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24.02.2012 West Bay – Conception Island

Unser erster Tag in dieser wunderschönen Bucht beginnt, wie immer, mit Schule! Kolja kämpft mit einer Mathematik Probe und Helena, die eigentlich ihren Schulunterricht für diese Woche schon abgearbeitet hat, möchte zusammen mit mir ihre Experimente im Fach Physik über Magnetismus und Induktion durchführen. Ich bespreche kurz die Klassenarbeit mit Kolja, lass ihn dann alleine arbeiten und setze mich zu Helena ins Cockpit, wo sie schon die Schätze aus ihrem Physik-Schulkarton ausgebreitet hat. Zuerst überprüfen wir das Material auf Vollständigkeit und finden neben vielem Anderen: einen Dynamo, diverse Magnete, Induktionsspulen, viele elektrische Bauteile wie Relais, Widerstände oder LEDs, Batterien, einen 12 Volt Akku samt Solarzelle zum Aufladen. Anfänglich verlaufen unsere Experimente etwas holperig, da die Stimmung zwischen Lehrer und Schülerin etwas angespannt ist. Als Lehrer bin ich der Meinung, dass Helena etwas mehr vom theoretischen Unterricht, den sie ja alleine durchgearbeitet hat, hätte behalten müssen. Als Schülerin erwartet Helena mehr Unterstützung von mir damit sie die das komplexe Thema Magnetismus besser versteht. Wir haben seit einigen Monaten eine Formel diese Situationen zu entkrampfen und nach kurzer Zeit machen uns die Experimente Spaß. Wir bauen einen elektrischen Magneten mit einer Spule und einem Ferritkern, stellen damit einige lehrreiche Experimente an, machen aber auch einigen Unfug damit… Wir bauen Schaltungen mit einem Relais und vergleichen unseren Aufbau mit der realen Verkabelung auf der Pacific High. Das schönste dabei ist für mich das Gefühl, dass Helena wirklich viel dabei lernt: keine abstrakte Formeln sondern praktisches Wissen. Zum Beispiel: wie funktioniert ein Relais? … und was kann ich damit in der Praxis anfangen. Kolja ist auch mit Interesse dabei, nachdem er seine Prüfung abgeschlossen hat. Leider sind die Fotos verloren gegangen die wir während dem Unterricht gemacht haben – sorry! Mittags schnorcheln Anita, Kolja und ich zum kleine Riff in der Mitte unserer Bucht, nicht weltbewegend aber einige hübsche bunte Fische und Korallen sehen wir doch. Das klare, tiefblaue Wasser begeistert uns immer wieder! Am Nachmittag machen Anita und ich noch einen Spaziergang auf die andere Seite der Insel wo sich eine weitere kleinere Sandbucht erstreckt. Auf dem kurzen Weg über die Insel entdecken wir viele Orange Schmetterlinge – wie die wohl in dieser kargen Vegetation und dem stetigen Wind überleben können? Währenddessen sind Helena und Kolja wieder am Strand mit ihren Wake Boards. Zum Sonnenuntergang machen Anita und ich noch einmal zu einer Kajak Tour auf, mit anschließendem langen Spaziergang am Strand. Wir lernen auch die anderen Segler ein wenig kennen und die beiden Park Ranger (Steven u. Elizabeth) die in einem kleinen Boot in unserer Bucht vor Anker leben.

 

 

 

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23.02.2012 segeln nach… Conception Island

Schon letztes Jahr hatten uns unsere Freunde Steward und Donné von Conception Island vorgeschwärmt, wir wollen jetzt auch diese Insel auf unserem Weg nach Süden besuchen. Die Segelstrecke beträgt gut 40sm – wir stehen um 7:00 Uhr auf und nach einem gemütlichen Kaffee zum wachwerden und klar-Schiff-machen gehen wir kurz vor 8:00 Uhr Anker auf. Die kurze Strecke bis zum südlichen Pass motoren wir, der Pass ist zwar ungefährlich, aber wir sind ihn erst einmal gefahren, warum etwas riskieren? Direkt nach der Durchfahrt setzen wir die Segel und haben eine erfreuliche Überraschung. Laut Wettervorhersage hatte ich mit leichten Winden aus SO gerechnet und gehofft gut 6kn, vielleicht sogar mit Motorunterstützung, zu segeln. Der Wettergott hat uns jedoch eine konstante Brise um 15kn aus SSO geschenkt, d. h. bei unserem Kurs genau seitlich und wir rauschen bei wenig Welle mit 9kn bis 10kn dahin! So legen wir die Strecke in gut 4 Stunden anstatt der geplanten 6-7 Stunden zurück und laufen gegen 12:30 Uhr in die West Bay von Conception Island ein. Das Wasser ist nicht zu beschreiben: so klar und tief (fast kitschig) königsblau, als hätte jemand eimerweise Farbe ins Meer geschüttet.

