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27.7.2013 Inselrundfahrt die Erste

Von der Marina Taina im Nordwesten von Tahiti, umrunden wir die Insel gegen den Uhrzeigersinn. Nachdem wir das quirlige Papeete am frühen Morgen verlassen haben, ist unser erster Stop am Venus Point…

 

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26.07.2013 Mietwagen und Roulotte

Heute Vormittag habe ich Glück beim Autostop gehabt. Ich wollte unser Mietauto bei einem lokalen Anbieter in Paea abholen. Auto Center Tahiti ist ungefähr um die Hälfte günstiger, als die bekannten Vermieter am Flughafen, liegt aber leider 15km entfernt. Ich warte vor der Marina Taina auf einen Bus oder Taxi und versuche derweil mein Glück per Autostop weiterzukommen. Schon nach wenigen Minuten hält eine junge Französin, Melanie und bringt mich, nachdem Sie ihre Einkäufe zuvor zu Hause ausgeladen hat, bis zur Autovermietung – vielen Dank!

Unser kleines Mietauto scheuche ich den ganzen Nachmittag die Berghänge rauf und runter. Leider geht es nie allzu weit ins Landesinnere, aber etliche stattliche Villen und viel Dschungel gibt es allemal zu sehen. Dazu grandiose Ausblicke auf das Korallenriff von Tahiti, das uns einen so ruhigen Ankerplatz beschert.

Heute ist der letzte Freitag des Monats, das heißt, besonders zahlreiche Roulottes (fahrbare Imbissstuben) stehen heute Abend am Hafen von Papeete. Wir haben schon viel überschwänglich positives davon gehört, jetzt wollen wir es selbst ausprobieren. Unser Fazit fällt eher nüchtern aus: ganz interessant, aber auch nicht weltbewegend.

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24.07.2013 Murks an Bord

Da heute nichts besonderes vorgefallen ist, schreibe ich von den üblichen Widrigkeiten an Bord, oder eben kurz gesagt: Murks!

Gebrochenes Gewinde

Wir haben zwei Duschen am Heck der Pacific High bei den Badeleitern. Der Backbordduschschlauch ist seit längerem undicht. Wir mussten ihn austauchen, hatten sogar einen Reserveschlauch an Bord! Beim Einbau stelle ich fest, dass die Anschlüsse von unterschiedlichem Durchmesser sind: 3/8“ und 5/8“ Zoll. Wer denkt sich so was aus!? Tage des Suchens vergehen, bis ich zufälligerweise in einem chinesischen Gemischtwarenladen einen passenden Adapter finde. Die Freude ist groß… bis ich den Adapter einbaue. Die Qualität des Gusseisen ist so schlecht, dass das Gewinde beim Verschrauben (per Hand!) auseinanderbricht. Fluchen hilft da auch nicht mehr! Am nächsten Morgen wieder mit dem Dinghi nach Papeete düsen, dem Ladenbesitzer seinen Schrott-Adapter um die Ohren hauen (Scherz, natürlich nicht!). Kaum habe ich ihm den Bruch gezeigt, holt er auch schon einen Adapter im Austausch. Ich kaufe – sicher ist sicher – gleich noch einen zweiten in Reserve dazu. Da kostet mich der Sprit mehr, als die Dinger Wert sind und ein halber Tag geht auch immer drauf, wenn ich nach Papeete fahren müsste. Der neue Adapter hält und wir können auf beiden Seiten wieder Duschen… warum nicht gleich so!?

 

Geschmorte Elektronik

Wie schon im Blog erwähnt, haben wir Störgeräusche in unserer Kurzwellen Funkanlage. Beim Zusammenstellen der Bestellung aus den USA, bin ich auf eine spezielle Elektronik für SSB gestoßen, die angeblich jegliche Störgeräusche eliminiert. Skeptisch ob das Ding wohl funktioniert, aber es war gerade im Super-Sonder-Angebot, habe ich es mit auf die Bestellung gesetzt. Fünf Wochen später konnte ich es einbauen und … es machte Zisch und die Elektronik war verschmort! Das Funkgerät hatte ich noch nicht einmal eingeschaltet, die Elektronik richtig gepolt angeschlossen und mit einer 25 Amp Sicherung geschützt (sie sollte 35 Amp. Vertragen). Pech gehabt, die Stunden Arbeit für die Katz und ab in den Sondermüll mit dem Teil!

