Kategorien
Allgemein

03.05.2012 Arrghhh!!! NoSeeums!!!

Ich werd’ verrückt. Hunderte NoSeeums, diese vermaledeiten klitzekleinen Stechfliegen, die einem das Leben zur Hölle machen können. Gestern abend war es windstill, da machten sich diese Winzlinge auf den Weg zu uns. Moskitonetze nutzen nichts, da fliegen die einfach so durch. Man hört sie nicht, man sieht sie nicht, man spürt sie nur und das tut wahnsinnig jucken. Auch noch Stunden und Tage danach.
Fast jede Nacht gibt es Wetterleuchten, Gewitter und Donnergrollen. Heute auch am Tag. Wir warten, bis das Gewitter durchgezogen ist und flüchten vor den Sandfliegen (trotz der 10,–$ Ankergebühr) nach Cocos Banderas. Aber als wir ankamen war für uns kein Platz mehr. Super, da schlängelt man sich durch die Riffe um dann festzustellen, daß kein Platz mehr für uns da ist. Also wieder durch die Riffe, diesmal in umgekehrter Richtung. Auf dem Weg dorthin haben wir zwei nette Inseln gesehen, eine davon mit rundherum Sand und 4 Palmen darauf. Dort ankerten wir in 11 Meter Tiefe. Das ist immer noch seltsam für uns. Kaum haben wir geankert, kommt wie aus dem Nichts (die Inseln sind unbewohnt) ein Ulu (Einbaum) auf uns zu und wir kaufen unsere erste Mola. Die Kuna Yala Indianerin ist in Tracht gekleidet mit roten Kopftuch und Nasenring. Sie zeigt mir Mola um Mola, lange ist keine dabei, die mir so richtig gefallen will. Aber dann finde ich meine Mola. Wunderschön gearbeitet mit 4 verschiedenen Stofflagen, kleine Stiche, die unsichtbar sind und ganz wichtig: ein traditionelles Motiv, keine blaue “Touristenmola”. Ich mag die Mola sehr.

Die Nacht war ruhig, kein Regen. Aber am nächsten Morgen ging es los. Ich wurde geweckt von leichtem Regen, der durch die Luken fiel. Also aufstehen, Luken schließen. Kurz darauf wurde Klaus vom Windalarm geweckt. Aha, also über 25 Knoten. Das war der erste Squall von vielen. Gewitter, Blitze, so nah wie nie. Und immer begleitet uns die Angst eines Blitzschlages. Noch dazu, wo wir gestern einen Franzosen getroffen haben, der seit 6 Jahren in diesem Gebiet unterwegs ist und schon 3 x vom Blitz getroffen wurde. Auf Klaus’ Frage nach Schäden hat er nur wortlos auf seinen Mast gezeigt. Kein Windmesser, keine Antenne, kein Ankerlicht, keine Navigationslichter, einfach nichts.

Das Südseefeeling will sich immer noch nicht so recht einstellen. Es ist trüb, grau, regnerisch. Im Boot wird alles klamm, es ist heiß und stickig. Dazu haben wir immer noch viele Sandfliegen an Bord, die uns das Leben schwer machen.

