Nachdem meine Eltern wieder den Heimweg angetreten haben, bleiben wir noch in unserer Sheepshead-Bay in Brooklyn vor Anker liegen. Wir wissen die Annehmlichkeiten des russischen Supermarktes zu schätzen, wo man täglich German Bread, das auch wirklich so schmeckt, kaufen kann. Außerdem kann ich mich immer schlecht von New York trennen: über 5000 Hochhäuser, mehr als 180 Sprachen und die wahrscheinlich einzige Stadt in den USA, in der die Amerikaner zu Fuß gehen. Fast jeden Tag sind wir Downtown gefahren, es gibt einfach zuviel zu sehen in dieser Riesenstadt. Und als wir dann endlich soweit waren in Richtung Süden zu segeln, stimmt der Wind nicht mehr. Aber wir haben auch so genug an Bord zu tun. Als allerdings der Wind zu sehr auffrischte und die Böen durchschnittlich 30 – 35 Knoten betrugen, war uns an unserem Ankerplatz dann nicht mehr so wohl. Zu tief das Wasser und zu eng das Wasserbecken. Zwei Eigenschaften, die sich zum vernünftigen Ankern widersprechen. So entschieden wir uns, die Pacific High nach Staten Island zu verlegen. Leider mussten wir dort eine Boje nehmen, da es keinen Platz zum Ankern gibt. Aber dafür konnten wir bei 40 Knoten Wind beruhigt schlafen.
In dieser Zeit ereicht uns die schreckliche Nachricht. Unser Seglerfreund Stefan wurde unter furchtbaren Umständen in der Südsee ermordet. Obwohl ich Stefan nicht persönlich kannte, stand ich seit über zwei Jahren in E-Mail-Kontakt mit ihm. Durch die vielen Mails ist er mir zu einem Freund geworden und ein gemeinsames Treffen in der Südsee war fest ausgemacht. Das ist nun nicht mehr möglich. Plötzlich steht unsere ganze Reise in Frage. Wollen, können wir in die Südsee segeln?
Stefan’s Tod wirft mich aus der Bahn. Die Südsee hat ihren Zauber für mich verloren.