 

Kriechstrom

Als ich heute Morgen in den Salon schlurfe, noch verschlafen nach dem Knopf an der Espresso Maschine taste, um mir ein heißes, stark Coffein haltiges Gebräu zuzubereiten, empfängt mich Helena mit der Hiobsbotschaft, dass Sie keinen Strom mehr in ihrer Kabine hat. Dies sei ein Notfall, erklärt Sie mir, denn ohne Strom würde ihr Computer nicht funktionieren. Nach dem zweiten Kaffee mache ich mich auf Fehlersuche. Es ist der FI-Schalter, der immer rausfliegt. Wir haben 22 Sicherungen für 220V an Bord der Pacific High (für jedes Starkstromgerät und jede Kabine einen einzeln abgesicherten Stromkreis) die in drei Gruppen, mit jeweils einem FI-Schalter, aufgeteilt sind. So kann ich leicht den Fehler auf den Steuerbordstromkreis reduzieren. Daran hängen nur drei Steckdosen und nach einigen Messungen mit dem Multimeter, bin ich sicher, dass es in der Stromleitung zwischen der Eignerkabine und Helenas Kabine einen Kontakt zwischen Phase und Erde gibt. Wie zum Teufel ist das möglich? Wie kann es, nach 4 Jahren, in einem hochwertigen, doppelt isoliertem Stromkabel, das dazu auch noch sauber im Kabelkanal verlegt wurde, zu einem Kurzschluss kommen? Nur nicht wundern! Ich ziehe, mit kräftiger Unterstützung von Helena und Anita, ein neues Stromkabel ein und der Fehler ist behoben…

 


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22.07.2013 Robert Wan Perlenmuseum

Mit dem Dinghy düsen wir durch den Kanal am Flughafen entlang Richtung Papeete. Wir brauchen etwa 15 Minuten und es macht Spaß, durch das ölglatte Meer zu düsen. Fast wie Cabrio fahren. Dem Riff sei Dank, sonst wäre so eine lange Fahrt mit dem Dinghy kaum zu bewältigen. Klaus ist mit unserem Lazybag in Richtung Segelmacher unterwegs und setzt mich am Park Paofai ab, denn meine erste Station heute ist das Perlenmuseum Robert Wan. Das 7. Kind einer armen chinesischen Einwandererfamilie hat 1977 seine erste Perlenernte an einen japanischen Großhändler verkauft. Damit beginnt sein Aufstieg und macht ihn zum reichsten Mann Französisch-Polynesien. In der Natur produziert nur etwa eine von 15000 Austern eine Perle. Monsieur Wan hat den Ausnahmefall zum Normalfall gemacht und hat eine Ausbeute von etwa vier bis fünf Tonnen jährlich, das ist ca. die Hälfte der Gesamternte der schwarzen Perlen in Polynesien. Der Rest verteilt sich auf etwa 500 Produzenten. Die Colliers, die im Laden ausgestellt sind, haben mitunter Preise von über 15.000 EUR. Es gab auch wunderschön gearbeitete Colliers mit perfekten Perlen, bei denen die Preise fehlten. Wahrscheinlich aus gutem Grund.

In dem Atoll Nengo Nengo hat Robert Wan durch zwei künstliche Zugänge perfekte Bedingungen für die Perlenzucht geschaffen und 1996 die bislang größte perfekte Zuchtperle der Welt geerntet: Durchmesser 22,92 Millimeter, Gewicht 12.5 Gramm. Diese ist natürlich im Perlenmuseum zu besichtigen. Auch sonst gefällt mir das Museum gut. Es ist kostenfrei und birgt doch ein paar nette Ausstellungsstücke, aufwändig gearbeitete lebensgroße Puppen und die Geschichte der Perlen aus aller Welt wird erklärt.