Kategorien
Allgemein

02.05.2012 Auf geht’s in den Swimmingpool

Am 30.04. segeln wir zum sogenannten Swimmingpool. Ich sehne mich nach Bahamas-Wasser, 3 Meter Wassertiefe und türkises Wasser, soweit das Auge reicht. Das verspricht der sogenannte Swimmingpool in den East Hollandes Cays. Die Spannung ist groß, unsere erste Riffeinfahrt. Die Seekarten sind ungenau, die Sandbänke wandern. Augapfelnavigation ist angesagt und ausgerechnet bei der Einfahrt schiebt sich ein großes Wolkenband vor die Sonne. Einfach wird es einem hier nicht gemacht. Riffpassagen soll man nur zwischen 11.00 und 14.00 Uhr machen wegen des Sonnenstandes. Wir waren um 12.00 Uhr da, aber die Sonne war weg. Trotzdem war die Riffpassage gut zu erkennen und wir empfanden die Eyeball-Navigation einfacher als in den Bahamas. Das tiefe Fahrwasser (dunkle blaue Farbe) ist gut zu erkennen und die Sandbänke (türkise Farbe) und Riffe (braune Farbe) auch. Bei der Einfahrt in den Swimmingpool steigt nochmal die Spannung. Von 20 Meter Wassertiefe innerhalb Sekunden auf 1 Meter unter dem Kiel, da muß man sich erst mal daran gewöhnen. Wir hatten Glück, kurz vor unserer Ankunft hatten zwei Boote (darunter eine Lagoon 500) das Ankerfeld verlassen. Wir konnten uns einen schönen Ankerplatz aussuchen. Am Nachmittag bin ich mit dem Kajak zur kleinen BBQ-Island gefahren, die jetzt Tortuga Island heißt und Eintritt kostet. Zwar nur 2,– $, aber wer denkt schon daran, in Badebekleidung mit dem Kajak Geld mitzunehmen. So bin ich nur kurz am Strand entlanggelaufen.

Am nächsten Tag kam ein alter Kuna Yala mit seinem Einbaum zu uns gepaddelt und fragte nach unserem Cruising Permit. Aha, hier wird also kontrolliert. Wir zeigten ihm unsere Papiere, schließlich haben wir ordnungsgemäß einklariert und 247,–$!!!!! bezahlt, unter anderem 24,– $ Ankergebühr für die San Blas. Aber das interessierte ihn nicht, er würde hier für die East Hollandes Cays Ankergebühr fordern, 10,– $. Wir bezahlten…und das Südseefeeling rückte in weite Ferne.
Wir kommen uns vor wie Weihnachtsgänse. Aber wenn wir nun schon bezahlt haben, wollen wir etwas länger bleiben im Swimmingpool.

Am Abend sollte es Spaghetti Bolognese geben. Der Impeller des Generators beschloss aber sich in seine Bestandteile aufzulösen. Klaus hatte keine Lust in der Dunkelheit den Impeller zu wechseln, deswegen gab es Reste. Gleich morgen früh wollte er den Impeller wechseln, da hat es dann aber geregnet. Den ganzen Vormittag. Trostlos. Ein Regentag an Bord ist nicht schön. Man muß die Fenster geschlossen halten und es wird sehr heiß an Bord. Nachmittags wurde es dann doch noch freundlicher und der Kapitän wurde rausgeschickt, um den Impeller zu wechseln.

 

 

 

Kategorien
Allgemein

01.05.2012 Kein Südseefeeling auf den San Blas

Und das soll das Paradies sein? Wir haben uns das anders vorgestellt. Aber der Reihe nach:

Nach dem Einklarieren ankerten wir eine Nacht in Porvenir. Unser Vorhaben, im Cockpit zu essen, gaben wir schnell wieder auf, da uns jede Menge fliegende Insekten besuchten. Wir flüchteten nach drinnen, verschlossen alle Fenster und schwitzten. Dafür konnten wir in Ruhe essen. Am nächsten Tag machten wir uns auf in die West Hollandes Cays. Bei dem heute bedeckten Himmel ist der Ankerplatz mit einfacher Einfahrt (keine Riffpassage) ideal für uns Neulinge in diesem Gebiet. Die Uli’s von der Pelikan, die uns schon auf den Bahamas ihren den von allen Seglern geschätzten Bauhaus – Panamaführer überlassen haben (vielen lieben Dank!), hatten dort ihren Traumankerplatz Nr. 1 vermerkt. Der Ankerplatz ist wirklich schön. Aber der Himmel ist voller Wolken und die Farben eher fad. Das allseits beschworene Südseefeeling mag sich bei uns nicht einstellen. Der Schwimmausflug an den Strand wird getrübt von allerlei Zeugs, das durch das Wasser schwimmt. Riesige Algenbüschel und Seegras ist ja Natur, aber wenn auch Sandalen, Plastikflaschen und alte Zahnbürsten neben einem herschwimmen, trägt das nicht zum Wohlfühlen bei.

