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26.11.2011 Los Angeles – Getty Villa und Getty Center

 

Jetzt sind wir doch schon eine längere Zeit in den USA, haben etliche Freundschaften hier geschlossen und fühlen uns hier schon ein wenig  heimisch. Womit wir immer noch leichte Probleme haben, ist die persönliche Einschätzung und Beschreibung unser amerikanischen Freunde. Alles ist great, awesome, fantastic, beautiful, cute … kurz gesagt: Alles ist groß und fantastisch hier. Aber eben doch nicht immer, oder zumindestens nicht für uns “alte Europäer”. Wir sind daher vorsichtiger geworden Empfehlungen und Einschätzungen ungeprüft zu übernehmen. So hat sich schon einmal die Empfehlung eines guten italienischen Restaurants als einfache Bahnhofshalle mit Plastikstühlen entpuppt, die in Europa bestenfalls eines Pizzalieferservices würdig wäre. Oder die Beschreibung eines Museums: “riesig, fantastisch, Ihr bekommt da eure Kinder nie wieder raus” stellte sich als ein drittklassiges Naturkundemuseum mit Exponaten aus den 70ger Jahren heraus. Moment, dass hier kein falscher Eindruck entsteht: vieles ist hier wirklich grandios nur haben wir immer noch Probleme die Einschätzung und Beschreibung von Amerikanern einzuschätzen! So wie heute: “fahrt doch mal zur Getty Villa, die ist wirklich toll, müsst ihr euch unbedingt anschauen”. Erst auf Anitas Nachfrage (sie liest viel über unsere Reiseziele und kennt sich unheimlich gut aus!) “gibt es da nicht noch das Getty Center, sollten wir uns das nicht auch anschauen?” wurde uns bestätigt, dass der Blick auf LA vom Getty Center wirklich schön sei… Um es kurz zu machen: wir fanden beides wirklich toll und sehenswert, aber wenn wir uns zwischen Villa und Center entscheiden müssten, hätten wir das Center gewählt. Aber vielleicht liegt es ja an uns und unserem persönlichen, verschrobenen europäischen Geschmack!?

Das J. Paul Getty Museum ist ein amerikanisches Kunstmuseum in der Nähe von Malibu / Kalifornien direkt an der Küste des Pazifischen Ozeans gelegen. Das Museum geht auf die Privatsammlung des Ölmagnaten J. Paul Getty zurück, der daraus 1953 in Malibu ein Museum gründete. Seit 1997 ist der größte Teil der Sammlung im Getty Center in Los Angeles untergebracht. Die Antikensammlung befindet sich seit 2006 wieder im renovierten ursprünglichen Gebäude des Getty Museums in Malibu, einem Nachbau der Villa dei Papiri in Herculaneum.

Wie schon Eingangs erwähnt haben wir zuerst die Villa und dann das Center besucht. Die Villa ist ein detailgetreuer Nachbau der Villa dei Papiri in Herculaneum die beim Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. 20m hoch unter vulkanischem Schlamm begraben und erst 1750 von dem Schweizer Archäologen Karl Weber wiederentdeckt wurde. Der Besuch dieser antiken römischen Villa inkl. der hier ausgestellten unzähligen griechischen und rämischen Artefakte war nun nicht gerade das wovon Kinder träumen. Um so mehr möchte ich an dieser Stelle einmal Helena und Kolja loben. Beide haben sich heute von ihrer besten Seite präsentiert: sie haben sich die für sie interessanten Punkte der Führung durch die Villa herausgesucht und interessiert zugehört, wenn es für sie langweilig wurde haben sie sich abseits der Gruppe auf eine Bank gesetzt und sich unterhalten oder auf eigene Faust andere Bereiche der Villa erkundet. Besonders der Pool, die vielen Brunnen und die Ausstellungen über antike Glasartefakte und Goldschmuck haben sie interessiert. Es war für uns alle überraschend welche hochwertige und filigranen Glasvasen und andere Behälter aus Glas bereits mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt hergestellt wurden. Noch mehr überrascht hat uns, daß einige von diesen zerbrechlichen Vasen bis heute unbeschadet überlebt haben. Zur Belohnung haben wir trotz hochsommerlichen Temperaturen weder etwas getrunken noch gegessen, da wir auch noch das Getty Center anschauen wollten: unsere Kinder haben es schon schwer bei solchen Eltern!

