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14.12.2011 Neue Batterien für die Pacific High

 

Der Stromhaushalt an Bord ist für jeden Segler wichtig, auf der Pacific High mit all unseren stromfressenden Annehmlichkeiten ganz besonders. Wir haben daher ein (relativ) genaues System zur Überwachung des Energieverbrauches, der Energiegewinnung und des aktuellen Ladezustandes unserer Batteriebank an Bord.  Seit ca. einem halben Jahr stelle ich fest, daß unsere GEL Batterie Bank deutlich gealtert ist und nicht mehr die volle Kapazität aufweißt. Schwerwiegender jedoch für uns ist dass die Energieannahme beim Laden der Batterien deutlich eingebrochen ist, sprich: wir vergeuden einen guten Teil unserer Energie schon beim Laden. Eigenzlich hatten wir gehofft das unsere GEL Batteriebank länger halten würde. Wir haben 9x EXIDE GEL Deep Cycle 4D Batterien an Bord die jetzt ca. 800 Ladezyklen auf dem Buckelhaben. Normalerweise wurden den Batterien max. 30% bis 40% ihrer Kapazität entnommen nur ca. ein dutzend Mal haben wir sie bis auf 40% ihrer Kapazität entladen…

Wir standen nun vor der Entscheidung wieder “alte” GEL Batterien einzubauen oder auf die “neuen” Lithium Ionen Batterien umzustellen. Für die GEL Batterien spricht: einfacher Austausch alt gegen neu, günstiger Preis, “bewährte” Technik. Für die Lithium Ionen Batterien spricht: deutlich leichter, entschieden bessere Lade- und Entlade- Eigenschaften, deutlich höhere spezifische Kapazität aber auch ca. doppelter Preis. Da all unsere Ladegeräte frei programmierbare 4-Stufen Ladekennlinien haben mußten wir hier nichts verändern.

Um es kurz zu machen: wir haben uns für Li-Ion Batterien der FA. Smart Batteries aus Florida entschieden die am heutigen Tage geliefert und eingebaut wurden. Die Fa. Smart Battries ist eine junge, professinelle und dynam,ische Firma am Li-Ion Markt in den USA. Ihre beiden Inhaber Victor und Conrad sind kompetent, seriös und sympatisch. Der Umbau von GEL Batterien auf Li Ion hat ca. 4 Stunden gedauert: davon nur 1 Stunde der echte Umbau, den Rest der Zeit haben wir eine stabile Holzkonstruktion geschreinert die die viel kleineren Li Ion Batterien aufnimmt und haben einen Händler gesucht um zwei 600 Amp. Power Bar zu kaufen. Dank Victors Hilfe ging der gesamte Umbau schnell und völlig unproblematisch von statten. Und als wir den Batteriehauptschalter wieder umlegten und die Inverter/ Charger einschalteten funktionierte das System von Anfang an tadellos.

Hier noch einige Vergleichstdaten zwischen der “alten” GEL Batterie Bank:

Gesamtkapazität GEL Batteriebank: 1260 Ah, davon max. nutzbar ca. 750 Ah, in der Praxis nutzbar ca. 500 Ah. Ladeströme: Bulk (= leere Batterien) 200 Amp., Absorbtion ca. 150 Ah, ab 85% Kapazität werden nur noch ca. 30-40 Amp. angenommen, d.h. für die letzten 200 Amp. benötigten wir 5-6 Stunden Ladezeit. Entladeströme: wir ziehen bis zu 600 Amp. dabei bricht die Batteriespannung aber ganz schön ein, besser wären max. 300 Amp. Gesamtgewicht: ca 430kg

Gesamtkapazität Li-Ion Batteriebank: 600 Ah, davon max. nutzbar ca. 500 Ah, in der Praxis nutzbar auch 500 Ah. Ladeströme: was die Ladegeräte hergeben, in unserem Fall laden wir die komplett leere Batteriebank in zwei Stunden wieder auf. Es ist faszinierend anzuschauen wie der volle Ladestrom bis ca. 97% der Kapazität fliest, dann innerhalb weniger Minuten auf 20 Amp. fällt und nach weiteren 10 Minuten bei 14,6 Volt komplett stoppt. Entladestrom: fast in bieliebiger Höhe, unsere max. 600 Amp. sind kein Problem. Gesamtgewicht: ca 80 kg Platz: knapp ein Drittel der GEL Batterie Bank.

