Heute möchten wir über einige kleine Entdeckungen und Erfahrungen schreiben, die nicht so recht in die bisherigen Blogeinträge gepasst haben…
Batterien: Im Dezember 2011 hatten wir unsere GEL Batterien gegen Lithium Batterien getauscht. Seit ca. 18 Monate sammeln wir Erfahrungen mit unserer Lithium Batterie Bank und sind immer wieder erstaunt wie viel Unwissen unter Seglern herrscht und im Internet verbreitet wird. Hier kurz die grundsätzlichen Vorteile von Lithium Batterien gegenüber allen anderen zusammengefasst: Gewichts- und Platzvorteil mindestens um den Faktor 3 (drei!). In unserem Fall von 450Kg GEL auf unter 150Kg Lithium Batterien Gewicht. Kaum Verluste beim Laden und Entladen der Lithium Batterien (in unserem Fall ca. 3%) gegenüber mindestens 30% Verlusten bei allen anderen Batterien. Das sind tausende Amperstunden die wir im Jahr nicht mit unseren Solarzellen oder dem Generator produzieren müssen! Unsere Erfahrungen während den vergangenen 1 ½ Jahren sind mehr als positiv. Wir können bisher (nach ca. 500 Zyklen) keinerlei Alterung feststellen. Die Batterie Bank nimmt Ladestrom in (fast) beliebiger Stärke an (wir laden mit bis zu 300 Amp.) und liefert Strom in (fast) beliebiger Stärke (wir ziehen 800 Amp. und mehr aus den Batterien). Wir haben bewusst auf ein kompliziertes BMS (Batterie Management System) verzichtet. Nach 500 Zyklen registrieren wir eine zu vernachlässigende Spannungsdifferenz von nur 50mV zwischen der schwächsten und der stärksten Zelle.
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Segelhandschuhe: nach 4 ½ Jahren und 25.000sm habe ich meine zweiten Segelhandschuhe aufgearbeitet (neue Reserve Handschuhe liegen bereit).
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Schäkel: Kaum zu glauben: wir haben unsere Schäkel, mit dehnen die Blöcke der Reffleinen am Groß befestigt sind, aufgearbeitet. Obwohl es sich um hochwertige 10mm Harken HS Schäkel handelt, haben sich die Bolzen verbogen (sh. Foto). Während unserer jährlichen Überprüfung des Riggs und der Segel hier in Tahiti haben wir alle Schäkel erneuert. Was für Kräfte müssen am Werk sein um diese Schäkel zu verbiegen (ihre Arbeitslast liegt bei über 3to !).
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Abschied: Unsere Freunde von der „Far and Away“ haben Tahiti verlassen und segeln in westlicher Richtung weiter, Endziel Australien. Diese sympathische Familie mit 7 (sieben!) Kindern (von 1 Jahr bis 18 Jahre) an Bord, hat uns sehr beindruckt. Besonders Helena und Kolja hatten viel Zeit mit Ihnen verbracht und etliche gemeinsame Ausflüge, Tanzabende und Abenteuer bestanden. Wir wünschen Ihnen alles Glück auf Ihrer Weiterreise mit ihrem 46 Fuß Leppard Katamaran!
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Wetter: Ganz anders als bei einem Leben in der Stadt, wo ich abends oft nicht einmal wusste ob die Sonne geschienen oder es geregnet hatte, verfolgen wir das Wettergeschehen laufend auf der Pacific High – auch in so einem so geschützten Mooringfeld wie hier im Lee von Tahiti. Dank den ausgereiften Vorhersagemodellen und der Möglichkeit diese laufend im Internet abzurufen, können wir eventuelle Unwetter weit im Voraus erkennen.
So auch dieses Hochdruckgebiet (Antizyklon) auf der Wetterkarte unten links mit (A) gekennzeichnet, das zusammen mit dem Tiefdruckgebiet (D) rechts unten uns hier in Tahiti in den vergangenen Tagen Wind um 35kn und einen Schwell von 4m beschert hat. Gut zu erkennen ist auch die Tropische Konvergenz Zone (orange gefeilte Linien) die derzeit knapp nördlich von den Gesellschaftsinseln verläuft.
So sah dann das Wettergeschehen auf einem Satellitenbild vom 3.7 aus. Man kann gut das Wolkenband erkennen, das vom Hochdruckgebiet bis zu uns nach Französisch Polynesien gedrückt wurde.
Hier noch eine Grafik der Wellenhöhen (bis 10m) im Südpazifik. Dort möchten wir nicht unbedingt segeln und beschweren uns auch nicht wegen der gut 4m Welle die wir abbekommen haben.
So sah es bei uns in der geschützten Lagune hinter dem Korallenriff aus während die Sturmfront durchzog. Wenn man genau hinschaut kann man erkennen wie bei einem Segler sich die Rollfock abgewickelt hat und vom Wind zerrissen wurde.
Bei anderen ist die Wäsche oder die Persenning weggeflogen
Auch die Fahrt mit dem Dinghi war kein Vergnügen!
Die Kite-Surfer fanden den Wind natürlich toll…
Am späten Nachmittag hatte der Wind sich auch schon wieder beruhigt…
… und zum Sonnenuntergang herrschte fast schon wieder friedliche Ruhe im Mooringfeld
Für einige Stunden hatten wir konstante Winde um 30kn mit Böen bis 45kn