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30.01.2010 Karibik / Martinique

Auch in der Karibik hat sich unser Zeitgefühl nicht verändert: die Tage vergehen weiterhin wie im Flug! Wir geniessen das warme karibische Meer und das angenehme (da nicht so heiss wie beim letzten Mal) Wetter. Helena und Kolja sind stundenlang im Wasser… aber schaut Euch doch unsere Fotogeschichte an:

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31.12.2009 – 17.01.2010 Zusammenfassung unserer Atlantiküberquerung

httpv://www.youtube.com/watch?v=lIJPYiHlL0I

Vorbereitungen

Bereits im Herbst 2009 waren alle Garantiearbeiten und darüber hinausgehende Wünsche unsererseits an  der „Pacific High“ in Gruissan / Frankreich von der Lagoon Werft erledigt worden. Auf dem Weg zu den Kanaren, der spanischen Mittelmeerküste entlang, hatten wir begonnen unsere Ersatzteillisten zu komplettieren und weitere kleine Instandsetzungs- un Reparatur- Arbeiten durchzuführen. So kamen wir bereits gut vorbereitet Anfang Dezember in Las Palmas / Gran Canaria an. Trotzdem wurde es ein längerer Aufenthalt auf den Kanaren da wir zuerst zwei Wochen auf wichtige Ersatzteile von Lagoon warten mußten (unter anderem ein defekter Bilgenpumpensensor). Die Ersatzteile wurden in zwei Sendungen verschickt (grosser Fehler!): das eine Paket hielten wir schon nach drei Tagen in unseren Händen, das zweite, wurde vom Zoll 14 Tage lang beanstandet und drei Mal zwischen Las Palmas und Madrid hin und her geschickt (dank UPS Tracking konnten wir genau verfolgen wie viele Flugmeilen unsere Lieferung gerade mal wieder gereist war). Als endlich alle Teile angekommen und eingebaut waren begann die Warterei auf ein günstiges Wetterfenster für die Atlantiküberquerung. Wenn man erfahrenen Atlantikseglern glauben darf heißt die Empfehlung : „je später je besser“. So steht es in „Segelrouten de Welt“ von „Jimmy Cornell“, so beschreibt es „Bobby Schenk“ auf seinen Internetseiten und so haben wir Ratschläge von vielen Seglern mit Atlantikerfahrung bekommen. Im Widerspruch dazu hatte die Aussage, die wir in den letzten Monaten sehr häufig zu hören bekommen hatten: „das Wetter ist nicht mehr so wie es früher einmal war“, auch hier seine Gültigkeit. Der (frühe) November wäre optimal für eine Atlantiküberquerung gewesen! Dagegen jagte im Dezember ein mächtiges Tiefdruckgebiet nach dem anderen von der nördlichen Karibik Richtung iberische Halbinsel über den Atlantik (und sorgte dort für heftige Unwetter – in großen Teilen Spaniens wurde der Katastrophenalarm ausgelöst). Die Tiefdruckgebiete rauschten soweit südlich über den Atlantik, dass die Passatwinde teilweise ganz zum erliegen kamen und auf den ersten 700sm Richtung Kapverden südwestliche Winde (also direkt auf die Nase) um 25kn vorherrschten. Natürlich kann man auch unter diesen Umständen über den Atlantik segeln (die Winde waren ja eher zu schwach als zu stark und das Meer ruhig). Wir wollten uns das aber für unsere erste Überquerung nicht antun, gerade die Kinder sollten diese Zeit in positiver Erinnerung behalten (und so sollte es auch kommen: wenn man heute Helena und Kolja nach ihrer bisher schönsten Zeit an Bord fragt, so antworten beide spontan: der Atlantik – aber dazu später). Auch erhielten wir Berichte von befreundeten Seglern, die Anfang / Mitte Dezember gestartet waren, und bis zu den Kapverden bereits ihre Dieseltanks leer motort hatten und dort umständlich aus Fässern betankt wurden, oder von anderen wiederum, die nach drei Wochen segeln immer noch 1000sm von Barbados entfernt waren. Wir nutzten die Zeit um uns die Insel mit einem Mietwagen anzuschauen und zum x-ten Mal unsere Vorräte zu komplettieren. Auch konnten wir während dieser Zeit viele nette Freundschaften zu anderen Blauwasser Seglern knüpfen, die wir hoffentlich auf unserer Reise wiedersehen werden.

Wenn man auf seinem Segelboot lebt, glaubt man sein „zu Hause“ bestens zu kennen und „im Griff“ zu haben und wird doch immer wieder aufs neue von kleinen und größeren Defekten und Problemen überrascht. Unsere Pacific High haben wir vor Abfahrt  drei Mal von Masttop bis zur tiefsten Bilge genauestens überprüft und kontrolliert. Besonders das laufende Gut, alle Schoten, Fallen, Schäkel, Fittings und Bolzen wurden genau inspiziert. Das Beiboot wurde mit Spanngurten fest an den Davits verzurrt. Die Elektronik gecheckt – ein neues Update von Raymarine auf die Software Version 5.52 eingespielt (hat zwar nichts genützt aber man hat ein gutes Gefühl!). Die Motoren die Saildrives und der Generator wurden erst gewartet, also wurden nur das Öl, die Ölfilter und Dieselfilter, Wasserabscheider, alle Leitungen kontrolliert…

Lebensmittelbevorratung: „…oder, man kann es auch übertreiben“. Wir müssen gestehen, dass wir immer noch dem Kaufrausch erliegen. Wenn wir eine günstige Einkaufsquelle gefunden haben und die Lebensmittel auch noch leicht an Bord geschafft werden können, kaufen wir ein, als gäbe es kein Morgen. Auch 20 Gläser Nutella, 150 Cola Dosen, 50l. Orangensaft oder 20 Dosen Pringles Chips sind dann keine Seltenheit! Um es kurz zu machen: wir sind nicht verhungert und haben auch nach der Atlantiküberquerung noch Grundnahrungsmittel für mindestens ein halbes Jahr an Boot. Alle schnell verderblichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch hatten wir in drei Chargen eingekauft: einen Teil zum direkten Verbrauch den wir in Netzen im Cockpit gelagert haben, einen Teil im Null Grad Fach im Kühlschrank und einen Teil tiefgefroren im Gefrierschrank. So haben wir z. Bsp. drei Kilo rote Paprika, 8 Schlangengurken, 3kg Zucchini, etc. eingekauft und Dank null Grad Fach im Kühlschrank hatten wir noch frische Paprika nach 18 Tagen in der Ankerbucht von Martinique.

Ende Dezember hatte unser Warten dann ein Ende und wir fanden „unser“ stabiles längerfristiges Wetterfenster und konnten am letzten Tag des Jahres aufbrechen. Exakt um 15:05 Uhr hieß es Leinen los und wir fuhren zusammen mit der „JEWEL“ von Anton (einer weiteren Lagoon 500) unter viel Gewinke und Getröte zum Hafen von Las Palmas hinaus…

Crew

Lange haben wir überlegt ob wir alleine oder mit einer größeren Crew über den Atlantik segeln. Obwohl vieles für die Option einer größeren Crew spricht (einfachere und kürzere Nachtwachen, leichteres Bedienen der Segel speziell des Parasailors und unsere mangelnde Atlantikerfahrung, etc.) haben wir uns doch entschieden alleine zu segeln. Unser wichtigstes Argument war, die Flexibilität bei dem uns günstig erscheinenden Wetterfenster zu starten, zu behalten (und genauso sollte es ja auch kommen!). Unsere ursprünliche Idee war es Anfang Dezember zu starten und schlussendlich haben wir es gerade noch am 31.12 geschafft. Man kann keinem noch so gutem Freund zumuten so lange – quasi standby – zu warten. Gerade deswegen vielen Dank an die lieben Angebote uns zu unterstützen und mitzusegeln! Wie von uns erhofft, waren die 16Tage Atlantik ein intensives „Familienerlebnis“ für uns vier. Es dauerte eine Weile, vielleicht 4 Tage, bevor wir unseren Rythmus an Bord gefunden hatten. Besonders Helena hatte es diesmal schwer, da Sie zum ersten Mal Seekrank wurde (nach einem Tag war Alles wieder vorbei).

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Nachtwachen

Die Nachwachen haben Anita und ich uns geteilt, Helena und Kolja haben tagsüber Wachen übernommen um uns zu entlasten. Wir haben für die Nachtwachen kein starres Zeitschema eingeführt, sondern die Nacht grob in zwei Wachen eingeteilt , wobei jeder so lange Wache gehalten hat bis er Müde war. Wir sind mit dieser lockeren Einteilung die ganzen 16 Tage sehr gut zurecht gekommen und fühlten uns auch bei der Ankunft in Martinique fit. Ich habe meine Nachtwachen meistens auf der Flybridge verbracht. Am Anfang noch in die Segeljacke gehüllt, dann mit Fliespullover und am Ende im langärmeligen T-Shirt. Die Nachtluft war bis zu den Capverden 21 Grad warm und am Ende vor Martinique 25 Grad warm. Wir hatten mäßigen und trockenen (=angenehmen) Rückenwind. Da wir mondlose Nächte hatten funkelten die Sterne umso heller. Ich habe noch nie so viele Sterne mit blossem Auge sehen können. Zwischendurch habe ich viel gelesen, Filme angeschaut, Emails geschrieben, … am liebsten jedoch mich auf die Polster der Fly gelegt, Lounge Musik (Cafe del Mar) vom iPod gehört und die Sterne angeschaut!

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Segeln

Segeltechnisch war der Atlantik relativ anspruchslos. Wir hatten ja lange genug auf gutes Wetter gewartet und dieses auch während der gesamten Überquerung behalten. Die 6 Tage, bis wir auf die Passatwinde westlich der Kapverden gestossen sind, waren durch wechselnde Winde geprägt. Ca. 2 Tage hatten wir Glück mit perfekten Winden um 20kn aus NO, die restlichen 4 Tage schwache Winde um 10kn aus wechselnden Richtungen. In diesen 6 Tagen haben wir häufig zwischen Groß/Genua, Parasailor und Gennaker hin- und her- gewechselt. Dadurch konnten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,5 kn erreichen (bei nur 6 Stunden Motorunterstützung) die wir während der ganzen Atlantiküberquerung beibehalten sollten. Seitdem wir ca. 300sm nördlich der Kapverden auf die Passatwinde gestossen sind, kannten wir nur noch ein Segel: unseren Parasailor. Von hier ab hieß es: faulenzen, nichts tun … ab und dann ein wenig den Parasailor trimmen – fertig! Einzig die ersten Nächte waren etwas spannend da wir beschlossen hatten – trotz unserer kleine zwei Mann/Frau Crew – den Parasailor auch nachts stehen zu lassen, was sich als richtig und problemlos erweisen sollte.

