Da heute nichts besonderes vorgefallen ist, schreibe ich von den üblichen Widrigkeiten an Bord, oder eben kurz gesagt: Murks!
Gebrochenes Gewinde
Wir haben zwei Duschen am Heck der Pacific High bei den Badeleitern. Der Backbordduschschlauch ist seit längerem undicht. Wir mussten ihn austauchen, hatten sogar einen Reserveschlauch an Bord! Beim Einbau stelle ich fest, dass die Anschlüsse von unterschiedlichem Durchmesser sind: 3/8“ und 5/8“ Zoll. Wer denkt sich so was aus!? Tage des Suchens vergehen, bis ich zufälligerweise in einem chinesischen Gemischtwarenladen einen passenden Adapter finde. Die Freude ist groß… bis ich den Adapter einbaue. Die Qualität des Gusseisen ist so schlecht, dass das Gewinde beim Verschrauben (per Hand!) auseinanderbricht. Fluchen hilft da auch nicht mehr! Am nächsten Morgen wieder mit dem Dinghi nach Papeete düsen, dem Ladenbesitzer seinen Schrott-Adapter um die Ohren hauen (Scherz, natürlich nicht!). Kaum habe ich ihm den Bruch gezeigt, holt er auch schon einen Adapter im Austausch. Ich kaufe – sicher ist sicher – gleich noch einen zweiten in Reserve dazu. Da kostet mich der Sprit mehr, als die Dinger Wert sind und ein halber Tag geht auch immer drauf, wenn ich nach Papeete fahren müsste. Der neue Adapter hält und wir können auf beiden Seiten wieder Duschen… warum nicht gleich so!?
Geschmorte Elektronik
Wie schon im Blog erwähnt, haben wir Störgeräusche in unserer Kurzwellen Funkanlage. Beim Zusammenstellen der Bestellung aus den USA, bin ich auf eine spezielle Elektronik für SSB gestoßen, die angeblich jegliche Störgeräusche eliminiert. Skeptisch ob das Ding wohl funktioniert, aber es war gerade im Super-Sonder-Angebot, habe ich es mit auf die Bestellung gesetzt. Fünf Wochen später konnte ich es einbauen und … es machte Zisch und die Elektronik war verschmort! Das Funkgerät hatte ich noch nicht einmal eingeschaltet, die Elektronik richtig gepolt angeschlossen und mit einer 25 Amp Sicherung geschützt (sie sollte 35 Amp. Vertragen). Pech gehabt, die Stunden Arbeit für die Katz und ab in den Sondermüll mit dem Teil!
Kriechstrom
Als ich heute Morgen in den Salon schlurfe, noch verschlafen nach dem Knopf an der Espresso Maschine taste, um mir ein heißes, stark Coffein haltiges Gebräu zuzubereiten, empfängt mich Helena mit der Hiobsbotschaft, dass Sie keinen Strom mehr in ihrer Kabine hat. Dies sei ein Notfall, erklärt Sie mir, denn ohne Strom würde ihr Computer nicht funktionieren. Nach dem zweiten Kaffee mache ich mich auf Fehlersuche. Es ist der FI-Schalter, der immer rausfliegt. Wir haben 22 Sicherungen für 220V an Bord der Pacific High (für jedes Starkstromgerät und jede Kabine einen einzeln abgesicherten Stromkreis) die in drei Gruppen, mit jeweils einem FI-Schalter, aufgeteilt sind. So kann ich leicht den Fehler auf den Steuerbordstromkreis reduzieren. Daran hängen nur drei Steckdosen und nach einigen Messungen mit dem Multimeter, bin ich sicher, dass es in der Stromleitung zwischen der Eignerkabine und Helenas Kabine einen Kontakt zwischen Phase und Erde gibt. Wie zum Teufel ist das möglich? Wie kann es, nach 4 Jahren, in einem hochwertigen, doppelt isoliertem Stromkabel, das dazu auch noch sauber im Kabelkanal verlegt wurde, zu einem Kurzschluss kommen? Nur nicht wundern! Ich ziehe, mit kräftiger Unterstützung von Helena und Anita, ein neues Stromkabel ein und der Fehler ist behoben…