Kategorien
Allgemein

19.07.2013 Sundowner und Gedanken zur Weiterfahrt

Am Abend kommen Marlene und Benno von der Belena und Alex von der Rose zum Sundowner. Immer wieder fasziniert uns alle der Blick auf die untergehende Sonne über Moorea. Jeden Abend gibt es ein wiederkehrendes Schauspiel, das doch jedesmal auf eine andere Art atemberaubend ist.

Neben den üblichen Seglergesprächen geht es auch um die verbleibende Zeit in Französisch-Polynesien, über die Weiterreise bis nach Australien oder Neuseeland. Fazit der Gespräche: Wenn wir dieses Jahr noch nach Australien wollen, müssen wir die restlichen Inseln der Gesellsschaftsinseln im Schnelldurchgang machen, die Cook-Island ganz auslassen, eventuell auch Niue, um noch etwas Zeit für Fidschi und Tonga zu haben. Spätestens Ende Oktober sollte man Fidschi/Tonga in Richtung Neuseeland oder Australien verlassen haben. Und Französisch Polynesien ist viel zu schön und das Gebiet viel zu groß, um diese Vielfalt der Inseln in drei Monaten abzureissen. Da sich die Bestimmung für die Länge des Aufenthalts kurz vor unserer Einklarierung in Französisch-Polynesien dahingehend verändert haben, daß wir nun 18 Monate bleiben können, sind wir frei in unseren Entscheidungen. Anders als viele unserer amerikanischen Freunde, denen nur 90 Tage gewährt werden. Diese sind nun auch schon alle in Bora Bora und warten auf ein günstiges Wetterfenster für die Weiterreise. Für Marlene und Benno stand von vorneherein fest, daß sie die Belena während der Zyklonzeit hier aus dem Wasser nehmen und sich auf eine Landreise durch den Südamerikanischen Kontinent begeben. Und wir? Wir stellen unsere Weiterreise nach Australien in Frage und überlegen uns statt dessen, länger hierzubleiben und während der Wintermonate nach Hawaii zu segeln. Von dort weiter nach Alaska und Vancouver, die Westküste der USA hinunter und zurück nach Französisch Polynesien. Nicht unerheblichen Anteil an dieser Entscheidung haben Teiva und Vanessa, die wir als Freunde schätzen gelernt haben. Zu früh wäre es, jetzt schon wieder Abschied nehmen zu müssen…

Kategorien
Allgemein

15.07.2013 Ein aufregender Tag:wie Drachen zu Engeln werden!

Während ihrem gestrigen Besuch, hatte uns Teiva eingeladen noch einmal eine Inseltour mit ihm zu unternehmen, da er am Montag eine andere Route nehmen würde. Leider habe ich heute schon einiges vor, unter anderem einen Termin mit Yanmar um unseren 1000 Stunden Service abzuschließen. Es ist nicht so, dass wir Segler immer nur faulenzen! Ich bringe daher Anita um halb neun Uhr zum Dinghi Dock wo sie schon von Teiva im Landrover und Marlene, Benno und Alex, die auch mit von der Partie sind, erwartet wird.

Bevor ich zum Carrefour laufe, um frisches Baguette einzukaufen, schaue ich noch im Marina Büro vorbei. Laut dem Paket-Verfolgungs-Service von USPS im Internet, ist das Paket von unserem Freund Scott Spring, schon seit einer Woche in Papeete angekommen und liegt in der Zollabfertigung. Wir erwarten sehnsüchtig die Ersatzteile und Goodies, die wir in den USA bestellt haben, daher hatte ich schon mehrfach in der Marina wegen unserem Abholschein nachgefragt. Auch heute Morgen war unser Postfach (Buchstabe P wie Pacific High) wieder leer und so frage ich noch einmal direkt nach, ob die Marina vielleicht doch einen Paketabholschein für „Pacific High“ oder „Kaufmann“ bekommen hat. Sie hätten leider nichts für mich, ist die Antwort, und überhaupt, die heutige Post wäre noch nicht gekommen. Ich bin schon an der Türe als ich noch einmal zurückgerufen werde. Sie hätten doch einen Abholschein, ohne Namen, der wäre am Freitag gekommen, ob der wohl für mich sei? Als ich den orangen Abholschein vom Zoll in der Hand halte, erkenne ich auf den ersten Blick, das es unser Abholschein ist: im Empfänger Feld steht unten mittig: Marina Taina, Yacht in Transit PACIFIC HIGH und weiter rechts etwas kleiner: Kaufmann!

