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08.01.2010 8 Tage unterwegs…

Vor ein paar Stunden um 15:05 Uhr waren wir genau acht Tage unterwegs. Nachdem wir vorgestern unser bisher
bestes Etmal mit 202sm gesegelt sind, hat uns in den letzten 24 Stunden der Passatwind verlassen und wir
dümpeln mit ca. 6kn dahin. Bisher sind wir 1350sm gesegelt und haben noch ca. 1600sm vor uns bis
Martinique. Morgen hoffen wir “Bergfest” zu feiern, d. h. wir haben genau die Hälfte der Strecke
gemeistert. Unser Leben an Bord geht sehr gemächlich voran, wir führen eher ein “Lotterleben” als dass wir
Hektik aufkommen lassen! Unser Tagesablauf schaut ungefähr folgendermassen aus: Morgens isst jeder eine
Kleinigkeit, z. Bsp. eine Frucht, Kolja und ich machen uns meistens einen Milch-Shake (heute gab es einen
Bananen-Kiwi-Orange-Zitronen-Shake, das Ganze kommt mit etwas Traubenzucker und Eis aus dem Gefrierschrank
in den Mixer). Vormittags zwischen 10:00 und 11:00 Uhr frühstücken wir, mal ganz ausgiebig mit
frischgebackenem Brot, Tomaten-Käse-Omelette, Spiegeleier und Schinken, manchmal aber auch nur Cornflakes
mit Milch. Danach machen wir etwas Schule – oder auch nicht, sonnen uns, lesen, hören Musik, basteln,
putzen, reparieren etwas am Boot, erledigen die “normalen” Haushaltsaufgaben, spielen Stadt-Land-Fluss
oder ausgiebig Computer. Die Segel verstellen müssen wir seit Tagen kaum noch, der Parasailor zieht uns
brav seit über vier Tagen über den Atlantik (Tag und Nacht). Tagsüber wird es sehr warm (um die 30 Grad)
die aber im Wind gut auszuhalten sind. Öfters besuchen uns Delfinschulen und zwei Mal haben wir bisher
Wale gesehen. Manchmal gibt es zwischendurch einen Snack in der Form eines Apfelkuchens oder ähnliches,
ansonsten essen wir nur zwei Mal täglich. Gestern Abend gab es Hähnchenschnitzel mit Zucchinigemüse und
Kartoffelpüree, heute kocht Anita Lachsspaghetti. Nach dem Abendessen sitzen wir oft zusammen auf der
Flybridge und schauen uns das Meer und den Sonnenuntergang an. Gegen 20:00 Uhr ist Kinoabend und wir
schauen zusammen einen Fim an (die letzten 6 Abende haben wir uns alle Teile von “Herr der Ringe”
angeschaut). Die Nachtwachen übernehmen Anita und ich, tagsüber passen auch Helena und Kolja auf. Wir
haben kein starres Schema für die Nachtwachen festgelegt sondern jeder übernimmt seine Nachwache so lange
er kann und mag (meistens läuft es auf 5 bis 6 Stunden Wachen hinaus). Wir kommen mit dieser Einteilung
sehr gut zu recht und fühlen uns auch am neunten Morgen noch ausgeschlafen und fit. Es passiert auch nicht
viel während unserer Nachtwachen: wie schon erwähnt müssen wir den Parasailor kaum verstellen und fremde
Schiffe denen wir ausweichen müssten sichten wir auch nur sehr selten, obwohl einer von uns immer auf der
Flybridge sitzt und Ausschau hält. Von Mittwoch auf Donnerstag Nacht haben wir den 325m langen
Containerfrachter “Alfred N” gesichtet(sowohl mit dem Fernglas als auch per Radar und AIS). Immer noch
aufregend und ein wenig unheimlich ist es für uns in stockfinsterer Nacht (der Mond geht erst um 02:00 Uhr
auf) bei 4m schäumender Welle und 25kn Wind mit 12kn in die Dunkelheit zu segeln! Drückt uns die Daumen,
dass uns das gute und angenehme Segelwetter weiterhin erhalten bleibt (etwas mehr Wind als in den letzten
24 Stunden dürfte es aber schon sein)!

Die Crew der “Pacfic High”

Anita, Helena, Kolja und Klaus