Nachtrag vom 4.1.2012: Wir haben die Li-Ion Batterien jetzt 20 Tage im Einsatz und können die oben getätigten Aussagen voll bestätigen. Alle 24 Zellen haben exakt die gleiche Ladeschlußspannung von 3,65 Volt und auch unter Last (400 Amp. Entladestrom) bricht die Spannung nicht unter 13,2 Volt ein. Wir werden unter dem Menüpunkt “Blauwasserinfo” eine eigene Seite für die Lithium Batterien einrichten und dort regelmässige Updates einstellen.

 

 

 

 

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10.12.2011 Bordleben in West Palm Beach

 

Wir haben wieder zu unserem “normalen” Lebensrhytmus an Bord zurückgefunden – soweit es ein “normalen” Leben auf einem Segelboot geben kann. Es ist schön wieder “daheim” zu sein und wir geniessen die Vertrautheit unserer “eigenen vier Wände”. Es wird viel gewerkelt an Bord, auf und umgeräumt, einiges aussortiert und weggeschmissen. Wir erledigen nach und nach alle Punkte auf unserer Wartungsliste und nutzen die gute Versorgungslage durch die vielen Marine-Händler und -Reparaturwerkstätten aus um einige Reparturen und Checkups durchzuführen. Obwohl wir laufend unser Schiff warten und reparieren gibt es trotzdem immer eine Menge zu tun…

Helena und Kolja haben genau an Nikolaus ihre neuen Laptop bekommen

 

Da wir ja selten den Luxus ungegrenzten Frischwassers in einer Marina haben, versuchen wir die Pacific High öfters von aussen zu waschen und zu schrubben um sie dann mit viel Süßwasser (welcher Luxus) abzuspritzen. Man merkt erst auf einem Schiff mit vielen weissen Gelcoatflächen wie dreckig der Regen in unseren westlichen Breitengraden ist und welchen hohen Grad an Luftverschmutzung wir bereits erreicht haben. Es reicht ein kurzer Regenschauer und auf unserem Deck sammelt sich einem mal schwarze, mal graue oder auch dunkelgrüne Schmutzschicht, je nachdem woher der Wind gerade weht und welchen Schmutz er mit sich bringt. In der Karibik dagegen, weit entfernt von der Luftverschmutzung unserer westlichen Zivilisation, wäscht der Regen unser Boot blitz-blank sauber!

Die beiden haben den Frühstückstisch ganz toll gedeckt während Anita und ich einkaufen waren

 

Die Vormittage sind ganz dem Schulunterricht verschrieben, meistens bis zwei, drei Uhr Nachmittags. Helena und Kolja wollen während den für sie eher langweiligen Marina-Arbeits-Tagen, mit dem Schulstoff möglichst weit kommen und haben (vorrübergehend) die 6 Tage Schulwoche eingeführt – nur der Sonntag ist Schulfrei. Beide arbeiten zur Zeit konzentriert und fleißig – wir hatten ja auch schon ganz andere Zeiten! Obwohl der Unterichtsstoff eigentlich so ausgearbeitet wurde, dass Schüler ihn selbstständig durcharbeiten können, sind Anita und ich doch häufig gefordert mit den beiden zusammen den Stoff durchzuarbeiten. Besonders Kolja mit seinen 12 JAhren braucht hier noch mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit, Helena – gerade 15 geworden – ist da schon viel selbstständiger…

 

 

 

 

 

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09.12.2011 West Palm Beach – Autorückgabe und -abholung

Wir gaben heute unseren Mietwagen zurück und holten zugleich ein Neues ab. Wir buchen meist über www.billiger-mietwagen.de, da bei diesen Angeboten die notwendigen Versicherungen eingeschlossen sind. Ansonsten übernimmt man mit dem Auto in den USA sämtliche Risiken. Ohne Versicherung steht man für sämtliche Schäden/Diebstahl und Sonstiges gerade. Auch eine Haftpflichtversicherung ist nicht zwingend vorgeschrieben. Es ist also durchaus möglich, daß man unschuldig in einen Unfall verwickelt wird, die Kosten jedoch selbst tragen muß, wenn der Unfallgegner nicht versichert war.