Navigation, Wettervorhersagen, Wetterfiles

Hier gleich ein großes Lob  & Dankeschön an Jörg Drexhagen (www.yachtfunk.com) und Walter Denis  (www.bonito.com). Dank Jörg’s perfekter SSB Installation, sailmail und dem Bonito MeteoCom Programm von Walter Denis hatten wir stets aktuelle Wetterdaten (Wetterfax und GRIB Files). So konnten wir ein paar mal unseren Kurs korrigieren um bessere Winde zu erreichen. Wir haben ein ICOM IC-718 HF Tranceiver mit eingebautem Pactor Modem das via Bluetooth mit unserem Navigationsrechner verbunden ist. Mit durchschnittlich 4Kbit/min (spitze war 7Kbit/min) haben wir unsere Mails versenden und empfangen können und alle zwei Tage aktuelle Grib Files abholen können.

Besondere Momente…

Spontan würde ich hier als erstes von unseren Wal-Sichtungen berichten. Es ist ein ganz besonderer Moment wenn diese großen, ruhigen und erhabenen Säugetiere neben dem Schiff auftauchen und für kurze Zeit majestetisch nebenher schwimmen. Ich hatte schon öfters Wale in Aquarien oder Zoos gesehen. Aber dass hier, ganz allein – mitten auf dem Atlantik – diese anmutigen Tiere beobachten zu können, war ein ganz anderes Gefühl! Insgesamt haben wir drei Mal Wale gesehen. Das erste Mal noch vor den Kapverden, nur kurz, einen direkt neben unserem Schiff auftauchenden ca. 10m langen Wal. Zwei Tage später konnten wir zwei über 10m lange Grauwale Backbord neben der Pacific High beobachten und noch ein paar Tage darauf umrundete uns ein weiterer Wal ca. eine halbe Stunde lang immer wieder. Er schien einen riesen Spaß daran zu haben an unser Steuerbordseite vorbeizuschwimmen, plötzlich zu beschleunigen und knapp vor unseren Bugspitzen durchzutauchen sodaß wir jedesmal damit rechneten ihn mit der Pacific High zu berühren (was aber natürlich nicht geschah!)

Nicht minder beeindruckend waren die vielen Delfinschulen die besonders am späten Nachmitag vor Sonnenuntergang unser Schiff besuchten. Manchmal waren es nur 5 bis 10 Delfine, dann wieder große Delfinschulen mit über 50 Tieren. Die Delfine schienen an den Besuchen genauso Freude zu haben wie wir. Auch schienen sie sich vergewissern zu wollen, dass wir Ihnen auch wirklich unsere Aufmerksamkeit schenkten. Oft entdeckten wir sie schon einige km entfernt wenn sie auf die Pacific High pfeilschnell zuschossen. Auch wenn wir mit 10kn bis 12kn flott unterwegs waren, stellte dies für diese eleganten Tiere keine Herausvorderung dar. Ich schätze, sie waren mühelos drei mal so schnell wie wir. Ich hatte das Gefühl, dass sie uns gerade am Anfang ihrer Besuche immer wieder mit aberwitzigen Sprüngen, Saltos, Schrauben, Drehungen gefolgt von lauten Bauchplatschern oder regelrecht senkrechten Sprüngen, beindrucken wollten. Auch wurde uns bewußt wie viele unterschiedliche Delfinarten es gibt: wir konnten kleine (unter 2m) hellgraue entdecken, gepunktete Delfine, solche die am Bauch vollkommen weiss und deren Rückenflosse im Kontrast dazu dunkelgrau war, aber auch viel größere (3m) dungelgraue bis schwarze Delfine.

Zwischendurch haben wir auch Haie gesehen. Das heisst, eigentlich haben wir die Haie nicht direkt gesehen sondern sie erst im Nachhinein auf Anitas Videoaufnahmen entdeckt!

Ein täglich wiederkehrendes Ritual waren die traumhaften Sonnenuntergänge, die wir bei einem guten Sundowner auf der Flybridge genossen haben. Da unser Kurs uns genau nach Westen zur Karibik führte segelten wir jeden Abend in die untergehende Sonne: was gibt es schöneres!?

Während meinen Nachtwachen habe ich fosphoreszierendes Plankton erlebt: WOW! Das ganze Meer erstrahlt in einem grün/gelblichen Feuerwerk! Für mich sah es aus wie viele Unterwasserexplosionen von hellgrünem Licht die besonders in unserem Kielwasser noch an Intensität gewannen: faszinierend!

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Ein paar Zahlen…

Vielleicht sind die folgenden Diagramme für den einen oder anderen der auch eine Atlantiküberquerung plant von Interesse…

Wir versuchen den Schulunterricht an Bord so eng wie möglich mit den aktuellen Erlebnissen zu verknüpfen. Dies ist besonders einfach beim Sprachunterricht  oder in Erdkunde (wir befassen uns immer mit dem aktuellen Land in dem wir uns befinden). Während der Atlantiküberquerung hatten wir in Physik das Thema „gleichförmige und ungleichförmige Bewegungen“ und Helena und Kolja haben jeweils ein Diagramm mit der täglich zurückgelegten Wegstrecke erstellt:

Hier dazu ein Diagramm mit unseren Etmalen:

Ich habe im Logbuch auch die Motorstunden und wie lange wir welche Segel genutzt haben eingetragen. Hier die Auswertung:

Wie man leicht erkennen kann haben wir Dank der Passatwinde meistens den Parasailor (Spi) benutzt, gefolgt von Groß und Fock…

Vorbereitungen

Bereits im Herbst 2009 waren alle Garantiearbeiten und darüber hinausgehende Wünsche unsererseits an  der „Pacific High“ in Gruissan / Frankreich von der Lagoon Werft erledigt worden. Auf dem Weg zu den Kanaren, der spanischen Mittelmeerküste entlang, hatten wir begonnen unsere Ersatzteillisten zu komplettieren und weitere kleine Instandsetzungs- un Reparatur- Arbeiten durchzuführen. So kamen wir bereits gut vorbereitet Anfang Dezember in Las Palmas / Gran Canaria an. Trotzdem wurde es ein längerer Aufenthalt auf den Kanaren da wir zuerst zwei Wochen auf wichtige Ersatzteile von Lagoon warten mußten (unter anderem ein defekter Bilgenpumpensensor). Die Ersatzteile wurden in zwei Sendungen verschickt (grosser Fehler!): das eine Paket hielten wir schon nach drei Tagen in unseren Händen, das zweite, wurde vom Zoll 14 Tage lang beanstandet und drei Mal zwischen Las Palmas und Madrid hin und her geschickt (dank UPS Tracking konnten wir genau verfolgen wie viele Flugmeilen unsere Lieferung gerade mal wieder gereist war). Als endlich alle Teile angekommen und eingebaut waren begann die Warterei auf ein günstiges Wetterfenster für die Atlantiküberquerung. Wenn man erfahrenen Atlantikseglern glauben darf heißt die Empfehlung : „je später je besser“. So steht es in „Segelrouten de Welt“ von „Jimmy Cornell“, so beschreibt es „Bobby Schenk“ auf seinen Internetseiten und so haben wir Ratschläge von vielen Seglern mit Atlantikerfahrung bekommen. Im Widerspruch dazu hatte die Aussage, die wir in den letzten Monaten sehr häufig zu hören bekommen hatten: „das Wetter ist nicht mehr so wie es früher einmal war“, auch hier seine Gültigkeit. Der (frühe) November wäre optimal für eine Atlantiküberquerung gewesen! Dagegen jagte im Dezember ein mächtiges Tiefdruckgebiet nach dem anderen von der nördlichen Karibik Richtung iberische Halbinsel über den Atlantik (und sorgte dort für heftige Unwetter – in großen Teilen Spaniens wurde der Katastrophenalarm ausgelöst). Die Tiefdruckgebiete rauschten soweit südlich über den Atlantik, dass die Passatwinde teilweise ganz zum erliegen kamen und auf den ersten 700sm Richtung Kapverden südwestliche Winde (also direkt auf die Nase) um 25kn vorherrschten. Natürlich kann man auch unter diesen Umständen über den Atlantik segeln (die Winde waren ja eher zu schwach als zu stark und das Meer ruhig). Wir wollten uns das aber für unsere erste Überquerung nicht antun, gerade die Kinder sollten diese Zeit in positiver Erinnerung behalten (und so sollte es auch kommen: wenn man heute Helena und Kolja nach ihrer bisher schönsten Zeit an Bord fragt, so antworten beide spontan: der Atlantik – aber dazu später). Auch erhielten wir Berichte von befreundeten Seglern, die Anfang / Mitte Dezember gestartet waren, und bis zu den Kapverden bereits ihre Dieseltanks leer motort hatten und dort umständlich aus Fässern betankt wurden, oder von anderen wiederum, die nach drei Wochen segeln immer noch 1000sm von Barbados entfernt waren. Wir nutzten die Zeit um uns die Insel mit einem Mietwagen anzuschauen und zum x-ten Mal unsere Vorräte zu komplettieren. Auch konnten wir während dieser Zeit viele nette Freundschaften zu anderen Blauwasser Seglern knüpfen, die wir hoffentlich auf unserer Reise wiedersehen werden.

Wenn man auf seinem Segelboot lebt, glaubt man sein „zu Hause“ bestens zu kennen und „im Griff“ zu haben und wird doch immer wieder aufs neue von kleinen und größeren Defekten und Problemen überrascht. Unsere Pacific High haben wir vor Abfahrt  drei Mal von Masttop bis zur tiefsten Bilge genauestens überprüft und kontrolliert. Besonders das laufende Gut, alle Schoten, Fallen, Schäkel, Fittings und Bolzen wurden genau inspiziert. Das Beiboot wurde mit Spanngurten fest an den Davits verzurrt. Die Elektronik gecheckt – ein neues Update von Raymarine auf die Software Version 5.52 eingespielt (hat zwar nichts genützt aber man hat ein gutes Gefühl!). Die Motoren die Saildrives und der Generator wurden erst gewartet, also wurden nur das Öl, die Ölfilter und Dieselfilter, Wasserabscheider, alle Leitungen kontrolliert…

Lebensmittelbevorratung: „…oder, man kann es auch übertreiben“. Wir müssen gestehen, dass wir immer noch dem Kaufrausch erliegen. Wenn wir eine günstige Einkaufsquelle gefunden haben und die Lebensmittel auch noch leicht an Bord geschafft werden können, kaufen wir ein, als gäbe es kein Morgen. Auch 20 Gläser Nutella, 150 Cola Dosen, 50l. Orangensaft oder 20 Dosen Pringles Chips sind dann keine Seltenheit! Um es kurz zu machen: wir sind nicht verhungert und haben auch nach der Atlantiküberquerung noch Grundnahrungsmittel für mindestens ein halbes Jahr an Boot. Alle schnell verderblichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch hatten wir in drei Chargen eingekauft: einen Teil zum direkten Verbrauch den wir in Netzen im Cockpit gelagert haben, einen Teil im Null Grad Fach im Kühlschrank und einen Teil tiefgefroren im Gefrierschrank. So haben wir z. Bsp. drei Kilo rote Paprika, 8 Schlangengurken, 3kg Zucchini, etc. eingekauft und Dank null Grad Fach im Kühlschrank hatten wir noch frische Paprika nach 18 Tagen in der Ankerbucht von Martinique.

