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10.07.2013 Marquesas Tänze

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Nachdem uns der Abend mit Polynesischen Tänzen im Hotel Intercontinental vor einigen Wochen gut gefallen hatte, haben wir uns heute wieder mit anderen Seglern verabredet. Diesmal ist es ein Marquesas Abend. Die „Belena“ und wir haben größere Dinghis und nehmen die anderen Segler von der „Pagena“, „Kokomo“ und „Milibee“ mit. Das Interconti ist direkt neben unserem Mooring Feld gelegen und am Steg der Tauchschule können wir die Beiboote sicher festmachen. Wir haben wieder einen Tisch direkt neben der Tanzfläche reserviert. Die Zeit bis zum Beginn der Tänze vergeht, bei angeregten Gesprächen, wie im Fluge und bald gehen schon die Lichter aus und die Scheinwerfer an. Die Tänze der Marquesas Inseln erscheinen uns wilder, kriegerischer als die auf den Gesellschaftsinseln. Die Trommler treiben die Tänzer immer wieder zu Höchstleistungen an: wir sind begeistert! Gegen Ende der Vorführung werden wieder Zuschauer zu gemeinsamen Tänzen auf die Bühne gebeten: diesmal erwischt es mich gleich als ersten, später kommt auch noch Peter von der „Kokomo“ dazu. Eigentlich macht es unheimlich Spaß die Gesten und Schrittfolgen der Tänzer zu kopieren, auch wenn wir neben diesen durchtrainierten Profi Tänzern eigentlich nur lächerlich wirken. So haben alle ihren Spaß: wir auf der Bühne und das Publikum davor!

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08.07.2013 Magische Pools

Während einem spontanen Kaffee an Bord der Pacific High erzählen uns Sue und Andy von der „Spruce“ von einer spektakulären Wanderung zu zwei Pools in den Bergen oberhalb Papeetes. Spontan beschließen wir mitzuwandern. Mit den Crews von drei weiteren Segelbooten (Spruce, Flapjack und Saliander) nehmen wir früh Morgens den Bus nach Papeete. Sue und Andy von der Spruce haben eine genaue Anweisungen von einer anderen Segelyacht dabei. Den Anweisungen folgend, laufen wir zuerst zum Rathaus und bezahlen dort die Gebühr von ca. 5€ pro Person für die Wanderung. In der Beschreibung ist von “High moral standards” die Rede, die Gebühr ist quasi freiwillig und wird nicht kontrolliert. An der Bushaltestelle seitlich vom Rathaus nehmen wir einen weiteren Bus in das Fatau’a Tal, der uns bis zum Beginn des Wanderweges bringt. Die erste Stunde folgen wir einem breiten, sehr gepflegten Weg immer dem Fluss entlang gemütlich das Tal hinauf. Trotz des wunderschönen und sonnigen Tages ist es nicht zu heiß, da der tropische Dschungel Kühle und Schatten spendet. An einer alten Holzbrücke biegen wir links ab. Von hier an windet sich ein steiler Wanderpfad in Serpentinen den nördlichen Hang des Fatau’a Tal hinauf. Immer höher führt der Weg in den Dschungel und es ist recht anstrengend für unsere ungeübten Seglerbeine, obwohl in den Beschreibungen der Tourismusbehörde diese Route in die Kategorie “Leicht” fällt.  Nach einer weiteren Stunde erreichen wir einen Aussichtspunkt, der alle Anstrengungen vergessen lässt. Auf der anderen Seite des Tales sehen wir einen Wasserfall 135 Meter in die Tiefe stürzen. Wir machen Rast, essen unsere mitgebrachten Brote und genießen den Anblick. Weitere 10 Minuten geht es den Hang hinauf über Stock und Stein, an Abgründen entlang, bis wir an einer markanten Steinmauer scharf rechts abbiegen. Jetzt geht es steil in eine Schlucht hinunter. Wir müssen uns teilweise abseilen und kommen zu zwei Wasserpools, die den vorher gesehenen Wasserfall speisen. Diese zwei Pools sind mit einer natürlichen Rutsche verbunden, beim zweiten Pool muss man allerdings aufpassen, sich nicht von der Strömung mitreißen zu lassen, denn sonst geht es auf eine “Once-in-a-lifetime-experience” den großen Wasserfall runter.
Gerade als wir bei den Pools eintreffen, bricht die Sonne durch die Wolken und scheint direkt auf die Pools und das jetzt türkise Wasser. Zwei Regenbogen spannten sich über den Pool, es ist ein magischer Moment. Das Wasser bietet eine willkommene Erfrischung und die Rutsche macht riesigen Spaß! Es ist erstaunlich wie sich unsere bunt zusammengewürfelte Gruppe von Engländern, Neuseeländern, Amerikanern und Deutschen versteht!