Zurück an Bord, frühstücken wir drei erst einmal gemütlich bevor ich mit Kolja nach Papeete zum Zoll düse. Kolja begleitet mich, weil er unser bester Beiboot Fahrer ist und mir viel hilft, aber auch weil wir das Gefühl haben, dass Kinder bei Behörden (sei es zum Bsp. Bei der Einklarierung oder beim Zoll) sehr hilfreich sein können. Kolja legt die Strecke nach Papeete in Rekordzeit zurück, laut Handy GPS ist unser Dinghi knapp 25kn (47km/h) schnell.

Erwartungsvoll betreten wir das Zoll Büro und wer empfängt uns hinterm Tresen: der „Drache“ (Entschuldigung!) vom letzten Mal, als ich die Schulsachen abgeholt habe. „Angie“, so heißt die Zollbeamtin, erkennt mich auch gleich wieder, als ich Ihr den Abholschein aushändige. Ah, der Vater mit den Schulunterlagen und das muss wohl mein Sohn sein. Freundlich lächelt Sie Kolja an. Das Paket ist da, wir müssen „nur“ die Zollpapiere von einer Spedition, gleich nebenan, ausfertigen lasen, dann können wir das Paket mitnehmen. Mir schwant böses! Nein, ohne diese Papiere geht es natürlich nicht, aber Angie erklärt mit genau wie und wo ich die Papiere bekomme. Wir suchen die Spedition, die erste Türe an der wir klopfen, hat wegen Mittagspause geschlossen, aber bei der zweiten haben wir Glück. Ja die Papiere sind kein Problem. Nein, Zoll oder Steuern müssen wir keinen zahlen, da wir eine Yacht in Transit sind. Aber 80 EUR kostet ihr Service und vor Morgen Mittag sind die Papiere auch nicht fertig, Gott sei Dank haben wir wenigstens alle geforderten Dokumente in Kopie dabei, die von Nöten sind. Morgen, noch einmal das ganze Theater, darauf haben wir keine Lust. Ich lasse sicherheitshalber die Kopien da, probiere aber noch einmal mein Glück bei Angie. Diese ist ganz erstaunt, dass die andere Spedition so lange braucht und so teuer ist. Energisch greift Sie zum Telefonhörer und fragt sich mit einer Engelsgeduld durch die verschiedenen Stellen der anderen Spedition „Transit Sat Nui“. Zwischendurch nickt Sie Kolja freundlich zu und bittet den jungen hübschen Mann, doch zur ersten Spedition zu rennen, um unsere Papiere zurückzuholen. Nach zehn Minuten herumtelefonieren hat unser verwandelte „Angie“ nicht nur den zuständigen Mitarbeiter aus der Mittagspause geholt, sondern auch eine Bearbeitungsgebühr von nur 40 EUR klar gemacht. Eine viertel Stunde später halten wir alle nötigen Papiere in unseren Händen und stehen an der Kasse der Spedition. Nein, Kreditkarte nehmen sie nicht und dummerweise habe ich mein Bargeld heute Morgen Anita für Ihren Ausflug mitgegeben. Jetzt droht das Ganze an 5.000XPF zu scheitern: das kann doch wohl nicht war sein! Unsere Rettung naht in Gestallt eines anderen Mitarbeiters, der mich im Auto zum nächsten Geldautomaten fährt. Meine Kreditkarte wird nicht angenommen! Es ist mir total  peinlich Joel zu bitten zu einer weiteren Bank zu fahren. Dort bekomme ich maximal, genau die benötigten 5.000XPF vom Automaten, was ist heute bloß los!? Endlich stehen wir wieder beim Zoll am Tresen. Angie hat inzwischen auch schon unser Paket geholt, fragt aber besorgt warum wir so lange gebraucht haben? Ich winke müde ab und Angie schaut mich erwartungsvoll an: 490XPF (ca. 4EUR) bekommt Sie noch für die Zoll Marke, schon wäre Alles erledigt. Erledigt bin ich, der ja keinen Cent mehr im Portemonnaie hat!  Das ist zu viel, ich will schon aufgeben, da holt unsere Angie die Münzen aus IHREM Portemonnaie und zahlt sie in die Zollkasse ein: an diesen paar Münzen können wir es jetzt doch nicht mehr scheitern lassen, lacht Sie mich augenzwinkernd an! Ich drücke unseren Engel herzlich an mich und küsse Angie auf beide Wanken: vielen, vielen Dank!

