Heute Abend sind wir bei Silvy und Franck zum Abendessen eingeladen. Im letzten Licht der untergehenden Sonne holt uns Franck vom der Pacific High ab und bringt uns zu ihrem Haus, das an der Nordost Spitze von Moorea direkt am Meer gelegen ist. Als wir ankommen werden wir freudig von ihren drei Hunden und zwei Katzen gegrüßt, während Silvy schon eifrig in der Küche hantiert. Ihr Haus ist im offenen Stil gebaut: Küche und Wohnzimmer gehen über breite Flügeltüren unmerklich in die breite Terrasse mit Blick auf das Meer über. Alter Baumbestand umringt das ganze Haus und macht es, zumindest am Abend, zu einem mystischen Platz. Nach einem kurzen Rundgang, der natürlich auch zum Strand vor dem Haus führt, essen wir auf ihrer offenen Terrasse. Ein richtiges kleines Paradies haben die beiden hier, wenn wir nicht unsere Pacific High hätten, wären sie glatt zu beneiden!
Blick durch das Wohnzimmer in die Küche, Silvy kocht im Hintergrund
Die Terrassse mit Hündin „Huno“
Franck schneidet den Tunfisch auf, mit Sesam und weiteren Gewürzen paniert im Ganzen gegart
Natürlich fühlen sich die Katzen wieder einmal besonders von Anita angezogen… die doch Katzen Allergie hat!
Franck und Silvy waren so nett und haben uns neue Pedale aus Papeete mitgebracht… und wollten kein Geld dafür nehmen. Vielen, vielen Dank Euch zwei! Ein Kugellager hatte sich während unserer Umrundung von Moorea festgefressen (Blog vom 13.8). Ich nehme den Tausch zum Anlass beide Fahrräder wieder auf Vordermann zu bringen…
Heure Vormittag radle ich in den Hauptort Vaiare um mir den Nordosten von Morea anzuschauen und meine Reparaturen zu testen…
Dank dem immer leeren kleinen “Privathafen” ist das Ausladen der Fahrräder super einfach. Danke an Kolja für den Bring-Service!
Die Uferstraße führt nach wenigen hundert Metern direkt am Ankerplatz vorbei
Typisch für Moorea sind die alten, aber gut erhaltenen, Häuser und die gepflegten Gärten davor Palmen in Reih und Glied in einer Kokos-Plantage
Panorama der Bucht von Vaiare, links liegen die Fähren nach Papeete
Ich lerne den Bildhauer Jean-Martin kennen, der im Hof des „Institut des beaux arts“ gerade eine Skulptur vollendet
Selten einen Fußballplatz vor so einer beeindruckenden Landschaft fotografiert
Am Rande des Feldes liegt diese Ziegenmutter mit ihrem Kleinen
Auf dem Rückweg entdecke ich Fischer (meistens sind es Frauen) die auf dem Außen Riff stehen und irgendetwas einsammeln
Bereitwillig zeigen sie mir ihren Fang (Seeigel und eine Muschelart) und erklären mir wie diese zubereitet werden
Hier das Fleisch eines Seeigels den sie geschickt für mich geöffnet haben
Etwas weiter entdecke ich die „Belena“ hinterm Riff ankern. Leider erreiche ich Benno und Marlene nicht mit meinem Funkgerät auf Kanal 16
Hinter dem Flughafen liegt der Green Pearl Golf Kurs. Das erste Panorama ist Richtung Meer aufgenommen…
… das zweite zeigt die Felsformationen dahinter
Den Gemüsestand am Straßenrand hatte ich mir vorgemerkt und kaufe frisches Obst und Gemüse
Wir haben Vollmond: während im Westen die Sonne untergeht…
Um halb neun Uhr holen uns Silvy und Franck ab und fahren über Lehmpisten ins innere des Kraters von Moorea.
An einer Ranch parkt Franck den Landrover.
Zwei ihrer Hunde (Gotham ein deutscher Schäferhund und Miki-Miki ein polynesischer Mischling) warten brav auf der Ladefläche, bis sie die Erlaubnis haben hinauszuspringen um uns in den Wald zu folgen.
Zuerst laufen wir durch endlose Ananasplantagen. Dahinter ein Kiefer Wäldchen, auch kein typisches Bild wie man sich die Südsee vorstellt.