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07.07.2013 Wochenende

Auf den Schul- und Arbeits- freien Sonntag freuen sich alle Familienmitglieder, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Helena und Kolja genießen es besonders, so lange ausschlafen zu können wie sie wollen – Wochentags ist ja um 7:00 Uhr Schulbeginn. Eine nette Fee ist schon früh losgezogen, um beim Carrefour frisches Baguette zu kaufen und so sitzen wir alle am späten Vormittag am Frühstückstisch im Cockpit. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und der Tisch quillt über vor Köstlichkeiten: es gibt Marmelade, Nutella, weich gekochte Eier, Lachs, leckeren Schinken, ital. Salami – wir lieben die Einkaufsmöglichkeiten in Französisch Polynesien! Bald darauf werden Helena und Kolja von Freunden abgeholt und bleiben den ganzen Tag verschwunden. Das heißt, wir Eltern dürfen auch mal wieder das Dinghi haben und nutzen es gleich für einen längeren Ausflug. Dank dem schützenden Korallenriff können wir weit die Küste von Tahiti südwärts fahren und uns die Insel vom Meer aus anschauen.

Immer wieder gibt es schöne, aber nicht protzige, Häuser zu bewundern…

… diese weit in die Lagune gebaute Bade- und Sonnen- Plattform fanden wir besonders gemütlich

Ein besonderes Vergnügen der Polynesier sind diese Hausboote auf dehnen das ganze Wochenende über gefeiert wird. Bei Drinks und leckerem Essen wird auf den Pirogen gefeiert und getanzt…

… oder im flachen Wasser davor geplanscht.

Schnelle Taxiboote bringen die Gäste zu den verschiedenen Hausbooten am Riff

Die letzten Langstreckenrennen der diesjährigen Heiva finden direkt vor unserem Liegeplatz statt

Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Auslegerkanus Va’a durch die Lagune rauschen

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05.07.2013 Dies und Das

Heute möchten wir über einige kleine Entdeckungen und Erfahrungen schreiben, die nicht so recht in die bisherigen Blogeinträge gepasst haben…

Batterien: Im Dezember 2011 hatten wir unsere GEL Batterien gegen Lithium Batterien getauscht. Seit ca. 18 Monate sammeln wir Erfahrungen mit unserer Lithium Batterie Bank und sind immer wieder erstaunt wie viel Unwissen unter Seglern herrscht und im Internet verbreitet wird. Hier kurz die grundsätzlichen Vorteile von Lithium Batterien gegenüber allen anderen zusammengefasst: Gewichts- und Platzvorteil mindestens um den Faktor 3 (drei!). In unserem Fall von 450Kg GEL auf unter 150Kg Lithium Batterien Gewicht. Kaum Verluste beim Laden und Entladen der Lithium Batterien (in unserem Fall ca. 3%) gegenüber mindestens 30% Verlusten bei allen anderen Batterien. Das sind tausende Amperstunden die wir im Jahr nicht mit unseren Solarzellen oder dem Generator produzieren müssen! Unsere Erfahrungen während den vergangenen 1 ½ Jahren sind mehr als positiv. Wir können bisher (nach ca. 500 Zyklen) keinerlei Alterung feststellen. Die Batterie Bank nimmt Ladestrom in (fast) beliebiger Stärke an (wir laden mit bis zu 300 Amp.) und liefert Strom in (fast) beliebiger Stärke (wir ziehen 800 Amp. und mehr aus den Batterien). Wir haben bewusst auf ein kompliziertes BMS (Batterie Management System) verzichtet. Nach 500 Zyklen registrieren wir eine zu vernachlässigende Spannungsdifferenz von nur 50mV zwischen der schwächsten und der stärksten Zelle.

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Segelhandschuhe: nach 4 ½ Jahren und 25.000sm habe ich meine zweiten Segelhandschuhe aufgearbeitet (neue Reserve Handschuhe liegen bereit).

