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Segeln

20.10.2014 Ausklarieren in Lautoka

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Unser letzter Morgen in der Denarau Marina beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang – leider wird sich das aber nicht als ein gutes Omen herausstellen…

Der frühe Vormittag ist angefüllt mit vielen Aufgaben / Erledigungen: ein letzter kleiner Einkauf im Marina Supermarkt, bei „Yachthelp“ die Rechnung für die Reparatur der Kupplung bezahlen (so teuer wie die Ersatzteile waren, so überraschend günstig sind die Mechaniker Stunden), im Marina Büro ausklarieren und eine Schlüsselkarte zurückbringen (die zweite haben wir leider verschludert), eine kurze Verabschiedungs-Runde bei Segler Freunden, die Pacific High wird noch einmal mit Süßwasser gereinigt, die letzten Mülltüten zum Container gebracht… Um 10:00 Uhr ist alles erledigt und Yannick, unser französischer Stegnachbar, löst unsere Leinen. Er und seine Familie machen sich in den nächsten Tagen auf den Weg nach Neuseeland, wo sie nach drei Segeljahren, sesshaft werden wollen, um ihre Kinder auf eine „normale“ Schule zu schicken – irgendwie haben wir Familien mit Jugendlichen im schulpflichtigen Alter alle die gleichen Probleme.

Wir haben wenig Wind, den aber auf die Nase und motoren gemütlich nach Lautoka. So freundlich, hilfsbereit und unkompliziert wie die Fidschianer sind, so bürokratisch und starrsinnig ist ihre Verwaltung. Der einzige mögliche Ausklarierungshafen, wenn man in südlicher oder westlicher Richtung (Neuseeland bzw. Australien) weitersegeln will (und welcher Segler tut das nicht!) ist der Industriehafen in Lautoka. Wenn man beispielsweise aus der Yasawa Gruppe kommt, üblicher Treffpunkt vieler Segler ist Malolo Lai, sind das 45sm Umweg oder 7 bis 8 Stunden motoren.

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Dazu kommt, das man offiziell nur 3 Stunden nach dem Ausklarieren Zeit hat Anker auf zu gehen um die Gewässer Fidschis zu verlassen. Wenn man nicht in der Dunkelheit durchs Riff will, ist das kaum zu schaffen und die meisten Segler ankern „illegal“ noch eine Nacht in einer einsamen Bucht. Wir hatten uns, bei offizieller Stelle, über die Bürozeiten der Zollbehörde in Lautoka erkundigt und dies auch in unserem letzten Positionsreport per Mail angefragt. Auch so ein Ding: außer in Fidschi mussten wir bisher nur im kommunistischen Kuba wöchentlich unsere aktuelle Position melden. Unsere Anfrage per Mail blieb unbeantwortet (die Reports liest bestimmt kein Mensch!) aber die Zollbeamten in der Hauptstadt Suva meinten, das Zoll Büro wäre ganztägig, ohne Mittagspause, besetzt. Kurz vor der Einfahrt in den Industriehafen von Lautoka erleben wir noch eine Überraschung…

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Wir motorsegeln mit 8kn bei Schleierbewölkung und schlechter Sicht, als mir direkt voraus ein dunkler Schatten im Wasser auffällt. Wir machen eine abrupte Kursänderung und holen die Segel ein: meines Erachtens stimmen unsere drei elektronischen Seekarten an dieser Stelle nicht und das Taulolo Riff erstreckt sich um mindestens eine Meile weiter südlich als wie in den Karten verzeichnet. In Lautoka müssen wir erst einmal das Zoll Büro suchen. Einheimische Fischer und ein amerikanische Segler zeigen uns wo wir ankern können um mit dem Dinghi an Land zu fahren. Der Ankergrund ist schlecht, Kolja bleibt zur Sicherheit an Bord, denn der Wind hat aufgefrischt. Anita, Len und ich düsen zum Ausklarieren und machen an diesem Treppengeländer unser Beiboot fest. Das ist die offizielle Anlande Möglichkeit, hier müssen alle Segler die in Lautoka ausklarieren durch!? Das erinnert uns irgendwie an die Zustände am Playita Ankerplatz in Panama. Wir stehen um fünf vor eins vor dem verschlossenen Zoll Büro. Ein Hafenarbeiter klärt uns auf, dass von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr Mittagspause wäre: na super!!!