Mit dem Auto haben wir noch bei Florida Rigging vorbeigesehen. Einen neuen Hahnepott brauchen wir, der alte ist durch das dunkle Wasser an der Ostküste unansehnlich geworden. Da wir ein bißchen unzufrieden sind mit der bisherigen Verbindung zwischen Hahnepott und Ankerkette (Schäkel an Schäkel an Schäkel an Ankerkette), geben uns die Florida Rigger eine beeindruckende Ankerkralle mit. Allerdings besteht sie den Eignungstest nicht. Zu umständlich ist das Einsetzen und außerdem ist sie etwas zu groß. Da muß eine andere Lösung her.

Eric von der Marina hier hat uns einen frisch gespeerten Fisch vorbeigebracht. Mmmhhh, lecker. Vielleicht sollten wir doch wieder selbst probieren, Fische zu fangen.

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30.11.2011 Goodbye California – wieder daheim

Die letzten Tage in Kalifornien zusammen mit Natalia und Anton vergingen wir im Fluge. Wir haben noch die Mission in Santa Barbara besucht, einen Abendspaziergang am breiten Sandstrand von Montecito gemacht und noch einmal gemeinsam gekocht (frische Nudeln in Rosmarin an Butternut-Pumpkin-Lachssauce).

Am Dienstag wollten wir Morgens gleich nach dem Frühstück aufbrechen und sind dann endlich am frührn Nachmittag weggekommen. Unser Flieger ging erst sehr spät am Abend, sodaß wir noch genug Zeit hatten uns einige Attraktionen, dei Anita ausgesucht hatte, anzuuschauen. Am Strand von Malibu haben wir einen ausgedehnten Spaziergang genacht, Anita Sand und Steine gesammelt, Helena und Kolja Möven gejagt und ich mit nasse Füße geholt, weil ich beim Fotografieren eine Welle übersehen hatte. Ich hatte dan die geniale Idee meinen tropfnassen Schuh während der Fahrt aus dem Fenster zu halten um ihn vom warmen Fahrtwind trocknen zu lassen. Meine Idee hat auch super funktioniert, der Schuh war im Nuh trocken, nur hat sich der Rest meiner Familie furchtbar geschämt so über die Uferpromenade von LA zu fahren… Ich habe die Schmährufe der drei noch gerade so überlebt!

Nächster Stopp war am berühmten Santa Monica Pier, einer Mischung aus Rummelplatz, Restaurants und kleinen Andenkenläden. Hier endet auch ganz offiziell die Route 66. Wir haben uns mit den Kindern am Ende vom Pier auf die Treppenstufen gesetzt und den den Sonnenuntergang abgewartet. Im letzten Abendrot sind wir dananch den Venice Beach entlang gefahren bevor wir zum Flughafen abgebogen sind.

Mietauto abgeben, am Terminal Gepäck einchecken, noch lecker chinesisch gegessen, unbequemer Flug in der Economy Classs (ich werde alt – früher hat mir das nichts ausgemacht), nach der LAndung aufs Gepäck warten, neues Mietauto übernehmen, zur New Port Cove Marina fahren und da liegt sie brav am Steg: unsere Pacific High. Alles schaut gut aus: unsere angeschlagenen Batterien sind Dank der Solarzellen randvoll, nirgendswo etwas ungewöhnliches zu entdecken. Wir packen das wichtigste aus und geniessen einen ersten ruhigen Tag daheim an Bord…

 

 

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27.11.2011 Reiten in den Bergen von Santa Barbara