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21.07.2013 Ein ganz normaler Tag

Hurra! Helena hat ihr Schuljahr abgeschlossen! Alle Prüfungen sind geschrieben, eingescannt und an die ILS abgeschickt! Wieder einmal sind wir uns nicht einig, ob sich jetzt die Schülerin oder die Lehrer mehr freuen!? Kolja der später als Helena mit seinem Schuljahr begonnen hat, ist auch fast fertig und hat in ca. einer Woche auch Ferien!

Gleich nach der Schule holt eine ganze Gruppe von Freunden Helena und Kolja ab um am Riff zu schwimmen und zu schnorcheln. Als die beiden am späten Nachmittag zurückkommen hat Kolja seinen Freund Harry im Schlepptau, die beiden planen eine MineCraft Computer Session.

Gegen 18:00 Uhr holen uns Teiva und Vanessa zum Abendessen in ihr Lieblingsrestaurant ab. Es wird wieder ein super netter Abend. Die beiden haben ein unerschöpfliches Repertoire an spannenden Geschichten über und von Tahiti. Gegen 22:30 Uhr bringen die beiden uns zurück zur Marina Taina, im Gegensatz zu uns müssen sie ja Morgen arbeiten.

Auf dem Weg zum Dinghi über das breite Dock fällt Helena plötzlich ein ungewöhnlicher Ring rund um dem Vollmond auf. Beim genauen hinsehen kann man sogar einen zweiten erkennen und einen dünnen Gürtel in den Spektralfarben an seinem äußeren Rand. Wir haben so etwas noch nie gesehen und können uns das Phenomen auch nicht genau erklären. Vielleicht bricht sich das helle Mondlicht in den sehr feuchten tropischen Luftschichten ähnlich wie die Sonnenstrahlen in den Regentropfen?

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19.07.2013 Sundowner und Gedanken zur Weiterfahrt

Am Abend kommen Marlene und Benno von der Belena und Alex von der Rose zum Sundowner. Immer wieder fasziniert uns alle der Blick auf die untergehende Sonne über Moorea. Jeden Abend gibt es ein wiederkehrendes Schauspiel, das doch jedesmal auf eine andere Art atemberaubend ist.

Neben den üblichen Seglergesprächen geht es auch um die verbleibende Zeit in Französisch-Polynesien, über die Weiterreise bis nach Australien oder Neuseeland. Fazit der Gespräche: Wenn wir dieses Jahr noch nach Australien wollen, müssen wir die restlichen Inseln der Gesellsschaftsinseln im Schnelldurchgang machen, die Cook-Island ganz auslassen, eventuell auch Niue, um noch etwas Zeit für Fidschi und Tonga zu haben. Spätestens Ende Oktober sollte man Fidschi/Tonga in Richtung Neuseeland oder Australien verlassen haben. Und Französisch Polynesien ist viel zu schön und das Gebiet viel zu groß, um diese Vielfalt der Inseln in drei Monaten abzureissen. Da sich die Bestimmung für die Länge des Aufenthalts kurz vor unserer Einklarierung in Französisch-Polynesien dahingehend verändert haben, daß wir nun 18 Monate bleiben können, sind wir frei in unseren Entscheidungen. Anders als viele unserer amerikanischen Freunde, denen nur 90 Tage gewährt werden. Diese sind nun auch schon alle in Bora Bora und warten auf ein günstiges Wetterfenster für die Weiterreise. Für Marlene und Benno stand von vorneherein fest, daß sie die Belena während der Zyklonzeit hier aus dem Wasser nehmen und sich auf eine Landreise durch den Südamerikanischen Kontinent begeben. Und wir? Wir stellen unsere Weiterreise nach Australien in Frage und überlegen uns statt dessen, länger hierzubleiben und während der Wintermonate nach Hawaii zu segeln. Von dort weiter nach Alaska und Vancouver, die Westküste der USA hinunter und zurück nach Französisch Polynesien. Nicht unerheblichen Anteil an dieser Entscheidung haben Teiva und Vanessa, die wir als Freunde schätzen gelernt haben. Zu früh wäre es, jetzt schon wieder Abschied nehmen zu müssen…

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15.07.2013 Ein aufregender Tag:wie Drachen zu Engeln werden!

