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16.02.2012 Schwimmen mit Delfinen

Wir ankern immer noch in unseren Lieblingsbucht hinter dem Goat Cay bei George Town. Den Vormittag haben wir, trotz schönstem Sonnenschein, wieder einmal über dem Schulunterricht schwitzend im Salon verbracht. erst kurz nach 14:00 Uhr waren alle Aufgaben erledigt und die Schulsachen wieder verräumt. Danach gönnen sich die beiden fleißigen Schüler einen wohlverdienten Mittagssnack. Helena macht es sich mit ihrem Kindl im Cockpit gemütlich: sie liest gerade den dritten Teil von “Hunger Games” (ganz selbstverständlich in englisch). Währenddessen baut Kolja eifrig Lego in seiner Kabine: nachdem sein Trimaran so groß geworden ist, dass er kaum noch durch die Türe passt tüftelt er jetzt an einem Travel Lift. Am frühen Nachmittag ist es den beiden dann zu heiß und sie springen zusammen ins kühle Nass. Es wird geschwommen, getaucht und gesprungen. Anita werkelt im Salon und ich reinige gerade unseren Baum  mit einer speziellen Alu-Polier-Paste als wir Kolja am Bug der Pacific High laut rufen hören: „Achtung Helena, da ist ’was großes neben dir im Wasser… ein Hai!“ Ein paar Sekunden später korrigiert er sich: „Nein, das ist ja ein Delfin!“. Helena schaut sich das ganze aus nächster Nähe an und korrigiert ihren Bruder: „Das sind sogar zwei Delfine, ich glaube es ist eine Mutter mit Ihrem Baby!“. Als wir sie später fragen, warum sie bei der ersten Hai-Warnung von Kolja nicht gleich zur sicheren Badeleiter losgeschwommen sei, die nur wenige Meter entfernt war, antwortet sie spontan: „Ich konnte doch meinen Bruder nicht im Stich lassen! … und außerdem erscheinen wir zu zweit größer im Wasser und werden dann nicht vom Hai angegriffen.“ Tolle Schwester – kluges Mädchen! Die Delfine scheinen sich in „unserer“ Bucht und in der Nähe der beiden wohl und sicher zu fühlen. Sie schwimmen direkt neben der Pacific High und zeigen keinerlei Scheu vor den Kindern. Dummerweise hat Helena zwar Flossen aber keine Taucherbrille, Kolja zwar eine Schwimmbrille aber keine Flossen, an. Die beiden sind ganz aus dem Häuschen, wie verzaubert und schwimmen und tauchen mit den Delfinen bis ihre Lungen platzen. Nachdem Anita und ich den Vieren ungläubig einige Minuten zugeschaut haben greifen wir zur Spiegelreflex- und Video-Kamera und verewigen dieses Schauspiel…

Aber hier die Eindrücke der beiden:

“Das war soooo cool!”, sind Koljas erste Worte. Die beiden klettern völlig außer Atem – vor Aufregung und Anstrengung – die Badeleiter hinauf. “Ich konnte genau ihre weißen Bäuche unter Wasser erkennen und hatte Angst das Delfin Baby mit meinen Flossen zu verletzen”, sind Helenas Eindrücke. “Man waren die schnell”, fährt Kolja fort, “ich hatte keine Chance ihnen hinter herzuschwimmen”. Die beiden Delfine suchen aber immer wieder den Kontakt zu den beiden Kindern, drehen sich auf die Seite und schauten sie mit ihren großen Augen an. Immer wieder tauchen die Delfine unter den beiden hindurch. Während Überwasser nur das Rauschen des Windes und das Klatschen der Wellen zu hören ist, können Helena und Kolja unter Wasser genau hören wie die beiden Delfine miteinander kommunizierten. Die beiden beschreiben uns, hohe fiep und zierp Geräusche, aber auch eine Art von Knistern, wie es bei einer elektrischer Entladung entsteht, gehört zu haben.

Nach einer halben Stunde ist der aufregende Spaß vorbei: die beiden Delfine haben wohl genug gespielt und schwimmen langsam zur Bucht hinaus. Helena und Kolja sind sich einig: was für ein unvergessliches Erlebnis!