Ende Dezember hatte unser Warten dann ein Ende und wir fanden „unser“ stabiles längerfristiges Wetterfenster und konnten am letzten Tag des Jahres aufbrechen. Exakt um 15:05 Uhr hieß es Leinen los und wir fuhren zusammen mit der „JEWEL“ von Anton (einer weiteren Lagoon 500) unter viel Gewinke und Getröte zum Hafen von Las Palmas hinaus…

Crew

Lange haben wir überlegt ob wir alleine oder mit einer größeren Crew über den Atlantik segeln. Obwohl vieles für die Option einer größeren Crew spricht (einfachere und kürzere Nachtwachen, leichteres Bedienen der Segel speziell des Parasailors und unsere mangelnde Atlantikerfahrung, etc.) haben wir uns doch entschieden alleine zu segeln. Unser wichtigstes Argument war, die Flexibilität bei dem uns günstig erscheinenden Wetterfenster zu starten, zu behalten (und genauso sollte es ja auch kommen!). Unsere ursprünliche Idee war es Anfang Dezember zu starten und schlussendlich haben wir es gerade noch am 31.12 geschafft. Man kann keinem noch so gutem Freund zumuten so lange – quasi standby – zu warten. Gerade deswegen vielen Dank an die lieben Angebote uns zu unterstützen und mitzusegeln! Wie von uns erhofft, waren die 16Tage Atlantik ein intensives „Familienerlebnis“ für uns vier. Es dauerte eine Weile, vielleicht 4 Tage, bevor wir unseren Rythmus an Bord gefunden hatten. Besonders Helena hatte es diesmal schwer, da Sie zum ersten Mal Seekrank wurde (nach einem Tag war Alles wieder vorbei).

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Nachtwachen

Die Nachwachen haben Anita und ich uns geteilt, Helena und Kolja haben tagsüber Wachen übernommen um uns zu entlasten. Wir haben für die Nachtwachen kein starres Zeitschema eingeführt, sondern die Nacht grob in zwei Wachen eingeteilt , wobei jeder so lange Wache gehalten hat bis er Müde war. Wir sind mit dieser lockeren Einteilung die ganzen 16 Tage sehr gut zurecht gekommen und fühlten uns auch bei der Ankunft in Martinique fit. Ich habe meine Nachtwachen meistens auf der Flybridge verbracht. Am Anfang noch in die Segeljacke gehüllt, dann mit Fliespullover und am Ende im langärmeligen T-Shirt. Die Nachtluft war bis zu den Capverden 21 Grad warm und am Ende vor Martinique 25 Grad warm. Wir hatten mäßigen und trockenen (=angenehmen) Rückenwind. Da wir mondlose Nächte hatten funkelten die Sterne umso heller. Ich habe noch nie so viele Sterne mit blossem Auge sehen können. Zwischendurch habe ich viel gelesen, Filme angeschaut, Emails geschrieben, … am liebsten jedoch mich auf die Polster der Fly gelegt, Lounge Musik (Cafe del Mar) vom iPod gehört und die Sterne angeschaut!

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Segeln

Segeltechnisch war der Atlantik relativ anspruchslos. Wir hatten ja lange genug auf gutes Wetter gewartet und dieses auch während der gesamten Überquerung behalten. Die 6 Tage, bis wir auf die Passatwinde westlich der Kapverden gestossen sind, waren durch wechselnde Winde geprägt. Ca. 2 Tage hatten wir Glück mit perfekten Winden um 20kn aus NO, die restlichen 4 Tage schwache Winde um 10kn aus wechselnden Richtungen. In diesen 6 Tagen haben wir häufig zwischen Groß/Genua, Parasailor und Gennaker hin- und her- gewechselt. Dadurch konnten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,5 kn erreichen (bei nur 6 Stunden Motorunterstützung) die wir während der ganzen Atlantiküberquerung beibehalten sollten. Seitdem wir ca. 300sm nördlich der Kapverden auf die Passatwinde gestossen sind, kannten wir nur noch ein Segel: unseren Parasailor. Von hier ab hieß es: faulenzen, nichts tun … ab und dann ein wenig den Parasailor trimmen – fertig! Einzig die ersten Nächte waren etwas spannend da wir beschlossen hatten – trotz unserer kleine zwei Mann/Frau Crew – den Parasailor auch nachts stehen zu lassen, was sich als richtig und problemlos erweisen sollte.

Navigation, Wettervorhersagen, Wetterfiles

Hier gleich ein großes Lob  & Dankeschön an Jörg Drexhagen (www.yachtfunk.com) und Walter Denis  (www.bonito.com). Dank Jörg’s perfekter SSB Installation, sailmail und dem Bonito MeteoCom Programm von Walter Denis hatten wir stets aktuelle Wetterdaten (Wetterfax und GRIB Files). So konnten wir ein paar mal unseren Kurs korrigieren um bessere Winde zu erreichen. Wir haben ein ICOM IC-718 HF Tranceiver mit eingebautem Pactor Modem das via Bluetooth mit unserem Navigationsrechner verbunden ist. Mit durchschnittlich 4Kbit/min (spitze war 7Kbit/min) haben wir unsere Mails versenden und empfangen können und alle zwei Tage aktuelle Grib Files abholen können.

Besondere Momente…

Spontan würde ich hier als erstes von unseren Wal-Sichtungen berichten. Es ist ein ganz besonderer Moment wenn diese großen, ruhigen und erhabenen Säugetiere neben dem Schiff auftauchen und für kurze Zeit majestetisch nebenher schwimmen. Ich hatte schon öfters Wale in Aquarien oder Zoos gesehen. Aber dass hier, ganz allein – mitten auf dem Atlantik – diese anmutigen Tiere beobachten zu können, war ein ganz anderes Gefühl! Insgesamt haben wir drei Mal Wale gesehen. Das erste Mal noch vor den Kapverden, nur kurz, einen direkt neben unserem Schiff auftauchenden ca. 10m langen Wal. Zwei Tage später konnten wir zwei über 10m lange Grauwale Backbord neben der Pacific High beobachten und noch ein paar Tage darauf umrundete uns ein weiterer Wal ca. eine halbe Stunde lang immer wieder. Er schien einen riesen Spaß daran zu haben an unser Steuerbordseite vorbeizuschwimmen, plötzlich zu beschleunigen und knapp vor unseren Bugspitzen durchzutauchen sodaß wir jedesmal damit rechneten ihn mit der Pacific High zu berühren (was aber natürlich nicht geschah!)

Nicht minder beeindruckend waren die vielen Delfinschulen die besonders am späten Nachmitag vor Sonnenuntergang unser Schiff besuchten. Manchmal waren es nur 5 bis 10 Delfine, dann wieder große Delfinschulen mit über 50 Tieren. Die Delfine schienen an den Besuchen genauso Freude zu haben wie wir. Auch schienen sie sich vergewissern zu wollen, dass wir Ihnen auch wirklich unsere Aufmerksamkeit schenkten. Oft entdeckten wir sie schon einige km entfernt wenn sie auf die Pacific High pfeilschnell zuschossen. Auch wenn wir mit 10kn bis 12kn flott unterwegs waren, stellte dies für diese eleganten Tiere keine Herausvorderung dar. Ich schätze, sie waren mühelos drei mal so schnell wie wir. Ich hatte das Gefühl, dass sie uns gerade am Anfang ihrer Besuche immer wieder mit aberwitzigen Sprüngen, Saltos, Schrauben, Drehungen gefolgt von lauten Bauchplatschern oder regelrecht senkrechten Sprüngen, beindrucken wollten. Auch wurde uns bewußt wie viele unterschiedliche Delfinarten es gibt: wir konnten kleine (unter 2m) hellgraue entdecken, gepunktete Delfine, solche die am Bauch vollkommen weiss und deren Rückenflosse im Kontrast dazu dunkelgrau war, aber auch viel größere (3m) dungelgraue bis schwarze Delfine.

Zwischendurch haben wir auch Haie gesehen. Das heisst, eigentlich haben wir die Haie nicht direkt gesehen sondern sie erst im Nachhinein auf Anitas Videoaufnahmen entdeckt!

Ein täglich wiederkehrendes Ritual waren die traumhaften Sonnenuntergänge, die wir bei einem guten Sundowner auf der Flybridge genossen haben. Da unser Kurs uns genau nach Westen zur Karibik führte segelten wir jeden Abend in die untergehende Sonne: was gibt es schöneres!?

Während meinen Nachtwachen habe ich fosphoreszierendes Plankton erlebt: WOW! Das ganze Meer erstrahlt in einem grün/gelblichen Feuerwerk! Für mich sah es aus wie viele Unterwasserexplosionen von hellgrünem Licht die besonders in unserem Kielwasser noch an Intensität gewannen: faszinierend!

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Ein paar Zahlen…

Vielleicht sind die folgenden Diagramme für den einen oder anderen der auch eine Atlantiküberquerung plant von Interesse…

Wir versuchen den Schulunterricht an Bord so eng wie möglich mit den aktuellen Erlebnissen zu verknüpfen. Dies ist besonders einfach beim Sprachunterricht  oder in Erdkunde (wir befassen uns immer mit dem aktuellen Land in dem wir uns befinden). Während der Atlantiküberquerung hatten wir in Physik das Thema „gleichförmige und ungleichförmige Bewegungen“ und Helena und Kolja haben jeweils ein Diagramm mit der täglich zurückgelegten Wegstrecke erstellt:

Hier dazu ein Diagramm mit unseren Etmalen:

Ich habe im Logbuch auch die Motorstunden und wie lange wir welche Segel genutzt haben eingetragen. Hier die Auswertung:

Wie man leicht erkennen kann haben wir Dank der Passatwinde meistens den Parasailor (Spi) benutzt, gefolgt von Groß und Fock…

