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21.08.2010 Samstag Berlin – Milan – Mexico – Peru – Paris – Rome – Dresden

Was für Ortsnamen die hier haben. Hier gibt es wirklich alles, sogar Lebanon und Betlehem war zu lesen. Beim Frühstück entschied sich die Familie Kaufmann über den White Mountain National Forest und den Lake Winnipesaukee gemütlich Richtung Boston zu fahren. Wir haben morgen ein Treffen mit Alex und Jess in Hanover nahe Boston. Deswegen möchten wir heute nacht zurück bei der Pacific-High sein. Joao dagegen hatte die Hoffung auf den Acadia National Park noch nicht ganz aufgegeben und die Familie Lima wollte noch eine Nacht in Maine übernachten und erst morgen zum Schiff zurückkehren.
Die Landschaft in New Hampshire ist einmalig. Berge und Wälder so weit man sehen kann. Wie muß das erst in 4 – 6 Wochen aussehen, wenn sich das Laub herbstlich verfärbt. Wir sind dafür leider ein bißchen zu früh dran, aber mit dem Schiff ist es nicht ratsam sich im Herbst hier aufzuhalten. Zu groß ist die Gefahr der Herbststürme und auch der Nebel kann gefährlich sein. Wir hielten immer mal wieder an um die großartige Landschaft in uns aufzunehmen. Auch die Kinder fanden es toll und schauten während der Autofahrten viel aus dem Fenster. Vergebens hofften wir, einem Elch zu begegnen oder vielleicht auch einem Bären. Auf den Strassen wird vor Elchzusammenstößen gewarnt, jedes Jahr gibt es Hunderte davon.
New Hampshire’s Motto ist: Live free or die. Freiheit wird hier großgeschrieben und auch gelebt. Die meisten Motorradfahrer tragen keinen Helm. Undenkbar in Deutschland aber auch in vielen Staaten der USA. Der größte Teil der Häuser ist sehr gepflegt, die riesigen Rasenflächen immer tiptop gemäht, der nächste Nachbar oft meilenweit entfernt. Teilweise sieht man nur die typischen Briefkästen an der Straße vor einem undurchdringlich aussehenden Wald. Keine Straße, kein Haus zu sehen. Wie macht der Postbote das, wenn er ein Paket ausliefern muß? Im Gebiet der White Mountains waren oft Warnschilder: Narrow and winding Road. Achtung: Enge und kurvige Strasse. Hah, die waren wohl noch nie in der Schweiz. Uns kamen die Straßen vor wie Autobahnen und von kurvig konnte wirklich nicht die Rede sein abgesehen von leichten Links- und Rechtskurven. Ansonsten immer geradeaus. In Conway machten wir kurz Halt. Eine nette kleine Touristenstadt mit vielen schönen Häusern. Am Chocorua Lake machten wir wieder Halt und gingen am See entlang spazieren. Einige Kajakfahrer waren unterwegs. Am nördlichen Ende des Winnipesaukee Lake assen wir zu Mittag in einer richtigen Blockhütte. An der schönen Uferstraße des Sees entlang fuhren wir Richtung Norden. Der Blick zum See war uns aber leider meist versperrt durch die hohen Bäume, die hier wirklich überall wachsen. Selbst bei den meisten “Scenic Views” war der See nicht wirklich zu sehen. Um 21.00 Uhr waren wir wieder wohlbehalten am Schiff zurück. Auf der Pacific-High war alles in Ordnung, auch unserem Dinghy ist nichts passiert. Es war das erste Mal, daß wir die Pacific-High für mehr als ein paar Stunden verlassen haben.

