreiche Tanzschulen aus Tahiti und den umliegenden Inseln auf der großen Bühne der „Scène de To’ata“ ihr Können. Es ist kein eigentlicher Wettbewerb, sondern mehr eine Plattform für die tausenden Schüler der traditionellen polynesischen Tänze, die ein ganzes Jahr lang geübt und geprobt haben, ihr Können einem großen Publikum zu zeigen. Viele Familienangehörige und Freunde sind im Publikum und feiern Ihre Tanzschulen frenetisch. Wir haben erst spät von dieser Veranstaltung erfahren und kurzfristig beschlossen am heutigen Freitag, dem letzten Abend, uns diese Tänze anzuschauen. Frei nach dem Motto: was schief gehen kann läuft schief, ist unsere Hinfahrt mit Stolpersteinen gespickt. Eigentlich wollen wir mit dem Dinghi nach Papeete düsen, wie wir es schon so oft gemacht haben: 14 Minuten Vollgas und wir sind da. Ausgerechnet heute Abend haben wir Fallwinde, die das Meer auch in der Lagune so aufpeitschen, das wir die Fahrt nach einem Drittel der Strecke abbrechen: besonders die Rückfahrt im Dunklen erscheint uns zu abenteuerlich. Also zurück zum Dinghi Dock und schnell zur Bushaltestelle. Es ist 16:30 Uhr als wir an dort ankommen, die Tänze beginnen um 18:00 Uhr – das kann knapp werden. Wir waren uns nicht sicher ob überhaupt noch ein Bus fährt, aber eine wartende Mutter mit drei Kindern versichert uns, der Bus müsse jeden Moment kommen – sie warte schon lange mit ihren Einkäufen vom Carrefour. Eine dreiviertel Stunde später kommt dann auch ein Bus und wir lösen, auf Anraten des Busfahrers, gleich Hin- und Rückfahrt Tickets – hoffentlich schaffen wir es noch! Leider hat unser Busfahrer keine Michael Schuhmacher Qualitäten und bei der nächsten Tankstelle hält er auch noch an: na klar, um zu tanken was sonst (doch, es handelt sich um einen öffentlichen Linienbus!). Wir schleichen weiter Richtung Papeete, ich nutze die nächste rote Ampel, um mich bei unserem Fahrer zu erkundigen, wie lange am Abend die Busse fahren. Ganz erstaunt antwortet er mir, das dies die letzte Fahrt des Tages sei… warum hat er mir dann Rückfahrkarten verkauft!? Die Scheinwerfer von der „Scène de To’ata“ sieht man von weitem und – Oh Wunder – stehen wir um kurz vor sechs Uhr in der Schlange am Kartenschalter. Die Veranstaltung ist eigentlich ausverkauft, wir erwischen die letzten Rest Tickets auf den seitlichen Billigplätzen, die aber einen hautnahen Blick auf die Tänzer bieten. Kaum haben wir Platz genommen gehen auch schon die Scheinwerfer an und wir tauchen in die magische Welt der Polynesischen Tänze ein. Mal sind es ruhige, einschmeichelnde Rhythmen zu dehnen sich die Tänzerinnen wiegen, dann wechseln die Trommeln das Tempo und steigern sich zusammen mit den Ukulelen in einen frenetischen Rhythmus, dem Tänzer wie Publikum verfallen. Oft stehen mehr als 150 Tänzer und (hauptsächlich) Tänzerinnen auf der riesigen Bühne und weitere 20 Musiker auf dem Podium dahinter entfachen einen höllischen Lärm. Anmutig und doch kraftvoll, so würde ich die Ausstrahlung ihrer Tänze beschreiben. Einige sind ernsthaft und konzentriert, die meisten aber Lächeln und Strahlen, man sieht ihnen an wie sehr Ihnen die Aufführung Spaß macht. Verstohlen beobachte ich ab und zu die Gesichter meiner Familie und anderer Zuschauer um mich herum und ich fühle, dass sie genauso begeistert sind wie ich. Besonders die Gruppe „RAINEARII“ aus Papeete hat es mir angetan. An diesem Abend spüre ich ihn ganz deutlich: den Zauber Französisch Polynesiens! Über vier Stunden dauern die Tanzvorführungen, bei aller Begeisterung vielleicht für Helena und Kolja doch etwas lang. Einer der Höhepunkte des Abends kommt für uns erst ganz rum Schluss. Es ist die Seniorengruppe (auf Französisch höflich mit „adultes“ umschrieben) der Tanzschule „TAMARIKI POERANI“. Mit so viel Grazie und Ausdruckskraft hat keine andere Schule bisher Ihre Tänze vorgetragen. Die eleganten und harmonischen Bewegungen, die Perfektion der Schritte und das allgegenwärtige, freundliche Lächeln werden für uns unvergesslich bleiben. Noch völlig benommen verlassen wir die Tribünen und gehen Richtung Zentrum um ein Taxi zu suchen. Wir haben Glück und erwischen recht schnell eins für die Rückfahrt. Welcher Zufall, es sitzt eine der Tänzerinnen des heutigen Abends neben dem Taxifahrer (ihrem Freund). Sie ist genauso wissbegierig zu Erfahren wie es uns gefallen hat, wie wir Ihr Löcher in den Bauch fragen. Apropos Bauch: unsere Mägen knurren, haben wir doch seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Gott sei Dank gibt es noch den Mc Donalds neben der Marina, zu dem wir es gerade noch so vor Ladenschluss um halb elf Uhr schaffen. Während wir unseren Hunger stillen, diskutieren wir darüber ob die „richtige“ Heiva der Profitänzer Anfang Juli, für die wir auch schon Eintrittskarten haben, noch schöner sein kann? Können wir uns eigentlich nicht vorstellen!