Während ihrem gestrigen Besuch, hatte uns Teiva eingeladen noch einmal eine Inseltour mit ihm zu unternehmen, da er am Montag eine andere Route nehmen würde. Leider habe ich heute schon einiges vor, unter anderem einen Termin mit Yanmar um unseren 1000 Stunden Service abzuschließen. Es ist nicht so, dass wir Segler immer nur faulenzen! Ich bringe daher Anita um halb neun Uhr zum Dinghi Dock wo sie schon von Teiva im Landrover und Marlene, Benno und Alex, die auch mit von der Partie sind, erwartet wird.

Bevor ich zum Carrefour laufe, um frisches Baguette einzukaufen, schaue ich noch im Marina Büro vorbei. Laut dem Paket-Verfolgungs-Service von USPS im Internet, ist das Paket von unserem Freund Scott Spring, schon seit einer Woche in Papeete angekommen und liegt in der Zollabfertigung. Wir erwarten sehnsüchtig die Ersatzteile und Goodies, die wir in den USA bestellt haben, daher hatte ich schon mehrfach in der Marina wegen unserem Abholschein nachgefragt. Auch heute Morgen war unser Postfach (Buchstabe P wie Pacific High) wieder leer und so frage ich noch einmal direkt nach, ob die Marina vielleicht doch einen Paketabholschein für „Pacific High“ oder „Kaufmann“ bekommen hat. Sie hätten leider nichts für mich, ist die Antwort, und überhaupt, die heutige Post wäre noch nicht gekommen. Ich bin schon an der Türe als ich noch einmal zurückgerufen werde. Sie hätten doch einen Abholschein, ohne Namen, der wäre am Freitag gekommen, ob der wohl für mich sei? Als ich den orangen Abholschein vom Zoll in der Hand halte, erkenne ich auf den ersten Blick, das es unser Abholschein ist: im Empfänger Feld steht unten mittig: Marina Taina, Yacht in Transit PACIFIC HIGH und weiter rechts etwas kleiner: Kaufmann!

Zurück an Bord, frühstücken wir drei erst einmal gemütlich bevor ich mit Kolja nach Papeete zum Zoll düse. Kolja begleitet mich, weil er unser bester Beiboot Fahrer ist und mir viel hilft, aber auch weil wir das Gefühl haben, dass Kinder bei Behörden (sei es zum Bsp. Bei der Einklarierung oder beim Zoll) sehr hilfreich sein können. Kolja legt die Strecke nach Papeete in Rekordzeit zurück, laut Handy GPS ist unser Dinghi knapp 25kn (47km/h) schnell.