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20.08.2010 Freitag Prinzen von Maine, Könige von Neuengland

Als Klaus und ich uns kennenlernten stellten wir schnell fest, daß John Irving unser beider Lieblingsschriftsteller ist. Die meisten seiner Werke spielen in Maine und New Hampshire. Wie schön ist es für uns, nun die Landschaft in der Realität kennenzulernen. Die Überschrift stammt aus seinem Buch Gottes Werk und Teufels Beitrag. Dr. Wilbur Larch bringt die Kinder seines Waisenhauses jeden Abend mit folgenden Worten zu Bett: Gute Nacht – ihr Prinzen von Maine, ihr Könige von Neuengland. Er wollte seine Waisenkinder behandeln als stammten sie aus königlichen Familien. Eine schöne Idee.

Wir machten uns in aller Frühe auf den Weg. Unsere Freunde überraschten uns mit Pünktlichkeit. Sie nähern sich den deutschen Gepflogenheiten an, während wir immer brasilianischer werden, wir kamen nämlich zu spät. Wir machten uns auf den Weg zu den White Mountains. Wir sahen unseren ersten Adler, einen American Eagle. Majestätisch schwebte er über uns auf der Suche nach Beute. Im kleinen Örtchen Wiscasset machten wir einen Stop. Alle Orte machen einen so netten und sauberen Eindruck. Die Rasenflächen werden scheinbar mindestens zwei mal die Woche gemäht, überall sind gepflegte Blumenbeete. Die Häuser frisch gestrichen. Heute früh machten wir wieder eine Lagebesprechung. Wir einigten uns darauf nach New Hampshire zu den White Mountains zu fahren. Und wieder wurden wir von der wunderbaren Landschaft gefangengenommen. Zu Mittag assen wir in einer typischen amerikanischen Fernfahrerkneipe. Die Portionen waren riesengroß und trieften nur so vor Fett, also richtig gesund. Da macht dann das Cola dazu auch nichts mehr aus. Scott von der SY Safaritu gab uns auf den Bahamas den Tip, wir sollten uns doch vor den USA einmal wiegen und dann hinterher. Mangels Waage konnten wir uns bisher leider nicht wiegen. Wir fuhren durch Maine bis nach Bethel wo wir in einem riesigen Hotelresort übernachteten. Die Hauptsaison ist hier im Winter, wenn meterhoch Schnee liegt und massenhaft Skifahrer hierherkommen.

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19.08.2010 Donnerstag Boston – Freeport

Als wir um 8.00 Uhr aufwachten, war das Dinghy der Casulo schon wieder oder immer noch am Dinghydock. Hmmm, hoffentlich ist da nichts passiert, denn dass unsere Brasilianer schon so früh auf sind, ist doch eher ungewöhnlich. Aber nach kurzer Zeit erhielten wir einen Anruf: sie sitzen im Mariott Hotel im Café und haben gerade ein Auto gebucht und sie möchten, daß wir kommen und unseren Ausflug nach Maine planen. Da liessen wir uns nicht zweimal bitten und sprangen ins Dinghy. Schön, daß der Weg nicht weit ist. So saßen wir zu viert und planten, wohin genau die Reise gehen sollte. Für 12.00 Uhr war das Auto reserviert und nach grober Planung machten wir uns auf, die Sachen zu packen und das Auto abzuholen. Voller Optimismus machten wir uns schwer bepackt auf zur Autovermietung. Eigentlich war es nicht so weit, aber mit schwerem Gepäck dann doch und als wir endlich da waren, stellten wir fest, daß der Minivan nur 7 Sitze hatte. Wir sind aber zu acht. Wir wollten alle zusammen in einem Auto fahren, da es lustiger ist, man kann sich beim fahren abwechseln und man kann kurzfristig entscheiden, ob man wann wo anhalten möchte. Deswegen gaben wir das Auto zurück und wollten in das nächste Starbuckscafe wegen Internet um ein neues Auto zu suchen. Aber es ist wie immer, wenn etwas schiefgeht, dann gründlich. Das nächste Starbucks war zu klein und hatte nur Stehplätze, der McDonalds überhaupt kein Internet, und so landeten wir wieder vor unserer Marina in dem Café. Dort war das Internet allerdings so schlecht, daß wir kaum richtig recherchieren konnten. Alle waren genervt und die Stimmung nahezu am Nullpunkt. Immerhin hatten wir dann schon mal zwei Mittelklassewagen reservieren können, da ein Achtsitzer nicht aufzutreiben war. Während Klaus und Joao sich auf den Weg machten, die Autos abzuholen, holten Solange und ich die Funkgeräte, damit wir zumindest über Funk in den Autos miteinander kommunizieren können. Letztendlich saßen wir um 16.30 Uhr in den Autos und konnten endlich losfahren.  So hatten wir uns alle den Ausflug eigentlich nicht vorgestellt. Solange meinte (lachend), wenn wir nach diesem Ausflug immer noch Freunde sind, dann fürs Leben. Die Autofahrt entschädigte aber für alle erlittenen Unwägbarkeiten, so schön ist die Gegend. Von Massachusetts über New Hampshire nach Maine fuhren wir auf der 1, die an der Küste entlangführt. In Freeport suchten wir uns ein nettes Hotel mit Swimmingpool und Jacuzzi, in dem wir uns erstmal richtig entspannten. Das hatten wir alle nötig. Aber wir waren trotz der Anfangsschwierigkeiten gut drauf und alle waren von der einmaligen Landschaft restlos begeistert. Auf der Autofahrt hatten wir mit unseren Funkgeräten viel Spaß und kamen uns vor wie Undercoveragenten in geheimer Mission. Danach gingen wir noch Essen und waren wie immer die Letzten. Das Lokal hatte auch nur bis 22.00 Uhr auf. In Amerika ist es üblich früh essen zu gehen. Danach fielen wir müde ins Bett.