Das Getty Center in Brentwood, einem Distrikt im Nordwesten von Los Angeles  wurde  von dem Architekten Richard Meier bereits Mitte der 1980er-Jahre geplant. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1991 und dauerten bis zum Jahr 1997. Im J. Paul Getty Museum hat der Milliardär Jean Paul Getty etwa 50.000 Kunstwerke zusammengetragen die für uns Besucher kostenlos zugänglich sind, allerdings kostet das Parkhaus jeweils 15$. Die Auswahl konzentriert sich dabei auf klassische Kunstwerke wie Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Manuskripte und Fotografien. Wir fanden allerdings die Architektur und die Gestalltung der Landschaft / Gärten rundherum fast beeindruckender als die ausgestellten Kunstwerke. Als Fotograf hat mich die Ausstellung alter Landschaftsfotografien aus Kalifornien interessiert. Unglaublich was für hochwertige Fotografien und welche rafinierten Techniken die Fotografen bereits um 1850 sich ausgedacht hatten um mit ihren beschränkten Mitteln diese hochwertigen Aufnahmen zu erzielen. Immer wieder zog es uns aber hinaus in die Sonne um die Aussicht auf LA, die Architektur und die Gärten zu bewundern. Der Ausblick auf das glitzernde und funkelnde LA im Abendrot und später in dunkler Nacht wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Ich habe Helena und Kolja gebeten mich einmal fest zu kneifen um sicher zu sein, dass ich nicht träume…

Weit nach 18:00 Uhr (die Sonne ist schon vor 17:00 Uhr untergegangen) haben wir uns auf den Weg zurück zum Auto und dann nach Montecito gemacht. Auf der Rückfahrt gab es dann auch den von den Kindern lang ersehnten und verdienten Stopp bei McDonalds!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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24. und 25.11.2011 Thanksgiving und Helenas Geburtstag

 

Wir hatten unsere Ausflüge  so geplant, dass wir an Thanksgiving und Helenas Geburtstag gemütlich zu Hause, pardon bei unseren Freunden, bleiben konnten, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben nicht aktiv genug gewesen zu sein.

Thanksgiving wurde ein ruhiger Tag der mit einem besonders üppigen und langen Frühstück begann und mit einem ebenso üppigen und langem Abendessen endete. Es gab ein klassisches amerikanisches Thanksgiving Menu: einen 11kg schweren Truthahn an Süßkartoffeln und Cranberry-Sauce, dazu viele Beilagen wie Zucchini, Squash, Kürbis und Salat. Unterbrochen wurde unser faules Nichtstun nur durch einen spätnachmittäglichen Spaziergang der uns 2 Stunden hinauf in die Berge führte.

Helenas Geburtstag folgte dem gleichen faulen Schema: spät aufstehen, gut frühstücken, nichts tun, etwas Shoppen gehen, Geburtstagstorte essen und abends Pizza essen gehen bei Rustys.

 

 

 

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22.11.2011 Ausflug in die Berge

 

 

Ohne das obligatorische, leckere und überbordende Frühstück lassen uns Natalia und Anton einfach nicht zu unseren Erkundungstouren aufbrechen… haben wir eigentlich schon den Orangensaft erwähnt? Kolja pflückt jeden Morgen frische Orangen aus dem Garten direkt vom Baum, die dann von Natalia handgepresst und von uns allen getrunken werden – gelungene Arbeitsteilung, finden wir!