Wir rennen mit dem Paket zurück zum Dinghi und Kolja holt Alles aus unserem Motor raus. Durch das ganze Theater sind wir viel zu spät dran! Kolja unterbietet meinen Rekord für die Strecke Papeete – Marina Taina um 1 ½ Minuten, trotzdem sehe ich auf dem Display meines iPhones, dass Floriant vom Yanmar Service mich bereits 3x angerufen hat und auf uns am Dock der Marina wartet. Ich schicke Kolja los um die beiden abzuholen, Helena und ich machen die Pacific High klar. Während Floriant und Regis von Yanmar in unseren Motorräumen hocken hat Kolja großen Spaß die Pacific High mit Vollgas durch die Lagune zu steuern.

Nach 20 Minuten sind die beiden mit ihrer Arbeit zufrieden: Alles OK! Kolja steuert die Pacific High direkt zur Tankstelle, da ich die Kindern gebeten hatte, bei der Gelegenheit gleich die Pacific High vollzutanken. Das muss ich den beiden hoch anrechnen, denn sie sind zum Geburtstag eines Freundes eingeladen. Die Dieselpumpen der Tankstelle laufen auch nicht besonders schnell, so dauert es eine dreiviertel Stunde bis wir vollgetankt (800l. Diesel) und bezahlt haben. Nach einem Blitz-Ablege-Manöver steuert Kolja die Pacific High auf kürzesten Wege zurück zur Mooring Boje und kaum das wir fest gemacht haben, springen die beiden ins Dinghi um mit über einer Stunde Verspätung zu ihrer Verabredung zu fahren. Sorry Ihr beiden und vielen Dank für Eure Hilfe! Ihr seid eine tolle Crew!

Kategorien
Allgemein

14.07.2013 Spontaner Besuch

Teiva Tiaipoi und seine Familie besuchen uns spontan am Nachmittag. So lernen wir endlich auch Teiva’s Frau Vanessa und seinen ältesten Sohn Adjael samt Freundin Raihani. Wir verstehen uns auch mit Teiva’s Familie auf Anhieb und verbringen einen kurzweiligen Nachmittag zusammen. Vanessa arbeitet im Bildungssektor mit Jugendlichen die ihre Ausbildung abgebrochen haben. Sie erzählt uns von den Schattenseiten der Insel, von Armut, Arbeitslosigkeit, etc. Adjael ist gerade erst von einem längeren Auslandsaufenthalt, unter anderem in Spanien, Hongkong und Macao zurückgekehrt. Er ist einer der besten Tänzer der Insel (zweiter bei der letztjährigen Heiva) und war auf einer Tournee. Es wird ein interessanter, langer Abend und wir verabreden uns zum Abendessen an einem der kommenden Tage.

Kategorien
Allgemein

13.07.2013 Im Zeichen der Heiva

Der heutige Samstag steht ganzen im Zeichen der Heiva. Gleich nach dem Frühstück fahren wir vier zum Museum “Tahiti et les Iles” wo heute traditionelle Sportwettkämpfe stattfinden. Im weitläufigen Garten des Museums finden die sportlichen Wettbewerbe statt immer wieder unterbrochen von Tanz- und Musik- Darbietungen. Diese finden an verschiedenen Plätzen im Garten gleichzeitig statt und wir wissen anfangs gar nicht wohin wir uns zuerst wenden sollen. Zusammen mit hunderten anderen Zuschauern bestaunen wir die Athleten in ihren traditionellen Gewändern. Wir setzen uns gemütlich in den Schatten hoher Palmen ins Gras und verfolgen die Aufführung einer großen Trommlergruppe zusammen mit einer Tanzdarbietung auf dem zentralen Wiese. Helena und Kolja haben gleich Freunde getroffen und ziehen mit ihnen zusammen los. Es folgen Wettbewerbe im Steine heben, Speerwerfen, Kokosnuss-wett-öffnen und vieles mehr… Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: es gibt Polynesisches Essen, aber auch Steak und Fritten und kühle Getränke. Ein toller Tag, der leider viel zu schnell vorüber ist. Um vier Uhr, als der Kokusnuss Wettbewerb noch voll im Gange ist, müssen wir schon wieder zurück da wir auch noch zu einem Tanzwettbewerb am heutigen Abend wollen. Es bleibt gerade die Zeit sich an Bord frisch zu machen und umzuziehen, dann düsen wir auch schon mit dem Dinghi zur „Belena“ um gemeinsam nach Papeete zu fahren.

