Wir haben wieder zu unserem “normalen” Lebensrhytmus an Bord zurückgefunden – soweit es ein “normalen” Leben auf einem Segelboot geben kann. Es ist schön wieder “daheim” zu sein und wir geniessen die Vertrautheit unserer “eigenen vier Wände”. Es wird viel gewerkelt an Bord, auf und umgeräumt, einiges aussortiert und weggeschmissen. Wir erledigen nach und nach alle Punkte auf unserer Wartungsliste und nutzen die gute Versorgungslage durch die vielen Marine-Händler und -Reparaturwerkstätten aus um einige Reparturen und Checkups durchzuführen. Obwohl wir laufend unser Schiff warten und reparieren gibt es trotzdem immer eine Menge zu tun…

Da wir ja selten den Luxus ungegrenzten Frischwassers in einer Marina haben, versuchen wir die Pacific High öfters von aussen zu waschen und zu schrubben um sie dann mit viel Süßwasser (welcher Luxus) abzuspritzen. Man merkt erst auf einem Schiff mit vielen weissen Gelcoatflächen wie dreckig der Regen in unseren westlichen Breitengraden ist und welchen hohen Grad an Luftverschmutzung wir bereits erreicht haben. Es reicht ein kurzer Regenschauer und auf unserem Deck sammelt sich einem mal schwarze, mal graue oder auch dunkelgrüne Schmutzschicht, je nachdem woher der Wind gerade weht und welchen Schmutz er mit sich bringt. In der Karibik dagegen, weit entfernt von der Luftverschmutzung unserer westlichen Zivilisation, wäscht der Regen unser Boot blitz-blank sauber!

Die Vormittage sind ganz dem Schulunterricht verschrieben, meistens bis zwei, drei Uhr Nachmittags. Helena und Kolja wollen während den für sie eher langweiligen Marina-Arbeits-Tagen, mit dem Schulstoff möglichst weit kommen und haben (vorrübergehend) die 6 Tage Schulwoche eingeführt – nur der Sonntag ist Schulfrei. Beide arbeiten zur Zeit konzentriert und fleißig – wir hatten ja auch schon ganz andere Zeiten! Obwohl der Unterichtsstoff eigentlich so ausgearbeitet wurde, dass Schüler ihn selbstständig durcharbeiten können, sind Anita und ich doch häufig gefordert mit den beiden zusammen den Stoff durchzuarbeiten. Besonders Kolja mit seinen 12 JAhren braucht hier noch mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit, Helena – gerade 15 geworden – ist da schon viel selbstständiger…