Wir ankern in 5m Wassertiefe neben einigen anderen Seglern … und einem winzigen Wasserflugzeug! Das ist natürlich eine Show für Kolja und mich! Wir haben gerade genug Zeit die Pacific High ein wenig aufzuräumen bevor der Pilot zu einem Rundflug um Conception Island startet. Wir sitzen auf der Flybridge und bewundern sein fliegerisches Können während den niedrigen Überflügen, Starts und Landungen. Dann kontrollieren wir noch den heutigen Schulunterricht, den Helena und Kolja während der Überfahrt abgearbeitet haben und springen endlich ins klare Wasser. Nach einer Schnorchelrunde schwimmen Helena und Kolja mit ihren Wake Boards zum Strand während sich Anita das Wakeboard schnappt und ich an Bord Logbuch schreibe…

 

 

 

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22.02.2012 Elizabeth Island – Abschied von George Town

Gestern Morgen sind wir ein letztes Mal nach George Town zum einkaufen gefahren. Der Exuma Market war wieder gut bestückt, aber leider gab es diesmal kein Brot und – zu Koljas Leidwesen – wieder keine Bananen. Ich hatte die Dame an der Obsttheke extra gefragt, sie ist immer sehr geschäftig: etwas am auspacken, einräumen oder umsortieren wenn wir da sind. Als ich aber einen Blick auf die wirklich lecker aussehenden, frischen Erdbeeren warf, musste sie lächeln und meinte zu mir: „… you wont buy these!“. Jetzt sah ich auch den Preis: 16 US$ für eine Schale Erdeeren! Sie erzählte mir weiter, dass sie für die Erdbeeren locker ein ganzes Abendessen mit Suppe und Hühnchen kochen könne, und sie habe eine große Familie…

Die kurze Strecke nach Elizabeth Island konnten wir Dank leichter östlicher Brise gut unter Fock segeln und fanden direkt neben der großen Sandbank am Cut zwischen den Inseln einen traumhaften Ankerplatz. Es ist immer wieder erstaunlich: nach offizieller Zählung, bekanntgegeben in der allmorgendlichen Funkrunde um kurz nach 8:00 Uhr, ankern jetzt knapp 380 Yachten vor Stocking Island / Volley Ball Beach. Hier, keine zwei Meilen südlich, sind es gerade mal vier – wir haben diesen paradiesischen Platz (fast) für uns alleine. Der Mensch ist halt doch ein Herdentier. Trotz des traumhaft klaren Wassers, der Korallenbänke in Schnorchel Weite und der weißen Sandbank nebenan wird erst einmal die Schule fertig gemacht. Dann gibt es aber kein Halten mehr: Anita und Helena brechen mit dem Kajak auf, Kolja und ich mit dem Beiboot, da wir Jungs zuerst bei den Korallenbänken schnorcheln wollen. Später im nur knöcheltiefen Wasser vor der Sandbank spielen wir dann Wasserbaseball: einer ist der Schläger, die beiden anderen die Fänger. Später wollen Helena und Kolja mit mir noch im Wasser toben. Wir haben starke einlaufende Tide am Cut die uns fast von den Füssen reißt. Im klaren Sand entdecken wir etliche lebende Sanddollar: bisher hatten wir immer nur nach ihren toten Karkassen getaucht, hier können wir zum sie ersten mal lebend beobachten. Helena ist erst skeptisch und ekelt sich ein wenig vor diesen völlig harmlosen Meeresbewohnern. Der böse Papa legt Ihr dann hinterrücks einen auf den Rücken während sie nichtsahnend im Wasser planscht …war da der Teufel los!