Zusammen mit Marlene und Benno wollen wir den heutigen Abend des „Concours de chants et danses traditionelles du Heiva I Tahiti 2013” anschauen. Heute Abend treten drei Tanzgruppen und zwei Chöre auf. Die professionellen Tanzvorführungen mit ihren synchronen Bewegungen und den perfekten Chorografien begeistern uns. Besonders die Bewegungsabläufe der Tanzgruppen auf der riesigen Bühne, wie sie sich in wilden Kreise drehen, oder perfekte geometrische Figuren bilden, faszinieren uns. Da kamen die Tanzschulen der Amateur Heiva des Ecoles nicht ran die wir vor ein paar Wochen an gleicher Stelle bewundern durften.  In unseren laienhaften Augen, konnten sie aber ihre nicht ganz perfekte Tanzkunst durch ihre Anmut, Grazie und Ausstrahlung mehr als wett machen. Für uns vier steht fest: der heutige Abend war perfekt. Wenn wir aber nur eine Veranstaltung hätten besuchen können, wäre es die Amateur Heiva des Ecoles gewesen. Erst nach Mitternacht kehren wir glücklich nach einer schnellen Dinghi Fahrt durch die dunkle Nacht wieder zurück an Bord.

Kategorien
Allgemein

11.07.2013 Ein absolutes MUST DO: Tahiti Discovery

Nachdem wir unseren Seglerfreunden von Teiva von Tahiti Discovery vorgeschwärmt hatten (siehe Eintrag vom 02.07.2013) beschließen die Crews von Kokomo, Pagena und Spruce die Tour mit Teiva zu buchen. Spontan entscheide ich, mich ihnen anzuschließen und die Tour nochmals zu machen, diesmal mit einem richtigen Guide.

Um 8.45 Uhr holt uns Teiva mit seinem Landrover Defender in der Marina Taina ab. Ich darf vorne neben Teiva sitzen und mein Eindruck vom letzten Mal bestätigt sich. Wir haben diesselbe Wellenlänge, verstehen uns super und unterhalten uns die nächsten 10 Stunden lang über Gott und die Welt. Diese Tour ist mit der letzten Fahrt nicht zu vergleichen. Es fängt schon damit an, daß Teiva nach Einfahrt in das Tal den Wagen stoppt und mit den Worten: “I get flowers for the girls in my car!” Blumen pflücken geht. Und so bekommen wir Mädels wunderschöne rote Hibiskusblüten ins Haar gesteckt. Weiter geht es durch das Tal und immer wieder hält Teiva an um uns etwas zu zeigen, vorzuführen, auf etwas aufmerksam zu machen. Er ist hier aufgewachsen und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Seine Familie lebt im Papenoo-Tal bereits in der 12. Generation und man merkt deutlich, wie sehr ihm daran liegt, uns seine Heimat verständlich zu machen.

Teiva zeigt uns Pflanzen, deren kleine blaue Blüten wie Pilze schmecken

Immer wieder bietet Teiva an, Fotos von uns allen zu machen

Wir durchqueren “reissende” Flüsse

Teiva zeigt uns, wie man sich mit Silberfarn tätowieren kann

Wir lernen, wie man aus einer Rinde ein reißfestes Seil knüpft

In einem Stausee werden die Aale angelockt

Für uns Mädels werden Farnkränze geflochten

Wir fahren durch den Tunnel und dann weiter über eine schwierig zu befahrene Strasse bis zum Lake Vaihiria.

Teiva ist der einzige Guide, der den beschwerlichen und gefährlichen Weg zum See auf sich nimmt. Er ist ein excellenter Fahrer und wir fühlen uns trotz der nassen und steilen Strasse jede Minute sicher. Als wir unten beim See ankommen zieht uns die majestätische Stille in ihren Bann. Was für ein außergewöhnlicher Ort!

Es heißt, daß nur wenn man den See gesehen hat, wirklich in Tahiti gewesen ist. Alle anderen sind nur auf der Durchreise.

Mein absolutes Lieblingsfoto, vielen Dank an Sue und Andy von der Spruce und Susanne und Joachim von der Pagena für die vielen Fotos!

Als wir nach 10 Stunden wieder in der Marina abgesetzt werden sind wir uns alle einig: Das war die beste geführte Tour unseres Lebens.