Wir ankern auf 10 Meter Wassertiefe, das ist für uns ungewohnt. Nicht weit vom Schiff zur Insel hin beim Riff steigt die Wassertiefe rasant an, plötzlich wachsen riesige Korallenberge bis kurz unter die Wasseroberfläche. Die Korallen sind intakt, ein schöner Schnorchelplatz (wenn die Sonne scheint). Fische gibt es wenige, und wenn, dann sehr klein.
Nachmittag kamen noch zwei Boote auf den Ankerplatz. Kaum geankert, wurde der Außenbordgenerator an Deck angeschmissen und erst um Mitternacht wieder ausgemacht. Am nächsten Tag um 7.00 Uhr früh wurde er wieder gestartet.

Am Abend vorher hatte ich  zu Klaus gesagt, daß wir die Courtesylights (die kleinen Lichtlein an den Heck- und Flystufen, die wir nachts wegen besserer Sichtbarkeit leuchten lassen) heute nacht nicht anmachen müssen.  Es wäre so gut wie ausgeschlossen, daß hier jemand auf die Idee kommt nachts herumzusegeln oder gar zu ankern. Am nächsten Morgen jedoch haben wir wie durch Geisterhand einen neuen Nachbarn. Der muß sich wohl gut auskennen oder einfach nur risikofreudig sein. In Zukunft werden wir die Lichtlein auch hier nachts brennen lassen.

 

 

 

Kategorien
Allgemein

18.04.2012 Kinobesuch für die Mädels, Segeltörn für die Jungs

Cayman Islands

Scott und Matthew, unsere Freunde aus Newport sind für eine Urlaubswoche auf den Cayman Islands. Traditionell verbringen sie jedes Jahr einen reinen “Männerurlaub” im Ferienhaus von Scotts Vater Bill. Dieser ist auch mit von der Partie, ebenso ein weiterer Freund von Scott mit seinem Sohn. Letzten Sonntag waren wir in Rum Point eingeladen, heute kommen die Männer zu uns. Ein Männersegeltörn soll es werden, deshalb ergreifen Helena und ich die Flucht.

Kolja bringt uns zum Dinghydock und der erste Weg führt Helena und mich zielsicher zum Burger King. Danach machen wir uns per Rad auf den etwa 2 km langen Weg ins Kino, nicht ohne vorher bei Kirk’s Supermarket noch Gummibärchen mitzunehmen. Im Kino gibt es nur GESALZENES Popcorn, wir mögen nur süßes Popcorn. Pünktlich um 12.15 Uhr erstehen wir die Eintrittskarten und sind erst mal alleine in dem großen Kino. Naja, draußen strahlender Sonnenschein,  da geht ja eigentlich kein Mensch ins Kino. Aber kurz vor Beginn kommen doch noch fünf weitere Besucher. Nach einer Weile wird es ziemlich kalt und wir ziehen warme Jacken an, die wir in weiser Voraussicht mitgebracht hatten. Der Film “Hunger Games” ist wirklich gut gemacht. Vor wenigen Wochen hatten wir eine Diskussion über das Buch an Bord und waren gespannt, wie die Vorlage umgesetzt wurde.

Das Kino befindet sich in der Camana Bay, einer neu angelegten künstlichen Einkaufsstadt. Um uns wieder aufzuwärmen sahen wir uns etwas um. Alles ist ganz neu, schön angelegt und die Shops sehr hochpreisig, wie eigentlich alles auf Grand Cayman.Wir stiegen dann auch die vielen Stufen auf den Aussichtsturm hinauf, von dem man einen 360° Rundumblick auf ganz Grand Cayman hat. Dabei haben wir die Pacific High unter Segel am 7-Miles-Beach beobachten können. Fast beeindruckender als die Aussicht jedoch ist das riesige Mosaik, das an einer Wand von Boden bis zur Decke Riffe und Meerestiere darstellt. Geschaffen von Jim Hellam, ist dieses Unterwasser-Mosaik einer der größten Anlagen ihrer Art der Welt und weckt das Gefühl vom Aufsteigen eines Tiefsee-Tauchganges vom Meeresboden an die Oberfläche.

Nicht ganz einfach ist hier (wieder mal) der Links-Verkehr. Die Autofahrer nehmen nicht so viel Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer, wie wir es von Kuba gewöhnt waren. Aber immerhin gibt es Hinweise, in welche Richtung man beim Überqueren der Strasse zu schauen hat:

Einige Fakten zum Mosaik:

 

 

 

Kategorien
Allgemein

09.12.2011 West Palm Beach – Autorückgabe und -abholung

Wir gaben heute unseren Mietwagen zurück und holten zugleich ein Neues ab. Wir buchen meist über www.billiger-mietwagen.de, da bei diesen Angeboten die notwendigen Versicherungen eingeschlossen sind. Ansonsten übernimmt man mit dem Auto in den USA sämtliche Risiken. Ohne Versicherung steht man für sämtliche Schäden/Diebstahl und Sonstiges gerade. Auch eine Haftpflichtversicherung ist nicht zwingend vorgeschrieben. Es ist also durchaus möglich, daß man unschuldig in einen Unfall verwickelt wird, die Kosten jedoch selbst tragen muß, wenn der Unfallgegner nicht versichert war.

Mit dem Auto haben wir noch bei Florida Rigging vorbeigesehen. Einen neuen Hahnepott brauchen wir, der alte ist durch das dunkle Wasser an der Ostküste unansehnlich geworden. Da wir ein bißchen unzufrieden sind mit der bisherigen Verbindung zwischen Hahnepott und Ankerkette (Schäkel an Schäkel an Schäkel an Ankerkette), geben uns die Florida Rigger eine beeindruckende Ankerkralle mit. Allerdings besteht sie den Eignungstest nicht. Zu umständlich ist das Einsetzen und außerdem ist sie etwas zu groß. Da muß eine andere Lösung her.

Eric von der Marina hier hat uns einen frisch gespeerten Fisch vorbeigebracht. Mmmhhh, lecker. Vielleicht sollten wir doch wieder selbst probieren, Fische zu fangen.

Kategorien
Allgemein

15.11.2011 West Palm Beach – Marinaleben 15.11.2011 15.11.2011 15.11.2011

Die Waschmaschine läuft Tag und Nacht. Naja, nicht ganz, aber fast. Unendlich Wasser!!! Wann hat man schon mal diesen Luxus. Strom haben wir dagegen nicht unbegrenzt. Da wir ein 220 V-Boot haben und der Anschluss hier nur 110 V hergibt, haben wir uns stromtechnisch durch den Marinaliegeplatz nicht verbessert. Aber unsere Solarzellen geben viel Strom und so kommen wir gut aus und müssen nur manchmal den Generator dazuschalten. Wir machen Besorgungen, die Kinder machen Schule. Wir müssen wieder mal aufholen, durch die vielen Segeltage hinken wir etwas hinterher. Entscheidungen stehen an: Neue Batterien oder nicht? Die Pazifikkarte bestellen oder nicht? Hahnepott erneuern oder nicht? Ankerkette verkürzen oder nicht? Dazwischen Gespräche mit Raymarine, weil die Geräte immer noch nicht so wollen, wie sie sollten und keiner weiß warum. Gespräche mit Sea Recovery, wegen unserer Wassermacherpumpe. Gespräche mit Coppercoat wegen Muschelbewuchs am Rumpf, wo ja eigentlich keiner sein sollte. Und dazwischen Vorbereitungen für unseren “Urlaub” in Kalifornien, zu dem unsere Seglerfreunde Anton und Natalia uns zu sich nach Hause nach Santa Barbara eingeladen haben.

 

Eines der vielen Shopping Center rund um West Palm Beach

An der Kasse bei "Charlies Market" ... ich könnte den ganzen Laden leerkaufen!

Ein weiteres Shopping Center... oder war es der botanische Garten?

 

 

Kategorien
Allgemein

13.11.2011 West Palm Beach – Wassermacher :-(

 

Schlechte Nachricht: Die Hochdruckpumpe unseres Wassermachers ist kaputt. Und so ein Wassermacher besteht mehr oder weniger aus dieser Pumpe. 8000 Stunden sollte sie halten, unsere hat gerade mal 300 durchgehalten. Und da sie Baujahr 2007 ist, gibt es auch keine Garantie. Aber moment mal, unser Schiff ist Baujahr 2009. Wie kann dann der Wassermacher Baujahr 2007 sein? Fragen über Fragen, aber in der Bootsbranche wundert man sich über nichts mehr. Und gleich noch eine schlechte Nachricht: Unsere Batterien sind nicht mehr die Besten. Und da wir nun schon mal im Batterienwunderland USA sind und Klaus ja schon immer mit Lithium-Ionen-Batterien geliebäugelt hat steht die nächste (teure) Entscheidung an: Austausch oder nicht. Ich bin dagegen, Klaus ist dafür. Wir vertagen die Entscheidung und gehen erst mal shoppen, kaufen aber nichts.

 

Kategorien
Allgemein

11.11.2011 West Palm Beach – New Port Cove Marine Center

Bei unserer Suche nach einer bezahlbaren Marina stießen wir auf das Newport Cove Marine Center in West Palm Beach. Deshalb hieß unser nächstes Ziel West Palm Beach. Da wir den Liegeplatz erst ab 10.11. reserviert hatten ankerten wir zunächst vor Peanut-Island, wo sich Präsident Kennedy während der Kuba-Krise aufgehalten hatte. Eine toll angelegte Insel mit schönen Wanderwegen und einem Dinghy-Steg, wie wir es noch nicht gesehen haben.

Wir hatten viel zu tun an Bord. Leider wollte unser Wassermacher nicht mehr so wie er sollte. Auf jeden Fall machte er kein Wasser mehr und das war blöd. Wir probierten hin und her, wir fuhren sogar nach draussen und Klaus ging ins Wasser (das übrigens wunderbar warm ist) und befreite die Ein- und Auslässe von Bewuchs. Aber sie waren eigentlich relativ sauber. Daran hat es also auch nicht gelegen. So langsam gingen unsere Wasservorräte zur Neige. Unsere Marina hatte leider noch keinen Platz für uns frei, und so hieß es Wasser sparen. Wir waren wirklich froh, als endlich der 10. November kam und wir Punkt 9.00 Uhr vor der Marina anlegefertig bereit standen, da wir fast bis auf den letzten Tropfen alles Wasser verbraucht hatten. Die letzten Tage gab es auch nur noch Cola und Sprite (für Klaus Wein), da alles andere Trinkbare schon aufgebraucht war und die letzten kostbaren Tropfen Trinkwasser für Kaffee und Tee aufgespart wurden. Wir bekamen einen schönen Platz am Aussensteg zugewiesen und es standen drei Leute (Tim, Dave und Bruce) bereit, die unserer Leinen annahmen. So war das Anlegen einfach. Allerdings handelt es sich um einen Feststeg mit so dämlichen Pfählen aussendran. D.h. der Steg steht fest im Wasser und das Schiff geht bei Flut und Ebbe auf und ab. Und jetzt muß man höllisch aufpassen, dass das Boot ordentlich festgemacht ist. Das Schiff darf nicht zuviel Spielraum haben, um die Fender genau auf Pfahlhöhe zu halten, aber auch nicht zuwenig, dass das Schiff bei Flut und Ebbe nach oben und unten gehen kann. Hat irgendeiner kapiert, von was ich schreibe? Jedenfalls haben wir das ganz gut hin- und Pacific-High keinen Kratzer abbekommen. Wir holten gleich unseren Mietwagen ab und auf dem Rückweg hielten wir  bei Winn-Dixie an. Schließlich ist es lange (2 Monate) her, dass wir mit dem Auto beim Einkaufen waren.

 

 

Kategorien
Allgemein

26.10.2011 Charleston

Wir wollten die Strecke New York – Charleston in einem Stück hinter uns bringen. Die Zeit drängt, für die Chesapeake Bay und das wunderschöne Annapolis sind wir zu spät dran. So segeln wir die 800 sm in einem Stück. Anfangs war es etwas ruppig, da zwar der Wind von schräg hinten kam, aber die Wellen durch den vorhergegangenen Sturm noch von seitlich vorne. Wir kämpften uns durch und nach 4 Tagen und Nächten kamen wir in Charleston an. Eigentlich hatten wir schon im Juli für den gesamten November im Charleston Maritim Center einen Liegeplatz gebucht. Bei unserem letzten Telefonat von New York aus wollten sie aber plötzlich für den Liegeplatz den doppelten Preis haben. Das war uns dann doch zu teuer. Deshalb blieben wir nur etwa 10 Tage in Charleston und ankerten vor der CityMarina.

Mit unseren Fahrrädern machten wir viele Ausflüge in das immer noch wunderbare Charleston. Wir beide mögen die Stadt sehr und es gibt immer wieder tolle Sachen zu entdecken. Während wir in Charlston im T-Shirt auf der Pacific-High in der Sonne im Cockpit Kaffee trinken, lesen wir im Internet, daß es in New York schneit. Der früheste Wintereinbruch seit Menschengedenken, da haben wir Glück gehabt, dass wir uns gerade noch rechtzeitig auf den Weg hierher gemacht haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kategorien
Allgemein

18.10.2011 New York18.10.2011 New York18.10.2011 New York18.10.2011 New York

 

Nachdem meine Eltern wieder den Heimweg angetreten haben, bleiben wir noch in unserer Sheepshead-Bay in Brooklyn vor Anker liegen. Wir wissen die Annehmlichkeiten des russischen Supermarktes zu schätzen, wo man täglich German Bread, das auch wirklich so schmeckt, kaufen kann. Außerdem kann ich mich immer schlecht von New York trennen: über 5000 Hochhäuser, mehr als 180 Sprachen und die wahrscheinlich einzige Stadt in den USA, in der die Amerikaner zu Fuß gehen. Fast jeden Tag sind wir Downtown gefahren, es gibt einfach zuviel zu sehen in dieser Riesenstadt. Und als wir dann endlich soweit waren in Richtung Süden zu segeln, stimmt der Wind nicht mehr. Aber wir haben auch so genug an Bord zu tun. Als allerdings der Wind zu sehr auffrischte und die Böen durchschnittlich 30 – 35 Knoten betrugen, war uns an unserem Ankerplatz dann nicht mehr so wohl. Zu tief das Wasser und zu eng das Wasserbecken. Zwei Eigenschaften, die sich zum vernünftigen Ankern widersprechen. So entschieden wir uns, die Pacific High nach Staten Island zu verlegen. Leider mussten wir dort eine Boje nehmen, da es keinen Platz zum Ankern gibt. Aber dafür konnten wir bei 40 Knoten Wind beruhigt schlafen.

In dieser Zeit ereicht uns die schreckliche Nachricht. Unser Seglerfreund Stefan wurde unter furchtbaren Umständen in der Südsee ermordet. Obwohl ich Stefan nicht persönlich kannte, stand ich seit über zwei Jahren in E-Mail-Kontakt mit ihm. Durch die vielen Mails ist er mir zu einem Freund geworden und ein gemeinsames Treffen in der Südsee war fest ausgemacht. Das ist nun nicht mehr möglich. Plötzlich steht unsere ganze Reise in Frage. Wollen, können wir in die Südsee segeln?
Stefan’s Tod wirft mich aus der Bahn. Die Südsee hat ihren Zauber für mich verloren.