Seit einigen Tagen verlegen wir nachmittags unser Klassenzimmer auf den Meeresgrund, besser gesagt auf den ca. 2m bis 3m tiefen Sandboden unserer aktuellen Ankerbucht. Uns ist aufgefallen, dass hier außergewöhnlich viele Seesterne leben: ein guter Anlass sich mit diesen hübschen Meeresbewohnern einmal etwas intensiver zu beschäftigen. Mit Maske, Schnorchel und Flossen ausgerüstet sowie mit einer Unterwasser-Kamera bewaffnet machen Helena, Kolja und ich uns schon vor ein paar Tagen auf die Suche. Und… wie sollte es anders sein: gestern wimmelte es nur so von ihnen in der Bucht, heute müssen wir bis ans andere Ende zu den Felsen schwimmen um endlich unseren ersten Seestern zu finden. Prompt versteckt sich die Sonne hinter einer Wolke und das Wasser ist hier in der Nähe der Felsen durch den aufgewirbelten Sand auch recht trübe. So benötigen wir doch etliche Schnorchel Ausflüge an mehreren Nachmittagen um verschiedene Seesterne zu beobachten und zu fotografieren.
Seesterne sind weltweit in allen Meeren verbreitet, es gab sie schon vor über 300 Millionen Jahren, was fossile Aufzeichnungen belegen. Ihr Körper ist sternförmig mit typischerweise fünf Armen, wir haben in unserer Bucht auch 4-armige gesehen aber auch 6 und mehr-armige sind keine Seltenheit. Seesterne können sich selber fortbewegen indem sie ihre Füßchen die sich an der Unterseite der
Arme befinden vorstrecken und dann wieder verkürzen. Wir hatten jedoch eher den Eindruck, dass sie von Unterwasser Strömungen über den Sandboden gespült werden. Zumindest reichte ein kräftiger Flossenschlag von Kolja aus, um einen Seestern meterweit über den Sandboden zu transportieren (natürlich nur durch den Druck der Strömung, er hat den Seestern nicht berührt!). Auch haben wir viele leere Muschelschalen am Meeresgrund gefunden: Muscheln gehören neben Schwämmen, Schnecken, Aas und Fischen zu den bevorzugten Futtertieren der Seesterne. Nachdem jeder von uns noch einen Seestern umgedreht hatte und wir uns ihre Füßchen genau ansehen konnten, beendeten wir unsere heutige Biologiestunde. Morgen wollen wir uns mit Haien beschäftigen… mal schauen ob wir die auch so leicht umgedreht bekommen (Scherz)!
Nach unserem langen Schnorchelausflug hatten wir alle großen Hunger bekommen und Kolja verdrückte gleich vier Pfannkuchen!