 

 

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20.02.2012 Seesterne

Seit einigen Tagen verlegen wir nachmittags unser Klassenzimmer auf den Meeresgrund, besser gesagt auf den ca. 2m  bis 3m tiefen Sandboden unserer aktuellen Ankerbucht. Uns ist aufgefallen, dass hier außergewöhnlich viele Seesterne leben: ein guter Anlass sich mit diesen hübschen Meeresbewohnern einmal etwas intensiver zu beschäftigen. Mit Maske, Schnorchel und Flossen ausgerüstet sowie mit einer Unterwasser-Kamera bewaffnet machen Helena, Kolja und ich uns schon vor ein paar Tagen auf die Suche. Und… wie sollte es anders sein: gestern wimmelte es nur so von ihnen in der Bucht, heute müssen wir bis ans andere Ende zu den Felsen schwimmen um endlich unseren ersten Seestern zu finden. Prompt versteckt sich die Sonne hinter einer Wolke und das Wasser ist hier in der Nähe der Felsen durch den aufgewirbelten Sand auch recht trübe. So benötigen wir doch etliche Schnorchel Ausflüge an mehreren Nachmittagen um verschiedene Seesterne zu beobachten und zu fotografieren.

Seesterne sind weltweit in allen Meeren verbreitet, es gab sie schon vor über 300 Millionen Jahren, was fossile Aufzeichnungen belegen. Ihr Körper ist sternförmig mit typischerweise fünf Armen, wir haben in unserer Bucht auch 4-armige gesehen aber auch 6 und mehr-armige sind keine Seltenheit. Seesterne können sich selber fortbewegen indem sie ihre Füßchen die sich an der Unterseite der Arme befinden vorstrecken und dann wieder verkürzen. Wir hatten jedoch eher den Eindruck, dass sie von Unterwasser Strömungen über den Sandboden gespült werden. Zumindest reichte ein kräftiger Flossenschlag von Kolja aus, um einen Seestern meterweit über den Sandboden zu transportieren (natürlich nur durch den Druck der Strömung, er hat den Seestern nicht berührt!). Auch haben wir viele leere Muschelschalen am Meeresgrund gefunden: Muscheln gehören neben Schwämmen, Schnecken, Aas und Fischen zu den bevorzugten Futtertieren der Seesterne. Nachdem jeder von uns noch einen Seestern umgedreht hatte und wir uns ihre Füßchen genau ansehen konnten, beendeten wir unsere heutige Biologiestunde. Morgen wollen wir uns mit Haien beschäftigen… mal schauen ob wir die auch so leicht umgedreht bekommen (Scherz)!

Nach unserem langen Schnorchelausflug hatten wir alle großen Hunger bekommen und Kolja verdrückte gleich vier Pfannkuchen!

 

 

 

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18.02.2012 Schulunterricht

Kolja befasst sich derzeit im Chemieunterricht mit dem Thema Wasser, nachdem er sich in der letzten Woche mit den verschiedenen Aggregatszuständen rumschlagen musste. Das Interessante an den Fächern Chemie und Physik sind die vielen Experimente die beide Kinder durchführen dürfen / müssen. Jedes Halbjahr enthält das Schulpaket beider Kinder eine große Kiste mit Utensilien für diese Experimente: neben Solarzelle, Ampere- und Volt- Meter, Bunsenbrenner für den heutigen Versuch auch Messstäbchen für die Wasserhärte. So konnte uns Kolja im Schulunterricht bestätigen, dass unser Watermaker ein ganz weiches Wasser (Härtegrad 0), völlig Kalk- und Chlor- frei und von hervorragender Qualität ist.

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Im Kunstunterricht hat er dieses tolle Tulpen Bild im Tinten-Druck-Verfahren hergestellt…

Nachmittags hat Kolja weiter an seinem Segeltrimaran getüfftelt und die neuesten High-Tech Einbauten im Sonnenuntergang „ausgetestet“. Man beachte das gereffte Großsegel und die beiden Vorsegel mit Rollreffanlagen. Wer weis was ihm noch alles einfällt!

 

 

 

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17.02.2012 Durchgestartet

Gleich nach der Schule sind Helena und Kolja heute wieder schwimmen gegangen. Nachdem sie stundenlang im Wasser geplanscht, getaucht und gesprungen sind kamen sie doch ein wenig enttäuscht zurück an Bord: keine Delfine heute – man hat halt nur ganz selten so ein Glück! Dafür gab es zum Nachmittagskaffee von Anita frisch zubereitete Mousse au Chocolat und unsere beiden Schleckermäuler waren wieder versöhnt. Wir spielten anschliessend noch ein Kartenspiel “Chase the Ace”, das wir von unseren Kanadischen Freunden von der “Mango Groove” gelernt haten als plötzlich ein Flugzeug ganz tief über die Pacific High hinwegflog. Wie unser Fachmann Kolja gleich feststellte handelete es sich um ein zweimotoriges Wasserflugzeug Typ de Havilland Twin Otter, mit dem wir auch schon auf den Malediven geflogen sind. Nach dem Überflug setzte der Pilot zur Landung an, direkt in in unserer Bucht keine 20m neben der Pacifig High, startete aber gleich durch und entschwand mit einer eleganten Kurve am Horizont. Für die beiden flugbegeisterten Männer an Bord ein lohnenswertes Spektakel!