Vor einigen Tagen waren wir per Zufall auf die Circle Bar B Ranch (Eintrag vom 21.11) gestoßen und hatten spontan beschlossen zusammen mit Natalia und Anton hier einen Ausritt zu wagen. So saßen wir sechs freudig erregt am Frühstückstisch und plapperten lustig durcheinander wer wohl wie, wo, was beim reiten anstellen würde… Der warmherzige und freundschaftliche Eindruck den auf uns die Circle Bar B Ranch und besonders seine Mitarbeiter gemacht hatten wurde während unseres heutigen Ausrittes nur noch Verstärkt. Die direkte kameradschaftliche Art beim Empfang, die gezielte Auswahl der Pferde passend für jeden von uns, die Hilfe und Ratschläge beim Aufsatteln und natürlich unser Führer während unserem Ausritt “Paul” gaben uns jeder Zeit das Gefühl in guten Händen zu sein. Auch trafen wir Harry wieder, er scheint der Vormann hier auf der Ranch zu sein (oder wie man das korrekt nennt) – er suchte zumindest die Pferde für uns aus und teilte die Reiter ein. Wir sind ja alle, außer Anita, unerfahrene Reiter – besser gesagt: Pferd-Aufsitzer-und-herumtragen-Lasser – für Kolja war es sogar das allererste Mal auf dem Rücken eines Pferdes. Unser zweistündiger Ausritt führte uns zunächst durch ein schattiges Tal immer einem kleinen Bach entlang in die Berge. Nach ungefähr einem Drittel der Strecke ging es dann zunächst durch den Wald den Bergrücken hinauf, der sich aber später lichten sollte sodass wir die zweite Hälfte des Rittes einen grandiosen Blick auf die kalifornische Küste und den Pacific vom Rücken unserer Pferde genießen konnten. Obwohl es auch für mich erst der zweite Ritt in meinem Leben war, konnte ich spüren wie mein Pferd viel leichter zu reiten war (besser gehorchte bzw. besser zugeritten war?) als das Pferd, dass ich bei meinem ersten Mal vor einigen Jahren nicht allzu weit von hier in Vegas geritten hatte. Die anderen fünf machten es noch viel besser als ich und besonders Helena und Kolja stellten sich sehr geschickt an. Man konnte an ihren glücklichen und lachenden Gesichtern genau ansehen wie sehr ihnen das Reiten Spaß machte. Paul hatte Helena und Kolja direkt hinter sich reiten lassen und erklärte Ihnen und uns allen viel über die Pferde und die Leben auf der Ranch und sparte auch nicht mit Lob für die beiden. So wird es niemanden wundern das am Ende unseres Ausritts beschlossene Sache war möglichst bald wieder zusammen zu reiten!

Nach einem Stopp auf  der Rückfahrt in Santa Barbara haben wir Helenas restlichen Geburstagskuchen zum Nachmittagskaffee wieder bei Natalia und Anton genossen…

 

 

 

 

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26.11.2011 Los Angeles – Getty Villa und Getty Center

 

Jetzt sind wir doch schon eine längere Zeit in den USA, haben etliche Freundschaften hier geschlossen und fühlen uns hier schon ein wenig  heimisch. Womit wir immer noch leichte Probleme haben, ist die persönliche Einschätzung und Beschreibung unser amerikanischen Freunde. Alles ist great, awesome, fantastic, beautiful, cute … kurz gesagt: Alles ist groß und fantastisch hier. Aber eben doch nicht immer, oder zumindestens nicht für uns “alte Europäer”. Wir sind daher vorsichtiger geworden Empfehlungen und Einschätzungen ungeprüft zu übernehmen. So hat sich schon einmal die Empfehlung eines guten italienischen Restaurants als einfache Bahnhofshalle mit Plastikstühlen entpuppt, die in Europa bestenfalls eines Pizzalieferservices würdig wäre. Oder die Beschreibung eines Museums: “riesig, fantastisch, Ihr bekommt da eure Kinder nie wieder raus” stellte sich als ein drittklassiges Naturkundemuseum mit Exponaten aus den 70ger Jahren heraus. Moment, dass hier kein falscher Eindruck entsteht: vieles ist hier wirklich grandios nur haben wir immer noch Probleme die Einschätzung und Beschreibung von Amerikanern einzuschätzen! So wie heute: “fahrt doch mal zur Getty Villa, die ist wirklich toll, müsst ihr euch unbedingt anschauen”. Erst auf Anitas Nachfrage (sie liest viel über unsere Reiseziele und kennt sich unheimlich gut aus!) “gibt es da nicht noch das Getty Center, sollten wir uns das nicht auch anschauen?” wurde uns bestätigt, dass der Blick auf LA vom Getty Center wirklich schön sei… Um es kurz zu machen: wir fanden beides wirklich toll und sehenswert, aber wenn wir uns zwischen Villa und Center entscheiden müssten, hätten wir das Center gewählt. Aber vielleicht liegt es ja an uns und unserem persönlichen, verschrobenen europäischen Geschmack!?