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Die Zeit läuft uns davon… wir machen das Beste daraus und halten an der Hauptstraße ein Taxi an, das uns zum MH Supermarkt nach Lautoka fährt. Hier verprassen wir unsere letzten Fiji Dollar, ein hilfsbereiter Mitarbeiter fährt den Einkaufswagen bis zum Taxi, wir liefern die Einkäufe schnell an Bord bei Kolja ab (der sich schon wundert, wo wir denn so lange bleiben) und stehen um 14:00 Uhr wieder vor dem Zoll Büro.

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Die Beamten sind freundlich aber die Bürokratie unerbittlich. Um unser Ausklarierungspapier zu erhalten, müssen wir die gleichen Formulare  (fünf Seiten), die wir bereits vorab aus Am. Samoa an die Behörden in Fiji gemailt und beim Einklarieren in Suva schon ein zweites Mal ausgefüllt hatten noch ein drittes Mal ausfüllen.

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Es hilft auch kein Hinweis, dass der nette Zollbeamte genau diese Formulare in seinen Händen hält. So dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis wir endlich wieder Anker auf gehen können. Natürlich hat der Wind gedreht und bläst jetzt aus entgegengesetzter Richtung wieder auf die Nase, es würde spät abends bis wir am Riff wären. Der Himmel hat sich weiter zugezogen und nach unserer Erfahrung mit dem „Überraschungs-Riff“ vor Lautoka ziehen wir es vor in der nahe gelegenen Saveni Bay die Nacht zu verbringen. Die bedeutet leider, dass wir Morgen auf dem Weg nach Neukaledonien einige Stunden verlieren werden…

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Allgemein Bordalltag

05.12.2013 Nikolaus

Zum heutigen Nikolaustag gibt es natürlich auch für unsere Kinder Nikolaus-Geschenke. Wobei im Hinblick auf die hiesigen Süßigkeiten-Preise  die Geschenke nicht so üppig ausfallen.

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Mitte der Woche sind wir nach Papeete zum Zoll. Die Schulpakete sind lt. Sendungsverfolgung schon seit Mitte November in Papeete. Wir haben allerdings noch keinen gelben Zettel in unserem Postfach bei der Capitanerie. So besuchen wir Angie im Zoll und bringen auch den längst überfälligen Blumenstrauß mit. Angie hat Klaus im Sommer mit einem Paket sehr geholfen, siehe Eintrag vom 15.07.2013.
Sie freut sich sehr und erkennt Klaus auch sofort wieder. Mit den Paketen sollen wir uns keine Gedanken machen. Zur Zeit sind die Pakete im Rückstau, zuwenig Leute und zuviel zu tun. Aber die Pakete werden auf keinen Fall zurückgeschickt. Da die Schulpakete nicht so dringend sind (wir haben noch genügend Schulmaterial zu bearbeiten), sehen wir das gelassen. Allerdings erwarten wir ja auch ein paar Pakete mit Weihnachtsgeschenken. Für diese sehen wir schwarz, das wird wohl nichts mehr vor Weihnachten.

Die Kinder sind zu Tati geradelt und haben sich mit neuen T-Shirts und Shorts eingekleidet. Derweil kam Stephan von der Baju zum Kaffee zu uns. Baju ist an der Mooring hinter uns und immer wieder haben wir angenehme Gespräche mit Stephan, der die deutschsprachige Seglergemeinschaft hier am Ankerplatz wieder vergrößert hat. Auch SY Itchy Feet ist wieder zurück von Moorea und so waren wir gestern bei der (außerplanmäßigen) Happy Hour eine große Runde.

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