Maschine im Anflug…

Touchdown!

Sie bescheunigt wieder…

… und hebt wieder ab!

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16.02.2012 Schwimmen mit Delfinen

Wir ankern immer noch in unseren Lieblingsbucht hinter dem Goat Cay bei George Town. Den Vormittag haben wir, trotz schönstem Sonnenschein, wieder einmal über dem Schulunterricht schwitzend im Salon verbracht. erst kurz nach 14:00 Uhr waren alle Aufgaben erledigt und die Schulsachen wieder verräumt. Danach gönnen sich die beiden fleißigen Schüler einen wohlverdienten Mittagssnack. Helena macht es sich mit ihrem Kindl im Cockpit gemütlich: sie liest gerade den dritten Teil von “Hunger Games” (ganz selbstverständlich in englisch). Währenddessen baut Kolja eifrig Lego in seiner Kabine: nachdem sein Trimaran so groß geworden ist, dass er kaum noch durch die Türe passt tüftelt er jetzt an einem Travel Lift. Am frühen Nachmittag ist es den beiden dann zu heiß und sie springen zusammen ins kühle Nass. Es wird geschwommen, getaucht und gesprungen. Anita werkelt im Salon und ich reinige gerade unseren Baum  mit einer speziellen Alu-Polier-Paste als wir Kolja am Bug der Pacific High laut rufen hören: „Achtung Helena, da ist ’was großes neben dir im Wasser… ein Hai!“ Ein paar Sekunden später korrigiert er sich: „Nein, das ist ja ein Delfin!“. Helena schaut sich das ganze aus nächster Nähe an und korrigiert ihren Bruder: „Das sind sogar zwei Delfine, ich glaube es ist eine Mutter mit Ihrem Baby!“. Als wir sie später fragen, warum sie bei der ersten Hai-Warnung von Kolja nicht gleich zur sicheren Badeleiter losgeschwommen sei, die nur wenige Meter entfernt war, antwortet sie spontan: „Ich konnte doch meinen Bruder nicht im Stich lassen! … und außerdem erscheinen wir zu zweit größer im Wasser und werden dann nicht vom Hai angegriffen.“ Tolle Schwester – kluges Mädchen! Die Delfine scheinen sich in „unserer“ Bucht und in der Nähe der beiden wohl und sicher zu fühlen. Sie schwimmen direkt neben der Pacific High und zeigen keinerlei Scheu vor den Kindern. Dummerweise hat Helena zwar Flossen aber keine Taucherbrille, Kolja zwar eine Schwimmbrille aber keine Flossen, an. Die beiden sind ganz aus dem Häuschen, wie verzaubert und schwimmen und tauchen mit den Delfinen bis ihre Lungen platzen. Nachdem Anita und ich den Vieren ungläubig einige Minuten zugeschaut haben greifen wir zur Spiegelreflex- und Video-Kamera und verewigen dieses Schauspiel…

Aber hier die Eindrücke der beiden:

“Das war soooo cool!”, sind Koljas erste Worte. Die beiden klettern völlig außer Atem – vor Aufregung und Anstrengung – die Badeleiter hinauf. “Ich konnte genau ihre weißen Bäuche unter Wasser erkennen und hatte Angst das Delfin Baby mit meinen Flossen zu verletzen”, sind Helenas Eindrücke. “Man waren die schnell”, fährt Kolja fort, “ich hatte keine Chance ihnen hinter herzuschwimmen”. Die beiden Delfine suchen aber immer wieder den Kontakt zu den beiden Kindern, drehen sich auf die Seite und schauten sie mit ihren großen Augen an. Immer wieder tauchen die Delfine unter den beiden hindurch. Während Überwasser nur das Rauschen des Windes und das Klatschen der Wellen zu hören ist, können Helena und Kolja unter Wasser genau hören wie die beiden Delfine miteinander kommunizierten. Die beiden beschreiben uns, hohe fiep und zierp Geräusche, aber auch eine Art von Knistern, wie es bei einer elektrischer Entladung entsteht, gehört zu haben.