Das J. Paul Getty Museum ist ein amerikanisches Kunstmuseum in der Nähe von Malibu / Kalifornien direkt an der Küste des Pazifischen Ozeans gelegen. Das Museum geht auf die Privatsammlung des Ölmagnaten J. Paul Getty zurück, der daraus 1953 in Malibu ein Museum gründete. Seit 1997 ist der größte Teil der Sammlung im Getty Center in Los Angeles untergebracht. Die Antikensammlung befindet sich seit 2006 wieder im renovierten ursprünglichen Gebäude des Getty Museums in Malibu, einem Nachbau der Villa dei Papiri in Herculaneum.

Wie schon Eingangs erwähnt haben wir zuerst die Villa und dann das Center besucht. Die Villa ist ein detailgetreuer Nachbau der Villa dei Papiri in Herculaneum die beim Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. 20m hoch unter vulkanischem Schlamm begraben und erst 1750 von dem Schweizer Archäologen Karl Weber wiederentdeckt wurde. Der Besuch dieser antiken römischen Villa inkl. der hier ausgestellten unzähligen griechischen und rämischen Artefakte war nun nicht gerade das wovon Kinder träumen. Um so mehr möchte ich an dieser Stelle einmal Helena und Kolja loben. Beide haben sich heute von ihrer besten Seite präsentiert: sie haben sich die für sie interessanten Punkte der Führung durch die Villa herausgesucht und interessiert zugehört, wenn es für sie langweilig wurde haben sie sich abseits der Gruppe auf eine Bank gesetzt und sich unterhalten oder auf eigene Faust andere Bereiche der Villa erkundet. Besonders der Pool, die vielen Brunnen und die Ausstellungen über antike Glasartefakte und Goldschmuck haben sie interessiert. Es war für uns alle überraschend welche hochwertige und filigranen Glasvasen und andere Behälter aus Glas bereits mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt hergestellt wurden. Noch mehr überrascht hat uns, daß einige von diesen zerbrechlichen Vasen bis heute unbeschadet überlebt haben. Zur Belohnung haben wir trotz hochsommerlichen Temperaturen weder etwas getrunken noch gegessen, da wir auch noch das Getty Center anschauen wollten: unsere Kinder haben es schon schwer bei solchen Eltern!

Das Getty Center in Brentwood, einem Distrikt im Nordwesten von Los Angeles  wurde  von dem Architekten Richard Meier bereits Mitte der 1980er-Jahre geplant. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1991 und dauerten bis zum Jahr 1997. Im J. Paul Getty Museum hat der Milliardär Jean Paul Getty etwa 50.000 Kunstwerke zusammengetragen die für uns Besucher kostenlos zugänglich sind, allerdings kostet das Parkhaus jeweils 15$. Die Auswahl konzentriert sich dabei auf klassische Kunstwerke wie Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Manuskripte und Fotografien. Wir fanden allerdings die Architektur und die Gestalltung der Landschaft / Gärten rundherum fast beeindruckender als die ausgestellten Kunstwerke. Als Fotograf hat mich die Ausstellung alter Landschaftsfotografien aus Kalifornien interessiert. Unglaublich was für hochwertige Fotografien und welche rafinierten Techniken die Fotografen bereits um 1850 sich ausgedacht hatten um mit ihren beschränkten Mitteln diese hochwertigen Aufnahmen zu erzielen. Immer wieder zog es uns aber hinaus in die Sonne um die Aussicht auf LA, die Architektur und die Gärten zu bewundern. Der Ausblick auf das glitzernde und funkelnde LA im Abendrot und später in dunkler Nacht wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Ich habe Helena und Kolja gebeten mich einmal fest zu kneifen um sicher zu sein, dass ich nicht träume…

Weit nach 18:00 Uhr (die Sonne ist schon vor 17:00 Uhr untergegangen) haben wir uns auf den Weg zurück zum Auto und dann nach Montecito gemacht. Auf der Rückfahrt gab es dann auch den von den Kindern lang ersehnten und verdienten Stopp bei McDonalds!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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24. und 25.11.2011 Thanksgiving und Helenas Geburtstag

 

Wir hatten unsere Ausflüge  so geplant, dass wir an Thanksgiving und Helenas Geburtstag gemütlich zu Hause, pardon bei unseren Freunden, bleiben konnten, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben nicht aktiv genug gewesen zu sein.