Vorbereitungen

Bereits im Herbst 2009 waren alle Garantiearbeiten und darüber hinausgehende Wünsche unsererseits an  der „Pacific High“ in Gruissan / Frankreich von der Lagoon Werft erledigt worden. Auf dem Weg zu den Kanaren, der spanischen Mittelmeerküste entlang, hatten wir begonnen unsere Ersatzteillisten zu komplettieren und weitere kleine Instandsetzungs- un Reparatur- Arbeiten durchzuführen. So kamen wir bereits gut vorbereitet Anfang Dezember in Las Palmas / Gran Canaria an. Trotzdem wurde es ein längerer Aufenthalt auf den Kanaren da wir zuerst zwei Wochen auf wichtige Ersatzteile von Lagoon warten mußten (unter anderem ein defekter Bilgenpumpensensor). Die Ersatzteile wurden in zwei Sendungen verschickt (grosser Fehler!): das eine Paket hielten wir schon nach drei Tagen in unseren Händen, das zweite, wurde vom Zoll 14 Tage lang beanstandet und drei Mal zwischen Las Palmas und Madrid hin und her geschickt (dank UPS Tracking konnten wir genau verfolgen wie viele Flugmeilen unsere Lieferung gerade mal wieder gereist war). Als endlich alle Teile angekommen und eingebaut waren begann die Warterei auf ein günstiges Wetterfenster für die Atlantiküberquerung. Wenn man erfahrenen Atlantikseglern glauben darf heißt die Empfehlung : „je später je besser“. So steht es in „Segelrouten de Welt“ von „Jimmy Cornell“, so beschreibt es „Bobby Schenk“ auf seinen Internetseiten und so haben wir Ratschläge von vielen Seglern mit Atlantikerfahrung bekommen. Im Widerspruch dazu hatte die Aussage, die wir in den letzten Monaten sehr häufig zu hören bekommen hatten: „das Wetter ist nicht mehr so wie es früher einmal war“, auch hier seine Gültigkeit. Der (frühe) November wäre optimal für eine Atlantiküberquerung gewesen! Dagegen jagte im Dezember ein mächtiges Tiefdruckgebiet nach dem anderen von der nördlichen Karibik Richtung iberische Halbinsel über den Atlantik (und sorgte dort für heftige Unwetter – in großen Teilen Spaniens wurde der Katastrophenalarm ausgelöst). Die Tiefdruckgebiete rauschten soweit südlich über den Atlantik, dass die Passatwinde teilweise ganz zum erliegen kamen und auf den ersten 700sm Richtung Kapverden südwestliche Winde (also direkt auf die Nase) um 25kn vorherrschten. Natürlich kann man auch unter diesen Umständen über den Atlantik segeln (die Winde waren ja eher zu schwach als zu stark und das Meer ruhig). Wir wollten uns das aber für unsere erste Überquerung nicht antun, gerade die Kinder sollten diese Zeit in positiver Erinnerung behalten (und so sollte es auch kommen: wenn man heute Helena und Kolja nach ihrer bisher schönsten Zeit an Bord fragt, so antworten beide spontan: der Atlantik – aber dazu später). Auch erhielten wir Berichte von befreundeten Seglern, die Anfang / Mitte Dezember gestartet waren, und bis zu den Kapverden bereits ihre Dieseltanks leer motort hatten und dort umständlich aus Fässern betankt wurden, oder von anderen wiederum, die nach drei Wochen segeln immer noch 1000sm von Barbados entfernt waren. Wir nutzten die Zeit um uns die Insel mit einem Mietwagen anzuschauen und zum x-ten Mal unsere Vorräte zu komplettieren. Auch konnten wir während dieser Zeit viele nette Freundschaften zu anderen Blauwasser Seglern knüpfen, die wir hoffentlich auf unserer Reise wiedersehen werden.

Wenn man auf seinem Segelboot lebt, glaubt man sein „zu Hause“ bestens zu kennen und „im Griff“ zu haben und wird doch immer wieder aufs neue von kleinen und größeren Defekten und Problemen überrascht. Unsere Pacific High haben wir vor Abfahrt  drei Mal von Masttop bis zur tiefsten Bilge genauestens überprüft und kontrolliert. Besonders das laufende Gut, alle Schoten, Fallen, Schäkel, Fittings und Bolzen wurden genau inspiziert. Das Beiboot wurde mit Spanngurten fest an den Davits verzurrt. Die Elektronik gecheckt – ein neues Update von Raymarine auf die Software Version 5.52 eingespielt (hat zwar nichts genützt aber man hat ein gutes Gefühl!). Die Motoren die Saildrives und der Generator wurden erst gewartet, also wurden nur das Öl, die Ölfilter und Dieselfilter, Wasserabscheider, alle Leitungen kontrolliert…

Lebensmittelbevorratung: „…oder, man kann es auch übertreiben“. Wir müssen gestehen, dass wir immer noch dem Kaufrausch erliegen. Wenn wir eine günstige Einkaufsquelle gefunden haben und die Lebensmittel auch noch leicht an Bord geschafft werden können, kaufen wir ein, als gäbe es kein Morgen. Auch 20 Gläser Nutella, 150 Cola Dosen, 50l. Orangensaft oder 20 Dosen Pringles Chips sind dann keine Seltenheit! Um es kurz zu machen: wir sind nicht verhungert und haben auch nach der Atlantiküberquerung noch Grundnahrungsmittel für mindestens ein halbes Jahr an Boot. Alle schnell verderblichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch hatten wir in drei Chargen eingekauft: einen Teil zum direkten Verbrauch den wir in Netzen im Cockpit gelagert haben, einen Teil im Null Grad Fach im Kühlschrank und einen Teil tiefgefroren im Gefrierschrank. So haben wir z. Bsp. drei Kilo rote Paprika, 8 Schlangengurken, 3kg Zucchini, etc. eingekauft und Dank null Grad Fach im Kühlschrank hatten wir noch frische Paprika nach 18 Tagen in der Ankerbucht von Martinique.

Ende Dezember hatte unser Warten dann ein Ende und wir fanden „unser“ stabiles längerfristiges Wetterfenster und konnten am letzten Tag des Jahres aufbrechen. Exakt um 15:05 Uhr hieß es Leinen los und wir fuhren zusammen mit der „JEWEL“ von Anton (einer weiteren Lagoon 500) unter viel Gewinke und Getröte zum Hafen von Las Palmas hinaus…

Crew

Lange haben wir überlegt ob wir alleine oder mit einer größeren Crew über den Atlantik segeln. Obwohl vieles für die Option einer größeren Crew spricht (einfachere und kürzere Nachtwachen, leichteres Bedienen der Segel speziell des Parasailors und unsere mangelnde Atlantikerfahrung, etc.) haben wir uns doch entschieden alleine zu segeln. Unser wichtigstes Argument war, die Flexibilität bei dem uns günstig erscheinenden Wetterfenster zu starten, zu behalten (und genauso sollte es ja auch kommen!). Unsere ursprünliche Idee war es Anfang Dezember zu starten und schlussendlich haben wir es gerade noch am 31.12 geschafft. Man kann keinem noch so gutem Freund zumuten so lange – quasi standby – zu warten. Gerade deswegen vielen Dank an die lieben Angebote uns zu unterstützen und mitzusegeln! Wie von uns erhofft, waren die 16Tage Atlantik ein intensives „Familienerlebnis“ für uns vier. Es dauerte eine Weile, vielleicht 4 Tage, bevor wir unseren Rythmus an Bord gefunden hatten. Besonders Helena hatte es diesmal schwer, da Sie zum ersten Mal Seekrank wurde (nach einem Tag war Alles wieder vorbei).

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Nachtwachen

Die Nachwachen haben Anita und ich uns geteilt, Helena und Kolja haben tagsüber Wachen übernommen um uns zu entlasten. Wir haben für die Nachtwachen kein starres Zeitschema eingeführt, sondern die Nacht grob in zwei Wachen eingeteilt , wobei jeder so lange Wache gehalten hat bis er Müde war. Wir sind mit dieser lockeren Einteilung die ganzen 16 Tage sehr gut zurecht gekommen und fühlten uns auch bei der Ankunft in Martinique fit. Ich habe meine Nachtwachen meistens auf der Flybridge verbracht. Am Anfang noch in die Segeljacke gehüllt, dann mit Fliespullover und am Ende im langärmeligen T-Shirt. Die Nachtluft war bis zu den Capverden 21 Grad warm und am Ende vor Martinique 25 Grad warm. Wir hatten mäßigen und trockenen (=angenehmen) Rückenwind. Da wir mondlose Nächte hatten funkelten die Sterne umso heller. Ich habe noch nie so viele Sterne mit blossem Auge sehen können. Zwischendurch habe ich viel gelesen, Filme angeschaut, Emails geschrieben, … am liebsten jedoch mich auf die Polster der Fly gelegt, Lounge Musik (Cafe del Mar) vom iPod gehört und die Sterne angeschaut!

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Segeln

Segeltechnisch war der Atlantik relativ anspruchslos. Wir hatten ja lange genug auf gutes Wetter gewartet und dieses auch während der gesamten Überquerung behalten. Die 6 Tage, bis wir auf die Passatwinde westlich der Kapverden gestossen sind, waren durch wechselnde Winde geprägt. Ca. 2 Tage hatten wir Glück mit perfekten Winden um 20kn aus NO, die restlichen 4 Tage schwache Winde um 10kn aus wechselnden Richtungen. In diesen 6 Tagen haben wir häufig zwischen Groß/Genua, Parasailor und Gennaker hin- und her- gewechselt. Dadurch konnten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,5 kn erreichen (bei nur 6 Stunden Motorunterstützung) die wir während der ganzen Atlantiküberquerung beibehalten sollten. Seitdem wir ca. 300sm nördlich der Kapverden auf die Passatwinde gestossen sind, kannten wir nur noch ein Segel: unseren Parasailor. Von hier ab hieß es: faulenzen, nichts tun … ab und dann ein wenig den Parasailor trimmen – fertig! Einzig die ersten Nächte waren etwas spannend da wir beschlossen hatten – trotz unserer kleine zwei Mann/Frau Crew – den Parasailor auch nachts stehen zu lassen, was sich als richtig und problemlos erweisen sollte.

Navigation, Wettervorhersagen, Wetterfiles

Hier gleich ein großes Lob  & Dankeschön an Jörg Drexhagen (www.yachtfunk.com) und Walter Denis  (www.bonito.com). Dank Jörg’s perfekter SSB Installation, sailmail und dem Bonito MeteoCom Programm von Walter Denis hatten wir stets aktuelle Wetterdaten (Wetterfax und GRIB Files). So konnten wir ein paar mal unseren Kurs korrigieren um bessere Winde zu erreichen. Wir haben ein ICOM IC-718 HF Tranceiver mit eingebautem Pactor Modem das via Bluetooth mit unserem Navigationsrechner verbunden ist. Mit durchschnittlich 4Kbit/min (spitze war 7Kbit/min) haben wir unsere Mails versenden und empfangen können und alle zwei Tage aktuelle Grib Files abholen können.