Mauruuru Teiva, daß du uns deine Heimat, das Papenoo-Tal, mit so viel Liebe, Freude und Wissen gezeigt hast. Es war ein Geschenk für uns, dich als Guide zu haben.

Wir sind der Meinung, eine Tour mit Teiva ist ein absolutes MUST DO in Tahiti.

Bei Interesse:

Telefonnummer von Teiva: 77 15 94

Website: http://tahitidiscovery.com/

Kategorien
Allgemein

10.07.2013 Marquesas Tänze

.

Nachdem uns der Abend mit Polynesischen Tänzen im Hotel Intercontinental vor einigen Wochen gut gefallen hatte, haben wir uns heute wieder mit anderen Seglern verabredet. Diesmal ist es ein Marquesas Abend. Die „Belena“ und wir haben größere Dinghis und nehmen die anderen Segler von der „Pagena“, „Kokomo“ und „Milibee“ mit. Das Interconti ist direkt neben unserem Mooring Feld gelegen und am Steg der Tauchschule können wir die Beiboote sicher festmachen. Wir haben wieder einen Tisch direkt neben der Tanzfläche reserviert. Die Zeit bis zum Beginn der Tänze vergeht, bei angeregten Gesprächen, wie im Fluge und bald gehen schon die Lichter aus und die Scheinwerfer an. Die Tänze der Marquesas Inseln erscheinen uns wilder, kriegerischer als die auf den Gesellschaftsinseln. Die Trommler treiben die Tänzer immer wieder zu Höchstleistungen an: wir sind begeistert! Gegen Ende der Vorführung werden wieder Zuschauer zu gemeinsamen Tänzen auf die Bühne gebeten: diesmal erwischt es mich gleich als ersten, später kommt auch noch Peter von der „Kokomo“ dazu. Eigentlich macht es unheimlich Spaß die Gesten und Schrittfolgen der Tänzer zu kopieren, auch wenn wir neben diesen durchtrainierten Profi Tänzern eigentlich nur lächerlich wirken. So haben alle ihren Spaß: wir auf der Bühne und das Publikum davor!

Kategorien
Allgemein

08.07.2013 Magische Pools

Während einem spontanen Kaffee an Bord der Pacific High erzählen uns Sue und Andy von der „Spruce“ von einer spektakulären Wanderung zu zwei Pools in den Bergen oberhalb Papeetes. Spontan beschließen wir mitzuwandern. Mit den Crews von drei weiteren Segelbooten (Spruce, Flapjack und Saliander) nehmen wir früh Morgens den Bus nach Papeete. Sue und Andy von der Spruce haben eine genaue Anweisungen von einer anderen Segelyacht dabei. Den Anweisungen folgend, laufen wir zuerst zum Rathaus und bezahlen dort die Gebühr von ca. 5€ pro Person für die Wanderung. In der Beschreibung ist von “High moral standards” die Rede, die Gebühr ist quasi freiwillig und wird nicht kontrolliert. An der Bushaltestelle seitlich vom Rathaus nehmen wir einen weiteren Bus in das Fatau’a Tal, der uns bis zum Beginn des Wanderweges bringt. Die erste Stunde folgen wir einem breiten, sehr gepflegten Weg immer dem Fluss entlang gemütlich das Tal hinauf. Trotz des wunderschönen und sonnigen Tages ist es nicht zu heiß, da der tropische Dschungel Kühle und Schatten spendet. An einer alten Holzbrücke biegen wir links ab. Von hier an windet sich ein steiler Wanderpfad in Serpentinen den nördlichen Hang des Fatau’a Tal hinauf. Immer höher führt der Weg in den Dschungel und es ist recht anstrengend für unsere ungeübten Seglerbeine, obwohl in den Beschreibungen der Tourismusbehörde diese Route in die Kategorie “Leicht” fällt.  Nach einer weiteren Stunde erreichen wir einen Aussichtspunkt, der alle Anstrengungen vergessen lässt. Auf der anderen Seite des Tales sehen wir einen Wasserfall 135 Meter in die Tiefe stürzen. Wir machen Rast, essen unsere mitgebrachten Brote und genießen den Anblick. Weitere 10 Minuten geht es den Hang hinauf über Stock und Stein, an Abgründen entlang, bis wir an einer markanten Steinmauer scharf rechts abbiegen. Jetzt geht es steil in eine Schlucht hinunter. Wir müssen uns teilweise abseilen und kommen zu zwei Wasserpools, die den vorher gesehenen Wasserfall speisen. Diese zwei Pools sind mit einer natürlichen Rutsche verbunden, beim zweiten Pool muss man allerdings aufpassen, sich nicht von der Strömung mitreißen zu lassen, denn sonst geht es auf eine “Once-in-a-lifetime-experience” den großen Wasserfall runter.
Gerade als wir bei den Pools eintreffen, bricht die Sonne durch die Wolken und scheint direkt auf die Pools und das jetzt türkise Wasser. Zwei Regenbogen spannten sich über den Pool, es ist ein magischer Moment. Das Wasser bietet eine willkommene Erfrischung und die Rutsche macht riesigen Spaß! Es ist erstaunlich wie sich unsere bunt zusammengewürfelte Gruppe von Engländern, Neuseeländern, Amerikanern und Deutschen versteht!