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Schäkel: Kaum zu glauben: wir haben unsere Schäkel, mit dehnen die Blöcke der Reffleinen am Groß befestigt sind, aufgearbeitet. Obwohl es sich um hochwertige 10mm Harken HS Schäkel handelt, haben sich die Bolzen verbogen (sh. Foto). Während unserer jährlichen Überprüfung des Riggs und der Segel hier in Tahiti haben wir alle Schäkel erneuert. Was für Kräfte müssen am Werk sein um diese Schäkel zu verbiegen (ihre Arbeitslast liegt bei über 3to !).

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Abschied: Unsere Freunde von der „Far and Away“ haben Tahiti verlassen und segeln in westlicher Richtung weiter, Endziel Australien. Diese sympathische Familie mit 7 (sieben!) Kindern (von 1 Jahr bis 18 Jahre) an Bord, hat uns sehr beindruckt. Besonders Helena und Kolja hatten viel Zeit mit Ihnen verbracht und etliche gemeinsame Ausflüge, Tanzabende und Abenteuer bestanden. Wir wünschen Ihnen alles Glück auf Ihrer Weiterreise mit ihrem 46 Fuß Leppard Katamaran!

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Wetter: Ganz anders als bei einem Leben in der Stadt, wo ich abends oft nicht einmal wusste ob die Sonne geschienen oder es geregnet hatte, verfolgen wir das Wettergeschehen laufend auf der Pacific High – auch in so einem so geschützten Mooringfeld wie hier im Lee von Tahiti. Dank den ausgereiften Vorhersagemodellen und der Möglichkeit diese laufend im Internet abzurufen, können wir eventuelle Unwetter weit im Voraus erkennen.

So auch dieses Hochdruckgebiet (Antizyklon) auf der Wetterkarte unten links mit (A) gekennzeichnet, das zusammen mit dem Tiefdruckgebiet (D) rechts unten uns hier in Tahiti in den vergangenen Tagen Wind um 35kn und einen Schwell von 4m beschert hat. Gut zu erkennen ist auch die Tropische Konvergenz Zone (orange gefeilte Linien) die derzeit knapp nördlich von den Gesellschaftsinseln verläuft.

So sah dann das Wettergeschehen auf einem Satellitenbild vom 3.7 aus. Man kann gut das Wolkenband erkennen, das vom Hochdruckgebiet bis zu uns nach Französisch Polynesien gedrückt wurde.

Hier noch eine Grafik der Wellenhöhen (bis 10m) im Südpazifik. Dort möchten wir nicht unbedingt segeln und beschweren uns auch nicht wegen der gut 4m Welle die wir abbekommen haben.

So sah es bei uns in der geschützten Lagune hinter dem Korallenriff aus während die Sturmfront durchzog. Wenn man genau hinschaut kann man erkennen wie bei einem Segler sich die Rollfock abgewickelt hat und vom Wind zerrissen wurde.

Bei anderen ist die Wäsche oder die Persenning weggeflogen

Auch die Fahrt mit dem Dinghi war kein Vergnügen!

Die Kite-Surfer fanden den Wind natürlich toll…

Am späten Nachmittag hatte der Wind sich auch schon wieder beruhigt…

… und zum Sonnenuntergang herrschte fast schon wieder friedliche Ruhe im Mooringfeld

Für einige Stunden hatten wir konstante Winde um 30kn mit Böen bis 45kn

 

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02.07.2013 Ausflug in die Berge