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18.08.2010 Mittwoch Boston

Gestern beim Frühstück auf der Casulo haben wir den Terminplan der nächsten Wochen besprochen. Irgendwie wird die Zeit schon wieder knapp. Bald haben wir Mitte August. Joao wollte gerne bis nach Maine zum Acadia National Parc segeln. Das war uns aber zu weit, vor allem, da die nächsten Tage kein Wind angesagt ist. So einigten wir uns auf die Idee von Boston aus Maine und New Hampshire per Mietwagen zu erkunden. Abends waren wir zum Abendessen bei Joao und Solange eingeladen. Joao hatte gekocht und vor allem haben sie eine sehr gute und teure Flasche Wein mit uns geteilt. Den Wein haben sie auf Martinique von Freunden aus einem besonderen Anlaß geschenkt bekommen und nun wollten sie den Wein mit uns teilen. Wir fühlten uns sehr geehrt.

Da wir den Abfahrtstermin für Bosten auf heute 8.00 Uhr festgelegt hatten, unsere Freunde aber noch eine Bootsreparatur vornehmen mussten, fuhren wir schon mal vor. Das Meer war spiegelglatt und so motorten wir mangels Wind fröhlich vor uns hin. Am Morgen war es ziemlich schattig und wir waren eingepackt in Fleece, Jacke, Mütze und Handschuhe. Gegen Mittag wurde es warm und wir schälten uns nach und nach aus unserer Verpackung. Ich wusch noch etliche Ladungen Wäsche auf dem Weg und dank des warmen Windes wurde alles recht schnell trocken. Die Skyline von Boston konnten wir schon von Weitem erkennen. Da wir früh dranwaren fuhren wir um die Insel Georges Island herum und konnten dabei schon einmal das Fort Warren aus dem 19. Jhrd. bewundern. In der Waterboard Marina waren noch etliche Moorings frei und wir konnten uns eine nahe am Dinghydock aussuchen. Das Mooringmanöver klappte einwandfrei und bald lagen wir sicher vertäut an der Boje. Schnell noch klar Schiff gemacht und es hielt uns nichts mehr auf dem Schiff. Wir wollten in die Stadt. Wir holten uns erste Eindrücke und die Kinder bekamen jeder ein paar neue Schuhe. Nach einem kurzen Abstecher in den Quincy Market, einem neu renovierten historischen Marktplatz, brachten wir die Kinder an Bord zurück. Sie waren tapfer 4 Stunden mit uns durch Boston marschiert. Klaus und ich machten uns nochmal auf in den North End Bezirk, wo Little Italy liegt und fanden dort ein nettes italienisches Lokal. Die Casulo ist mittlerweile auch eingetroffen und wir sahen jedesmal ihr Dinghy am Dock liegen.  Auch noch um halb elf Uhr nachts.