Thanksgiving wurde ein ruhiger Tag der mit einem besonders üppigen und langen Frühstück begann und mit einem ebenso üppigen und langem Abendessen endete. Es gab ein klassisches amerikanisches Thanksgiving Menu: einen 11kg schweren Truthahn an Süßkartoffeln und Cranberry-Sauce, dazu viele Beilagen wie Zucchini, Squash, Kürbis und Salat. Unterbrochen wurde unser faules Nichtstun nur durch einen spätnachmittäglichen Spaziergang der uns 2 Stunden hinauf in die Berge führte.

Helenas Geburtstag folgte dem gleichen faulen Schema: spät aufstehen, gut frühstücken, nichts tun, etwas Shoppen gehen, Geburtstagstorte essen und abends Pizza essen gehen bei Rustys.

 

 

 

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22.11.2011 Ausflug in die Berge

 

 

Ohne das obligatorische, leckere und überbordende Frühstück lassen uns Natalia und Anton einfach nicht zu unseren Erkundungstouren aufbrechen… haben wir eigentlich schon den Orangensaft erwähnt? Kolja pflückt jeden Morgen frische Orangen aus dem Garten direkt vom Baum, die dann von Natalia handgepresst und von uns allen getrunken werden – gelungene Arbeitsteilung, finden wir!

So kommen wir meistens erst am späten Vormittag los… heute geht es in die Berge südlich von Montecito. Zuerst fahren wir mit Blick auf den Pacific am Berghang entlang um dann über die Casitas Pass Road ins Landesinnere zu gelangen. Es bieten sich viele malerische Rastplätze an, die wir für kurze Spaziergänge nutzen oder einfach nur um das Panorama zu bestaunen. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Ort Ojai. Ojai wurde ursprünglich von den in großen Teilen Kaliforniens ansässigen Chumash Indianern gegründet und wurde gegen Ende des 19ten Jahrhunderts zu einem Handelsort der mexikanischen und weißen Einwanderer. Für die Indianer ging die Invasion der weissen Einwanderer nicht spurlos vorbei. Durch eingeschleppte Krankheiten und Epidemien sind von den geschätzten 15.000 Chumash heute nur noch ca. 280 Menschen übrig, die auf der Santa Ynez Reservation im Santa Barbara County leben. Der kleine Ort hat viel von seinem ursprünglichen Charme behalten und lohnt allemal einen Stopp. Wir befanden uns am  Ende unserer Besichtigungsrunde und waren auf dem Weg zurück zu unserem Auto als ein köstlicher Duft aus einer Pizzeria unter den Arkaden zu uns herüber wehte. Obwohl wir noch vom üppigen Frühstück satt waren, folgten wir unseren Nasen auf die gegenüberliegende Straßenseite und als sich auch noch das Innere der Pizzeria als einladend und stilecht italienisch entpuppte gab es für mich kein Halten mehr: hier mussten wohl oder übel einige Antipasti probiert werden! Wir wurden nicht enttäuscht und von der Bedienung erfuhr ich, dass der Besitzer des Lokals aus Norditalien stamme, nicht weit vom Tessin entfernt wo ich aufgewachsen bin…