Nach einer halben Stunde ist der aufregende Spaß vorbei: die beiden Delfine haben wohl genug gespielt und schwimmen langsam zur Bucht hinaus. Helena und Kolja sind sich einig: was für ein unvergessliches Erlebnis!

 

 

 

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10.02.2012 George Town / Exumas

Wir verbringen tolle Tage rund um George Town / Exumas. Alle paar Tage verlegen wir unseren Ankerplatz um ein paar Seemeilen um ungünstigen Winden/ Wellen/Schwell auszuweichen oder einfach um etwas Abwechslung zu haben. Derzeit ankern weitere 280 Segler mit uns vor George Town, interessanterweise fast alle an einem Fleck vor Volley Ball Beach zwischen Monument- und Sanddollar- Beach. Nur wenige Meilen entfernt sind die Buchten menschenleer: jeder so wie er es mag!

Belebter und beliebter Ankerplatz vor Sanddollar Beach

Einmal die Woche fahren wir zum Exuma Market zum Einkaufen. Der  beste Tag dafür ist der Dienstag, da ist das Versogungsschiff gerade angekommen und der Supermarkt besonders gut mit frischen Obst und Gemüse bestückt. Oft fahren Anita und ich am Vormittag während die Kinder für die Schule büffeln… apropos Schule: die ist unsere eizige Spaßbremse an Bord. Der Schulunterricht kann uns (Lehrern wie Schülern) manchmal den Tag richtig verleiden… aber dazu demnöchst mehr auf einer eigenen Seite.

Nachmittags wird geschwommen, Kajak gefahren, Volleyball gespielt am Strand spazieren gegangen, andere Segler besucht … gefaulenzt!

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02.02.2012 Radausflug nach George Town

Seit einigen Tagen, d. h. eigentlich schon die ganze Zeit, bläst ein konstanter Ostwind von 15kn bis 20kn der auch in der geschützten Bucht von George Town kleine, bei der Fahrt mit dem Dinghi unangenehme, Wellen aufbaut. Wir haben zwei Pakete wegzubringen und ein wenig frisches Obst und Gemüse wären auch nicht verkehrt, deshalb beschließen wir nach George Town mit dem Fahrrad zu radeln. Kolja ist wie immer unser Taxifahrer und bringt uns mit dem Beiboot zum Strand. Auf dem kurzen Weg nach George Town kommen wir zuerst an einem netten Strand mit vielen kleinen Restaurants vorbei. Die einfachen, aber hübsch anzusehenden, bunten Holzhäuser stehen fast alle leer. Die großen Holzterrassen sind verwaist alles macht einen tristen und leblosen Eindruck. Weiter geht es der Hauptstraße entlang und obwohl es zur Mittagszeit knapp 30 Grad warm ist macht der seitliche Wind die Fahrt sehr angenehm. Als nächstes kommen wir ein einer halbfertigen Hotelanlage vorbei die wir schon von unserem Ankerplatz vor Galliot Beach durch das Fernglas angeschaut haben. Der Rohbau des Hotels schaut sehr hochwertig aus, die Anlage ist an einem wunderschönen von hohen Palmen gesäumten Strand gebaut… und verrottet jetzt langsam vor sich hin. Wir können das Alter der Bauarbeiten schlecht abschätzen aber einige Jahre dürfte es schon her sein. Bald sind wir in George Town angekommen, radeln eine Ehrenrunde um den Victoria Lake. Wir wissen ungefähr wo die Post sich befindet, ich frage aber zur Sicherheit noch einen Einheimischen und bin recht verwundert als dieser sehr freundlich und hilfsbereit, wie übrigens die meisten Menschen hier in den Bahamas, sein Handy zückt um einen Freund anrufen. Der geht aber leider nicht ans Telefon, so kann er uns nur ungefähr die Richtung zeigen in der die Post liegt. Etwas weiter hat Anita mehr Glück, denn die Frau die sie fragt kann uns die Post genau beschreiben: „… it’s down the road in the two story pig building“. Also nicht zu verfehlen, da es in George Town nicht viele zweistöckige schweinchenfarbene Gebäude gibt. In der Post selbst scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: es gibt einen Holztresen, zwei alte Schreibtische und eine große Registratur natürlich auch aus altem Holz. Das modernste ist eine elektrische Schreibmaschine, die steht aber, nicht angeschlossen, in einer Ecke. Dafür sind die Damen umso freundlicher und ruck zuck sind unsere Pakete verschickt. Wenn nur der Transport nach Europa genauso schnell wäre, unser letztes Paket hat 3 ½ Wochen benötigt. Wir steigen wieder auf unsere Räder, schauen noch beim einzigen Bootszubehörhändler vorbei, der seinem Ruf alle Ehre macht und, für hiesige Verhältnisse, wirklich gut bestückt ist. Wir kaufen noch im Supermarkt ein und machen uns auf den Rückweg. Mir fällt noch ein weiteres Gebäude auf, das ähnlich solide und schön wie das halbfertige Hotel von der Hinfahrt gebaut ist. Dieses wurde wohl vollendet und war wohl auch bewohnt… jetzt ist aber das Dach eingefallen und der ganze Platz völlig verwahrlost. Zurück an unserem Strand angekommen rufen wir per Funk unser „Kolja Taxi“, das uns auch prompt mit Vollgas wieder zurück an Bord bringt. Beim Nachmittagskaffee überlegen Anita und ich noch lange woran es liegt, dass auf den Bahamas so wenig Hotels und Tourismus gibt und warum all diese Häuser nicht fertiggestellt werden bzw. bald wieder verwahrlosen… eigentlich Schade!