Kategorien
Allgemein

07.07.2013 Wochenende

Auf den Schul- und Arbeits- freien Sonntag freuen sich alle Familienmitglieder, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Helena und Kolja genießen es besonders, so lange ausschlafen zu können wie sie wollen – Wochentags ist ja um 7:00 Uhr Schulbeginn. Eine nette Fee ist schon früh losgezogen, um beim Carrefour frisches Baguette zu kaufen und so sitzen wir alle am späten Vormittag am Frühstückstisch im Cockpit. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und der Tisch quillt über vor Köstlichkeiten: es gibt Marmelade, Nutella, weich gekochte Eier, Lachs, leckeren Schinken, ital. Salami – wir lieben die Einkaufsmöglichkeiten in Französisch Polynesien! Bald darauf werden Helena und Kolja von Freunden abgeholt und bleiben den ganzen Tag verschwunden. Das heißt, wir Eltern dürfen auch mal wieder das Dinghi haben und nutzen es gleich für einen längeren Ausflug. Dank dem schützenden Korallenriff können wir weit die Küste von Tahiti südwärts fahren und uns die Insel vom Meer aus anschauen.

Immer wieder gibt es schöne, aber nicht protzige, Häuser zu bewundern…

… diese weit in die Lagune gebaute Bade- und Sonnen- Plattform fanden wir besonders gemütlich

Ein besonderes Vergnügen der Polynesier sind diese Hausboote auf dehnen das ganze Wochenende über gefeiert wird. Bei Drinks und leckerem Essen wird auf den Pirogen gefeiert und getanzt…

… oder im flachen Wasser davor geplanscht.

Schnelle Taxiboote bringen die Gäste zu den verschiedenen Hausbooten am Riff

Die letzten Langstreckenrennen der diesjährigen Heiva finden direkt vor unserem Liegeplatz statt

Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Auslegerkanus Va’a durch die Lagune rauschen

Kategorien
Allgemein

05.07.2013 Dies und Das

Heute möchten wir über einige kleine Entdeckungen und Erfahrungen schreiben, die nicht so recht in die bisherigen Blogeinträge gepasst haben…

Batterien: Im Dezember 2011 hatten wir unsere GEL Batterien gegen Lithium Batterien getauscht. Seit ca. 18 Monate sammeln wir Erfahrungen mit unserer Lithium Batterie Bank und sind immer wieder erstaunt wie viel Unwissen unter Seglern herrscht und im Internet verbreitet wird. Hier kurz die grundsätzlichen Vorteile von Lithium Batterien gegenüber allen anderen zusammengefasst: Gewichts- und Platzvorteil mindestens um den Faktor 3 (drei!). In unserem Fall von 450Kg GEL auf unter 150Kg Lithium Batterien Gewicht. Kaum Verluste beim Laden und Entladen der Lithium Batterien (in unserem Fall ca. 3%) gegenüber mindestens 30% Verlusten bei allen anderen Batterien. Das sind tausende Amperstunden die wir im Jahr nicht mit unseren Solarzellen oder dem Generator produzieren müssen! Unsere Erfahrungen während den vergangenen 1 ½ Jahren sind mehr als positiv. Wir können bisher (nach ca. 500 Zyklen) keinerlei Alterung feststellen. Die Batterie Bank nimmt Ladestrom in (fast) beliebiger Stärke an (wir laden mit bis zu 300 Amp.) und liefert Strom in (fast) beliebiger Stärke (wir ziehen 800 Amp. und mehr aus den Batterien). Wir haben bewusst auf ein kompliziertes BMS (Batterie Management System) verzichtet. Nach 500 Zyklen registrieren wir eine zu vernachlässigende Spannungsdifferenz von nur 50mV zwischen der schwächsten und der stärksten Zelle.