So kommen wir meistens erst am späten Vormittag los… heute geht es in die Berge südlich von Montecito. Zuerst fahren wir mit Blick auf den Pacific am Berghang entlang um dann über die Casitas Pass Road ins Landesinnere zu gelangen. Es bieten sich viele malerische Rastplätze an, die wir für kurze Spaziergänge nutzen oder einfach nur um das Panorama zu bestaunen. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Ort Ojai. Ojai wurde ursprünglich von den in großen Teilen Kaliforniens ansässigen Chumash Indianern gegründet und wurde gegen Ende des 19ten Jahrhunderts zu einem Handelsort der mexikanischen und weißen Einwanderer. Für die Indianer ging die Invasion der weissen Einwanderer nicht spurlos vorbei. Durch eingeschleppte Krankheiten und Epidemien sind von den geschätzten 15.000 Chumash heute nur noch ca. 280 Menschen übrig, die auf der Santa Ynez Reservation im Santa Barbara County leben. Der kleine Ort hat viel von seinem ursprünglichen Charme behalten und lohnt allemal einen Stopp. Wir befanden uns am  Ende unserer Besichtigungsrunde und waren auf dem Weg zurück zu unserem Auto als ein köstlicher Duft aus einer Pizzeria unter den Arkaden zu uns herüber wehte. Obwohl wir noch vom üppigen Frühstück satt waren, folgten wir unseren Nasen auf die gegenüberliegende Straßenseite und als sich auch noch das Innere der Pizzeria als einladend und stilecht italienisch entpuppte gab es für mich kein Halten mehr: hier mussten wohl oder übel einige Antipasti probiert werden! Wir wurden nicht enttäuscht und von der Bedienung erfuhr ich, dass der Besitzer des Lokals aus Norditalien stamme, nicht weit vom Tessin entfernt wo ich aufgewachsen bin…

Wohl genährt fuhren wir weiter die kurvige Passstraße in die Berge hinauf. Viele Kurven, etliche Stopps und viele Ahhhs und Ohhhs später fragte mich Anita ob es hier wohl im Winter auch schneien könnte. Ich zuckte mit den Achseln, fuhr um die nächste Kurve und wir sahen im Schatten des Nordhangs Schneereste direkt am Straßenrand liegen. Kaum zu glauben wenn man jetzt die warme Sonne spürt, aber hier in 1100m Höhe kann es scheinbar auch mal ungemütlich werden. Nach einer genauso malerischen Heimfahrt kamen wir genau mit den letzten Strahlen der Abendsonne wieder bei unseren Freunden an und wurden gleich mit einem Aperitif begrüßt. Danach durften Helena und ich auch einmal in Natalias Küche kochen. Nachdem wir uns mit dem Gasherd vertraut gemacht hatten, gelangen uns die frischen Nudeln an zweierlei Sauce (Hähnchenbruststreifen an Manchego-Parmesan Butter und gegrillte Gemüse an Trüffel-Sahne) recht ordentlich und zusammen mit Natalias leckerem Salat wurden alle satt. Etliche Gläser Wein später und nach dem einen oder anderen Digestiv traten wir gegen Mitternacht zu unserem Heimspaziergang in unser Cottage an, das ich auch Dank Anitas Hilfe einwandfrei wiederfand!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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21.11.2011 Der Küste entlang nach Norden

Den gestrigen regnerischen Sonntag haben wir im Haus unserer Freunde verbracht (es sollte übrigens der einzige Regen unserer 12 Tage Kalifornien sein, ansonsten hatten wir nur wolkenlosen Himmel).