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15.08.2010 Montag Cape Cod Canal – Plymouth

Wir sind früh losgefahren in Richtung Cape Cod Canal. Die Brücken über den Kanal sind für uns gerade noch hoch genug und so sparen wir uns etliche Meilen und Zeit, da wir nicht um das Cape Cod herumsegeln müssen. Wir erwischten eine günstige Strömung und wir fuhren mit gut 9 Knoten durch den Kanal. Die Brücken sind immer wieder aufregend, aber wir passten durch alle durch. Viele Spaziergänger und Radfahrer waren am Ufer unterwegs und immer wieder wurde uns zugewunken. Plötzlich hörten wir Rufe vom Ufer: “Klaus!” Das gibt’s doch gar nicht. Da standen Imke und Uli am Ufer und winkten uns zu. So ein Zufall. Imke und Uli von der SY Eiland lernten wir auf den Bahamas kennen und in New York trafen wir uns ebenfalls. Die Seglerwelt ist so klein.

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14.08.2010 Newport, auf dem Weg nach Boston

Wir sind gestern weiter Richtung Norden. Leider waren Wind und Strömung gegen uns und so mußten wir ordentlich motoren um überhaupt von der Stelle zu kommen und nicht rückwärts zu treiben. Da weint das Seglerherz. Wir versuchten zuerst, dagegen anzukreuzen, aber weil wir irgendwann auch mal ankommen wollten, gaben wir auf und motorten wie alle anderen auch. Die Casulo war gleich schlauer und ist  auf direktem Weg motort, während wir eine Wende nach der anderen machten. Am späten Nachmittag sind wir kurz vor dem Cape Cod Canal in eine nette Bucht gesegelt. Leider ist die gesamte Bucht voller Moorings, mit zwei Katamaranen hatten wir keine Chance auf einen Ankerplatz. So ankerten wir angesichts der ruhigen Wetterlage draußen vor wunderschöner Kulisse. So viele Traumhäuser stehen hier inmitten gepflegter Gärten. Überall weht der Sternenbanner. Heute stand ein Besuch von Alex auf dem Programm. Im Gepäck hat er wieder viele Sachen für uns. Einige Ersatzteile von Lagoon und viele, viele neue Bücher und DVD’s von Amazon Deutschland. Hurra, fast wie Weihnachten. Unsere Freunde von der Casulo hatten auch Besuch aus Boston. Irgendeine Schwester der Tante der Aushilfslehrerin, die sie vor 20 Jahren in ich-weiß-nicht-wo trafen, die sie aber selbst überhaupt nicht kennen und noch nie gesehen haben, kommt mit 6 Leuten an Bord! Typisch Brasilianer, überall kennen sie jemanden, der jemand kennt, der mit irgendjemand zusammen in der Grundschule war…. Die halten halt zusammen!

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13.08.2010 Newport – Rhode Island

Die Zeit in Noank und Mystic Seaport wird uns unvergesslich bleiben. Wir wurden mit herzlicher Gastfreundschaft überflutet, uns ist jetzt noch ganz warm ums Herz. So viele nette Menschen, die uns einen Einblick in ihr Leben gegeben haben und uns in ihrem Ort und Yachtclub herzlich willkommen geheißen haben. Wir haben so Vieles durch sie und mit ihnen erlebt. Danke dafür, daß wir uns zwei Tage an euren Steg legen durften, danke für die vielen Taxifahrten. Und danke für die vielen tollen Ideen.