Dann führt der Weg uns in den tropischen Regenwald…
… an Kaori Bäumen entlang, die in Neuseeland im verganenen Jahrhundert fast vollständig gefällt wurden. Ihre astlosen, geraden Stämme waren perfekt für die Masten der Segelschiffe.
Wir überqueren zahlreiche kleine Bäche
Auf den Blättern liegt noch der Tau, es ist angenehm kühl an diesem Sonntagmorgen. Trotzdem kommen wir ordentlich ins schwitzen, den die beiden legen ein ordentliches Tempo vor und es geht stetig den Hang des Kraters hinauf
Die beiden gehen häufig auf Moorea mit ihren Hunden wandern und scheinen die Insel ganz genau zu kennen.
Auf einer Waldlichtung zeigen Sie und dieses kleine private Marae, das einer befreundeten Familie gehört
Steinskulturen im Wald
Es geht immer steiler bergauf zu einem wunderschönen Aussichtspunkt
Gruppenbild mit Hunden am Aussichtspunkt
Panorama von der Opunohu Bucht links bis zur Paopao Bucht (Cooks Bay) rechts. Dazwischen liegt der 900m Hohe Berg Rotui
Blick auf die Opunohu Bucht. Rechts unten kann man gut die Ananas Felder erkennen
Es geht steil den Bergrücken hinab zur Lehmpiste. Hier kennt sich Anita wieder aus, Sie ist diese Straße schon mit dem Fahrrad gefahren.
Eine Reitergruppe überholt uns
Auf der Rückfahrt teilen sich Gotham und Miki-Miki die Rückbank auf der Ladefläche mit mir
Viel hatten wir von der “Stingray feeding zone” am Ta’atoi Pass im Nordwesten von Moorea gehört. Dort soll es nur so von Rochen (und Haien) wimmeln, lautet die einstimmige Aussage vieler Seglerfreunde. Das wollen wir heute mal überprüfen und düsen mit dem Dinghi am frühen Vormittag durch den Kanal hintern Riff. Die Passage ist teilweise sehr flach und mit Korallenblöcken gespickt. Wir haben teilweise nur geschätzte 20cm Wasser unterm Propeller. Die Sandbank auf der die Rochen für die Touristen gefüttert werden und somit auch viele Haie angelockt werden entpuppt sich erst einmal als Enttäuschung. Es ankern schon drei Ausflugsboote und einige Jetski davor und rund 50 Touris tummeln sich im Wasser. Wir können zwar etliche Rochen und Haie sehen, aber das Wasser ist vom vielen Geplansche ganz trüb und die der Rummel uns einfach zu hektisch. Wir fahren erst einmal weiter zu den beiden nahegelegenen Inselchen Tiahura und Fareone. Das Wasser ist glasklar und funkelt von Smaragdgrün bis Königsblau. Eine halbe Stunde haben wir die Rochen und Haie (fast) für uns alleine. Das Wasser ist wieder klar und wir können nach Herzenslust die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Die GoPro mit ihrem extremen Weitwinkel Objektiv verfälscht hier die Entfernung: die Aufnahmen sind aus max. einem Meter (oft nur Centimeter) entstanden.
Schon am frühen Morgen ankert die „Paul Gaugin“, ein nur 153m langes Kreuzfahrtschiff in der Opunohu Bucht. Stört überhaupt nicht, ist eher schön anzuschauen.
Fischerboot bzw. Taxiboot
Auch die Taxi- bzw. Fischer-Boote sind schon unterwegs. Ihre Konstruktion ist eine polynesische Besonderheit. Meistens mit Innenbordmotoren und Z-Antrieb ausgestattet, haben sie einen tiefen V-förmigen Rumpf der dem Boot auch bei rauer See Stabilität gibt. Gesteuert werden sie mit einem Lenkstock, der nach links (Backbordkurve) und rechts (Steuerbordkurve) bewegt wird.
Guy und David von der Suwarrov
Am späten Vormittag kommen David und Guy von der „Suwarrov“ auf einen Kaffee an Bord. Die sympathische österreichisch-argentinische Familie kennen wir seit unserer Passage durch den Panama Kanal. Sie ankern schon ein halbes Jahr vor Moorea und kennen sich sehr gut aus.