Im Internet sind wir auf eine Safari Tour gestoßen die über Buckelpisten quer durch die Gebirgslandschaft in das Inselinnere von Tahiti führt. Die Berichte auf tripadvisor.com sind so positiv, dass wir kurzentschlossen über ein Internetportal  vier Plätze buchen. Wir haben Glück, trotz Hochsaison sind gleich am nächsten Tag noch Plätze frei. Pünktlich um 8:45 Uhr holt uns unser Guide Joarana direkt von der Marina Taina ab. Angenehmer Service, nach einem kurzen Hallo brausen wir auch schon in seinem weißen Pick Up davon. Wir sitzen etwas erhöht auf zwei Bänken und haben eine gute Rundumsicht, es ist aber kein Landrover Defender wie in den Prospekten angegeben. Wir folgen der Küstenstraße im Uhrzeigersinn und sammeln unterwegs noch ein amerikanisches Pärchen aus Long Beach / Kalifornien und zwei Damen aus Neuchâtel / Schweiz ein. Am berühmten Venus Point machen wir unseren ersten Stopp. Hier hat James Cook während seiner Entdeckungsreise durch den Pazifik am 3. Juni 1769 die Passage des Planeten Venus über die Scheibe der Sonne beobachtet. Wir unterhalten uns mit unserem Guide Joarana, der höflich ist, aber eher gelangweilt und desinteressiert wirkt. Nach einem weiteren Halt in Papenoo vor einem kleinen Supermarkt, biegen wir rechts ab und folgen dem gleichnamigen Tal ins Innere von Tahiti. Je weiter wir in den Vulkankrater vordringen, umso schlechter wird die Piste. Immer wieder durchfahren wir Flussfuhrten. Die Landschaft um uns herum ist atemberaubend. Am späten Vormittag nehmen wir ein Bad im Fluss – das Wasser ist gar nicht so kalt wie erwartet. Während unseren zahlreichen Stopps erklärt uns Joarana einiges über die Flora und Fauna der Insel, es hört sich aber eher nach Schulunterricht an und es mag keine rechte Stimmung aufkommen. Immer wieder treffen wir auf eine andere Ausflugsgruppe, die mit einem richtigen Landrover unterwegs sind und bei denen es deutlich lustiger zuzugehen scheint. Anita und Kolja sind die ersten, bald stehen die meisten von uns auf der Ladefläche: so hat man einen noch besseren Rundumblick, wenn es auch sehr wackelig ist und man sich gut an den Gitterstangen festhalten muss. Gegen Mittag erreichen wir das Relais de la Maroto, einem Hotel mit Restaurant, malerisch auf einem Hügel mitten im Vulkankrater von Tahiti erbaut. Während die meisten Gebäude einem morbiden, verkommenen Eindruck machen, hat man von der Terrasse des Restaurants einen traumhaften Rundumblick auf die Berge von Tahiti. Am frühen Nachmittag fahren wir weiter den Kraterrand hinauf und durch einen engen, unbeleuchteten 400 Meter langen Tunnel auf die andere Seite der Insel. Leider endet unsere Fahrt einige hundert Meter weiter an einer Spitzkehre von der wir einen schönen Ausblick auf die Südküste der Insel und den Lac Vaihiria haben. Bis zu diesem einzigen natürlichen Süßwasser See von Tahiti sollte unser Ausflug eigentlich führen und wir fragen unseren Guide danach. Joarana hat tausend Erklärungen bzw. Ausreden: die Straße sei ab hier zu steil, quasi unpassierbar und ab dem Tunnel sowieso eine Privat Straße… daher hätte sein Chef angeordnet nicht weiter zu fahren. Wir glauben ihm bis zu dem Moment als der andere Guide freundlich winkend, mit seinem Landrover Defender, an uns vorbei zum See hinunter fährt! Auch die Rückfahrt in der Abendsonne ist spektakulär. Eher zufällig halten wir viel später noch einmal an, als wir auf einen weiteren Ausflugsjeep treffen. Während Joarana sich mit dem befreundeten Fahrer unterhält und wir in der Gegend herumstehen braust auch die andere Reisegruppe (die mit dem Landrover bis zum See gefahren ist) heran und hält einige Meter hinter uns. Sie verschwinden in den Büschen und ihr Guide deutet uns freundlich an ihm zu folgen. Wir folgen ihm neugierig und entdecken ein beeindruckendes Marae (eine antike polynesische Kultstätte). Teiva, so heißt der andere Guide, erzählt uns spannende Geschichten über die Riten und Gebräuche der Polynesier und erfahren, dass seine Familie bereits in der 8ten Generation in diesem Tal lebt. Was für ein Unterschied zu unserer Tour! Erst als ein kräftiger Regenschauer über uns hinweg zieht, kehren wir zu unserem Jeep zurück…

Wir haben einige Eindrücke unserer Fahrt in der folgender Bilderstrecke festgehalten:

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29.06.2013 Segel und Heiva Va’a

Etwas länger als geplant haben Christophe und seine Crew doch gebraucht unsere Segel zu nähen aber am heutigen Freitag können wir unsere Segel wieder abholen. Die Fahrt hinterm Korallenriff am Flughafen entlang, mit den drei Meldungen bei der „Port and Air Control“ sind schon Routine geworden. Pünktlich legen wir am Quai „QC5“ an wo wir von der „API Yachting“ Crew erwartet werden. Bevor unsere Segel und der Lazy Bag wieder an Bord kommen, haben wir noch einige Sonderwünsche die prompt erledigt werden (wie sich später herausstellen wird, ohne Extra Berechnung). So dauert es bis in den späten Nachmittag bis die kleinen Arbeiten am Rigg erledigt, und alle Segel angebracht / justiert sind. Im warmen Licht der hinter Moorea untergehenden Sonne machen wir wieder an unserer Mooring Boje fest und sind glücklich unsere Segel wieder zu haben!