Erwartungsvoll betreten wir das Zoll Büro und wer empfängt uns hinterm Tresen: der „Drache“ (Entschuldigung!) vom letzten Mal, als ich die Schulsachen abgeholt habe. „Angie“, so heißt die Zollbeamtin, erkennt mich auch gleich wieder, als ich Ihr den Abholschein aushändige. Ah, der Vater mit den Schulunterlagen und das muss wohl mein Sohn sein. Freundlich lächelt Sie Kolja an. Das Paket ist da, wir müssen „nur“ die Zollpapiere von einer Spedition, gleich nebenan, ausfertigen lasen, dann können wir das Paket mitnehmen. Mir schwant böses! Nein, ohne diese Papiere geht es natürlich nicht, aber Angie erklärt mit genau wie und wo ich die Papiere bekomme. Wir suchen die Spedition, die erste Türe an der wir klopfen, hat wegen Mittagspause geschlossen, aber bei der zweiten haben wir Glück. Ja die Papiere sind kein Problem. Nein, Zoll oder Steuern müssen wir keinen zahlen, da wir eine Yacht in Transit sind. Aber 80 EUR kostet ihr Service und vor Morgen Mittag sind die Papiere auch nicht fertig, Gott sei Dank haben wir wenigstens alle geforderten Dokumente in Kopie dabei, die von Nöten sind. Morgen, noch einmal das ganze Theater, darauf haben wir keine Lust. Ich lasse sicherheitshalber die Kopien da, probiere aber noch einmal mein Glück bei Angie. Diese ist ganz erstaunt, dass die andere Spedition so lange braucht und so teuer ist. Energisch greift Sie zum Telefonhörer und fragt sich mit einer Engelsgeduld durch die verschiedenen Stellen der anderen Spedition „Transit Sat Nui“. Zwischendurch nickt Sie Kolja freundlich zu und bittet den jungen hübschen Mann, doch zur ersten Spedition zu rennen, um unsere Papiere zurückzuholen. Nach zehn Minuten herumtelefonieren hat unser verwandelte „Angie“ nicht nur den zuständigen Mitarbeiter aus der Mittagspause geholt, sondern auch eine Bearbeitungsgebühr von nur 40 EUR klar gemacht. Eine viertel Stunde später halten wir alle nötigen Papiere in unseren Händen und stehen an der Kasse der Spedition. Nein, Kreditkarte nehmen sie nicht und dummerweise habe ich mein Bargeld heute Morgen Anita für Ihren Ausflug mitgegeben. Jetzt droht das Ganze an 5.000XPF zu scheitern: das kann doch wohl nicht war sein! Unsere Rettung naht in Gestallt eines anderen Mitarbeiters, der mich im Auto zum nächsten Geldautomaten fährt. Meine Kreditkarte wird nicht angenommen! Es ist mir total  peinlich Joel zu bitten zu einer weiteren Bank zu fahren. Dort bekomme ich maximal, genau die benötigten 5.000XPF vom Automaten, was ist heute bloß los!? Endlich stehen wir wieder beim Zoll am Tresen. Angie hat inzwischen auch schon unser Paket geholt, fragt aber besorgt warum wir so lange gebraucht haben? Ich winke müde ab und Angie schaut mich erwartungsvoll an: 490XPF (ca. 4EUR) bekommt Sie noch für die Zoll Marke, schon wäre Alles erledigt. Erledigt bin ich, der ja keinen Cent mehr im Portemonnaie hat!  Das ist zu viel, ich will schon aufgeben, da holt unsere Angie die Münzen aus IHREM Portemonnaie und zahlt sie in die Zollkasse ein: an diesen paar Münzen können wir es jetzt doch nicht mehr scheitern lassen, lacht Sie mich augenzwinkernd an! Ich drücke unseren Engel herzlich an mich und küsse Angie auf beide Wanken: vielen, vielen Dank!

Wir rennen mit dem Paket zurück zum Dinghi und Kolja holt Alles aus unserem Motor raus. Durch das ganze Theater sind wir viel zu spät dran! Kolja unterbietet meinen Rekord für die Strecke Papeete – Marina Taina um 1 ½ Minuten, trotzdem sehe ich auf dem Display meines iPhones, dass Floriant vom Yanmar Service mich bereits 3x angerufen hat und auf uns am Dock der Marina wartet. Ich schicke Kolja los um die beiden abzuholen, Helena und ich machen die Pacific High klar. Während Floriant und Regis von Yanmar in unseren Motorräumen hocken hat Kolja großen Spaß die Pacific High mit Vollgas durch die Lagune zu steuern.