Wohl genährt fuhren wir weiter die kurvige Passstraße in die Berge hinauf. Viele Kurven, etliche Stopps und viele Ahhhs und Ohhhs später fragte mich Anita ob es hier wohl im Winter auch schneien könnte. Ich zuckte mit den Achseln, fuhr um die nächste Kurve und wir sahen im Schatten des Nordhangs Schneereste direkt am Straßenrand liegen. Kaum zu glauben wenn man jetzt die warme Sonne spürt, aber hier in 1100m Höhe kann es scheinbar auch mal ungemütlich werden. Nach einer genauso malerischen Heimfahrt kamen wir genau mit den letzten Strahlen der Abendsonne wieder bei unseren Freunden an und wurden gleich mit einem Aperitif begrüßt. Danach durften Helena und ich auch einmal in Natalias Küche kochen. Nachdem wir uns mit dem Gasherd vertraut gemacht hatten, gelangen uns die frischen Nudeln an zweierlei Sauce (Hähnchenbruststreifen an Manchego-Parmesan Butter und gegrillte Gemüse an Trüffel-Sahne) recht ordentlich und zusammen mit Natalias leckerem Salat wurden alle satt. Etliche Gläser Wein später und nach dem einen oder anderen Digestiv traten wir gegen Mitternacht zu unserem Heimspaziergang in unser Cottage an, das ich auch Dank Anitas Hilfe einwandfrei wiederfand!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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21.11.2011 Der Küste entlang nach Norden

Den gestrigen regnerischen Sonntag haben wir im Haus unserer Freunde verbracht (es sollte übrigens der einzige Regen unserer 12 Tage Kalifornien sein, ansonsten hatten wir nur wolkenlosen Himmel).

Heute wollen wir die Pazifikküste in nördlicher Richtung erkunden und uns das berühmte Hearst Castle anschauen. Wie schon in den letzten Tagen vertrödeln wir wieder einmal viel Zeit beim Frühstück mit unseren Freunden und fahren erst gegen halb elf Uhr los. Schon nach wenigen Kilometern gefällt uns eine nahe an der Hauptstraße gelegene Kirche im mexikanischen Stil so gut, dass wir einen ersten Stop einlegen… und so geht es weiter: hier ein grandioser Ausblick, dort eine malerische Bucht oder Strand die zum Anhalten und Entdecken einladen. So gelangen wir auch zum Refugio State Beach Park und entdecken dort ein Schild das Pferdereiten auf einer nicht weit entfernten Ranch anpreist. Wir fahren die 10km das Tal in die Berge hinauf, die Straße wir immer schmaler und kurviger und entdecken so die Circle Bar B Ranch. Mit Ranchbesitzer Francis entwickelt sich gleich eine angeregte Unterhaltung: er ist mindestens so interessiert an unserer Weltumsegelung wie wir an seinem Leben auf der Ranch und so ist es schnell beschlossene Sache, dass wir hier einen Reitausflug mit Helena und Kolja sowie unseren Freunden machen. Zum Schluss lernen wir auch noch Harry vom Bodensee kennen: er ist vor über 20 Jahren aus Deutschland ausgewandert, hat sich in Texas vier Pferde gekauft und ist quer durch die USA vom äußersten Süden bis in den hohen Norden von Montana geritten. Er hat mittlerweile in 47 Staaten der USA besucht und fast in ebensovielen auch gelebt. Was für ein Leben!!! Er hat uns Colorado als schönsten Bundesstaat sehr ans Herz gelegt und wir sind sicher, daß wir irgendwann auch diesen Staat besuchen werden.