Nach einer Nacht an einem rolligen Ankerplatz (trotzdem wir genau hinter einem Wellenbrecher lagen) segelten wir weiter nach Newport. Dank Scott von der Safaritu, mit der wir in den Bahamas gesegelt sind haben wir hier viele Tipps für Anker- und Dinghyplatz bekommen. Und weil heute Freitag, der 13. ist haben wir wieder mal eine Fischerboje in unseren Propeller bekommen. Blöde Sache! Da wir in diesem Fall den betroffenen Motor nicht mehr benutzen können, mußten wir uns eine Strategie furs Ankern überlegen. Wir hatten Groß und Fock draußen. Die Fock einzurollen ist kein Problem, das Großsegel wieder runterzubekommen schon eher. Dazu müssen wir das Schiff in den Wind drehen und das ist ohne Hilfe von beiden Motoren nahezu unmöglich. So segelten wir in den Hafen von Newport und suchten uns dort eine wenig frequentierte Stelle am Rand. Dort warfen wir den Anker, wurden vom Wind automatisch “in den Wind” gedreht und konnten so das Großsegel bergen. Danach hatte Klaus die unschöne Aufgabe tauchen zu gehen und so den Propeller von der Fischerboje zu befreien. Die Casulo ankerte derweil schon. Wir trafen am Ankerplatz liebe Bekannte. Arnaud und Carol von der Charade. Die Sturmschäden an ihrer Catana wurden hier in Newport professionell behoben und nun wollen sie sich morgen auf den Weg nach New York machen. In etwa 4 – 6 Wochen wollen wir uns in der Nähe von Washington treffen. Wie die Zeit verfliegt! Nun haben wir schon Mitte August und wir wollen noch rauf nach Boston und Maine.

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12.08.2010 Mystic Seaport – Connecticut

Um 12.40 öffnet die Brücke und wir müssen den Mystic Seaport wieder verlassen. So blieb uns nicht mehr viel Zeit das Museum zu erkunden. Einen Teil haben wir gestern schon gesehen. Aber das Museum ist viel zu groß und um alles zu sehen braucht man mindestens zwei Tage. Mir hat das gesamte Museumsgelände außerordentlich gut gefallen. Ich kann jedem nur empfehlen, falls er mal in der Gegend ist, den Mystic Seaport zu besuchen. Die größte Attraktion ist die Charles W. Morgan, das letzte Walfängerschiff aus Holz, 1841 gebaut. Derzeit wird es komplett restauriert, trotzdem kann man es besichtigen und man bekommt einen kleinen Eindruck davon, unter welchen schwierigen Umständen die Besatzung eines solchen Schiffes ihre schwere Arbeit vollbrachten. Unvorstellbar für uns. 3 – 5 Jahre waren Besatzung und Schiff unterwegs, bis sie genügend Wale gefangen hatten. Die Wale fing man wegen des Öles wegen, das dazu diente, die Häuser und auch Leuchttürme Amerikas mit Licht zu erhellen. Es gibt noch weitere historische Schiffe zu sehen, dazu viele kleine Häuser, die teilweise an anderen Orten abgetragen wurden um hier authentische Häuse präsentieren zu können. Jedes Häuschen hat eine andere Bestimmung, in denen das Handwerk oder Ausstellungsstücke von damals präsentiert werden. So gibt es z.B. die Schmiede, Segelmacher, das Sextantenhaus, Geschäfte und vieles mehr. Es gibt Vorführungen, die von den Beteiligten, meist Volunteers, also Ehrenamtliche mit großer Begeisterung vorgetragen werden. Auch unser Freund Peter ist ein Unterstützer des Mystic Seaport Museums und hat uns heute zu einen kleinen Bootsfahrt rund um das Museumsgelände eingeladen. Viele interessante Geschichten wußte er über das Museum und die dazugehörigen Schiffe zu berichten. Die mit der Asche eines Verstorbenen erzähle ich jetzt mal lieber nicht. Oder vielleicht doch: Ein passionierter Segler wollte nach seinem Ableben verbrannt und die Asche sollte im Meer verstreut werden. So fuhr die Witwe mit einem Boot auf das Meer hinaus. Als es soweit war, machte sie die Urne auf, der Kapitän schrie noch: “Vorsicht, nicht gegen den Wind!”, aber es war schon zu spat. Sie hatte das Kästchen schon umgedreht. Was sie nicht wußte war, daß die Asche nicht lose in der Urne war, sondern in einem Plastikbeutel. Einerseits hatte sie Glück, daß ihr die Asche nicht ins Gesicht geweht wurde, aber andererseits plumpste der Beutel mit der Asche ins Meer. So hatte der Verstorbene sich das wahrscheinlich nicht vorgestellt. Das Boot kehrte wieder um und die Witwe hat mittels eines Bootshaken Löcher in die Tüte gestochen und so hat sich der Wunsch des Verstorbenen doch noch erfüllt.