Hier einige Bilder … ein Video folgt später, sobald die Version 3.6 von WordPress erschienen ist und wir Videos direkt in unser Blog einbinden können…

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06.06.2013 Bordleben in Tahiti

Gut eine Woche leben wir schon auf Tahiti. Allen Vier Crew Mitgliedern gefällt unser aktueller Aufenthaltsort ausgesprochen gut. Helena und Kolja freuen sich über die vielen Freunde im Mooring Feld, das gute Internet an Bord, Mc Donalds, den Carrefour und die vielen weiteren Abwechslungen die eine kleine Stadt wie Papeete bietet. Auch das türkisfarbene Wasser in der Lagune vor der Marina Taina ist erstaunlich klar und das Riff nur wenige Meter entfernt.

Wir haben unseren Freediver reaktiviert und wieder häufig in Benutzung, Kolja hat den Spaß am Tauchen mit dem Schlauch entdeckt und ist stundenlang unter Wasser. Er erkundet den Korallengarten rund um die Pacific High in bis zu 13m Wassertiefe. Auch hat er unseren Backbord Rumpf von Algen und anderem Bewuchs befreit.

Immer wieder düsen wir mit dem Beiboot nach Papeete, meistens um Dinge für die Pacific High und das tägliche Leben zu erledigen. Wir haben Koljas MacBook Pro am Montag zum Apple Service gebracht. Nun ist er gespannt, ob sein Laptop wirklich in drei Tagen repariert ist, wie uns versprochen wurde. Abends treffen wir uns wieder mit vielen anderen Seglern zu einem weiteren „Put Luck“ in der Marina. Es ist wie auf einem Dorffest, die Seglergemeinschaft hier in Tahiti ist so groß, dass mir viele Gesichter zwar bekannt sind, ich die Segler aber nicht mehr persönlich kenne. Wieder haben alle leckeres Essen mitgebracht und jemand hat sogar einen großen Grill organisiert. „Fachgerecht“ wird die Holzkohle mit Diesel angezündet… andere Länder, andere Sitten. Ich teile mir mit Kolja ein „Cote du boeuf“, ein riesiges Rindersteak am Knochen, wie ich es so geschnitten, nur aus Frankreich kenne. Es ist ein tolles Gefühl, in der lauen Sommernacht mit seinem großen Sohn am Grill zu stehen und zusammen mit der Segler Gemeinschaft zu feiern.