.

.

.

.

Segelhandschuhe: nach 4 ½ Jahren und 25.000sm habe ich meine zweiten Segelhandschuhe aufgearbeitet (neue Reserve Handschuhe liegen bereit).

.

.

.

.

.

.

Schäkel: Kaum zu glauben: wir haben unsere Schäkel, mit dehnen die Blöcke der Reffleinen am Groß befestigt sind, aufgearbeitet. Obwohl es sich um hochwertige 10mm Harken HS Schäkel handelt, haben sich die Bolzen verbogen (sh. Foto). Während unserer jährlichen Überprüfung des Riggs und der Segel hier in Tahiti haben wir alle Schäkel erneuert. Was für Kräfte müssen am Werk sein um diese Schäkel zu verbiegen (ihre Arbeitslast liegt bei über 3to !).

.

.

.

.

Abschied: Unsere Freunde von der „Far and Away“ haben Tahiti verlassen und segeln in westlicher Richtung weiter, Endziel Australien. Diese sympathische Familie mit 7 (sieben!) Kindern (von 1 Jahr bis 18 Jahre) an Bord, hat uns sehr beindruckt. Besonders Helena und Kolja hatten viel Zeit mit Ihnen verbracht und etliche gemeinsame Ausflüge, Tanzabende und Abenteuer bestanden. Wir wünschen Ihnen alles Glück auf Ihrer Weiterreise mit ihrem 46 Fuß Leppard Katamaran!

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Wetter: Ganz anders als bei einem Leben in der Stadt, wo ich abends oft nicht einmal wusste ob die Sonne geschienen oder es geregnet hatte, verfolgen wir das Wettergeschehen laufend auf der Pacific High – auch in so einem so geschützten Mooringfeld wie hier im Lee von Tahiti. Dank den ausgereiften Vorhersagemodellen und der Möglichkeit diese laufend im Internet abzurufen, können wir eventuelle Unwetter weit im Voraus erkennen.

So auch dieses Hochdruckgebiet (Antizyklon) auf der Wetterkarte unten links mit (A) gekennzeichnet, das zusammen mit dem Tiefdruckgebiet (D) rechts unten uns hier in Tahiti in den vergangenen Tagen Wind um 35kn und einen Schwell von 4m beschert hat. Gut zu erkennen ist auch die Tropische Konvergenz Zone (orange gefeilte Linien) die derzeit knapp nördlich von den Gesellschaftsinseln verläuft.

So sah dann das Wettergeschehen auf einem Satellitenbild vom 3.7 aus. Man kann gut das Wolkenband erkennen, das vom Hochdruckgebiet bis zu uns nach Französisch Polynesien gedrückt wurde.

Hier noch eine Grafik der Wellenhöhen (bis 10m) im Südpazifik. Dort möchten wir nicht unbedingt segeln und beschweren uns auch nicht wegen der gut 4m Welle die wir abbekommen haben.

So sah es bei uns in der geschützten Lagune hinter dem Korallenriff aus während die Sturmfront durchzog. Wenn man genau hinschaut kann man erkennen wie bei einem Segler sich die Rollfock abgewickelt hat und vom Wind zerrissen wurde.

Bei anderen ist die Wäsche oder die Persenning weggeflogen

Auch die Fahrt mit dem Dinghi war kein Vergnügen!

Die Kite-Surfer fanden den Wind natürlich toll…

Am späten Nachmittag hatte der Wind sich auch schon wieder beruhigt…

… und zum Sonnenuntergang herrschte fast schon wieder friedliche Ruhe im Mooringfeld

Für einige Stunden hatten wir konstante Winde um 30kn mit Böen bis 45kn

 