Nach 20 Minuten sind die beiden mit ihrer Arbeit zufrieden: Alles OK! Kolja steuert die Pacific High direkt zur Tankstelle, da ich die Kindern gebeten hatte, bei der Gelegenheit gleich die Pacific High vollzutanken. Das muss ich den beiden hoch anrechnen, denn sie sind zum Geburtstag eines Freundes eingeladen. Die Dieselpumpen der Tankstelle laufen auch nicht besonders schnell, so dauert es eine dreiviertel Stunde bis wir vollgetankt (800l. Diesel) und bezahlt haben. Nach einem Blitz-Ablege-Manöver steuert Kolja die Pacific High auf kürzesten Wege zurück zur Mooring Boje und kaum das wir fest gemacht haben, springen die beiden ins Dinghi um mit über einer Stunde Verspätung zu ihrer Verabredung zu fahren. Sorry Ihr beiden und vielen Dank für Eure Hilfe! Ihr seid eine tolle Crew!

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14.07.2013 Spontaner Besuch

Teiva Tiaipoi und seine Familie besuchen uns spontan am Nachmittag. So lernen wir endlich auch Teiva’s Frau Vanessa und seinen ältesten Sohn Adjael samt Freundin Raihani. Wir verstehen uns auch mit Teiva’s Familie auf Anhieb und verbringen einen kurzweiligen Nachmittag zusammen. Vanessa arbeitet im Bildungssektor mit Jugendlichen die ihre Ausbildung abgebrochen haben. Sie erzählt uns von den Schattenseiten der Insel, von Armut, Arbeitslosigkeit, etc. Adjael ist gerade erst von einem längeren Auslandsaufenthalt, unter anderem in Spanien, Hongkong und Macao zurückgekehrt. Er ist einer der besten Tänzer der Insel (zweiter bei der letztjährigen Heiva) und war auf einer Tournee. Es wird ein interessanter, langer Abend und wir verabreden uns zum Abendessen an einem der kommenden Tage.

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13.07.2013 Im Zeichen der Heiva

Der heutige Samstag steht ganzen im Zeichen der Heiva. Gleich nach dem Frühstück fahren wir vier zum Museum “Tahiti et les Iles” wo heute traditionelle Sportwettkämpfe stattfinden. Im weitläufigen Garten des Museums finden die sportlichen Wettbewerbe statt immer wieder unterbrochen von Tanz- und Musik- Darbietungen. Diese finden an verschiedenen Plätzen im Garten gleichzeitig statt und wir wissen anfangs gar nicht wohin wir uns zuerst wenden sollen. Zusammen mit hunderten anderen Zuschauern bestaunen wir die Athleten in ihren traditionellen Gewändern. Wir setzen uns gemütlich in den Schatten hoher Palmen ins Gras und verfolgen die Aufführung einer großen Trommlergruppe zusammen mit einer Tanzdarbietung auf dem zentralen Wiese. Helena und Kolja haben gleich Freunde getroffen und ziehen mit ihnen zusammen los. Es folgen Wettbewerbe im Steine heben, Speerwerfen, Kokosnuss-wett-öffnen und vieles mehr… Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: es gibt Polynesisches Essen, aber auch Steak und Fritten und kühle Getränke. Ein toller Tag, der leider viel zu schnell vorüber ist. Um vier Uhr, als der Kokusnuss Wettbewerb noch voll im Gange ist, müssen wir schon wieder zurück da wir auch noch zu einem Tanzwettbewerb am heutigen Abend wollen. Es bleibt gerade die Zeit sich an Bord frisch zu machen und umzuziehen, dann düsen wir auch schon mit dem Dinghi zur „Belena“ um gemeinsam nach Papeete zu fahren.

Zusammen mit Marlene und Benno wollen wir den heutigen Abend des „Concours de chants et danses traditionelles du Heiva I Tahiti 2013” anschauen. Heute Abend treten drei Tanzgruppen und zwei Chöre auf. Die professionellen Tanzvorführungen mit ihren synchronen Bewegungen und den perfekten Chorografien begeistern uns. Besonders die Bewegungsabläufe der Tanzgruppen auf der riesigen Bühne, wie sie sich in wilden Kreise drehen, oder perfekte geometrische Figuren bilden, faszinieren uns. Da kamen die Tanzschulen der Amateur Heiva des Ecoles nicht ran die wir vor ein paar Wochen an gleicher Stelle bewundern durften.  In unseren laienhaften Augen, konnten sie aber ihre nicht ganz perfekte Tanzkunst durch ihre Anmut, Grazie und Ausstrahlung mehr als wett machen. Für uns vier steht fest: der heutige Abend war perfekt. Wenn wir aber nur eine Veranstaltung hätten besuchen können, wäre es die Amateur Heiva des Ecoles gewesen. Erst nach Mitternacht kehren wir glücklich nach einer schnellen Dinghi Fahrt durch die dunkle Nacht wieder zurück an Bord.