Heute wollen wir die Pazifikküste in nördlicher Richtung erkunden und uns das berühmte Hearst Castle anschauen. Wie schon in den letzten Tagen vertrödeln wir wieder einmal viel Zeit beim Frühstück mit unseren Freunden und fahren erst gegen halb elf Uhr los. Schon nach wenigen Kilometern gefällt uns eine nahe an der Hauptstraße gelegene Kirche im mexikanischen Stil so gut, dass wir einen ersten Stop einlegen… und so geht es weiter: hier ein grandioser Ausblick, dort eine malerische Bucht oder Strand die zum Anhalten und Entdecken einladen. So gelangen wir auch zum Refugio State Beach Park und entdecken dort ein Schild das Pferdereiten auf einer nicht weit entfernten Ranch anpreist. Wir fahren die 10km das Tal in die Berge hinauf, die Straße wir immer schmaler und kurviger und entdecken so die Circle Bar B Ranch. Mit Ranchbesitzer Francis entwickelt sich gleich eine angeregte Unterhaltung: er ist mindestens so interessiert an unserer Weltumsegelung wie wir an seinem Leben auf der Ranch und so ist es schnell beschlossene Sache, dass wir hier einen Reitausflug mit Helena und Kolja sowie unseren Freunden machen. Zum Schluss lernen wir auch noch Harry vom Bodensee kennen: er ist vor über 20 Jahren aus Deutschland ausgewandert, hat sich in Texas vier Pferde gekauft und ist quer durch die USA vom äußersten Süden bis in den hohen Norden von Montana geritten. Er hat mittlerweile in 47 Staaten der USA besucht und fast in ebensovielen auch gelebt. Was für ein Leben!!! Er hat uns Colorado als schönsten Bundesstaat sehr ans Herz gelegt und wir sind sicher, daß wir irgendwann auch diesen Staat besuchen werden.

Wir müssen weiter! Irgendwie reicht die Zeit nie aus all die spannenden Geschichten in Ruhe zu Ende zu hören! Wir verabschieden uns von Francis und Harry wie von alten Freunden und bekommen noch den guten Rat mit auf den Weg nach dem Besuch bei Hearst Castle nicht direkt zurück in den Süden zu fahren, sondern an der ersten Kreuzung rechts abzubiegen um nach ca. 10km eine frei lebende Kolonie von See-Elefanten am Strand beobachten zu können. Wir erreichen gegen 15:00 Uhr Hearst Castle und müssen überrascht feststellen, dass der Besucherparkplatz einige Kilometer von dem Schloss entfernt ist und dorthin Shuttlebusse verkehren. Die wirklich dumme zweite Überraschung ist, dass alle Besichtigungstouren für heute ausgebucht sind und wir für kein Geld der Welt und noch so viele bittende Worte zwei Extraplätze bekommen. Kurz gesagt dumm gelaufen! Nach einem kurzen aber heftigen Frustmoment fügen wir uns in unser Schicksal und suchen der Wegbeschreibung von Francis folgend die Seeelefantenkolonie am Strand. Zuerst entdecken wir sie nicht, dann sind sie aber nicht zu übersehen: zu Hunderten liegen sie am Strand, keine 5 Meter von unserem Spazierweg entfernt. In aller Ruhe können wir diese geselligen Tiere beobachten, wie sie sich in der Abendsonne räkeln, sich trotz ihrer Körperfülle geschickt mit Ihren Flossen hinter den Ohren oder am Rücken kratzen. Es ist einer dieser vielen besonderen Momente in unserem derzeitigen Leben. Nachdem wir die Kolonie ausgiebig gefilmt und fotografiert haben bleiben wir noch lange stehen und beobachten diese sozialen und geselligen Tiere. Als wir gerade gehen wollen erleben wir direkt vor uns wie zwei Jungbullen in den Pazifikwellen sich ein Scheingefecht liefern und so ihre Kräfte messen. Weiter geht es der gut ausgebauten Küstenstraße entlang zurück nach Montecito. Immer wieder laden uns spektakulären Klippen oder Buchten an zum Rasten ein. In der Nähe von San Simeon finden wir ein nettes Restaurant „Cavalier“ direkt am Meer. Nach europäischen Maßstäben ist die Inneneinrichtung eher Autobahnraststätte der 70er Jahre, für Kalifornien sind die olivgrünen Holzstühle (kein Plastik!) schon gehobener Standard. Wir sind die ersten Gäste und bekommen einen Tisch direkt am Fenster mit Blick aufs Meer. Innerhalb von Minuten füllt sich das Lokal und schon eine halbe Stunde später warten Gäste geduldig am Eingang auf einen freien Tisch. Das Essen ist eine echte Überraschung: ausgefallen, frisch zubereitet und sehr lecker!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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19.11.2011 Ausflug nach LA