Die „Nahlin“
Während dessen beobachten wir den klassischen Dampfer „Nahlin“ (87m lang), der auch in unserer Bucht einläuft.
Wes spielt Taxichauffeur
Wess von der „One World“ spielt heute wieder einmal Taxi Fahrer und fährt eine ganze Horde Kinder an den Strand. Sie genießen ihre voraussichtlich letzten Tage an Bord noch einmal in vollen Zügen.
Silvy und Franck kommen nach der Arbeit noch auf ein Glas Rotwein zu uns an Bord
Abends haben wir Franck und Silvy zu einem Glas Rotwein an Bord. Franck hatte uns vor ein paar Tagen, als wir mit defektem Fahrrad auf Moorea gestrandet waren, aus der Patsche geholfen. Im Laufe des Abends entdecken wir viele gemeinsame Interessen und verabreden uns zu einem gemeinsamen Ausflug in den kommenden Tagen.
Ich kann mir vorstellen, dass sich manche unserer Geschichten haarsträubend, vielleicht unglaublich anhören. Die Aktion, von der ich heute erzählen möchte, fällt eindeutig in diese Kategorie. Wenn ein Ankernachbar versuchen würde, mir so einen Bären aufzubinden, würde ich auch denken: typisch Seglerlatein!
Die ganze Geschichte spielt sich eigentlich vor genau zwei Monaten am Freitag, den 14. Juni 2013 ab, nahm ihren Lauf aber bereits während unserer Pazifiküberquerung im März. Da gab Koljas, gerade erst 1 ¼ Jahr alter, MacBook Pro seinen Geist auf. Nichts ging mehr. Den Symptomen nach, musste der Fehler an einem defekten Mainboard liegen. Wir hatten vor knapp einem Jahr ein ähnliches Problem mit Anitas MacBook Pro. Damals waren wir noch in den USA und konnten uns direkt an einen Apple Store wenden, wo der Laptop kulant für 300$ generalüberholt wurde (neues Logicboard, neuer schnellerer Grafikchip, neuer Hauptspeicher). Diesmal waren wir jedoch mitten auf dem Pazifik! Man kann sich Koljas Verzweiflung vorstellen: monatelang ohne seinen geliebten Laptop! Ohne Computerspiele und ohne Apple Garageband (ein Programm um selber Musik zu machen), undenkbar! In Tahiti / Papeete brachten wir den Laptop zum Apple Premium Reseller „ivea“. Nachdem Koljas MacBook Pro dort knapp eine Woche rumgelegen hatte, bekamen wir einen Kostenvoranschlag zur Reparatur über 860€ (gut 700€ für ein neues Logicboard plus Arbeitslohn). Darüber wollten wir lieber eine Nacht schlafen, zumal ich im Internet einen verrückten Artikel über die Reparaturmöglichkeiten von NVidia Grafikkarten gelesen hatte. In diesem Bericht wurde beschrieben, dass moderne Grafikchips nicht mehr gelötet sondern „schwimmend“ geklebt werden. Öfters verliert so ein Kontakt im Laufe der Jahre seine Leitfähigkeit und die Platine funktioniert nicht mehr. Der Autor dieser Internetseite behauptet nun, dass man so eine Platine in einem handelsüblichen Backofen 7 Minuten bei 200 Grad „backen“ soll. Die Kontakte erhalten so ihre Leitfähigkeit zurück. In Koljas MacBook Pro ist auch ein NVidia Grafikchip verbaut. Ob wir den mal backen sollten!? Viel zu verlieren haben wir eigentlich nicht, das Logicboard ist ja eh defekt und soll ausgetauscht werden. Daheim kämen wir nie auf so eine Schnappsidee, aber hier, mitten im Pazifik… So liegt also Koljas Laptop auf dem Salontisch und wir dringen Stück für Stück in sein Innerstes vor. Jede Schraube und jedes Kabel das wir entfernen wird dokumentiert. Wie erwartet herrscht drangvolle Enge im Inneren des Laptop und besonders das Entfernen der vielen dünnen Anschlüsse ist eine fuddelige Angelegenheit. Irgendwann halten wir dann doch das ausgebaute Logicboard in den Händen.