 

 

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30.01.2012 Ankertage in den Exumas

Die letzten Tage haben wir rund um George Town vor Anker gelegen. Einige Tage haben wir zusammen mit den Ullis von der Pelikan vor Monument Beach verbracht. Ulrike ist eine Cousine von mir und segelt seit 35 Jahren mit ihrem Mann Ulrich um die Welt. Sie haben dabei über 250.000sm zurückgelegt – einfach unglaublich! Was die beiden auszeichnet und was uns an ihnen so beeindruckt ist ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Für uns sind sie ein Füllhorn an Informationen rund ums Segeln. Es gibt keinen Winkel der Welt den sie nicht kennen und zu dem sie nicht ein paar spezielle Tipps parat haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir uns riesig freuen ein paar Tage mit ihnen zusammen zu verbringen. Wir genießen die gemeinsame Zeit mit Ihnen, die interessanten Gespräche und haben immer einen Block parat um ihre Erfahrungen festzuhalten. Die beiden sind jetzt schon wieder weiter nach Nassau gesegelt und werden in den kommenden Monaten noch n der nördlichen Karibik segeln.

Kolja ist ein passionierter Legobauer geworden. Besonders Spaß macht es ihm – wen wundert es – Segelboote zu bauen. Derzeit feilt er täglich an seinem neuen Trimaran – das Foto ist schon nicht mehr aktuell, mittlerweile hat das Boot einen weiteren Gennaker und viele weitere ausgefeilte Detailverbesserungen bekommen.

Natürlich gibt es auch immer etwas aufzuräumen, putzen, instand setzen oder reparieren an Bord. Zum Beispiel haben wir uns endlich unseren Lazybag vorgenommen und den Reißverschluss, der schon seit einiger Zeit locker herumhing, wieder ordentlich angenäht. Leider ist der Stoff des Lazybag so dick und fest, dass wir nicht die Nähmaschine benutzen konnten sondern Alles von Hand nähen mussten. Abwechselnd saßen wir vier also auf der Flybridge eifrig beim nähen… und das zwei halbe Tage lang. Wir haben dann noch die Lazyjacks sauber justiert und jetzt schaut er doch (fast) wieder wie neu aus, oder?

Am Galliot Beach gibt es drei richtig gute Volleyball Sandplätze. Hier treffen sich viele Segler täglich ab 14:00 Uhr zum lockeren Spiel. Kolja ist richtig Volleyball begeistert und auch Helena spielt gerne mit. Manchmal üben wir drei alleine oder spielen zusammen mit anderen, wie auf den Bildern mit Jean-Christoph von dem Segelboot „Flash“.

Abends ist Anita oft noch mit dem Kajak unterwegs und manchmal darf ich sogar mit. Es macht Spaß mit dem Kajak durch das klare Wasser zu paddeln und die nähere Umgebung zu erkunden. Sei es die umliegenden Sandstrände, Felsenufer oder die blühenden Gärten der um Wasser gebauten Villen. Manchmal lerne wir auch interessante Menschen kennen, wie zum Beispiel Megan und Patrick, die eine solche Villa besitzen und gerade Urlaub machen. Vorgestern hat sich Kolja spontan unsere Kamera geschnappt und ist uns mit dem Dinghi hinterhergefahren und hat ein paar tolle Fotos gemach: Danke!