 

An unserem gestrigen ersten „Urlaubstag“ bei unseren Freunden in Kalifornien hatten wir es erst einmal ruhig angehen lassen. Vielleicht lag es ja auch an dem langen und feuchtfröhlichen Abend davor oder an dem üppigen Frühstück danach? Wir genossen die Zweisamkeit in „unserem Cottage“ und tranken erst einmal gemütlich Kaffee im Bett. Nach dem schon erwähnten langem Frühstücksgelager  nutzten auch wir das schnelle Internet um einige Bestellungen für – und Arbeiten an der Pacific High abzuklären. Den Nachmittag nutzten wir um die bekannten Küstenorte Montecito und Santa Barbara zu erkunden. Straßen, Gärten, Parks und auch die Strände sind supergepflegt und wunderschön anzuschauen. Besonders der Spaziergang am Strand entlang zum Santa Barbara Pier in der Abendsonne hat uns gut gefallen.

Auch heute Morgen haben wir wieder zuerst gemütlich im Bett Kaffee getrunken um dann frisch geduscht durch Anton und Natalias Garten an den Orangen-, Zitronen- und Pampelmusenbäumen vorbei zum Frühstück zu stapfen. Wir hatten lange Zeit überlegt von hier aus San Francisco zu besuchen, haben es dann aber heute beim Frühstück doch verworfen, da es einfach zu stressig geworden wäre (es sind von Montecito rund 1000km nach San Francisco). Wir vier machten uns also „nur“ auf den Weg nach LA, auch schon knapp zwei Autostunden der Küstenstraße entlang von Montecito entfernt. Nachdem uns das Navi zuerst durch alle unmöglichen langweiligen Vororte von LA geführt hatte fanden wir dann doch noch die Sehenswürdigkeiten von Hollywood und Beverly Hills. Wir bestaunen den Sunset Blvd, den Rodeo Drive, das Beverly Wilshire Hotel, laufen den Walk of Fame hinauf und hinab, und schaffen es gerade noch im Sonnenuntergang die berühmten Hollywood Buchstaben zu sehen. In der Dunkelheit fahren wir wieder zurück in unsere Luxusunterkunft wo wir schon zum Abendessen erwartet werden. Es wird unser drittes köstliches Abendessen bei unseren Freunden. Anton scheint einen unerschöpflichen Vorrat an hochwertigen alten Single Malt zu haben.

 

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17.11.2011 Auf zum Pazifik!

