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29.07.2010 Neue Galerie und Whitney Museum of American Art

Die Metrocard ist toll! Man kann jederzeit in Bus- oder U-Bahn ein- und aussteigen und fährt auch mal nur ein oder zwei Stationen. Ich bin mit dem 96-Bus quer gefahren und dann noch zwei Stationen die 5th Ave entlang.
Als erstes stand die Neue Galerie auf dem Programm. Die heißt wirklich so und stellt hauptsächlich österreichische und deutsche Kunst aus. Was für eine Offenbarung! Gustav Klimt’s Gemälde Adele Bloch-Bauer, das man von den Postern kennt, hängt hier. Bisher war ich von dem Bild nicht so begeistert. Gut, die Malweise mit den verschiedenen Ornamenten war originell, aber der Zauber kam auf den Postern nicht so richtig rüber. Was für ein Unterschied im Original! Das Bild nimmt einen gefangen. Ich war so beeindruckt. Alleine für dieses Bild hat sich die Ausstellung schon gelohnt. Ein weiteres Bild zog mich in seinen Bann: Die Tänzerin Anita Berber von Otto Dix. So verbrachte ich einige Zeit in der Neuen Galerie, wo Kinder bis 12 übrigens keinen Zutritt haben. Auch das Gebäude ist wunderschön, es stammt aus der Jahrhundertwende. Da ich wieder erst um 13.00 Uhr losgekommen bin (ich weiß auch immer nicht, wo die Zeit bleibt, wir haben halt erst gefrühstückt, und bis ich endlich losgekommen bin…) und ich noch das Whitney Museum ansehen wollte machte ich mich um 14.30 Uhr auf den Weg. Das Whitney Museum musste ich erst suchen, ich bin auch einmal knapp daran vorbeigelaufen, aber dafür konnte ich diese wunderschönen Stadthäuser in der Gegend bewundern. Nicht umsonst wird die Gegend hier an der 5th Avenue „The Millionaire’s Row“ genannt, stehen doch hier die Häuser der Superreichen. Das Whitney Museum hat 5 Stockwerke. Der 5. Stock hat mich am meisten angesprochen. Er ist den Künstlern der Whitney Sammlung gewidmet, deren Werke auf der Biennale der letzten acht Jahrzehnten zu sehen waren. So war von Charles Ray „Puzzle Bottle“ zu sehen. Leider nur ein Edward Hopper Gemälde (ich dachte eigentlich es wären viele, viele mehr von Hopper ausgestellt, da das Whitney Museum eine Sammlung von 2500 Bildern von der Witwe Edward Hoppers geschenkt bekommen hat). Mark Rothko war vertreten, Barnet Newman, Willem de Kooning. Als ich in einen Raum trat, bin ich ein bisschen erschrocken. Da saß eine Frau auf einem Stuhl, mitten im Raum. Während ich mich mit dem Rücken zu ihr dem ersten Kunstwerk an der Wand widmete, lief mein Gehirn auf Hochtouren. Also, da sitzt eine Frau auf einem Stuhl. Anscheinend ist der Stuhl das Kunstwerk, denn mitten im Raum wird ja kein Stuhl aufgestellt um die Besucher ausruhen zu lassen. Sie hat sich tatsächlich auf ein Kunstwerk gesetzt. Naja, sie sah ja auch ein bisschen seltsam aus. Komisch nur, dass der Wärter im Raum nichts zu ihr gesagt hat. Also, das muß ich mir noch mal genauer ansehen. Aha, die Frau ist das Kunstwerk. So was von lebensecht, man muß wirklich genau hinsehen, bis man sicher ist, dass die Frau gar nicht lebt. -Duane Hanson (1925 – 1996) Woman with dog-. Im dritten Stock war eine Ausstellung des Lebenswerkes von Charles Burchfield. Bisher mir unbekannt war ich froh, auch die Bilder dieses Künstlers kennenzulernen. Um 17.30 Uhr bin ich aus dem Museum und mit dem Bus nach Hause gefahren. Plötzlich stiegen alle Leute aus. Aha, anscheinend Endstation. Der Busfahrer war aber so nett, mich noch 2 Blocks mitzunehmen. Ich war froh, als ich wieder am Boot ankam. Wir hatten ein tolles Essen von Chefkoch Klaus (Spaghetti mit Trüffel) und sahen noch MIB Teil 1. Er spielt in New York und es war wieder mal lustig, wie jeder von uns irgendetwas erkannt hat.