Jetzt werden, vorsichtshalber, die Anschlüsse noch mit Alufolie vor der Hitze geschützt und das ganze auf Zahnstocher (als Abstandshalter) gespießt. Der Backofen wird auf 200 Grad vorgeheizt – gut das wir keinen der bootsüblichen Gasöfen, sondern einen Elektrobackofen an Bord haben, bei dem man die Temperatur gradgenau regeln kann. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend stellen wir das Mainboard aufs Backblech und backen es genau 7 Minuten wie empfohlen.
Nach einer knappen halben Stunde ist das Mainboard soweit abgekühlt, das wir es wieder einbauen können. Kolja und ich sind ein gutes Team, wir bekommen alles wieder sauber zusammengebaut. Der entscheidende Moment naht: Kolja hat die Ehre seinen Laptop zum ersten Mal wieder einzuschalten, und… ein Wunder! Nach den üblichen Laufwerksgeräuschen erscheint das Apple Logo auf grauem Grund und der bekannte Einschalt-Gong ertönt! Noch während der Desktop geladen wird liegen wir beide uns in den Armen und können es nicht fassen: der Laptop funktioniert wieder!
Im Laufe der nächsten Stunden prüft Kolja seinen MacBook Pro auf Herz und Nieren: alles funktioniert wieder einwandfrei! Da wir eine Überhitzung von CPU oder Grafikchip als Ursache des Malheurs vermuten, läuft die ganze Zeit ein Temperatur Monitor Widget mit. Und dieses bestätigt unsere Sorgen: mit 95 Grad liegen die Temperatur Spitzenwerte zwar noch im zulässigen Bereich, sind aber grenzwertig. So baut Kolja ein paar Tage später noch einmal GANZ ALLEINE seinen Laptop auseinander. Wir hatten bei der ersten Reparatur das Gefühl, das die beiden Heatpipes, die die Hitze von den Prozessoren ableiten, keinen 100% Kontakt hatten. Sie werden sie genau plan geschliffen und, mit neuer Wärmeleitpaste versehen, mit Hochtemperaturkleber neu befestigt. Es befällt uns das gleiche Lampenfieber, wie vor dem Einschalten nach der ersten Reparatur. Aber alles geht gut, auch dieses Mal bootet der MacBook Pro wieder brav! Alles läuft wie geschmiert und die Temperatur ist durchschnittlich 10 Grad niedriger wie vorher! Ich schreibe diesen Blogeintrag erst heute, nach zwei Monaten, weil wir abwarten wollten ob unsere Reparatur auch dauerhaft Bestand hat… bis heute funktioniert Koljas Laptop wieder einwandfrei!
Gegen 7:00 Uhr bin ich mit dem Kajak an den Strand gepaddelt um in dem nur wenige Schritte entfernten Lädchen Baguettes einzukaufen. Die Besitzerin klärte mich auf, dass ich Glück hätte noch welche zu bekommen, normalerweise wären zwischen 6:00 Uhr und 6:30 Uhr alle weg: na prima!
Nach einem netten Plausch verlässt die „Belena“ am späten Vormittag ihren Ankerplatz neben uns und verlegt sich in eine andere Bucht an de Westküste von Moorea. Marlene und Benno bleiben die ganze Saison in Französisch Polynesien . wer weiß wo wir Sie das nächste Mal treffen!?
Eine kurze Aktualisierung zum Thema Lithium Batterien an Bord: die Spannungsdifferenz zwischen der schwächsten und stärksten Zelle in unserer Batterie Bank hat sich um die 20mV eingependelt. Ein sehr niedriger Wert den wir laufend mit unserem Spannungsmonitor überwachen.
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Wir hatten von einigen Seglern gehört, das es am Ende der Opunohu Bucht WIFI-Internet geben soll. Wir wollen das ausprobieren und uns nebenbei die schöne Bucht ansehen. Am späten Nachmittag fährt uns Anita an den steilen Berghängen entlang durch die Bucht, während ich immer wieder ein wachsames Auge auf unsere Internet-Verbindungs-Anzeige werfe.
Anita am Steuer, ich bin wieder einmal arbeitslos
Die Opunohu Bucht ist wunderschön, aber das Wasser am Ankerplatz am Ende der Bucht dunkel braun-blau, nicht türkis wie hinterm Riff.