Am Dienstag kommt überpünktlich ein ICOM Techniker an Bord, um unsere Kurzwellen Funkanlage zu überprüfen, die jetzt schon seit einem Jahr nicht mehr 100%tig funktioniert. Leider kann auch Tedy, trotz intensiver Kontrolle, keinen offensichtlichen Fehler finden und nimmt unser Funkgerät zur Überprüfung mit in die Werkstatt. Morgen wissen wir genaueres… Anschließend bin ich es, der zwei Seglerfreunde besucht um Ihnen bei Ihren Problemen zu helfen. Von Bordelektronik und Batterie Bänken habe ich im Laufe der letzten vier Jahre viel gelernt und freue mich jetzt anderen dadurch eine Hilfestellung geben zu können. Am Nachmittag macht die ganze Familie einen Einkaufsbummel zum Carrefour. Am Steg vergleichen wir eine Lagoon 560 mit einer Lagoon 500, die direkt neben einander festgemacht haben. Die Lagoon 500 kennen wir gut, es ist die „One Wolrd“ von Jeff und seiner Familie, die aber gerade auf Heimaturlaub in den USA sind. Während wir noch die Größe der 560 bewundern, lädt uns Tony der Eigner ein, an Bord zu kommen. Er und seine Familie sind Engländer und haben ihren Katamaran erst letzten Herbst übernommen. Sie sind in 10 Monaten von Europa nach Französisch Polynesien gesegelt und haben sogar die ganze Karibik bis hinauf zu den BVI gesehen. Wir sind von seiner Leistung beeindruckt, wissen wir doch aus eigener Erfahrung, wie viele Mängel so ein neues Boot aufweist und wie schwer diese Unterwegs zu beheben sind. Tony ist ein super lustiger Typ, wir verstehen uns auch mit dem Rest der Crew auf Anhieb und bleiben gleich mal zwei Stunden bei Ihnen hängen. Besonders Kolja punktet mit seinem Fachwissen über Katamarane und das Segeln. Verspätet laufen Anita und ich alleine zum Carrefour, Helena und Kolja haben Freunde in der Marina gesichtet und sind – Schwupps – verschwunden!




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04.06.2013 Stadtrundgang durch Papeete

Heute haben wir vier ein wenig die Innenstadt von Papeete erkundet. Dank dem umfangreichen Prospektmaterial mit dem wir im Tourismus Büro versorgt wurden waren wir bestens gerüstet die Sehenswürdigkeiten zu stürmen. Begleitet uns doch auf unserem Rundgang in dem Ihr der Bildergalerie folgt:




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03.06.2013 Freizeitbeschäftigung

Wieder düsen wir früh morgens mit dem Dinghi nach Papeete. Unser erster Weg führt uns zu Ken dem Hafenmeister, um unsere Bootspapiere abzuholen, die wir am Freitag vergessen hatten. Danach einmal quer durch den Hafen zum Zoll und wieder zurück, um beim deutschen Honorarkonsul Helena und Koljas Schulmaterial für das kommende Halbjahr abzuholen. Wir sind froh, dass Herr Flach sich angeboten hatte die Pakete (insgesamt 45 Kg) für uns in Empfang zu nehmen. Leider hat er nur ein Paket bekommen, für das andere ist ihm nur ein Abholschein ausgehändigt worden – das müssen wir persönlich erledigen. Kein Problem, die Post ist ja gleich um die Ecke. Zuvor nimmt sich Herr Flach jedoch noch Zeit, uns einiges Interessantes und Kurioses über Tahiti zu erzählen. Vielen Dank an dieser Stelle für Ihre Mühe und Hilfe! Bei der Post warte ich gut eine halbe Stunde in der Schlange, bevor mir mitgeteilt wird, dass unsere Sendung nicht hier, sondern beim Zoll liegt. Also wieder ins Dinghi und rüber auf die andere Hafenseite. Im Zoll Büro brennt kein Licht und es ist menschenleer. Also wandere ich durch die Korridore, bis ich auf einen netten  Beamten stoße, der auch gleich von seinem Stuhl aufspringt um mir zu helfen – obwohl er gerade beim Mittagessen ist. Bald darauf erscheint er schnaufend mit unserem schweren Paket im Zoll Büro, wo jetzt auch eine zuständige Kollegin aufgetaucht ist.

Kennt Ihr den vierten Band der  Harry Potter Bücher (… und der Zauberkelch)? Harry muss während einem Trimagischen Turnier mehrere Prüfungen bestehen, unter anderem einem wilden Drachen ein goldenes Ei entwenden. Nun, so komme ich mir auch vor, das goldene Ei ist unser Paket und der Drache… könnt Ihr Euch bestimmt denken! „Was denn in diesem Paket sei?“, will die Zollbeamtin von mir wissen, wobei sie genau auf den großen Sticker mit der Anschrift schaut, auf dem in großen Lettern „Achtung Schulmaterial“ (in Französisch!) steht. „Schulmaterial für unsere beiden Kinder“, antworte ich höflich und erzähle ihr die Geschichte von dem Fernschulunterricht an Bord. Das beeindruckt sie nicht im Geringsten. „Wo denn die Rechnung sei?“, will sie jetzt wissen. Ich erkläre ihr wiederum, dass es sich um Schulmaterial handelt und es daher auch keine Rechnung gibt. Auch nach Längerem hin und her bleibt sie kategorisch bei ihrer Aussage: „Keine Rechnung, kein Paket! Es täte ihr wirklich leid…“ Mir platzt der Kragen. Ich erwidere, dass sie doch unser blödes Paket behalten soll. Ob sie sich vorstellen könne, wie viel Mühe es macht zwei Kinder selbst zu unterrichten und dass ich gar nicht so scharf drauf sei! Mein Wortschwall scheint sie zu beeindrucken: mit einer kleinen Schere beginnt die Zollbeamtin das Paket aufzuschlitzen. Sie holt Schulbücher und Hefte aus dem Karton und schaut sich alle an. Erst als sie auf die Unterlagen für den Französisch Unterricht stößt, hellt sich ihre Miene auf. Sie scheint besänftigt und klebt unseren Karton wieder mit Tesa Film zu: ich darf ihn doch noch mitnehmen!