Um 3:00 Uhr morgens klingelt der Wecker: das kann doch nicht war sein, wir sind doch gerade erst ins Bett gegangen. Stimmt, wir hatten am Abend zuvor noch auf der Pacific High klar Schiff gemacht und die Koffer gepackt und waren daher bis halb ein Uhr auf. Hilft nichts, auch Helena und Kolja sind gleich munter, sie freuen sich ja schon seit Tagen auf unsere „Ferien“ in Kalifornien. Auf dem Weg über den Steg von der Pacific High zum Mietauto fühlt sich die Nacht an wir im Sommerurlaub in Italien: kein Windhauch rührt sich, es riecht nach Palmen und Meer, die Sterne funkeln am Firmament. Es herrschen immer noch tropische Temperaturen von 27 Grad in West Palm Beach und eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Die Übergabe bei der Autovermietung am Flughafen klappt (wie immer) reibungslos und der Shuttle zum Terminal hat nur auf uns gewartet. So bleibt noch genügend Zeit für einen Kaffee bei Starbucks und viele aufgeregte Geschichten über den Flug und die kommenden zwei Wochen in Kalifornien. Endlich sind wir im Flieger und Kolja im 7ten Himmel. Er und Helena haben natürlich die Fensterplätze bekommen und Kolja (unser Pilot) kommentiert jede Kleinigkeit die im Flugzeug oder um es herum passiert. Auch Helena liebt den Start und ist begeistert als die Triebwerke laut dröhnend unsere Maschine kräftig über die Startbahn beschleunigen. Es ist ein kurzer Flug bis Atlanta, dort haben wir gerade Zeit für eine Toilettenpause und schon geht es pünktlich weiter nach Los Angeles. Ich sitze neben Helena und freue mich besonders, dass es Ihr während beiden Flügen gut gelingt den Druck auf den Ohren gut abzubauen, womit sie bei unseren bisherigen Flügen große Probleme hatte. In LA steigen wir gleich wieder in einen Mietwagen und fahren, dem Rat von Anton folgend, der Küstenstraße folgend und nicht über die Autobahn im Landesinneren nach Montecito. Wir treffen zeitweise auf Nebel und niedrige Wolken, haben aber immer wieder erste spektakuläre Ausblicke auf den Pazifik. Am berühmten Strand von Malibu rasten wir um etwas zu Essen (McDonalds), da es bei beiden Delta Flügen (2 und 5 Stunden) nichts zu Essen gab.

Gegen 14:00 Uhr treffen wir bei schönstem Sonnenschein bei Natalia und Anton ein und werden von einer Woge der Freundschaft und Aufmerksamkeiten überschwemmt. Wir trinken erst einmal etwas zusammen und haben uns so viel zu erzählen und so viele Neuigkeiten auszutauschen, dass der Nachmittag im Nuh verrinnt bevor wir dazu kommen die Koffer aus dem Auto zu holen. Helena und Kolja schlafen im Haupthaus bei Anton und Natalia – die beiden haben ein Faible für unsere Kinder. Jeder bekommt ein eigenes Zimmer und Bad. Anita und Ich schlafen nebenan im neu gebautem „Cottage“ mit volleingerichteter Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Ankleidezimmer sowie großem Bad. Zwei große Flachbildfernseher nebst Dolby Surround Anlage runden unseren Komfort ab. Im Kühlschrank mit Icemaker sind Weißwein und Sekt kaltgestellt und die Kaffeemaschine muss nur noch eingeschaltet werden. Wir sind erst einmal völlig geplättet und legen uns aufs Bett. Hatte ich eigentlich schon die farbigen LED Lichteffekte in der Küche und dem Kleiderschrank erwähnt und das iPhone Radio auf dem Nachttisch? Lange Zeit zum müßig im Bett liegen bleibt uns jedoch nicht, da uns Anton und Natalia zum Abendessen erwarten. Wir nehmen den Aperitiv auf der Terrasse mit Blick über den Garten auf den Pazifik, die Jungs trinken einen rauchigen schottischen Single Malt, die Mädels einen Baileys und die Kinder Cola. Es wird ein langer Abend bei leckerem Lachs und viel Wein. Trotz der Zeitverschiebung von 3 Stunden machen Anita und ich erst nach Mitternacht schlapp, die Kinder haben sich um 9:00 Uhr auf ihre Zimmer verdrückt, ich vermute aber eher um das schnelle Internet noch ein wenig auszunutzen…

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15.11.2011 West Palm Beach – Marinaleben 15.11.2011 15.11.2011 15.11.2011