Baie Opunohu
Internet gibt es auch keines, d.h. zumindest kein „offenes“ mit dem wir uns verbinden könnten. Gerade als wir wieder Anker auf gehen um uns an unseren alten Platz zurückzuverlegen kommen Helena und Kolja angebraust. Sie hatten den Nachmittag auf Moorea mit ihren Freunden verbracht und wussten, dass sie uns hier finden würden. Während Helena sich zu uns auf die Fly setzt, spielt Kolja Begleitbot und macht noch einige Video Aufnahmen von der Pacific High.
Kolja spielt unser Begleitboot und macht Filmaufnahmen
Nach dem Sundowner, wieder hinterm Riff am alten Ankerplatz, gibt es Rigatoni mit Bolognese Sauce mit Käse und Schinken überbacken. Dazu frischen Baby Kopfsalat und eine neue Folge unserer Lieblingsserie „Der letzte Bulle“, die uns Marlenen aus Deutschland mitgebracht hatte.
Es gibt auf Moorea praktisch nur eine lange Straße. Immer der Küste entlang, führt sie 62km lang rund um die Insel. Die wollen wir heute mit unseren kleinen Klappfahrrädern in Angriff nehmen. Wir haben die Bikes vor der Fahrt noch einmal durchgesehen: es bleibt bei den bekannten Blessuren. Bei einem Rad geht die Gangschaltung nicht, bei dem anderen klemmt ein Pedal… das wird schon! Zufälligerweise will auch Benno heute die Insel umrunden. Er gibt uns Vorsprung und startet erst eine Stunde nach uns.
Kolja ist nicht nur Dinghi Taxi Fahrer sondern auch Fahrrad Träger
Gegen 8:00 Uhr Morgens bringt uns Kolja zum Strand und wir radeln gegen den Uhrzeigersinn um die Insel, die morgendliche Kühle genießend. Wir haben Bilderbuchwetter: strahlende Sonne am wolkenlosen dunkelblauen Himmel. Dank der kräftigen Passatwinde ist die Sicht klar, die Berggipfel zum greifen nahe… oder liegt das an meiner polarisierten Sonnenbrille?
Der Hafen von Papeto’ai
Unseren ersten Stopp machen wir nach 7,5km im Örtchen Papeto’ai schauen wir uns den Hafen und die Kirche an. Im Magasin in der Ortsmitte versuchen wir erfolglos etwas fürs Frühstück zu ergattern: keine belegten Baguettes, Croissants oder andere Backwaren vorrätig.
Nichts Leckeres gefunden im Magasin
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Unser Weg führt uns weiter am Hotel Intercontinental vorbei zu „Tahiti Armomes“ einer kleinen Farm die Vaniile Schoten, Tiare Blüten, Tamanu Nüsse und Cocos Nüsse verarbeitet.
Man kann auf der Plantage und in den Produktionsstätten frei herumlaufen und den Leuten bei der Arbeit zuschauen – interessant! Genaueres findet Ihr auf ihrer Webseite.
In Tiahura finden wir im „The little Village“ ein nettes Café für ein spätes Frühstück. Besonders das Käse-Schinken Omelette ist vorzüglich.
Nettes Café
Wir sind erst 15km geradelt, es liegt also noch viel Wegstrecke vor uns… wir sollten vielleicht etwas kräftiger in die Pedale treten. Es ist eine wunderbare Radtour, die Straße meistens eben, mit wenigen leichten Steigungen, gewährt uns fantastische Ausblicke auf das Riff und die Berge von Moorea.