Die Kinder hatten schon gestern einen neuen Freund kennengelernt, Jake, dessen Eltern mit ihrem Boot auch hier im Hafen liegen. So machten die fünf das Museumsgelände alleine unsicher. Später sammelten wir aber unsere zwei ein und machten mit ihnen noch einen kleinen Rundgang über das Museumsgelände. Mich begeisterte eine Ausstellung mit Gallionsfiguren und deren Geschichten dazu. Ansonsten gab es für die Kinder noch viel zu entdecken und auszuprobieren. Leider war die Zeit viel zu kurz und obwohl wir schon ein bißchen verlängert haben und erst die Brücke um 13.40 nahmen, nahmen wir traurig Abschied von dem schönen Museum. Aber vielleicht kommen wir auf dem Rückweg nochmal hier vorbei. Auf dem Weg zurück waren wir in einer Diskussion vertieft, passten nur kurz nicht auf, bogen falsch ab und plötzlich sagte Klaus: “Der Tiefenmesser spinnt schon wieder, der zeigt 0,00 Meter an.” Oh, der geht ja doch!!!! Wir haben die Fahrtrinne verpasst und sind im seichten Wasser gelandet. Wir hatten nur noch ein paar Meter dann wären wir wieder in der Fahrtrinne gewesen aber nach ein paar Metern war Schluss. Wir steckten fest. Und das bei Hochwasser!! Wenn es bei Ebbe passiert muß man im schlimmsten Fall ein paar Stunden warten dann ist man wieder frei, aber bei Hochwasser ist das schlecht. Also kurz mit dem Rückwärtsgang volle Kraft zurück und wir waren wieder frei. Mit klopfenden Herzen umgedreht und den ganzen Weg zurück und immer gehofft, daß wir nicht nochmal steckenbleiben. Puh, gerade nochmal gutgegangen. Dabei ist doch morgen erst Freitag, der 13.!

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11.08.2010 Noank – Mystic Seaport

