Was für Ortsnamen die hier haben. Hier gibt es wirklich alles, sogar Lebanon und Betlehem war zu lesen. Beim Frühstück entschied sich die Familie Kaufmann über den White Mountain National Forest und den Lake Winnipesaukee gemütlich Richtung Boston zu fahren. Wir haben morgen ein Treffen mit Alex und Jess in Hanover nahe Boston. Deswegen möchten wir heute nacht zurück bei der Pacific-High sein. Joao dagegen hatte die Hoffung auf den Acadia National Park noch nicht ganz aufgegeben und die Familie Lima wollte noch eine Nacht in Maine übernachten und erst morgen zum Schiff zurückkehren.
Die Landschaft in New Hampshire ist einmalig. Berge und Wälder so weit man sehen kann. Wie muß das erst in 4 – 6 Wochen aussehen, wenn sich das Laub herbstlich verfärbt. Wir sind dafür leider ein bißchen zu früh dran, aber mit dem Schiff ist es nicht ratsam sich im Herbst hier aufzuhalten. Zu groß ist die Gefahr der Herbststürme und auch der Nebel kann gefährlich sein. Wir hielten immer mal wieder an um die großartige Landschaft in uns aufzunehmen. Auch die Kinder fanden es toll und schauten während der Autofahrten viel aus dem Fenster. Vergebens hofften wir, einem Elch zu begegnen oder vielleicht auch einem Bären. Auf den Strassen wird vor Elchzusammenstößen gewarnt, jedes Jahr gibt es Hunderte davon.
New Hampshire’s Motto ist: Live free or die. Freiheit wird hier großgeschrieben und auch gelebt. Die meisten Motorradfahrer tragen keinen Helm. Undenkbar in Deutschland aber auch in vielen Staaten der USA. Der größte Teil der Häuser ist sehr gepflegt, die riesigen Rasenflächen immer tiptop gemäht, der nächste Nachbar oft meilenweit entfernt. Teilweise sieht man nur die typischen Briefkästen an der Straße vor einem undurchdringlich aussehenden Wald. Keine Straße, kein Haus zu sehen. Wie macht der Postbote das, wenn er ein Paket ausliefern muß? Im Gebiet der White Mountains waren oft Warnschilder: Narrow and winding Road. Achtung: Enge und kurvige Strasse. Hah, die waren wohl noch nie in der Schweiz. Uns kamen die Straßen vor wie Autobahnen und von kurvig konnte wirklich nicht die Rede sein abgesehen von leichten Links- und Rechtskurven. Ansonsten immer geradeaus. In Conway machten wir kurz Halt. Eine nette kleine Touristenstadt mit vielen schönen Häusern. Am Chocorua Lake machten wir wieder Halt und gingen am See entlang spazieren. Einige Kajakfahrer waren unterwegs. Am nördlichen Ende des Winnipesaukee Lake assen wir zu Mittag in einer richtigen Blockhütte. An der schönen Uferstraße des Sees entlang fuhren wir Richtung Norden. Der Blick zum See war uns aber leider meist versperrt durch die hohen Bäume, die hier wirklich überall wachsen. Selbst bei den meisten “Scenic Views” war der See nicht wirklich zu sehen. Um 21.00 Uhr waren wir wieder wohlbehalten am Schiff zurück. Auf der Pacific-High war alles in Ordnung, auch unserem Dinghy ist nichts passiert. Es war das erste Mal, daß wir die Pacific-High für mehr als ein paar Stunden verlassen haben.