An diesem Wochenende findet auch die Heiva Va’a Tahiti 2013 statt, einer der vielen Ausleger-Kanu (Va’a) Wettbewerbe anlässlich der Heiva. Es sind die Kurzstrecken bis 3km die im Hafen von Papeete ausgetragen werden. Wir lassen uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen diese Wettbewerbe von unserem Logenplatz auf der Pacific High zu verfolgen. Beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit die Va’a, nur angetrieben von den kräftigen Paddelschlägen, durchs Wasser gleiten!

Wir packen alle mit an… nicht zuletzt um dabei viel zu lernen

Unser Lazy Bag wird vom Loft heruntergelassen

Unser Großsegel steht wieder…

Ein paar Schnappschüsse von der Heiva Va’a Tahiti 2013…

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23.06.2013 Papeete

Panorama der Hafenpromenade von Papeete

Während den letzten Wochen haben wir immer wieder Streifzüge durch Papeete und seine Umgebung gemacht. Manche behaupten, Papeete sei eine laute, schmutzige und nicht besonders schöne Stadt. Dies trifft bestimmt auch auf einige Stadtviertel zu, dehnen man Armut, Ausbeutung und eine gewisse Verwahrlosung ansieht. Wenn man sich die Mühe macht, findet man dazwischen viele kleine Perlen, etliche grüne Oasen, einige gut erhaltene oder neu restaurierte Gebäude und immer wieder freundliche hilfsbereite Menschen! Hier einige Schnappschüsse von Orten, die uns besonders gefallen haben:

Gedenkstätte der Atombombenexplosionen die – nicht nur – die Franzosen im Pazifik durchgeführt haben

Die „Pä’öfa’i“ Kirche ist das Zentrum der Protestanten in Tahiti. Während dem Gottesdienst am Sonntag Vormittag haben wir bis zum Park an der Strandpromenade die wunderschönen Gesänge hören können

Ausleger Kanu “Va’a” fahren ist Volkssport in Französisch Polynesien

Gedenktafel an die „Va’a Hokule’a“ von 1976. Mit einem traditionell gebauten Polynesischen Katamaran wurde die 5270km lange Strecke von Hawaii nach Tahiti in 32 Tagen erfolgreich gesegelt

Ansicht des wunderschön angelegten Parks entlang der Uferpromenade von Papeete

Noch ein Detail des Glockenturms der „Pä’öfa’i“ Kirche

Tahitianische Familie nach dem Sonntags Gottesdienst

Der Präsidentenpalast

Prächtige Baumkronen spenden Schatten und funktionieren wie eine natürliche Klimaanlage

Denkmal für die gefallenen Soldaten Polynesiens während dem ersten Weltkrieg. Warum diese Männer wohl „freiwillig“ in einen Krieg gezogen sind der so weit von ihrem Heimatland entfernt ausgetragen wurde?

Immer wieder kleine Teiche und Gärten gilt es in Papeete zu entdecken

Im Vordergrund steht die Kanone der „Seeadler“, einem 83m langem 3-Mast Schoner unter dem Kommando von Graf von Luckner, der 14 Alliierte Schiffe aufgebracht hatte, ohne einen einzigen Toten oder Verletzten!

Die Römisch-Katholische Kathedrale im gotischen Stil (ich liebe diese Formulierung aus den Touri-Prospekt)

Eine  Superyacht “Tango” von Feadship im Hafen von Papeete. Einige technische Daten gefällig?

78m lang, 4x MTU 16 Zyl. Diesel mit 12.000PS, 22 Mann Besatztung, 200.000l. Tankinhalt

Sonnenuntergang über Moorea auf dem Heimweg mit dem Beiboot

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14.06.2013 Beim Segelmacher …

Seit über einem Jahr suchen wir schon einen guten Segelmacher um unser Groß und unsere Genua „generalüberholen“ zu lassen. Weder in den Bahamas, noch auf den Cayman Islands, ganz zu Schweigen von Kuba, San Blas, Panama oder auf den Galapagos konnten wir einen Segelmacher finden, der in der Lage gewesen wäre unsere Segel zu „handeln“, noch unser Vertrauen gefunden hätte. „Die Segel hätten wir noch in den USA – in West Palm Beach oder in Fort Lauderdale – nähen lassen sollen“, wurde unser Standard Ausspruch, wenn wir wieder einmal erfolglos nach einem Segelmacher gefahndet hatten.