Besondere Momente…

Spontan würde ich hier als erstes von unseren Wal-Sichtungen berichten. Es ist ein ganz besonderer Moment wenn diese großen, ruhigen und erhabenen Säugetiere neben dem Schiff auftauchen und für kurze Zeit majestetisch nebenher schwimmen. Ich hatte schon öfters Wale in Aquarien oder Zoos gesehen. Aber dass hier, ganz allein – mitten auf dem Atlantik – diese anmutigen Tiere beobachten zu können, war ein ganz anderes Gefühl! Insgesamt haben wir drei Mal Wale gesehen. Das erste Mal noch vor den Kapverden, nur kurz, einen direkt neben unserem Schiff auftauchenden ca. 10m langen Wal. Zwei Tage später konnten wir zwei über 10m lange Grauwale Backbord neben der Pacific High beobachten und noch ein paar Tage darauf umrundete uns ein weiterer Wal ca. eine halbe Stunde lang immer wieder. Er schien einen riesen Spaß daran zu haben an unser Steuerbordseite vorbeizuschwimmen, plötzlich zu beschleunigen und knapp vor unseren Bugspitzen durchzutauchen sodaß wir jedesmal damit rechneten ihn mit der Pacific High zu berühren (was aber natürlich nicht geschah!)

Nicht minder beeindruckend waren die vielen Delfinschulen die besonders am späten Nachmitag vor Sonnenuntergang unser Schiff besuchten. Manchmal waren es nur 5 bis 10 Delfine, dann wieder große Delfinschulen mit über 50 Tieren. Die Delfine schienen an den Besuchen genauso Freude zu haben wie wir. Auch schienen sie sich vergewissern zu wollen, dass wir Ihnen auch wirklich unsere Aufmerksamkeit schenkten. Oft entdeckten wir sie schon einige km entfernt wenn sie auf die Pacific High pfeilschnell zuschossen. Auch wenn wir mit 10kn bis 12kn flott unterwegs waren, stellte dies für diese eleganten Tiere keine Herausvorderung dar. Ich schätze, sie waren mühelos drei mal so schnell wie wir. Ich hatte das Gefühl, dass sie uns gerade am Anfang ihrer Besuche immer wieder mit aberwitzigen Sprüngen, Saltos, Schrauben, Drehungen gefolgt von lauten Bauchplatschern oder regelrecht senkrechten Sprüngen, beindrucken wollten. Auch wurde uns bewußt wie viele unterschiedliche Delfinarten es gibt: wir konnten kleine (unter 2m) hellgraue entdecken, gepunktete Delfine, solche die am Bauch vollkommen weiss und deren Rückenflosse im Kontrast dazu dunkelgrau war, aber auch viel größere (3m) dungelgraue bis schwarze Delfine.

Zwischendurch haben wir auch Haie gesehen. Das heisst, eigentlich haben wir die Haie nicht direkt gesehen sondern sie erst im Nachhinein auf Anitas Videoaufnahmen entdeckt!

Ein täglich wiederkehrendes Ritual waren die traumhaften Sonnenuntergänge, die wir bei einem guten Sundowner auf der Flybridge genossen haben. Da unser Kurs uns genau nach Westen zur Karibik führte segelten wir jeden Abend in die untergehende Sonne: was gibt es schöneres!?

Während meinen Nachtwachen habe ich fosphoreszierendes Plankton erlebt: WOW! Das ganze Meer erstrahlt in einem grün/gelblichen Feuerwerk! Für mich sah es aus wie viele Unterwasserexplosionen von hellgrünem Licht die besonders in unserem Kielwasser noch an Intensität gewannen: faszinierend!

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Ein paar Zahlen…

Vielleicht sind die folgenden Diagramme für den einen oder anderen der auch eine Atlantiküberquerung plant von Interesse…

Wir versuchen den Schulunterricht an Bord so eng wie möglich mit den aktuellen Erlebnissen zu verknüpfen. Dies ist besonders einfach beim Sprachunterricht  oder in Erdkunde (wir befassen uns immer mit dem aktuellen Land in dem wir uns befinden). Während der Atlantiküberquerung hatten wir in Physik das Thema „gleichförmige und ungleichförmige Bewegungen“ und Helena und Kolja haben jeweils ein Diagramm mit der täglich zurückgelegten Wegstrecke erstellt:

Hier dazu ein Diagramm mit unseren Etmalen:

Ich habe im Logbuch auch die Motorstunden und wie lange wir welche Segel genutzt haben eingetragen. Hier die Auswertung:

Wie man leicht erkennen kann haben wir Dank der Passatwinde meistens den Parasailor (Spi) benutzt, gefolgt von Groß und Fock…

Vorbereitungen

Bereits im Herbst 2009 waren alle Garantiearbeiten und darüber hinausgehende Wünsche unsererseits an  der „Pacific High“ in Gruissan / Frankreich von der Lagoon Werft erledigt worden. Auf dem Weg zu den Kanaren, der spanischen Mittelmeerküste entlang, hatten wir begonnen unsere Ersatzteillisten zu komplettieren und weitere kleine Instandsetzungs- un Reparatur- Arbeiten durchzuführen. So kamen wir bereits gut vorbereitet Anfang Dezember in Las Palmas / Gran Canaria an. Trotzdem wurde es ein längerer Aufenthalt auf den Kanaren da wir zuerst zwei Wochen auf wichtige Ersatzteile von Lagoon warten mußten (unter anderem ein defekter Bilgenpumpensensor). Die Ersatzteile wurden in zwei Sendungen verschickt (grosser Fehler!): das eine Paket hielten wir schon nach drei Tagen in unseren Händen, das zweite, wurde vom Zoll 14 Tage lang beanstandet und drei Mal zwischen Las Palmas und Madrid hin und her geschickt (dank UPS Tracking konnten wir genau verfolgen wie viele Flugmeilen unsere Lieferung gerade mal wieder gereist war). Als endlich alle Teile angekommen und eingebaut waren begann die Warterei auf ein günstiges Wetterfenster für die Atlantiküberquerung. Wenn man erfahrenen Atlantikseglern glauben darf heißt die Empfehlung : „je später je besser“. So steht es in „Segelrouten de Welt“ von „Jimmy Cornell“, so beschreibt es „Bobby Schenk“ auf seinen Internetseiten und so haben wir Ratschläge von vielen Seglern mit Atlantikerfahrung bekommen. Im Widerspruch dazu hatte die Aussage, die wir in den letzten Monaten sehr häufig zu hören bekommen hatten: „das Wetter ist nicht mehr so wie es früher einmal war“, auch hier seine Gültigkeit. Der (frühe) November wäre optimal für eine Atlantiküberquerung gewesen! Dagegen jagte im Dezember ein mächtiges Tiefdruckgebiet nach dem anderen von der nördlichen Karibik Richtung iberische Halbinsel über den Atlantik (und sorgte dort für heftige Unwetter – in großen Teilen Spaniens wurde der Katastrophenalarm ausgelöst). Die Tiefdruckgebiete rauschten soweit südlich über den Atlantik, dass die Passatwinde teilweise ganz zum erliegen kamen und auf den ersten 700sm Richtung Kapverden südwestliche Winde (also direkt auf die Nase) um 25kn vorherrschten. Natürlich kann man auch unter diesen Umständen über den Atlantik segeln (die Winde waren ja eher zu schwach als zu stark und das Meer ruhig). Wir wollten uns das aber für unsere erste Überquerung nicht antun, gerade die Kinder sollten diese Zeit in positiver Erinnerung behalten (und so sollte es auch kommen: wenn man heute Helena und Kolja nach ihrer bisher schönsten Zeit an Bord fragt, so antworten beide spontan: der Atlantik – aber dazu später). Auch erhielten wir Berichte von befreundeten Seglern, die Anfang / Mitte Dezember gestartet waren, und bis zu den Kapverden bereits ihre Dieseltanks leer motort hatten und dort umständlich aus Fässern betankt wurden, oder von anderen wiederum, die nach drei Wochen segeln immer noch 1000sm von Barbados entfernt waren. Wir nutzten die Zeit um uns die Insel mit einem Mietwagen anzuschauen und zum x-ten Mal unsere Vorräte zu komplettieren. Auch konnten wir während dieser Zeit viele nette Freundschaften zu anderen Blauwasser Seglern knüpfen, die wir hoffentlich auf unserer Reise wiedersehen werden.

Wenn man auf seinem Segelboot lebt, glaubt man sein „zu Hause“ bestens zu kennen und „im Griff“ zu haben und wird doch immer wieder aufs neue von kleinen und größeren Defekten und Problemen überrascht. Unsere Pacific High haben wir vor Abfahrt  drei Mal von Masttop bis zur tiefsten Bilge genauestens überprüft und kontrolliert. Besonders das laufende Gut, alle Schoten, Fallen, Schäkel, Fittings und Bolzen wurden genau inspiziert. Das Beiboot wurde mit Spanngurten fest an den Davits verzurrt. Die Elektronik gecheckt – ein neues Update von Raymarine auf die Software Version 5.52 eingespielt (hat zwar nichts genützt aber man hat ein gutes Gefühl!). Die Motoren die Saildrives und der Generator wurden erst gewartet, also wurden nur das Öl, die Ölfilter und Dieselfilter, Wasserabscheider, alle Leitungen kontrolliert…

Lebensmittelbevorratung: „…oder, man kann es auch übertreiben“. Wir müssen gestehen, dass wir immer noch dem Kaufrausch erliegen. Wenn wir eine günstige Einkaufsquelle gefunden haben und die Lebensmittel auch noch leicht an Bord geschafft werden können, kaufen wir ein, als gäbe es kein Morgen. Auch 20 Gläser Nutella, 150 Cola Dosen, 50l. Orangensaft oder 20 Dosen Pringles Chips sind dann keine Seltenheit! Um es kurz zu machen: wir sind nicht verhungert und haben auch nach der Atlantiküberquerung noch Grundnahrungsmittel für mindestens ein halbes Jahr an Boot. Alle schnell verderblichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch hatten wir in drei Chargen eingekauft: einen Teil zum direkten Verbrauch den wir in Netzen im Cockpit gelagert haben, einen Teil im Null Grad Fach im Kühlschrank und einen Teil tiefgefroren im Gefrierschrank. So haben wir z. Bsp. drei Kilo rote Paprika, 8 Schlangengurken, 3kg Zucchini, etc. eingekauft und Dank null Grad Fach im Kühlschrank hatten wir noch frische Paprika nach 18 Tagen in der Ankerbucht von Martinique.