Die Waschmaschine läuft Tag und Nacht. Naja, nicht ganz, aber fast. Unendlich Wasser!!! Wann hat man schon mal diesen Luxus. Strom haben wir dagegen nicht unbegrenzt. Da wir ein 220 V-Boot haben und der Anschluss hier nur 110 V hergibt, haben wir uns stromtechnisch durch den Marinaliegeplatz nicht verbessert. Aber unsere Solarzellen geben viel Strom und so kommen wir gut aus und müssen nur manchmal den Generator dazuschalten. Wir machen Besorgungen, die Kinder machen Schule. Wir müssen wieder mal aufholen, durch die vielen Segeltage hinken wir etwas hinterher. Entscheidungen stehen an: Neue Batterien oder nicht? Die Pazifikkarte bestellen oder nicht? Hahnepott erneuern oder nicht? Ankerkette verkürzen oder nicht? Dazwischen Gespräche mit Raymarine, weil die Geräte immer noch nicht so wollen, wie sie sollten und keiner weiß warum. Gespräche mit Sea Recovery, wegen unserer Wassermacherpumpe. Gespräche mit Coppercoat wegen Muschelbewuchs am Rumpf, wo ja eigentlich keiner sein sollte. Und dazwischen Vorbereitungen für unseren “Urlaub” in Kalifornien, zu dem unsere Seglerfreunde Anton und Natalia uns zu sich nach Hause nach Santa Barbara eingeladen haben.

 

Eines der vielen Shopping Center rund um West Palm Beach

An der Kasse bei "Charlies Market" ... ich könnte den ganzen Laden leerkaufen!

Ein weiteres Shopping Center... oder war es der botanische Garten?

 

 

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13.11.2011 West Palm Beach – Wassermacher :-(

 

Schlechte Nachricht: Die Hochdruckpumpe unseres Wassermachers ist kaputt. Und so ein Wassermacher besteht mehr oder weniger aus dieser Pumpe. 8000 Stunden sollte sie halten, unsere hat gerade mal 300 durchgehalten. Und da sie Baujahr 2007 ist, gibt es auch keine Garantie. Aber moment mal, unser Schiff ist Baujahr 2009. Wie kann dann der Wassermacher Baujahr 2007 sein? Fragen über Fragen, aber in der Bootsbranche wundert man sich über nichts mehr. Und gleich noch eine schlechte Nachricht: Unsere Batterien sind nicht mehr die Besten. Und da wir nun schon mal im Batterienwunderland USA sind und Klaus ja schon immer mit Lithium-Ionen-Batterien geliebäugelt hat steht die nächste (teure) Entscheidung an: Austausch oder nicht. Ich bin dagegen, Klaus ist dafür. Wir vertagen die Entscheidung und gehen erst mal shoppen, kaufen aber nichts.

 

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23.11.2011 Getrennte Wege

Kolja und Helena sind schon seit Tagen ganz aufgeregt und Anita und ich abgemeldet, der Grund: Anton fährt mit ihnen heute in den Six Flag Freizeitpark. Die Six Flag sind eine Kette von Freizeitparks in den USA mit besonders vielen und wilden Achterbahnen. Wir wollten schon den Park an der Ostküste in Newport zusammen mit unseren Freunden Familie Spring besuchen. Dort hatte es aber nicht geklappt, umso schöner für die Kinder , das ihr Traum hier in Kalifornien zusammen mit Anton doch noch wahr wird. Wir hatten das Gefühl, dass sich auch Anton sehr darauf freut mal etwas mit den beiden alleine zu machen: vielen Dank dafür! Um es kurz zu machen: die drei kamen erst spät abends wieder zurück und unsere Kinder waren restlos begeistert! Jede Achterbahnfahrt wurde uns detailliert geschildert. Sie hatten einen tollen Tag erwischt: schönes Wetter aber nicht zu voll, sodass sie kaum vor den einzelnen Attraktionen warten mussten. Anton hielt bis am frühen Nachmittag tapfer mit, musste dann aber doch die Segel streichen. Helena und Kolja scheinen das Wort Angst nicht zu kennen  und so wurden alle Rollercoaster noch einmal gefahren. Es war für uns Eltern toll beim Abendessen ihren lebhaften Schilderungen zu folgen: wo welche Kurve am schärfsten, welche Achterbahn am steilsten und wehr am lautesten gekreischt hatte! Über Antons Gesicht huschte immer wieder ein verschmitztes Lächeln: auch er schien einen riesen Spaß gehabt zu haben.