Hier in Französisch Polynesien soll unsere Suche nun ein Ende finden, wenn man den Aussagen anderer Segler und einschlägiger Internet Seiten Glauben darf. Besonders Regine von „Voilerie Sellerie Aveia” auf Raiatea wird sehr gelobt, aber auch „API Yachting“ in Papeete macht einen guten Eindruck auf mich, als ich Christofe (den Eigentümer) spontan während einer meiner Einkaufstouren überfalle. Den Ausschlag gegeben, die Segel gleich hier in Papeete nähen zu lassen, hat für uns die Möglichkeit direkt neben ihm im Hafen von Papeete anlegen zu können und unsere Segel ohne Umladen und längere Transportwege genäht zu bekommen.

Freitag Morgen bestätigt Christophe noch einmal telefonisch die Freigabe der Port Autorité von Papeete für die Pacific High in den Hafen zu kommen. Unser Dinghi haben wir an der Boje gelassen um diese für uns zu reservieren. Pünktlich um 10:00 Uhr machten wir am Pier neben API Yachting fest. Bei wenig Wind werden zuerst unsere Segel inspiziert, dann das Rigg kontrolliert und Genua- und Groß-Segel geborgen sowie der Lazy Bag abgenommen. Das dauert schon eine Weile. Erst nach Mittag stehen wir zusammen mit Christophe in seinem Loft vor unseren ausgebreiteten Segeln und besprechen die Reparaturen an unseren Segeln. Gut zwei Stunden nimmt er sich Zeit, die Segel und besonders die Nähte zu überprüfen und uns Vorschläge über Verstärkungen, neue Nähte und kleine Änderungen zu unterbreiten. Wir haben viel über unsere Segel und das Segel Nähen und Herstellen dazugelernt. Zwischendurch gibt es noch einen Kaffee und zum Schluss erhalten wir in seinem Büro einen Kostenvoranschlag zusammen mit der Zusage, das wir in einer guten Woche / 10 Tagen unsere Segel fertig genäht wieder abholen könnten.

Ohne Segel – was für ein trauriger Anblick – machen wir uns auf den Heimweg. Im ruhigen Kanal hinter dem Korallenriff treffen wir wieder auf etliche Kanuten, die mit ihren Ausleger Kajaks für die bevorstehenden Wettkämpfe anlässlich der Heiva trainieren. Sie nutzen gerne das breite Kielwasser der Pacific High um kräfteschonend durch die Lagune zu paddeln. Es wird freundlich gewinkt, gelacht und auch Scherze ausgetauscht. Kolja steht, wie so oft, am Ruder und ich habe in aller Ruhe Zeit Fotos zu schießen. Unsere 7,5kn Geschwindigkeit können die Kanuten locker mithalten und auch als er vorrübergehend auf 9kn beschleunigt, bleiben Sie dran und freuen sich über die Herausforderung…

„Flossy von Spirou“ bewacht einsam unsere Boje

Im ruhigen Hafenwasser bereitet Anita die Leinen und Fender vor…

… Kolja steht parat um an Land zu springen und die Leinen fest zu machen…

… wir liegen sicher vertäut im Hafen direkt vor „API Yachting“

Zuerst wird die Genua abgenommen…

… während ich noch die Leinen aufschieße…

… wird das Groß heruntergeholt (eine Menge Segeltuch!)…

und seitlich mit der Dirk auf zwei Craddle am Pier gehoben und direkt zum Segelmacher gerollt…

… um bald darauf ausgebreitet im Loft von Christophe genauestens inspiziert zu werden…

… er erklärt uns ausführlich seinen Vorschläge.

Die „Pacific High“ schaut traurig aus ohne Segel!

Einige Kanuten folgen unserem Kielwasser…

… und haben Spaß daran an der Pacific High „dran zu bleiben“ auch als Kolja Gas gibt!