Ende Dezember hatte unser Warten dann ein Ende und wir fanden „unser“ stabiles längerfristiges Wetterfenster und konnten am letzten Tag des Jahres aufbrechen. Exakt um 15:05 Uhr hieß es Leinen los und wir fuhren zusammen mit der „JEWEL“ von Anton (einer weiteren Lagoon 500) unter viel Gewinke und Getröte zum Hafen von Las Palmas hinaus…

Crew

Lange haben wir überlegt ob wir alleine oder mit einer größeren Crew über den Atlantik segeln. Obwohl vieles für die Option einer größeren Crew spricht (einfachere und kürzere Nachtwachen, leichteres Bedienen der Segel speziell des Parasailors und unsere mangelnde Atlantikerfahrung, etc.) haben wir uns doch entschieden alleine zu segeln. Unser wichtigstes Argument war, die Flexibilität bei dem uns günstig erscheinenden Wetterfenster zu starten, zu behalten (und genauso sollte es ja auch kommen!). Unsere ursprünliche Idee war es Anfang Dezember zu starten und schlussendlich haben wir es gerade noch am 31.12 geschafft. Man kann keinem noch so gutem Freund zumuten so lange – quasi standby – zu warten. Gerade deswegen vielen Dank an die lieben Angebote uns zu unterstützen und mitzusegeln! Wie von uns erhofft, waren die 16Tage Atlantik ein intensives „Familienerlebnis“ für uns vier. Es dauerte eine Weile, vielleicht 4 Tage, bevor wir unseren Rythmus an Bord gefunden hatten. Besonders Helena hatte es diesmal schwer, da Sie zum ersten Mal Seekrank wurde (nach einem Tag war Alles wieder vorbei).

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Nachtwachen

Die Nachwachen haben Anita und ich uns geteilt, Helena und Kolja haben tagsüber Wachen übernommen um uns zu entlasten. Wir haben für die Nachtwachen kein starres Zeitschema eingeführt, sondern die Nacht grob in zwei Wachen eingeteilt , wobei jeder so lange Wache gehalten hat bis er Müde war. Wir sind mit dieser lockeren Einteilung die ganzen 16 Tage sehr gut zurecht gekommen und fühlten uns auch bei der Ankunft in Martinique fit. Ich habe meine Nachtwachen meistens auf der Flybridge verbracht. Am Anfang noch in die Segeljacke gehüllt, dann mit Fliespullover und am Ende im langärmeligen T-Shirt. Die Nachtluft war bis zu den Capverden 21 Grad warm und am Ende vor Martinique 25 Grad warm. Wir hatten mäßigen und trockenen (=angenehmen) Rückenwind. Da wir mondlose Nächte hatten funkelten die Sterne umso heller. Ich habe noch nie so viele Sterne mit blossem Auge sehen können. Zwischendurch habe ich viel gelesen, Filme angeschaut, Emails geschrieben, … am liebsten jedoch mich auf die Polster der Fly gelegt, Lounge Musik (Cafe del Mar) vom iPod gehört und die Sterne angeschaut!

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Segeln

Segeltechnisch war der Atlantik relativ anspruchslos. Wir hatten ja lange genug auf gutes Wetter gewartet und dieses auch während der gesamten Überquerung behalten. Die 6 Tage, bis wir auf die Passatwinde westlich der Kapverden gestossen sind, waren durch wechselnde Winde geprägt. Ca. 2 Tage hatten wir Glück mit perfekten Winden um 20kn aus NO, die restlichen 4 Tage schwache Winde um 10kn aus wechselnden Richtungen. In diesen 6 Tagen haben wir häufig zwischen Groß/Genua, Parasailor und Gennaker hin- und her- gewechselt. Dadurch konnten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,5 kn erreichen (bei nur 6 Stunden Motorunterstützung) die wir während der ganzen Atlantiküberquerung beibehalten sollten. Seitdem wir ca. 300sm nördlich der Kapverden auf die Passatwinde gestossen sind, kannten wir nur noch ein Segel: unseren Parasailor. Von hier ab hieß es: faulenzen, nichts tun … ab und dann ein wenig den Parasailor trimmen – fertig! Einzig die ersten Nächte waren etwas spannend da wir beschlossen hatten – trotz unserer kleine zwei Mann/Frau Crew – den Parasailor auch nachts stehen zu lassen, was sich als richtig und problemlos erweisen sollte.

Navigation, Wettervorhersagen, Wetterfiles

Hier gleich ein großes Lob  & Dankeschön an Jörg Drexhagen (www.yachtfunk.com) und Walter Denis  (www.bonito.com). Dank Jörg’s perfekter SSB Installation, sailmail und dem Bonito MeteoCom Programm von Walter Denis hatten wir stets aktuelle Wetterdaten (Wetterfax und GRIB Files). So konnten wir ein paar mal unseren Kurs korrigieren um bessere Winde zu erreichen. Wir haben ein ICOM IC-718 HF Tranceiver mit eingebautem Pactor Modem das via Bluetooth mit unserem Navigationsrechner verbunden ist. Mit durchschnittlich 4Kbit/min (spitze war 7Kbit/min) haben wir unsere Mails versenden und empfangen können und alle zwei Tage aktuelle Grib Files abholen können.

Besondere Momente…

Spontan würde ich hier als erstes von unseren Wal-Sichtungen berichten. Es ist ein ganz besonderer Moment wenn diese großen, ruhigen und erhabenen Säugetiere neben dem Schiff auftauchen und für kurze Zeit majestetisch nebenher schwimmen. Ich hatte schon öfters Wale in Aquarien oder Zoos gesehen. Aber dass hier, ganz allein – mitten auf dem Atlantik – diese anmutigen Tiere beobachten zu können, war ein ganz anderes Gefühl! Insgesamt haben wir drei Mal Wale gesehen. Das erste Mal noch vor den Kapverden, nur kurz, einen direkt neben unserem Schiff auftauchenden ca. 10m langen Wal. Zwei Tage später konnten wir zwei über 10m lange Grauwale Backbord neben der Pacific High beobachten und noch ein paar Tage darauf umrundete uns ein weiterer Wal ca. eine halbe Stunde lang immer wieder. Er schien einen riesen Spaß daran zu haben an unser Steuerbordseite vorbeizuschwimmen, plötzlich zu beschleunigen und knapp vor unseren Bugspitzen durchzutauchen sodaß wir jedesmal damit rechneten ihn mit der Pacific High zu berühren (was aber natürlich nicht geschah!)

Nicht minder beeindruckend waren die vielen Delfinschulen die besonders am späten Nachmitag vor Sonnenuntergang unser Schiff besuchten. Manchmal waren es nur 5 bis 10 Delfine, dann wieder große Delfinschulen mit über 50 Tieren. Die Delfine schienen an den Besuchen genauso Freude zu haben wie wir. Auch schienen sie sich vergewissern zu wollen, dass wir Ihnen auch wirklich unsere Aufmerksamkeit schenkten. Oft entdeckten wir sie schon einige km entfernt wenn sie auf die Pacific High pfeilschnell zuschossen. Auch wenn wir mit 10kn bis 12kn flott unterwegs waren, stellte dies für diese eleganten Tiere keine Herausvorderung dar. Ich schätze, sie waren mühelos drei mal so schnell wie wir. Ich hatte das Gefühl, dass sie uns gerade am Anfang ihrer Besuche immer wieder mit aberwitzigen Sprüngen, Saltos, Schrauben, Drehungen gefolgt von lauten Bauchplatschern oder regelrecht senkrechten Sprüngen, beindrucken wollten. Auch wurde uns bewußt wie viele unterschiedliche Delfinarten es gibt: wir konnten kleine (unter 2m) hellgraue entdecken, gepunktete Delfine, solche die am Bauch vollkommen weiss und deren Rückenflosse im Kontrast dazu dunkelgrau war, aber auch viel größere (3m) dungelgraue bis schwarze Delfine.

Zwischendurch haben wir auch Haie gesehen. Das heisst, eigentlich haben wir die Haie nicht direkt gesehen sondern sie erst im Nachhinein auf Anitas Videoaufnahmen entdeckt!

Ein täglich wiederkehrendes Ritual waren die traumhaften Sonnenuntergänge, die wir bei einem guten Sundowner auf der Flybridge genossen haben. Da unser Kurs uns genau nach Westen zur Karibik führte segelten wir jeden Abend in die untergehende Sonne: was gibt es schöneres!?

Während meinen Nachtwachen habe ich fosphoreszierendes Plankton erlebt: WOW! Das ganze Meer erstrahlt in einem grün/gelblichen Feuerwerk! Für mich sah es aus wie viele Unterwasserexplosionen von hellgrünem Licht die besonders in unserem Kielwasser noch an Intensität gewannen: faszinierend!

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Ein paar Zahlen…

Vielleicht sind die folgenden Diagramme für den einen oder anderen der auch eine Atlantiküberquerung plant von Interesse…

Wir versuchen den Schulunterricht an Bord so eng wie möglich mit den aktuellen Erlebnissen zu verknüpfen. Dies ist besonders einfach beim Sprachunterricht  oder in Erdkunde (wir befassen uns immer mit dem aktuellen Land in dem wir uns befinden). Während der Atlantiküberquerung hatten wir in Physik das Thema „gleichförmige und ungleichförmige Bewegungen“ und Helena und Kolja haben jeweils ein Diagramm mit der täglich zurückgelegten Wegstrecke erstellt:

Hier dazu ein Diagramm mit unseren Etmalen:

Ich habe im Logbuch auch die Motorstunden und wie lange wir welche Segel genutzt haben eingetragen. Hier die Auswertung:

Wie man leicht erkennen kann haben wir Dank der Passatwinde meistens den Parasailor (Spi) benutzt, gefolgt von Groß und Fock…

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15.01.2010 Letzter Atlantikeintrag

Wir befinden uns 230sm vor Martinique – unser Abenteuer Atlantiküberquerung nähert sich seinem Ende. Die
letzten Tage waren geprägt von schwachen Passatwinden (bis hin zur Windstille), viel Sonne und Hitze und
einem tiefblauen sehr ruhigen Ozean. Man kann sich kaum vorstellen bei dieser glatten See mitten auf dem
Atlantik zu sein! Dies gestaltete das Bordleben sehr angenehm war aber der Geschwindigkeit nicht gerade
zuträglich. Getreu unserem Motto “wir haben Zeit” sind wir gemütlich gesegelt, haben die Motoren nicht
gestartet und haben das warme, schöne und ruhige Wetter genossen. Wir werden jetzt wohl unser Tempo
drosseln müssen (Segel reffen) damit wir nicht mitten in der Nacht ankommen – Sonntag früh wird wohl unser
Anker in der Baie St. Anne / Martinique fallen.

