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22.11.2011 Ausflug in die Berge

 

 

Ohne das obligatorische, leckere und überbordende Frühstück lassen uns Natalia und Anton einfach nicht zu unseren Erkundungstouren aufbrechen… haben wir eigentlich schon den Orangensaft erwähnt? Kolja pflückt jeden Morgen frische Orangen aus dem Garten direkt vom Baum, die dann von Natalia handgepresst und von uns allen getrunken werden – gelungene Arbeitsteilung, finden wir!

So kommen wir meistens erst am späten Vormittag los… heute geht es in die Berge südlich von Montecito. Zuerst fahren wir mit Blick auf den Pacific am Berghang entlang um dann über die Casitas Pass Road ins Landesinnere zu gelangen. Es bieten sich viele malerische Rastplätze an, die wir für kurze Spaziergänge nutzen oder einfach nur um das Panorama zu bestaunen. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Ort Ojai. Ojai wurde ursprünglich von den in großen Teilen Kaliforniens ansässigen Chumash Indianern gegründet und wurde gegen Ende des 19ten Jahrhunderts zu einem Handelsort der mexikanischen und weißen Einwanderer. Für die Indianer ging die Invasion der weissen Einwanderer nicht spurlos vorbei. Durch eingeschleppte Krankheiten und Epidemien sind von den geschätzten 15.000 Chumash heute nur noch ca. 280 Menschen übrig, die auf der Santa Ynez Reservation im Santa Barbara County leben. Der kleine Ort hat viel von seinem ursprünglichen Charme behalten und lohnt allemal einen Stopp. Wir befanden uns am  Ende unserer Besichtigungsrunde und waren auf dem Weg zurück zu unserem Auto als ein köstlicher Duft aus einer Pizzeria unter den Arkaden zu uns herüber wehte. Obwohl wir noch vom üppigen Frühstück satt waren, folgten wir unseren Nasen auf die gegenüberliegende Straßenseite und als sich auch noch das Innere der Pizzeria als einladend und stilecht italienisch entpuppte gab es für mich kein Halten mehr: hier mussten wohl oder übel einige Antipasti probiert werden! Wir wurden nicht enttäuscht und von der Bedienung erfuhr ich, dass der Besitzer des Lokals aus Norditalien stamme, nicht weit vom Tessin entfernt wo ich aufgewachsen bin…

Wohl genährt fuhren wir weiter die kurvige Passstraße in die Berge hinauf. Viele Kurven, etliche Stopps und viele Ahhhs und Ohhhs später fragte mich Anita ob es hier wohl im Winter auch schneien könnte. Ich zuckte mit den Achseln, fuhr um die nächste Kurve und wir sahen im Schatten des Nordhangs Schneereste direkt am Straßenrand liegen. Kaum zu glauben wenn man jetzt die warme Sonne spürt, aber hier in 1100m Höhe kann es scheinbar auch mal ungemütlich werden. Nach einer genauso malerischen Heimfahrt kamen wir genau mit den letzten Strahlen der Abendsonne wieder bei unseren Freunden an und wurden gleich mit einem Aperitif begrüßt. Danach durften Helena und ich auch einmal in Natalias Küche kochen. Nachdem wir uns mit dem Gasherd vertraut gemacht hatten, gelangen uns die frischen Nudeln an zweierlei Sauce (Hähnchenbruststreifen an Manchego-Parmesan Butter und gegrillte Gemüse an Trüffel-Sahne) recht ordentlich und zusammen mit Natalias leckerem Salat wurden alle satt. Etliche Gläser Wein später und nach dem einen oder anderen Digestiv traten wir gegen Mitternacht zu unserem Heimspaziergang in unser Cottage an, das ich auch Dank Anitas Hilfe einwandfrei wiederfand!