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12.06.2013 Bordalltag

Die letzte Woche ist wieder einmal wie im Flug vergangen. Unsere Tage waren ausgefüllt mit Besorgungen, Reparaturen, Organisation von Ersatzteil Lieferungen, einigen Ausflügen, netten Besuchen von und bei anderen Segler und natürlich Schulunterricht… Helena und Kolja waren viel mit Ihren Freunden unterwegs.

Schulunterricht

Anfang der Woche waren wir beschäftigt einen guten Segelmacher zu finden Wir haben keine Risse oder Schäden zu beklagen, aber nach vier Jahren permanentem Einsatz und 25.000 sm hat besonders unser Square Top Groß eine Generalüberholung nötig.

“Pan Day” an Bord von “Pacific High”

Nachdem uns am Sonntag die Crew der „Pan Day“ besucht hatte, waren wir am Mittwoch Abend zu Tonys Geburtstagsparty eingeladen. Eine witzige und lustige Runde: besonders Tony weiß immer interessante aber auch bizarre Geschichten zu erzählen.

Tony’s Geburtstagsfeier an Bord der “Pan Day”
Tony zeigt uns begeistert sein Geburtstagsgeschenk: Strümpfe in den Farben von Steuerbord (grün) und Backbord (rot)

Spontan hatte uns „Mystic Moon“ zum Kaffee eingeladen. „Bella Star“ und „Bravo“ waren auch dabei. Im Salon von Cathy und John’s Trawler ist es sehr gemütlich. Der gute Kaffee und der leckere Bananen-Nuss-Kuchen waren Grund genug den Vormittag bei interessanten Gesprächen zu vertrödeln – eigentlich hatte ich vorgehabt einige Ship-Chandler nach einer Deck Wash Pump abzuklappern… man muss halt Prioritäten setzen!

Gemütlich ist es im Salon der “Mytic Moon”. Adam (links) und John (rechts) haben es sich in den Sesseln bequem gemacht.

 

Von links nacvh rechts: Cathy, Klaus, Anita, Nicole, Cindy, Aaron und Adam



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08.06.2013 Heiva des écoles de ori Tahiti

Die „Heiva“ ist das größte Fest in Französisch Polynesien und findet alljährlich von ca. Ende Mai bis Mitte Juli statt. Es ist der älteste Tanz- und Gesangs Wettbewerb im ganzen pazifischen Raum und wurde erstmals 1881 ausgetragen. Tausende Sänger und Tänzer nehmen an den Festivitäten und Wettbewerben teil und allein zu den offiziellen Tanzveranstaltungen  auf der „Scène de To’ata“ kommen über 30.000 Zuschauer. Während der Heiva gibt es außerdem , Kanu, Pirogen und Segelwettbewerbe, Wettbewerbe in den „alten“ Sportarten wie Speerwerfen, Steine heben, auf Kokosnuss Palmen klettern…