Zentrum der metallverarbeitenden Industrie von Moorea
Nach 29km, also nicht ganz auf halber Wegstrecke, kommt uns Benno entgegen. Er fährt im Uhrzeigersinn um die Insel, wir tauschen uns über die Wegstrecke aus…
Radlertreffen
Bisher geht es uns gut, auch wenn Anita das zeitweise blockierende und schwergängige Pedal plagt. Ich habe das Rad ohne Gangschaltung und muss viel und schnell in die Pedale treten. Nachdem wir uns noch einige Kirchen und schöne alte Häuser angeschaut haben, erreichen wir den Hauptort vom Moorea: Vai’are. Hier kommen die Fähren aus Tahiti an und es gibt den einzigen Supermarkt der Insel. Wir halten an um unsere Trinkvorräte aufzustocken und werden im „Champion“ von einem deutschen Pärchen angesprochen, die auch auf einer Weltreise (allerdings mit dem Flugzeug) sind. Nach 45km Fahrradfahren erreichen wir den Green Pearl Golfplatz gleich hinterm Flughafen. Hier mache ich unfreiwillig Rast, den Anita ist verschwunden… gerade war Sie noch mit ihrem Rad direkt hinter mir, wenige Kurven später habe ich Sie aus den Augen verloren. Vielleicht hat Sie angehalten um eine Video Aufnahme zu machen. Nach 10 Minuten Warten kommt mir die Sache doch komisch vor und ich fahre Ihr entgegen. Da kommt Sie auch schon, aber Ihr Pedal hat endgültig den Geist aufgegeben. Das Kugellager ist festgefressen, das Pedal blockiert. Anita probiert es tapfer mit diversen, teilweise lustig anzusehenden, Methoden doch noch weiter zu radeln, aber nach 51km ist endgültig Schluss. Noch 11km bis nach Hause zur Pacific High, dass schaffen wir so nicht.
Wir probieren es mit Autostop, jedes zweite Auto, das vorbei fährt, ist ein Pickup mit Ladefläche und könnte problemlos unsere Fahrräder hinten aufladen. Zuerst haben wir kein Glück, dann hält aber doch ein Landrover Defender. Es ist Franck, der eigentlich nur zur nächsten Bank muss, aber so nett ist uns die ganze Strecke bis zum Boot zu kutschieren, vielen Dank dafür! Er ist Lehrer in Papeete und lebt mit seiner Frau Sylvie auf einem Motu in der Nähe des Flughafens. Beim Verabschieden tauschen wir Telefonnummern aus und verabreden uns entweder auf der Pacific High oder bei Ihnen zu Hause zu treffen.
Die Stimmung an Bord könnte nicht besser sein: unser Ankerplatz am Tarea Pass am Eingang zur Opunohu Bay könnte kaum schöner sein. Geschütztes Ankern in 3m flachem türkisen Wasser, leichtes An-Land-kommen mit Dinghi, Kajak, viele Ausflugsmöglichkeiten zu Fuß, Fahrrad oder Bus, ein kleiner Laden mit frischen Baguettes am frühen Morgen (nach 6:30 Uhr ausverkauft) und viele Freunde für Kinder wie Eltern liegen hier… ach ja, traumhaftes, wolkenloses, sonniges Wetter inklusive!
Unser erster Morgen am neuen Ankerplatz könnte kaum schöner beginnen… Blick in die Opunohu Bay
Türkises Wasser rund um die Pacific High, am Ufer der Picknickplatz unter Palmen
Im Landesinnerern schroffe, malerische Felsmassive
Viele Hotels auf Moorea haben Stelzenbungalows über dem Wasser, so auch das Hilton vor uns in Sichtweite
Leider verlassen uns Esti, Laura und Mario von der Mares schon am übernächsten Morgen. Ihr weiterer Weg führt sie nach Fiji und Neuseeland… wer weiß wann wir sie wiedersehen werden!? Fair winds und immer eine handbreit Wasser unter den Kielen wünschen wir ihnen!
Kaum sind die Schulaufgaben erledigt sind Kolja und Helena auch schon mit ihren Freunden am Strand
Helena macht eine Freunde-Besuch-Tour durchs Ankerfeld. Ich sehe sie auf der „Belena“…
und bei David auf der „Suwarrov“
Derweil ist Kolja zurück an Bord gekehrt mit einem geflochtenen Hut aus Palmenwedeln…
… aber nur um sich kurz umzuziehen, dann geht es schwimmen. „Shark attack“ heißt dieses Spiel…
… man muss sich möglichst lange auf der aufblasbaren Insel halten, während die anderen versuchen einen runterzuschubsen
Kolja steuert auf diesem Video die Pacific High von der Marina Taina / Tahiti in die Opunohu Bay / Moorea. Während meine Crew offensichtlich fleißig arbeitet habe ich alle Hände voll zu tun auf der Fly zu sitzen, meinen Cappuccino zu trinken und die Go Pro via iPad versteuern…