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08.01.2010 8 Tage unterwegs…

Vor ein paar Stunden um 15:05 Uhr waren wir genau acht Tage unterwegs. Nachdem wir vorgestern unser bisher
bestes Etmal mit 202sm gesegelt sind, hat uns in den letzten 24 Stunden der Passatwind verlassen und wir
dümpeln mit ca. 6kn dahin. Bisher sind wir 1350sm gesegelt und haben noch ca. 1600sm vor uns bis
Martinique. Morgen hoffen wir “Bergfest” zu feiern, d. h. wir haben genau die Hälfte der Strecke
gemeistert. Unser Leben an Bord geht sehr gemächlich voran, wir führen eher ein “Lotterleben” als dass wir
Hektik aufkommen lassen! Unser Tagesablauf schaut ungefähr folgendermassen aus: Morgens isst jeder eine
Kleinigkeit, z. Bsp. eine Frucht, Kolja und ich machen uns meistens einen Milch-Shake (heute gab es einen
Bananen-Kiwi-Orange-Zitronen-Shake, das Ganze kommt mit etwas Traubenzucker und Eis aus dem Gefrierschrank
in den Mixer). Vormittags zwischen 10:00 und 11:00 Uhr frühstücken wir, mal ganz ausgiebig mit
frischgebackenem Brot, Tomaten-Käse-Omelette, Spiegeleier und Schinken, manchmal aber auch nur Cornflakes
mit Milch. Danach machen wir etwas Schule – oder auch nicht, sonnen uns, lesen, hören Musik, basteln,
putzen, reparieren etwas am Boot, erledigen die “normalen” Haushaltsaufgaben, spielen Stadt-Land-Fluss
oder ausgiebig Computer. Die Segel verstellen müssen wir seit Tagen kaum noch, der Parasailor zieht uns
brav seit über vier Tagen über den Atlantik (Tag und Nacht). Tagsüber wird es sehr warm (um die 30 Grad)
die aber im Wind gut auszuhalten sind. Öfters besuchen uns Delfinschulen und zwei Mal haben wir bisher
Wale gesehen. Manchmal gibt es zwischendurch einen Snack in der Form eines Apfelkuchens oder ähnliches,
ansonsten essen wir nur zwei Mal täglich. Gestern Abend gab es Hähnchenschnitzel mit Zucchinigemüse und
Kartoffelpüree, heute kocht Anita Lachsspaghetti. Nach dem Abendessen sitzen wir oft zusammen auf der
Flybridge und schauen uns das Meer und den Sonnenuntergang an. Gegen 20:00 Uhr ist Kinoabend und wir
schauen zusammen einen Fim an (die letzten 6 Abende haben wir uns alle Teile von “Herr der Ringe”
angeschaut). Die Nachtwachen übernehmen Anita und ich, tagsüber passen auch Helena und Kolja auf. Wir
haben kein starres Schema für die Nachtwachen festgelegt sondern jeder übernimmt seine Nachwache so lange
er kann und mag (meistens läuft es auf 5 bis 6 Stunden Wachen hinaus). Wir kommen mit dieser Einteilung
sehr gut zu recht und fühlen uns auch am neunten Morgen noch ausgeschlafen und fit. Es passiert auch nicht
viel während unserer Nachtwachen: wie schon erwähnt müssen wir den Parasailor kaum verstellen und fremde
Schiffe denen wir ausweichen müssten sichten wir auch nur sehr selten, obwohl einer von uns immer auf der
Flybridge sitzt und Ausschau hält. Von Mittwoch auf Donnerstag Nacht haben wir den 325m langen
Containerfrachter “Alfred N” gesichtet(sowohl mit dem Fernglas als auch per Radar und AIS). Immer noch
aufregend und ein wenig unheimlich ist es für uns in stockfinsterer Nacht (der Mond geht erst um 02:00 Uhr
auf) bei 4m schäumender Welle und 25kn Wind mit 12kn in die Dunkelheit zu segeln! Drückt uns die Daumen,
dass uns das gute und angenehme Segelwetter weiterhin erhalten bleibt (etwas mehr Wind als in den letzten
24 Stunden dürfte es aber schon sein)!

Die Crew der “Pacfic High”

Anita, Helena, Kolja und Klaus

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05.01.2010 5ter Tag auf dem Atlantik

Wir glauben die Passatwinde erreicht zu haben. Seit zwei Tagen zieht uns der Parasailor (Spinnaker) brav über den Atlantik. Wir haben weiterhin gutes (Segel)Wetter: achterliche Winde um 4BF bis 6BF und ca. 4m Welle. Die Pacific High reitet die Wellen gut ab und gibt uns ein Gefühl der Sicherheit. Besonders nachts, während der ersten mondlosen und stockfinsteren Nachthälfte, ist es immer noch ein merkwürdiges Gefühl mit 7kn bis 9kn (im Surf auch schon mal über 15kn)über den Atlantik zu gleiten.
Unsere aktuelle Position: 20o04.5 N 27o36.6 W

Bisher sind wir gut 900sm gesegelt. Die Stimmung an Bord ist sehr gut:  es macht sich das Lotterleben breit! Wir liegen die meiste Zeit faul in der Sonne und lesen, spielen mit Helena & Kolja oder hören Musik. Die Nachtwachen sind (bisher) weniger anstrengend als erwartet. Gestern konnten wir alle Vier zwei Grazuwale beobachten die eine kurze Zeit neben unserem Kat hergeschwommen sind. Immer wieder freuen wir uns über große Delfinschulen die uns über lange Zeit begleiten (manchmal eine halbe Stunde) und in unserer Bugwelle spielen oder die tollsten Spünge aufführen. Das Foto ist von gestern Abend (04.01.2020).

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Erste Atlantikmail: Samstag, 2ter Januar 2010

Wir wünschen Allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2010! Wir hoffen es hat bei Euch genauso gut
angefangen wie für uns! Nun haben wir endlich doch noch unseren Absprung von den Kanaren geschafft! Nach
langem Warten auf Ersatzteile und auf ein günstiges Wetterfenster hat jetzt am letzten Tag des alten
Jahres Alles gepasst. Wir sind um 15:05 Uhr UTC = Kanarische Zeit (in Deutschland eine Stunde später) mit
viel Gehupe und Getröte von befreundeten Seglern vom Hafen von Las Palmas ausgelaufen. Bei schwachen
Winden aus günstigen Richtungen (NO bis O) machen wir einigermaßen Fahrt und haben in den ersten 24
Stunden ein Etmal von 150sm erreicht. Es war bisher ein sehr angenehmes Segeln bei Rückenwind, viel Sonne
und wenig Welle!  Drückt und bitte de Daumen, dass es auch weiter so bleibt! Ich schreibe diese Zeilen
während meiner Nachtwache um 3:00 Uhr, vor einigen Stunden (kurz nach Mitternacht) haben Anita und ich die
Fock und das Großsegel gerefft und den Parasailor (Spinnaker) gesetzt. Uns Vieren an Bord geht es sehr
gut, Helena war direkt nach der Abfahrt etwas Seekrank aber Heute ging es Ihr schon wieder gut! Anita hat
heute Nachmittag Ihren ersten Wal gesehen, der wenige Meter neben der Pacific High aufgetaucht ist. Von
Ihren Rufen angelockt, konnten wir drei nur noch seinen ca. 10m langen Körper beim Abtauchen
hinterherschauen. Soweit unser erster Lagebericht von der Atlantiküberquerung. Wir werden uns in
unregelmäßigen Abständen wieder melden!

[kaltura-widget wid=”” width=”410″ height=”364″ addpermission=”3″ editpermission=”3″ /]Wir wünschen Allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2010! Wir hoffen es hat bei Euch genauso gut
angefangen wie für uns! Nun haben wir endlich doch noch unseren Absprung von den Kanaren geschafft! Nach
langem Warten auf Ersatzteile und auf ein günstiges Wetterfenster hat jetzt am letzten Tag des alten
Jahres Alles gepasst. Wir sind um 15:05 Uhr UTC = Kanarische Zeit (in Deutschland eine Stunde später) mit
viel Gehupe und Getröte von befreundeten Seglern vom Hafen von Las Palmas ausgelaufen. Bei schwachen
Winden aus günstigen Richtungen (NO bis O) machen wir einigermaßen Fahrt und haben in den ersten 24
Stunden ein Etmal von 150sm erreicht. Es war bisher ein sehr angenehmes Segeln bei Rückenwind, viel Sonne
und wenig Welle!  Drückt und bitte de Daumen, dass es auch weiter so bleibt! Ich schreibe diese Zeilen
während meiner Nachtwache um 3:00 Uhr, vor einigen Stunden (kurz nach Mitternacht) haben Anita und ich die
Fock und das Großsegel gerefft und den Parasailor (Spinnaker) gesetzt. Uns Vieren an Bord geht es sehr
gut, Helena war direkt nach der Abfahrt etwas Seekrank aber Heute ging es Ihr schon wieder gut! Anita hat
heute Nachmittag Ihren ersten Wal gesehen, der wenige Meter neben der Pacific High aufgetaucht ist. Von
Ihren Rufen angelockt, konnten wir drei nur noch seinen ca. 10m langen Körper beim Abtauchen
hinterherschauen. Soweit unser erster Lagebericht von der Atlantiküberquerung. Wir werden uns in
unregelmäßigen Abständen wieder melden!Wir wünschen Allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2010! Wir hoffen es hat bei Euch genauso gut
angefangen wie für uns! Nun haben wir endlich doch noch unseren Absprung von den Kanaren geschafft! Nach
langem Warten auf Ersatzteile und auf ein günstiges Wetterfenster hat jetzt am letzten Tag des alten
Jahres Alles gepasst. Wir sind um 15:05 Uhr UTC = Kanarische Zeit (in Deutschland eine Stunde später) mit
viel Gehupe und Getröte von befreundeten Seglern vom Hafen von Las Palmas ausgelaufen. Bei schwachen
Winden aus günstigen Richtungen (NO bis O) machen wir einigermaßen Fahrt und haben in den ersten 24
Stunden ein Etmal von 150sm erreicht. Es war bisher ein sehr angenehmes Segeln bei Rückenwind, viel Sonne
und wenig Welle!  Drückt und bitte de Daumen, dass es auch weiter so bleibt! Ich schreibe diese Zeilen
während meiner Nachtwache um 3:00 Uhr, vor einigen Stunden (kurz nach Mitternacht) haben Anita und ich die
Fock und das Großsegel gerefft und den Parasailor (Spinnaker) gesetzt. Uns Vieren an Bord geht es sehr
gut, Helena war direkt nach der Abfahrt etwas Seekrank aber Heute ging es Ihr schon wieder gut! Anita hat
heute Nachmittag Ihren ersten Wal gesehen, der wenige Meter neben der Pacific High aufgetaucht ist. Von
Ihren Rufen angelockt, konnten wir drei nur noch seinen ca. 10m langen Körper beim Abtauchen
hinterherschauen. Soweit unser erster Lagebericht von der Atlantiküberquerung. Wir werden uns in
unregelmäßigen Abständen wieder melden!Wir wünschen Allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2010! Wir hoffen es hat bei Euch genauso gut
angefangen wie für uns! Nun haben wir endlich doch noch unseren Absprung von den Kanaren geschafft! Nach
langem Warten auf Ersatzteile und auf ein günstiges Wetterfenster hat jetzt am letzten Tag des alten
Jahres Alles gepasst. Wir sind um 15:05 Uhr UTC = Kanarische Zeit (in Deutschland eine Stunde später) mit
viel Gehupe und Getröte von befreundeten Seglern vom Hafen von Las Palmas ausgelaufen. Bei schwachen
Winden aus günstigen Richtungen (NO bis O) machen wir einigermaßen Fahrt und haben in den ersten 24
Stunden ein Etmal von 150sm erreicht. Es war bisher ein sehr angenehmes Segeln bei Rückenwind, viel Sonne
und wenig Welle!  Drückt und bitte de Daumen, dass es auch weiter so bleibt! Ich schreibe diese Zeilen
während meiner Nachtwache um 3:00 Uhr, vor einigen Stunden (kurz nach Mitternacht) haben Anita und ich die
Fock und das Großsegel gerefft und den Parasailor (Spinnaker) gesetzt. Uns Vieren an Bord geht es sehr
gut, Helena war direkt nach der Abfahrt etwas Seekrank aber Heute ging es Ihr schon wieder gut! Anita hat
heute Nachmittag Ihren ersten Wal gesehen, der wenige Meter neben der Pacific High aufgetaucht ist. Von
Ihren Rufen angelockt, konnten wir drei nur noch seinen ca. 10m langen Körper beim Abtauchen
hinterherschauen. Soweit unser erster Lagebericht von der Atlantiküberquerung. Wir werden uns in
unregelmäßigen Abständen wieder melden!