Vor den offiziellen Wettbewerben der Heiva findet die „Heiva des écoles de ori Tahiti“ statt. Zwei Wochen lang präsentieren jeden Abend zahlreiche Tanzschulen aus Tahiti und den umliegenden Inseln auf der großen Bühne der „Scène de To’ata“ ihr Können. Es ist kein eigentlicher Wettbewerb, sondern mehr eine Plattform für die tausenden Schüler der traditionellen polynesischen Tänze, die ein ganzes Jahr lang geübt und geprobt haben, ihr Können einem großen Publikum zu zeigen. Viele Familienangehörige und Freunde sind im Publikum und feiern Ihre Tanzschulen frenetisch. Wir haben erst spät von dieser Veranstaltung erfahren und kurzfristig beschlossen am heutigen Freitag, dem letzten Abend, uns diese Tänze anzuschauen. Frei nach dem Motto: was schief gehen kann läuft schief, ist unsere Hinfahrt mit Stolpersteinen gespickt. Eigentlich wollen wir mit dem Dinghi nach Papeete düsen, wie wir es schon so oft gemacht haben: 14 Minuten Vollgas und wir sind da. Ausgerechnet heute Abend haben wir Fallwinde, die das Meer auch in der Lagune so aufpeitschen, das wir die Fahrt nach einem Drittel der Strecke abbrechen: besonders die Rückfahrt im Dunklen erscheint uns zu abenteuerlich. Also zurück zum Dinghi Dock und schnell zur Bushaltestelle. Es ist 16:30 Uhr als wir an dort ankommen, die Tänze beginnen um 18:00 Uhr – das kann knapp werden. Wir waren uns nicht sicher ob überhaupt noch ein Bus fährt, aber eine wartende Mutter mit drei Kindern versichert uns, der Bus müsse jeden Moment kommen – sie warte schon lange mit ihren Einkäufen vom Carrefour. Eine dreiviertel Stunde später kommt dann auch ein Bus und wir lösen, auf Anraten des Busfahrers, gleich Hin- und Rückfahrt Tickets – hoffentlich schaffen wir es noch! Leider hat unser Busfahrer keine Michael Schuhmacher Qualitäten und bei der nächsten Tankstelle hält er auch noch an: na klar, um zu tanken was sonst (doch, es handelt sich um einen öffentlichen Linienbus!). Wir schleichen weiter Richtung Papeete, ich nutze die nächste rote Ampel, um mich bei unserem Fahrer zu erkundigen, wie lange am Abend die Busse fahren. Ganz erstaunt antwortet er mir, das dies die letzte Fahrt des Tages sei… warum hat er mir dann Rückfahrkarten verkauft!? Die Scheinwerfer von der „Scène de To’ata“ sieht man von weitem und – Oh Wunder – stehen wir um kurz vor sechs Uhr in der Schlange am Kartenschalter. Die Veranstaltung ist eigentlich ausverkauft, wir erwischen die letzten Rest Tickets auf den seitlichen Billigplätzen, die aber einen hautnahen Blick auf die Tänzer bieten. Kaum haben wir Platz genommen gehen auch schon die Scheinwerfer an und wir tauchen in die magische Welt der Polynesischen Tänze ein. Mal sind es ruhige, einschmeichelnde Rhythmen zu dehnen sich die Tänzerinnen wiegen, dann wechseln die Trommeln das Tempo und steigern sich zusammen mit den Ukulelen in einen frenetischen Rhythmus, dem Tänzer wie Publikum verfallen. Oft stehen mehr als 150 Tänzer und (hauptsächlich) Tänzerinnen auf der riesigen Bühne und weitere 20 Musiker auf dem Podium dahinter entfachen einen höllischen Lärm. Anmutig und doch kraftvoll, so würde ich die Ausstrahlung ihrer Tänze beschreiben. Einige sind ernsthaft und konzentriert, die meisten aber Lächeln und Strahlen, man sieht ihnen an wie sehr Ihnen die Aufführung Spaß macht. Verstohlen beobachte ich ab und zu die Gesichter meiner Familie und anderer Zuschauer um mich herum und ich fühle, dass sie genauso begeistert sind wie ich. Besonders die Gruppe „RAINEARII“ aus Papeete hat es mir angetan. An diesem Abend spüre ich ihn ganz deutlich: den Zauber Französisch Polynesiens! Über vier Stunden dauern die Tanzvorführungen, bei aller Begeisterung vielleicht für Helena und Kolja doch etwas lang. Einer der Höhepunkte des Abends kommt für uns erst ganz rum Schluss. Es ist die Seniorengruppe (auf Französisch höflich mit „adultes“ umschrieben) der Tanzschule „TAMARIKI POERANI“. Mit so viel Grazie und Ausdruckskraft hat keine andere Schule bisher Ihre Tänze vorgetragen. Die eleganten und harmonischen Bewegungen, die Perfektion der Schritte und das allgegenwärtige, freundliche Lächeln werden für uns unvergesslich bleiben. Noch völlig benommen verlassen wir die Tribünen und gehen Richtung Zentrum um ein Taxi zu suchen. Wir haben Glück und erwischen recht schnell eins für die Rückfahrt. Welcher Zufall, es sitzt eine der Tänzerinnen des heutigen Abends neben dem Taxifahrer (ihrem Freund). Sie ist genauso wissbegierig zu Erfahren wie es uns gefallen hat, wie wir Ihr Löcher in den Bauch fragen. Apropos Bauch: unsere Mägen knurren, haben wir doch seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Gott sei Dank gibt es noch den Mc Donalds neben der Marina, zu dem wir es gerade noch so vor Ladenschluss um halb elf Uhr schaffen. Während wir unseren Hunger stillen, diskutieren wir darüber ob die „richtige“ Heiva der Profitänzer Anfang Juli, für die wir auch schon Eintrittskarten haben, noch schöner sein kann? Können wir uns eigentlich nicht vorstellen!

Hier einige Bilder … ein Video folgt später, sobald die Version 3.6 von WordPress erschienen ist und wir Videos direkt in unser Blog einbinden können…