Oft sind es keine objektiven Gründe, sondern eher ein persönliches, subjektives Bauchgefühl, das darüber entscheidet ob uns ein neues Land, eine Insel oder eine Stadt besonders gefällt. Tahiti ist so ein Ort. Von dem Augenblick, an dem die Insel am Horizont aufgetaucht ist, waren wir von ihr fasziniert.
Unsere ersten Tage an der Mooring vor der Marina Taina folgen trotzdem dem üblichen Schema: die nähere Umgebung erkunden, herausfinden wo die Behörden und Geschäfte liegen, Freunde treffen… In Französisch Polynesien hoffen wir einige Service Arbeiten an der Pacific High erledigen zu können die seit Panama anstehen. Nachdem wir noch am Donnerstag Nachmittag die Grundversorgung sicher gestellt haben (bei der Marina angemeldet, Müllentsorgung sichergestellt, Carrefour und Mc Donalds gefunden), fahren wir am Freitag und Samstag nach Papeete. Gut 10km sind es von der Marina Taina bis in den Stadthafen. Dank dem Tip von Andreas, nehmen auch wir unser Dinghi, um mit Vollgas in 14 Minuten über das glatte Meer hintern Riff, nach Papeete zu düsen. Entlang der Uferpromenade gibt es an vielen Stellen Möglichkeiten sein Beiboot fest zu machen und die Stadt zu erkunden. Wir melden uns erst einmal beim sympathischen und hilfsbereiten Hafenmeister Ken. Entgegen anderslautenden Schilderungen MUSS man sich in Papeete offiziell melden, auch wenn man auf den Marquesas bereits einklariert hat. Von Ken bekommen wir auch einen nützlichen Stapel Broschüren, Listen inkl. Stadtplan, auf dem alle für uns Weltenbummler wichtigen Plätze markiert sind. Auch ein Besuch im hübschen Tourismus Büro (und damit ist nicht nur die Architektur gemeint, sondern auch die netten Angestellten mit Blüten im Haar) ist sehr zu empfehlen. Dort erhält man wirklich jede Info über Papeete, Tahiti und alle anderen Inseln. Weitere Wege führen uns zu etlichen Boots Zubehör Läden (besonders erwähnt sei hier Nautisport), dem Yanmar Service (Sin Tung Marine) sowie dem ACE Hardware Store. Des weiteren haben wir mehrere Segelmacher ausfindig gemacht, mal schauen was daraus wird… Insgesamt eine ganz schöne Lauferei, bei 35 Grad in der Sonne. Manchmal beschleicht uns das Gefühl, das die für uns wichtigen Geschäfte besonders weit entfernt liegen. Da wir unser Beiboot dabei haben, ersparen wir uns wenigstens den 40 Minuten langen Weg rund um den Hafen (eine Richtung!) und düsen mit dem Dinghi in 2 Minuten zum Zoll. Dort erhalten wir völlig unproblematisch eine „Autorisation d’ Approvisionnement“ mit der wir während unserem gesamten Aufenthalt steuerfreien Diesel tanken können. An der Uferpromenade entdecken wir ein nettes Restaurant und stärken uns mit einem Mahi-Mahi Burger und kühlen Getränken. Bevor wir wieder zurück fahren, fragen wir beim Apple Händler mit eigenem Reparaturservice nach, ob er eine Chance sieht Kolja’s MacBook Pro wieder zum Leben zu erwecken, der mitten auf dem Pazifik seinen Dienst eingestellt hat. „Wenn wir ihn am Montag vorbeibringen ist er normalerweise in drei Tagen repariert“, wird uns versichert. In Kolja wächst wieder ein Hoffnungsschimmer…
Erst spät Nachmittags kehren wir von unseren Touren zurück an Bord und treffen dort auf unsere netten Seglerfreunde. Rund zwei Dutzend Boote kennen wir im Mooring Feld. Da wird viel am Funk gechattet, sich besucht, fachsimpelt, Tipps und Neuigkeiten ausgetauscht. So waren zum Beispiel Marina und Jean-Sebastien von der „Spirit of Pontapreta“ bei uns. Sie haben einen ähnlichen Generator wie wir und wollten unsere Meinung zu ihren Problemen hören. Ich wiederum habe mich bei Alex bezügl. Kurzwellenfunk schlau gemacht. Ja, unser SSB Funk funktioniert noch immer nicht störungsfrei. Zusammen mit Benno von der „Belena“ hat er sich unsere Lithium Batterie Bank angeschaut. So geht es Reih um, man lernt viel voneinander und auch das eine oder andere kühle Bier wird vernichtet.
Für Sonntag Abend haben Lionel und Irene von der „Kiapa“ zu einem Pot Luck Dinner am breiten Steg vor den Superyachten aufgerufen. Wir waren ca. 30 Segler, zu viele um alle kennen zu lernen, aber es sollen weitere Abende folgen. Jeder hatte etwas leckeres mitgebracht: Vorspeisen, Salate, Nudelgerichte und sogar einige Desserts… es war für jeden etwas dabei!