Zurück zu Hause auf der Pacific High sind Anita und ich für den Rest des Tages alleine: Helena und Kolja sind mit anderen Kindern unterwegs. Erst nach Sonnenuntergang zum Abendessen tauchen sie wieder auf. Wir freuen uns, dass sie hier in Papeete so viele Freunde gefunden haben!

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02.06.2013 Erste Tage in Tahiti

Oft sind es keine objektiven Gründe, sondern eher ein persönliches, subjektives Bauchgefühl, das darüber entscheidet ob uns ein neues Land, eine Insel oder eine Stadt besonders gefällt. Tahiti ist so ein Ort. Von dem Augenblick, an dem die Insel am Horizont aufgetaucht ist, waren wir von ihr fasziniert.

Unsere ersten Tage an der Mooring vor der Marina Taina folgen trotzdem dem üblichen Schema: die nähere Umgebung erkunden, herausfinden wo die Behörden und Geschäfte liegen, Freunde treffen… In Französisch Polynesien hoffen wir einige Service Arbeiten an der Pacific High erledigen zu können die seit Panama anstehen. Nachdem wir noch am Donnerstag Nachmittag die Grundversorgung sicher gestellt haben (bei der Marina angemeldet, Müllentsorgung sichergestellt, Carrefour und Mc Donalds gefunden), fahren wir am Freitag und Samstag nach Papeete. Gut 10km sind es von der Marina Taina bis in den Stadthafen. Dank dem Tip von Andreas, nehmen auch wir unser Dinghi, um mit Vollgas in 14 Minuten über das glatte Meer hintern Riff, nach Papeete zu düsen. Entlang der Uferpromenade gibt es an vielen Stellen Möglichkeiten sein Beiboot fest zu machen und die Stadt zu erkunden. Wir melden uns erst einmal beim sympathischen und hilfsbereiten Hafenmeister Ken. Entgegen anderslautenden Schilderungen MUSS man sich in Papeete offiziell melden, auch wenn man auf den Marquesas bereits einklariert hat. Von Ken bekommen wir auch einen nützlichen Stapel Broschüren, Listen inkl. Stadtplan, auf dem alle für uns Weltenbummler wichtigen Plätze markiert sind. Auch ein Besuch im hübschen Tourismus Büro (und damit ist nicht nur die Architektur gemeint, sondern auch die netten Angestellten mit Blüten im Haar) ist sehr zu empfehlen. Dort erhält man wirklich jede Info über Papeete, Tahiti und alle anderen Inseln. Weitere Wege führen uns zu etlichen Boots Zubehör Läden (besonders erwähnt sei hier Nautisport), dem Yanmar Service (Sin Tung Marine) sowie dem ACE Hardware Store. Des weiteren haben wir mehrere Segelmacher ausfindig gemacht, mal schauen was daraus wird… Insgesamt eine ganz schöne Lauferei, bei 35 Grad in der Sonne. Manchmal beschleicht uns das Gefühl, das die für uns wichtigen Geschäfte besonders weit entfernt liegen. Da wir unser Beiboot dabei haben, ersparen wir uns wenigstens den 40 Minuten langen Weg rund um den Hafen (eine Richtung!) und düsen mit dem Dinghi in 2 Minuten zum Zoll. Dort erhalten wir völlig unproblematisch eine „Autorisation d’ Approvisionnement“ mit der wir während unserem gesamten Aufenthalt steuerfreien Diesel tanken können. An der Uferpromenade entdecken wir ein nettes Restaurant und stärken uns mit einem Mahi-Mahi Burger und kühlen Getränken. Bevor wir wieder zurück fahren, fragen wir beim Apple Händler mit eigenem Reparaturservice nach, ob er eine Chance sieht Kolja’s MacBook Pro wieder zum Leben zu erwecken, der mitten auf dem Pazifik seinen Dienst eingestellt hat. „Wenn wir ihn am Montag vorbeibringen ist er normalerweise in drei Tagen repariert“, wird uns versichert. In Kolja wächst wieder ein Hoffnungsschimmer…