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22.12.2009 Warten auf den Wind …22.12.2009 Waiting for the wind …22.12.2009 En attendant le vent …22.12.2009 Aspettando il vento giusto …

22.12.2009 – Las Palmas / Gran Canaria

Immer noch Las Palmas – Gran Canaria. Zwei Wochen haben wir auf ein Paket gewartet. Gran Canaria ist zwar Spanien und damit zweifelsfrei in der EU, aber irgendwie ist es doch speziell und so hat unser Paket einen Irrweg durch alle Instanzen des Zolls nehmen müssen und wurde auch mehrmals zwischen Madrid und Las Palmas hin- und hergeflogen! (wie wir dem Internet tracking von UPS entnehmen konnten). Während dieser Zeit hat sich ein Schiff nach dem anderen – mit vielen neuen liebgewonnenen Freunden – auf den Weg über den Atlantik aufgemacht und uns blieb nichts über, außer Glück und gute Fahrt zu wünschen und mit sehnsüchtigen Augen nachzusehen. Nun endlich, könnten auch wir uns aufmachen… aber leider sind die Winde dagegen. Ein Tief nach dem anderen rauscht über den (Nord)Atlantik heran und drückt die (normalerweise zu dieser Jahreszeit sehr stabilen) Passatwinde so weit nach Süden, dass es uns das Segeln in Richtung Karibik unmöglich macht! Zum Glück haben wir nette Stegnachbarn die mit uns dasselbe Schicksal teilen. Es ist ein buntes Gemisch an Seglern aus vielen Nationen die mit uns am gleichen Steg liegen: ein Kat aus Südafrika, zwei Spanier, ein Segler aus Russland und einer aus der Ukraine, eine weitere Lagoon 500 aus den USA, ein Kandier und noch ein deutscher Segler. Anton (der zweite stolze Eigner einer Lagoon 500) hat soeben seinen brandneuen Parasailor geliefert bekommen. So machten wir (= viele Segler von unserem Steg) mit Ihm einen kleinen Ausflug auf der SV Jewel um das neue Segel auszutesten!

httpv://www.youtube.com/watch?v=1X5-7I1tMJY

22.12.2009 – Las Palmas / Gran Canaria

We are still in Las Palmas – Gran Canaria. Two weeks ago we have been waiting for a package. Although Gran Canaria, Spain is clearly in the EU, it remains somehow very special and our package had to take the long way home through all the instances of custom clearance and has been even flying several times between Madrid and Las Palmas ! (as we were tracking UPS Interent). During this time, a ship after another left – with many new cherished friends – on their way across the Atlantic and we could do nothing else then wishing then god luck and safe journey and look up with longing eyes. Now finally, we could also start … But unfortunately, the winds are against us. A depression after another rushes up over the (North) Atlantic and press the (during this season usually very stable) trade winds that far south that it makes impossible for us to sail towards the Caribbean! Luckily, we have nice neighbors which all share the same bad luck! It is a colorful mixture of sailors from many Nations around us: a cat from South Africa, two Spaniards, a sailor from Russia and one from Ukraine, a further Lagoon 500 from the U.S., a Candian and an other German sailor . Anton (the second proud owner of a Lagoon 500) has just got his brand new Parasailor. So we all (= many sailors from our dock) joined him on a sea trial on his  SV Jewel!

httpv://www.youtube.com/watch?v=1X5-7I1tMJY

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09.12.2009 Gran Canaria09.12.2009 Gran Canaria09.12.2009 Gran Canaria09.12.2009 Gran Canaria

Heute keinen langen Worte, sondern eine Fotogeschichte unserer Ausflüge der letzten Woche:

Dafür gibt es ein paar Worte von mir:

Heute Mittag sah es so aus, als würde die Wolkendecke etwas aufreißen und so sind wir mit unserem Mietwagen in Richtung Süden aufgebrochen. Maspalomas hieß unser Ziel. Klaus und ich waren vor 15 Jahren schon einmal hier und wir wollten unsern Kindern die Dünen zeigen. In 15 Jahren hat sich hier einiges verändert, es wurden einige architektonisch anspruchsvolle Hotels gebaut. Eine Retortenstadt zwar, aber immerhin schön anzusehen. Wer tagelang an der spanischen, mit viereckigen Hochhäusern zugebauten Festlandküste entlanggesegelt ist, weiß die ansprechende Architektur dieser Hotel zu schätzen. Die Dünen waren ein Riesenspaß für die Kinder. Immer wieder stapften sie die Sandberge hinauf und ließen sich wieder runterkollern. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Künstler vorbei, der einem sehr ungewöhnlichen Instrument wunderschöne Klänge entlockte. Es sah in etwa aus wie ein Wok mit Deckel. Wir hörten fasziniert zu. Carmelo Martinez spielt gerne hier am Meer auf seinem Instrument. Aber seht und hört selbst:

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httpv://www.youtube.com/watch?v=Sfx5GnguW8Y

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23.11.2009 bis 30.11.2009 Törn von Benalmadena nach Las Palmas23.11.2009 bis 30.11.2009 Törn von Benalmadena nach Las Palmas23.11.2009 bis 30.11.2009 Törn von Benalmadena nach Las Palmas23.11.2009 bis 30.11.2009 Törn von Benalmadena nach Las Palmas

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httpv://www.youtube.com/watch?v=DeR8KiEpSHE

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In der vergangenen Woche haben wir unseren bisher längsten Törn gesegelt: ca. 750 sm (ca. 1380 km) von Benalmadena durch die Strasse von Gibraltar die Marokkanische Küste entlang via Lanzarote nach Las Palmas / Gran Canaria. Wir haben dafür von 6Tage / 5 Nächte gebraucht bei, wie man so schön sagt, wechselnden Winden. Wir sind in Benalmadena am Nachmittag um 16:00 Uhr gestartet und in die Nacht hinein gesegelt damit wir die Straße von Gibraltar zwischen 22:00 Uhr und 24:00 Uhr passieren und die Tidenströme ausnutzen können die zu dieser Zeit vom Mittelmeer in den Atlantik fließen. Von dem Tidenstrom haben wir nicht so viel gemerkt, dafür umso mehr den kräftigen Ostwind (30kn bis 38kn) der uns durch die Meeresenge getrieben hat. Vor sechs Monaten sind wir bei Tageslicht hier Richtung Balearen durchgesegelt, jetzt geht es bei Nacht wieder zurück. Es ist in der Dunkelheit fast noch beeindruckender als das letzte Mal: an Steuerbord (rechts) die Lichter von Gibraltar und der spanischen Küste zum greifen Nahe und an Backbord – kaum weiter entfernt – die Küste Afrikas. Dazwischen ein Strom an Frachtern, Tankern, Passagierschiffen und Fähren… und Mittendrin wir – Wow! Es geht zu wie auf der Autobahn: es gibt sogar Schifffahrtsstraßen ähnlich wie Fahrbahnen. Mit durchschnittlich fast 10kn mit Groß und Fock im zweiten Reff waren wir bereits kurz nach Mitternacht um den nordwestlichsten Zipfel von Afrika (Cap …) gesegelt. Als der Wind gegen Morgen schwächer wurde waren wir zunächst ehrlich froh und erleichtert – die Nacht war doch recht anstrengend gewesen! Im Laufe des Tages schwächelte der Wind allerdings weiter um am Nachmittag  in eine Flaute überzugehen die zwei Tage lang anhalten sollte. Das war uns natürlich so auch nicht recht! Erst 90sm vor den Kanaren sollte der Wind wieder auffrischen. Deswegen beschlossen wir den geplanten direkten Kurs Nach Las Palmas aufzugeben und einen Zwischenstopp in Lanzarote einzulegen.benalmadena_0013.jpgDies erwies sich als eine goldrichtge Entscheidung: wir genossen 1 ½ herrliche Badetage in einer wunderschönen Bucht ganz im Süden von Lanzarote bei über 30 Grad in der Sonne. In der Nacht von Sonntag auf Montag hatten dann den perfekten Wind (20kn aus NO) für den 95sm Sprung von Lanzarote Las Palmas wo wir heute Morgen um 08:00 in der Marina angelegt haben

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Samstag, 21.11.2009 Wiedersehen mit Freddy und DorisSamstag, 21.11.2009 Wiedersehen mit Freddy und DorisSamstag, 21.11.2009 Wiedersehen mit Freddy und DorisSamstag, 21.11.2009 Wiedersehen mit Freddy und Doris

Seit Tagen und Wochen stehen wir mit Freddy in Kontakt der eine nagelneue Catana 50 in die Karibik überführt. Sein Zeitplan ist recht eng bemessen, die Catana muss pünktlich vor Weihnachten in der Karibik sein da sie schon verchartert ist.
So folgen wir gerne seinem Wunsch uns in der Marina von Benalmadena zu treffen. Nachdem wir gestern Nacht die nette Barbequeparty erleben durften und dann noch so einen tollen Beiboot-Taxi-Abholdienst von Kolja & Helena genießen durften gönnten wir uns von 1:00Uhr bis 5:00 Uhr etwas Schlaf bevor wir Richtung Benalmadina segelten.
Es war sehr schön und herzlich Freddy und Doris wiederzusehen. Bei einem guten Glas Sherry wurden Erinnerungen und die letzten Neuigkeiten ausgetauscht. Natürlich diskutierten wir auch die kommende Passage und studierten intensiv die GRIB Files (Wetterdaten). Freddy wollte noch um 16:00 Uhr aufbrechen und versuchte uns für einen gemeinsamen Törn zu erwärmen. Wir entschlossen und aber etwas ruhigere Wetterbedingungen abzuwarten (auf dem Atlantik war kräftiger Wind und 5m Welle/Dünung vorhergesagt).  Freddy, Doris und Ihre Crew drehten noch eine Ehrenrunde um die Pacific High und wurden dann unter heftigem Winken verabschiedet.