Wir müssen weiter! Irgendwie reicht die Zeit nie aus all die spannenden Geschichten in Ruhe zu Ende zu hören! Wir verabschieden uns von Francis und Harry wie von alten Freunden und bekommen noch den guten Rat mit auf den Weg nach dem Besuch bei Hearst Castle nicht direkt zurück in den Süden zu fahren, sondern an der ersten Kreuzung rechts abzubiegen um nach ca. 10km eine frei lebende Kolonie von See-Elefanten am Strand beobachten zu können. Wir erreichen gegen 15:00 Uhr Hearst Castle und müssen überrascht feststellen, dass der Besucherparkplatz einige Kilometer von dem Schloss entfernt ist und dorthin Shuttlebusse verkehren. Die wirklich dumme zweite Überraschung ist, dass alle Besichtigungstouren für heute ausgebucht sind und wir für kein Geld der Welt und noch so viele bittende Worte zwei Extraplätze bekommen. Kurz gesagt dumm gelaufen! Nach einem kurzen aber heftigen Frustmoment fügen wir uns in unser Schicksal und suchen der Wegbeschreibung von Francis folgend die Seeelefantenkolonie am Strand. Zuerst entdecken wir sie nicht, dann sind sie aber nicht zu übersehen: zu Hunderten liegen sie am Strand, keine 5 Meter von unserem Spazierweg entfernt. In aller Ruhe können wir diese geselligen Tiere beobachten, wie sie sich in der Abendsonne räkeln, sich trotz ihrer Körperfülle geschickt mit Ihren Flossen hinter den Ohren oder am Rücken kratzen. Es ist einer dieser vielen besonderen Momente in unserem derzeitigen Leben. Nachdem wir die Kolonie ausgiebig gefilmt und fotografiert haben bleiben wir noch lange stehen und beobachten diese sozialen und geselligen Tiere. Als wir gerade gehen wollen erleben wir direkt vor uns wie zwei Jungbullen in den Pazifikwellen sich ein Scheingefecht liefern und so ihre Kräfte messen. Weiter geht es der gut ausgebauten Küstenstraße entlang zurück nach Montecito. Immer wieder laden uns spektakulären Klippen oder Buchten an zum Rasten ein. In der Nähe von San Simeon finden wir ein nettes Restaurant „Cavalier“ direkt am Meer. Nach europäischen Maßstäben ist die Inneneinrichtung eher Autobahnraststätte der 70er Jahre, für Kalifornien sind die olivgrünen Holzstühle (kein Plastik!) schon gehobener Standard. Wir sind die ersten Gäste und bekommen einen Tisch direkt am Fenster mit Blick aufs Meer. Innerhalb von Minuten füllt sich das Lokal und schon eine halbe Stunde später warten Gäste geduldig am Eingang auf einen freien Tisch. Das Essen ist eine echte Überraschung: ausgefallen, frisch zubereitet und sehr lecker!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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19.11.2011 Ausflug nach LA

 

An unserem gestrigen ersten „Urlaubstag“ bei unseren Freunden in Kalifornien hatten wir es erst einmal ruhig angehen lassen. Vielleicht lag es ja auch an dem langen und feuchtfröhlichen Abend davor oder an dem üppigen Frühstück danach? Wir genossen die Zweisamkeit in „unserem Cottage“ und tranken erst einmal gemütlich Kaffee im Bett. Nach dem schon erwähnten langem Frühstücksgelager  nutzten auch wir das schnelle Internet um einige Bestellungen für – und Arbeiten an der Pacific High abzuklären. Den Nachmittag nutzten wir um die bekannten Küstenorte Montecito und Santa Barbara zu erkunden. Straßen, Gärten, Parks und auch die Strände sind supergepflegt und wunderschön anzuschauen. Besonders der Spaziergang am Strand entlang zum Santa Barbara Pier in der Abendsonne hat uns gut gefallen.

Auch heute Morgen haben wir wieder zuerst gemütlich im Bett Kaffee getrunken um dann frisch geduscht durch Anton und Natalias Garten an den Orangen-, Zitronen- und Pampelmusenbäumen vorbei zum Frühstück zu stapfen. Wir hatten lange Zeit überlegt von hier aus San Francisco zu besuchen, haben es dann aber heute beim Frühstück doch verworfen, da es einfach zu stressig geworden wäre (es sind von Montecito rund 1000km nach San Francisco). Wir vier machten uns also „nur“ auf den Weg nach LA, auch schon knapp zwei Autostunden der Küstenstraße entlang von Montecito entfernt. Nachdem uns das Navi zuerst durch alle unmöglichen langweiligen Vororte von LA geführt hatte fanden wir dann doch noch die Sehenswürdigkeiten von Hollywood und Beverly Hills. Wir bestaunen den Sunset Blvd, den Rodeo Drive, das Beverly Wilshire Hotel, laufen den Walk of Fame hinauf und hinab, und schaffen es gerade noch im Sonnenuntergang die berühmten Hollywood Buchstaben zu sehen. In der Dunkelheit fahren wir wieder zurück in unsere Luxusunterkunft wo wir schon zum Abendessen erwartet werden. Es wird unser drittes köstliches Abendessen bei unseren Freunden. Anton scheint einen unerschöpflichen Vorrat an hochwertigen alten Single Malt zu haben.