Kategorien
Allgemein

02.07.2013 Ausflug in die Berge

Im Internet sind wir auf eine Safari Tour gestoßen die über Buckelpisten quer durch die Gebirgslandschaft in das Inselinnere von Tahiti führt. Die Berichte auf tripadvisor.com sind so positiv, dass wir kurzentschlossen über ein Internetportal  vier Plätze buchen. Wir haben Glück, trotz Hochsaison sind gleich am nächsten Tag noch Plätze frei. Pünktlich um 8:45 Uhr holt uns unser Guide Joarana direkt von der Marina Taina ab. Angenehmer Service, nach einem kurzen Hallo brausen wir auch schon in seinem weißen Pick Up davon. Wir sitzen etwas erhöht auf zwei Bänken und haben eine gute Rundumsicht, es ist aber kein Landrover Defender wie in den Prospekten angegeben. Wir folgen der Küstenstraße im Uhrzeigersinn und sammeln unterwegs noch ein amerikanisches Pärchen aus Long Beach / Kalifornien und zwei Damen aus Neuchâtel / Schweiz ein. Am berühmten Venus Point machen wir unseren ersten Stopp. Hier hat James Cook während seiner Entdeckungsreise durch den Pazifik am 3. Juni 1769 die Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne beobachtet. Wir unterhalten uns mit unserem Guide Joarana, der höflich ist, aber eher gelangweilt und desinteressiert wirkt. Nach einem weiteren Halt in Papenoo vor einem kleinen Supermarkt, biegen wir rechts ab und folgen dem gleichnamigen Tal ins Innere von Tahiti. Je weiter wir in den Vulkankrater vordringen, umso schlechter wird die Piste. Immer wieder durchfahren wir Flussfuhrten. Die Landschaft um uns herum ist atemberaubend. Am späten Vormittag nehmen wir ein Bad im Fluss – das Wasser ist gar nicht so kalt wie erwartet. Während unseren zahlreichen Stopps erklärt uns Joarana einiges über die Flora und Fauna der Insel, es hört sich aber eher nach Schulunterricht an und es mag keine rechte Stimmung aufkommen. Immer wieder treffen wir auf eine andere Ausflugsgruppe, die mit einem richtigen Landrover unterwegs sind und bei denen es deutlich lustiger zuzugehen scheint. Anita und Kolja sind die ersten, bald stehen die meisten von uns auf der Ladefläche: so hat man einen noch besseren Rundumblick, wenn es auch sehr wackelig ist und man sich gut an den Gitterstangen festhalten muss. Gegen Mittag erreichen wir das Relais de la Maroto, einem Hotel mit Restaurant, malerisch auf einem Hügel mitten im Vulkankrater von Tahiti erbaut. Während die meisten Gebäude einem morbiden, verkommenen Eindruck machen, hat man von der Terrasse des Restaurants einen traumhaften Rundumblick auf die Berge von Tahiti. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter den Kraterrand hinauf und durch einen engen, unbeleuchteten 400 Meter langen Tunnel auf die andere Seite der Insel. Leider endet unsere Fahrt einige hundert Meter weiter an einer Spitzkehre von der wir einen schönen Ausblick auf die Südküste der Insel und den Lac Vaihiria haben. Bis zu diesem einzigen natürlichen Süßwasser See von Tahiti sollte unser Ausflug eigentlich führen und wir fragen unseren Guide danach. Joarana hat tausend Erklärungen bzw. Ausreden: die Straße sei ab hier zu steil, quasi unpassierbar und ab dem Tunnel sowieso eine Privat Straße… daher hätte sein Chef angeordnet nicht weiter zu fahren. Wir glauben ihm bis zu dem Moment als der andere Guide freundlich winkend, mit seinem Landrover Defender, an uns vorbei zum See hinunter fährt! Auch die Rückfahrt in der Abendsonne ist spektakulär. Eher zufällig halten wir viel später noch einmal an, als wir auf einen weiteren Ausflugsjeep treffen. Während Joarana sich mit dem befreundeten Fahrer unterhält und wir in der Gegend herumstehen braust auch die andere Reisegruppe (die mit dem Landrover bis zum See gefahren ist) heran und hält einige Meter hinter uns. Sie verschwinden in den Büschen und ihr Guide deutet uns freundlich an ihm zu folgen. Wir folgen ihm neugierig und entdecken ein beeindruckendes Marae (eine antike polynesische Kultstätte). Teiva, so heißt der andere Guide, erzählt uns spannende Geschichten über die Riten und Gebräuche der Polynesier und erfahren, dass seine Familie bereits in der 8ten Generation in diesem Tal lebt. Was für ein Unterschied zu unserer Tour! Erst als ein kräftiger Regenschauer über uns hinweg zieht, kehren wir zu unserem Jeep zurück…

Wir haben einige Eindrücke unserer Fahrt in der folgender Bilderstrecke festgehalten: