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01.05.2012 Kein Südseefeeling auf den San Blas

Und das soll das Paradies sein? Wir haben uns das anders vorgestellt. Aber der Reihe nach:

Nach dem Einklarieren ankerten wir eine Nacht in Porvenir. Unser Vorhaben, im Cockpit zu essen, gaben wir schnell wieder auf, da uns jede Menge fliegende Insekten besuchten. Wir flüchteten nach drinnen, verschlossen alle Fenster und schwitzten. Dafür konnten wir in Ruhe essen. Am nächsten Tag machten wir uns auf in die West Hollandes Cays. Bei dem heute bedeckten Himmel ist der Ankerplatz mit einfacher Einfahrt (keine Riffpassage) ideal für uns Neulinge in diesem Gebiet. Die Uli’s von der Pelikan, die uns schon auf den Bahamas ihren den von allen Seglern geschätzten Bauhaus – Panamaführer überlassen haben (vielen lieben Dank!), hatten dort ihren Traumankerplatz Nr. 1 vermerkt. Der Ankerplatz ist wirklich schön. Aber der Himmel ist voller Wolken und die Farben eher fad. Das allseits beschworene Südseefeeling mag sich bei uns nicht einstellen. Der Schwimmausflug an den Strand wird getrübt von allerlei Zeugs, das durch das Wasser schwimmt. Riesige Algenbüschel und Seegras ist ja Natur, aber wenn auch Sandalen, Plastikflaschen und alte Zahnbürsten neben einem herschwimmen, trägt das nicht zum Wohlfühlen bei.

Wir ankern auf 10 Meter Wassertiefe, das ist für uns ungewohnt. Nicht weit vom Schiff zur Insel hin beim Riff steigt die Wassertiefe rasant an, plötzlich wachsen riesige Korallenberge bis kurz unter die Wasseroberfläche. Die Korallen sind intakt, ein schöner Schnorchelplatz (wenn die Sonne scheint). Fische gibt es wenige, und wenn, dann sehr klein.
Nachmittag kamen noch zwei Boote auf den Ankerplatz. Kaum geankert, wurde der Außenbordgenerator an Deck angeschmissen und erst um Mitternacht wieder ausgemacht. Am nächsten Tag um 7.00 Uhr früh wurde er wieder gestartet.

Am Abend vorher hatte ich  zu Klaus gesagt, daß wir die Courtesylights (die kleinen Lichtlein an den Heck- und Flystufen, die wir nachts wegen besserer Sichtbarkeit leuchten lassen) heute nacht nicht anmachen müssen.  Es wäre so gut wie ausgeschlossen, daß hier jemand auf die Idee kommt nachts herumzusegeln oder gar zu ankern. Am nächsten Morgen jedoch haben wir wie durch Geisterhand einen neuen Nachbarn. Der muß sich wohl gut auskennen oder einfach nur risikofreudig sein. In Zukunft werden wir die Lichtlein auch hier nachts brennen lassen.