Heute morgen kam Carol vorbei und wollte mich zu einen Spaziergang abholen. Da ich sowieso noch mal in den Ort zur Post wollte um schon lange fällige Briefe aufzugeben war ich froh um die nette Begleitung. Auf dem Weg durch den Ort bekam ich von Carol alles rund um den Ort und die Einwohner erklärt. Da Carol aus einer alteingesessenen Familie kommt, konnte sie mir zu jedem Haus und Einwohner eine kleine Geschichte erzählen. Auch jeder Passant wurde mit Handschlag begrüßt und jedes Mal wurde ich vorgestellt. Aber alle kannten mich schon, zumindest unser Schiff. Anschließend fuhr mich Carol auch noch zur nächstgelegenen Post, da die Post im Ort keine Briefmarken verkauft. Ich kam noch rechtzeitig zurück zum Schiff, denn heute wollten wir vormittag zum Mystic Seaport segeln. Wir machten das Schiff startklar und da kam auch schon die Casulo und holte uns ab. Carol und Jim mit Familie halfen uns beim Ablegen und wir machten uns auf den kurzen Weg. Zwei Brücken mussten wir passieren. Zum einen die Eisenbahnbrücke, die sich mittels eines Drehmechanismus in die Mitte dreht und die Zahnradbrücke, die sich nach oben öffnet. Für uns ein Klacks, da hatten wir in La Rochelle schon ganz andere Brücken gemeistert. So liefen die Pacific-High und die Casulo unter Getröte und Geklatsche in den Mystic Seaport Museumshafen ein, denn die halbe Bevölkerung von Noank stand am Ufer, allen voran Peter und Phyllis, um uns zuzuwinken. Ein schönes Gefühl, so nette Freunde gefunden zu haben. Wir legten an, was etwas schwierig war, da unsere Fender vom RAM Island Yachtclub noch horizontal hingen, hier jedoch besser vertikal hängen sollten. Der Kapitän hat rumgebrüllt und die Crew hat trotzdem nicht gemacht was er wollte. Wir haben es zwar doch noch ohne Schrammen hinbekommen aber die gute Stimmung war weg. Auf der Casulo das gleiche Spiel und so fanden Solange und ich uns mit den Kindern alleine auf dem Museumsgelände wieder. Wir Frauen verbrachten mit den Kindern einen tollen Tag auf dem Museumsgelände und die Männer verbrachten einen tollen Tag auf der Casulo mit jeder Menge Bier. Da war die Stimmung dann auch wieder lustig. Gegen späten Nachmittag kamen Jim und Carol und fuhren mit der Casulocrew zum Einkaufen, damit sich auch Solange und Joao wieder richtig verproviantieren konnten. Anschließend mixte Joao noch seine legendären Caipiroschka und es war schon 21.30 Uhr als wir endlich loskamen um noch Abend zu essen. Wir nahmen gerne noch mal den Taxidienst von Jim und Carol in Anspruch und landeten bei einem Italiener. Mmmmh, lecker, endlich mal wieder eine Pizza. Es stand auch extra auf der Speisekarte, die Pizza würde im Steinofen gebacken und kann in der Größe differieren. Bekommen habe ich eine Tiefkühlpizza. Aber die anderen hatten mehr Glück. Wir gingen zu Fuß zurück zum Schiff. War mal wieder schön, nicht mit dem Dinghy gegen Wind und Wellen zurückfahren zu müssen.

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10.08.2010 Noank- RAM Island Yacht Club – Connecticut

Marina und Luana haben bei uns übernachtet und Joao und Solange kamen um 10.00 Uhr zu uns gefahren, um erstens ihre Kinder wieder abzuholen und zweitens mit uns in dem netten Cafe zu Frühstücken. Das Cafe besteht seit 1907 und in den 50er oder 60er Jahren wurde zum letzten Mal renoviert. Das kleine Cafe, hat so viel Charme dass es zum Treffpunkt der Dorfbevölkerung geworden ist. Hier erfährt man alle aktuellen Neuigkeiten und natürlich jede Menge Tratsch und Ratsch. Die Pfannkuchen sind riesengroß. Auf Anraten der Kellnerin bestellte Kolja nur 2 statt 3 Pfannkuchen, aber auch diese waren zuviel. Nach einem langen Besuch des örtlichen Spielplatzes gingen wir wieder zum Boot zurück. Die Casulocrew verabschiedete sich und wir füllten erstmal unsere beiden Wassertanks auf. Ansonsten hatten wir auch einen ruhigen Tag, von den vielen Besuchen bei uns an Bord abgesehen. So durften wir den Vater eines Mitarbeiters der Lagoonwerft kennenlernen, mit dem wir auch schon zu tun hatten. So klein ist die Welt.