Erst spät Nachmittags kehren wir von unseren Touren zurück an Bord und treffen dort auf unsere netten Seglerfreunde. Rund zwei Dutzend Boote kennen wir im Mooring Feld. Da wird viel am Funk gechattet, sich besucht, fachsimpelt, Tipps und Neuigkeiten ausgetauscht. So waren zum Beispiel Marina und Jean-Sebastien von der „Spirit of Pontapreta“ bei uns. Sie haben einen ähnlichen Generator wie wir und wollten unsere Meinung zu ihren Problemen hören. Ich wiederum habe mich bei Alex bezügl. Kurzwellenfunk schlau gemacht. Ja, unser SSB Funk funktioniert noch immer nicht störungsfrei. Zusammen mit Benno von der „Belena“ hat er sich unsere Lithium Batterie Bank angeschaut. So geht es Reih um, man lernt viel voneinander und auch das eine oder andere kühle Bier wird vernichtet.

Für Sonntag Abend haben Lionel und Irene von der „Kiapa“ zu einem Pot Luck Dinner am breiten Steg vor den Superyachten aufgerufen. Wir waren ca. 30 Segler, zu viele um alle kennen zu lernen, aber es sollen weitere Abende folgen. Jeder hatte etwas leckeres mitgebracht: Vorspeisen, Salate, Nudelgerichte und sogar einige Desserts… es war für jeden etwas dabei!

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02.06.2013 Sonntag

„Wie herrlich: heute ist Sonntag“, ist mein erster Gedanke als ich aufwache. Kein Gerenne zu irgendwelchen Geschäften, keine Schule! Von unserer Mooring haben wir eine Logenplatz um die Brandungswellen zu beobachten. Seit gestern kracht ein außergewöhnlich hoher Schwell von 4 1/2 Metern gegen die Korallenriffe von Tahiti. Spektakulär anzuschauen wie sich die Wellen immer höher aufbauen, auf dem Riff brechen, zu einer gigantischen weißen Gischt vermengen aus der dann explosionsartig Wasserfontänen in den Himmel geschleudert werden. Viel Meerwasser drängt in die Lagune, es bilden sich kleine Strudel, Kabbelwasser und vielleicht eine 50cm hohe Welle. Auf einem Kat wie die Pacific High immer noch komfortabel, aber die Ein Rumpf Segler jammern am Funk. Gleich am Morgen kommen Chiara und Nikita von der “Spirit of Pontapreta” vorbei und spielen den ganzen Vormittag mit Helena u. Kolja auf der „Pacific High“. Die vier reden Englisch miteinander, es wird viel gelacht. Gegen Mittag fahren die Vier zur Marina um sich dort mit weiteren Kindern zu treffen. Ich nutze die Zeit und repariere die elektrischen Verbindungen zum Ankerkettenzähler und LED Beleuchtung am Steuerstand. Außerdem kalibriere ich den Ankerkettenzähler (60m Kette = 57m  Anzeige) und bringe an der Kette alle 10m Markierungen an. Wir werden von der “Kiapa” zum “Pot Luck” im 17:00 Uhr am Steg der Superyachten eingeladen. Eine prima Idee: es wird ein supernetter Abend mit ca. 25 Seglern aus aller Welt. Jeder hat etwas Leckeres mitgebracht: Vorspeisen, Salate, Nudelgerichte und sogar einige Desserts… es war für jeden etwas dabei! Wir haben drei Bleche Pizzabrot mit Oliven, italienischer Salami und scharfen Peperoni belegt und Rotwein mitgebracht. Gegen 21:00 Uhr sind wir mit die letzten die nach Hause fahren… Segler sind Früh-zu-Bett-Geher!

Die Brandungswellen überschlagen sich am Riff. Natürlich erwischt man nie die besonders spektakulären Brecher

Schon früh am Morgen paddeln zwei  wagemutige zum Riff

Noch eine Brandungswelle… die Berge im Hintergrung sind schon auf Moorea, der Schwesterinsel

Kabbelwasser hinterm Riff

Das stört die Tahitianer auf ihren hübschen Hausbooten aber nicht die Bohne: es wird das ganze Wochenende ausgiebig gefeiert

Unsere Moorings wurden von der Marina vor und während dem Schwell betaucht und geprüft: toller Service!

Chiara und Nikita von der “Spirit of Pontapreta”

Zum Sonnenuntergang treffen sich die Segler am Pier zum “Pot Luck Dinner”