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11.07.2013 Ein absolutes MUST DO: Tahiti Discovery

Nachdem wir unseren Seglerfreunden von Teiva von Tahiti Discovery vorgeschwärmt hatten (siehe Eintrag vom 02.07.2013) beschließen die Crews von Kokomo, Pagena und Spruce die Tour mit Teiva zu buchen. Spontan entscheide ich, mich ihnen anzuschließen und die Tour nochmals zu machen, diesmal mit einem richtigen Guide.

Um 8.45 Uhr holt uns Teiva mit seinem Landrover Defender in der Marina Taina ab. Ich darf vorne neben Teiva sitzen und mein Eindruck vom letzten Mal bestätigt sich. Wir haben diesselbe Wellenlänge, verstehen uns super und unterhalten uns die nächsten 10 Stunden lang über Gott und die Welt. Diese Tour ist mit der letzten Fahrt nicht zu vergleichen. Es fängt schon damit an, daß Teiva nach Einfahrt in das Tal den Wagen stoppt und mit den Worten: “I get flowers for the girls in my car!” Blumen pflücken geht. Und so bekommen wir Mädels wunderschöne rote Hibiskusblüten ins Haar gesteckt. Weiter geht es durch das Tal und immer wieder hält Teiva an um uns etwas zu zeigen, vorzuführen, auf etwas aufmerksam zu machen. Er ist hier aufgewachsen und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Seine Familie lebt im Papenoo-Tal bereits in der 12. Generation und man merkt deutlich, wie sehr ihm daran liegt, uns seine Heimat verständlich zu machen.

Teiva zeigt uns Pflanzen, deren kleine blaue Blüten wie Pilze schmecken

Immer wieder bietet Teiva an, Fotos von uns allen zu machen

Wir durchqueren “reissende” Flüsse

Teiva zeigt uns, wie man sich mit Silberfarn tätowieren kann

Wir lernen, wie man aus einer Rinde ein reißfestes Seil knüpft

In einem Stausee werden die Aale angelockt

Für uns Mädels werden Farnkränze geflochten

Wir fahren durch den Tunnel und dann weiter über eine schwierig zu befahrene Strasse bis zum Lake Vaihiria.

Teiva ist der einzige Guide, der den beschwerlichen und gefährlichen Weg zum See auf sich nimmt. Er ist ein excellenter Fahrer und wir fühlen uns trotz der nassen und steilen Strasse jede Minute sicher. Als wir unten beim See ankommen zieht uns die majestätische Stille in ihren Bann. Was für ein außergewöhnlicher Ort!

Es heißt, daß nur wenn man den See gesehen hat, wirklich in Tahiti gewesen ist. Alle anderen sind nur auf der Durchreise.

Mein absolutes Lieblingsfoto, vielen Dank an Sue und Andy von der Spruce und Susanne und Joachim von der Pagena für die vielen Fotos!

Als wir nach 10 Stunden wieder in der Marina abgesetzt werden sind wir uns alle einig: Das war die beste geführte Tour unseres Lebens.

Mauruuru Teiva, daß du uns deine Heimat, das Papenoo-Tal, mit so viel Liebe, Freude und Wissen gezeigt hast. Es war ein Geschenk für uns, dich als Guide zu haben.

Wir sind der Meinung, eine Tour mit Teiva ist ein absolutes MUST DO in Tahiti.

Bei Interesse:

Telefonnummer von Teiva: 77 15 94

Website: http://tahitidiscovery.com/