Anita und ich waren ganz froh nicht mit den Dreien die wilden Achterbahnen fahren zu müssen und genossen einen weiteren sonnigen und warmen Tag in den Weinbergen des Santa Ynez Valley nordwestlich von Montecito. Unsere Fahrt führte uns zunächst über die San Marcos Pass Road wieder an einem Stausee vorbei, dem Lake Cachuma. Dann ging es weiter durch die Weinberge des Santa Ynez Valley. Anton hatte uns das Firestone Weingut empfohlen und so genoss ich dort eine  Verkostung ihrer Weine. Weiter ging es zu dem kleinen Ort Los Olivos mitten im Ynez Tal, das eigentlich ausschließlich aus Weinläden und Vinetasting besteht. Eine Überraschung war der nächste Ort: Solvang: hier glaubt man mitten in Dänemark zu sein und nicht in Kalifornien. Dänische Auswanderer hatten diesen Ort gegründet und bis heute den Architekturstil, die Gebräche und vor allen Dingen die dänische Küche bewahrt. Obwohl touristisch hat uns der charmante Ort doch gut gefallen.

 

 

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11.11.2011 West Palm Beach – New Port Cove Marine Center

Bei unserer Suche nach einer bezahlbaren Marina stießen wir auf das Newport Cove Marine Center in West Palm Beach. Deshalb hieß unser nächstes Ziel West Palm Beach. Da wir den Liegeplatz erst ab 10.11. reserviert hatten ankerten wir zunächst vor Peanut-Island, wo sich Präsident Kennedy während der Kuba-Krise aufgehalten hatte. Eine toll angelegte Insel mit schönen Wanderwegen und einem Dinghy-Steg, wie wir es noch nicht gesehen haben.

Wir hatten viel zu tun an Bord. Leider wollte unser Wassermacher nicht mehr so wie er sollte. Auf jeden Fall machte er kein Wasser mehr und das war blöd. Wir probierten hin und her, wir fuhren sogar nach draussen und Klaus ging ins Wasser (das übrigens wunderbar warm ist) und befreite die Ein- und Auslässe von Bewuchs. Aber sie waren eigentlich relativ sauber. Daran hat es also auch nicht gelegen. So langsam gingen unsere Wasservorräte zur Neige. Unsere Marina hatte leider noch keinen Platz für uns frei, und so hieß es Wasser sparen. Wir waren wirklich froh, als endlich der 10. November kam und wir Punkt 9.00 Uhr vor der Marina anlegefertig bereit standen, da wir fast bis auf den letzten Tropfen alles Wasser verbraucht hatten. Die letzten Tage gab es auch nur noch Cola und Sprite (für Klaus Wein), da alles andere Trinkbare schon aufgebraucht war und die letzten kostbaren Tropfen Trinkwasser für Kaffee und Tee aufgespart wurden. Wir bekamen einen schönen Platz am Aussensteg zugewiesen und es standen drei Leute (Tim, Dave und Bruce) bereit, die unserer Leinen annahmen. So war das Anlegen einfach. Allerdings handelt es sich um einen Feststeg mit so dämlichen Pfählen aussendran. D.h. der Steg steht fest im Wasser und das Schiff geht bei Flut und Ebbe auf und ab. Und jetzt muß man höllisch aufpassen, dass das Boot ordentlich festgemacht ist. Das Schiff darf nicht zuviel Spielraum haben, um die Fender genau auf Pfahlhöhe zu halten, aber auch nicht zuwenig, dass das Schiff bei Flut und Ebbe nach oben und unten gehen kann. Hat irgendeiner kapiert, von was ich schreibe? Jedenfalls haben wir das ganz gut hin- und Pacific-High keinen Kratzer abbekommen. Wir holten gleich unseren Mietwagen ab und auf dem Rückweg hielten wir  bei Winn-Dixie an. Schließlich ist es lange (2 Monate) her, dass wir mit dem Auto beim Einkaufen waren.